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Samstag, 23. August 2025

Meine 34. Kalenderwoche 2025

 "... früher oder später geschieht in jedem Leben
 ein Schicksalsschlag, ein Bruch. 
Niemand bleibt gänzlich verschont, 
und darin liegt etwas Tröstliches. 
Wir sind damit nicht allein. 
Die meisten haben ein 'Ach' unter ihrem Dach, 
mit dem sie umgehen lernen. 
Auch wenn sie vorher glaubten, 
sie würden es nicht schaffen. Sie können es.
.....
Was heute zu kurz kommt, 
ist der Gedanke der praktischen 
und nicht abstrakten Nächstenliebe 
und die Würdigung der Normalität 
und des Maßhaltens im besten Sinne."
Daniela Krien, Schriftstellerin

"Die größte Freiheit einer Person besteht darin,
wie sie mit Dingen oder Personen umgeht." 
Jürgen Schmieder, Autor
Samstagabend der vorletzten Woche: Flott einen Imbiss für mich und meine Tochter improvisiert, bevor wir bei mir um die Ecke in eine toll erhaltene Stadtvilla des Jugend- bzw. Heimatstils zu einem Gratiskonzert gingen.


"The Köln Concert" von Keith Jarrett stand auf dem Programm, aufgeführt von der Pianistin Hanna Shybayeva, und das ausgerechnet in den Räumen, die u.a. die Kulisse im Film "Köln 75" über die Organisation dieses Konzertes durch die damals 18jährige Vera Brandes abgegeben haben. Die Villa Henn ist ein denkmalgeschütztes Haus von 1907 mit einer noch ursprünglichen Innenausstattung. Das repräsentative Vestibül besitzt z.B. marmorne Wandverkleidungen, Böden und Treppen. 



Anschließend haben wir uns auf "meinem" Plätzchen einen Aperol Spritz gegönnt und die Tochter konnte ausführlich aus dem vergangenen Schuljahr der Kinder und ihren Erfahrungen mit dem bayerischen Schulsystem berichten, was mich als Ex-Lehrerin interessiert. Am Sonntagmorgen weckte uns die Sonne.

Die hatte sich am Nachmittag hinter Wolken verzogen, als wir mit der Rheinseilbahn in den Rheinpark auf Bäumesuche gefahren sind.



Die haben wir auch angetroffen ( nur nicht die, die wir suchten 🤣 ). Dafür ganz viele feiernde Gruppen, ...


...zum Beispiel die, die gemeinsam den indonesischen Nationalfeiertag begangen haben.








Am Montag dann haben wir, die Tochter & ich, den von Nadine im nachbarlichen Blumenladen gefertigten Kranz zum Grab meines Mannes gebracht. Die liebe Sieglinde hatte mir schon ein kleines Kunstwerk mit beschützendem Engel zugeschickt. Danke dir! Er hat geholfen, und ich bin ganz leichten Mutes in diesen doch so gefürchteten Tag gegangen ( und abends ganz gewöhnlich zur Aquafitness ).



Jetzt gibt es auch wieder ein Fahrrad in meinem Haushalt: Die Tochter ist eine begeisterte Radlerin wie ihr Vater selig und hat sich von der Cousine eines geliehen, um auch in Köln einfacher herumzukommen.

Der Zitronenfalterins Fotofrage Nr. 1 ist in dieser Woche schnell beantwortet: "Mit wem oder was hast du viel Zeit in dieser Woche angenehm verbracht?" Frage 2: "Ich bin diese Woche dankbar für……?" kann ich gleich mit beantworten: Dass ich den traurigen Jahrestag in der Gesellschaft meiner Tochter verbringen und etliche tiefer gehende Gespräche mit ihr führen konnte, wozu wir ja aufgrund unserer Lebensumstände nicht so häufig kommen. Sie hat im zurückliegenden Jahr so viel an Veränderungen zu bewältigen gehabt und neben ihren beiden Kindern ein eigenes, neues Ziel in Angriff genommen und durchgezogen. Ich kann eigentlich mit Stolz nicht viel anfangen, aber in ihrem Fall bin ich es aus tiefstem Herzen.


Am Donnerstag hieß es dann auch wieder für dreizehn Tage Abschied nehmen...


Zum Wochenende war ich dann also wieder alleine. Da freut frau sich, wenn mir per Post "Gesellschaft geleistet" wird: Sunni hat mich quasi an ihrem Besuch der Ausstellung von Pablo Picasso & Jean Cocteau im Kunsthaus Apolda Anteil nehmen lassen. Ich danke dir herzlich dafür!


Ich habe in der zurückliegenden Woche sehr viel weniger verfolgt, was sich auf der gesellschaftlich-politischen Ebene abgespielt hat, dazu waren die - sonst ja seltenen - Gespräche mit der Tochter en face à face einfach viel wichtiger. Nur meine lokale Tageszeitung war dran... 

Und ja, da bin ich auf eine neue seltsame Blüte der Skandalisierungstrategie der Rechtspopulisten gestoßen: Ein Kölner Illustrator berichtete in der Zeitung:
"Ich durfte in den letzten 36 Stunden eine winzige Kostprobe davon nehmen, was Mitmenschen von mir tagtäglich an Anfeindungen und Diskriminierung über sich ergehen lassen müssen. Und ganz ehrlich: Diese Erkenntnis bricht mir das Herz."
Und was hat Moritz Adam Schmitt gemacht? Er hat den Auftrag angenommen, für die Käsemarke "Milram" des Deutschen Milchkontors Bilder zum Thema "Gemeinschaft" zu kreiieren. In seinen Motiven spiegele sich lediglich das, was er tagtäglich in seinem Umfeld erlebe: Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen, die in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften leben.

"Diese Menschen gehören für mich – und, wie ich glaube, auch für unsere Stadt – genauso dazu wie der Dom oder der Rhein."

Vor anderthalb Wochen erreichten ihn erste negative Rückmeldungen per Mail, bevor dann die social media über ihn und die beiden anderen Illustratoren sowie die Firma hergefallen sind. Hass & Rassismus wie persönliche Beleidigungen & Angriffe auf die Privatpersonen kannten mal wieder keine Grenzen.

"Ich kann die Aufregung ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Es gibt so viele wichtigere Probleme auf dieser Welt, und eine Gruppe von Menschen regt sich über bunte Käseverpackungen auf." Über Geschmack, egal ob visuell oder kulinarisch, könne man streiten, so Moritz Adam Schmitt.
Aber so eine Eskalationsspirale in Gang setzen? Synapsenkurzschluss! Aus Alltagsprodukten politische Schlachtfelder generieren? Was machen die demnächst aus linksdrehendem Jogurt? Höchstwahrscheinlich geht es wieder um die Deutungshoheit über die Realität. Ein ideologisches Spiel mit klarer Agenda: Haltung diskreditieren, Vielfalt delegitimieren, Angst schüren.

Da kann ich nur mit Sarkasmus reagieren wie zum Beispiel "Der Postillion"...

( Die Käsegeschichte ist ja geradezu nett verglichen mit einer ekelhaften Desinformationskampagne des rechtsextremen Aktivisten "Shl*mo F*nkelstein", der verbreitet, in der Justizvollzugsanstalt Brandenburg seien Ziegen missbraucht worden, gedeckt von der Leitung. Ich will nicht in Details gehen, aber darauf hinweisen, welch Geistes Kind solche Leute sind... )

                                                                                  


Wie jeden Samstag verlinke ich mich mit diesem Post wieder mit Andreas 
Samstagsplausch in Berlin, dem Fotofragezeichen der anderen Andrea am Bodensee und dem Mosaic Monday von Heidrun 

Montag, 18. August 2025

In Erinnerung

 

There is always someone
For each of us, they say
And you'll be my someone
Forever and a day
I could search the whole world over
Until my life is through
But I know I'll never find another you

Tom Springfield/The Seekers 


Die drei Jahre, die ich nun ohne meinen Lebensmenschen lebe, bestätigen diese Aussagen eines Liedes, das mich schon lange begleitet. Es gibt, vielleicht intensiver denn je, eine Liebe zu den Menschen auf dieser Welt, die mich auch glücklich macht. Und zugleich fehlt diese besondere Liebe in ganz physischer Form. Macht mich das unglücklich? Nein, es ist etwas anderes: Die beiden Welten, die physische und die nicht-physische, kommen zusammen auf irgendeine Art und Weise. Es ist bereichernd und traurig-schmerzhaft zugleich.

                                                                   

Montag, 17. März 2025

In Erinnerung

 an die Sängerin

AnNa R., 
( bürgerlich Andrea Rosenbaum )

die heute 
überraschend
im Alter von 55 Jahren
in Berlin gestorben ist.

Mit dem Duo
"Rosenstolz"
hat sie mich musikalisch 
durch die
1990er Jahre begleitet:


RIP

                                                         

In Erinnerung

 an den Schriftsteller

Peter Bichsel

der
am 15. März
im Alter von 89 Jahren
in Solothurn
gestorben ist.

"Nichts langweilt mich weniger als das Nichtstun:
dasitzen und sein."

"Kinder leben in Fragen, Erwachsene leben in Antworten."

"Wer auch immer die neuen Juden sein werden, 
die Politik wird die Sorgen der Bevölkerung ernst nehmen."

Der Meister des reinen Schreibens,
der alles präzise, nüchtern & klar formuliert
und damit das Optimum immer erreicht hat,
ist mir 1970 erstmals begegnet
mit seiner Erzählung
"Ein Tisch ist ein Tisch".

Die Beziehung zwischen 
Sprache, Identität und den Grenzen der Wahrnehmung,
die er damit zum Thema gemacht hat,
hat mich fasziniert.
Und er, als Primarstufenlehrer ein Kollege,
hat mein schulisches Tun mitbestimmt,
das kreative Spiel mit der Sprache initiiert
und das Philosophieren mit Kindern
zu einem wiederkehrenden Glücksmoment
werden lassen.
Auf diese Weise ist er ein geradezu klassischer Schulbuchautor geworden,
einer der wenigen, den auch die Schulkinder mochten.

Ich bin dankbar
für all die Anstöße & Erfahrungen,
die ich durch ihn erhalten habe.
Gerade in Zeiten des inflationären Gebrauchs von Fakes und Lügen 
ist sein philosophischer Blick
 hinter die Wörter und ihren Gebrauch
nötiger denn je geworden.

RIP

                                                         




Donnerstag, 30. Januar 2025

... und noch eine Erinnerung:

 An den Buchantiquar & Literaturkenner

Klaus Willbrand


der gestern 
im Alter von 83 Jahren
in einem Krankenhaus in Köln
gestorben ist.

Von allen Welten,
die der Mensch
erschaffen hat,
ist die der Bücher 
die Gewaltigste.
                                      Heinrich Heine

Leider habe ich ihn 
bei meinem letzten Besuch nicht mehr angetroffen.
Aber es sind etliche Bücher, 
auf die er mich bei 
Instagram 
aufmerksam gemacht hat,
auf mein Lesepult gewandert.

Ein großer Geist zieht weiter!

Ich wünsche ihm,
dass er auf seinen alten Freund
Rolf Dieter Brinkmann,
seinen Nachbarn
Heinrich Böll,
auf Hans Henny Jahnn, Uwe Johnson,
Wolfgang Koeppen
und viele mehr,
die er uns nahe gebracht hat,
trifft.

Die Gesamtausgabe von Marcel Proust,
die mein Lebensmensch 
noch bei ihm gekauft hat,
werde ich nun
mit einem zweiten Stoßseufzer
täglich bedenken,
wenn ich das Fenster darüber
zum Lüften öffne und schließe.

Gute Reise!

                                                         

Wer neugierig geworden ist, wer Klaus Willbrand gewesen ist, dem schenke ich hier einen Artikel.

In Erinnerung

 an die Sängerin & Schauspielerin

Marianne Faithfull


die 
heute
im Alter von 78 Jahren
in London
gestorben ist.

Was mich mit ihr verbindet?
Die gemeinsame Jugendzeit
und etliche Songs,
die mich bis heute begleiten.

Gerne denke ich auch an des Konzerterlebniss
in der Kölner Philharmonie
in reiferen Jahren
zurück.
Und natürlich an


"It is the evening of the day
I sit and watch the children play
Doing things I used to do
They think are new
I sit and watch, as tears go by"

was für mich mehr denn je gilt


RIP

                                                           


Samstag, 31. August 2024

Meine 35. Kalenderwoche 2024

 „Nix es esu schlääch, datt et nit för jett joot es.“
Franz Meurer, Pfarrer in Köln-Höhenberg &-Vingst
"Religion kann ein positiver Glaube sein,
der Menschen hilft und ermutigt
und sie in Zeiten von Schwierigkeiten tröstet,
oder sie kann ein Hammer sein,
mit dem man Menschen 
auf den Kopf schlägt."
Margaret Atwood, kanadische Autorin 
"Ich mag Leute, die gern und ausgelassen
lachen, die nicht mit sich geizen;
ich habe meist herausgefunden, 
dass die Verschwender 
mehr Reserven haben
als die Krämer, 
die ihr Gesicht ängstlich hüten,
ihre Kraft und Empfindung rationieren."
Brigitte Reiman, Schriftstellerin 


Warum ich schon um sechs Uhr wach war? Ich weiß es nicht. Vielleicht in Erwartung des achten Hitzetages dieses Sommers? Das Gebot der Stunde war dann auch ein Einkauf beim Obst-& Gemüsestand, bin ich doch wieder in der Lage, normal zu essen.




Sehr angenehme, knappe 22°C am Sonntag ( das lag auch am niedrigen Taupunkt, hab' ich gelernt ) ließen mich den Tag genießen bei anregender Lektüre. Mit Elsa Morante war ich auf Procida im Golf von Neapel ( "Arturos Insel" ), mit Tove Jansson auf einer winzigen Insel im finnischen Meerbusen ( "Das Sommerbuch" ) und mit Ludwig Tieck in den Cevennen ( "Aufruhr in den Cevennen" ). Das alles auf dem schönsten, bequemsten Lieblingsplatz mit Eiskaffee und überhaupt und mit vielen, vielen Fotos von der Ostsee auf dem Smartphone.




Überhaupt die letzten sommerlichen Augusttage! Das war ganz nach meinem Geschmack in der ersten Wochenhälfte, die Hundstage sind ja vorbei. Da ist frau gerne im Veedel und darüberhinaus unterwegs. Die Madln bevorzugten allerdings weiterhin den Ostseestrand.




Trauriges Erinnern war auch wieder angesagt: Seit acht Jahren bin ich jetzt schon ein Waisenkind, und auch der Tag damals war ein angenehm temperierter Sonnentag, erinnere ich mich.


Ich war schon kulinarisch verwöhnt mit einem neuen Rezept von Kitchenachim, als ich abends unterwegs war. So hat es mich nicht gestört, dass sämtliche Lokale auf meinem Weg voll besetzt waren.


Es war aber auch ein zu schöner lauer Sommerabend! Auch der nächste Morgen begrüßte einen mit frischer Luft & wolkenlos, bevor es dann wieder schwül - warm wurde ( ja, der Taupunkt! Der lag dann am Mittwoch bei 17°C. ). Das wurde dann der neunte Hitzetag im diesjährigen Sommer hier in meiner Stadt - war in den Vorjahren schon schlimmer!




Abends wurden die neuen Hörgeräte noch einmal auf die Probe gestellt bei einem Konzert in der Kulturkirche an "meinem" Plätzchen. Dort war noch viel los.  


Ich weiß ja nicht, wie andere Bloggerinnen das machen: Haben die immer einen Fotoapparat bereit liegen? Ich jedenfalls nicht, wenn ich im Bett liegend noch meine Zeitungs-Abos studiere und ein Eichhörnchen mich besuchen kommt ( manchmal wuselt es sogar durch den Blumenkasten und die Fensterlaibung hoch ).  Na ja, mehr war mit dem Handy nicht drin. Anzeichen für den Herbst finde ich vermehrt in der Magnolie.

Den blöden Plastikzipfel von einem Teil der Verpackung hab ich beim Fotografieren übersehen...
Donnerstagmittags überreichte mir der DHL-Bote ein Päckchen: Ein Care - Paket aus dem Ländle, fast wie einstmals von meiner Ma selig. Aber diesmal von Karin, eine so begnadete, begeisterte, geduldige und kreative (Nutz- ) Gärtnerin, hat mir ganz besondere Gemüse geschickt, alle im Farbspektrum zartviolett, dunkelrot bis dunkelpurpur, dazu rosa Schnittlauchessig und Rosensalz. Und - ganz klar - Rosenwasser, alles eingebettet in farblich passende "Zauberwatte". Verzaubert war dann auch ich... 

... und abends habe ich mir damit eine frugale Mahlzeit bereitet und bei 25°C auf meiner Terrasse verspeist. Erstaunt war ich nur, dass die ( leckeren ) Bohnen nach dem Kochen grün waren. Kenn mich halt nicht so aus wie Karin. Nochmals vielen Dank!



Ich hab übrigens jetzt auch die alte Herr-K-Sitte mit dem "Obsttellerchen" für mich reaktiviert. Die genieße ich jetzt auch täglich, ebenso die vielen Fotos von meiner Tochter, zum Schluss aus Hamburg. Elbstrand hätte mir bei der Hitze auch gefallen... 




Freitagabend bin ich in die Innenstadt gefahren und durch die Hahnentorburg zu einer Galerie gegangen.




Dort wurde eine Ausstellung mit den neuesten Werken meines lieben Nachbarn Rolf Schanko eröffnet.


Wie jeden Samstag verlinke ich diesen Post mit Andrea Karminrots Samstagsplausch. Dann geht es zu Nicole/niwibo und ihrem neuen Monatsthema & zu Andrea, der Zitronenfalterin, und ihren Sonntagsschätzchen wie dem Mosaic Monday von Heidrun.

Maat et joot!             
                                                                         

Sonntag, 18. August 2024

Mittwoch, 5. Juni 2024

6. Juni 1944


 
"Welchen Preis muss man für 
Freiheit & Demokratie zahlen?"

Morgen jährt sich zum achtzigsten Mal der Tag, an dem der Startschuss zur Befreiung Westeuropas aus dem Griff der Naziherrschaft fiel, indem alliierte Truppen der USA, Großbritanniens, Kanadas & Frankreichs - 157.000  Soldaten insgesamt -  an den Stränden der Normandie landeten und eine zweite Front gegen das Dritte Reich im Westen eröffneten. Der D-Day ist als Operation "Neptune" Teil der Operation "Overlord" gewesen, die den Feldzug der alliierten Armee in Nordfrankreich bis zur Befreiung von Paris am 25. August 1944 umfasst.

Der Angriff musste in einer Vollmondnacht geschehen, damit die alliierten Fallschirmspringer sich orientieren konnten. Außerdem mussten die Soldaten die Küste bei auflaufender Flut erreichen, um den Hindernissen am Strand ausweichen zu können, die die Nazi-Militärs dort hatten errichten lassen. Für die Strände der Normandie als Angriffsort gab es mehrere strategische Gründe, denn die Deutschen hatten sich auf eine Attacke am Pas de Calais eingestellt. Man wollte den Überraschungsmoment nutzen.

Die Aktion dauert länger, als von den Alliierten zu Beginn geplant - Caen sollte bereits am selben Tag erobert werden, es dauerte aber bis Mitte Juli. Die Befreiung der normannischen Städte geschah also nur langsam und Stück für Stück und benötigte drei Monate. Bis Ende Juli 1944 landeten in der Normandie dann 1,5 Millionen alliierte Soldaten und kämpften gegen eine halbe Million Deutsche. Am Abend des D-Days selbst registrierten die Alliierten etwa 4400 Tote, darunter vor allem US-Amerikaner, Briten, Kanadier, Polen und Franzosen. Auf deutscher Seite wurden schätzungsweise 4000 bis 9000 Mann als verwundet oder verstorben verzeichnet. "Der längste Tag" kostete auf Seiten der Alliierten 53.700 Menschenleben. 18.000 Soldaten werden bis heute vermisst, mehr als 155.000 Männer wurden verwundet. Auf Seiten der Deutschen sind es 200.000 Tote gewesen.

Die Freude der Zivilbevölkerung über die Befreiung hat in der Normandie bis heute einen bitteren Beigeschmack: Traumatisierend waren die Zerstörungen und die mit Bomben unterstützten Kämpfe in den normannischen Städten. Die Zivilisten sind damals der Strategie geopfert worden, die deutschen Heere durch zerstörte Siedlungen zu behindern. Insgesamt knapp zwanzigtausend tote Zivilisten zählte man am Ende der Operation.

"Der längste Tag"
Inzwischen gibt es kaum noch Überlebende als Zeitzeugen, und die Erinnerung an dieses Ereignis wird  für uns nunmehr total überlagert von den Bildern & Interpretationen der Hollywood- Inszenierungen. Etliche Filme gibt es zu diesem historischen Geschehen, die oft nur heroische Rückbesinnung sind, ein Epos kreieren, Mythen schaffen. "Der längste Tag" oder "Der Soldat James Ryan" sind dazu angetan, die amerikanische Sicht der Dinge zu favorisieren und zu zementieren. "Die Filme sind fast durchweg Filme des Triumphes", sagt der Filmwissenschaftler Claus Löser. ( Das britische und französische Kino über den D-Day fiel ein paar Nummern kleiner aus.)

Das wird dem tatsächlichen Sachverhalt nicht gerecht, denn diese Operation ist nicht kriegsentscheidend gewesen. Nazideutschland hat den Krieg im Wesentlichen im Osten verloren. Bis zum D-Day hatte die deutsche Wehrmacht 80 Prozent ihrer Verluste bereits an der Ostfront "eingefahren". Entscheidend war dieser Tag allein für die Befreiung des westlichen Teils des europäischen Kontinents. 

In diesem Jahr wird auch endlich offiziell der zivilen Opfer der Landung der Alliierten gedacht, über die erst in den 1990er Jahren wieder gesprochen worden ist.

2014
© dpa
In diesem Jahr findet das Erinnern im Schatten des Ukrainekriegs statt.

Bei den Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Alliierten-Landung, wie auch vor zehn Jahren war noch Russlands Präsident Wladimir Putin eingeladen, damals im Rahmen seiner ersten Präsidentschaft. Vor zwanzig Jahren hatte man noch die Vorstellung, ein gemeinsames Europa aufzubauen. Krieg schien gebannt. Zehn Jahre später fand die Feier wieder mit ihm statt, kurz nachdem er die Krim illegal annektiert hatte. Welche Illusionen musste man inzwischen begraben! Das 80. Jubiläum ist der richtige Zeitpunkt, sich erneut zu fragen, welchen Preis man für Freiheit & Demokratie zu zahlen bereit ist, und sich entsprechend zu engagieren. Eine Demokratie kann besiegt werden, das zeigt auch die Geschichte Frankreichs im Jahr 1940. Und das wirft Fragen auf für Gegenwart & Zukunft. Fragen, die auch bei mir zu veränderten Einstellungen geführt haben.

                                                                  


Was wäre mein Blog ohne den Hinweis auf die Porträts großartiger Frauen an dieser Stelle, die es rund um den D-Day auch gab: Da ist Lee Miller, die Kriegsfotografin zu nennen, auch Martha Gellhorn, die als Berichterstatterin dabei gewesen ist, die junge Laura Ashley, die auf britischer Seite als Telegrafistin eingesetzt war, und Vera Atkins, die Agentinnen ausgebildet hat, die hinter der Front abgesetzt wurden. Und dann ist da auch noch die Sängerin Vera Lynn, die mit ihren Songs für die moralische Unterstützung der britischen Soldaten zuständig gewesen ist. 

Dienstag, 24. März 2020

In Erinnerung


an den
Zeichner
Albert Uderzo


der heute im Alter von 92 Jahren
 in seinem Zuhause in  Neuilly-sur-Seine
  gestorben ist.

Zusammen mit
 René Goscinny
schuf er vor über 60 Jahren
 die Comicserie
um ein Dorf voller unbeugsamer Gallier,
die den römischen Besatzern die Stirn boten -
ein unendliches Lesevergnügen,
auch für "studierte Historiker",
für jung & alt bis heute-
jede neue Ausgabe wurde freudig begrüßt!

Merci beaucoup
et
repose en paix!

                                                           


Auf Arte findet sich in der Mediathek noch zufällig eine Dokumentation über die Anfänge von "Asterix" und Uderzos Co-Autor Goscinny.

Mittwoch, 26. Februar 2020

In Erinnerung

an das
Kölner Original
Marie Luise Nikuta


die gestern am Karnevalsdienstag nachmittags
im Alter von 81 Jahren
 in Köln
  gestorben ist.

"Am Aschermittwoch ist alles vorbei"-
das hat sich die Motto - Queen des kölschen Karnevals
sicher gesagt,
nachdem sie für diese Session ein letztes Lied komponiert hatte:
"Et Hätz schleiht em Veedel"



Marie Luise,
du warst mir ein großes Vorbild dafür,
wie man viele, viele Menschen 
animiert, erfreut und zum Singen bringt
und 
alle, wirklich alle, in der Stadtgemeinschaft
anspricht.

Zum Abschied 
ein
dreifach
"Kölle Alaaf"
und mein Lieblingslied von dir:




                                                                         

Samstag, 9. Februar 2019

In Erinnerung


an den
Zeichner, Karikaturisten & Lebenskünstler

Tomi Ungerer

Source

der heute im Alter von 87 Jahren in Cork Irland
 im Haus seiner Tochter gestorben ist.

Gebürtiger Elsässer,
mit allem, was das bedeutet,
überzeugter Europäer
mit scharfem Blick
auf alles Menschliche -
und deshalb für viele auch ein Provokateur -
haben mich seine Bilderbücher von Anfang an begeistert,
und das von ihm illustrierte Buch mit
deutschem Liedgut
meinen Blick
darauf verändert.
Bis heute ein Bücherschatz,
wie auch sein Märchenbuch!


Auf gute Wanderschaft in die Ewigkeit!