Beim Besuch des Kunsthistorischen Museums in Wien wurde ich vom dort ausgestellten
Altersbild von Rembrandt Harmenszoon van Rijn dermaßen berührt, dass ich ganz verblüfft war, hatte ich das Bild doch schon tausendmal als Reproduktion gesehen ( mein Vater ist ein glühender Verehrer des Malers, ja, für ihn gibt es keinen Besseren ). Schon da kam mir in den Sinn, ich müsste mir doch mal wieder seine Bilder mit neuen Augen ansehen...
Kaum zu Hause, kam mir die Idee, sich doch einmal das neu gestaltete Rijksmuseum in Amsterdam anzuschauen ( mein letzter Besuch ist fast vierzig Jahre her ) und bei dieser Gelegenheit die dort ausgestellten Rembrandts. Gedacht, getan:
Hier Online - Tickets gekauft, bei der Bahn preisgünstige Fahrten für einen Tagesausflug gebucht. Dass dieser 23. Juli ein sehr heißer Tag werden sollte, war nicht abzusehen...
26 Grad zeigte das Thermometer bei der Ankunft am frühen Morgen in Amsterdam. Die Tram ( Linie 2 & 5 ) brachte uns schnell zum klimatisierten Museum.
Sofort erhielten wir dank unserer E - Tickets Einlass, sofort wurden wir im blumengeschmückten Foyer mit einem Plan des Hauses von einem freundlichen Mitarbeiter ausgestattet und sofort begaben wir uns in den 2. Stock, dorthin, wo das Goldene Zeitalter der Niederlande ausgestellt zu finden war.
Doch interessanter als die - wirklich schönen - Bilder Rembrandts fand ich dann das große Gemälde von Frans Hals
"De magere Compagnie". So interessante Gesichter & Figuren, die die Phantasie beflügelten, so dass wir uns lange erzählend davor aufhielten.
Und auch in einem anderen Punkt erwies sich wieder mal, welchen Vorteil ein Museumsbesuch gegenüber dem Studium von Kunstbüchern hat: Bei Jan Vermeers
"Briefleserin" konnte ich so viel mehr malerische Feinheiten entdecken als auf den Reproduktionen. Dabei hat mich die differenzierte Farbigkeit der Blau - Goldtöne fasziniert.
Für Menschen, die der Malerei nicht so viel abgewinnen können, bietet die Ausstellung viele andere interessante Exponate aus dem Umfeld der reichen Amsterdamer Bürger des 17. Jahrhunderts.
So konnten wir gut nachvollziehen, dass sich die Räume mit immer mehr Menschen füllten ( Oder war es die Devise: "Mach dir ein paar kühle Stunden, geh ins Museum"? ). Aber die Besuchermassen erwiesen sich auch als sehr großer Nachteil, als wir nach drei Stunden intensiven Betrachtens im Museumscafé eine Pause einlegen wollten: lange Schlangen auch hier, keine Chance auf einen Platz.
Um einer Schwächeattacke zuvorzukommen, flohen wir deshalb aus dem Museum an die Grachten & ergatterten dort tatsächlich ein Plätzchen unter einem Sonnenschirm & dazu Sandwich & Speckpfannkuchen. Nur war mittlerweile die Temperatur auf 33 Grad angestiegen.
Eine Grachtenrundfahrt schien uns da eine erfrischendere Möglichkeit zu sein herumzukommen & so stiegen wir an der Gouden Bocht der
Herengracht in ein Boot. Heiß war es auch hier, doch wir schonten unsere müden Füsse. Zwischendurch fragten wir uns schon, warum wir uns diese Hitze antun... Aber glücklicherweise fanden wir auch schöne Gelegenheiten, uns abzukühlen.
Als es dann wieder nach Hause gehen sollte, mussten wir am Bahnsteig feststellen, dass unser Zug ausfiel. Kein Hinweis am Bahnsteig oder der Bahnhofsvorhalle dazu ( Das kommt also nicht nur bei DB vor ). Viel Rennerei, bis wir irgendwo in der Unterwelt des Bahnhofs eine Auskunft bekamen: Wir sollten mit einem Intercity bis Eindhoven fahren, dort würde unser Zug dann eingesetzt. Nur: dieser Intercity kam auch nicht wirklich voran: Eine Kuh hatte sich auf die Gleise verirrt & stoppte alle Züge in Richtung Utrecht.
Eindhoven erreichten wir dann doch noch, ein ICE holte uns doch noch ab. Mit einer halben Stunde Verspätung kamen wir nach Hause...
Und das Wolkenkissen über Giebelhäusern ist mein Beitrag in dieser Woche zu "In Heaven" bei der
Raumfee.