Donnerstag, 11. April 2024

Great Women #373: Adelaïde Labille-Guiard

Was hatte ich für einen Spaß vor vier Jahren, als ich mich in die Recherche für eine Malerin des Rokkoko bzw. Klassizismus gestürzt habe und dabei so viele schöne Entdeckungen und Erkenntnisse sammeln konnte. Élisabeth Vigée-Lebrun hieß die Gute. Sie war aber keineswegs eine Ausnahmeerscheinung in jener Zeit. Eine weitere Künstlerein will ich euch heute vorstellen: Adelaïde Labille-Guiard.

Die spätere Malerin kommt am 11. April 1749, also heute vor 275 Jahren, als Adélaïde Labille im östlichen Teil der Rue Neuve des Petits-Champs in Paris zur Welt. Sie ist das jüngste und auf Dauer einzig überlebende Kind ihrer Eltern, Marie-Anne Saint-Martin und Claude-Edme Labille, einem Kurzwarenhändler, 44 Jahre alt zum Zeitpunkt ihrer Geburt. 

Sein Bekleidungsgeschäft "La Toilette" befindet sich ebenfalls in der Rue Neuve des Petits-Champs und hat eine gut betuchte Kundschaft. Eine seiner Mitarbeiterinnen in den Jahren 1761–62 ist Jeanne Bécu. Die, so heißt es, lernt im Geschäft den Comte du Barry kennen, dessen Mätresse sie wird und der sie fortan finanziell unterstützt. Schließlich verheiratet er sie mit seinem Bruder und forciert, dass sie als Madame du Barry die letzte Mätresse des Königs Ludwig XV wird.

Büste von Claude-Edme Labille im Louvre, 
Ausschnitt aus ihrem Selbstporträt

Claude-Edme Labille ist aber auch als "receveur de la loterie de l’École-militaire" ( Einnehmer der Lotterie der Militärschule ) bekannt, eine Einrichtung, von Casanova vorgeschlagen und von Mme. de Pompadour u.a. gefördert, um eine militärische Ausbildung für verarmte Adlige zu finanzieren. Damals sind die königlichen Finanzen durch den Bau der Militärschule zum Ruhm des Königs Ludwig XV. sowie seiner Mätresse Mme. de Pompadour reichlich angespannt. Zudem ist Labille bis 1764 "directeur de la Poste de Paris" gewesen. 

Sein Engagement in Kreisen der Hochfinanz und am Hof ​​ist sicher für den späteren gesellschaftlichen Erfolg seiner Tochter weitaus wichtiger gewesen, als der Zufall, dass einst ein Mädchen bei ihm Zierborten verkauft hat, welches auf der gesellschaftlichen Leiter noch weiter aufgestiegen ist. 

Adelaïdes Mutter ist immer kränklich gewesen und stirbt mit 44 Jahren, da ist das Mädchen erst zwölf Jahre alt. An ihrer Bestattung nimmt nicht ihr Witwer, sondern ein Freund der Verstorbenen namens Pierre Baudouin, ein bourgeois de Paris, teil, der wiederum verwandt ist mit der Familie Guiard, die u.a. den Staatsanwalt an den königlichen Gerichten von Dijon stellt. Wir werden später noch im Lebenslauf Adelaïdes auf diese Familie stoßen.

Ihre frühen Jahre verbringt das Mädchen hauptsächlich in der Straße, in der sie geboren worden ist. Über einen Schulbesuch ist nur Ungesichertes bekannt, die Rede ist von einer Klosterschule. Sie äußert allerdings bereits mit vierzehn, Künstlerin werden zu wollen.

Die Rue Neuve des Petits-Champs kann einen auf solche Ideen bringen: Sie ist nicht nur eine Straße mit eleganten Boutiquen, Regierungsgebäuden und luxuriösen wie bescheideneren Stadthäusern, angrenzend an das Palais Royal, Sitz des Duc d'Orléans, und im 17. Jahrhundert ein wichtiges Zentrum für Theater, Musik und Tanz und bis zu einem Feuer 1763 der Ort für Opernaufführungen gewesen. Auch eine große Anzahl von Künstler*innen lebt dort. Diese Attraktivität der Straße für Künstler  wiederum ist mit Sicherheit auf die Nähe zum Louvre mit dem Hauptquartier der Académie Royale zurückzuführen. In der Nachbarschaft sind außerdem viele Künstler der Académie de Saint- Luc zu Hause ( siehe auch dieser Post ), eine bereits 1391 gegründete Malergilde.

Eine wichtige Voraussetzung für eine Künstlerkarriere im 16., 17. & 18. Jahrhundert ist eigentlich ein familiärer Kontext: So haben die meisten Künstlerinnen im eigenen Familienbetrieb gelernt. Adelaïde muss sich, da nicht aus einer Künstlerfamilie stammend und damit weit entfernt von der Spitze der hohen Kunst, der Académie Royale de Peinture et de Sculpture, ihren Weg zu ihrem Wunschberuf selber bahnen. Sie wird zunächst Schülerin eines Miniaturmalers in der Nachbarschaft, Francois-Élie Vincent, ein Genfer Protestant, Vorstandsmitglied der Malergilde. In die wird sie 1769 selbst als Zwanzigjährige aufgenommen. 

"Selbstporträt in Aquarelltechnik"
(1774)
Am  25. August 1769 heiratet sie dann in der Kirche St. Eustache Louis-Nicholas Guiard, einen Steuerbeamten,  neun Jahre älter als sie, obwohl sie im drei Jahre älteren Sohn ihres Lehrers François-André einen Freund, Verbündeten, ja Seelenverwandten gefunden hat. Was sie zu dieser Heirat bewogen hat, bleibt schleierhaft. Es ist allerdings anzunehmen, dass für ihren Vater die Heirat mit einem Protestanten nicht in Frage gekommen ist. Schon zehn Jahre später wird Adelaïde diese kinderlose Ehe auch wieder aufgeben.

Im Ehevertrag wird sie als professionelle Malerin an der Académie de Saint-Luc geführt, kann also anscheinend für ihren Lebensunterhalt selber sorgen. Dies hängt auch von der Schirmherrschaft adliger bzw. königlicher Frauen ab ( Adelaïde wird allerdings erst 1787 zur ersten Malerin der Töchter Ludwigs XV. ernannt werden ). 

Die Miniaturmalerei, die sie erlernt, gilt lange Zeit als ein besonders für Künstlerinnen geeignetes Genre, als "vergnüglicher Zeitvertreib", Hobby wohlerzogener Frauen. Unterricht erhält sie später auch vom Pastellmaler Maurice Quentin de La Tour, ebenfalls der Académie de Saint- Luc zuzurechnen und ein beliebter Hofmaler. Vorgestellt worden ist sie diesem von dem schwedischen Porträtisten Alexander Roslin, der Mitglied der Académie Royale ist, mit einer Pastellmalerin verheiratet und ein Förderer weiblicher Künstlerkollegen. Er wird die junge Malerin später auch für die Aufnahme in die Académie Royale vorschlagen.

Adélaїde lässt sich von geschlechtsspezifischen Anschauungen ohnehin nicht aufhalten. Sie überschreitet die vorhandenen Normen und lernt sogar ab 1777 die Ölmalerei. Nicht nur das: Sie studiert in den Studios männlicher Künstler der Académie, und da überdies das Aktzeichnen. Das wird sogar dem Kunstminister Frankreichs, dem Comte d'Angiviller, zu viel, der sich darüber bei den männlichen Mitgliedern der Académie beschwert.

Zuvor, im Jahr 1774, tritt die 25-jährige erstmals ins Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit, als sie ein Miniatur- Selbstbildnis sowie ein Pastellgemälde mit dem Titel "Porträt eines Magistraten" im Salon de Saint- Luc ausstellt. Ein Kritiker dazu.
"Mademoiselle La Bille, Ehefrau von Monsieur Guiard, hat sehr wenige Porträts gezeigt, aber dieses kleine ist sehr kühn und besitzt echte Farbe. Die Flächen sind gut gefühlt, die Lichtakzente groß und abgestuft; es gibt keine harten Kanten, man sieht dass es ihr Ziel war jeglichen Effekt in die Beleuchtung zu bringen. Dieser Teil ist der angenehmste, jedoch nicht der beste. Sie opfert ihre Schatten zu sehr, was ihr die Kraft vor allem von den menschlichen Köpfen wegnimmt; bei den Frauen gelingt es ihr besser; deren Haare und Kleider werden mit Witz und Geschmack berührt; ihre Gründe sind zu schwach, es fehlt ihnen an Körper und Kraft, was sich nachteilig auf die Wirkung der Porträts auswirkt..."

"Selbstporträt"
(ohne Jahr)
Der Auftritt bringt ihr Auftragsarbeiten. Die Ölmalerei erlernt sie bei ihrem Freund François-André Vincent, der zwischenzeitlich in Rom als Stipendiat in der Villa Mancini der dortigen Académie de France studiert hat und nun wieder in Paris als agréé oder vorläufiges Mitglied der Académie Royale lebt ( die Académie de Saint- Luc ist 1776 aufgelöst worden ). 

Mittels einer séparation des biens (wirtschaftlichen Trennung) sagt sich Adelaïde 1779 von ihrem Mann los. Es gibt allerdings Gerüchte, dass sie schon vorher mit François-André Vincent zusammen gelebt hat, der ja eine wichtige Rolle über das Malen hinaus für sie spielt.

Im Jahr 1782 stellt Adélaїde erstmals in der Assemblée Ordinaire des Savants et des Artistes, später bekannt als Salon de la Correspondance aus, was das Sprungbrett für eine Mitgliedschaft in der Académie Royale ist. Drei Pastellbilder zeigt sie dort, die heute verschwunden sind. 

"Madame Lefranc peignant
le portrait de son époux Charles Lefranc"
(1779)

Im Laufe des Jahres 1783 stellt sie dann zehn weitere Werke im Salon aus, gemeinsam mit Werken ihrer Malerkollegin Élisabeth Vigée-Lebrun, mit der sie bereits 1774 in der Académie de Saint-Luc zusammen zu sehen war. Eine gewisse Rivalität zwischen den Beiden gibt es ohne Zweifel, eine persönliche Feindschaft bleibt jedoch reine Spekulation. Adelaïde tritt schlichter auf und ist weniger gebildet als die auch äußerlich attraktivere, sechs Jahre jüngere Élisabeth, die zudem ein großes Talent zur Selbstvermarktung besitzt. Auch ihr gesellschaftlicher Hintergrund differiert: Die Vigée-Lebrun lebt mit ihrem Mann, einem prominenten Kunsthändler, in einem veritablen hôtel particulier, während Adelaïde bescheidene Unterkünfte mieten und selbst hart an ihrem Erfolg arbeiten muss.

Erstaunlich ist das kleine Pastellbild der Adelaïde Labille-Guiard einer malenden Kollegin, indem sie quasi auf die Tatsache hinweist, dass Frauen ernsthafte Künstlerinnen sein können. Es ist heute im Nationalmuseum in Stockholm zu Hause.

1782 stellt die Künstlerin Salon de la Correspondance mindestens zehn Porträts von Malern und Bildhauern aus, die eine wichtige Rolle in ihrem Leben und ihrer Karriere gespielt haben bzw. spielen. Mit diesen Porträts gelingt es ihr, die Aufmerksamkeit der Betrachter auf ihre inzwischen vollkommene Technik und gleichzeitig auf ihre anspruchsvolle und zugleich einflussreiche Kundschaft hinzuweisen. Ebenso stellt sie ihr beeindruckendes Netzwerk zur Schau.

Von links nach rechts: 
François-André Vincent, Bildhauer Augustin Pajou, Vincents Lehrer Joseph-Marie Vien
und der Historienmaler Jean-Jacques Bachelier







Ein Grund für diese  Ausstellung dürfte vermutlich gewesen sein, Gerüchte in der damaligen Zeit zu zerstreuen, sie ließe sich beim Malen ihrer Bilder helfen. Die Schau "... zerstört völlig die falsche Meinung, die Neid oder Ignoranz in der Öffentlichkeit verbreiten wollte, dass der Verdienst ihrer Werke auf fremde Hand zurückzuführen sei. Wir hoffen nur noch auf neue Beweise für die Standhaftigkeit ihres Talentes", heißt es in der "Nouvelles de la République des Lettres et des Arts" 1783.

"Der Schauspieler Jean Baptiste Brizard
in der Rolle des King Lear"
(Pastell 1783) 
Wertschätzung erfährt die Künstlerin auch unter den Theaterleuten - seit 1786 ist die Comédie-Française ganz in der Nähe im Palais Royal zu Hause -, die schon seit 1776 zu ihren Modellen gehören. Im Salon von 1783 präsentiert sie das Porträt des Schauspielers Brizard in der Rolle des König Lear in einer Theater-Adaption von Jean-Francois Ducis, der ihr ebenfalls 1783 Modell steht.

Am 31. Mai 1783 ist es endlich so weit und die 34 jährige Adelaïde wird in die Académie Royale aufgenommen. Obwohl sie grundsätzlich mit Labille-Guiard unterschreibt ( auch noch nach der Trennung von ihrem Mann ), unterzeichnet sie diesmal mit Adélaїde des Vertus ( der Tugenden ). 

Ihrer 28jährige Konkurrentin Élisabeth Vigée-Lebrun wird ebenfalls an diesem Tag die Mitgliedschaft gewährt, so dass mit den bereits etablierten weiblichen Mitgliedern Anne Vallayer-Coster ( eine tolle Malerin von Stillleben ) und Marie-Thérèse Reboul ( Madame Vien ) das vorgeschriebene Limit von vier Frauen bei der Akademie wieder erreicht ist. Zuvor, bis 1772, ist Alexander Roslins Frau Marie-Suzanne Giroust Mitglied der Akademie gewesen, die in jungen Jahren aber an Brustkrebs verstorben ist, sowie die deutsche Malerin Anna Dorothea Therbusch ( sieht dieser Post ), die aber nur zwei Jahre, denn sie hat 1769 Paris hoch verschuldet verlassen.

"Madame Mitoire mit ihren Kindern"
(Pastell 1783)
Adelaïde kann jetzt ein größeres Atelier in der Rue de Richelieu beziehen, wo sie mehr Raum für ihre Schülerinnen zur Verfügung hat, wovon zu diesem Zeitpunkt neun an der Zahl bei ihr in Ausbildung sind.

Bei ihrem Debüt im Salon 1783 präsentiert die Malerin dieselben Porträts wie schon zuvor im Salon de la Correspondance. Das Porträt ihres Freundes François-Vincent lässt sie allerdings weg, da sie inzwischen ein Opfer von Verleumdungen & Rufmord geworden ist ( ersatzweise zeigt sie ein Porträt Bildhauers Étienne-Pierre-Adrien Gois sowie das Porträt der Madame Mitoire mit ihren Kindern ).

Der "Skandal" überschattet Adelaïdes Premiere und die Aufmerksamkeit gilt weniger der Qualität ihrer Werke, was sie sich erhofft hat, sondern den Ausführungen, die in Ausstellungsführern stehen, die parallel zur Veranstaltung verteilt werden. 

"Marie-Gabrielle Capet
und Marie-Marguerite Carreaux de Rosemond"
(1785) 
In einem davon vergleicht ein anonymer Autor den Salon, da ja drei Frauen teilnehmen, mit einem Schönheitswettbewerb und überreicht der Vigée-Lebrun die Krone. Weniger banal ist ein ebenfalls anonymes Flugblatt namens "Suite de Malborough au Salon 1783", in dem das Gerücht verbreitet wird, Adelaïde Labille-Guiard tausche sexuelle Gefälligkeiten gegen Hilfe beim Malen ihrer Werke. Das ist ehrverletzend ( und erinnert an heutige shitstorms gegenüber Frauen, die auch gerne unter die Gürtellinie gehen - sozusagen im Westen nichts Neues ). In doppeldeutigen Sprachspielen ( "...vingt cents, ou 2000, c'est la même chose" ) wird ihr Freund Vincent als eigentlicher Urheber einiger ihrer Bilder behauptet und darüberhinaus, dass sie zweitausend Liebhaber habe.

Es gibt zwar in den Zeitschriften Kritiken der ausgestellten Malereien, die unter der Aufsicht der Regierung entstehen, aber beim Publikum sind die bildzeitungsähnlichen, billigen und schnell gedruckten Pamphlete ( die auch die Zensur umgehen ) einfach beliebter, da unterhaltsam...

"Selbstporträt"
(ohne Jahr )
Aselaïde Labille-Guiard sucht daraufhin Hilfe beim Kunstminister Comte d'Angiviller, um den Verkauf des kompromittierenden Flugblattes zu unterbinden. Sie sendet ihren versiert formulierten Brief allerdings an die Comtesse d'Angiviller, seine Frau, und bittet diese, sich bei ihrem einflussreichen Mann für sie einzusetzen. Es ist bezeichnend, dass sie sich an seine Frau wendet, mit der sie schon eine professionelle Beziehung aufgebaut hat und nicht an ihn, der die Sympathien seiner Frau für weibliche Künstler nicht teilt und sich eher abfällig über die vier weiblichen Mitglieder der Académie geäußert hat. 
"Man muss erwarten, dass sein Talent auseinander gerissen wird .. es ist das Schicksal aller, die sich dem öffentlichen Urteil aussetzen, aber ihre Werke sind da, um sie zu verteidigen, wenn sie gut sind plädieren sie für ihre Sache. Wer aber plädiert für die Moral der Frauen?", schreibt sie.
"Portrait de femme"
(1787)
Wir wissen nicht, ob die Comtesse als Fürsprecherin Erfolg gehabt hat. Wir wissen aber, dass es sofort ein Verfahren gegeben hat, bei dem ein Buchhändler befragt worden ist. Trotz seiner Hinweise werden weder Verfasser noch Herausgeber identifiziert. Und obwohl es Gerüchte gibt, es sei ein Satiriker gewesen, der von ihrem sitzengelassenen Ehemann Guiard beauftragt worden ist bzw. ein Konkurrent der Akademie, bis heute bleibt der Verfasser unbekannt.

Was diese Geschichte auch beweist: Die Künstlerin ist in der Lage, einen solchen Vorfall umzumünzen in einen Akt der Selbstdarstellung, indem sie die Verbindung zu einer einflussreichen Gönnerin publik macht und ihre Bekanntheit durch ihren "Aufschrei" vergrößert. Dennoch kommt es in ihrer Karriere zu einem Stillstand.

Einige der Werke, die sie im Salon 1785 zeigt, sind komplexere Kompositionen mit mehr Details und lebensechteren Figuren, dazu zum ersten Mal in Öl gemalt und nach den Auflagen der Académie, also größer, formeller und weniger zeitgenössisch. Die Aufmerksamkeit des Betrachters wird mehr auf Äußerlichkeiten gezogen, als auf innere Befindlichkeit des Porträtierten.

"Autoportrait avec deux élèves"
(1785) 
1785 entsteht allerdings auch jenes berühmte Selbstbildnis mit zweien ihrer Schülerinnen - Marie-Gabrielle Capet & Marie Marguerite Carraux de Rosemond - als großformatiges Ölgemälde.

Seit dem Vorjahr ist ihr Ruf als begabte Kunstlehrerin fest etabliert, und dieses Werk hebt ihre Rolle als Tutorin besonders hervor. Es wird oft als Propagandastück ausgelegt und als Symbol für den Streit um die Rolle der Frau in der Académie. 

Gemalt hat sich Adelaïde in ihrem reich ausgestatteten Atelier und auch damit ihre günstige finanzielle Situation zum Ausdruck gebracht. Sie sitzt vor einer großen Leinwand und hinter ihr stehen die beiden Schülerinnen in viel schlichterer Kleidung, während sie selbst ein üppiges und teures, tief ausgeschnittenes Kleid und einen großen Federhut trägt - keine Bekleidungsstücke, die eine Malerin normalerweise bei der Arbeit trägt, sondern eher Zeichen ihrer Weiblichkeit und der Tatsache geschuldet, dass sie sich als eine Künstlerin der High Society zeigen will. 

Im Hintergrund neben der Staffelei ist die Büste ihres Vaters abgebildet und daneben die einer Vestalin -ein statement, das präventiv jeden zum Schweigen bringen soll, der ihre Tugend in Frage stellt. Das Bild lässt erkennen, dass Adelaïde einen großen Glauben an sich selbst als Künstlerin hat. Warum dann weitere Personen in der Darstellung? 

Zweierlei Gründe sind wohl entscheidend: Sie ist eine starke Befürworterin der Ausbildung von Künstlerinnen, ist sie doch überzeugt, dass Frauen künstlerisch ebenso fähig sind wie Männer. Dieses Bild das als identifikatorisches Angebot für junge Malerinnen gesehen werden. Und gleichzeitig, also zweitens, stellt sie mit dem Werk ihre Fähigkeiten als Gruppenporträtistin unter Beweis ( was zu zahlreichen Aufträgen für Darstellungen ganzer Familien führt ). 

Selbst der skeptische Comte d'Angiviller lobt einem Brief an den König im November 1785  das Werk als "den größten Meistern der französischen Schule würdig". Da "Madame Guyard, trotz ihres bedeutenden Talentes, keinerlei Vermögen und wenige Aufträge hat", schlägt er dem König eine Zuwendung von 1000 Livres vor.

"Marie Adelaïde de France"
(1787)
Madame Adélaїde de France, die Tochter von Ludwig XV., ist so begeistert von diesem Werk, dass sie es am liebsten für 10.000 Livres kaufen würde. Die zu diesem Zeitpunkt älteste, stolze und mächtigste der unverheirateten Töchter Ludwigs XV., sein Liebling, beauftragt die Malerin schließlich mit einem eigenen Porträt. Das festigt den Status der Künstlerin und treibt die Karriere wieder an. Sie wird jetzt von der Prinzessin mit einer jährlichen staatlichen Rente von 1000 Livres alimentiert und erhält den Titel premier peintre des Mesdames und eigentlich das Privileg, in einem Atelier des Schlosses zu malen. Doch dort könnte Adelaïde nicht ihre Schülerinnen empfangen & ausbilden, weil denen der Zutritt verwehrt bleibt. Also verzichtet sie.

"Victoire Louise Marie Thérèse de France"
(1788)
Die Dargestellte ist zu diesem Zeitpunkt in den Fünfzigern. Der ovale Rahmen neben ihr in diesem Gemälde zeigt drei Köpfe im Profil – den Dauphin, ihren Bruder, Marie Leczinska, ihre Mutter, und König Ludwig XV., ihren Vater. Darunter steht "leur image est encor le charme de ma vie". Der porte crayon ( ein Metallhalter für Kreidefarben ) und der Lappen in ihren Händen sollen suggerieren, dass sie an dem Dreifachporträt ihrer Familienmitglieder arbeitet. 

Wie schon geschrieben, ist eine solche luxuriöse Kleidung mit Samt und Goldstickereien allerdings einer Malerin nicht angemessen ( und auch nicht typisch für die Prinzessin und ihre Schwestern, die sich nach dem täglichen Besuch des Königs schnell ihrer repräsentativen Kleider mit Reifrock etc. entledigt haben sollen ).

Das Relief rechts oberhalb im Bild zeigt die Sterbebettszene Ludwigs XV., der an den Pocken gestorben ist, und unterstreicht Adélaїdes Status als treue, mutige und aufopfernde Prinzessin, die sich von dieser Krankheit nicht hat abhalten lassen, ihrem Vater im Sterben beizustehen. Jedes Detail in diesem sorgsam komponierten Bild ist also von Bedeutung.

"Portrait of a Woman" 
(Presumed Portrait
 of the Marquise de Lafayette; 1793-94)
Die Dargestellte selbst ist wohl sehr zufrieden mit dem Ergebnis, da sie drei Kopien des Werkes in Auftrag gibt. Adelaïde Labille-Guiard erhält außerdem 5000 Livres und weitere Aufträge, darunter für ein Gemälde einer weiteren Königstochter, Victoire Louise Marie Thérèse de France, Madame Victoire genannt, welches im Salon von 1789 ausgestellt wird.

Doch ihr Timing hätte kaum schlechter sein können:

Kaum hat Adelaïde den Gipfel ihrer Laufbahn erreicht, bricht die Revolution mit dem Sturm auf die Bastille im Juli 1789 und der Erklärung der Menschenrechte durch die kürzlich konstituierte Nationalversammlung im August aus. Der am 25. August eröffnete Salon erhält unter diesen Bedingungen nicht die gewünschte Aufmerksamkeit. 

Die Mesdames, die Tanten des Königs, fliehen nach Rom, was ein beträchtliches Loch ins Portefeuille der Malerin reißt, vor allem da die Damen einige bereits fertiggestellte Porträts noch nicht bezahlt haben. Ihre Reputation leidet zudem, da ihre Gönnerinnen herkunftsbedingt Gegnerinnen der Revolution sein müssen.

Doch anders als ihre Kollegen von der Académie, auch die Vigée-Lebrun, die flieht, hat die äußerst talentierte Porträtistin auch von revolutionären Persönlichkeiten Aufträge angenommen. Auch die Kleidung auf den (Frauen-)Bildnissen dieser Jahre belegt deutlich den Wandel zu republikanischen Vorstellungen.  

Adelaïde wendet sich kurz nach dem Salon 1789 tatsächlich gesellschaftspolitischen Themen zu und zeigt ihre Gesinnung durch patriotische Schenkungen an die Schatzkammer, deren Kasse immer leerer geworden ist. 

"Portrait de Madame de Genlis"
(1790)


Unter den drei konkurrierenden Gruppen in der Académie Royale schlägt sie sich auf die Seite der von ihrem Lebensgefährten angeführten reformorientierten Gruppe, die unter anderem auch die Zulassungsbeschränkungen für Frauen zur Académie aufheben wollen. Dieser gelingt es jedoch, ihre alten  männlichen Privilegien zu verteidigen. 

"Portrait de Madame la Comtesse de Lameth"
(1790) 
Der Unterricht in der École des Beaux-Arts, welcher von der Académie Royale geführt wird, bleibt den Frauen nach wie vor verwehrt. Allerdings dürfen ab 1791 alle Künstler & Künstlerinnen, nicht nur Mitglieder der Académie, im Salon ausstellen. Eine Jury von 40 Mitgliedern der Akademie wählt die Werke dafür aus.

Links: "Portrait de Maximilien Robespierre en habit de député du Tiers Etat" (1790),
rechts: "Charles-Roger, prince de Bauffremont" (1791)
Im Salon von 1791 ist die Malerin dann auch mit zwei Porträts vertreten,  die nicht gegensätzlicher hätten sein können:

Das eine ist das des berühmt- berüchtigten Revolutionärs Robespierre, das andere des Adligen Prinzen Bauffremont aus Anlass seiner Aufnahme in den Orden des Goldenen Vlieses. Der Rahmen des Bildes ist zudem noch mit lauter Schleifen und Orden des Prinzen bestückt. Wieder leidet ihr Ruf. Allerdings hat sie auch vierzehn weitere Porträts von Mitgliedern des Nationalkonvents in petto, die heutzutage als verschollen gelten.

1793 wird auf Anordnung der Assemblée Nationale die Académie Royale endgültig geschlossen. Die verschiedenen Nachfolgeinstitutionen grenzen freilich weiterhin Künstlerinnen aus.

Noch im Jahr 1788 hat Adelaïde einen Auftrag des Comte de Provence, des älteren der Brüder von Ludwig XVI. angenommen. Er hat ihr 30.000 Pfund für ein riesiges Gruppenporträt von knapp über 5 x 4 Metern Ausmaßen geboten. Im Sommer 1793 hat sie bereits zweieinhalb Jahre daran gearbeitet. 

Das großformatige Werk sollte den Comte de Provence in seiner Rolle als Großmeister der Chevaliers de Saint-Lazare, eines königlichen, hospitalischen Orden aus der Zeit der Kreuzzüge, würdigen. Das Bild  hat der inzwischen fast 50jährigen ihr gesamtes Können abverlangt, hat sie doch damitdie Hoffnung verbunden, den weit prestigeträchtigeren Rang einer Historienmalerin der Académie erhoben zu werden. Doch in den Zeiten der Revolution ist eine solche Glorifizierung der Monarchie obsolet. Man zwingt sie, das Gemälde zu verbrennen, und bietet ihr 2000 Pfund Entschädigung. 

"Réception par le comte de Provence
d'un chevalier des ordres réunis de Saint-Lazare et de Notre-Dame du Mont-Carmel"
(Skizze von 1788)
Wie viele ihrer Malereien vernichtet worden sind, weiß man nicht. Der Verlust dieses Bildes, verbunden mit so viel Arbeit & Anstrengung, kostet die Künstlerin viel Kraft, und sie macht sich nie wieder an eine so große Malerei heran und stellt auch in den nächsten Salons kaum noch aus. Dabei ist sie die einzige unter den vier Frauen in der Académie, die die republikanischen Ideen der Revolution unterstützt und vor Ort geblieben ist.

Ihr Rivale Jean-Bernard Restout hat sie bereits 1791 angegriffen und diskriminiert, weil sie "den Künsten den Dienst erwies, uns die Porträts von Mesdames, den Tanten des Königs, zu geben … und das hat das Volk nur 60.000 bis 80.000 Francs gekostet." Mitglieder des Ateliers der mächtigsten Künstler -Persönlichkeit der neuen Zeit, des jakobinischen Revolutionärs Jacques-Louis David, gehen noch weiter, indem sie betonen, dass das lange und harte Studium der Künste mit den "bescheidenen Tugenden ihres Geschlechts" unvereinbar seien.
Die Rollen als "Mutter und Ehefrau sind für sie und die Gesellschaft wertvoller als ihr Erfolg in der Kunst … Stark in ihren Tugenden, zu Recht respektiert, werden sie ihre Ehemänner und Kinder dazu inspirieren, die Nation zu lieben und ihnen zu dienen."
Dennoch hat Adelaïde Glück, ist sie doch als Malerin des Adels nicht verhaftet oder gar guillotiniert worden. In den Zeiten des Terrors hat sie sich mit François-André, seinem Bruder und ihren Schülerinnen Marie-Gabrielle Capet und Marie-Victoire d'Avril in einem Haus in Pontault-en-Brie, 20 Kilometer ostsüdöstlich von Paris, zurückgezogen - eine Wohngemeinschaft, die in den eher reputierlichen Vor-Revolutionszeiten einen Skandal hervorgerufen hätte. Aber nein: Adelaïde bekommt jetzt endlich ein Atelier im Louvre zugewiesen, wovon sie immer geträumt hat, und eine bescheidene staatliche Pension. Die Träume von einer reinen Kunstakademie für Frauen muss sie allerdings begraben.

Doch sie kann sich endlich aufgrund der revolutionäre Scheidungsreform von 1793 von Guiard scheiden lassen. Auch schließt sie sich der neu gegründeten Société Populaire et Républicaine des Arts an, die aber die weiblichen Mitglieder bald wieder rausschmeißt, dann diese Entscheidung revidiert, um sich schließlich nach vier Monaten ganz aufzulösen. Konsistent sind Zeiten des Umbruchs nie...
An dieser Stelle sei ein kleiner Exkurs zur Französischen Revolution erlaubt, über die, so meine Erfahrung, reichlich reduzierte Kenntnisse im Geschichtsunterricht vermittelt werden: 
In der klassischen Geschichtsschreibung wird die Eroberung der Bastille durch Männer zum Mythos, obwohl sie keine wesentlichen Ergebnisse bringt. Eine - entscheidende  - Wende in der Revolution wird erst im Oktober 1789 durch Frauen bewirkt. Mit dem Schlachtruf ' Versailles schlemmt, Paris hungert' ziehen am 5. Oktober 1789 ca. 6.000 Marktfrauen ( Poissarden) zum Schloss in Versailles. Diese Aktion ist als 'Brotmarsch' bekannt und erreicht in nur anderthalb Tagen mehr als mancher berühmte Revolutionär. Den bewaffneten Frauen gelingt es, den König zu mehr Lebensmittellieferungen zu bewegen, die Adelsprivilegien aufzulösen und die von den Frauen vorgelegten Menschen- und Bürgerrechte zu unterzeichnen. Die Frauen bleiben über Nacht, dringen am nächsten Morgen ins Schloss ein und zwingen den König, nach Paris umzuziehen.

In den folgenden Monaten trugen Frauen auf vielfältige Art und Weise zur Französischen Revolution bei. Man könnte meinen, dass sich diese vielfältigen Aktivitäten zugunsten der Revolution durch die weibliche Bevölkerung Frankreichs in den politischen Veränderungen und Ergebnissen doch sicher widerspiegeln müsste. Doch als im Juli 1791 die neue Verfassung veröffentlicht wird, veränderte sich für die Frauen im Vergleich zur Zeit vor der Revolution nichts, denn die neuen Rechte gelten nur für Männer. Frauen erhalten weder ein Wahlrecht noch persönliche Freiheiten, das Patriarchat wird bekräftigt. Die Frauen fühlen sich zu Recht sehr ungerecht behandelt, wird ihnen doch der Lohn für ihren mutigen und harten Kampf in den ersten Monaten der Revolution vorenthalten. Olympe de Gouges, die das u.a. nicht hinnehmen will, wird im Sommer 1793 unter dem Vorwand der Königstreue verhaftet und schließlich zum Tode verurteilt. Die gesamte Frauenbewegung kommt zum Stillstand. Das zeigt sich dann auch in den oben beschriebenen Maßnahmen, die auch Adelaïde Labille-Guiard ertragen muss.

Links "Tournelle, called Dublin" (1795)
rechts "Portrait de Joachim Lebreton" (1795)
1795 kehrt sie  endgültig wieder nach Paris zurück, stellt im Salon aus, findet aber aufgrund der Teilnahme neuer Künstlerinnen kaum noch Beachtung. Ihr Porträt von Joachim Lebreton zeigt eine Mischung aus Naturalismus und Idealismus, charakteristisch für den neuen Trend. Seitlich auf einem einfachen Holzstuhl sitzend und mit dem rechten Arm auf die Lehne gestützt, vermitteln  seine Pose und Bekleidung eine gewisse  Lässigkeit. Ein weiteres  Porträt, dass des Komödianten Tournelle, genannt Dublin, wird sogar später ihrem Kontrahenten Jaques-Louis David zugeschrieben und entsprechend 1943 in die Vereinigten Staaten verkauft.

"Portrait de
François André Vincent"
(1795)
Am 8. Juni 1800 heiraten Adelaïde und François-André Vincent, und sie nennt sich seitdem nur noch Madame Vincent. Zu dieser Zeit wohnen die beiden zusammen mit der Schülerin Marie-Gabrielle Capet in den Unterkünften im Louvre. 

Nur drei Jahre später, am  24. April 1803, kurz nach ihrem 53. Geburtstag, stirbt die Malerin nach längerer Krankheit, gepflegt von ihrer Schülerin. Die bleibt weiterhin in der Unterkunft mit Vincent wohnen. 

Fünf Jahre nach dem Tod ihrer Lehrerin malt diese das großformatige Werk "Adélaїde Labille- Guiard malt das Porträt des Joseph-Marie Vien", das heute in der Neuen Pinakothek in München zu finden ist. Gabrielle Capet sitzt im Vordergrund des Bildes neben ihrer Lehrerin mit einer Palette in den Händen und wartet sozusagen darauf, das Erbe der verstorbenen Malerin anzutreten. Hinter Adelaïde steht ihr Ehemann, der ehemalige Schüler des Porträtierten - ein schönes Abbild eines Künstlerkosmos' jener Zeit, einer traditionsbildenden Arbeitsgemeinschaft.

"Porträt der Marie-Gabrielle Capet"
(1798)
François- André stirbt 2016, Marie-Gabrielle Capet zwei Jahre später.
"Obwohl Adélaїde Labille-Guiard selbst nie den Berühmtheitsgrad ihrer Konkurrentin Elisabeth Vigée-Lebrun erreichte, haben nicht wenige Kritiker sie dennoch als die bessere Künstlerin gesehen. Sie arbeitete langsam und sorgfältig und erreichte damit eine konsistente Qualität in ihren Arbeiten. Die Karriere der Künstlerin ist von historischer Bedeutung, da sie die Möglichkeiten der Künstlerinnen, die nach ihr kamen, erweitert hat. Sie zeigte was man als zielstrebige und talentierte Frau erreichen kann, ohne künstlerischen Hintergrund in der Familie, mit niedrigem sozialem Status, trotz gescheiterter Ehe und mit einer Akademie, die Frauen extrem limitierten Zugang und Privilegien gewährte", ist das Fazit von Simone Unger hier.


Marie-Gabrielle Capet "Portrait of the Late Madame Vincent (Studio Scene)"
(1808)

Nach ihrem Tod verlieren die  Bilder von Adélaïde Labille-Guiard rasch an Wert. So findet ein Pastell von Joseph-Marie Vien, das nach dem Tode François-André Vincents 1816 versteigert wird, für nur 38 Francs einen neuen Besitzer. Erst im Kontext der Wiederentdeckung von Frauen in der Kunst durch einen feministischeren Blick auf Kunst- & Kulturgeschichte gerät die Qualität ihrer Arbeiten wieder in den Blick. Germaine Greers Buch "The Obstacle Race: The Fortunes of Women Painters and their Work" von 1979 kommt da eine Schlüsselrolle zu.

Aber im Gegensatz zu Élisabeth Vigée-Le Brun, die in den letzten zwanzig Jahren Gegenstand von vier Biografien und großen aktuellen Ausstellungen in Paris, Ottawa und New York gewesen ist, wird Adelaïde Labille-Guiard selten gefeiert. Eine Biografie von Laura Auricchio über sie im Jahr 2009 ist erst die dritte seit ihrem Tod, aber immerhin ein Schritt zur Anerkennung eines erstaunlichen Talents, das in wechselhaften Zeiten die Kunst bereichert hat. Für mich waren wieder viele überraschende Entdeckungen dabei, und ich wünschte mir ein ausführliches Werkverzeichnis, um mich in die Gemälde & Zeichnungen dieser großartigen Malerin versenken zu können.





3 Kommentare:

  1. Es wäre wirklich schön, wenn dieser Malerin auch wieder mehr Beachtung geschenkt werden würde. Trotz aller Widerstände ihrer Zeit hat sie sich ihren Weg gebahnt.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  2. Wie oft werden Portraimaler/innen doch vergessen mit den Menschen, die sie gemalt haben. Dabei ist es doch so schwierig, ein Gesicht und das damit verbundene Wesen darzustellen. Und das ist ihr definitiv meisterlich gelungen. Erstaunlich, mit welcher Kraft sie sich trotz aller Widerstände zu ihrer Zeit einen Namen gemacht hat. Da hat wohl auch die Qualität überzeugt.
    Liebe Grüsse
    Nina

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  3. Wieder so eine großartige Malerin, die ich nicht kannte. Du holst sie wirklich ins Licht. Das ist ganz toll.
    Wie sie ihre Karriere aufgebaut hat, ist wirklich bemerkenswert und das in diesen Zeitläuften. Es ist eh einfach immer wunderbar, wenn Menschen genau das tun können beruflich, was sie wirklich machen wollen. Auch wenn es wie in ihrem Fall garnicht so einfach war. Talent setzt sich durch, das ist eine gute Botschaft.
    Herzlichst,
    Sieglinde

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