Was für mich meine Magnolie, sind für Marita/Kleiner Staudengarten ihre Zieräpfel- bzw. Malus-Arten in ihrem Garten. Wie gut, wenn frau einmal von den jahrzehntelang im Veedel getrampelten Pfaden abweicht, denn nur so kann frau Neuentdeckungen machen: Auf diese Weise habe ich festgestellt, dass in dem von mir stets gemiedenen nicht-autofreien Neubaugebiet jede Menge reichlich blühender Zierapfelbäume die frei zugänglichen Beete oder die kleinen Hausgärten zieren. Wenn das keine Aufforderung war für einen entsprechenden Blogpost!
Die gesamte Gattung Zieräpfel aus der Familie der Rosengewächse Rosaceae umfasst tatsächlich etwa 35 Wildarten, habe ich beim Recherchieren erfahren. Sie sind in den gemäßigten Breiten der gesamten Nordhalbkugel von Nordamerika über Südeuropa und von Kleinasien bis Ostasien verbreitet. Bei uns in Mitteleuropa ist allerdings nur eine einzige Art – der Holz-Apfel Malus sylvestris - heimisch.
Der kommt natürlich vor in Auenwäldern, Feldgehölzen, Wallhecken oder Knicks und Laubmischwäldern. Dabei liebt er frische, nährstoffreiche und tiefgründige Lehmböden. Inzwischen wird er in der freien Natur allerdings immer seltener, da sein Erbgut in der Nähe von menschlichen Siedlungen sehr häufig mit dem der Kulturäpfel vermischt ist. ( Unser Malus domestica stammt, so neuere Untersuchungen, nicht vom Holz-Apfel ab, sondern hat seinen Vorfahren in Kleinasien. )
Inzwischen gibt es über 500 Züchtungen, die sich nicht nur in der Größe unterscheiden, sondern auch in Blattform, Blütenfarbe sowie der Farbe der Früchte, welche 1 bis 4 Zentimeter groß werden können. Hierzulande werden etwa 30 Arten kultiviert. Insbesondere in den USA sind um die Jahrtausendwende etliche neue Sorten mit guten Garteneigenschaften und akzeptabler Schorfresistenz entstanden, die langsam auch bei uns Gärten und Randbepflanzungen erobern.
Zu den schönsten wilden Zieräpfeln, die auch für die Gartengestaltung interessant sind, gelten der Vielblütige Zierapfel Malus floribunda, der Pflaumenblättrige Apfel Malus prunifolia und der Tee-Apfel Malus hupehensis. Außerdem gibt es einige Hybriden wie Malus x moerlandsii und Malus x zumi. Beliebt - und entsprechend öfter zu sehen - sind bei uns auch Malus 'Rudolph' mit seinen großen rosaroten Blüten und bronzefarben überhauchtem Laub ( hier bei Marita/Kleiner Staudengarten zu sehen ) und Malus 'Royalty', eine rotblättrige Form des Zierapfels.
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Welche Sorte ich hier erwischt habe, weiß ich nicht genau zu sagen, wahrscheinlich Malus 'Golden Hornet' |
Je nach Art und Sorte können Zieräpfel eine Höhe zwischen vier und acht Metern erreichen. Als junge Pflanzen wachsen sie eher aufrecht, können aber im Alter in die Breite gehen und ausladende, sparrig verzweigte Kronen bilden.
Die Rinde der Triebe ist je nach Alter hell- bis dunkelbraun oder olivgrau.
Die Blüten und Früchte sitzen wie bei den Kulturäpfeln an kurzen, sogenannten Fruchtspießen, die an den vorjährigen Trieben entstehen. Erst im Jahr darauf öffnen sich die Blüten. Es sind einfach bis leicht gefüllte Schalenblüten, die büschelweise zusammenstehen. Die Blütenblätter sind weiß, hellrosa oder rot und öffnen sich gewöhnlicherweise zwischen Ende April und Ende Mai.
Die Blätter der Zieräpfel sind meist eiförmig bis länglich-oval. Sie treiben zusammen mit den Blüten aus. Einige Sorten weisen dabei einen rötlichen Austrieb auf, der erst im Lauf des Sommers vergrünt. Die Herbstfärbung ist bei den meisten Zieräpfeln eher schwach ausgeprägt. Nur einige asiatische Wildarten haben eine schöne gelbliche Laubfärbung.
Ein großer Vorteil des Zierapfels ist sein tolerantes Wurzelsystem: Die Bäume lassen sich ohne Einschränkungen mit allen Stauden unterpflanzen, die Halbschatten oder Schatten vertragen und sind somit gerade bei Besitzern kleiner Stadtgärten sehr beliebt. Sind sie als Hochstamm gezogen, kann man darunter auch gut einen Sitzplatz einrichten und den Schatten genießen. Der Baum selber gedeiht besser auf einem sonnigen Standort - bevorzugt Morgen- und Abendsonne -, denn dann ist der Blüten- und Fruchtansatz wesentlich höher als in schattigeren Lagen.
Zieräpfel brauchen einen nährstoffreichen, durchlässigen Boden, der reich an Humus und nicht zu trocken ist. Kalte Winter und städtisches Klima sind für sie kein Problem. Lediglich ein Platz, an dem sich im Sommer die Hitze sehr staut, sollte gemieden werden.
Hat man im Garten einen Kultur-Apfelbaum, können Ziersorten den Ernteerfolg deutlich erhöhen, denn sie sind ausgesprochen gute Pollenspender für die Bestäubung der Apfelbäume. Alle Sorten haben auch einen ökologischen Wert, weil die Blüten nektarreich sind, was Bienen zu schätzen wissen.
Die gelben oder roten Früchte sind kirsch- bis walnussgroß und essbar. Sie haften bei einigen Sorten je nach Temperatur bis weit in den Winter hinein an den Trieben und sind von daher für Amseln und andere Vogelarten eine wichtige Winternahrung.
Zieräpfel enthalten viel Fruchtsäure und sind dementsprechend herb, wenn man sie frisch isst. Im September haben sie im Allgemeinen die notwendige Reife, um vom Menschen geerntet zu werden. Es ist empfehlenswert, sie zu Gelee zu verarbeiten. Manche Sorten wie Malus 'Golden Hornet' und 'John Downie' eignen sich auch für die Weiterverarbeitung zu Most, Apfelwein oder Kompott.
Zieräpfel sind in der Regel robuster als Kulturäpfel. Dennoch ist der Apfelschorf bei vielen älteren Sorten ein großes Problem. Deshalb ist es ratsam, solche üppigen Kronen wie auf einigen meiner Fotos nach der Blüte auszulichten. In einer gut belüfteten Krone sind die Blätter widerstandsfähiger gegen die Pilzerkrankung. Die Raupen des Kleinen Frostspanners und Blattläuse sind die häufigsten tierischen Schädlinge der schönen Bäume.
So, und nun wieder ihr, liebe Leserinnen und Leser! Bestimmt seid ihr in den zurückliegenden Tagen und Wochen dem Zauber blühender Frühlingsbäume erlegen so wie ich. Das Verlinkungstool ist wieder bis zum 24. Mai ( Mitternacht ) frei geschaltet...
wie schön ..
AntwortenLöschenich liebe die blühenden Apfelbäume auch sehr
leider habe ich keinen Platz dafür im Garten
auch für einen Zierapfel nicht
bei uns am Rhei sind ganze Reihen von Zieräpfeln gepflanzt
sie haben eine eher kugelige Krone
und die Äpfelchen schmecken den Amseln erst nach dem Frost
liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Rosi
ich mag zieräpfel auch sehr und hab sie auch bei marita bewundert. leider ist es mir nie gelungen, sie in meinem früheren garten anzusiedeln, weil dann doch dort zu wenig platz war und andere bäume und sträucher hätten weichen müssen. so erfreue ich mich immer an solchen, die meine wege kreuzen, besonders im herbst bin ich immer sehr begeistert von den farbigen früchten.
AntwortenLöschendass es inzwischen so viele züchtungen gibt, war mir gänzlich unbekannt.
liebe grüße von mano
Was für ein tolles Statement zu den Zieräpfeln, liebe Astrid...du hast nochmal vieles an Infos zusammengetragen, was mir bislang auch nicht in der Ausführlichkeit bewusst war. Ich liebe sie wirklich alle mit ihrer tollen Blüte im Frühjahr und den leuchtenden Früchten im Herbst, die uns als Marmelade oder die Vögel als Herbst- und Winterfutter erfreuen. Einzig die Herbstfärbung fehlt ihnen, aber alles kann man nicht haben. ;-))
AntwortenLöschenEinen lieben Gruß von Marita, die dir einen gemütlichen Abend wünscht
Hello Astrid, your photos are beautiful. Thank you so much for sharing, and warm greetings from Montreal, Canada.
AntwortenLöschenViele Jahre hatten wir so einen japanischen Zierapfel-Baum im Vorgarten, den haben wir schon von unseren Vorgängern übernommen. Anfang Mai eine wunderbare Blütenpracht! Leider ist er im Laufe der Jahre immer mehr abgestorben und wir mussten ihn entfernen lassen.
AntwortenLöschenDu hast ihn heute kurz wiederaufleben lassen... <3
Herzlichst
Sieglinde
Wir haben auch ein Zierapfelbäumchen im Garten, liebe Astrid. Aber es steht leider und unserer riesigen alten Koreatanne, dass er kann nicht wirklich gedeihen kann. Ich habe schon oft überlegt, ob ich ihn ausbuddeln und versetzen soll. Aber ich traue mich nicht. Vielen Dank für das schöne Portrait! Liebste Grüße, Deine Nicole
AntwortenLöschenHallo liebe Astrid, ich mag blühende Bäume sehr gerne.
AntwortenLöschenÜberlege, ob wir noch einen kleinen pflanzen sollen.
Sehr schön Bilder hast du mitgebracht.
Liebe Grüße
Tilla
Was für eine Pracht an Baum, erst schenken sie uns all die wunderschönen Blüten, dann die hübschen Äpfelchen.
AntwortenLöschenHabe im Melbgarten gerade erst einen gesehen, ein Traum, zeige ihn noch,...
Liebe Grüße
Nina
Einen Zierapfelbaum möchte ich so gerne in unseren Garten pflanzen, aber der Platz. Ich muss mich mal kundig machen, ob es auch Sorten für den Topf gibt.
AntwortenLöschenDeine Bilder sind so schön und manchmal muss man eben neue Wege gehen.
Lieben Gruß
Nicole
Ein 'Japanisches-Zierapfelbäumchen' habe ich daheim hinter dem Haus stehen. Zierapfel deshalb, weil ich nicht viel Platz und wenig Abstand zum Haus habe. Verlinkt habe ich die Kiefernblüte, dachte, sie wäre auch einmal ganz interessant anzuschauen?
AntwortenLöschenLG Heidi