Donnerstag, 31. Januar 2013

Winterland




Sandnessjøen
Brønnøysund


Mein Winterland ist Norwegen. Dort habe ich mich wieder am Winter erfreut wie zuletzt als Achtjährige damals in meinem  Dorf, welches ich im Jahr darauf verlassen musste. 
Heute kommt es mir vor, als ob ich damals auch die Liebe zum Winter begraben hätte, denn jahrzehntelang hatte ich eine sehr ablehnende Haltung ihm gegenüber. Aber in einer Großstadt gibt es auch viele Gründe, die Jahreszeit nicht zu mögen...

Ganz anders war es in Norwegen: 
Selbst sonst als hässlich empfundene Industrieanlagen wie die in der Hafeneinfahrt von Sandnessjøen strahlen im Schnee eine solche Harmonie & exquisite Farbigkeit aus. Harmonisch fügen sich Zäune, Brücke & Navyboot in die Landschaft mit dem Torghatten ein!

Ich habe mich geschlagen gegeben angesichts solcher Schönheit und lasse seitdem die Liebe zum Winter bei mir wieder zu. Kalten oder nassen Füssen kann man trotzen mit wasserdichten Winterstiefeln von Landsend, den Widrigkeiten beim Autofahren durch das Benutzen der öffentlicher Verkehrsmittel der vielgescholtenen KVB. Dem Gefühl, durch die Witterung in seinen alltäglichen Möglichkeiten eingeschränkt zu sein, kann man entgegentreten, indem man mit Kindern zum Schlittenfahren ins nahe Nippeser Tälchen geht & ihre Freude am winterlichen Treiben einfach mitgenießt. Wunderbar, wie frei die Nase wird bei kalter Luft! Und wunderbar, wie gut ein heißer Tee dann zu Hause tut!
Astrid


Weitere Winterland - Freunde könnt ihr heute finden bei Nic im Rahmen von "Beauty is where you find it".

Mittwoch, 30. Januar 2013

Einen Clown der Blauen Periode



... hat sich das kleine M für diese Karnevalssession ausgesucht ( die erste, die sie bewusst wahrnimmt ). Na ja, an Picasso wird sie sich nicht orientiert haben, denn in seinem Museum war sie bei ihren Parisbesuchen noch nicht ;-)




Ich habe also das obligatorische Kölner Ringelhemd dieses Mal in Blau - Weiß genäht ( Schnitt: Lillesol Basics Longsleeve ). Dazu eine Latzhose aus einem Fleece aus meinem Stofflager ( Schnitt: "Pupu"/ Ottobre 4/2010, ohne jegliche Schnittunterteilungen ), mit offenen Kanten & einem nahtverdeckten Reißverschluss vorne in der Mitte ( mit Spezialfuß gar kein Problem! ). Dazu gehört noch ein Rüschenkrägelchen aus drei Lagen Jersey mit Schleife aus Glitzerjersey. Insgesamt ein wenig aufwändiges, nettes Kostüm für ein Kleinkind.
Astrid

Ich sticke mir den Winter



... auf eine "Amelie", denn ich hätte ihn noch gerne hier behalten. 
Wer hat nur nach seinem Ende verlangt? 15 Grad heute in Köln, Dauerregen, Kopfschmerzen und all der Dreck auf den Straßen, den der Schnee so gnädig kaschiert hat - brauch ich alles nicht...

Die "Amelie" hab ich mir als kleines Häppchen zwischendurch gegönnt, nachdem ich bei Julia diese Stickdatei von Ginihouse entdeckt habe: Die Figuren entsprachen genau denen auf meinen allerersten Stöffchen von Riley Blake, aus denen ich das Geburtskissen für meine jüngste Enkelin 2010 genäht hatte. Schöne Erinnerungen kamen da wieder...




Mit meinen Karnevalsnähereien bin ich so weit durch & freue mich, wenn ich die Wohnung von all diesen elektrostatisch aufgeladenen Fäden & Fuseln der Karnevals- Kunststoffe befreien kann & meine Klamotten ebenso. Als ich gestern endlich wieder mal Baumwolljerseys unter der Maschine hatte, war das ein ganz anderes Gefühl & ich bekam wieder richtig Lust aufs Nähen.
;-) Astrid

Dienstag, 29. Januar 2013

Blau, blau, blau



... sind alle meine Kleider, blau, blau, blau ist alles, was ich näh. Und der Himmel macht auch noch mit!




Selbst die Karnevalsverkleidungen huldigen in diesem Jahr der Lieblingsfarbe des kleinen M:

Ich werde dieses Jahr im Zoch "en bleu comme eux" sein, und das kleine M hat das kölsche "Rut un Wiess" für den kölschen Clown verweigert: Es ist felsenfest der Überzeugung, Clowns seien blau geschminkt ( siehe hier ) und tragen selbstverständlich blau. Ich bin da ja flexibel & stell mich wie immer auf Enkelwünsche ein. Und ob ich ein rot - weißes Ringelhemd nähe oder ein blau- weißes ist doch - äh, wie heißt das noch mal? - Jacke wie Hose oder so.
;-) Astrid

Montag, 28. Januar 2013

Unterwegs in "Lintunen"



...waren wir heute Morgen mit dem kleinen M. Die Tageseltern haben beide eine Grippe und Mama & Papa mussten zur Arbeit - ein Glück, dass wir flexibel sind!

Und da heute immer wieder mal "dat Sünnche sching", ging es nach draußen. Wir hatten uns vorgestellt, eine Runde um den Block zu fahren mit dem "Rutti" ( = kleines Laufrad ). Deshalb zogen wir auch ohne Matschhose, Handschuhe, Wasser & kleinen Imbiss los. Aber wir hatten die Rechnung ohne das kleine M gemacht: Das Kind hatte einen ganz bestimmten Spielplatz im Kopf. Auch der "Polizeimann" an der Straßenecke, ein Auto mit gut sichtbarem Auspuff, das "Wackelauto" auf der Geschäftsstraße konnte es nicht irritieren. Zielgerichtet steuerte es immer wieder diesen Spielplatz an. Und der war weit weg. Na ja, ein bisschen Bewegung schadet den Großeltern doch nicht, oder?








































Ach so, ja: "Lintunen" heißt die Jacke, die ich hier schon gezeigt habe, und der heute der Vorzug vor allen anderen Kleidungsstücken gegeben wurde. Hauptsache die Mütze bleibt immer dieselbe.
;-) Astrid

Heute






... wieder voll im Einsatz für die Familie & den Stammdesch. Daher keine neuen Fotos.
Alaaf! 
Astrid

Sonntag, 27. Januar 2013

Sonntagsgedanken II



Wer hier schon etwas länger mitliest, weiß, dass sich die Welt der Frau Kitchi nicht nur um Do-It-Yourself, Karneval, Familie, Verreisen dreht, sondern dass sich hier auch immer wieder mal eher nachdenkliche Posts einschleichen. Denn Nachdenken über unser Zusammenleben tut Frau K. auch gerne. Und es gibt viele Fragen, die hier im Netz & in unserer Gesellschaft behandelt werden, die treiben auch Frau K. um. 
So auch die derzeitige Sexismus - Debatte. 

Da wird viel mit dem Herrn K., der Tochter & anderen Menschen darüber gesprochen. Da wird viel zum Thema im Internet gelesen, zum Beispiel bei "Frische Brise" am Freitag oder bei "Happy Schnitzel". Für die, die Eltern oder Großeltern sind, finde ich den Beitrag von "Dr. Mutti" sehr erhellend. Eine Linkliste der Süddeutschen Zeitung war sehr hilfreich. Denjenigen, die diese Frage auch umtreibt, sei sie empfohlen.

Es ist sicher nicht erforderlich zu betonen, dass ich diese Diskussion dringend nötig finde & schon längst überfällig. Persönliche Erfahrungen mit sexistischem Verhalten möchte ich hier aber nicht darstellen. Ich möchte auch niemandem die Sonntagslaune verderben, sondern das einvernehmliche   Zusammenleben der Menschen voran bringen. Und an einem Sonntag hat man vielleicht Zeit, darüber nachzudenken.
Astrid


Karnevalskostüme für Kinder nähen II




Seit meinem Post zum selben Thema sind jetzt fast drei Wochen vergangen & ich konnte feststellen, dass nach diesem Thema sehr häufig mit Hilfe der Suchmaschinen geforscht wurde. Der Bedarf an gutem Rat & Ideen scheint also groß zu sein. Das Angebot an Kaufkostümen ist allerdings viel, viel größer als das Angebot für Selbermacherinnen, musste ich beim Googeln feststellen. Doch inzwischen habe ich in verschiedenen Blogs sehr schöne Kostüme entdeckt, die ich hier vorstellen möchte:

Ritterin


gefunden bei Nicibiene ( dort gibts auch ein Ebook )

Fledermaus


gefunden bei Nadelzauber, die auch dieses Kostüm gezaubert hat:

Hexe



Nadelzauber - Man beachte die Kapuze!

Tiger


gefunden bei Lille Yul


Blumenelfe

von Daudelmaus 


Ein Kleopatra - Kostüm
findet ihr, hinreißend inszeniert, von Huscha auf ihrem Blog.


Ein tolles Tim & Struppi - Kostüm 
habe ich zufällig in diesem schönen Blog entdeckt: michelemademe


Und das wunderschöne  Pfau -Kostüm,
in der letzten Session  gestaltet von 
Fadenzauber by Antje, solltet ihr euch auch unbedingt anschauen.


Ich selbst habe zu einem früheren Zeitpunkt noch hier ein Piratenkostüm 
und hier ein Superman - Kostüm vorgestellt. 
Die Anleitung für einen Umhang findet man hier.



Danke an alle, deren Fotos ich benutzen durfte! 
Ich muss an die Maschinen. Liege in den letzten Zügen für mein Kostüm. Dann darf ich endlich wieder was frei Gewähltes machen.  Das ist meine Abmachung mit mir selbst.
;-) Astrid

Samstag, 26. Januar 2013

"Do bes Kölle"



So hieß das Motto meines Stammdesch für den Schull- und Veedelszoch 2012. Unsere Kostümierung dazu habe ich hier noch nicht richtig gezeigt. Deshalb hole ich es heute nach ( auch, weil ich zwar viel nähe, aber nichts zeigen darf, denn die Konkurrenz schläft ja nicht :-D ).





Die meisten Teile des Kostüms stammten aus den Vorjahren. Neu war der selbst gemachte Dreispitz ( Furchtbar! Schon im Jahr zuvor war ich daran gescheitert.  Und in dieser Session muss ich ihn für mich schon wieder, allerdings etwas kleiner herstellen.) Neu war auch die ( selbst gekaufte ) weiße Perücke.

Der Clou dieses Kostüms war aber das große Bild, eigentlich ein Tryptichon, welches auf der Vorderseite Ansichten verschiedener Kölner Bauwerke zeigte, gezeichnet vom Mann einer Aachener (!) Karnevalsfreundin. Wenn man das Bild aufklappte - so wie die mittelalterlichen Altäre, von denen es viele in unserem Wallraff- Richartz - Museum gibt - sah man sich einem Spiegel gegenüber.
Und wenn man noch genauer hinsah, sah man sein eigenes Konterfei, über dem stand: "Do bes Kölle" ( = "Du bist Köln" ). Das war der "Bringer" bei den Menschen am Straßenrand. Wer weiß, wie oft ich zusammen mit asiatischen Touristen, gespiegelt auf meinem Spiegel, auf Fotos in Facebook zu sehen bin. Vor lauter Posieren kam ich manchmal gar nicht mehr mit meiner Gruppe mit...




Nachdem ich aber die performerischen Qualitäten dieses Kostüms endlich begriffen hatte, kam die Rampensau in mir durch und ich hatte sowohl am Sonntag und - dann als Gewinner bei den Fußgruppen der Schull- und Veedelszöch - im Rosenmontagszug extrem viel Spaß.
Kölle Alaaf! 
Astrid

Freitag, 25. Januar 2013

Dieser Moment



Nur ein Foto, keine Worte. Ein Augenblick, eingefangen heute Morgen. Zum Innehalten, Genießen und Erinnern.....



Nichts Neues



... kann ich euch zeigen, denn die Kostüme für den Zoch müssen ja geheim bleiben, und heute Morgen muss ich als Ersatz für die Tagesmutter des kleinen M einspringen, denn die ist krank. Deshalb an dieser Stelle vier kleine Schnappschüsse vom Mittwoch: Kind im Overall aus diesem Post:





Auf dem letzten Bild hat sich das Kind hinter Opas Schulter verkrochen, weil aus der Autowerkstatt ein Porsche mit kaputtem Auspuff dröhnte & das war unheimlich.


Heute Nachmittag will ich dann noch zum Friseur & abends in die Philharmonie, da wird's heute nichts mit Nähen!
;-) Astrid

Donnerstag, 24. Januar 2013

Wasser ist ein Menschenrecht



Schöne Sachen selber nähen macht sehr viel Spaß. Karneval feiern trägt dazu bei, die Lebensenergie, die eigenen "Akkus", wieder aufzuladen. Um aber wirklich am Leben zu bleiben, brauche ich wie alle Menschen dieser Erde WASSER.

Der Zugang zu Wasser ist ein Menschenrecht, das bisher schon vielen Menschen auf dieser Welt verwehrt ist. Nun soll auch uns dieses Grundrecht genommen werden:
Die EU - Kommission plant die Privatisierung der Wasserversorgung. Das bedeutet, dass die öffentliche Kontrolle, wie sie bei uns noch möglich ist, zugunsten von privaten Firmen aufgegeben wird, die sich am lebensnotwendigen Wasser dann dumm & dämlich verdienen können.

Wenn ich an eine solche Zukunft für meine wunderbaren Enkelkinder, ja all die wunderbaren Kinder dieser Erde denke, kann ich nicht mehr wirklich ruhig schlafen. 
Deshalb heute ein solcher Post. 
Deshalb meine Bitte: beschäftigt euch mit dem Thema! 
Nicibiene hat dazu heute ebenfalls gepostet & auf ihrer Seite eine ganze Reihe informativer Videos eingestellt.
Ein sehr guter Freund, der im Bereich der Gesellschaftspolitik tätig ist, hat mir gestern diesen Link gemailt, über den man zu einer Unterschriftenaktion der Europäischen Bürgerinitiative gelangt, die sich gegen die Liberalisierungsabsichten der EU einsetzt.

Ich würde mich freuen, wenn ihr mitmacht!
Astrid

Nachtrag: Laut Nachrichten im Radio bei WDR 5 widerspricht EU -  Binnenmarktkommissar Barnier, dass eine Privatisierung des Wassermarktes geplant sei. Die Kommunen könnten das freiwillig entscheiden. 
Was bedeutet das für manche schuldengeplagte Kommune in unserem Land, die sich eventuell gar nicht leisten kann, auf eine Privatisierung der Wasserversorgung zu verzichten? Für mich heißt das, weiterhin wachsam sein.



Matroschka - Liebe in pastell



Als ich seinerzeit in die Nähbloggerwelt eintauchte, traf ich auf eine Internet - Gemeinde, in der sich neben Fliegenpilzen, Rehlein & Zwergen auch die russischen Püppchen einer großen Beliebtheit erfreuten. Das freute wiederum mich, denn ich liebe Folklore, vor allem slawische, und damit auch Matroschkas.
  
Kennengelernt habe ich diese, als eine Großtante aus der DDR uns in den 60er Jahren eine solche Puppe in der Puppe schickte. Sie war recht schlicht bemalt, aber das kleinste Püppchen war gerade einen Zentimeter groß. Alle Kinder & vor allem Kindeskinder spielten mit Hingabe mit den Püppchen. 

Bei meiner Tochter hat sich die Liebe bis heute gehalten, und so war es nicht verwunderlich, dass sie den Kinderwagen mit Matroschkastickereien verschönerte, die ich mit Nics Stickdatei hergestellt hatte ( übrigens eine der ersten Dateien, die ich gekauft habe ). Eine passende Kinderwagentasche mit allerlei kleinen Zusatztäschchen aus diesem Wachstuch steuerte ich ebenfalls bei.

Nun war es an der Zeit, dass das kleine M auch ein Kleidungsstück mit der Matroschka bekam - eine "Amelie" aus rosa Wollwalk von hier:



Und als ich an dieser "Amelie" saß, kam ein Paket vom Nähgarten - Busch hier an mit den sehnsüchtig erwarteten "Hamburger Liebe" - Nickys. Und da mir der Glücksklee - Nicky farblich ( leider nicht thematisch ) so gut passend erschien, schneiderte ich noch schnell eine Jogginghose ( Schnittmuster "City Mouse" aus Ottobre 4/2011, Modell 7 ) daraus, dieses Mal gedoppelt mit einem türkisen Interlockjersey aus meinem Stofflager.

Das kleine M liebt Jogginghosen ( kein Wunder, ihre Mutter liebte damals ihre "Jokobumm" - Hosen & -Anzüge auch über die Maßen, weil die "sooo gemütlich" waren ) und würde sie am liebsten immer anziehen. Ihrer Mutter sind sie aber im Winter in der recht kühlen Wohnung der Tageseltern zu dünn. Ich hoffe, da ist jetzt ein Kompromiss möglich...
;-) Astrid

Nachtrag: Und so ganz unbewusst ist meine heutige Näharbeit von den Farben her ein Beitrag zum heutigen Thema bei "Beauty is where you find it" hier geworden...

Mittwoch, 23. Januar 2013

Papa Pinguin - das Kostüm



...ist am Montag fertig geworden. Und anders als in meinen Vorüberlegungen, habe ich den extra gekauften Burdaschnitt 2414 nicht eingesetzt, denn erstens hätte ich ihn verkleinern müssen und zweitens finde ich einen zweiteiligen Anzug bei der derzeitigen Winterkälte ( Karneval beginnt in 15 Tagen ) nicht sehr praktisch. Also umdisponiert:




Schnitt: Overall: Modell 10/ Ottobre 4/2011, wieder abgeändert mit Reißverschluss in der vorderen Mitte & ohne Kapuze, Mütze: Burda 2414 ohne Nahtzugabe in der kleinsten Größe (98),


Stoffe: schwarzer Plüsch & weißes Fleeceinnenfutter von Buttinette, weißer Teddyplüsch von Michaela, schwarze Bündchenware & orangefarbener Filz aus meinen Beständen
( Und da ich immer befürchte, dass kleine M könne frieren, ist auch wieder die Thermoisolierung von Stoff & Stil wieder mit von der Partie. )



Jetzt fehlen noch die Knopfaugen von hier & natürlich die Anprobe. Hoffentlich passt die Mütze! Die Schleife hat ja wenigstens die Lieblingsfarbe. 
;-) Astrid

Dienstag, 22. Januar 2013

Frankreich und ich



Foto: Archiv des General - Anzeigers Bonn


Dieses Bild: Charles De Gaulle, der französische Ministerpräsident, und Bundeskanzler Konrad Adenauer im offenen Wagen stehend, fahren die Koblenzer Straße entlang in Richtung Bonner Rathaus - es wird für immer in meinem Gedächtnis bleiben, denn ich stand, 10jährig, winkend mit einem Fähnchen mit vielen anderen Menschen an jenem 4. September 1962 am Straßenrand.

Was dieser Besuch bedeutete, war mir schon in diesem jugendlichen Alter bewusst:

Mein Großvater, den ich selbst nicht mehr kennengelernt hatte, hatte als 43jähriger Vater von sechs Kindern am 1. Weltkrieg gegen Frankreich teilnehmen müssen, in Verdun gekämpft, überlebt & war zu der Überzeugung gekommen, dass diese Erzfeindschaft nicht nachvollziehbar, gar hirnrissig & vollkommen überflüssig sei. In diesem Sinne beeinflusste er auch seine Söhne, musste aber nicht mehr miterleben, dass diese 1939 anderen Autoritäten mehr glaubten als ihm, denn er starb vor Beginn des 2. Weltkrieges. Doch nach den Erfahrungen, die mein Vater in diesem gemacht hatte, gewannen die politischen Anschauungen seines Vaters auch für ihn wieder an Bedeutung & in diesem Sinne erzog er uns.

Mein positives Verhältnis zu unserem Nachbarn wurde auch nicht dadurch getrübt, als ich mit nur sehr mässigem Erfolg in der Schule ihre Sprache lernte ( was eher an der unfähigen Lehrerin lag & meinem pubertären Aufbegehren geschuldet war ). 
Mein erster Parisbesuch war überwältigend, und bis heute ist Paris die europäische Hauptstadt, die ich am häufigsten besucht & ausdauerndsten erlaufen habe, und die auf meiner Städte - Rankingliste unangefochten bis heute den ersten Platz belegt.

1980 besuchte ich zum ersten Mal die Provence, die ab 1986 unser jährliches Sommerreiseziel wurde. Die Liebe zu Land & Leuten übertrug sich auch auf meine Tochter, die damals sogar ihre Freundin beneidete, weil diese als zweite Fremdsprache Französisch lernen durfte ( denn wir bestanden auf Latein ). Als sie Französisch dann endlich als dritte Fremdsprache erlernen konnte, legte sie richtig los, es folgte ein Austausch mit Besançon, und alles endete schließlich in einem Romanistikstudium. Doch vorher, als Schülerin noch, traf sie sich wöchentlich mit anderen Frankophilen & "echten" Franzosen zum sprachlichen Austausch in einer deutsch - französischen Gruppe. Dort lernte sie die Liebe ihres Lebens kennen, ja,  und mit diesem jungen Franzosen ( einem echten Schwiegermuttertraum ) ist sie seit 2009 verheiratet, und  die beiden machten mich 2010 zur Oma einer kleinen Mademoiselle. 

Kein Wunder, dass mir heute die Berichte in den Medien über den Deutsch - Französischen Vertrag, der vor 50 Jahren geschlossen worden war, ein bisschen die Tränen in die Augen treiben, oder? Für mich und meine Familie hat dieser Vertrag, diese Freundschaft,  eine sehr große, auch persönliche Bedeutung....

Es lebe die Deutsch- Französische Freundschaft ( wenn ich es doch mit so einem herrlichen Akzent wie De Gaulle sagen könnte )! Vive l'amitié franco - allemande!
Astrid


Nachtrag: Und wer Zeit & Interesse hat, höre sich die mitreißende Rede De Gaulles  von 1962auf youtube an...

"Bütz, bütz" *



Die Stunksitzung, einst als alternative Karnevalsveranstaltung vor 28 Jahren ins Leben gerufen, ist inzwischen einer der Oberknaller des Kölschen Karnevals: kabarettistisch - politisch, mit toll arrangierter & professionell gespielter Musik mit witzigen Texten, mit vielseitige Akteuren und - wie beim Puppentheater, dem Hänneschen - festen Figuren bzw. Rollen, die Jahr für Jahr auftreten, wie z.B. das Dreigestirn oder der Kardinal. 
Was weniger schön ist, ist die Tatsache, dass man sich um Karten sehr bemühen muss & nicht immer Erfolg hat. 
Bei uns ist es inzwischen Tradition, Ausschnitte aus der Sitzung am Abend vor Aschermittwoch, wenn wir eh völlig fertig sind von den sechs tollen Tagen, im Radio zu hören. 
Und mit zu meinen Favoriten gehört dann der "kölsche Muezin" Ozhan Akan, der das Zusammenleben von Deutschen & Türken auf die Schippe nimmt. Super finde ich seine Fassung dieses großen Hits aus der Türkei ( bei dem man auch noch Kölsch lernen kann ):




Bei meinen türkischen Schülern kam das Lied immer gut an, zeigte es doch auf, das wir viel gemeinsam haben. 

So musste ich 2011 auch keinen lange überzeugen, mit diesem Lied tanzend & singend auf der gemeinsamen Sitzung meiner damaligen Schule aufzutreten.Vorher haben wir drei Tage lang geübt, T- Shirts bemalt & ich ( mit Unterstützung einiger Mütter & eines Vaters ) 18 Perücken nach meiner Art (siehe Post von gestern ) hergestellt:



* "Küss, küss"

Montag, 21. Januar 2013

The Making of - dieses Mal: Perücken



Passend zum Winterwetter habe ich mir am Sonntag eine echte Schneeköniginnen - Perücke gemacht ( dabei unterlasse ich nichts, um in Natura NICHT mit dieser Farbe herumlaufen zu müssen - tsss...). Aber die Ursprungsidee ist eine andere, denn die Perücke habe ich mir zu meinem Kostüm für den Ratteköpp - Ball am Freitag nach Weiberfastnacht gemacht...

Wie versprochen, habe ich die einzelnen Schritte fotografisch festgehalten, so dass die Perücke nachgemacht werden kann. Ich bastle mir, Mann & Kindern schon seit über 15 Jahren Karnevalsperücken auf diese Art und trage sie gerne als Abwechslung zu den Kaufperücken aus Kunststoff. Beim Straßenkarneval wärmen sie außerdem wie eine richtige Mütze ;-).




Hier nun die Anleitung:

  • Man benötigt zwei Bänder aus Bündchenware oder - wie ich bei diesem Beispiel - Stretch-/ Ribjersey von Stoff & Stil von einmal 15 cm Breite und ca. 40 cm Länge ( am Kopf maßnehmen! = "Stirnband" ) und einmal von 10 cm Breite und 35 cm Länge ( = "Kopfband" ).  Diese der Länge nach falten und an der offenen Seite mit einem Overlockstich zusammen nähen.
  • Außerdem braucht man reichlich viele Streifen von 2 cm Breite und 25 - 30 cm Länge aus Krepppapier & Tüll ( für eine Perücke, die nur drinnen getragen werden kann, da Krepppapier nicht wasserfest ist ). Für eine Perücke, die auch auf der Straße getragen werden soll, nehme ich statt Kreppapier Filz und andere Materialien, bei dieser Perücke z.B. Hologramm- Paillettenjersey von hier. Außerdem nähe ich einige Pfeifenputzer mit auf, denn an diese Drähte kann man hinterher Kleinigkeiten wie Kugeln oder Glöckchen andrahten.
  • Nun die Tüll- und Krepp bzw. Filzstreifen zu kleinen Büscheln zusammenfassen und beim Stirnband an der zusammengenähten Seite nach und nach feststeppen (Bilder oben Mitte).
  • Beim kürzeren Streifen werden die Stoffbüschel an beiden Längskanten festgesteppt (Bild unten links). Wenn es ganz schnell gehen soll, und nur Tüll- und Kreppstreifen verwendet werden, kann man die Büschel auch mit einem Tacker festmachen.
  • Nun das Stirnband an den schmalen Kanten aufeinander steppen und so zu einem Ring schließen (Bild unten rechts).  Ebenso das Kopfband zu einem Ring schließen. Wie das aussieht, zeigt das nächste Foto, obere Abbildung.
  • Das Kopfband mit der Nahtstelle an die Nahtstelle des Stirnbandes - auf der Seite, auf der die Büschel festgemacht sind! - mit einem dickeren Faden annähen und gut verknoten. Die der Nahtstelle gegenüberliegende Seite des Kopfbandringes an die der Nahtstelle des Stirnbandringes gegenüberliegende Seite eben so festnähen. Die "Haare" des Stirnbandes sollen sich an der oberen Bandkante befinden und so über den Kopf gestreift werden.



Viel Spaß beim Nachmachen! Morgen gibt es ein weiteres Beispiel dieser Perücke zu sehen.
Astrid

Ich brauche Abwechslung



... und deshalb habe ich am Samstag NICHTS für Karneval gemacht, sondern noch eine Kombination fürs kleine M. Hatte ich Lust zu! Nur mit dem Fotografieren ist es zur Zeit eine echte Last! Nicht einmal draußen im Garten auf dem Schnee ist es mir einigermaßen gelungen. Sorry!





Schnitte: "Räuberhose"/ Farbenmix - Zwergenverpackung 2, eigener Schnitt aus "Amelie" & Lillesol Basics Tunika


Stoffe: dunkelblauer Blumen - Feincord von AnneSvea, wieder gefüttert mit kirschrotem Molton von Buttinette, pinkfarbener Punkte - Fleece von Anne/Stick and Style, Applikationsstoffe & Schrägband von Jocelyne/Jobolino, Bündchenmaterial aus meinen Beständen


Stickdatei: "Olly" von Tinimi

Stay tuned!
Astrid

Sonntag, 20. Januar 2013

12tel Blick: Januar





Tabeas "Geringswalde - Reihe" hat mich im letzten Jahr so erfreut, und ich war immer begierig, neue Fotos auf ihrem Blog zu finden, denn sie hat mir so den Einblick in eine andere Landschaft, eine weniger städtische Welt möglich gemacht. 

Als sie ihr Foto - Projekt im Blog ankündigte,  fand ich es sehr reizvoll, auch in diesem Jahr solche anderen, fremden Perspektiven in den verschiedenen Blogs zu sehen zu bekommen. Aber mitmachen? Tabeas aufmunternder Kommentar in meinem Blog hat mich dann doch überzeugt, auch meinen Blick zu veröffentlichen. 

Und da ich weiß, dass ich in die Landschaft nur komme, wenn ich mit Auto oder Öffentlichen Verkehrsmitteln fahre, habe ich mich entschieden, hier einen monatlichen Blick auf meine 360 Quadratmeter innerstädtische Natur  zu veröffentlichen, eine Perspektive, die ich sowieso täglich gerne einnehme & häufig fotografiere. Das kann ich leisten. Außerdem ist ein Blog ja auch ein öffentliches Tagebuch und so halte ich das Wachsen & Werden, den jahreszeitlichen Wandel in meiner kleinen Welt auch für mich in diesem Jahr Monat für Monat fest.

Wie schön, dass es in diesem Januar so richtig winterlich anfängt:





Seit wir aufgestanden sind, schneit es. Eine lockere, voluminöse Schneedecke bedeckt Gartenboden & Gartenmöbel, ungefähr  10 Zentimeter hoch ist sie mittags. Und doch sieht es anders aus als vor fünf Tagen ( hier zu sehen ).

Karnevalsperücken - selbstgemacht







Drei Beispiele von Perücken, die ich in den vergangenen Jahren für den Karneval auf der Straße und in Sälen selber gemacht habe. 


Und während ihr diese Bilder betrachtet, sitze ich an einer neuen Perücke & versuche, ein "Making of" zu erstellen, damit Interessierte sich selber so ein Teil nachmachen können. Bleibt also am Ball! Es macht Spaß & sieht gut aus, oder?
;-) Astrid

Die rote Perücke für  den Straßenkarneval ist auch hier zu sehen.

Samstag, 19. Januar 2013

The Making of "Lappenhose"






Gestern habe ich eine Sache von meiner To - Do - Liste für Karneval streichen können: die Lappenhose für meine Nichte! Nach zweieinhalb Stunden reiner Nähzeit konnte ich sie auf der Schneedecke im Garten fotografieren.

Und da "Lappenkostüm" u.ä. als Suchbegriff in meiner Blog - Statistik zuletzt immer wieder auftaucht, nehme ich mir die Zeit, um mein Vorgehen zu beschreiben:

  • Die Lappenhose besteht aus zwei Hosenteilen aus Fleece - Vorder- und Rückseite in einem Stück zugeschnitten - und einem Hosenbund aus Ribjersey. Meine erste Lappenhose habe ich noch aus Molton gemacht, aber dieses Material ist viel zu schwer & wärmt sogar noch weniger als Fleece. Als Schnittvorlage diente eine bequeme Wellness - Hose meiner Nichte.
  • Die Läppchen in der Größe 6x8 cm habe ich mit dem Rollschneider geschnitten, da ich dieses Mal vor allem Paillettenjersey,  Foliendrucke, Glitzerjersey, Glitzertüll u.ä. verwendet habe. Bei Baumwoll- oder Satinstoffen empfiehlt sich, eine Zackenschere zu verwenden, was aber viel anstrengender und langwieriger ist ( und schon mal zu Blasen an den Händen führt ). Ich habe an zwei Abenden die Läppchen geschnitten, aber sehr, sehr viel mehr, als ich für die Hose brauchte. So konnte ich meine Läppchenkiste wieder gut auffüllen, die seit letztem Jahr völlig leer war. Da ich pro Karnevalssession ein Lappenteil nähe, lohnt sich diese Arbeit für mich immer.
  • Ich rate davon ab, so eine Lappenhose auf eine alte, fertige Hose zu nähen, denn das ist kniffliger, als auf ein glattes neues Teil Läppchen - Reihe für Läppchen - Reihe aufzusteppen. Ich habe das EINMAL mit einer Jacke gemacht und habe letztendlich die Ärmel dann noch einmal aus Nessel zugeschnitten, "belappt" und per Hand auf die Ärmel der Jacke genäht. Muss nicht sein...
  • Ich beginne immer am unteren Rand. Von links nach rechts überlappend stecke ich die Läppchen mit Stecknadeln fest und steppe sie anschließen füßchenbreit vom oberen Läppchenrand fest. Dabei bevorzuge ich eher Farbverläufe denn große Kontraste, was die Farbwahl bei den Läppchen anbelangt. Die Läppchen der nächsten Reihe lege ich so, dass ihre Unterkante mit der Steppnaht bündig abschließt  ( siehe unterstes Bild ).
  • Wenn alles mit Läppchen bedeckt ist, nähe ich die Hosenteile zusammen. Dabei darauf achten, dass sich kein Läppchen nach oben gefaltet hat! 
  • Den Hosenbund schneide ich aus Rib- oder einem sonstigen elastischen Jersey zurecht ( 15 cm breit x gewünschter Taillenumfang ), sticke im vorderen Teil ca. 2 cm von der Mitte links und rechts je ein Knopfloch, nähe den Hosenbund an den kurzen Seiten zusammen und lege ihn doppelt wie ein Bündchen. Dieses steppe ich mit der Overlock an die Hose. Dabei auf rückwärtige und vordere Mitte achten. Zuletzt steppe ich auf Höhe der Knopflöcher einen Tunnel für ein Band zum Regulieren der Bundweite, ziehe das Band ein - fertig!

Und da jetzt Blautöne bei meinen Maschinen eingefädelt sind, mach ich mich gleich auch noch an mein Kostüm für den Veedelszoch heran...
;-) Astrid

Freitag, 18. Januar 2013

Noch ein Upcycling - Pullover



... ohne viele Worte:




Wieder nach meinem - inzwischen Standard - geliebten Baby - Sweater - Schnitt. Dieses Mal habe ich das Halsausschnittbündchen sorgfältig abgetrennt und wie beim Original angenäht. Jetzt sollte das kleine M nicht mehr frieren auf dem Spielplatz.





;-) Astrid

Donnerstag, 17. Januar 2013

David Hockney in Köln



Am Mittwochnachmittag habe ich mal Nähen & Karneval Nähen & Karneval sein lassen und bin der Einladung der Museumspädagogischen Gesellschaft, bei der ich schon viele, viele Jahre Mitglied bin, gefolgt & habe an einer Führung durch die Ausstellung "David Hockney: A Bigger Picture" im Museum Ludwig teilgenommen.

Gezeigt werden - meist riesige - Bilder des Malers aus den letzten zehn Jahren - darunter auch auf dem iPad mit dem App "Brushes" gemalte -, welche meist die Landschaft seiner englischen Heimat zum Thema haben sowie Multi - Fokus - Filme derselben. Dabei "begleitet" er bestimmte Landschaftsausschnitte durch die Jahreszeiten und hält sie mal mit den Kameras, mal mit Kohleskizzen ( Mitte rechts ), mal direkt auf der Leinwand fest. Das erinnerte mich auch ein wenig an die von Tabea Heinicker Anfang des Jahres ins Leben gerufene Foto - Challenge "12tel Blick" ( die allerdings nicht auf Landschaften beschränkt ist ).




Besonders beeindruckend fand ich den Raum ( unteres Foto), in dem auf den vier verschiedenen Wänden auf jeweils neun Monitoren in 3minütigen Filmsequenzen der gleiche Landschaftsausschnitt zu den vier verschiedenen Jahreszeiten zu sehen ist. Zu schön! Schade, dass es dort keine Sitzgelegenheit gab, ich hätte mich meditierend im Museum einschließen lassen!

Witzig fand ich auch Hockneys Variationen zu Claude Lorrains "Die Bergpredigt" (1656/ Mitte links) & die riesigen Vergrößerungen seiner iPad - Bilder.
Wer also in der Nähe wohnt & Spaß an farbiger Malerei hat, sollte sich die Ausstellung nicht entgehen lassen ( bis 3. Februar 2013 ).


Wintersachen



Da ich ja jetzt eine Zweit - Overlockmaschine mein Eigen nenne, die zuverlässig & sauber schneidet & näht ( die andere ist zur Kur bei Priesterath ), konnte ich mich endlich daran machen, zwei alte O*ly - Pullover meiner Tochter aus den 90er Jahren auseinanderzunehmen &  neue, kleinere Pullover für deren Tochter zu basteln - ein Recyclingprojekt sozusagen. Der blaue - ist doch klar - machte den Anfang. Und dann auch noch mit Buchstaben ( noch so ein Faszinosum für das kleine M )! Bei dem Winterwetter, das wir hier haben, werden die Wollpullover jetzt dringend gebraucht.

Als Schnittmuster habe ich wieder den Grundschnitt des "Baby Sweater" aus Ottobre 1/2006 verwendet, da kenne ich die Proportionen am besten. Mit dem Halsbündchen bin ich allerdings nicht ganz zufrieden, es hätte etwas breiter sein können, aber es ließ sich nur so zurecht schneiden.





Außerdem habe ich noch eine "Amelie" aus Wollwalk von Eva genäht & bestickt mit den Pinguinen von Mymaki/Kunterbunt & einem temporären Freebie von Threado. Dazu gibt es eine Lillesol - Basics - Tunika aus dem BoraBora/ Lillestoff - Jersey, hier gekauft.





Webband von hier, Laserspitzenborte von hier.

Passiert euch das auch manchmal? Da hat die Maschine über 70 Minuten ruhig und sauber gestickt, und in den letzten vier Minuten gibt es eine Fehlermeldung nach der anderen. Auch neu anzufangen bringt nichts. Mir blieb nur übrig, alles auszuschalten, mich mit anderen Dingen zu beschäftigen & nach einer Stunde die Maschine neu anzuwerfen & alles zu Ende zu sticken. Grmpf!
Astrid

Mittwoch, 16. Januar 2013

Elf Tipps zur Kostüm - Improvisation



In diese Situation bin auch ich immer wieder gekommen  ( und bis dahin sind es keine vier Wochen mehr! ):

Am Vormittag bekommt man eine Einladung zu einem Kostümball am Abend desselben Tages, hat große Lust, dort hin zu gehen, aber sich bisher um ein Karnevalskostüm nicht geschert. Das ist ein zu lösendes Problem & hier meine Tipps:

- Wichtige Hilfsmittel eines Stammdesch- Veedelszoch - Karnevalisten neben Nadel & Faden: Heißklebepistole, Heftzange, viele Sicherheitsnadeln, feiner Basteldraht und - der Beitrag der Farbenmixer - Szene - Stylefix.

- Diese Grundausstattung sollte im Haus sein: 
Ringelshirt: Selbernäherinnen sind im Vorteil, wenn sie sich eines selber machen. Die gekauften tragen sich unangenehm & die roten Streifen bluten bei der ersten Wäsche aus, futsch ist der Ringeleffekt!
Eine Perücke:  Ich empfehle eine Bob - Perücke der Marke "Foxy", die ich selbst in allen Farben besitze & die auch nach jahrelangem Lagern in dunklen Kisten gut in Form bleibt.
Ein Hut und
ein Schminkfarbkasten: Ich selbst benutze seit fast 30 Jahren einen Kasten von Kryolan mit wasserlöslicher Schminke. Die ist einfach angenehmer auf der Haut zu ertragen als die Fettschminke, die ich vorher hatte. ( Wirklich unerträglich war allerdings die Mixtur, mit der mein Vater mich in den 50er Jahren zum Clown schminkte: der einzige Lippenstift meiner Mutter & weiße Zahnpasta. ) So ein Kasten ist zwar nicht so billig wie die Karnevalsschminke im Supermarkt, aber sehr sparsam im Verbrauch, einzeln nachkaufbar & lässt sich einfach toll verarbeiten.
Achtung: Schminke nie fremde Männer damit, es sei dann, du willst eine Ahnung davon bekommen, wie einer guckt, wenn er umgebracht wird! Beim eigenen Mann kann man ja wenigstens ein "Reiß dich doch zusammen!" loslassen ;-)








- Bunte Strumpfhosen lassen sich - auseinandergeschnitten - über Arme ziehen oder auf dem Kopf zu schrägen Frisuren verwickeln wie bei meiner Frida - Kopfbedeckung, dünne Maler - Abdeckfolie aus dem Baumarkt, gold-silberne Rettungsfolie aus der Apotheke, alte Gardinen & Tischdecken von Omma lassen sich wunderbar um Schulter oder Hüfte drapieren.

- Kisten mit Weihnachtsglitzerkram und Dekokränze, Kruschtelschubladen der Kinder mit Ü-Ei - Figuren & anderem Plastikkram, Schmuckschatullen mit abgelegtem Modeschmuck, Kartons mit Geschenkbändern & Geschenkpapier, gerne benutzt, sind wahre Fundgruben für eine glamouröse Karnevalsdeko. Künstliche Blumen sollte man nie wegwerfen! Kann man immer brauchen, letztendlich sogar die eigenen Erben bei deiner Beerdigung... 

- Und jetzt kommt der Heißkleber, Draht und Tacker zum Einsatz ( diejenigen, die eher in dieser Lage die Ruhe bewahren können, verwenden dann Nadel & Faden ): Mit Hilfe dieser Werkzeuge werden Plastikspielzeug, Kunstblumen, Weihnachtskugeln, Glitzerband, einfach alles, was gefällt, am Hut befestigt. Wer noch Nerven hat, sprüht vorher alles mit einer Farbe ein ( in diesem Jahr darf's gerne Neon sein - ein Beispiel werde ich noch einmal in einem anderen Post zeigen ).

- Gesicht kräftig schminken! Dabei die Farben mit Schwämmchen aus dem Drogeriemarkt auf große Flächen auftragen, Feinheiten mit normalen Haarpinseln malen.

-  Wer eine Brille trägt, kann die langwierigere Schminkerei abkürzen und die so gewonnene Zeit ins Basteln einer Brillenverkleidung investieren. Dazu Umrisse der eigenen Brille auf Pappe ( toll ist auch Moosgummi ) zeichnen, sozusagen mit "Nahtzugabe" ausschneiden & mit Farbe bemalen, mit Alu- oder anderer Folie oder Geschenkpapier bekleben & anderem Klein-Glitzerkram und mit Hilfe von Stylefix auf dem Brillengestell befestigen. Der dünne Draht hat sich dabei auch schon als nützlich erwiesen. Ich selbst habe damit mal zwei kleine Teesiebe über meiner Brille befestigt: Der Insektenblick war gekonnt, meine Sicht allerdings etwas beschränkt ;-)...

- Die Malerabdeckfolie sollte auch noch etwas aufgehübscht werden, z.B. mit kleinen Tüll- oder Geschenkbandschleifchen oder Kleinstspielzeug aus der Schublade der Kinder oder Sternchen aus der Weihnachtskiste oder oder. Manches kann man einfach antackern, anderes andrahten oder nähen.

- Um den Hals Geschenkband zur Schleife binden oder alte Krawatten oder zum Jabot gelegte Spitzendeckchen von Omma ( an Geschenkband getackert ) oder Glitzergirlande mit Weihnachtskugeln ( Wer viel knutscht, sollte allerdings nicht solche aus Glas nehmen, auch nicht als Ohrgehänge - alles schon ausprobiert!) Ein räudiger alter Fuchs von Omma bringt's auch...
Unsere "Not - Kostümierung" sah damals übrigens so aus:




























- Wer etwas ambitionierter auftreten will, sollte sich für die Karnevalszeit unbedingt ein langes Ringelhemd kaufen, einen Tüllunterrock ( Seit ich für meine älteste Enkelin selber einen genäht habe, weiß ich, dass der Preis, der dafür verlangt wird, - selbst bei billigstem Material - angemessen ist, so viel Tüll & Zeit verbraucht man da beim Selbermachen! ) und einen Frack. Meinen habe ich bei Humana gefunden, bei Oxfam oder Emmaus findet man auch welche. Suchen sollte man allerdings außerhalb der Karnevalszeit.
Alle drei Teile waren eine sehr gute Investition & werden hier von Mann & Frau ( natürlich nicht gleichzeitig ;-)) getragen.
( Zu den Original venezianischen Masken in einem späteren Post mehr. )



- Ich finde es langweilig, wenn man sich bei einem Karnevalskostüm bemüht, alles authentisch, also der Rolle/Kostümfigur entsprechend, zu machen. Ich finde: je schräger, umso besser - mix it! Mein Ideal sind die "Ahl Säu". Aber auch Modedesigner wie Galliano oder Susanne Bisovsky inspirieren mich ungemein.
Trau dich einfach, unmöglich auszusehen, so wie ich es 2007 bei meinem ersten Auftritt beim Rosenmontagszug auch getan habe ( siehe dieser Post ). Es macht einfach total viel Spaß...
Astrid

Nachtrag: Ich bin übrigens nie mehr so oft auf eine Kostümierung angesprochen worden wie bei meinem "Not - Kostüm" ( dabei hatte ich mir bei den anderen Verkleidungen tausendmal mehr Mühe gegeben )....