Posts mit dem Label Samstagsplausch werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Samstagsplausch werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 12. April 2025

Meine 15. Kalenderwoche 2025

"Hell is empty, and all the devils are here."
William Shakespeare "The Tempest"

"Kein moralischer Mensch will 
einen wirtschaftszerstörenden Diktator, 
der den Preis von allem 
und den Wert von nichts kennt."
Jamie Raskin, US-Politiker

"Ich bin groß geworden mit der Idee,
dass die Menschheit 
sich immer in Richtung Fortschritt entwickelt. 
Davon musste ich mich verabschieden."
Marianne Birthler



Weil das inzwischen so ist, habe ich mich am Samstagsmorgen mit der Straßenbahn aufgemacht, um mich kommunalpolitisch einzubringen. Es wurde ein langer Tag...



... und abends habe ich mir vom griechischen "Tischlein-deck-dich" meines ehemaligen Schülers Kostas eine Portion Moussaka, die seine Mutter nach wie vor so einmalig lecker zubereitet, heimgebracht. Ein Geschmack, der ganz viele wunderbare Erinnerungen zu wecken vermag an elf schöne wie aufregende Aufenthalte im Land der Griechen.




Eigentlich wollte ich ja auch in dieser Woche das Vorhaben, aktuell Kranke zu besuchen, fortsetzen. Aber der Wahlverwandte ist nach ( glücklicherweise gut ausgegangener ) überstandener OP selbst zu mir auf Besuch gekommen. Dass es so gelaufen ist, wie es ist, darauf musste ich mit ihm beim gemeinsamen Mittagessen einfach mal anstoßen.



Am Spätnachmittag - es war zwar frisch (13°C), aber so schön himmelblau - bin ich noch in dem nicht-autofreien Neubaugebiet in meiner Nachbarschaft herumgelaufen und habe anschließend Freunden einen Kurzbesuch abgestattet.




Der Montag war voller Alltagskram, der erledigt werden wollte. Dazu war ich im Veedel unterwegs und habe mich über die Frühlingsfarben gefreut.



Am Dienstag habe ich den Gang zur Friseurin dann noch ausgeweitet und mich im Nippeser Tälchen umgetan, all die Baumfreunde vor Ort besucht. Ich lebe hier ja jetzt schon fast 48 Jahre - unglaublich! 

Und da die Zitronenfalterin in dieser Woche als Fotofragezeichen ausgelobt hat -  "Was hast du immer dabei? (Nur diese Woche oder wirklich immer?)" - kriegt auch mal mein Büggel einen kleinen Auftritt im Blogpost, denn der ist IMMER dabei, wenn ich außer Haus gehe.




Die Büggleritis hat bei mir vor nunmehr fast acht Jahren angefangen, als ich die Vorzüge bei meinem Reha-Aufenthalt nach meiner ersten Hüft-TEP erfahren habe ( nein, ein Rucksack ist für mich unpraktisch!!! ). Das scheußliche, orangefarbene Exemplar hat mich ab da begleitet bis zum Auseinanderfallen. Es wurde abgelöst von einem selbst genähten Teil, ebenfalls aus diesem superleichten papierenen Vliesmaterial wie der orangene, nur jetzt in Schwarz.

Links - das ist ein Judasbaum, rechts eine Pyramidenpappel ( mein 12tel Blick 2022 )

Als der immer löchriger wurde, habe ich mir u.a. das gezeigte Stück aus kupferfarbener Folie genäht. Hauptsache extrem leicht! Denn es wird gerne gefüllt mit Kamera ( bei diesem Ausflug mit dem Teleobjektiv bestückt ) und/oder Wasserflasche & Proviant. Dazu immer Sonnenbrille, Portemonnaie, Taschentücher, Labello, manchmal Medikamente, manchmal die Briefe, die ich zum Kasten bringen will, Banküberweisungen, ausgedruckte Eintrittskarten und mehr.

Links sind die Blätter der Hainbuche zu sehen, rechts blüht so rosa eine Jap. Nelkenkirsche

Ich hab wunderschöne Handtaschen. Aber im alleralltäglichsten Alltag haben die bei mir so gut wie keine Chance mehr...

Gleditschie


Ich ahnte es schon wegen der aufgestellten Halteverbotsschilder: Die Baumpfleger der Stadt rückten dem Baum vor dem Haus zu Leibe. Jetzt wird sich kein Ast mit den filigranen Fiederblättern mehr vor meinem Badezimmerfenster im Wind wiegen. 😢



Was es mit der Lichtinstallation auf dem Dach der Scheune auf sich hat, die ich nach meinem Stammtisch im Bürgerzentrum entdeckt habe, hab ich nicht herausbekommen.




So verwöhnt von den sonnigen Tagen vorher hatte wohl nicht nur ich am Donnerstag keine Lust bei 12°C auf dem Plätzchen zu sitzen. Ich bin dann durchs Veedel gebummelt und hab mir in der örtlichen Galerie die Ausstellung mit den Werken des 84j. Holländers Jan-Peter van Opheusden angeschaut.



Wenn ich nicht einschlafen kann, dann reiße ich das Fenster sperrangelweit auf, auch wenn es kalt ist. Dann klappt's, auch wenn ich gegen Morgen etwas friere. Am Donnerstagabend musste ich die Stimmung schnell mal mit dem Smartphone einfangen...




Zum Schluss noch meine Antwort auf der Zitronenfalterins zweite Frage für die hinter uns liegende Woche: "Was möchtest du uns für die kommende Woche empfehlen?" Lesen! ( Weiter unten treffe ich da auch noch eine Aussage dazu, warum.) Auf dem Foto ist die Ausbeute meines Lesehungers der ersten zehn Tage des Monats zu sehen. Ich habe mich jeden Tag auf meine Lektüre gefreut und so immer wieder den Kopf frei bekommen vom bedrückenden Politikgeschehen. Gedichte zwischendurch sind wahrhaftig immer eine Option...

"Viele Menschen haben
 kein historisches Bewusstsein dafür, 
wie gut sie es heute haben. 
Das ist der Kern des Problems."
Magnus Brechtken, Historiker

Klar, wühlen die apokalyptischen Sprechakte dieses Höllenschwätzers jenseits des großen Teiches auch mein Gemüt auf und bescheren mir manch grauen Tag trotz herrlichstem blauen Himmel. Dann betreibe ich stundenweise auch Katastrophen - Watching, bis ich mir sage: Bist du eigentlich bescheuert?

Ich habe nun so oft die Endlichkeit des menschlichen Daseins miterlebt - zuletzt gerade wieder vor zwei Wochen - und mir ist der Mensch genommen worden, mit dem ich immer leben wollte. Das war auch ein dicker, dicker Schlusspunkt hinter meinem ersten Leben! In den nunmehr vergangenen 32 Monaten seitdem habe ich sozusagen ein zweites Leben begonnen, denn ich habe diese Erfahrung der Endlichkeit zum Anlass genommen, mein existenzielles Inventar einer gründlichen Überprüfung zu unterziehen: Was führe ich an Schönem und Gutem fort, was kann weg? Nachdem ich meine Erfahrungen dermaßen gesichtet habe, gestalte ich es immer wieder mal mutig neu, statt ängstlich vor mich hin zu leben, lerne dazu oder weiß Bewährtes ganz neu zu schätzen.

Ich halte es mit der Zukunftsforscherin Florence Gaub, die empfiehlt, Bücher statt Nachrichten zu lesen, lange Artikel statt kurze und aufzugeben, immer auf dem neuesten Nachrichtenstand zu sein. Ohnehin ist sie der Meinung, der letzte Stand im Falle Dlanod Pmurts bedeute oft nur seine allerletzte Verlautbarung zu kennen. Wie er es dann umsetzt, ist ein ganz anderer Fall. Mit dieser Sichtweise kommt sofort wieder ein wenig Ruhe in den Kopf. Man/frau denke nur an seine lauthalsen  "Friedensinitiativen" in puncto Ukraine!

Mein Vorteil ist: Ich hab schon etliche Jahrzehnte überlebt. Was habe ich als Zehnjährige und darüberhinaus Angst vor dem Atomschlag gehabt, angefangen mit der so genannten Kubakrise und dem anschließend andauernden Kalten Krieg. Oder die Zeit, als ich meine große Liebe gefunden hatte und mit ihr mir ein gemeinsames Leben aufbauen wollte: Das wurde alles ordentlich gedämpft vom RAF- Terror und den Reaktionen darauf, denen wir auch immer wieder ausgesetzt waren, weil wir einfach vom Alter ins Täterschema passten. Das Waldsterben, die Aufrüstung mit Mittelstreckenraketen, Tschernobyl - das überschattete anschließend mein Leben in einer jungen Familie im Aufbau. Nine Eleven und die daraufhin ( oder schon vorher ) von den Vereinigten Staaten ausgelösten Kriege in Nahost und die von ihnen aufgrund des Artikels 5 des Nato-Vertrages eingeforderten militärischen Beistandsversprechen, die vormals ja den Machtraum der USA vergrößert haben wie kaum einen zuvor in der Weltgeschichte, verstörten ordentlich mein Leben zu Beginn des Jahrtausends.


In der Rückschau - wenn man sich ihr mal wirklich ohne rosarote Brille überlässt - waren das auch keine gemütlichen, wohligen Zeiten. Aber man löscht so was aus dem Gedächtnis, behält das Positive, was wohl völlig menschentypisch ist, will man doch einfach nur gut LEBEN. 

Die Zukunftsangst, die viele Leute in Deutschland haben und die durch die etablierten Parteien wohl nicht gelindert werden kann, nützt den Blaunen. Deren Rezept ist doch nur, dass sie vorgeben, ( die verklärte, da nie stattgefundene ) goldene Vergangenheit wiederherstellen zu können, beispielsweise, indem Windräder abgeschafft, Migranten fortgeschafft und Gendern abgestellt wird. 

Die EU & den Euro abzuschaffen, haben die Rechtspopulisten ja fast überall inzwischen aufgegeben. Denn die zählt zu den Beständen, mit denen sich in Zeiten von Putin und Pmurt immer noch gut leben lässt. In den Krisen der Staatsschulden, nach dem Brexit, der Pandemie und dem Überfall auf die Ukraine hat Brüssel effektiv agiert. Dagegen konnten ( oder wollten -  das Portemonnaie ist meist wichtiger als die reine Lehre ) die Nationalisten wenig ausrichten. Aber weil die Errungenschaften der Europäischen Union auch noch dem größten Schreihals wohlfeil sind, zieht sie den Hass dieser Leute auf sich. Sie steht ja auch für die Überwindung von Vorurteilen, für Versöhnung und für einen Sozial- und Rechtsstaat. Sie wirkt bislang  durch ihre kulturelle, rechtliche und ökonomische Attraktivität, durch ihr Versprechen auf ein freies Leben in Wohlstand und elementarer Rechtssicherheit. 

Das ist es ja auch, was Putin viel gefährlicher werden wird als tausend neue Mittelstreckenraketen in Riga, könnten doch die Bürger seines Landes auf den Gedanken kommen, dass man von Imperialismus, Hochrüstung und Korruption auf Dauer nicht leben kann, vor allem nicht gut.

Liebe Leute! Nach dem Ende des langen amerikanischen Zeitalters ist also noch genug übrig, gibt es noch eine ganze Menge, auf dem sich aufbauen lässt.

Allerdings gilt auch: Nur positives Denken macht auf Dauer wehrlos und unglücklich. Wir müssen bereit sein zu erkennen, wo wir gefährdet sind, um uns entsprechend vorzubereiten. So wie es die Menschen jahrhundertelang praktiziert haben, um mit den Härten der Geschichte und des eigenen Lebens besser klar zu kommen. Die hatten noch in ihrem Genpool die Erfahrung verankert, dass es immer wieder Menschen, Gruppen, Institutionen, Staaten gibt, die an Kooperation und Kommunikation kein Interesse haben und/oder Böses im Schilde führen. Das Vermögen sollten wir reaktivieren, finde ich. Wir müssen zudem akzeptieren, dass unser Zusammenhalt, unser Denken & unser Vertrauen noch viel mehr als von Panzern bedroht ist durch Memes, Kommentare, Fakeposts oder - Zeitungsartikel und realistisch wirkenden Medieninhalten ( Foto, Audio, Video usw.), den sogenannten Deepfakes. Ich halte es da mit Florence Gaub: Bücher lesen statt Nachrichten mit einer kurzen Halbwertzeit zu konsumieren! So viel dann auch noch mal zu der Zitronenfalterins zweitem Fotofragezeichen...
                                                                      


Zu guter Letzt die heutigen Verlinkungen: SamstagsplauschFotofragezeichen und Mosaic Monday 


Samstag, 29. März 2025

Meine 13. Kalenderwoche 2025

"Die Sprache ist die Stärke der Demokratie. 
Wenn sie pervertiert wird, 
gerät auch die Demokratie aus den Fugen."
Olivier Mannoni, franz. Übersetzer von „Mein Kampf“

"Das Spitzenpersonal 
der angeblichen Führungsmacht der freien Welt 
bewegt sich auf dem Niveau von Teenagern. OMG"
Hubert Wetzel, Auslandskorrespondent

"Die Schuldigen nicht zu opfern, ist eine Demonstration von Macht.
.....
Regeln sind für andere da.
.....
Leichtmatrosen als Steuerleute, 
deren größte Qualifikation darin besteht, 
den Ring des Präsidenten zu küssen."
Dr. Joachim Käppner


Der mir wichtigste erste Frühlingsbote hat  es rechtzeitig zum kalendarischen Beginn dieses Jahres geschafft, alle seine Blüten zu öffnen. Eine schönere Frühlingsdeko, vor allem in Cinemascope, kann ich mir nicht vorstellen.



Ich mag momentan morgens gar nicht aufstehen, kann ich doch von meinem Bett aus diesen Blütenrausch am eindrücklichsten mitvollziehen. Vitamine tun mir auch gut. Habt ihr schon mal eine Granadille ( eine Art der Passionsfrüchte, bot. Passiflora ligularis ) probiert? Mein Obst- & Gemüsehändler hat mir eine geschenkt, weil ich sonst immer Maracujas Passiflora edulis f. flavicarpa bzw. die kleinen dunklen Passionsfrüchte Passiflora edulis kaufe. War mir jetzt ein bisschen zu süß im Vergleich mit den anderen Passionsfrüchten.



Da am Sontagmorgen das Wetter nicht lockte, hab ich ein klassisches französisches Hotelfrühstück zelebriert mit Croissants & Co wie einst in unseren allerersten gemeinsamen Urlauben jenseits der Grenze. Mehr hab ich dann an diesem Tag nicht mehr geschafft, hab ich mich doch von einer Gewittermeldung ins Bockshorn jagen lassen. Na ja, drei Blogposts hab ich dann "rausgehauen" - besser als gar nichts.

Wie schnell doch diese rosa Verzücktheit, dieser üppige Blütenflor dann doch vorüber geht!

All dieser Zauber, diese Schönheit, die sich besonders im Frühjahr Bahn bricht, ist für mich gleichzeitig auch immer ein memento mori. Natürlich denke ich gegenwärtig während der Magnolienblüte an jene Erlebnisse vor drei Jahren, die ich erst jetzt als ein Zeichen dessen, was fünf Monate später eingetreten ist, lesen kann. Noch viel mehr ist mir aber im Sinn die Frau des Freundes meines Herrn K. selig, die seit zwölf Wochen anlebt gegen zweifache Sepsis, Schlaganfälle, eine Autoimmunreaktion und noch viel mehr, was ein menschlicher Körper so erdulden kann neben sieben OPs. Die Kindergartenfreundin der Tochter, die nach drei Wochen Klinikaufenthalt wieder das Laufen erlernen muss ( was ein großes Glück ist, dass es so ist ). An den Wahlverwandten denke ich, der, statt in Rente zu gehen, erst einmal sich eines argen Feindes in seinem Körper erwehren muss. An die beiden jungen Frauen in Familie & Nachbarschaft mit CFS und den Nachbarn in der gegenteiligen Situation, denn der kann seit seiner Knie-OP so gut wie gar nicht mehr schlafen ( und hat nun auch noch ne Arthrofibrose ).

Das Leben ist schön, aber zugleich auch grausam. Und das gilt für so, so viele Menschen, nicht nur in meiner unmittelbaren Nähe.


Mein zweites Kennzeichen dafür, dass der Frühling da ist, sind die Feldhasen. Allerdings in der Metropole nicht zu beobachten wie rund ums Dorf meiner Kindheit. Und dort bin ich seit über acht Jahren schon nicht mehr gewesen. Also hole ich mir um diese Zeit den schönen Druck von ihr in New Mexico aus der Sammlung runter auf die Bilderleiste in der Küche.

Die Sonne verabschiedet sich, da ist es inzwischen schon halb sieben und es macht Spaß, dann noch draußen unterwegs zu sein.


Da mein Zahnarzttermin abgesagt wurde und die Sonne mehr als herrlich schien, hab ich mich am Donnerstag zum Friedhof aufgemacht.  

In dem Gebäude neben dem Eingang hat mal ein Schüler von mir gewohnt - ich fand das damals makaber. Weniger makaber als lustig bzw. hübsch fand ich die Aufmachung der sinnenden Trauernden an einer großenFamilien - Ruhestätte.


Der große Eisenholzbaum/Parrotie neben dem Eingangsparterre ist schon so gut wie verblüht gewesen.

Die Magnolie auf der gegenüberliegenden Seite hingegen hatte ihre Knospen noch kaum geöffnet. Da merkt frau, wie geschützt ihr Hausbaum ist und von daher so viel eher zu neuem Leben erwacht als anderswo.


Überall zwitscherten die Vögel, falterten Tagpfauenaugen, blühten Buschwindröschen und...

... Veilchen.

Hat mir gut getan, dieser Besuch. Es ist eine solch schöne Ruhestätte, die ich mir für uns ausgesucht habe. Zu jeder Jahreszeit.

Freitags noch einmal Sonnenschein satt. Der Wilde Wein an meiner Hausfront schlägt auch aus ( ich hoffe, ich werde den Radikalschnitt linkerhand zum Nachbarn verschmerzen ). Ein Stadtgang war auch mal wieder angesagt aus vielerlei Gründen.


Ich hab mir in dieser Woche oft 'nen Kopf gemacht. Und ja, auch über das Haar darauf. Das ist nämlich inzwischen wieder mal ein Politikum. In den Vereinigten Staaten ( und da von dort ja immer was zu uns an "Moden" rüberschwappt" - wer weiß! ). Da gibt es jetzt Bestrebungen, Mädchen kurzes Haar zu untersagen, denn das sei unweiblich und Mädchen sollen nicht wie tomboys aussehen. Die republikanischen Abgeordneten Mary Bentley und Alan Clark in Arkansas haben einen Gesetzentwurf eingebracht, der unter anderem vermeintlich falsche Frisuren oder Kleidung bei Minderjährigen unter Strafe stellen soll. Zivilrechtlich belangt werden könnten demnach auch Friseur*innen, die Minderjährigen die Haare kürzen, Verjährung erst nach 15 Jahren, Schadenersatz in Millionenhöhe. 

Meinen pixie cut möchte ich mir nicht mehr nehmen lassen. Aber wenn ich als Oma graue lange Haare trage, droht mir , dass mir mein Recht auf den eigenen Namen abgesprochen wird. So geschehen der Astronautin Sunita "Suni" Williams, die nach neun Monaten als Kommandantin auf der Internationalen Raumstation (ISS) zur Erde zurückgekehrt und die von ihrem Präsidenten nur als "Frau mit dem wilden Haar" benamt worden ist. Das hätte man verhindern können, wenn man dem Kerl beim Briefing ihren Namen und ihren Rang aufgeschrieben hätte. Dass man das anscheinend nicht getan hat, lässt darauf schließen, dass man in puncto Frauen sowieso keinen Wert darauf legt in einem Land, welches die Wörter women und female auf eine Verbotsliste gesetzt hat. 

Selbst wenn wir Barrieren durchbrechen und Geschichte schreiben - Sunita ist Rekord-Weltraumspaziergängerin ( 9 mal, davon einmal 62 Stunden 6 Minuten am Stück außerhalb der Weltraumstation ), Helikopter-Pilotin, Marinekapitän und eine Pionierin in der Weltraumforschung ( sie hat z.B. im Weltraum Gemüse angebaut, um herauszubekommen, wie das funktioniert ) -, verlagert sich der Fokus eben gerne darauf, wie wir aussehen oder unser Privatleben, statt unsere Leistung anzuerkennen. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf: Gleichwertigkeit. 

Da machen alle Zentralorgane des männlichen Chauvinismus gerne mit und blasen als benachrichtenswert auf, dass sie mit ihren 59 Jahren zehn Jahre älter bei ihrer Rückkehr aussähe als ihr 62jähriger Kollege Butch Wilmore. Die Frau hat nicht nur Glasdecken durchbrochen, sondern die Stratosphäre!

Ich war in dieser Woche auch oft wütend, muss ich zugeben. Verstärkt haben meine Emotionen auch Recherchen zu Frauen für meine "Great-Women"- Blogserie. Ihr dürft gespannt sein, was ich da für den April "ausgegraben" habe. Passt gut zu dem beschriebenen Verhalten männlicher "Leistungsträger"...
  
                                                  


Verlinkt mit dem Samstagsplausch bei Andrea in Berlin und den Fotofragezeichen bei Andrea am Bodensee, am Montag dann mit dem Mosaic Monday von Heidrun. Und wegen des Hasenbildes geht's auch noch mal zu "Niwibo sucht..."

Samstag, 6. Mai 2023

Meine 18.Kalenderwoche 2023

"To the one
who looks at me from the sky.
I miss you more
than you will ever know." 
Netzfund

Das tolle Buch, auf das ich schon seit Wochen gewartet habe, hielt mich erst einmal länger vom Putzen & Einkaufen ab. Die Hofflohmärkte in meiner Nachbarschaft habe ich letztendlich gemieden, sonst hätte ich gar nichts mehr gebacken bekommen.

Da ich ja die Hoffnung nicht aufgegeben hatte, den Mai auf der Terrasse begrüßen zu können, habe ich selbige etwas auf- & umgeräumt ( zumindest der Teppich lag endlich wieder ).






Eigentlich hatte ich zunächst ganz andere Ideen fürs Wochenende. Aber letztendlich habe ich mich mit der Schwägerin einfach bei mir zu Kaffee & Kuchen getroffen. War gut, mal wieder Familienneuigkeiten auszutauschen.

Wie schon bemerkt, sind auch bei mir solch kleine LED- Tischlampen eingezogen, die man aufladen muss und dann überall ohne Steckdosen verwenden kann. Die finde ich gerade auf meiner Terrasse sehr patent, wo mir die fest installierte Beleuchtung immer zu flutlichtartig vorkommt und Kerzenschein zu dürftig. Gerade wenn frau draußen isst, will sie doch sehen, was auf dem Teller ist.

Der Maifeiertag endete schließlich auch wieder mit Regen, so dass das Regenfass aus Kastanienholz nun wieder randvoll ist. Geschenkt habe ich das Faß aus Ungarn meinem Mann zu seinem Geburtstag im Mai vor sechzehn Jahren. Memories are made of this...

Das Birkenwäldchen meines 12tel Blicks von 2019 liegt unweit meiner Physiotherapiepraxis, so dass ich gut verfolgen konnte, wie es wieder grün wurde. Auch die Magnolie vor meinem Wintergarten war wieder gut zu sehen, nachdem die Fensterputzer endlich da waren. 

Das war eine Freude, ebenso das Päckchen von Nicole/niwibo, das auch am Donnerstag kam. Es ist schön, dass jemand eine gerade gepostete "Leidenschaft" sofort aufgreift und dazu Passendes schenkt! Nicole, du bist so aufmerksam! Ein herzliches Dankeschön!

Im Päckchen war ein "tea towel" mit Zitronendruck und passenden Sevietten, damit ich stilvoll meinen Limoncello Spritz trinken kann, so Nicole. Das habe ich doch glatt am Abend noch gemacht ( die Temperatur von 21 Grad bot sich dafür doch geradezu an ), mich auf die Terrasse gesetzt und mich dem Amselgesang hingegeben. Danke auch für diesen Anstoß!

Der Freitag war sogar noch wärmer, sogar schwül, und ich war zum ersten Mal zu warm angezogen, als ich mich en d'r Sity aufgemacht habe. Zurück war ich rechtzeitig vor dem ersten (Höhen-) Gewitter des Tages.

Das Kalenderblatt für den Monat Mai hat zufälligerweise auch die Farbe, die die Familie in diesem Monat umtreibt. Aber auch die Natur liebt sie ja zur Zeit...


Für dieses Wochenende habe ich nur geplant, die letzten kleineren Handgriffe an den Dingen anzulegen, die auf meiner To-Sew-Liste gestanden haben ( das hat mal ohne großen Zeitdruck geklappt ). Da kann ich mich entspannt & in Ruhe zu Andrea an den Tisch zum Samstagsplausch setzen und mein Frühlingsglück bei Wolfgang & Loretta genießen. Euch wünsche ich auch solche Mußestunden.

                                                                                     

Samstag, 21. Januar 2023

Meine 2. & 3. Kalenderwoche 2023

Was vorüber ist / ist nicht vorüber / 
Es wächst weiter / in deinen Zellen / 
ein Baum aus Tränen / oder / vergangenem Glück.
Rose Ausländer, 1901-88


Wer will schon seinen Geburtstag alleine verbringen? Also flüchtete ich mich mit Hilfe der Deutschen Bahn in den Schoß der Familie, Alpennähe und Schneeberge inklusive, Bloggerungemach weit hinter mir lassend, hoffend auf fröhliche Realität. Ich sollte/wollte eintauchen in den Alltag einer Familie mit Schulkindern, um den Eltern wiederum ein paar Tage Auszeit von ihrem Alltag zu gönnen.




Dieser Kalenderwochen- Doppelpost handelt also vor allem von Kindern, Himmeln, Blumen und Bergen.















Von solchem Morgenrot begrüßt zu werden - das trieb auch eine Langschläferin wie mich aus dem Bett.












































Aprilwetter im Januar! Trotzdem ging es nach draußen.















































Der Brunnen auf unserem Lieblingsplatz ist nach wie vor mit Holz verschalt wie alle Münchner Anlagen mit Wasserspielen.




Morgens gab's nicht nur Morgenrot, sondern auch immer Vitamine.


Die Große machte für uns Pizza. Den Blick aus dem Küchenfenster auf die Zugspitze findet sie nicht spektakulär.


Ihre Pizza war es allerdings.



Ich selbst kriege nicht genug von dieser Aussicht und hab zig Fotos davon gemacht.





Es wurde viel gelesen, gebastelt, gespielt, gesungen, getanzt und gestickt.





























Nach einer Woche packte ich dann wieder meinen Koffer und fuhr nach Hause:














Das Zusammensein mit den Kindern hatte mir so gut getan ( "ge-erdet" heißt das wohl heutzutage ). Das Alleinsein zu Hause wollte mir dennoch nicht schmecken. Allerdings erwartete mich dort noch viel Post zu meinem Geburtstag. Wie schön, das versöhnt mit den Umständen, wenn frau nicht vergessen wird!









So sah mein Geburtstagstisch vor meiner Reise aus. Ausgepackt hatte ich alles am Vorabend meines Geburtstages, schließlich in der Frühe aber keine Zeit mehr gehabt für ein Foto der Geschenke. Mit liebevoll ausgesuchten oder selber gemachten Sachen sowie Büchern bzw. Karten haben mich Birgitt, Karin, Mareile, Marita, Nicole, Sieglinde und Sunni verwöhnt.



Bei meiner Heimkehr fand ich noch Geburtstagsgrüße von Ghislana, Lydia, Mano, Pia und Thea vor. Witzig, dass mit mir auch immer wieder Frida (Kahlo) verbunden wird ( die Buchstütze ist allerdings von meiner Tochter, Stoff von Lydia, Faltbeutel links von Thea)!

Euch allen mein herzlichstes 



In der Nacht auf den Donnerstag hat es auch in Köln etwas geschneit. Als ich die Rollos hochzog, lag davon nur noch etwas auf den Dächern und im hinteren Teil des Gartens - wenig fotogen. Deshalb hab ich mir das Foto der Tochter vom Schulhof der Jüngsten ( siehe auch weiter oben ) vom selben Tag geborgt, das eine Stimmung wiedergibt, die ich mir auch für den Januar wünsche.



In den beiden vergangenen Wochen habe ich keinen Kaffee getrunken, nur Tee und Cola, da muss ich mich unbedingt an Andreas Tisch zum Samstagsplausch setzen. Und weil in diesem Post so viel in den Himmel geschaut wurde, verlinke ich auch mit Heidis Galeria Himmelsblick. Was ich heute vorhabe? Gar nichts! Ich lass mich gerne treiben, und auch Langeweile ängstigt mich nicht. Ich mag es, Herrin meines Lebens zu sein.