Samstag, 31. Juli 2021

Meine 30. Kalenderwoche 2021


"Die Welt ist einfach zu schnelllebig geworden, 
als dass die deutsche Politik 
noch zeitnah reagieren könnte.
Zum Beispiel der Klimawandel, 
kaum redet man 40 Jahre darüber 
- zack, schon ist er da."
Netzfund

"Als der individuelle Alltag noch kommunikativ 
durch Großfamilie, Firma, 
Nachbarschaft, Kirche und Gewerkschaften geprägt war, 
waren die gröbsten historischen Verirrungen 
noch vor dem Mittagessen ausgeräumt. "
.....
"Bewegungen wie die Querdenker 
sind der politische Arm der Einsamkeit."
Nils Minkmar

"Eine freie Gesellschaft lebt auch von der Empathie, 
der Achtsamkeit, des Achtens auf andere."
Gabriele von Arnim

Am letzten Samstag erreichte uns der Regen mittags wie angekündigt, als ich noch mit einer dringenden Sendung zur Post musste ( mein bunter Regenschirm ist leider nur im Fenster im Hintergrund zu ahnen ). Es war ein Regen von der sanfteren Sorte.


Beim sonntagmorgendlichen Spingsen durch die Badezimmerjalousie: Es ist wieder sonnig! Da macht das Geschenke verpacken im Wintergarten doppelt Spaß. ( Es wurde aber auch Zeit! )


Wenn frau schon um sieben auf dem Wochenmarkt ist wie ich am Dienstag, hat frau anschließend viel Zeit, endlich im Nähzimmer das große Aufräumen anzugehen ( die Besuchsenkel waren doch sehr irritiert von der Unordnung ). Zumindest ist der große Tisch mit den vier Maschinen wieder gut benutzbar und all die notwendigen Kleinigkeiten sortiert und an Ort und Stelle, auch Restepakete für Kitas gepackt und Schnittmuster (aus)sortiert, ins Nachbarschaftsnetz gestellt ( und auch einige schon los geworden )...


Nächtlicher Regen hat in dieser Woche meinem Schlaf nicht gut getan. Immer mal wurde ich wach und ging ans Fenster, um zu kontrollieren, ob wieder alles überflutet ist. Der Garten hingegen hat profitiert. Schon lange nicht mehr waren die Hortensien dort so üppig ( im Bild die Eichenblättrige Hortensie ).





Freitagmorgen: Schon recht warm und eher drückend. Ich hatte mir wieder einiges vorgenommen, ...







zum Beispiel ein Paket mit lauter Stoffresten auch an die Kita der Jüngsten in M. zu schicken... 





... und im Keller ( mit Saunaqualität ) die Regale zusammenzubauen. Kleine Pausen waren bei der Witterung immer wieder vonnöten.  




Ärgernis der Woche ( eher: Lüge der Woche ): Meine besonderen Freunde arbeiten weiter mit viel Energie & Fantasie daran, uns durch Desinformation zu verunsichern. Neuerdings wird national wie international verbreitet, dass etwa 600 Kinderleichen ( zwecks Steigerung des Empörungsfaktors wird auch manchmal nur von Babyleichen gesprochen ) in den Fluten im Ahrtal angespült worden seien und niemand wisse, woher sie stammten. Der gruselige Fund würde vor der Öffentlichkeit geheim gehalten, einzig n-tv hätte am 22. Juli darüber berichtet. ( Der einzige tatsächliche Beitrag zum Thema von n-tv stammt vom 29. Juli und bezog sich auf die Warnung durch das Polizeipräsidium Koblenz, dass solche Falschmeldungen intensiv verbreitet würden. ) 

Einem Faktencheck unterzogen, finden sich absolut keine Beweise.

Es geht hier aber auch gar nicht um Fakten, sondern es geht um Mythen, Gefühlslagen und eine allgemeine Überzeugung unter den Produzenten solch irrer Falschmeldungen. Dieses Motiv wird in den typischen Q*Anon-Erzählungen genutzt wie der Geschichte von Kinder in unterirdischen Tunneln, die von „Eliten“ gefangen gehalten werden, um aus ihnen Adenochrom, einer angeblich verjüngenden Substanz, abzuzapfen. Wer diese vielbeschworenen "Eliten" sind, wird nicht weiter erklärt. Doch in den Q*Anon-Verschwörungserzählungen meint man häufig linksliberale Politiker, Demokraten oder Juden bzw. das sogenannte "Weltjudentum".

Diese Verschwörungserzählung mit uraltem Kern ( siehe auch dieser Post ) wird also aus Anlass der Hochwasserkatastrophe neu belebt bzw. mit neuen Motiven versehen. Kinder sind das absolut liebste Motiv der Szene, denn damit kann man die Empörung & Erregung auf die allerhöchste Spitze treiben und den Gegnern ( "Eliten" ) jegliche Daseinsberechtigung absprechen ( erinnert sei an "Pizzagate" ). 

Mit einer Tatsache wird der ganzen wüsten Story noch ein Echtheits-Zertifikat verpasst, liegt doch eine Art Tunnel oberhalb von Bad Neuenahr - Ahrweiler in den Weinbergen in Richtung Dernau, der ehemalige Regierungsbunker, eingerichtet als "Ausweichsitz der Verfassungsorgane des Bundes (AdVB) im Krisen- und Verteidigungsfall zur Wahrung derer Funktionstüchtigkeit". Der ist in den 1990er Jahren  stillgelegt worden und beherbergt heute auf 200 Metern ein Museum und ist Weltkulturerbe.

Aber bei so umfassenden Geschichten reicht es nicht aus, einzelne Fakten zu widerlegen. Dem Anhänger solcher Erzählkonstrukte erscheint ja alles in einem größeren Zusammenhang plausibel ( "alles hängt zusammen" ). Da wundert es nicht, dass man sich an solchen Mitmenschen die Zähne ausbeißt. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass es eine ganze Reihe Mitmenschen gibt, die - sagen wir es mal so -  recht einfach gestrickt sind und denen diese ganze Sphäre die Möglichkeit bietet, sich im Netz Aufmerksamkeit zu verschaffen, endlich auch mal gehört und gesehen, wahrgenommen zu werden. Das macht mich dann auch nachdenklich über das Miteinander in unserer Gesellschaft...

Wochenfreude: dass ich tatsächlich mit meinem ursprünglichen Vorhaben ( siehe oben ) beim Jahresprojekt ein bisschen vorangekommen bin. Immerhin kann ich jetzt am Tisch mit einer gewissen Freiheit nähen und drumherum ist wieder alles griffbereit. Das Chaos im Rücken muss noch etwas warten.


Nun setze ich mich in Berlin wieder zu Andrea Karminrot an den Tisch zum Samstagsplausch. In der Hauptstadt soll ja Großes geschehen am Wochenende, bekommt doch unsere Regierung die letzte Chance, von sich aus zurückzutreten ( verpasst sie die, soll ein ganz anderer Ton angeschlagen werden, so die Drohungen bei Telegram ). Nach der Revolution wird die Straße des 17. Juni in Straße des 1. August umbenannt, so der Leipziger Rechtsanwalt Ralf Ludwig. Wolfgang Greulich, Inhaber der Firma "WS-Datenservice", verspricht sogar, dass es am Montag eine verfassungsgebende Versammlung geben wird.
Vorher husche ich aber noch schnell in den Westerwald zu Wolfgang & Loretta und ihrem Sommerglück. Das entspricht wohl eher der Realität...


Freitag, 30. Juli 2021

Nichts Neues aus Raif-Badawi-Land

Wieder sind vierzehn Tage seit meinem letzten Post ins Land gegangen und uns hierzulande verschaffen ganz andere Themen Schnappatmung bzw. Aufregung & Empörung - Saudi - Arabien und der Stand der Menschenrechte dort gehört wahrlich nicht dazu. Aber ich hab's mir nun mal geschworen, freitags über den eingesperrten saudischen Blogger Raif Badawi, das Regime, das ihn festhält, sein Land, die Religion usw. zu schreiben, bis er in Freiheit kommt, also tu ich's. ( Dass es so lange dauert, hätte ich nie gedacht. Die Tübinger Mahnwache hat sich am letzten Freitag auch schon zum 241. Mal postiert... )

Der Mann, der damals Justizminister in SA war, als Raif verurteilt und ausgepeitscht wurde, der heutige Islamische-Weltliga-Präsident Abdulkarim Al-Issa, ist ein vom Westen hofierter Heuchler ohnegleichen. Damals im Amt hat er für die Verdoppelung der Todesstrafen und Auspeitschungen von Regimegegnern gesorgt, inzwischen lässt er sich als "führende globale Stimme des gemäßigten Islam" feiern. Darauf ist auch das American Jewish Committee (AJC) hereingefallen und hat ihn, "die mächtigste gemäßigte Stimme in der muslimischen Welt", 2020 zum Besuch des ehemaligen KZ Auschwitz eingeladen. Israel würdigte diesen Besuch als historisch, obwohl sich Al-Issa weigerte, mit israelischen Medien zu sprechen. Zuletzt hat er vom Rektor der UNO-Friedensuniversität, Abt. Genf, Rojas Aravena, ein Ehrendoktorat erhalten. Hat der Stadt aber dann doch nichts gebracht, denn das in Wien umstrittene König-Abdullah-Zentrum zieht jetzt nach Lissabon. In Genf soll stattdessen ein "Forum für den Dialog der Zivilisationen" durch die Islamische Weltliga eingerichtet werden. Dagegen regt sich aber Widerstand, da die Weltliga als Missionierungsinstrument der wahhabitischen Variante des Islam gilt. Und "gemäßigt" ist diese Richtung kaum zu nennen...


Vor vier Wochen hatte ich an dieser Stelle eine Liste der  "European Saudi Organisation for Human Rights", kurz ESOHR, über die in Saudi - Arabien mit der Todesstrafe bedrohten Menschen veröffentlicht. Inzwischen hat die ESOHR ihre Angaben korrigiert und spricht von 87 statt 39 Menschen, darunter neun statt vier Minderjährige.

Mir fällt dazu nichts mehr ein.



Friday - Flowerday # 31/21

Der Floristennachbar ist im wohlverdienten Urlaub -
da muss frau Alternativen finden.


Beim Wegbringen der Bettwäsche in die Wäscherei
habe ich im Blumenladen einer Kette
den geliebten Rittersporn gefunden.


Weiße Chrysanthemen gefielen mir 
in Form & Farbe als Kontrapunkt dazu
( und zu den "Pünktchen" der Lieblingsvase ).


Wieder hat  mich in der letzten Juliwoche
der maritime Farbklang angesprochen
( wobei der bei mir immer eine Erinnerung an Santorin ist, 
zusammen mit meiner Wandfarbe ).


Mit einem Hauch Sonnenlicht
gefällt mir diese Stimmung besonders gut.

Bon week-end!
                                                           

Verlinkt mit Helga Holunderbluetchen®,  den Floral Passions von Riita  und der Garden Affair von Arun

Donnerstag, 29. Juli 2021

Monatscollage Juli 2021


 Für meinen Geschmack
hätte das
ein ganz angenehmer Sommermonat 
werden können,
dieser Juli.
Und dann kam über uns,
- lange angekündigt,
aber immer wieder 
ins Reich der Übertreibungen 
verwiesen - ,
eine wetterbedingte Katastrophe
in einem in unseren Breiten
bisher unüblichen Ausmaß.
Getroffen hat es uns auch,
aber wirklich tief betroffen
hat mich das Schicksal der Menschen
in meiner Umgebung.

Tröstlich für mich
die vielen Besucher
aus der Familie,
die sich (da endlich alle geimpft) im Juli
bei uns zu Hause einfanden.
Ich empfinde aber auch Scham, 
den geliebten Kindern & Kindeskindern 
gegenüber,
ihnen eine solche Welt
zu hinterlassen.




Bei der monatlichen Linkparty
"Mein Freund, der Baum"
gab es diesmal acht Beiträge.
Danke allen,
die wieder mitgemacht haben!

                                                         

Wieder verlinkt mit den Monatscollagen in Birgitt's Blog

Mittwoch, 28. Juli 2021

12tel Blick Juli 2021

 In diesem Jahr zwei Ansichten beim

12tel Blick:

Als erstes wieder der Terrassentisch,
diesmal während des "Dämmerschoppens"
auf unserer Terrasse
bei lauen 21°C:






Für meinen zweiten Blick -
unseren Veedels - Marktplatz -
bin ich hingegen mal früher aufgestanden,
als bei mir sonst so üblich:





Ich wollte nämlich mal Eindrücke vom morgendlichen Aufbau einfangen.
Und siehe da: Die bis dato leere mittlere Reihe
wird endlich bespielt und die Textilverkäufer sind
teilweise auch wieder da!







Erstaunlich wie ruhig es beim Aufbau zugeht!



Und interessant, wie die Tische der Gemüseanbieter konstruiert sind!

Abschließend wieder die beiden Übersichten:
















































Am 30. jeden Monats sammelt Eva Fuchs die 12tel Blicke in ihrem Blog.






Dienstag, 27. Juli 2021

Kleidung für Sommerfeste

Man merkt, die Pandemiebestimmungen lassen jetzt wieder allerorten Feiern & Feste zu, und es wird nachgeholt, was letzten Sommer nicht möglich war. Auch in der Familie ist das so. 

Und so benötigte der Großneffe mal wieder ein weißes Leinenhemd, diesmal in Größe 122, für die Taufe seiner Cousine:













Das ist nicht das erste Mal, dass ich ihm für eine solche Festivität etwas aus weißem Leinen nähe - hier und hier kann man in die Vergangenheit schauen.

Schnittmuster und Material inklusive der Perlmuttknöpfe habe ich mir mal wieder ( auf eigenen Kosten ) bei Stoff & Stil besorgt. Schon lange hatte ich kein Hemd mehr genäht und ich muss sagen, es hat wieder richtig Spaß gemacht.

Der nächste Stoff - ein feiner Popeline von Stenzo - für ein Kleid für eine Hochzeit hingegen ist mir aus München mitgebracht worden, selbst ausgesucht von seiner regenbogenfarbverliebten künftigen Trägerin.

Das Schnittmuster ist eine Neuauflage des Modells "Kolibri" aus der Ottobre 3/2016, hier, hier und hier schon einmal genäht & gezeigt. 

Es wäre kein Kitchi-Modell, wenn nicht wieder was geändert worden wäre: 

Statt der eingelegten Falten habe ich die obere Rockkante einfach eingekräuselt. Der Grund dafür war allerdings, dass ich einen ziemlich gordischen Knoten im Kopf hatte, als es um das Einlegen der Falten vor dem Nähen ging. Ich hab es sicherlich drei Mal neu probiert und immer war was falsch. Dann hat meine Nähmaschine noch den Unterfaden in Schlaufen gelegt, da musste ich einfach wie Alexander der Große alles per Schwert lösen bzw. habe meine alte Nähmaschine, deponiert unterm Dach, geholt, gekräuselt und dann alles zusammen genäht. 

Das Einsetzen eines nahtverdeckten Reißverschlusses - durchaus gefürchtet - klappte hingegen anstandslos. Als kleines, feines Detail ist dann noch die Zackenlitze am Saum hinzugekommen.

Da ich noch so viel Stoff übrig hatte, habe ich der Kleinen auch noch ein passendes Umhängetäschchen wie der Schwester genäht.


Jetzt habe ich auf meiner Auftragsliste noch das Einschulungsshirt für den Großneffen...

Den Post verlinke ich mal wieder mit dem Creativsalat...






Nachtrag: Beide Kleidungsstücke wie auch die "Hochzeitshose" sind mit einer gewissen Freude ( und Stolz meinerseits ) bei den jeweiligen Festen getragen worden und sahen toll aus an den Kindern. Fotos muss ich euch im Interesse der Kinder schuldig bleiben.

Montag, 26. Juli 2021

Restefest - Juli 2021


Die Idee von Marion/Kunzfrau-kreativ, im Januar 2018 von mir aufgegriffen und Monat für Monat hier im Blog umgesetzt und gepostet, finde ich immer noch gut, um Genähtes aus Resten zu präsentieren.

Aus  den - immer noch großzügig vorhandenen - Resten des lustigen Popelines für diese Overalls sind auf Wunsch der Mädchen noch turnbeutelartige Rucksäcke entstanden, frei Schnauze zugeschnitten:

Dann hat der Rest von einem Resteschlafanzug noch für ein kurzärmliges T-Shirt für die Jüngste gereicht:

Jetzt ist alles weg.

Und auch ein Jersey eines hier gezeigten Schlafanzuges bot noch genug Material, um ein T-Shirt für den künftigen Erstklässler aka Großneffe zu nähen:

Es wäre schade um das schöne, weiche Material ( "Organic Cotton" ). Vom Regenbogenringel von Graziela habe ich jetzt auch keinen Fitzel mehr. Bedauerlich! Aber er ist noch zu bekommen...

Das Schnittmuster bei beiden T-Shirts ist übrigens mal wieder ein Hybrid aus "Ottobre creative workshop 301" und den Sommerärmelchen des "Bretöngchen".

Dann habe ich der Enkelin zur Hochzeitshose noch ein kleines Umhängetäschchen aus den Resten genäht:


Inspiriert hat mich dieser Schnitt von Stoff & Stil.

Ich bin in diesem Monat mit mir als Schneiderin sehr zufrieden. 


Verlinkt mit dem Creativsalat... 

Sonntag, 25. Juli 2021

Mein Freund, der Baum: Kolchischer Ahorn

Irgendwie scheint bei mir das Jahr der Ahörner zu sein, denn innert fünfzehn Monaten ist an dieser Stelle die vierte Ahornart dran. Dieser stand schon länger auf meiner Liste, aber bis dato hatte ich keine Gelegenheit für Fotos. Der Besuch im Botanischen Garten vor zwei Wochen machte den Post möglich:

Heute ist es also der Kolchische Ahorn Acer cappadocicummanchmal auch Pontischer Ahorn genannt,  aus der Gattung der Ahorne in der  Sektion Platanoidea und damit mehr mit dem Spitzahorn Acer platanoides verwandt als mit den anderen hier im Blog schon vorgestellten Ahornarten. 

Er wächst vom Mittelmeerraum ( Italien, dort auch als Unterart Kalabrischer Ahorn bekannt ) quer durch nach Asien und bis nach China. In Mitteleuropa ist er eher selten anzutreffen, und wenn, dann als Park- oder Gartenbaum. In Ostasien gibt es eine Reihe weiterer verwandter Arten, die teilweise schon als Unterarten des Kolchischen Ahorns betrachtet werden, wie Acer amplum, Acer longipes oder Acer shenkanense. Beschrieben hat ihn 1785 erstmalig der umtriebige Direktor des Berliner Botanischen Gartens, Johann Gottlieb Gleditsch.

In seinem natürlichen Verbreitungsgebiet kommt dieser Ahorn in sommergrünen Bergwäldern als Baum der unteren Kronenschicht vor und gedeiht auf feuchtem, humusreichen Boden am besten, ist aber anpassungsfähig. Er liebt sonnige Standorte und ist frosthart bis –20°C. Der Kolchische Ahorn ist ein Flachwurzler.

Dieser Ahorn ist ein mittelgroßer Baum mit einer breiten, stark vergabelten rundlich-dichten Krone, was ihn zu einem ausgesprochen dekorativem Gewächs macht. Der Baum erreicht eine Höhe von bis zu 30 Metern, und die Krone kann zehn Meter breit werden. Die jungen Zweige sind glänzend grün, oft mit hellgrauen Streifen, die später graubraun werden. Dennoch zählt diese Art nicht zu den "Schlangenhautahornen", hierfür sind die Streifen nicht deutlich genug. 







Die Blätter sind im Austrieb grün oder teilweise blut- bis schwarzrot und vergrünen später und haben auffallend dünne, fünfzehn Zentimeter lange Blattstiele mit Milchsaft. Ihre Form ist 5- oder 7lappig, wobei die Lappen eine dreieckige Form haben und länger zugespitzt sind. Die zwei unteren Seitenlappen sind deutlich kleiner als die oberen Insgesamt sind die Blätter 8 bis 14 cm breit und ganzrandig. Sie sind unterseits ein wenig glänzend grün und verfärben sich im Herbst tief goldgelb.

Ende Mai blüht der Kolchische Ahorn. Die 15-20 hellgelben Blüten sind in kleinen Trugdolden angeordnet. Der Baum ist einhäusig. Die männlichen Blüten besitzen acht Staubblätter, die weiblichen zwei Griffel.

Die Früchte sind Spaltfrüchte, erst grün, später rötlich-braun gefärbt, mit 2-5 cm langen, weit gespreizten Fruchtflügeln.

Von der Nominatform Acer cappadocicum ssp. cappadocicum, die vor allem ab Kleinasien bis nach China anzutreffen ist und besonders große siebenlappige Blätter hat, gibt es zwei bekannte Sorten, die vor allem für private Gärten im Handel angeboten werden: 'Aureum' mit gelblich bis gelbgrünen Blättern, schwächer wachsend, und 'Rubrum' mit dekorativen rötlichen Blättern.

Eine bekannte Garten-Hybridform ist der Zöschener Ahorn Acer × zoeschense, eine Kreuzung mit dem Feld-Ahorn Acer campestre, die nur bis zu acht Metern  hoch wird, aber auch eine bis zu 9 Metern ausladende Krone entwickeln kann ( siehe auch dieser Post ).

Das war es auch schon, was die Quellen in Buch & Netz hergegeben haben. Nun seid ihr, liebe Baumfreund*innen, an der Reihe, eure Entdeckungen in Feld, Wald und Wiese an großen Bäumen hier zu verlinken. Die Möglichkeit dazu habt ihr diesmal wieder für fünf Wochen.



 




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Samstag, 24. Juli 2021

Meine 29. Kalenderwoche 2021

 
"Die ganze Situation im Ahrtal ist so schlimm, 
dass jeder erst einmal jedem hilft. 
Ich muss, wie alle hier, nun das Erlebte verarbeiten.
Und das geht vor allem, wenn man etwas macht."
Gregor Degen, Bäckermeister in Ahrweiler.

"Es geht eben längst nicht mehr alles, 
was Mensch meint."
.....
"Fakt ist aber vor allem: 
Die Menschheit war schon immer machtlos 
gegenüber bodenloser Dummheit 
und wird es auch immer bleiben."
Netzfunde

Dort, wo am Mittwoch letzter Woche im Garten alles unter Wasser stand, schaute es am Samstagnachmittag aus, als wäre nichts gewesen. Nur auf meinem Terrassentisch lagen die Hauswurzen alle noch umgekippt, damit das Wasser aus ihren Töpfchen auslaufen konnte, und der Schlauch, der zur Pumpe im Keller führt, lag noch einsatzbereit. Ich blieb skeptisch, ob das Rheinhochwasser nicht doch noch Grundwasser in den Keller drückt. War aber nichts mehr.

Womit kann man den großen Enkeln bei ihren zuletzt so seltenen Besuchen in Köln eine Freude machen?Mit solchen "Spezereien" von "Törtchen, Törtchen"! Sonst gab es viel zu erzählen ( und deshalb so gut wie keine Fotos ), und Oma hat wieder an der Wand im Flur die jetzige Größe markiert. Unglaublich, wie sie mir über den Kopf wachsen!







Nach einem Tag mit Aufräumarbeiten im Keller und an der Nähmaschine gab es in der Mitte der Woche wieder Besuch, diesmal meine Schwester mit Tochter & Enkel. Die brachten Torte vom Geburtstag am Tag zuvor, Obst und andere Geschenke mit und holten Genähtes für den Großneffen ab. 




Da auch wir uns lange nicht gesehen hatten, gab es in den zwei Stunden viel zu erzählen, derweil der Großneffe im Baum herumturnte.






 In unserer "grünen Hölle" ( Suchbild! ) blühen übrigens immer noch etliche Rosen, auch für die Vase.



Die Temperaturen der meisten Tage und Nächte zuletzt reichten mir persönlich völlig, um mich sommerlich zu fühlen. Frau kann dann ohne Schatten in der Sonne auf der Terrasse sitzen und das intensive Summen im Wilden Wein, der gerade blüht, wahrnehmen. Und wenn das am Abend verstummt ist, bleibt noch ( leider nur noch für zwei Wochen ) das Sri-sri der vielen Mauersegler am Himmel. Bei einer solchen Stimmung schmeckt das Abendbrot draußen besonders gut...














Highligths des Freitags: Noch einmal ein Großeinkauf an Tatjanas Gemüsestand ( auch sie macht Pause ) und der Kurzbesuch der ältesten Enkelin am späten Nachmittag...






Ich hoffe auf eine weniger turbulente neue Woche. Schön, wenn frau wieder viele Familienmitglieder sieht und/oder mit ihnen am Telefon sprechen kann. Aber wenn zusätzlich noch einige Handwerker und anderen Dienstleister dazwischen im Haus herumturnen und ich selbst noch versprochene "Aufträge" zu erfüllen habe, dann fühle ich mich schon mal sehr hin- und hergerissen. 






Vor allem aber hoffe ich auf weniger üblen Starkregen, der für die nächsten vier Tage angesagt ist. Deshalb am Freitagabend noch einmal die Gelegenheit genutzt, einen AperolSpritz auf der abendlichen Terrasse zu probieren.


Nach dieser Katastrophe in der Vorwoche geht einem vieles durch den Kopf, und frau wird wieder ein Stückchen demütiger & dankbarer, ist aber auch verblüfft, wie schnell sich auf einmal Empfindungen wandeln können. Der Schriftsteller Norbert Scheuer aus Kall in der Eifel hat da für die Süddeutsche einen Beitrag verfasst, in dem ich mich in manchem wiedergefunden habe, zum Beispiel in seinem Tun & Fühlen bei Regen, in Erinnerung an einstige schöne Erlebnisse mit warmen Sommergüssen:
"Seither liebe ich diese Regenstimmung, ich gehe damit gern zu Bett. Wenn ich mitten in der Nacht aufwache, und es immer noch regnet, gehe ich ans offene Fenster, atme tief durch und schlafe danach beruhigt wieder ein. Aber diesmal hört es nicht auf zu regnen, es regnet wie verrückt, irgendwann dringt Wasser durch die am Hang gelegene Hausmauer, wir müssen den Heizungskeller trockenlegen und den See, der auf der Terrasse vor dem Haus entstanden ist, mit Eimern leerschöpfen."

Die Folgen waren bei uns ähnlich, der Heizungskeller ebenfalls überflutet vom Wasser, das durch die Wände trat, die beiden übrigen Keller ebenso. Das war es dann aber auch schon, zu unserem Glück. In Kall und andernorts ist der Regen völlig unbarmherzig gewesen und hat Orte hinterlassen, zerstört wie in den letzten Kriegstagen. Ab jetzt werde ich den Regentropfen, wenn sie wieder aufs Dach trommeln, nur noch misstrauisch lauschen und der Blick aus dem Fenster voller Anspannung sein. Der Regen ist auf einmal nicht mehr mein Freund.








Verlinkt mit dem Samstagsplausch der Berliner Andrea und dem Sommerglück bei Wolfgang & Loretta