Ich hatte so richtig Lust, nach meinem letzten Frauenporträt über Williamina Fleming, die vom Hausmädchen zur Astronomin geworden ist, weiter über all die wenig bekannten Aspekte weiblicher Beteiligung an den MINT - Disziplinen zu recherchieren und zu schreiben. Und da ich es schon beim letzten Post u.a. mit einer Frauengruppe, den "Harvard Computers"zu tun hatte, lag es nahe, mit einer weiteren Gruppe dran zu bleiben an diesem Thema. Diese trägt ( inzwischen ) den Titel "Women of ENIAC".
"ENIAC war ein Mistkerl zu programmieren."
Jean Jennings Bartik
"Look like a girl, act like a lady,
think like a man, work like a dog!"
Betty Snyder Holberton
Was verbirgt sich hinter dem Namen ENIAC?
Der erste elektronische Universalrechner der Welt, eine Abkürzung für "Electrical Numerical Integrator And Calculator", quasi ein Großvater bzw. Großmutter unserer allseits präsenten, geliebten Smartphones. Geschaffen ab 1942 von John Presper Eckert, Ingenieur, und John William Mauchly, Physiker, an der University of Pennsylvania für das US-Militär. Die Maschine sollte die US-Army bei der Flugbahnberechnung von Artilleriegeschossen im 2. Weltkrieg unterstützen. Im Verlauf des Krieges wird diese Fähigkeit für die Militärstrategie nämlich immer wichtiger. Nichts wirklich besonderes meint man, Nerds gab es halt schon damals.
Doch!
Zum Laufen gebracht und programmiert haben ihn nämlich sechs Frauen: Betty Snyder Holberton (1917-2001), Frances Bilas Spence (1922-2012), Kay McNulty Mauchli Antonelli (1921-2006), Marlyn Wescoff Meltzer (1922-2008), Ruth Lichterman Teitelbaum (1924-1986) und Jean Jennings Bartik (1924-2011).
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Die sechs Frauen - im Uhrzeigersinn von oben links nach unten links |
Betty, die älteste des Teams, hat eigentlich Journalismus studiert und ist von einem Professor von der Mathematik abgehalten worden mit der Bemerkung, sie solle lieber Kinder aufziehen. Frances, Kay, Marlyn und Ruth haben ein Diplom in Mathematik, die abenteuerlustige Jean ist eine ausgebildete Lehrerin mit mathematischem Schwerpunkt, die aus einer Farmersfamilie, in der sich alle für die mathematische Lösung von Problemen begeistern können, in Missouri stammt.
Mit dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den 2. Weltkrieg hat die US-Armee sogenannte menschliche Computer rekrutiert. Informatik gilt jedoch als eine Aufgabe, die für die männlichen Ingenieure zu mühsam ist ( "to be more clerical in nature" ). Deshalb also Frauen mit College-Abschlüssen, vorzugsweise in Mathematik. Die Aufgabe erfordert ein hohes Maß an mathematischen Begabungen, einschließlich der Fähigkeit, nichtlineare Differentialgleichungen zu lösen und Differentialanalysatoren und Rechenschieber bzw. mechanische Tischrechner zu verwenden. Im Sommer 1945 arbeiten schließlich ungefähr achtzig Frauen als Computer, so ihre Berufsbezeichnung, auf dem Gelände des "Ballistic Research Laboratory" in Aberdeen, Maryland. Auch ihre Vorgesetzten sind überwiegend Frauen.
Computer - nur zur Erinnerung - ist abgeleitet von to compute, was die englische Entsprechung für unser Wort berechnen ist. Die Frauen sind also nichts anderes als (Be-) Rechnerinnen...
ENIAC, der neuartige Großrechner, ist schließlich nach zweijähriger Bauzeit im Sommer 1945 einsatzbereit und steht im hundert Kilometer von Aberdeen entfernten Philadelphia. Dieser Rechenkoloss - mit 167 Quadratmetern so groß wie eine Wohnung - 27 Tonnen schwer, aus 40 Modulen à 60 mal 70 Zentimeter Größe bestehend, mit 17.468 Elektronenröhren und 7200 Dioden ausgestattet, die 150 Kilowatt elektrischer Leistung verschlingen, verfügt aber nicht über einen Bildschirm.
Da beinahe ständig einzelne Röhren ausfallen, ist der Rechner ziemlich unzuverlässig. Wenn er aber läuft, dann arbeitetet der ENIAC im Vergleich zu seinen mechanischen Vorgängern seine Rechenschritte deutlich schneller ab: Er kann rund 5000 Rechenoperationen pro Sekunde bewältigen, etwa tausendmal schneller als mechanische Rechner. ( Nur zum Vergleich: Ein Smartphone heutzutage kann in einer Sekunde über 30 Milliarden Instruktionen verarbeiten. )
Der ENIAC ist so konzipiert, dass die Daten per Lochkarten eingelesen und die Rechenfunktionen dann per Kabelverbindungen gesteckt werden müssen. Die Ausgabe der Ergebnisse erfolgt wiederum auf Lochkarten - eine Technik, die IBM jahrzehntelang zur Programmierung anderer Maschinen genutzt hat.
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Marlyn Wescoff Meltzer & Ruth Lichtermann Teitelbaum führen eine Lochkartenmaschine vor |
Als erstes Betriebspersonal holt die US-Army sich neben einigen Mathematiker*innen die sechs bereits erfahrenen & bewährten Computer aus Aberdeen.
"Ich hatte keine Ahnung, was der Job war oder was der ENIAC war. Ich wusste nur, dass ich möglicherweise von Anfang an bei etwas Neuem dabei sein würde, und ich glaubte, ich könnte alles genauso gut lernen und machen wie jeder andere", erinnert sich Betty Jennings Bartik später.
Anfangs war das Projekt streng geheim, und keine der an den ballistischen Berechnungen beteiligten Frauen darf wissen, was da vor sich geht.
Es ist der Beginn des Kalten Krieges, und das amerikanische Militär ist bestrebt, seine technologische Überlegenheit zu demonstrieren. Am 14. Februar 1946 werden Journalisten in die Moore School of Engineering der University of Pennsylvania zu einer öffentlichen Vorführung des Wunderwerks eingeladen: Arthur Burks, der leitende Ingenieur, demonstriert ihnen die Leistungsfähigkeit der Maschine, indem er die 5.000 Zahlen addieren lässt. In einer Sekunde erledigt! Anschließend demonstriert er, dass die Maschine die Flugbahn einer Bombe schneller berechnet, als eine Granate vom Geschütz zum Ziel benötigt. Nur einen Knopf drücken - und schon leistet die Maschine, wofür die menschlichen Computer vorher 30-40 Stunden gebraucht haben, um nur eine einzige Flugbahn für ein bestimmtes Wetter, eine Waffe und ein Projektil zu berechnen. Die Armee benötigte Hunderte von Flugbahnen pro Schusstabelle. Die Pressevertreter sind beeindruckt.
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Jean Jennings Bartik und Frances Bilas Spence |
Indem sie den ENIAC als autonome, intelligente Maschine darstellen, schaffen die Ingenieure eine Art bedrohliche technologische Dominanz, verschleiern aber dadurch auch, dass hinter der scheinbaren Intelligenz der Maschine die mühsame und bahnbrechende Programmierarbeit von sechs jungen, gerade mal etwas über zwanzigjährigen Frauen steckt. Eine PR- Taktik mit weitreichenden Folgen!
Den jungen Frauen auf den zahlreichen Fotos bleibt nur das Image von "Refrigerator Ladies". So werden die models auf Werbefotos bezeichnet, die vor Kühlschränken kauffördernd posieren. Diese Mär werden Computerhistoriker*innen auch noch in den nächsten Jahrzehnten erzählen. Die später übliche Nutzung der Bezeichnung "Girls" für die tüchtigen Frauen ist auch nicht grade freundlich & angemessen, sondern verniedlichend und bewirkt, dass die großartige Leistung der Frauen gar nicht ernst genommen wird.
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Adele Goldstine |
Die Frauen sind dagegen mit dem ENIAC erstklassig vertraut gewesen, weil sie seinen Bauplan studiert haben, um Schaltkreise, Logik und physikalische Struktur zu verstehen. Weil es keinerlei Handbücher zur Bedienung gibt, müssen sie sich solcherart einlesen. Sie erlernen mangels Programmiersprache eine besondere Blockdiagrammschreibweise, in welcher die jeweiligen Programme beschrieben werden sollen. ENIAC-Entwickler wie Hermann &
Adele Katz Goldstine stehen ihnen sechs Wochen zur Seite. Das notwendige Handbuch in zwei Bänden wird schließlich die Mathematikerin Adele Goldstine im Juni 1946 unter dem Titel "
Technische Beschreibung des ENIAC" zur Verfügung stellen können.

Vieles entdecken die Frauen also auf eigene Faust. Und besonders Betty Snyder Holberton ist dazu fähig, Lösungen über Nacht quasi im Schlaf zu finden. Auf die ENIAC Frauen geht der "
Breakpoint", der in der Informatik noch heute ein gebräuchlicher Begriff ist, zurück und eine Form der Diagnoseprogrammierung, die selbst die Ingenieure, mit denen sie zusammengearbeitet haben, als Durchbruch betrachten.
Nach dieser Vorleistung können die Frauen Berechnungen anstellen, um die Gleichungen für die ballistische Flugbahnen zu lösen. Das ist immer noch schwierig, denn das Programm ist komplex, der Speicher des Rechners sehr begrenzt und die direkte Programmierschnittstelle, die die Frauen mit dem ENIAC verbinden soll, schwer zu benutzen. Einen Sicherheitszugang, um den Computer überhaupt zu sehen, bekommen sie nämlich erst einmal nicht.
Da bis dato noch niemand zuvor einen solchen Rechner programmiert hat, müssen die sechs Frauen alles selbst herausfinden. Der ENIAC kann beispielsweise nur programmiert werden, indem die einzelnen Komponenten mit Kabeln verbunden und die gewünschten Operationen auf Drehschaltern eingestellt werden. Für jeden Befehl muss das neu gemacht werden, weil der Rechner keinen Befehlsspeicher besitzt.
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Marlyn Wescoff Meltzer und Ruth Lichterman Teitelbaum |
Doch die ENIAC - Frauen kommen klar, indem sie das anwenden, was man heute direkte Programmierung nennt. Es gibt Schleifen, es gibt bedingte Logik, doch gemeinsam als Team meistern die Frauen all das und bringen die Maschine dazu, die ballistische Flugbahnberechnung durchzuführen, die der Höhepunkt der Demonstration auf besagter Pressekonferenz ist.
Das sechsköpfige Team ist sowohl für die Konfiguration und Verkabelung der Maschine für bestimmte Berechnungen zuständig wie für die Handhabung der Lochkartenausrüstung und die Fehlersuche. Manchmal müssen sie in die Maschine hineinkriechen, um eine defekte Vakuumröhre oder ein defektes Kabel auszutauschen.
Immer ist es eine Rennerei wegen der Größe der Riesenmaschine, eine auch körperliche Anstrengung, denn Programmieren bedeutet beim ENIAC eben nicht, Anweisungen in die Tastatur zu tippen, wie wir es gewohnt sind, sondern unzählige Schalter zu betätigen und Kabel zu stecken. Die Einrichtung für die Ausführung eines Programms dauert im Schnitt zwei lange Arbeitstage. Und jede neue Aufgabe bedeutet jedes Mal, neu verstöpseln, weil es ja keine Speichermöglichkeit gibt. In diesem Kabelsalat den Durchblick zu behalten, richtige Entscheidungen zu treffen, dem Rechner immer wieder neue Aufgaben einzuschreiben und dies alles in möglichst kurzer Zeit: eine unglaubliche Leistung!
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Betty Snyder Holberton ganz rechts |
Trotzdem gilt das - abwertend natürlich - als "subprofessionelle" Frauenarbeit. Als führend & leistungsstark werden Ingenieur*innen und Physiker*innen nur angesehen, wenn sie sich auf die Entwicklung und den Bau von Hardware konzentrieren, die für die Zukunft der Computertechnik für wichtiger erachtet wird.
Die ENIAC-Programmiererinnen, egal ob mit Hochschulabschluss oder sogar mit Promotion werden dagegen als "angelernt" eingestuft und entsprechend niedrig bezahlt. Erst als das ENIAC-Projekt 1947 nach Aberdeen übersiedelt, erhalten die Frauen mit akademischem Abschluss eine bessere Entlohnung.
Dabei sind es genau diese Frauen, durch die der Beruf des modernen Programmierers geboren wird, ein Beruf, der als Bindeglied zwischen den Menschen mit Problemen und den Computern steht, um zu deren Lösung zu verhelfen. Erst als dieser Beruf sich zu einer renommierten und gut bezahlten Tätigkeit entwickelt, wird er von den Männern erobert, und die Frauen aus diesem Bereich für lange Zeit erst einmal verdrängt. ( Die Studierendenzahlen in der Informatik belegen dies. )
Der ENIAC wird, wie schon gesagt, schließlich nach Aberdeen transportiert und dort wegen seiner zeitaufwendigen und komplizierten Programmierung - und der damit verbundenen Abhängigkeit von gut geschultem Personal wie den ENIAC-Frauen - umgebaut. 1948 geschieht das nach Plänen des aus Ungarn stammenden Mathematikers
John von Neumann. Jetzt kann der Rechner zwar Programme speichern, aber seine Rechenleistung nimmt dadurch um über 80 Prozent ab.
Nicht alle Frauen des Teams bleiben nach dem Umzug dabei: Es ist ja eine Zeit mit der Überzeugung, dass Frauen unbedingt an den heimischen Herd gehören, wenn sie sich verheiraten. Frances Bilas heiratet Homer Spence, der ebenfalls im Projekt tätig gewesen ist, wird Hausfrau und Mutter, ebenso Ruth Lichterman Teitelbaum und Marlyn Wescoff Meltzer, die ihr späteres Leben vor allem der ehrenamtlichen sozialen Arbeit widmen wird.
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Jean Jennings Bartik rechts |
Kay McNulty verlässt das Projekt 1948, um sich gemeinsam mit ihrem Mann John William Mauchly, dem Entwickler des ENIAC, die "
Eckert-Mauchly Computer Corporation" zu gründen und sich der Weiterentwicklung der Computertechnik zu widmen. In dieser Firma werden zunächst auch Betty Snyder Holberton und Jean Jennings Bartik als Software-Entwicklerinnen tätig.
Später wird Betty Holberton mit Ida Rhodes die C-10-
Assemblersprache für den
UNIVAC entwickeln und ein Bedienfeld mit einem numerischen Tastenfeld neben der Tastatur entwickeln. Sie wird Mitglied des
COBOL-Komitees zur Entwicklung der ersten computerplattform übergreifenden Programmiersprache, die an die natürliche Sprache angelehnt ist, schreibt Standards für
FORTRAN und ist jahrzehntelang Mitglied in nationalen und internationalen Computerstandardskomitees.
Jean Bartik programmiert anschließend den
BINAC, entwirft die Logik für
UNIVAC I sowie ein elektrostatisches Speichersicherungssystem für diesen und schreibt später Berichte, die Unternehmen dabei helfen, eine leistungsstarke neue Computerklasse, den
Mikrocomputer, zu verstehen. Sie arbeitet unermüdlich daran, die Bedienung von Computern zu vereinfachen. Mit 61 Jahren wird sie arbeitslos, bekommt keinen Job mehr in der IT-Branche und wird daraufhin Immobilienmaklerin.
In den 1980er Jahren stößt
Kathy Kleiman, IT-Studentin in Harvard, auf Fotos des ENIAC-Computers und fragt sich, wer die Frauen auf den Bildern sind. Sie gibt sich nicht zufrieden mit der Auskunft, dies seien
models gewesen, und führt weiter Recherchen durch, die sie zu vier Frauen der ursprünglichen Sechsergruppe führen.
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Von links: Ruth Lichterman, Frances Spence, Betty Holberton, Marlyn Meltzer, Kay Antonelli & Jean Bartik (1986) |
Zum vierzigsten Jubiläum von ENIAC gibt es eine Party, zu der Kleiman dank eines Kontaktes eingeladen wird. Sie trifft auf lauter Männer, die sich selbst beweihräuchern. Schließlich entdeckt sie in einer Ecke eine kleine Frauengruppe und lernt sie kennen, eine muntere, herzliche, brillante Gesellschaft, schlagfertig und liebenswürdig: die ENIAC-Frauen! Diese Großmütter sind
role models für die junge, zukünftige Programmiererin.
Aber mehr noch:
Kleiman gründet das "
ENIAC Programmers Project", um ihre Berichte aufzuzeichnen und ihnen die Anerkennung zu verschaffen, die sie verdienen. Als die Geschichte der Programmiererinnen an die Öffentlichkeit gelangt, ist das Staunen groß. Erst ab den 1990er-Jahren wird ihre historische Leistung dank ausreichender Beweislage anerkannt. 1997 werden alle sechs ENIAC - Frauen schliesslich im Silicon Valley für ihre Verdienste ausgezeichnet. Betty Holberton erhält 1997 sogar als einzige Frau des ENIAC-Programms den "
Augusta Ada Lovelace Award" ( siehe auch
dieser Post ), die höchste Auszeichnung einer Frau im Bereich Computing und Programmierung, sowie den "
IEEE Computer Pioneer Award".
2013 veröffentlicht Kathy Kleiman "The Computers", eine Kurzdokumentation über die Programmiererinnen.
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Von links nach rechts: Kathy Kleimann, Jean Bartik, Marlyn Meltzer, Kay Antonelli, Betty Holberton vorne Mitte |
Bemerkenswert auch das:
Obwohl die sechs Frauen aus unterschiedlichen Verhältnissen stammten, sind sie enge Freundinnen geworden und arbeiten gut zusammen. Snyder ist Quäkerin, Wescoff und Lichtermann Jüdinnen, McNulty Katholikin und Jennings Protestantin gewesen. In einem Interview bewertet Jean Jennings Bartik die Vielfalt in ihrem Team:
"Wir hatten eine wunderbare Zeit miteinander, vor allem, weil keiner von uns je engen Kontakt zu jemandem aus einer anderen Religion gehabt hatte. Wir hatten einige spannende Diskussionen über religiöse Wahrheiten und Glaubenssätze. Trotz unserer Unterschiede – oder vielleicht gerade deswegen – mochten wir uns sehr."
Und jetzt entwickelt sich das Silicon Valley aufgrund des politischen roll back in den Vereinigten Staaten zu einem Biotop alternder weißer Männer, die ihre diversity - Richtlinien fallen lassen, um dem Präsidenten in den Allerwertesten zu kriechen.
Richtig wütend hat mich beim Lesen & Schreiben jedoch gemacht, dass Frauen im Allgemeinen am laufenden Band um die Anerkennung ihrer Errungenschaften und Verdienste gebracht werden. Und wir alle um das Wissen, dass Frauen unsere Welt immer maßgeblich geprägt haben, prägen und prägen werden, dass es immer Macherinnen und Vordenkerinnen gegeben hat. Mich motiviert das, weiterhin solche Geschichten zu erzählen, auch in der Hoffnung, dass unsere Töchter und Enkelinnen ermutigt werden, ihren Weg zu gehen, auch wenn die politische Stimmung sich momentan wieder gegen die Frauen zu wenden scheint.
Noch mehr solcher beeindruckender Frauen,
die in dieser Woche einen Gedenktag haben,
habe ich euch wieder aufgelistet:
sehr spannend und viel neues erfuhr ich heute von dir, liebe astrid. deinen zorn über den umgang mit forscherinnen teile ich, denke heute ist es leider nicht viel anders. die selbstverständlichkeit, mit der männer sich als macher und erfinder und forscher darstellen, erschüttert mich schon lange. daher ist es für mich auch wichtig, das die weibliche form von berufen: mathematikerin, bürgermeisterin, physikerin... in schriftstücken und zeitungsartikel immer benutzt wird, mädchen brauchen vorbilder, wie du schriebst. das hatte ich vor zwanzig jahren schon diskutiert, ohne ergebnis. DANKE für deine arbeit, herzlichen gruß, roswitha
AntwortenLöschenwow
AntwortenLöschenda hast du ja wieder etwas Tolles "ausgegraben"
die Ignoranz der Männer ist wirklich nicht zu überbieten
sie hatten nich den Grips dafür
nahmen aber dann die Früchte der Arbeit für sich in Anspruch
der "Mohr" hat seine Schuldigkeit getan
der "Mohr" kann gehen wenn ich solche berichte lese muss ich auch immer an meine verstorbene Tochter denken
sie klagte auch öfter über den männlichen Dünkel
besonders als sie noch bei Simens war
und dort waren es besonders die Japaner die die Ellenbogen benutzen
(obwohl sie ja angeblich so freundlich sein sollen ;) )
sie hat später u.a. Fertigungsstraßen programmiert
(für Mercedes) und hatte eine Gastprofessur an der tübinger Uni angetragen bekommen.. "Unterricht" gab sie dort schon
als Frau vor lauter Männern
da musste sie sich auch erst einmal durchsetzen
es sollte nicht sein :(
danke für den schönen Bericht
ich wünsche dir einen feinen 1. Mai
mich zieht es dann später wieder im Garten
Rosi
Solche Geschichten zu erzählen ist eine ganz wichtige Sache. Super, dass Du da nicht nachlässt. Wie Du schreibst und auch schon die Vorkommentatorinnen berichten, ist das alles ja heute noch gang und gäbe.
AntwortenLöschenAuf jeden Fall müssen wir unsere Enkelinnen und die jungen Mädchen und Frauen generell darin unterstützen ihren Weg zu gehen und auch die Anerkennung dafür zu bekommen.
Diese Role-Models sind einfach großartig und für junge Frauen und auch mich alte Frau höchst interessant. Danke fürs Vorstellen sagt
herzlichst,
Sieglinde
Liebe Astrid,
AntwortenLöschendein Beitrag hat mich tief bewegt – so viel Wissen, Sorgfalt, Klarheit und Herzblut. Du erzählst nicht einfach Geschichte, du gibst Frauen ihre Stimme zurück – und mit jeder Zeile wird spürbar, wie viel dir daran liegt, das Unsichtbare sichtbar zu machen.
Was mich besonders berührt hat, ist, wie du diese sechs jungen Frauen nicht nur als brillante Köpfe und Pionierinnen darstellst, sondern auch als Persönlichkeiten mit Mut, Durchhaltevermögen und einer beeindruckenden inneren Stärke. Sie haben Großes geleistet – im Verborgenen, im Schatten der offiziellen Erzählung – und du holst sie mit großer Würde ins Licht. Danke dafür.
Gerade in einer Zeit, in der rückwärtsgewandte Töne wieder lauter werden, ist dein Text ein Aufruf zur Wachsamkeit, zur Erinnerung – und zum Handeln. Deine Wut über die systematische Unsichtbarmachung weiblicher Leistung teile ich von Herzen. Es ist Zeit, dass wir Frauen nicht länger nur „mitmeinen“, sondern mitnennen. Und dass wir genau solche Geschichten weitertragen – für unsere Töchter, Enkelinnen, Freundinnen. Und für uns selbst.
Dein Beitrag ist ein echtes Geschenk: informativ, kraftvoll, inspirierend – und mit einem klaren, warmen Blick auf das, was wirklich zählt. Danke, dass du dranbleibst.
Mit tiefer Anerkennung und herzlichen Grüßen
T.
Ja, da hast du gerade am Ende die richtigen Worte gefunden! Wie gut, dass es Frauen wie Kathy Kleiman gibt, die es noch schaffte, dass diese wunderbaren Frauen die Würdigung ihrer Arbeit noch erleben durften.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea