Donnerstag, 19. Dezember 2024

Great Women #401: Anne Vallayer-Coster

Es ist eines meiner liebsten Gemälde im Pariser Louvre. Wenn frau ihm ganz nahe tritt und es eingehend betrachtet, hat frau das Gefühl, als ob die Oberflächen mit dem Pinsel gestreichelt worden wären. Dass es von einer Frau gemalt worden ist, hat mich dann wenig überrascht. Anne Vallayer-Coster, vor 280 Jahren geboren, ist vor der Französischen Revolution die renommierteste Stilllebenmalerin Frankreichs gewesen.
"Stillleben mit Muscheln und Koralle"
(1769)
Anne Vallayer kommt am 21. Dezember 1744 als zweite von vier Töchtern des Pariser Goldschmieds Joseph Vallayer und der Miniaturmalerin Anne Cornut de la Fontaine zur Welt. Der Vater ist zu diesem Zeitpunkt schon vierzig Jahre alt, die Mutter achtzehn Jahre jünger. Die jüngeren Schwestern sind Élizabeth Henriette (*1747) sowie Simone-Adélaïde (*1751).

Die Manufaktur am Ufer der Bièvre
( ca. 1830 )

Joseph Vallayer arbeitet für den König und lebt zur Zeit von Annes Geburt im "Hôtel Royal des Gobelins". Anne wächst aufgrund der Anstellung ihres Vaters zunächst also in der traditionsreichen und renommierten Manufaktur für Wandteppiche und Möbel auf, in der Avenue des Gobelins im 13. Paris Arrondissement am Seine - Zufluss Bièvre gelegen. In dieser Atmosphäre voller Kreativität und Hingabe an das eigene Handwerk gedeiht wohl die Liebe zum Detail bei dem jungen Mädchen und bietet ihr die Möglichkeit wie Unterstützung, die eigenen Talente zu entwickeln. 

Der Vater eröffnet 1757 ein eigenes Geschäft in der Nähe des Louvre und des Tuilerien-Palastes, nachdem er seinen Meistertitel als Goldschmied erlangt und das königliche Privileg für die Herstellung von Militärmedaillen und des "Croix de l'Ordre de Saint-Louis" erhalten hat.

Wahrscheinlich erlernt Anne von Madeleine Françoise Basseporte, die die Patin einer ihrer Schwestern ist und ebenfalls im Umfeld der Manufaktur beschäftigt, Blumen in der Natur zu beobachten und entsprechend zu malen. Basseporte ist bis heute bekannt für ihre Darstellung botanischer Motive und die erste Frau, die als botanische Illustratorin im Jardin du Roi angestellt gewesen ist. Ihr ganzes künstlerisches Schaffen widmet sie wissenschaftlichen Zeichnungen und sie korrespondiert mit Botanikern wie Carolus Linnaeus und Georges-Louis Leclerc, unterrichtet aber auch die Töchter des Königs Ludwigs XV. im Zeichnen. Inspirieren lässt sich Basseporte auch von den Gemälden der Pastellmalerin Rosalba Carriera, die im Palais Royal betrachtet werden können.

Anne wird sie zeitlebens schätzen & verehren. Hat sie auf diese Weise weibliche role models kennengelernt, was sie ermutigt hat, die Malerei als Beruf zu ergreifen? Man weiß es nicht...

Den Umgang mit Ölfarben erlernt sie dann allerdings von einem Mann, dem Marinemaler Claude Joseph Vernet - Spezialität: französische Häfen - der auch in der Manufaktur tätig ist. Der ist auch der väterliche Freund der Zeitgenossin Élisabeth Vigée-Lebrun. Ab 1762, also im Alter von 18 Jahren, sind Annes eigene künstlerische Arbeiten dann dokumentiert. 

Am 28. Juli 1770 wird sie als Stillleben-, Blumen- und Früchtemalerin in die "Académie royale de peinture et de sculpture" aufgenommen. Vorgeschlagen von Vernet, der selbst Mitglied der Akademie ist.

Links "Die Attribute der Malerei", rechts "Die Attribute der Musik“

Sie legt zwei ihrer Stillleben der Jury vor - "Die Attribute der Malerei" und "Die Attribute der Musik" ( beide heute im Louvre ) - und wird einstimmig angenommen. 

Es sind äußerst gelungene Werke, die ihre Virtuosität bei der Wiedergabe von Texturen und leuchtenden Farben beweisen. Und sie scheinen eine Hommage an ähnlich großartige Allegorien des geachteten Stilllebenmalers Jean Siméon Chardin aus dem Jahr 1765 zu sein. ( Dieser Vergleich wird Anne aber durchaus schaden. Sicher ist, dass ihre Werke in Auktionen hin und wieder als Chardins Werke verkauft werden. )


Es ist schon eine Besonderheit, dass die Akademie sie akzeptiert, denn Frauen - obwohl Künstlerinnen damals keine Seltenheit gewesen sind - werden von der exklusiven Einrichtung so gut wie gar nicht angenommen. Zum Zeitpunkt von Annes Aufnahme sind nur noch drei weitere Frauen Angehörige der Akademie, alles Ehefrauen oder Töchter von männlichen Mitgliedern. Sie erlaubt ohnehin nur die Mitgliedschaft von vier Künstlerinnen insgesamt ( Élisabeth Vigée - Lebrun und Adelaïde Labille - Guiard wird die Aufnahme erst mehr als ein Jahrzehnt später gewährt, nachdem zwei der weiblichen Mitglieder gestorben sind. ) 

Die Mitgliedschaft in der Akademie verleiht ihren Angehörigen nicht nur Status, sondern gibt ihnen auch die Möglichkeit, ihre Arbeiten in den zweijährlichen Salon-Ausstellungen zu präsentieren. Der Salon verschafft ihnen wiederum die Möglichkeit, sich Kritikern und Sammlern zu präsentieren. Andere Privilegien bleiben Frauen aber verwehrt: So dürfen sie zum Beispiel aus Gründen des Anstands nicht an deren Aktzeichenkursen teilnehmen, bleiben von Ausbildung und Lehrtätigkeit ausgeschlossen (  siehe auch diesen Post ).
Diese Restriktionen sind der Grund, dass Künstlerinnen sich nicht dem Genre widmen können, dass das angesehenste ist: die Historienmalerei. Die verlangt das Studium der menschlichen Figur. Frauen sind deshalb in den weniger bedeutenden Genres effektiv vertreten, insbesondere der Porträtmalerei und des Stilllebens. Es dürfte daher auch nicht überraschen, dass es hauptsächlich Künstlerinnen des 18. Jahrhundert gewesen sind, die im letztgenannten Genre zur Popularität des Rokokostils beigetragen haben. Frankreichs Malerinnen laufen in jenen Tagen den Niederlanden den Rang als Hochburg der Stilllebenkunst ab.

"Porträt einer Geigerin"
(1773)

Anne Vallayer-Coster wird sich in Zukunft als eine der talentiertesten, vielseitigsten und erfolgreichsten Stilllebenmalerinnen herausstellen - wenn nicht gar konkurrenzlos unter ihnen. In diesem Genre wird sie sich nicht auf das  Traditionelle beschränken, sondern in ihren Kunstwerken über die Darstellung von profanen Küchenarrangements hinausgehen und aufwendigere Kompositionen exotischer Dinge und Blumenarrangements malen. Was ihren Stil von dem anderer Stilllebenkünstler unterscheidet, ist auch ihre - einzigartige - Art, gegenständlichen Illusionismus mit dekorativen Kompositionsstrukturen zu verbinden.

Überschattet wird ihre erste künstlerische Anerkennung allerdings erst einmal durch den Tod ihres Vaters, dessen Geschäft die Mutter sogleich übernimmt, was zu dieser Zeit nicht selten der Fall ist. Anne trägt mit ihrer Malerei ebenfalls zum Unterhalt der Familie bei.

Bis 1789 wird sie nun regelmäßig und mit Erfolg im Salon ausstellen. Denis Diderot, nicht nur Dichter, sondern auch Literatur- und Kunsttheoretiker, äußert sich zur Ausstellung von 1771 begeistert, in der Anne ihre beiden Bewerbungsstücke für Akademie neben neun weiteren Gemälden öffentlich zeigt:

"Mlle Vallayer überrascht uns ebenso sehr wie sie uns erfreut. Es ist die Natur, die hier mit einer unvorstellbaren Kraft der Wahrheit und gleichzeitig einer Farbharmonie dargestellt wird, die verführt. Alles ist deutlich zu sehen, deutlich zu spüren; jedes Objekt hat seinen eigenen Charakter. Schließlich hat niemand aus der französischen Schule die Stärke von Mlle Vallayers Farbe erreicht [...] Sie bewahrt überall die Frische der Töne und die schöne Harmonie. Was für ein Erfolg in diesem Alter!"... "Wenn alle neuen Mitglieder der Royal Academy eine Ausstellung wie die von Mlle Vallayer machen und das gleiche hohe Qualitätsniveau aufrechterhalten würden, würde der Salon ganz anders aussehen!
Miniatur der Königin Marie-Antoinette
(1778)
Anne fertigt auch Porträts an, die eine große Sensibilität erkennen lassen. Die rufen damals jedoch weniger Begeisterung hervor. Von diesen Porträts in Pastell sind auch nur noch wenige erhalten bzw. können ihr gesichert zugeschrieben werden. Ein Kritiker des Salons von 1779, der Abbé Grosier, fühlt sich allerdings bemüßigt, ihr den Ehrentitel "la Rosalba de ce siècle" zu verleihen.

1772 entdeckt die Dauphine und spätere Königin ( ab 1774 ) Marie-Antoinette die junge Künstlerin. Ab da protegiert sie Anne und lässt sich von ihr im Zeichnen unterrichten, wodurch auch eine gewisse Nähe entsteht. Die Königin gibt darüberhinaus Porträts von sich und ihren Töchtern bei Anne in Auftrag.

Zahlreiche weitere Aristokraten am französischen Hof scharen sich jetzt um die Malerin. Sie erhält viele Aufträge aus den höchsten Hofkreisen, darunter der Prinz de Conti, Louis François I. de Bourbon, einer der wichtigsten Sammler der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. 

Marie-Antoinette ebnet ihr schließlich auch den Weg zu einem der begehrten Appartements mit Atelier in der Galerie du Louvre, in das Anne 1780 einziehen kann. Gleichzeitig wird sie zur Malerin der Königin erhoben.
Pastellminiatur des Ehemannes
(ca.1790 )

Als Anne am 21. April 1781 mit 37 Jahren Jean-Pierre Silvestre Coster am Hof ​​von Versailles heiratet, ist sie schon recht vermögend. Und es ist die Königin, die den Ehevertrag mit dem Anwalt & Parlamentarier unterzeichnet. Diese Ehe bedeutet für die Künstlerin einen weiteren wichtigen gesellschaftlichen Aufstieg, denn der 36jährige Ehemann ist ein angesehenes Mitglied einer mächtigen Familie aus Lothringen und verfügt aufgrund seines gerichtlichen Postens über den höchsten Rang des Bürgertums, der noblesse de robe.

Doch zurück zur Kunst:

Anne verfügt über eine breite Palette von Motiven und Themen, darunter auch Tiere, Trompe-l'œil-Flachreliefs, Miniaturen und Porträts in voller Größe, die den Reichtum der französischen Aristokratie vor der Revolution widerspiegeln. Indem sie ihr Motivspektrum erweitert und bewusst Gegenstände einbezieht, die eher der Historienmalerei zugeordnet werden, versucht sie die Grenzen ihrer Malerei auszudehnen und sich noch mehr Anerkennung zu erwerben.

Den einfachen Küchenstillleben könnte noch ihr "Stillleben mit Makrele" von 1787 zugerechnet werden, welches immer mit den Malereien, die Chardin in den letzten Jahren seiner Karriere geschaffen hat, verglichen wird:




















Dieses intime Gemälde steht im Kontrast zu den Blumenkompositionen, für die Anne Vallayer - Coster hauptsächlich berühmt sein wird.

Stillleben mit Fischen sind im Frankreich des 18. Jahrhunderts selten gewesen, Bilder von Fleisch, Früchten oder Blumen sind eher anzutreffen. Annes charmante, originelle Komposition feiert die Ankunft der Makrele im Frühling, wenn die reichen Pariser die frischesten Exemplare dieses Fisches gerne genießen. Auf einer mit einem Leintuch bedeckten Tischfläche sind eine silberne Ménage mit Öl- und Essigflaschen, ein silberner Weinglaskühler mit Kristallgläsern, eine Zitrone, ein Zweig Orangenblüten und eine Brioche  angeordnet - ein rechter Appetizer für  ein einfaches, aber üppiges Festmahl. Die und geschwungenen Formen der Komposition werden durch die vorherrschende kühle, silberne Tonalität gemildert. Die Künstlerin variiert diese Töne je nach Material und Lichtreflexionen. Glas wie Haut des prallen Fisches sind mit ihren spezifischen Reflexionen gut beobachtet und malerisch wiedergegeben. Die Initialen V & C sind übrigens eingestickt in das Tischtuch wiedergegeben ( auf meinem Bildausschnitt nicht zu sehen ).

Zwei weitere Stillleben, die unkompliziert und alltäglich wirken, fast wie die von Chardin, aus verschiedenen Phasen der Malkunst der Anne Vallayer - Coster will ich an dieser Stelle nicht vorenthalten:

Links "Panier de prunes" (1769), rechts "La jatte blanche" (1810)




Die Porzellanschüssel, das Leinentuch und der durchscheinende Dampf der Suppe in der Abbildung ist eine wahre Studie in Weißtönen. Die Komposition ist klassisch, aber das subtile Spiel mit horizontalen, vertikalen und diagonalen linearen Akzenten erreicht eine wohltuende Balance. Es zeigt die extreme technische Fähigkeit der Künstlerin, zu kontrollieren, zu verfeinern und gleichzeitig haptische Qualitäten zu vermitteln. Man meint, gleich würde jemand die Schöpfkelle heben und dem Betrachter die Brühe und das Brot servieren.

Als Beispiel für die vielgerühmten Blumenstillleben der Malerin soll hier "Stillleben mit Blumen einer Alabastervase und Früchten", 1783 im Salon vorgestellt, stehen:


Dieses Bild ist insofern etwas besonderes, als die Künstlerin trotz vieler Angebote dieses Gemälde bis zu ihrem Tod in ihrer Privatsammlung behalten hat. Es ist wohl für sie von besonderem Wert gewesen. Nach dem Tod ihres Mannes geht es an ein Familienmitglied und wird danach bis 2022 nie wieder öffentlich gesehen.

Das Gemälde ist so üppig, dass es fast schwer ist, den Blick zu fokussieren. Der opulente Blumenstrauß besteht aus mehr als einem Dutzend verschiedener Blumen, vom Flieder, Schneeball, blauer Iris, Rosen, Tulpen bis hin zu roten Mohnblumen. Alle sind auf dem Höhepunkt ihrer Blütenpracht. Jede Blüte scheint wohl überlegt platziert zu sein, jede Art von Textur, Farbe und Blütenform kommt vor. Alles ist meisterhaft aufeinander abgestimmt. Auf dem Marmortisch liegen Weintrauben und Pfirsiche wie auf den niederländischen Gemälden der Zeit. Unerwartet: die Ananas. Im kolonialen Frankreich ist die ein Symbol von Luxus. Wandbehänge mit der Frucht haben damals die Privatgemächer von Marie Antoinette geziert.

Ein ganz anderes Sujet zeigt das Gemälde von 1774: "Gartenstillleben, mit Werkzeugen, Gemüse, totem Wild und Büste der Ceres":


Die scheinbar unpassende Zusammenstellung der Gegenstände – Gartengeräte, Gemüse, Jagdzubehör und Wild – geht auf die Interessen ihres "Sponsors" Joseph Marie Terray, Abt von Molesme, Günstling von Madame Pompadour, zurück, der ein begeisterter Gärtner gewesen ist & der als Finanzminister König Ludwigs XV. die Agrarwirtschaft gefördert hat.


"Stillleben mit Wild" von 1782 gehört ebenfalls in diese Kategorie und ist eine Symphonie aus kalten und warmen Farben.


"Büste der Minerva mit Rüstung und Waffen auf einem Steinsims" von 1777 finde ich auch eine originelle Komposition, die neben der Büste eine Rüstung, Musketen, eine Trommel, eine Standarte, den Kommandostab eines Marschalls von Frankreich, einen Lorbeerkranz und die Orden des Heiligen Ludwig und des Heiligen Geistes zeigt und in einer Auktion in den 1990er Jahren noch einen Preis von knapp 150.000 € erzielt. 
Anonymes Profilporträt
von Madame Vallayer -Coster
(ohne Jahr) 

Annes Karriere wird mit dem Ausbruch der Französischen Revolution 1789 unterbrochen und sie sucht vorübergehende Zuflucht in Villemomble am Stadtrand von Paris. Trotz ihrer Loyalität gegenüber der Monarchie kann sie ihre Arbeit fortsetzen, wenn möglicherweise auch eingeschränkt. Ab 1795 stellt sie aber bereits wieder im Salon aus. Ihre Blumenbilder und ihre Stillleben werden nach wie vor geschätzt. 

Erst 1806 muss sie ihr Appartement im Louvre – wie alle anderen Maler*innen auch – verlassen. Ihre Glanzzeit hat sie da allerdings hinter sich: Gefragt ist jetzt viel eher die klassizistische Historienmalerei eines Jacques-Louis David

Es gibt Hinweise darauf, dass sie während dieser Phase des Niedergangs ihrer Karriere für die Gobelinfabrik gearbeitet hat. Immerhin erwirbt die Kaiserin Joséphine de Beauharnais während der Herrschaft Napoleons 1804 zwei ihrer Werke.  Anne schafft weiterhin überwiegend Blumengemälde in Öl, Aquarell und Gouache.

Im Jahr 1817 stellte sie das "Stillleben mit Hummer" im Pariser Salon, also noch im Jahr vor ihrem Tod, aus. Mit diesem letzten öffentlich gezeigten Gemälde gelingt ihr, was ein Experte für "eine Zusammenfassung ihrer Karriere" hält, weil sie die meisten ihrer früheren Motive in einem Bild versammelt hat. 

Dieses Gemälde vermacht sie dem nun wieder eingesetzten König Ludwig XVIII. Man interpretiert das so, dass sie, die loyale Anhängerin der Bourbonen, damit ihrer Freude Ausdruck verleihen möchte, weil die turbulenten Jahre der Revolution und des napoleonischen Imperialismus überwunden sind. 

Am 28 Februar 1818 stirbt Anne Vallayer - Coster mit 73 Jahren in Paris. Mindestens 120 Stillleben hat sie gemalt. Obwohl ihre Gemälde sechs Jahre nach ihrem Tod noch gute Preise erzielen, gerät ihr Werk, einst gelobt wegen seiner außergewöhnliche Raffinesse und dem zugrundeliegenden Erfindungsreichtum, im Laufe des 19. Jahrhunderts wie bei so vielen Malerinnen in Vergessenheit und wird erst in unserer Zeit neu entdeckt.

Zu Beginn unseres Jahrtausends, genauer 2002 bis 2003, sind mehr als 35 Gemälde von Anne Vallayer-Coster, die von Museen und privaten Sammlern aus Frankreich und den Vereinigten Staaten zur Verfügung gestellt worden sind, in der National Gallery of Art in Washington, der Frick Collection in New York, dem Musee des Beaux-Arts de Nancy und als letzte Station im Centre de La Vieille Charité in Marseille, ausgestellt gewesen. Die Ausstellung "Anne Vallayer-Coster: Malerin am Hof ​​von Marie Antoinette" ist zunächst vom Dallas Museum of Art organisiert worden und steht damit als die erste Ausstellung da, die als angemessene, allumfassende Darstellung der Malerei dieser erstaunlichen Künstlerin gelten kann.

Leider ist ein qualitätvolles, umfassendes Werkverzeichnis nicht zu bezahlbaren Preisen erhältlich. Ich könnte mich nämlich stundenlang in ihre nature morte vertiefen.

                                                                             

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst! Ich setze allerdings voraus, dass am Ende eines anonymen - also von jemandem ohne Google- Account geposteten - Kommentars ein Name steht. Gehässige, beleidigende, verleumderische bzw. vom Thema abweichende Kommentare werde ich nicht veröffentlichen.

Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass dieser und die personenbezogenen Daten, die mit ihm verbunden sind (z.B. User- oder Klarname, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.