Als Edelweißpiraten wurden informelle Gruppen deutscher Jugendlicher mit unangepasstem, teilweise oppositionellem Verhalten im Deutschen Reich von 1939 bis 1945 bezeichnet... Die Vermengung der Begriffe „Edelweiß“ und „Piraten“, anfänglich ein Schmähwort gegen Jugendliche mit oppositionellem Verhalten... wurde durch die jungen Gruppierungen gegen Ende des Krieges als Selbstbezeichnung gewählt.... Einige dieser Gruppen, wie die Kölner Edelweißgruppe um Gertrud Koch, deren Vater im KZ Esterwegen starb, oder die Ehrenfelder Gruppe um den KZ-Flüchtling Hans Steinbrück, beteiligten sich aktiv am Widerstand gegen den Nationalsozialismus. ( Wikipedia; mehr über "Mucki" Koch ist dort auch zu finden )
Zur Einweihungsfeier bin ich am Mittwochnachmittag hingegangen und habe etliche nette Mitmenschen wie Freundinnen getroffen. Auf dem Nachhauseweg habe ich bei Besorgungen noch ein tolles Brot geschenkt bekommen, da musste ich mir einfach abends die Crevetten dazu bereiten.
Was für ein prächtiger Start in den Mai! Knallblauer Himmel, über den die rückgekehrten Mauersegler schnellen, 28 Grad, üppiges Grün mit lauter Lichtspielen darin. So viel Schönheit ist wieder ein großer Trost.
Auch wenn die Welt Kopf steht wie in Anish Kapoors Himmelsspiegel am Eingang zum Skulpturenpark, den ich am Feiertag aufgesucht habe - mein Wohlfühlort à la niwibo ist und bleibt das Lokal auf "meinem" Plätzchen, erst recht, als mich Esmeralda am Vormittag beim Aufbau der Bestuhlung herzlich begrüßte und meinte, sie habe mich schon vermisst. Nach meinem Ausflug habe ich dort einen ersten Eiskaffee eingenommen und gleichzeitig alte Bekannte als Gesellschaft gehabt.
So früh wie in diesem Jahr habe ich, glaub ich, noch nie meine Blumenkästen im 1. Stock mit der Sommerbepflanzung bestückt. Doch die Geranien hatten den milden Winter überlebt und die dazwischen gepflanzten Vergissmeinnicht waren inzwischen verblüht. Also habe ich sie schon jetzt mit Purpur-Süßkartoffelpflänzchen Ipomea ersetzt wie sonst üblicherweise erst nach den Eisheiligen und mit neuen purpurroten Hängegeranien ergänzt. Und damit wäre auch der Zitronenfalterin erste Frage beantwortet: "Was bringt der Mai ganz neu bei Dir?" ( Na ja, ich hoffe sie toleriert's, den ganz neu ist nicht der ganze Blütenschmuck im Kasten... )
Endlich hatte ich auch Zeit & Ruhe gefunden, um meine Nachbarn am Südende meines Grundstücks zu besuchen, ein paar Freitagsblümchen vorbeizubringen und mich nach dem Stand der Dinge nach der Knie - TEP zu erkundigen. Tagsüber stieg das Thermometer auf 29°C. Aber ich hatte es gar nicht so empfunden.
"Wir kennen eure Namen und wissen, wo ihr arbeitet. Und irgendwann früh um 04:00 geht die Tür auch ohne Schlüssel auf." ( Beigefügt ein Bild von Erhängten.)
Ich kann nachvollziehen, wie man sich da fühlt, habe ich doch zu Coronazeiten Kommentare in fast gleich lautendem Brustton erhalten. Wer so was schreibt, will Meinungsfreiheit unterdrücken, will Andersdenkende mundtot machen, wertet Faktencheker ab, macht Journalist*innen, die nicht ihrem eigenen politischen Spektrum entstammen, zu Verrätern. Und auf diese Weise wird quasi ein Teppich ausgerollt, um Pressefreiheit nicht direkt & aktiv einzuschränken, sondern um ein feindseliges Klima gegenüber Journalismus allgemein zu schaffen.
Damit auch ein Angriff auf Demokratie & Rechtsstaat.
Deutschland ist inzwischen nicht mehr unter den ersten zehn der gestern veröffentlichten Rangliste von "Reporter ohne Grenzen", denn im vergangenen Jahr sind alleine 89 tätliche Angriffe auf Medienschaffende registriert worden und haben sich damit mehr als verdoppelt. Die verbalen Attacken jeglicher Form in ihren mentalen Auswirkungen sind da ja gar nicht erfasst bzw. erfassbar. Dazu gibt es auch keine Ermittlungen oder Gerichtsverfahren.
Europa ist immer noch die Region mit den besten Bedingungen für unabhängigen Journalismus, doch wird auch hier ein schleichender Rückschritt sichtbar: Nur sieben Staaten erreichen noch die Bewertung "gut": Norwegen und Estland führen die Liste an. Der wachsende Abstand zwischen Europa und dem Rest der Welt spiegelt allerdings höchstens wider, dass sich die Situation auf unserem Kontinent langsamer verschlechtert als anderswo.
Noch so eine Entwicklung, die ich bedenklich finde, zeigt sich doch daran, wie sich die Gegner unserer Lebensweise immer sicherer fühlen und berechtigt, Selbstjustiz auszuüben.
Und heute auch wieder etliche Verlinkungen: Samstagsplausch, Monatsmotto "Wohlfühlorte", Fotofragezeichen und Mosaic Monday