Posts mit dem Label In memoriam werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label In memoriam werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 18. August 2025

In Erinnerung

 

There is always someone
For each of us, they say
And you'll be my someone
Forever and a day
I could search the whole world over
Until my life is through
But I know I'll never find another you

Tom Springfield/The Seekers 


Die drei Jahre, die ich nun ohne meinen Lebensmenschen lebe, bestätigen diese Aussagen eines Liedes, das mich schon lange begleitet. Es gibt, vielleicht intensiver denn je, eine Liebe zu den Menschen auf dieser Welt, die mich auch glücklich macht. Und zugleich fehlt diese besondere Liebe in ganz physischer Form. Macht mich das unglücklich? Nein, es ist etwas anderes: Die beiden Welten, die physische und die nicht-physische, kommen zusammen auf irgendeine Art und Weise. Es ist bereichernd und traurig-schmerzhaft zugleich.

                                                                   

Samstag, 31. Mai 2025

Meine 22. Kalenderwoche 2025

"Mein Alleinsein war nie das Ziel. 
Es ist auch keine Erfolgsgeschichte. 
Es ist eine Konsequenz."
Katja Kullmann, Erzählerin & Essayistin

"Das beste Mittel gegen Traurigkeit ist es,
etwas zu lernen."
T.H. White's Merlin

"... gebaut auf Verluste, Tragödie, Tod und Tränen.
Man kann nicht stark sein,
wenn man nie verletzt wurde
und gelernt hat, das zu überleben."
Nathalie Cabrol, Astrobiologin & Planetologin


Großstädtisches Grün...

... am letzten Samstag mal ohne blauen Himmel und Sonnenschein. Bei 15°C, viel Wind und einsetzendem Regen: lieber ins Gehäuse verziehen! Dort gab es Kaffee & andere Leckereien. 
    

Überraschend schnell war meine Regentonne wieder voll, ebenso weitere Behältnisse auf der Terrasse, die dazu geeignet waren. Siebzehn Liter sagte der garteneigene Regenmesser am Abend, als der schöne, gleichmäßige Landregen immer weniger wurde!




Schon zum dritten Male beging ich den Geburtstag meines Lebensmenschen ohne Kerze auf dem Frühstückstisch. Die - samt Blumen - gab es auf dem Friedhof!





Das Gemüt aufgehellt hat die Tatsache, dass ich an diesem Tag dem Enkelkind, dem dritten nun schon, zum Eintritt ins Erwachsenenalter gratulieren konnte. Der Mathe-Spirit ihres Opas hat sie hoffentlich beflügelt bei ihrer ersten Abi-Klausur in diesem Fach.


Was war das vor achtzehn Jahren ein ganz wunderbares Geburtstagsgeschenk für den Herrn K.! Von dem erfuhren wir, als wir auf den Höhen der Moselschleife des Zeller Hamm gewandert sind. Das Erinnerungsfoto muss an dieser Stelle im Post sein, beweist es mir selbst, dass meine Welt auch mal heiler gewesen ist. Gerade dieser oft vor Frische, Vitalität, Erneuerung überwältigende Mai in diesem Jahr macht mir schmerzhaft bewusst, wie sehr ich meine Lieben und die frohe Gemeinschaft, die vielen Feste mit ihnen vermisse, und dass alles nicht wiederkommt.




Unwetterwarnungen für den Mittwoch: Da hab ich mich irgendwie ins Bockshorn jagen lassen und nur einen kleinen Einkauf an Obst & Gemüse vormittags eingeplant und anschließend gewartet und wieder mal Erbsen gepult.


Und dann, um halb vier, grade mit neuester Buchausbeute und einem frisch gebrühten Verveine-Tee auf die Terrasse gesetzt, fielen auch in Köln die ersten Tropfen. Doch das richtig dicke Wetter blieb aus, und ich hab mich geärgert, dass ich mich so vom Wetterbericht an diesem Tag habe ausbremsen lassen und hab dann nach dem Abendbrot noch eine Runde um die Blocks gedreht. Das rechte Bild beantwortet dann auch schon Andreas zweite Fotofragezeichen-Frage: "Was ist die Erkenntnis der Woche?" Nicht so am Wetterbericht kleben, einfach rausgehen!

Und um  Frage zwei -"Was ist deine liebste Uhrzeit?" - zu beantworten: Die Blaue Stunde abends:


Der Himmelfahrtstag war dann auch sehr wechselhaft ( zudem noch schwül, was ich gar nicht vertrage ). Da hab ich lauter Sachen erledigt, die schon ewig der Prokrastination anheimgefallen waren. Auch gut. - Übrigens blüht mein "Rasen" wieder.



Am Freitagmorgen lockte mich blauester Himmel aus Bett & Haus en d'r Sity. Dort kam mir ein langer Zug von Wandergesellen &- gesellinnen aller Altersklassen entgegen. Warum sie in der Stadt waren, habe ich nicht herausgefunden. Es könnte sich um ein Himmelfahrtstreffen diverser Schächte ( ein Schacht ist eine Vereinigung von Handwerkern, die auf Wanderschaft sind oder waren ) gehandelt haben, auf dem Weg zur Minoritenkirche, in der Adolph Kolping bestattet ist.  



Dort trifft frau immer mal Wandergesellen an in ihrer traditionellen Kluft mit Schlaghose, Weste mit den acht Knöpfen für acht Arbeitsstunden pro Tag, Hut mit breiter Krempe oder Zylinder, Stenz und Charlottenburger. Als Liebhaberin Schuberts, der Literatur des 19. Jahrhunderts sowie der Märchen der Gebrüder Grimm faszinieren mich diese Menschen auf der Walz immer aufs Neue. Als Kind hat mich jedes Mal erstaunt, dass sie Ohrringe trugen - als Männer! Das war damals nämlich überhaupt nicht gang und gäbe, sondern nur was für katholische Mädchen ( O-Ton Schwiegermutter ). 

Seit 2015 gehört die Wanderschaft zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.




Am Spätnachmittag habe ich noch Freunde in der Nachbarschaft besucht und bin anschließend noch etwas herumgeschlendert. War so eine schöne Lichtstimmung.
In der zurückliegenden Woche wusste ich manchmal gar nicht mehr, worüber ich mich mehr aufregen sollte, so viele schlimme Nachrichten ...

Weil es natürlich in meinem - wenn auch verrenteten- beruflichen Interesse liegt, beschränke ich mich mal auf das Wüten des Dlanod Pmurt gegen Bildung & Wissenschaft. Was kann frau von einem erwarten, bei dem der Dunning-Kruger-Effekt so hemmungslos obwaltet in seinem Hirnkastel? Er hat ja den absoluten Durchblick, deshalb kann er mit Fug & Recht uns Ameisen, die da emsig an einer Verbesserung des Erdenlebens arbeiten, mit Verachtung & Misstrauen strafen. Mit komplexen Zusammenhängen oder der Suche nach Erkenntnis braucht ER sich nicht abgeben, er ist gebildeter und kompetenter als alle anderen. Ist ja so, dass z.B. medizinische Forschung nicht nötig ist, weil Krebs und andere lebensbedrohliche Krankheiten ohnehin nur "Linke" betreffen. 

Korrupte Eliten – und da nur die kulturellen oder politischen, denn die finanzielle Elite, zu der seine eigene Familie & seine Milliardärsfreunde komischerweise gehören, die ist absolut unverdächtig – betrügen uns, "das Volk", nach Strich und Faden und nehmen uns unsere Macht & Selbstbestimmung. All diese linken Wissenschaftler, Schriftsteller, Filmemacher, Journalisten usw. usw., also alle, die noch an den Primat der Vernunft glauben, stecken irgendwie mit allen und besonders mit der Impfstoffindustrie unter einer Decke. Und deshalb muss jetzt der Kulturkampf ausgerufen werden, und es besonders der Wissenschaft an den Kragen gehen. 

Auf diesem Wege begeben sich alle autoritären, antidemokratischen Strömungen derzeit in ihrer Einfalt, fürchten sie sich doch vor Vielfalt, denn die umfasst Wissen, Wissenschaft, Kultur und letztendlich dann auch  Freiheit. Je mehr Freiheit wir erfahren, desto weniger kann man uns für dumm verkaufen.

Finde den Fehler: Der tiefe Groll wird in eine Richtung gelenkt, wo sie nicht passt. Denn derweil stopft man sich ordentlich die Taschen voll  ( der Präsidenten-Clan kassiert dreistellige Millionensummen allein durch Gebühren wie man inzwischen weiß. Pmurt sieht darin keine Korruption & nennt das ein Argument von Weltklasse-Verlierern... )

"Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber" - egal, ob das Zitat nun von B. Brecht stammt oder einem anonymen Schweizer Wähler des 19. Jahrhunderts oder sonst wem: Es bringt den Sachverhalt auf den Punkt.


                                                             


Freitag, 16. Mai 2025

Friday - Flowerday #20/25

 

Ein besonderer Blumen-Freitag heute für mich,
ist es doch der Tag,
an dem ich vor zehn Jahren meinen Vater gehen lassen musste
( ein wunderschöner Frühlingstag übrigens und 
von meinem letzten Gruß an ihn gibt es auch einen Blogpost... ).


Ich hab nur hier, wo ich lebe, keine Magerwiesen in der Nähe,
wie sie mein Vater gehegt & gepflegt hat rund um sein Haus.


Ich hab versucht, so eine Anmutung von Wiesenstrauß zu schaffen,
wie es mittels Großstadt-Blumenläden möglich ist.


Eine Rolle spielen Mutterkraut, Wicken in drei Farben  sowie...

... Schwarzkümmel Nigella, bei uns in der Familie Braut im Haar genannt.


Fingerhut Digitalis ist auch dabei.


Die Enkelin, mit der ich die Vasen vor genau zwei Jahren gekauft hatte, 
hatte schon ihre erneute Nutzung angemahnt...

Euch allen ein gelungenes Mai - Wochenende!

                                                         

Wie immer an dieser Stelle das Linktool,
welches euch möglich macht,
aus eure Blumendekorationen in euren Blogs hinzuweisen:

You are invited to the Inlinkz link party!

Click here to enter

Sonntag, 20. April 2025

Monatsspaziergang April 2025

Der Anlass für den Spaziergang in diesem Monat war ein trauriger, der Ort allerdings besonders schön, das Wetter spielte zunächst mit und Zeit war genug, bevor die Trauerfeierlichkeiten begannen. Also bin ich durch die große Anlage spaziert.

Diese Einrichtung besteht seit 1993, als der Bestattungsunternehmer Fritz Roth in Bergisch-Gladbach begonnen hat, den bis dahin üblichen Beerdigungsriten der beiden christlichen Kirchen, die zu vielen Menschen ein sehr starres Korsett verpasst haben, eine Alternative für das Trauern um einen geliebten Angehörigen entgegenzusetzen. 




In seinem "Haus der menschlichen Begleitung" habe ich bald nach diesem Anfang an einer Abschiedsfeier für eine früh verstorbene Freundin teilgenommen, ganz individuell gestaltet von ihren Kindern & ihrem Mann, die mir sehr zugesagt hat. 





Weitere Teilnahmen an Bestattungen folgten in den nächsten Jahren, nachdem auch in diesem Jahrtausend ein Urnenfriedhof, der "Garten der Bestattung", auf dem Privatgelände an einem Hang  bzw. der Anhöhe des Bergischen Landes eingerichtet worden war. 


Seit acht Jahren gibt es an Ort & Stelle auch einen "Waldgarten", in dem Menschen wie Tiere beigesetzt werden. Dort fand auch die Freundin ihre letzte Ruhestätte.


Noch blühten dort die Buschwindröschen.


Ganz am Anfang stieß ich auf diese gusseiserne Urne mit Widderkopf.


Widder gab es immer wieder, und ich wurde neugierig, welchen symbolischen Gehalt das haben könnte.

Widder sind eigentlich Bildzeichen der Kraft & Resilienz. Bei den alten Ägyptern sollten sie als Amulette - Sinnbilder des Schöpfergottes Chnum - die Verstorbenen schützen, indem sie in die Leinenlagen der Mumien hineingewickelt wurden. Irgendwie kamen sie mir auch wie Hüterfiguren vor, aber nicht wie die sonst üblichen.


















Es gab aber auch viele andere Tierskulpturen wie diese Hühner.


Oder diese eher abstrakte Form...



... unter der diese Paarbüste zu finden war.


Gedenken findet  hier in recht individueller Form statt.




Es gibt immer wieder Möglichkeiten, einen Stein nach jüdischer Sitte abzulegen, etwas, das mit Ehrerbietung für die Toten zu tun hat und auch als Stütze für die Angehörigen gelten kann. Es soll sagen: Du bist nicht allein mit deinem Verlust, es gibt viele, die an die Toten denken und die Trauer teilen - eine Geste, die Kraft geben soll.

Oder eine solche,  in einem Labyrinth, DER Metapher für den eigenen Lebensweg, zu meditieren oder...

... sich hier seiner Angst zu stellen.

Viele Trauerformen diverser Laubbäume sind auf dem Gelände zu finden...



... und immer Spiegelflächen, die die Natur reflektieren.


Es gibt solche....

... und solche Schalen, ...


...Kunst & Kultur und...

... Natur, die zum Simelieren auffordern.


Am Ende hieß es Abschiednehmen an einer wunderbar romantischen Stelle im Wald.

Verlinkungen zu unseren Monatspaziergänge werden heute wieder gesammelt von Heike 3hefecit.