Sonntag, 28. Juli 2013

Mein Freund, der Baum: Walnuss



Der Baum, den ich heute vorstelle, ist in Kindertagen wirklich mein Freund gewesen, behütete er doch das Gartenhäuschen, in dem unsere Hühner & Kaninchen untergebracht waren samt Heu & Futter und in dem ich mit meiner Schwester, Cousine, Freundin im Dorf meiner Kindheit unendlich viele Rollenspiele spielte, bis für mich die Kindheit auf dem Dorfe vorbei war.

Im Frühjahr konnte ich nicht genug vom Duft seiner Blätter bekommen, wenn ich sie zwischen den Fingern zerrieb, im Winter nicht von den Nüssen auf meinem Nikolausteller. Unter seinem Blätterdach planschte ich im Sommer in einer großen Zinkwanne, bei späteren Besuchen als Erwachsene hielt ich in seinem Schatten ein Nickerchen. Der Hausbaum meines Elternhauses ist ein Walnussbaum.

Auf vielen Bildern der Familie aus der analogen Zeit der Fotografie ist er zu sehen, zu allen Jahreszeiten wurde er später digital festgehalten:

April
Mai

August
Dezember

Doch dann geschah das Unglück: Bei einem heftigen Gewitter schlug ein Blitz in den Baum und spaltete den Stamm. Meine alten Eltern hatten den lauten Donner wohl wahrgenommen, den Schaden aber erst bemerkt, als der Baum nicht mehr richtig austreiben wollte.

So wurde er 2012 von einem Baumpfleger beschnitten. Mein Vater & mein Bruder wollten ihm noch eine Chance geben.


Für mich ein fürchterlicher Anblick...

April 2012


Und tatsächlich: Der Baum treibt wieder aus ( Fotos vom Juni bzw. Oktober 2012 ):













Für meinen Vater, der nichts und niemanden gerne aufgibt, ein Hoffnungsschimmer - auch wenn die alte Pracht verloren ist....






P.S. War mir vor Tabea gar nicht klar, dass ich schon öfter Reihen à la Zwölftelblick fotografiert habe...
P.P.S. Habe gerade mit meiner Schwester telefoniert: Sie fotografiert den Baum im aktuellen Zustand noch, bevor sie heimfährt. Das Foto veröffentliche ich dann in einem Extra -Post.

16 Kommentare:

  1. Zum Sommerbild vor dem Unglück entschlüpfte mir spontan ein "WOW!". Er war wirklich ein Prachtkerl und zäh ist er ja anscheinend auch, wenn er den Umständen zum Trotz doch wieder austreibt. Tapferer Walnussbaum. Danke für die Geschichte, die Fotos und für das Einreihen in meine Sammlung. LG Rebekka

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  2. Oh wie toll, so ein Walnussbaum ist etwas wunderschönes und schön, dass ihr ihn versucht zu retten.
    Auf dem Grundstück des Elternhauses (von 1890 von meinem Schwiegerpapa,welches wir gerade umbauen steht auch ein Walnussbaum) und ich freue mich schon darauf, wenn wir mal unterm Walnussbaum sitzen können und die Kinder spielen.
    Einen wunderschönen Sonntag
    Daniela

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  3. Oh so traurig, dass so ein wundervoller Baum und Kindheitsbegleiter getroffen wurde... und doch auch hoffnungsvoll und schön, das er gerettet wurde! Wie sieht er denn in diesem Jahr aus? Liebste Grüße, Anette

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    1. Ich fahr erst im August wieder hin...Muss meine Schwester fragen, die ist gerade dort...
      LG

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  4. Eine tolle Baumgeschichte...wenn auch traurig, so hat er doch den Blitz abgeleitet von Haus und Hof...tapfer ! Vielleicht erholt er sich, der Gute.
    Schön dein Sommersong...beim Anhören hatte irgendwie noch eine andere Version davon im Kopf....bloß keine Ahnung von welcher Band..
    Noch einen heißen Rest-Sonntag,♥Kerstin

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  5. eine so schöne geschichte mit einem leider traurigen ende - aber der hoffnungsschimmer ist noch vorhanden, das freut mich sehr! der garten meiner kindheit, der eher ein park war (nicht unser eigener), ist irgendwann einem baugebiet zum opfer gefallen - ich könnte heute noch heulen, wenn ich dran denke.
    ich bin schon gespannt, auf die bilder deiner schwester.
    liebe grüße von mano

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  6. So einen alten Baum zu verlieren ist immer sehr schwer. Gerade ein Baum unter dem sich viele Familienereignisse bündeln im Lauf der Zeit... Aber er kommt und Walnüsse wachsen ja doch schnell...ich drücke die Daumen, dass es so ist. Liebe Grüße Iris

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    1. Es geht mir auch mehr um meinen Vater:
      Der ist wie die alten Germanen, ein Baumliebhaber 1. Ordnung.
      Er hat 110 Obstbäume, die meisten selbst gepflanzt, noch einen weiteren Nussbaum und ein kleines Lindenwäldchen. Am Dorfweiher hat er sämtliche Erlen gepflanzt. Und er denkt dabei immer, wie in guter Indianermanier, mehrere Generationen im Voraus…
      LG

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  7. was für ein schöner beweis fürs hoffendürfen. auf weiteres wachsen!
    liebe grüße von ulma

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  8. Wunderschön, die Geschichte! Und sind nicht alle guten Geschichten am Anfang wundervoll, romantisch? Dann folgt ein Schicksalsschlag und zum Ende das HappyEnd!!! Der Baum wird bestimmt weiter kämpfen und wieder zu dem Prachtstück, dass er einmal war!

    Ganz herzliche Grüße
    Martina

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  9. Schön von deinem Baumfreund hier zu lesen und hoffentlich treibt er weiter aus und lebt noch eine Weile mit euch! Lieben Gruß Ghislana

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  10. Sehr schöner Post liebe Tante A. - was wir nicht schon alles als Kinder mit und unter dem Baum erlebt haben....wie toll und facettenreich er zu den unterschiedlichen Jahreszeiten erscheint.....nach der Linde ist es mein persönlicher Familienbaum!! Möge er weiter sprießen und neue Nüsse uns bringen!!

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    1. Schön, dass er auch der nächsten Generation etwas bedeutet, liebe Dini! R. wollte ein neues Foto aus A. mitbringen. Das poste ich dann & wir können sehen, wie es weiter geht.
      Lass es dir gut gehen!
      Herzlichst
      Tante A.

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  11. Im Garten meiner Eltern gibt es zwei so große Walnussbäume. Auch sie waren Begleiter meiner Kindheit... und meine schönste Erinnerung ist das leise Rascheln des Windes in den Blättern im Sommer. :)

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  12. Liebe Astrid,
    ich bin gespannt, wie es mit dem Walnussbaum weitergeht.
    Wenn dieser Hausbaum einen durchs ganze Leben begleitet hat,
    tut es schon weh, ihn derart verstümmelt zu sehen.
    Liebe Grüße
    Edith

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    1. Meine Eltern sind nun zwei bzw. ein Dreivierteljahr tot. Und ich muss sagen, ich bin seit zwei Jahren nicht mehr dort gewesen. Haus & Garten sind auf meinen Bruder übergegangen...
      LG

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