Dienstag, 31. März 2020

Restefest 2020 - März

Vor über einem Jahr habe ich die Idee von Kunzfrau-kreativ - Marion, winke - winke!  aufgegriffen, selbstgenähte Dinge zu zeigen, die aus Resten oder zu knapp bemessenen Stoffstücken entstanden sind. Marion hat aufgehört damit, aber ihr Impuls sorgt bei mir immer noch für Spaß.
Die große Faltkiste in der hinterste Ecke unseres unübersichtlichen Kellergewölbes, von deren Entdeckung ich ja schon öfter geschrieben habe, birgt nach wie vor Schätze, die nach Verarbeitung schreien. Aus einem solchen von einem halben Meter Länge ist dieses Shirt für den Großneffen entstanden:


Schnittmuster: "Ottobre Creative Workshop 301" 

Von einem anderen Projekt war noch ein größeres Reststück des Kapuzenjerseys vorhanden:

Und weil der Großneffe ja nach Rosa & Rot verlangt hat, gab es da ein Teil für ihn nach dem selben Schnittmuster. Es ist auch das Shirt, das ihn aus meinem prall gefüllten Päckchen am besten gefallen hat.











Aus einem Rest des Notenstoffes von hier entstand ein Täschchen für die Enkelin nach dem Schnittmuster  der Innentasche des "RollUp-Etuis" von der "Taschenspieler CD 4". Das Namensetikett ist mit Hilfe der Stickdatei "Polina Sketch"  von Planet Applique entstanden.

Nachdem ich in der Mitte der letzten Woche begonnen habe, den Augiasstall auszumisten, der sich mein Nähzimmerchen nennt, sind mir lauter übrig gebliebene Stücke von Jerseypanels und andere angeschnittene Jerseys in die Hände gefallen, die plötzlich "Vernäh mich!" schrien, so dass ich mir dann am Freitagnachmittag Zeit fürs Zuschneiden und Kombinieren genommen und am Samstag/Sonntag genäht habe. Aufräumen kann ich ja immer noch.

Da ist erst einmal eine Tunika mit Hilfe des Raglanschnittes "Mareen" entstanden, aus dem letzten übrigen Motiv der drei kleinen Freunde von Helme Heine und einem Feinringel, aus dem ich vor acht, neun Jahren dem damals kleinen M ganz viel gemacht habe:



Das letzte Conny- Motiv von hier passte grade noch so für ein kurzärmeliges "KleinFanø" mit Passe, für das sich noch andere kleine Reste zum Mixen finden ließen:


Der Goldfisch - Jersey, übrig von dieser Kombi, reichte für das Vorder- und Rückenteil eines Kurzarmshirts nach "Ottobre Creative Workshop 301":





Aus dem lilagrundigen Walfischjersey entstand sogar noch ein komplettes T-Shirt nach dem gleichen Schnittmuster:

Und zuletzt gab es noch aus zwei übrig gebliebenen Jersey - Panels mit Elefant & Hase ein Shirt für den Großneffen ( wieder "Ottobre Creative Workshop 301" ) und eines für die jüngste Enkelin  ( "KleinFanø"/ Farbenmix ):

Wenn jetzt jemand sagt: Warum hat sie im März aus den ganzen Resten keinen Mundschutz genäht? Möchtet ihr einen solchen mit Kindermotiven im Gesicht in den Supermarkt ausführen? 

Eben! 

Verlinkt mit dem Creadienstag, der auch Hinweise und drei verlinkte Posts zu Atemschutzmasken auf der Seite hat...

Montag, 30. März 2020

12tel Blick - März 2020

Ein Samstag im März 
mit wolkenlosem Himmel und angenehmen 18°Grad -
und doch ist der Platz so gut wie leer:
Die Gastronomie und der Friseur am Platz 
haben zu,
es dürfen nur jeweils zwei Personen zusammen unterwegs sein
oder Familien wie die am linken Bildrand,
die Fotos machen von ihrem Kleinkind, dass gerade laufen kann.

So viel zu den überfüllten Kölner Plätzen am zweiten Wochenende
der Corona - Kontaktsperre.

Vor sechs Jahren am Tag des Frühlingsanfanges,
 dem 20. März 2014, sah es hier nämlich so aus:

Ich hätte nicht gedacht, dass meine aufs Neue aufgegriffene Bildreihe
jetzt auch noch so eine historische Dimension bekommen würde.
Als mir das bewusst wurde, 
habe ich mich Hals über Kopf aus dem Haus geschlichen
( wir befinden uns seit zwei Wochen in häuslicher Isolation )
und mich nicht noch mal versichert, 
welchen Bildausschnitt genau ich gewählt hatte.
So ist der Blickwinkel beim diesjährigen Märzbild
etwas zu weit nach rechts gerutscht.
Was soll's...

Und hier wieder die Übersicht:

Alle 12tel Blicke werden wieder bei Eva Fuchs gesammelt...


Sonntag, 29. März 2020

Mein Freund, der Baum: Chinesische Nusseibe

Da ist mir ja vor ein paar Wochen mal ein seltener Baum im Botanischen Garten vor die Linse gekommen, obwohl er auch etwas irgendwie Vertrautes ausstrahlte: 
Es handelt sich um eine Chinesische oder auch Große Nusseibe Torreya grandios, synonym Torraya parvifola T.P.Y1, Tumion grande (Fortune ex Lindl.). 

Das hört sich schon nach viel Baum- Adel an, finde ich. Und tatsächlich ist die Gattung Torreya, eine der sechs Gattungen der Eibengewächse, eine selten bis stark bedrohte Art. Den Namen hat sie übrigens zu Ehren des amerikanischen Botanikers John Torrey, der im 19. Jahrhundert gelebt hat, erhalten.

Es gibt sechs Torreya - Arten. Bis auf Torreya nucifera, der Japanischen Nusseibe, und T. californica, der Kalifornischen, werden diese Nusseiben in Deutschland aber nur selten kultiviert. Alle sechs sind selbst von Fachleuten kaum zu unterscheiden ( mit Ausnahme der Kalifornischen und der Torreya jackii aus dem Osten Chinas, die eindeutige Merkmale haben ). In botanischen Sammlungen tauchen zudem Hybriden auf. Und am natürlichen Standort gibt es oft Kreuzungen zwischen der Chinesischen Nusseibe und der Torreya jackii. Zu meinem Glück hatte dieser Baum ein Namensschild umhängen!

Alle Nusseiben sind in den südöstlichen sowie westlichen Teilen der Vereinigten Staaten und in China sowie Japan zu finden. Da spricht man dann in der Fachwelt von Disjunktion, was heißt: Ein einstmals zusammenhängendes Gebiet mit einheitlicher Bepflanzung wird durch klimatische Einwirkungen wie z.B. Eiszeiten getrennt und die Art entwickelt sich dann, angepasst an die jeweiligen Standortbedingungen, in verschiedene Richtungen weiter. 

Da die Torreya-Arten überwiegend an den Pazifikküsten vorkommen, geht man inzwischen auch von einer ehemals kontinuierliche Verbreitungszone über die Beringstraße aus. In Georgia (nur im Decatur County ) und in Florida (nur in Gadsden, Jackson und Liberty County) findet man eine weitere Art, die Eibenblättrige Nusseibe oder Florida-Nusseibe ( Torreya taxifolia ARN. )


Das Verbreitungsgebiet der Chinesischen oder Großen Nusseibe liegt im östlichen Zentral-China in den Küstenprovinzen Fujian, Zhejiang, Jiangsu sowie in den westlich angrenzenden Provinzen Anhui, Guizhou, Hunan und Jiangxi Zhejiang ( hier eine Karte ) Im Bereich südlich von Wuhan - das jetzt jeder bei uns zur Genüge kennt  - überschneidet sich ihr Verbreitungsgebiete mit dem der Torreya fargesii, die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten steht.

Die Chinesische Nusseibe wächst als immergrüner Baum und kann bis zu 25 - 35 Metern groß werden, während Torreya fargesii nur 20 Meter erreicht. Diese Nusseibe ist sehr langlebig und kann ein Alter von 400 bis 500 Jahren erreichen. Sie wächst in subtropischen Breiten bis auf eine Höhe von 1400 Metern, was erklärt, dass sie bei uns nur in Weinbaugebieten gedeiht ( Winterhärtenzone 8 ). In ihrem Ursprungshabitat mag der Baum gerne die Gesellschaft von Gingko biloba oder des Formosischen Amberbaumes sowie der Goldlärche.

Durch Übernutzung und Umwandlung von Wäldern in landwirtschaftliche Nutzflächen ist die Chinesische Nusseibe erheblich in ihrem Bestand bedroht.


Im Alter wächst die Krone schirmartig mit abstehenden und aufsteigenden Ästen. Auf meinem Bild handelt es sich also noch um einen recht jungen Baum. Die Borke ist zunächst graubraun, im Alter wird sie dunkelgrau und unregelmäßig fein längsrissig. 

Die Nadeln sind meist gerade, nur ein bis knapp zwei Zentimeter lang, nur leicht sichelförmig gekrümmt, oberseits gelblichgrün und glänzend, steif, ziemlich dünn, mit einer kurzen, scharfen, aber kaum stechenden Spitze. 

Von allen anderen Torreya-Arten unterscheidet sich die Chinesische Nusseibe durch das Fehlen eines auffälligen intensiven Duftes, wenn man die Nadeln zerreibt. Diese gesamte Eibengattung wird deshalb auch oft mit dem Begriff "Stinkeiben" belegt.


Der Baum ist überwiegend zweihäusig. Die Samen reifen zwischen September und Oktober des zweiten Jahres. Die eiförmigen, hartschalige Samen sind von einem dicken, fleischigen Samenmantel (Arillus) von rötlich-brauner bis dunkelgrüner Farbe, weiß bereift, umgeben. Zur Reife platzt der Samenmantel auf und gibt die Nuss fre

Die gerösteten Früchte sind in China eine begehrte Delikatesse. Das aus den Samen gewonnene Öl wird zum Kochen genutzt, und aus dem Samenmantel wird ein weiteres ätherisches Öl gewonnen. Das Holz  der Chinesischen Nusseibe findet Verwendung als Bauholz für Gebäude, Brücken, Möbel und Schiffe. Der Baum gehört auch zu den Gestaltungselementen traditioneller chinesischer Parkanlagen, in denen sonst blühende Bäume Vorrang haben.

Und nun seid ihr wieder dran! Die Verlinkung ist bis zum nächsten letzten Sonntag im Monat geöffnet. Den Backlink bitte nicht vergessen!






Samstag, 28. März 2020

Meine 13. Kalenderwoche 2020

Zu Zeit kann man den Blümchen auf der Terrasse & im Garten bei Sprießen zusehen: Die Traubenhyazinthen links am Montag dieser Woche, rechts eine Woche zuvor. Gezaust haben sie die Sturmböen, die am Wochenanfang die Luft aus Sibirien mitgebracht hat.



Tulpen gab es im Haus...


... wie im Garten, in dem eher der Herr K. tätig war - mir war es zu Beginn dieser Woche zu frisch, da drohte dem Kreuz zu schnell die Hexe.



Tulpen - und zwar fünfzig verschiedene Sorten - gibt es auch in diesem tollen, empfehlenswerten Buch. Aber was fast noch schöner ist: Seit der Entlastungspfleger am Donnerstag einkaufen war, gibt es wieder ein Kilo Kaffeebohnen im Haus für viele, viele Kapuziner!

























In der Wochenmitte habe ich dann auch damit begonnen, meine Näh-Rumpelkammer aufzuräumen. Mit dem Tisch habe ich angefangen und dann mal meine Jerseyschätze gleichartig gefaltet und gestapelt. Dabei haben sich die Ideen im Kopf geradezu überschlagen. 

Mittlerweile hat die Süßkirsche die Magnolie mit der Blüte abgelöst.

Passende Post kam aus der Lieblingsstadt von Swig. Vielen, vielen Dank dafür ( auch für die inspirierende Briefmarke auf dem Umschlag! Da ist meine Great-Women-Liste wieder ein bisschen länger geworden. )

Und die Enkelinnen schickten mir Origamihäschen aus München. -

Am heutigen Samstag ist es doch viel ruhiger auf unserer Straße als vor einer Woche. Dafür fliegt immer mal ein Hubschrauber das Hospital in der Nachbarschaft an. Ob sie Patienten verlegen? Immerhin gibt es inzwischen in der Stadt 1161 Infizierte, so die gestern veröffentlichte Statistik der Stadt, davon 52 in stationärer Quarantäne, 13 auf der Intensivstation. Heute Nachmittag waren es dann 88 mehr, ebenso zwei Todesopfer. 

Wegen der dramatischen Notlage in norditalienischen Krankenhäusern bringt die Luftwaffe heute sogar Patienten nach Deutschland. Der Airbus A310 MedEvac, die fliegende Intensivstation der Bundeswehr, transportiert sechs schwer erkrankte Italiener in Intensivbehandlung von Bergamo nach Köln.  


Erkenntnis der Woche - über die habe ich schon am Dienstag geschrieben...

Musikalische Neuentdeckung der Woche: Pomplamoose, ein amerikanisches Indie-Musik-Duo, das  mit Video-Uploads über YouTube und MySpace bekannt geworden ist, die nur zeigen, was man gleichzeitig hört ( also kein Playback der Instrumente oder der Stimme). In Dauerschleife gehört habe ich ihre George Brassens - Interpretation. Toller als das Original finde ich ihre Version von "Everything I wanted" von Billie Eilish

Lektüre der Woche: eine Tochter- Biografie einer Frau, die ich nächste Woche vorstellen möchte, und einzelne Geschichten im "Decamerone"

Rezept der Woche: "Türkische Pizza", denn die Nichte hat nach ihrer Arbeit in der Psychiatrie Gehacktes für uns einkaufen können ( wie anstrengend es momentan auch auf diesem Sektor ist, könnt ihr zum Beispiel auch bei Frau Mo nachlesen )

Ärgernis der Woche: die Automobilhersteller, die jetzt schon ankündigen, keine wirtschaftlichen Kapazitäten zu haben, den anvisierten Klimazielen nach der Krise noch folgen zu können. 
"Langfristig müssen wir ein Gleichgewicht zwischen Menschheit und Ökosystem finden. Und dafür ist es notwendig, die aktuelle Krise mit anderen Krisen zusammenzudenken", meint Johannes Vogel, Direktor des Berliner Naturkundemuseums und Professor für Biodiversität und Wissenschaftsdialog an der Humboldt-Universität.

Ein Zeichen setzen kann dafür heute jeder und heute am 28. März um genau 20.30 Uhr wie Menschen auf der ganzen Welt für eine Stunde das Licht ausschalten. Seit fünfzig Jahren gibt es die "Earth Hour" schon. Die Beobachtungen im Rahmen der aktuellen Krise sollten doch den Letzten darauf aufmerksam machen, welch tiefe Eingriffe in die Natur wir Menschen doch vornehmen - zu aller Schaden...





Verlinkt mit dem karminroten Samstagsplausch und dem Frühlingsglück bei Loretta & Wolfgang

Freitag, 27. März 2020

Saudi-Arabien in diesen Zeiten...

... bleibt auch nicht verschont von der Pandemie. Heute am Spätnachmittag gab die statistische Übersicht der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore die Anzahl der im Land mit Covid-19-Virus Infizierten mit 1104 an bei drei Todesfällen. 

In anderen Ländern, selbst der Türkei oder dem Iran ( dort wurden 54 000 Strafgefangene vorsorglich entlassen ), "leert" man die überfüllten Gefängnisse, weil sich unter den Bedingungen in den Haftanstalten der Erreger besonders gut ausbreiten kann. Teils gibt es Gemeinschaftszellen und unter Gefangenen ist außerdem der Anteil an Risikopatienten hoch. Ein solcher ist auch der saudische Blogger Raif Badawi. Die Ängste seiner Familie kann ich nur zu gut nachvollziehen, die Ensaf Haidar in ihrem letzten Tweet geäußert hat:


Seit gestern  ist es der Bevölkerung Saudi - Arabiens laut einem königlichen Erlass verboten, Riad, Mekka und Medina zu betreten oder zu verlassen, seit Beginn dieser Woche gilt 21 Tage lang eine Ausgangssperre von täglich 19.00 bis 6.00 Uhr.

Zur 274. Mahnwache am heutigen Tag hat sie vor einer halben Stunde folgenden Tweet abgesetzt:





{ "Die physische Distanz (und nicht die soziale Distanz, wie Dr. Arruda so gut sagte) hindert uns nicht daran, uns zu vereinen, um Raif weiterhin zu unterstützen. Im Gegenteil ... Herzen aus ganz Quebec sind bei uns" }
Da reihe ich mich mit diesem Post gerne ein...


Friday - Flowerday # 13/20

Als klar war,
dass es in den nächsten Wochen mit dem Beschaffen
meines häuslichen Blumenschmuckes nichts mehr wird,
habe ich auf einen Blumenversender zurückgegriffen
( angesichts der Aufnahmen 
von der Blumenvernichtung auf den niederländischen Großmärkten
fand ich das mehr als gerechtfertigt ).























So viel Schönheit -
der muss ich einfach 
in der häuslichen Isolation täglich "ins Auge" blicken.













Für mich ist wichtig
- nicht nur in diesen Zeiten -,
meine Wohnung als Nest der Geborgenheit und Sicherheit wahrzunehmen.

Und Blumen geben mir das,
nicht Toilettenpapier zuhauf
oder Nudeln oder Hefe...



Die Farbtöne, 
die sich in dieser floristischen "Wundertüte" befunden haben,
umschmeicheln  mein Gemüt.


Zum Schluss wieder die Totale,
für Helga Holunderbluetchen® und alle anderen.
#BleibtZuhause
#StayHome
 #iorestoacasa 
#QuedateEnCasa

Und:
Bleibt gesund!

Die Blumen heute sind auch ein virtueller Geburtstagsgruß
an meine allerliebste jüngste Enkelin!
Wie schön,
dass du geboren bist,
wir hätten dich sonst sehr vermisst!

                                                                

Verlinkt mit den Floral Passions von Riita

Donnerstag, 26. März 2020

Monatscollage März 2020

Was für ein März!
Auf einmal steht das gewohnte Leben still 
&
wir haben uns seit Monatsmitte
völlig zurückgezogen.
Und doch ist das Band
zwischen
den Familienmitgliedern 
&
Freunden
enger geworden.
Geburtstage
werden
zwar auf Distanz begangen,
aber von ganzem Herzen!
Rosig gefärbt
hat unser Hausbaum
unser Leben,
der seine Blütenkelche
zum Monatsbeginn geöffnet hat
&
nun zu seinem Ende
unzählige Blütenblätter
auf den Gartenboden 
"schneien" lässt.


Bei der monatlichen Linkparty
"Mein Freund, der Baum"
gab es diesmal dreizehn Beiträge.
Wieder allen Teilnehmerinnen
mein Dankeschön!







Verlinkt mit die-birgitt, die wieder heute alle Monatscollagen sammelt.

Mittwoch, 25. März 2020

#BleibtZuhause 6


Soll i aus meim Hause raus?
Soll i aus meim Hause nit raus?
Einen Schritt raus?
Lieber nit raus?
Hausenitraus –
Hauseraus
Hauseritraus
Hausenaus
Rauserauserauserause ...
Christian  Morgenstern (1898/99)

Ich bin froh, dass meine Tochter vor elf Tagen darauf insistiert hat, dass wir uns völlig in unser Gehäuse zurückziehen. Nachdem wir am Montag vorletzter Woche noch einmal zur Pneumokokken-Impfung in der leeren Praxis bei uns um die Ecke gewesen sind, haben wir das Haus nicht mehr verlassen. 


Eine Lungenentzündung! Im tiefsten Grunde meiner Seele lauert die Erfahrung, dass die Großeltern wegen einer anderen Erkrankung ins Krankenhaus gegangen und daraus nur noch im Sarg herausgekommen sind. Lungenentzündung! Dabei waren sie noch nicht einmal so alt wie ich heute. Ein Drama in meinem damals noch recht kurzem Leben...

Eine Lungenentzündung hat sich auch meine Schwester zusammen mit einer Influenza eingehandelt, als sie vor Karneval zu einer Stammzellentherapie im Krankenhaus war. Da war sogar der sonst so gelassene Mediziner - Bruder beunruhigt. Und das Schreckgespenst bekam neue Nahrung, dort unten in meiner Kinderseele.

Deswegen mein wichtigstes Ziel: Jetzt nicht krank werden, sich nicht anstecken, um nicht ins Krankenhaus zu müssen! Eine Erkenntnis  der Ärzte in Bergamo, der italienischen Stadt, die heillos mit den Geschehnissen überfordert ist: Die Krankenhäuser sind regelrechte Virenschleudern, da sie von einer hohen Anzahl an Infizierten belegt sind. Auch das Ambulanzsystem trägt zur Verbreitung bei. Vorschlag der Ärzte dort: Menschen mit mildem Krankheitsverlauf sollten zu Hause mit Sauerstoffgerät, Pulsoximeter und Nahrungsmitteln versorgt und telemedizinisch überwacht und betreut werden.



Die Digitalisierung beweist in dieser Krise, welch positive Seiten sie doch auch hat oder haben könnte, wenn sie besser vorangetrieben worden wäre. Bei Letzterem habe ich vor allem das deutsche Bildungswesen im Auge, in dem auf diesem Gebiet viel verschlafen worden ist. Wie es laufen kann, beschreibt Eda in ihrem Blog "Edgarten", die mit ihren beiden schulpflichtigen Kindern am Vierwaldstätter See in der Schweiz lebt. 

Überhaupt die Berichte aus der häuslichen Isolierung! Die lese ich besonders gerne, zum Beispiel auch bei Susanne aus Wien in ihrem Blog "mamimade". Oder bei Nic, die in ihrem Blog "Schiehallion" "von all dem Krampf des täglichen Lebens in den Zeiten von Covid 19 ", diesmal aber in Schottland erzählt. Sabine von "Hamburger Arroganz" habe ich erst zuletzt entdeckt, die noch einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel berichtet, wie das "Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten" so verläuft. Von mir aus könnten sich da noch viel mehr Bloggerinnen einklinken...




Ansonsten heißt es eben: Füsse still halten, Tee trinken und sich dessen erfreuen, was wir immer noch haben und was nicht abgesagt ist: Frühling, Sonnenschein, jede Menge Möglichkeiten, untereinander Kontakt aufzunehmen, Liebe & Zuneigung, Solidarität, Bücher, Musik und Erinnerung & Fantasie. 

Wer sich doch schon damit beschäftigen mag, was nach dieser Krise für unser Gemeinwesen, unsere Gesellschaft, unseren Staat ansteht, dem empfehle ich, den klugen Gastbeitrag der israelischen Soziologin Eva Illouz in der "Süddeutschen Zeitung" zu lesen ( der sich hoffentlich nicht hinter der Bezahlschranke verbirgt ).

Maat et joot! Evver zohus!




Dienstag, 24. März 2020

In Erinnerung


an den
Zeichner
Albert Uderzo


der heute im Alter von 92 Jahren
 in seinem Zuhause in  Neuilly-sur-Seine
  gestorben ist.

Zusammen mit
 René Goscinny
schuf er vor über 60 Jahren
 die Comicserie
um ein Dorf voller unbeugsamer Gallier,
die den römischen Besatzern die Stirn boten -
ein unendliches Lesevergnügen,
auch für "studierte Historiker",
für jung & alt bis heute-
jede neue Ausgabe wurde freudig begrüßt!

Merci beaucoup
et
repose en paix!

                                                           


Auf Arte findet sich in der Mediathek noch zufällig eine Dokumentation über die Anfänge von "Asterix" und Uderzos Co-Autor Goscinny.