Freitag, 26. Juli 2024

Friday - Flowerday #30/24

 Auch heute greife ich auf das erfolgreiche Rezept von letzter Woche zurück:


Mische Blumen vom Straßenrand 
mit solchen aus dem Blumenhandel!




Und mein derzeitiger Liebling, die Staudenwicke, ist natürlich wieder dabei:
Ihre Ranken winden sich einfach zu dekorativ!




Kombiniert habe ich sie mit Dill & Japananemonen,
gefunden auf einer Verkehrsinsel in meinem Veedel...

...sowie dunkelblauen Schmucklilien, rosa Schafgarbe, 
Kugeldisteln 
&
Rundblättriges Hasenohr Bupleurum rotundifolium
aus dem Blumenladen in der Innenstadt,
denn meine Floristennachbarn haben ihren wohlverdienten Urlaub.




Damit habe ich eine meiner Lieblingsfarbmischungen -
Rosa/Pink, Dunkelblau & Limettengrün -
in der Vase.



Ich wünsche allen Freund*innen der Freitagsblumen...


... ein angenehmes letztes Juli - Wochenende!


                                                        

Mit einem "Bonusbild" von einer zweiten Vasenfüllung
aus meinen "Funden" vom gestrigen Tag leite ich über zum Linktool:



Ich hoffe, dass auch in dieser Woche -
trotz höherer Temperaturen -
wieder so viele Bloggerinnen diese Möglichkeit wahrnehmen wie bisher.

You are invited to the Inlinkz link party!

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Donnerstag, 25. Juli 2024

Monatscollage Juli 2024

Gestartet
bin ich in den Sommermonat
gleich
am ersten Tag 
mit einem Fest:
einer Verabschiedung 
aus dem Schuldienst.
So viel Freude!
Und dann:
Terminjonglage ohne Ende!
Zu viele Baustellen
auf einmal...

Auszeiten
gab es
immer mal in
"heiligen Hallen" -
Ruhe pur!
Und überall
ein
Hortensienrausch
( dem Regen sei Dank! ).

Für
meinen
auf mich zukommenden
"Lieblingsmonat"
wünsche ich mir
Geduld,
Kraft 
&
weiterhin
die Dosis Humor,
die mir 
bislang
geholfen hat,
etwas durchzustehen,
was mir
eigentlich
eher 
zu schaffen macht.

In diesem Monat
ist 
die Teilnahme bei 


nicht so wie sonst gewesen.
Hochsommer halt, oder?
Vier Beiträge wurden bis heute
verlinkt. 
( Möglich ist es noch bis Samstagabend )

Ich danke euch wieder dafür!
                                                
                                       
                                                       



Die Monatscollagen sammelt auch in diesem Monat wieder die_birgitt.




 

Sonntag, 21. Juli 2024

Monatsspaziergang Juli 2024

Eigentlich hatte ich einen ganz anderen Spaziergang für diesen Sommermonat vor, einen, der tief in die Geschichte eintauchen sollte. Doch es gab so viele Terminverschiebungen, so dass meine Zeit knapp wurde. Da kam mir das Angebot der Pensionista- Gruppe meiner alten Schule für genau dieses, mein avisiertes Ziel für den Monat August ganz gelegen & ich habe DEN Spaziergang verschoben und einen kleineren gewählt in einem sehr übersichtlichen Viertel der südlichen Altstadt, das eigentlich mehr oder weniger aus einer großen Kirche mit mehr oder weniger Drumherum besteht: das Kapitolviertel.

 

Das liegt südlich von der west-östlichen Hauptdurchgangsachse der Stadt, die zur Brücke nach Deutz auf der Schääl Sick führt.

Die gabelt sich dann auch noch, so dass man von der Straßenbahn aus eine breite Verkehrschneise überqueren muss. Dann geht's ne Treppe rauf, und schon landet man in einer anderen Welt, einer der kleinen städtischen Idyllen:

Lichhof heißt der Platz, dessen Namen sich auf auf den Friedhof ( lich = mittelhochdeutsch für Leiche ) der Nonnen bezieht, die hier in einem Kloster gelebt haben. Rechts, die Treppe hoch, ist das sogenannte "Singemeisterhäuschen",  die Dienstwohnung des Chorleiters. Linkerhand ist mein erstes Ziel:

Das Dreikönigenpförtchen ( op Kölsch: Dreikünnijepöötzche ) - die einzige noch erhaltene Immunitätspforte in Köln, die im Mittelalter in den "Immunitätsbereich" des damaligen Klosters geführt hat. Dieser Hof ist ausschließlich diesen Nonnen vorbehalten gewesen.

Die Sage berichtet, dass durch dieses kleine Tor fast auf den Tag genau vor 860 Jahren die Knochen der Heiligen Drei Könige, ergaunert in Mailand von Rainald von Dassel, Kölner Erzbischof & Kanzler des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation bzw. des deutschen Kaisers Friedrich I. Barbarossa, vom Transportschiff auf dem Rhein in die Stadt gebracht worden sind. 

Ein toller Schachzug war das, brachte das der Stadt doch eine lukrative Einnahmequelle: Im Mittelalter waren diese Reliquien so ein erstrebtes Ziel für Gläubige wie das heute vergleichsweise in Mekka der Fall ist. Und Pilger müssen essen & trinken, kaufen Souvenirs, übernachten gar. Allerdings platzte bei dem Massenandrang, der darauf folgte, der Dom aus allen Nähten. Und so wurde im Sommer 1248 der Grundstein für den heutigen, größeren, gotischen Dom gelegt.


Rechts vom Tor eine ausladende Mispel im Garten des "Singemeisterhäuschen". Und darüber ahnt man schon:


Die Namensgeberin des Viertels: Die Kirche Sankt Maria im Kapitol bzw. ihre Apsis.

Da will ich hin und gehe also weiter durch das Törchen und lande erst einmal auf dem Marienplatz:


Der ist geradezu typisch für Kölner Plätze:

Architektonisch disparat, so weit es nur geht, vollgestellt mit Autos. Kein Platz, um sich niederzulassen, um die Stille zu genießen. Die idiotische Kriegsraserei der Nazis hat im 2. Weltkrieg dazu geführt, dass 90 Prozent der schönen alten, traditionsreichen Stadt hinterher in Schutt & Asche gelegen hat. Die geflohenen & bei Kriegsende wieder heimgekehrten Kölner haben einfach mit den zur Verfügung stehenden Mitteln neuen Wohnraum geschaffen, ohne links und rechts zu gucken. Den Rest hat dann noch der Modernisierungswahn des Wirtschaftswunders erledigt. Der Sinn für Schönheit gehört allerdings eh nicht zur Grundausstattung der autotochthonen Bevölkerung ( leider ).

Also nichts wie weiter um die Ecke, die Kasinostraße entlang bis zum Tor, das in die Anlage der Kirche mitsamt dem den Kreuzgang führt:

Geschafft! Für mich wahrlich ein Highlight in der wuseligen Großstadt, ein Paradiesgärtlein quasi, vom Küster & Hausmeister seit 2008 angelegt & gepflegt.

Hier sitze ich, genieße die Blumenpracht, das Vogelgezwitscher, das Insekten- & Faltergeschwirr und freu mich, dass die städtischen Geräusche trotz der Hörgeräte kaum wahrnehmbar sind.

Und während ich warte, dass der Gottesdienst zu Ende und mir das Betreten der Kirche möglich ist, geht der Blick auch himmelwärts, auf einen der noch erhaltenen beiden Flankentürme der Kirche. ( Der Glockenturm ist schon im 17. Jahrhundert eingestürzt, die Treppentürme im 18. Jahrhundert bis auf die Sockel abgerissen.  )


Vorbei an den Löwen links und rechts vom Eingang ( grinst oder bleckt der die Zähne?) geht's ins Innere des ganz besonderen romanischen Baus: 

St. Maria im Kapitol gilt als älteste der für die Romanik des nördlichen Rhein-Maas-Gebietes typischen Dreikonchenanlagen und ist eine der zwölf romanischen Basiliken Kölns. Konchen sind muschelartige, halbrunde Wandnischen in einem sonst langestreckten Gebäude.

Am Eingang steht auch schon ein Modell des Tempels, auf dessen Fundament die Kirche errichtet worden ist. Der Tempel befand sich etwas außerhalb des politischen Zentrums der römischen Stadt, dem Forum, und wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. für die Kapitolinische Trias Jupiter, Juno und Minerva, also die drei bedeutendsten römischen Gottheiten, errichtet. Anlass zum Bau war die Erhebung des Oppidums zur Colonia römischen Rechts gewesen, Colonia Claudia Ara Agrippinensium geheißen. ( Über Agrippina hab ich schon mal gepostet. )

Diese Dame war es, die die erste Kirche errichten ließ. Plektrudis heißt sie, ist hier bestattet, lebte im 7. Jahrhundert, war die Ehefrau des karolingischen Hausmeiers Pippin des Mittleren und durchaus von gewissem Einfluss & auch politisch aktiv. Ihre Gebeine aus diesem Sarkophag sind im  Zweiten Weltkrieg verloren gegangen.

Im 9. Jahrhundert fiel diese erste Kirche angeblich einem Normannensturm zum Opfer. Im 11. Jahrhundert ist dann an Ort & Stelle ein Frauenstift entstanden.

Ein ganz besonderer Schatz ist eine zweiflügelige Tür, die entsprechendes Interesse hervorruft, denn sie stammt noch aus der Zeit, als die zweite Kirche um 1060 vollendet wurde. Erst in den 1930er Jahren ist sie in den Innenraum versetzt worden, hat also knapp 900 Jahre das Portal der Nordkonche verschlossen. Sie wird zu den bedeutendsten Holztüren der Kunstgeschichte gerechnet.


Inzwischen nehmen mich diese alten Schnitzereien, Bildhauereien bzw. romanischen Architektur - Details gefangen.

Das war nicht immer so. Dazu beigetragen haben der Herr K. mit seinen fundierten Kenntnissen und meine damals noch kleine Tochter. ( Die Madonna mit dem Kind stammt vom Oberrhein & aus dem 13. Jahrhundert. )


Manche Gesichter berühren mich besonders...


... und gehen zu Herzen.





Auch die Darstellung des leidenden Jesus, ein sogenanntes Crucifixus dolorosus aus dem frühen 14. Jahrhundert. In der spätgotischen Epoche, wahrscheinlich im 15. Jahrhundert, ist es farblich noch weitaus drastischer bemalt worden, als in der ursprünglichen Fassung. Wie sagt doch Kiki Smith? Dem Christentum ist es gelungen, für Leid & Schmerz beeindruckende Bildkunstwerke zu schaffen und es damit zu entrücken. Noch in der Neuzeit galt das Kreuz übrigens als wundertätig und war Ziel von Wallfahrten.

Und dann kommt man dermaßen beeindruckt & nachdenklich raus, geht weiter auf die angrenzende Stephanstraße und trifft auf heutige Realitäten bzw. Vorlieben, die genauso irritieren können wie der Gemarterte am Kreuz:

Die Stephanstraße ist tatsächlich auch ein historischer Platz, hat doch hier der Verein "Kölner Schwulen- und Lesbentag" (KLuST) 1991 die erste ColognePride organisiert ( später CSD ), der an diesem Wochenende zum 33. Mal stattfindet. Die Stephanstraße ist nach wie vor Teil des Geländes für die Pride-Veranstaltungen.

Ich bin dann über die Hohe Pforte, ebenfalls ein Zentrum der Bewegung, zurück über die Cäcilienstraße gegangen und habe noch einmal zurückgeschaut auf die alte Kirche. ( Wer noch mehr über sie wissen will, der sei auf den Wikipedia - Artikel verwiesen. )

Dann habe ich habe meinen Spaziergang noch etwas fortgesetzt - unter anderem Blickwinkel. Aber davon war schon im gestrigen Post die Rede. Den heutigen verlinke ich wieder mit Kristina Schapers Blog.