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Samstag, 3. Mai 2025

Meine 18. Kalenderwoche 2025

 "Mein Vater sagte immer: 
'Wenn der Faschismus nach Amerika kommt, 
werden sie ihn Amerikanismus nennen. '"
Siri Hustvedt
"Moderner Autoritarismus braucht 
weder einen Putsch noch das Kriegsrecht. 
Er gedeiht durch glaubhafte Bestreitbarkeit, 
selektive Gesetzesvollstreckung 
und die langsame Erosion demokratischer Normen.
.....
Soziale Medienplattformen dienen nun 
als Überwachungsinstrumente.
.....
Der unsichtbare Krieg ist bereits im Gange. 
Er wird mit Gesetzen, Verträgen, 
Überwachungsinstrumenten und Angst geführt. 
Wenn wir nicht entschlossen handeln, 
wird die Erosion weitergehen – 
leise, methodisch und vor aller Augen."
Alexis Crews, Ex-Meta Politikberaterin


Am vergangenen Samstag ging es nachmittags vom Deutzer Bahnhof aus ( dem wir tags zuvor von oben aufs Dach geschaut hatten ) auf die Heimreise mit der jüngsten Enkelin.

In der bayerischen Metropole ging es dann zum Abendessen ins Nockherberg.



Spargelsalat für mich. - In der Grundschulklasse meiner Enkelin in Bayern werden die Kinder bei den Gewichten auch noch - entgegen allen sonst üblichen Richtlinien, denn das Pfund wurde schon 1884 als Gewichtseinheit in Deutschland abgeschafft - beim Rechnen mit Größen mit dem Umwandeln in Pfund traktiert. Da ist häusliches Üben angesagt...



In etlichen Blogs wurden die leuchtenden Rapsfelder "besungen". Ich habe immerhin welche vom Zug aus bewundern können, zum Beispiel in Oberbayern....

... wie im Westerwald. Was für ein vitalisierender Gelbton! Auf dem Weg zur Aquafitness am Montag sah ich die Tazetten zusammen mit Botterblömcher im gleichen Farbton.


"Was möchtest Du demnächst ausprobieren / hast du diese Woche bereits ausprobiert?", lautete die zweite Frage der Zitronenfalterin bei ihren Fotofragezeichen dieser Kalenderwoche. Meine Antwort: Zum ersten Mal, seitdem ich alleine bin, abends in die Kölner Altstadt gehen. Das habe ich in dieser Woche gemacht, auch, um endlich den geschätzten Klavierkabarettisten William Wahl live zu erleben.


Der Mai hat noch nicht einmal richtig angefangen, da blühen schon überall in der Stadt die Sylter Kartoffelrosen auf Bauminseln & in Vorgärten & Anlagen. Auf dem Leipziger Platz ( siehe auch dieser Post ) ist hingegen ein "Singender Baum" aus Metall gewachsen, eine Skulptur von Grigory Berstein, einem russischstämmigen Bildhauer, seit 1991 in Köln lebend. Die soll an die Edelweißpiraten erinnern, die sich unter dem Vereinheitlichungsterror der Nazis während des Krieges dort getroffen haben, um ihre alternativen Vorstellungen von sozialer Gemeinschaft zu leben.
Als Edelweißpiraten wurden informelle Gruppen deutscher Jugendlicher mit unangepasstem, teilweise oppositionellem Verhalten im Deutschen Reich von 1939 bis 1945 bezeichnet... Die Vermengung der Begriffe „Edelweiß“ und „Piraten“, anfänglich ein Schmähwort gegen Jugendliche mit oppositionellem Verhalten... wurde durch die jungen Gruppierungen gegen Ende des Krieges als Selbstbezeichnung gewählt.... Einige dieser Gruppen, wie die Kölner Edelweißgruppe um Gertrud Koch, deren Vater im KZ Esterwegen starb, oder die Ehrenfelder Gruppe um den KZ-Flüchtling Hans Steinbrück, beteiligten sich aktiv am Widerstand gegen den Nationalsozialismus. ( Wikipedia; mehr über "Mucki" Koch ist dort auch zu finden )

Zur Einweihungsfeier bin ich am Mittwochnachmittag hingegangen und habe etliche nette Mitmenschen wie Freundinnen getroffen. Auf dem Nachhauseweg habe ich bei Besorgungen noch ein tolles Brot geschenkt bekommen, da musste ich mir einfach abends die Crevetten dazu bereiten.



Was für ein prächtiger Start in den Mai! Knallblauer Himmel, über den die rückgekehrten Mauersegler schnellen, 28 Grad, üppiges Grün mit lauter Lichtspielen darin. So viel Schönheit ist wieder ein großer Trost.

Auch wenn die Welt Kopf steht wie in Anish Kapoors Himmelsspiegel am Eingang zum Skulpturenpark, den ich am Feiertag aufgesucht habe - mein Wohlfühlort à la niwibo ist und bleibt das Lokal auf "meinem" Plätzchen, erst recht, als mich Esmeralda am Vormittag beim Aufbau der Bestuhlung herzlich begrüßte und meinte, sie habe mich schon vermisst. Nach meinem Ausflug habe ich dort einen ersten Eiskaffee eingenommen und gleichzeitig alte Bekannte als Gesellschaft gehabt.

So früh wie in diesem Jahr habe ich, glaub ich, noch nie meine Blumenkästen im 1. Stock mit der Sommerbepflanzung bestückt. Doch die Geranien hatten den milden Winter überlebt und die dazwischen gepflanzten Vergissmeinnicht waren inzwischen verblüht. Also habe ich sie schon jetzt mit Purpur-Süßkartoffelpflänzchen Ipomea ersetzt wie sonst üblicherweise erst nach den Eisheiligen und mit neuen purpurroten Hängegeranien ergänzt. Und damit wäre auch der Zitronenfalterin erste Frage beantwortet: "Was bringt der Mai ganz neu bei Dir?" ( Na ja, ich hoffe sie toleriert's, den ganz neu ist nicht der ganze Blütenschmuck im Kasten... )


Endlich hatte ich auch Zeit & Ruhe gefunden,  um meine Nachbarn am Südende meines Grundstücks zu besuchen, ein paar Freitagsblümchen vorbeizubringen und mich nach dem Stand der Dinge nach der Knie - TEP zu erkundigen. Tagsüber stieg das Thermometer auf 29°C. Aber ich hatte es gar nicht so empfunden.


Heute ist der Tag der Pressefreiheit. Und um die hat es bei uns auch schon besser gestanden, und nicht deshalb, weil die Blaunen & ihre Satelliten das ständig & überall monieren, sondern weil deren Anhänger inzwischen all diejenigen bedrohen, die sich um die Aufdeckung von fake news und sachliche Information bemühen. Hier nur ein Beispiel:
"Wir kennen eure Namen und wissen, wo ihr arbeitet. Und irgendwann früh um 04:00 geht die Tür auch ohne Schlüssel auf." ( Beigefügt ein Bild von Erhängten.)

Ich kann nachvollziehen, wie man sich da fühlt, habe ich doch zu Coronazeiten Kommentare in fast gleich lautendem Brustton erhalten. Wer so was schreibt, will Meinungsfreiheit unterdrücken, will Andersdenkende mundtot machen, wertet Faktencheker ab, macht Journalist*innen, die nicht ihrem eigenen politischen Spektrum entstammen, zu Verrätern. Und auf diese Weise wird quasi ein Teppich ausgerollt, um Pressefreiheit nicht direkt & aktiv einzuschränken, sondern um ein feindseliges Klima gegenüber Journalismus allgemein zu schaffen.

Damit auch ein Angriff auf Demokratie & Rechtsstaat. 

Deutschland ist inzwischen nicht mehr unter den ersten zehn der gestern veröffentlichten Rangliste von "Reporter ohne Grenzen", denn im vergangenen Jahr sind alleine 89 tätliche Angriffe auf Medienschaffende registriert worden und haben sich damit mehr als verdoppelt. Die verbalen Attacken jeglicher Form in ihren mentalen Auswirkungen sind da ja gar nicht erfasst bzw. erfassbar. Dazu gibt es auch keine Ermittlungen oder Gerichtsverfahren.

Europa ist immer noch die Region mit den besten Bedingungen für unabhängigen Journalismus, doch wird auch hier ein schleichender Rückschritt sichtbar: Nur sieben Staaten erreichen noch die Bewertung "gut": Norwegen und Estland führen die Liste an. Der wachsende Abstand zwischen Europa und dem Rest der Welt spiegelt allerdings höchstens wider, dass sich die Situation auf unserem Kontinent langsamer verschlechtert als anderswo. 

Noch so eine Entwicklung, die ich bedenklich finde, zeigt sich doch daran, wie sich die Gegner unserer Lebensweise immer sicherer fühlen und berechtigt, Selbstjustiz auszuüben.

                                                                                

Und heute auch wieder etliche Verlinkungen: Samstagsplausch, Monatsmotto "Wohlfühlorte", Fotofragezeichen und Mosaic Monday

Sonntag, 19. Januar 2025

Monatsspaziergang Januar 2025

In das Jahr bin ich gleich mit einem Spaziergang gestartet, den ich mit meiner Tochter an Neujahr am Starnberger See unternommen habe. Dazu möchte ich euch mitnehmen:

Mit der S-Bahn aus München angekommen, war ich erst einmal geblendet vom intensiven Sonnenlicht und dem herrlichen Bergpanorama.

Die Zugspitze zog natürlich gleich wieder meinen Blick an. Also das Teleobjektiv herausgeholt ( wie die Sonnenbrille. Nach diesem grauen Dezember waren meine Augen mit so viel Licht überfordert. )












Die Benediktenwand in den bayrischen Voralpen

Es dauerte etwas, bis sich meine Augen an das intensive Licht gewöhnt hatten und ich mich umschauen mochte.

Dann fasste ich die "Heimatarchitektur" ins Auge,...

... allerlei Getier...

( zwischendurch auch wieder das Panorama ),...

... allerlei aus Holz...

... wie die Bootshäuser.

Und da die Tochter dabei war, wurde ich bei diesen Tätigkeiten auch fotografiert.







Schwäne gab es auch in vielfältiger Form:




Auch Menschen trauten sich ins Wasser ( bei 4,7°C ! )

Mir reichte zur Abkühlung ein Himbeereis.

"Kühles" Metall gab es auch:





Und allmählich tauchte die Sonne alles in warmes Abendlicht...














... und es wurde merklich kühler.











Zeit, sich auf den Heimweg zu machen und die Rückfahrt anzutreten!

Ich hoffe, der Ausflug in Bildern hat euch so viel Freude gemacht wie mir der reale an diesem Neujahrstag bei 8°C.

Heike von 3hefecit hat es dankenswerterweise übernommen, in diesem Jahr unsere Monatsspaziergänge zu sammeln. Schaut mal bei ihr vorbei, sie hat immer Interessantes zu bieten!

                                                                                   

Samstag, 4. Januar 2025

Meine erste Kalenderwoche 2025

 "A woman is not written in braille*, 

you don’t have to touch her to know her." 

Rory Macbeth, schottischer Künstler
"Nur Amateure lassen beim Beleidigen 
keine Luft nach oben. ... 

Je tiefer man die Schwelle senkt,

 um so mehr können in den Saal."

Mathias Tretter, Kabarettist

"Manche Menschen zeigen das, was sie sein wollen. 

Andere sind das, was sie zeigen. 

Söder gehört zu beiden Kategorien gleichzeitig."

Kurt Kister, Journalist



Am letzten Samstag des alten Jahres habe ich mich mittags zum Bahnhof begeben, um mit dem Zug ( mit einstündiger Verspätung ) in die bayerische Metropole zur Tochter zu reisen ( unterwegs viel vom Raureif verzauberte Mittelgebirgslandschaft bzw. Schnee ).


Sonntags:  Besuch der Alten Pinakothek


Ich wollte unbedingt das Gemälde "Der Höllensturz der Verdammten" von Peter Paul Rubens ansehen, das sich für immer dem Gedächtnis des damals siebenjährigen Kindes eingeschrieben hatte: Ein Attentäter versuchte seinerzeit, es mit Abbeizer zu zerstören, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Zeitungen waren voll davon, und mein Vater, zu dem Zeitpunkt in München tätig, berichtete ebenfalls ausführlich darüber.

Der Hauptgrund für den Besuch war allerdings die Ausstellung der Werke der Niederländerin Rachel Ruysch ( mit ihrem Porträt hat vor über zehn Jahren Barbara Bee die Blog-Serie der "Great Women" ins Leben gerufen - Anstoß für mich. Bis heute lässt mich das Thema nicht mehr los ).


Wir haben uns nicht nur die zahlreichen Blumenstillleben angeschaut, sondern auch das Angebot wahrgenommen, selbst Blumen mit Papier zu gestalten, und dabei so ganz die Zeit vergessen und entspannt.

Am nächsten Tag war die Stadt in Nebel und Raureif gehüllt, und die Sonne ließ sich nicht blicken.

Der geliebte Zugspitzblick blieb mir an diesem Tag also verwehrt. Am Nachmittag haben wir uns trotz Nebel auf einen sechs Kilometer langen Spaziergang entlang der Isar aufgemacht.






An der berühmt- berüchtigten Großhesseloher Brücke machten wir uns dann an den Aufstieg auf die Hochterrasse des rechten Isarufers und nach Harlaching. Bei Minustemperaturen von knapp zwei Grad war das ein angenehmer Ausflug.

An Silvester war die Sonne wieder da und der Blick auf die Zugspitze. Wie schön!Ein Gang durch die Weißenburger Straße in Haidhausen vormittags brachte Farbe ins Leben:










Heftig gefeiert worden ist in der Stadt wohl schon vor der Silvesternacht. Geböllert auch. Ab 17 Uhr ging die Post ab wie bei uns erst um Mitternacht.


Die Tochter hatte mir einen Abend im Gärtnerplatztheater geschenkt. Wunderschön, unterhaltsam und kurzweilig. So stell ich mir 'nen optimalen Silvesterabend vor! Danke, S.!

Zuhause haben wir noch das von ihr gekochte, vorzügliche Menü gegessen und aus luftiger Höhe das Feuerwerk angeschaut. ( Liebe Münchner, der Wow-Effekt um Mitternacht beim Jahreswechsel wäre grandios gewesen, wenn ihr nicht schon sieben Stunden vorher alles gegeben hättet! Auch wenn ich von der Böllerei nicht viel halte - prächtige Schönheit weiß ich grundsätzlich schon  zu würdigen... )


Von der Tochter zum Frühstück verwöhnt, von der Sonne im Rücken auch, ging es am frühen Nachmittag an den Starnberger See zum Spazieren ( mehr dazu im Blog am dritten Januarsonntag ).

Was für eine Begrüßung am zweiten Januartag!


Wir hatten Appetit auf Fisch. Also bin ich zum Viktualienmarkt aufgebrochen ( statt der Liesl gibt es diesmal aber Abwechslung bei der Brunnenfigur: Elise Aulinger, eine andere Volksschauspielerin...


... und mal wieder Frau K.im Spiegel .)


Vor allen Fressstationen gab es Menschenschlangen! Vor den Massen floh ich schließlich ins Kaufhaus Beck. Dort war ich zuletzt vor fünf Jahren.

Die Beck-Filiale, die es früher in Köln gab, verschaffte mir einstens den Grundstock für manche meiner CD - Sammlungen...

Über Nacht gab es Schnee, zusammen mit der Sonne ein beschwingender Anblick! ( Deshalb wurde gemeinsam "entweihnachtet", und Dekoelemente des Adventskranzes bekamen noch eine 2. Chance in einem Glas. )


Nachmittags ein Besuch der aktuellen Ausstellung im Lenbachhaus mit Kaffeepause, abends dann noch ein gemeinsamer Kinobesuch: "Die leisen und die großen Töne" hat uns sehr angesprochen.

Während ihr euch durch diesen langen Post gekämpft habt, sitze ich schon im Zug Richtung Zuhause, im mentalen Gepäck viele wohltuende Erinnerungen, ein warmes Gefühl der Dankbarkeit für meine Tochter, die mich Tag für Tag exquisit verköstigt und für viel kulturelle wie landschaftliche Abwechslung & beste Unterhaltung gesorgt hat, sowie im Koffer ein neuer winterlich beschneiter Baum aus Zinn für meine Sammlung...

Verlinkt ist der Post wieder mit dem Samstagsplausch bei Andrea Karminrot und später mit Heidruns Mosaic Monday.

                                                                                       


* Internationaler Welt-Braille-Tag 4. Januar