Sonntag, 31. Januar 2021

Mein Freund, der Baum - heute mal anders

"Ich hoffe, ich finde  auch für ein weiteres Jahr "Mein Freund, der Baum" noch genug Möglichkeiten, den Bäumen hinterherzuspüren. Lust habe ich weiterhin!", habe ich am Schluss meines letzten Baumposts im Jahr 2020 geschrieben und gedacht, es dürfte doch Gelegenheiten geben, draußen noch nicht von mir beschriebene Bäume zu entdecken und zu fotografieren. Mit einem so verregneten und immobilen Januar hatte ich da nicht gerechnet, wie er uns in diesem Jahr, dazu unter Coronabedingungen, beschert worden ist. Deshalb habe ich umgeswitcht und entschieden, diesmal Bücher vorzustellen, die ich zum Thema "Bäume" von Bloggerfreundinnen geschenkt bekommen habe ( was also kaum Werbung sein kann )... 

 

"Die Bäume, um die es in diesem Buch geht, sind in der Gegenwart abgebildet. Doch ihre Geschichten beginnen viel früher, manchmal vor mehreren Hundert Jahren", schreibt Caroline Ring im Vorwort zu ihrem Buch "Botschafter des Lebens. Was Bäume in Städten erzählen", das 2020 im Berlin Verlag herausgekommen ist. 

Caroline Ring meint, dass wir Menschen Bilder von Pflanzen viel weniger Aufmerksamkeit schenken als Bildern von Tieren, von kleinauf übrigens. Unsere Kenntnis von Pflanzen, insbesondere Bäumen, hat auch stetig durch die Jahrhunderte abgenommen. Höchstens der Spruch "Buchen sollst du suchen, Eichen sollst du weichen" wird heutzutage noch vermittelt & bei drohendem Unwetter aufgesagt - aber warum diese Unterscheidung? Wie weichen diese Bäume in Rinde, Blatt und vor allem Standort voneinander ab? Dass Eichen, da gerne auf freiem Felde stehend, eher als Blitzableiter dienen, als Buchen, die lieber vergesellschaftet mit anderen Bäume in Wäldern wachsen, mehr Schutz bieten können - vergessen!



Ihr Augenmerk richtet die Autorin, selber aufgewachsen in Prenzlauer Berg, in diesem Buch allerdings auf Stadtbäume und erzählt deren Geschichten. Die so Porträtierten stehen in allen Himmelsrichtungen unserer Republik, sind Laub- wie Nadelbäume, heimische Arten wie Importe aus anderen Erdteilen. Bei letzteren stellt sie auch die Ereignisse rund um das Anpflanzen der Bäume dar, so zum Beispiel bei den Mammutbäumen in der Stuttgarter Wilhelma. 

Auch die "7000 Eichen - Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung" des Joseph Beuys, im Rahmen der documenta 7 in Kassel 1982 gepflanzt, sind dabei, und Caroline Ring schildert auch die Reaktionen der Menschen in einer Zeit damals, als die Lebensqualität nicht gerade am Baumbestand gemessen wurde, vom damaligen Kunstbegriff sowieso ganz schweigen.

Die Bosseschen Tulpenbäume im Schlossgarten Oldenburgs kommen im Buch vor, der Brentanosche Gingko in Frankfurt - Rödelheim, der letzte Überlebende preußischer Versuche der Seidenraupenzucht in der Berliner Friedrichstraße wie die vielen schattenspendenden Rosskastanien in Münchner Biergärten. ( Und als ob sie Mano kennen würde: Die Süntelbuche  im Berggarten von Hannover ist auch dabei! ) Jedes Kapitel - ein(e) Baum(-art)! 

Das Buch bietet sich an, es immer mal wieder zur Hand zu nehmen, ein Kapitel zu lesen und sich in grüne, schattige, raschelnde Welten entführen zu lassen.

Auch das zweite Buch ist so eines, in das man sich kurzzeitig vertiefen kann, um auf andere Gedanken zu kommen, besonders in Zeiten, in denen man mehr als sonst zwischen Häuserwänden eingesperrt ist:

"Unsterblich duften die Linden. Bäume - wie Dichter sie sehen" heißt das zweite Buch, herausgegeben vom Urachhaus und Olaf Daecke, dem es wichtig ist, "Bäume als Verbindung zwischen Himmel und Erde und als Lebensspender" zu betrachten.

Seine Auswahl umfasst Lyrik und Prosa aus der Zeit des Alten Testaments bis in unsere Zeit, insgesamt 93 kurze Texte, Gedichte und Sprüche, und dazu gibt es sieben gemalte Baumhuldigungen. 

Weil meine erste Baumliebe in meinen frühesten Jahren einem Nussbaum galt, habe ich aus dem Buch ein entsprechendes Gedicht von Max Dauthendey, einem namhaften Vertreter des literarischen lmpressionismus in Deutschland, ausgewählt:

Ein großer Nußbaum

Ein großer Nußbaum stand wie eine grüne Laube,
Ein Weg ging drunter hin im Staube,
Fern lag ein Dorf, ein Fluß mit Berggeländen.
Der große Baum hielt in den grünen Blätterhänden
Landschaften gleich wie farbige Gedanken,
Die bald voll Wolken standen, bald im Licht versanken.
Und Du und ich, wir lehnten in dem Schatten
Und teilten mit dem Baum was wir im Herzen hatten. 

Eine kleine Fundgrube, ein Schmöker, für die, die Poesie mögen und die eigene Fantasie gerne auf Reisen schicken.

Als Letztes Buch möchte ich noch einmal ein Buch vorstellen, das ich schon vor fast zweieinhalb Jahren  in einem Post gezeigt habe, ein Bilderbuch für groß und klein, dem ich nach wie vor viele Leser*innen & Betrachter*innen wünsche:



Es ist ein großformatiges Werk des preisgekrönten polnischen Illustrators Piotr Socha, der das Buch zusammen mit Wojciech Grajkowski und dem Übersetzer Thomas Weiler geschaffen hat. Es ist ein ausgesprochener Augenschmaus und ein tolles Schmökerbuch, besonders auch für Großeltern mit ihren Enkeln, und beschäftigt sich nicht nur mit Bäumen bei uns und anderen Kontinenten, sondern mit Bäumen als Lebensraum für große und kleine Tiere...





... es zeigt, auf welch vielfältige Weise wir Menschen das Holz der Bäume nutzen, wie wir sie kultivieren ( bis hin zum Bonsai oder Schnitthecken ). Und es erzählt Geschichten und Legenden, in den Bäume eine Rolle spielen. Der Mehrwert des Buches liegt für mich aber vor allem in seiner Gestaltung & der Originalität der  Bilder.

Nun seid wieder ihr dran, liebe Leser*innen, die ihr wahrscheinlich mehr in der freien Natur unterwegs sein könnt als ich. 

Fast einen ganzen Monat könnt ihr unter diesem Post eure Begegnungen mit Baumfreunden verlinken. Die einzigen Bedingungen: Die Posts sollten aktuell sein und einen Backlink haben. Ich freu mich schon auf eure Beiträge, sind sie mir doch mehr als ein Ersatz...







Samstag, 30. Januar 2021

Meine 4. Kalenderwoche 2021

"Das echte Problem in der Welt ist nicht das Virus
sondern das Dummheit."
A*tila Hiltmann

"... ein Social Media Problem: 
Es geht nur um Überschriften und Bedeutungsrahmen. 
Der Inhalt dazu, 
Erklärungen, Fakten 
und ausführliche Grundlagen 
werden gar nicht bemerkt. 
Es wird... nicht bemerkt, 
wenn der Inhalt ... fehlt. 
Das ist schon gruselig."
Andre Wolf,  Kommunikationsexperte

"Das Schlimmste ist gar nicht mal, 
dass Menschen Probleme 
mit... mathematischen Modellen haben
Das Schlimmste ist, 
dass sie davon überzeugt sind, 
mehr Ahnung zu haben als diejenigen, die Ahnung haben."
Netzfund




Zwei Monate lang übersteigt im Winter die Sonne mittags nicht die Firstlinie der südlich von uns gelegenen Häuser, da muss man schon in die 1. Etage gehen, um sie in den Räumen zu haben. Das ist jetzt wieder vorbei und lässt die Hoffnung sprießen.



Die bewährten Stimmungsaufheller in diesen oft sehr trüben Zeiten sind schöne Bücher, die Blumen an prominenten Stellen... 





... die Kunst, die hier sogar auf dem Sitzbänkchen verweilt, welches ich vor Jahren mit Wolltuch bezogen habe und das als Ersatz-Sitzgelegenheit gedacht war. Aber wenn man eh nur zu zweit ist, können die Bilder bleiben, und die Bücher, die Zeitung, das Tibetlammfell...




Am Sonntag dann die selbe Prozedur wie eine Woche zuvor: Schnee! Viel mehr sogar! Aber nach zwei Stunden triefte und tropfte es umso mehr und machte "Punten"- Muster auf das beschneite Glasdach des Wintergartens:


Da lass ich halt die Kinder, gedruckt auf eine Karte von Mareile, die sie mir schon vorletzte Woche geschickt hatte, im Wintergarten Eislaufen. Danke noch einmal an dieser Stelle dafür!



Am Montagnachmittag durften wir uns noch mal an etwas Schnee, blauem Himmel und Sonnenlicht erfreuen, ab dann hatten wir wieder den üblichen grausamen kölschen Winter. Zum Glück durchfeuchtet so ein Wetterchen so die vom letzten Sommer & Herbst arg ausgetrockneten Böden und füllt die Talsperren. Ich lass mich auch durch Blumen anstrahlen...




Es half kein Jammern und Zagen, am Mittwoch musste ich raus, um meinen zweiten 12tel Blick endlich "einzufangen". Ich mochte mich nicht lange damit aufhalten, so drang die nasse Kälte durch alle Ritzen und ließ mich all über die Jahre gesammelten Knochenbrüche spüren. 
Dem Herrn K. habe ich inzwischen auch ein Lammfell für seinen Sessel besorgt, damit er es warm & kuschelig hat, weil er sich bei so einem Wetter nicht im Garten herumbewegen kann. 






Ich selbst hatte mir ja schon vor längerem einen kleinen Teppich aus Tibetlamm ( weiter oben unterm Bänkchen zu sehen ) spendiert, nachdem ich beim Blogpostsschreiben zu Beginn des Winters immer kalte Füsse hatte. Früher habe ich bei den Interior - Bloggerinnen gedacht: Was für ein dekorativer Schnickschnack! Inzwischen weiß ich: Es hilft! Besonders bei nasskaltem Winterwetter...



Stürmische Witterung brachte auch in denn nächsten Tagen nur Regen. Mascha hat mir ( neben Ledernadeln für die Nähmaschine )  eine Portion Schnee per Post zukommen lassen. Auch dir herzlichen Dank!

Eine kleine Regenpause am Freitagvormittag ließ mich kurzzeitig das Haus verlassen. Danach ging es aber bald wieder los. Aber wir sind's zufrieden - siehe oben. Allerdings soll der Rheinpegel heute bis auf 7 Meter steigen, und die Hochwasserschutzzentrale baut seit dem letzten Wochenende die Schutzvorkehrungen am Rhein auf.
Erkenntnis der Woche: dass es so weit ist, dass die Strategien aus den Staaten nun peu á peu auf unser Land übertragen werden, um das Wahlvolk zu verunsichern, Vertrauen zu unterlaufen und Wahlen zu diskreditieren. Die Blaunen äußern sich nämlich immer öfter in Landtagen bzw. Bundestag kritisch gegenüber Briefwahlen. Nachtigall, ick hör dir trapsen, entsprechend gezwitschert wird auch schon und behauptet, dass "deshalb Corona bis zum 30.09.21 Aufrecht erhalten (wird). Dann kann man schön damit Argumentieren, wegen Corona ist nur Briefwahl erlaubt!"

Gehört in dieser Woche: ( mit etlichen Tränen in den Augen ) das Programm von "Alfons" Emmanuel Peterfalvi "ALFONS - Jetzt noch deutscherer" einen Tag nach dem "Tag der Deutsch-Französischen Freundschaft" und noch einmal mit mir ganz alleine gefeiert, dass wir, diese beiden sich so lange spinnnefeindlichen Nationen, seit über 75 Jahren in Frieden und 48 Jahre in Freundschaft miteinander leben und wir seit bald nun zwanzig Jahren unser ganz persönliches deutsch-französisches Projekt pflegen ( siehe auch dieser acht Jahre alte Post ) können.
Ich  unterstütze Alfons übrigens ab jetzt wie schon eine ganze Reihe von Kulturschaffenden, besonders Kabarettist*innen, mittels Patreon, um ihnen über die Einkommensdurststrecke während der Pandemie mit hinwegzuhelfen. Wir haben im vergangenen Dreivierteljahr gemerkt, wie viel Geld wir eingespart haben, weil alles abgesagt worden ist, und wir wünschen uns sehnlichst, dass wir ganz viele der Künstler*innen später, wenn wir all das überstanden haben, wieder live erleben können. Momentan erfreuen uns wöchentliche Videos etc.

Musikalische Wiederentdeckung der Woche: dank Nicole/niwibo und ihren Post wieder Felix Mendelssohn- Bartholdys Klavierkonzert Nr. 2 d-Moll op. 40 herausgesucht und gehört - einfach berührend schön!
Auch die Mozartschen Bläserkonzerte standen auf dem Programm, nachdem unser "Hausorchester" uns eine CD damit geschickt hat, als Ersatz für die vielen entgangenen Abonnements - Konzerte. Auch hier ein "Danke"!

Rezept der Woche: endlich mal wieder diesen Flammkuchen gebacken!

Lektüre der Woche: morgen mehr!

Ärgernis der Woche: mit welcher Dreistigkeit Impfgegner und Verschwörungsideologen täglich mittels Lügen, Fälschungen, Anmaßungen ( z.B. falsche akademische Titel ), Verleugnungen & Verleumdungen die Menschen über social media zu verängstigen versuchen! Das sind also genau DIE Leute, die uns doch nichts als "Liebe, Freiheit, Frieden" bringen und von sich behaupten, uns Angst nehmen zu wollen. ( Ein kleines Beispiel ist hier zu finden. )
Wer sich noch einmal informieren will, was RNA ist und wie der darauf basierende Impfstoff funktioniert, sei auf dieses Video von Martin Moder verwiesen. Das ist auch für diejenige verständlich, die keinen Bio - Leistungskurs besucht hatben.
Und wer sich über das derzeitige "Impfstoff-Desaster" erregen will, wie ich es auch in dieser Woche getan habe, dem sei zuvor dieser Kommentar des Wirtschaftsreporters Andreas Hoffman empfohlen ( hoffentlich nicht hinter der Paywall ).

Wochenfreude: mit meiner Schwester zu telefonieren! Sie zu sehen, wäre mir lieber, aber nach dieser hammerharten Therapie vor genau einem Jahr ist ihr Immunsystem hinüber, und ich möchte sie nicht gefährden. Sie bewundert zwar immer mich, aber für mich ist sie die wahre Heldin, nach dem, was sie mitgemacht hat.









Verlinkt mit Andrea Karminrots Samstagsplausch und dem Winterglück  bei Loretta & Wolfgang

Freitag, 29. Januar 2021

Kanadische Staatsbürgerschaft

 ... für den in Saudi - Arabien inhaftierten Blogger Raif Badawi: Das kanadische "House of Commons" hat nach einstimmiger Abstimmung den Minister für Staatsbürgerschaft und Einwanderung, Marco Mendicino, beauftragt, ihm die vollständige Staatsbürgerschaft per Gesetz zu gewähren. Der Minister verfügt über eine sogenannte Ermessensbefugnis, eine solche Staatsbürgerschaft zu vergeben, wenn sich ein Mensch in einem "besonderen und ungewöhnlichen Zustand der Not" befindet.


Raifs Ehefrau, Ensaf Haidar will ihm diese Neuigkeit berichten, wenn er das nächste Mal anruft, und hofft, dass ihn das mental zu motivieren vermag, seine kraftraubende Situation durchzustehen.

Die Stadt Brüssel hat sich zu Beginn der Woche verpflichtet, Raif Badawi, aber auch Loujain Al-Hatloul ( siehe u.a. dieser Post ) zu "adoptieren". Brüssel gehört zum Netzwerk "Ville Lumières" von Amnesty International, in dem Städte und Gemeinden zusammengeschlossen sind, die sich für die Freiheiten & Werte einsetzen, die die Grundlage der Demokratie bilden. Den beiden in saudischen Gefängnissen Festgehaltenen wird seit dem 26. Januar 2021 die Plakatwand des Hotel Continental an der Place de Brouckère gewidmet, um auf ihr Schicksal wieder einmal aufmerksam zu machen.

Ich bin immer wieder beeindruckt, wie dauerhaft, eindringlich und beharrlich Menschen in der westlichen Welt bei der Sache bleiben und immer wieder neue Ideen entwickeln, auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen.





Friday - Flowerday # 5/21



 Minimalismus nach Art von "Le monde de Kitchi"












Drei frühe gefüllte Tulpen...


... habe ich mir zusätzlich gekauft,
nachdem ich mir einen Reisigbund 
draußen vor dem Blumenladen
aus dem Eimer gefischt hatte.


Diese Fältelei, wie aus glänzendem, seidigen Papier!


Ich mag aber auch,
wie sich die Stängel schlängeln und winden.

Bon week-end!
                                                        

Verlinkt  mit dem Friday -Flowerday bei Helga Holunderbluetchen® , den Floral Passions von Riita  und der Garden Affair von Arun

Donnerstag, 28. Januar 2021

Monatscollage Januar 2021

Ein grauer Monat, 
sowohl am Himmel
wie im tiefsten Innern.
Müdigkeit & Mattigkeit
machen sich langsam breit
im Monat elf der Pandemie. 

Die Sonne scheinen
ließ
einmal
die viele 
Geburtstagspost,
für die ich 
in diesem Jahr besonders
dankbar gewesen bin,
und zum anderen 
die vielen, vielen Fotos 
der Familie 
von ihren Wintervergnügungen.


Sieben Beiträge gab es diesmal bei 
"Mein Freund, der Baum".
Allen Teilnehmerinnen gilt
wieder mein Dank.

                                                             

Verlinkt mit die-birgitt, die wieder heute alle Monatscollagen sammelt.

Mittwoch, 27. Januar 2021

12tel Blick - Januar 2021

 In diesem Jahr habe ich mich, 
wie es einige Bloggerinnen schon länger handhaben,
bei der nun 
seit acht Jahren 
laufenden 
Blogger - Challenge

"12tel Blick"

für 
zwei Ansichten 
entschieden,
 in der Hoffnung, dass es mich 
a) irgendwann nicht so langweilt wie zuletzt
und
b) zumindest der zu Hause funktioniert,
egal, was jetzt noch kommen mag.

Mit dem Blick zu Hause fange ich dann auch an:



Langjährige Leser*innen werden ihn kennen:
Es ist eine Wiederaufnahme meines Blickes von 2017.
Dafür hatte ich mir Schnee erhofft,
was schließlich auch geklappt hat.

Der zweite Blick -
an einem typischen Kölner Wintertag mit drei Grad und Fisselregen
zehn Tage später aufgenommen -
 ist neu
und gilt dem Herzen - besser eigentlich: dem Magen - meines Veedels,
dem Markt auf dem Wilhelmplatz.
Der findet von montags bis samstags statt,
was ihn außergewöhnlich und zu einem Anziehungspunkt 
auch für Menschen aus den anderen Veedeln und dem Umland macht.

Ich selbst besuche ihn inzwischen nur noch selten,
weil mir das Angebot zu sehr auf Masse statt Klasse angelegt ist,
und ich halt keine Familie mehr alimentieren muss.
Und jetzt in den Zeiten der Pandemie
meide ich, wo es geht, Gedrängel
( was bei einem Wetterchen wie heute aber kein Thema ist ).






Ich bin selbst gespannt, wie sich der zweite 12tel Blick in diesem Jahr entwickeln wird,
denn der Platz dient in normalen Zeiten auch als Schauplatz für andere Aktionen.






Den Blick auf meinen Terrassentisch habe ich ja selbst in der Hand,...





... und auf die Gestaltung freue ich mich schon.

Zuletzt natürlich wieder die Übersichten!
Nummer 1:


Nummer 2:



Eva Fuchs, die Gute, wird wieder die 12tel Blicke aller Teilnehmerinnen
ab dem 30. Januar auf ihrem Blog sammeln - 
wie immer der spannendste Moment der ganzen Challenge,
denn dann wird offenbar,
was sich die Anderen ausgesucht haben.

Dienstag, 26. Januar 2021

#WeRemember

Am morgigen 27. Januar 2021 jährt sich zum 76. Male der Tag, an dem die alliierten Truppen die Tore von Auschwitz erreichten. Der Grund, warum dieser Tag so bemerkenswert ist und bleiben soll, ist der Holocaust, der Mord an 6 Millionen Juden durch die Nazis und ihre Anhänger, ab 1942 auch mit industriellen Methoden betrieben, um das Ziel, alle jüdischen Menschen im Machtbereich der Nazis zu vernichten, noch schneller zu erreichen.

Die Nazis & ihre Unterstützer kamen nicht aus dem Nichts und sind auch nicht wieder dorthin verschwunden, schon gar nicht in unserem Land. Unkontrollierter Hass ist auch heutzutage immer wieder möglich und kollektives Schweigen begünstigt ihn. Deshalb ist Erinnerung immer wieder angebracht.

Weil Juden schon seit der Antike alphabetisiert gewesen sind, häufiger gelehrt und auch häufiger Ärzte waren als ihre Mitmenschen, wurden sie in guten Zeiten als Heiler geschätzt und aufgesucht, aber in Zeiten von Pandemien der Verschwörung und Bereicherung beschuldigt und angegriffen. Dieser Antisemitismus zeigt sich wieder unverhohlen. 

Mir ist klar, dass kalter, vermeintlich alternativloser Rationalismus uns nicht in der derzeitigen Lage weiterbringen wird, denn der vernachlässigt die menschliche Psyche - Gefühle, Ängste und Hoffnungen, Schwächen und Stärken. Lassen wir uns anrühren von den Erlebnissen der letzten Überlebenden jener Hölle, die Menschen anderen Menschen angetan haben!


Her sind manche Geschichten zu erfahren:

https://aboutholocaust.org/en/testimonies


                          


Restefest 2021 - Januar

Vor zwei Jahren habe ich die Idee von Kunzfrau-kreativ aufgegriffen, selbstgenähte Dinge zu zeigen, die aus Resten oder zu knapp bemessenen Stoffstücken entstanden sind. Marion hat schon lange aufgehört damit. Die Idee ist & bleibt aber nach wie vor einfach gut und im Neuen Jahr ist es mir schon mal geringfügig gelungen, Reste zu verarbeiten...

 

Vor zwei Monaten habe ich schon ein Täschchen aus diesem schönen Jacquard von Stoff & Stil gezeigt. Offensichtlich hatte ich damals zuerst einen anderen Taschenschnittt geplant, denn an der Seite meines Nähtisches lagen zwei zugeschnittene Taschenteile, die mir beim Aufräumen in die Hände fielen.


Warum nicht gleich vernähen? Was weg ist, ist weg. So ist also dieses Modell nach einem Eigenschnitt entstanden.

Sollte jemand Interesse daran haben, darf sich gerne unten unter Kommentar melden. Bei mehreren Interessent*innen entscheidet dann das Los...

Bei der zuletzt im Januar ab und an doch frischen Witterung zog es merklich unter unserer Haustür durch. Wir hatten seit Jahrzehnten eine dicke "Wurst" vor der Ritze liegen, die aber immer irgendwo mitten im Eingangsbereich herumflog, wenn die Tür geöffnet worden war. Eine Stolperfalle, besonders für Menschen, die Probleme mit der Balance haben, wie es bei uns der Fall ist....

Also habe ich zu diesem Winter dieses Teil gar nicht mehr aus seinem Lager geholt. Gezogen hat es aber dennoch wie Hechtsuppe. Da erinnerte ich mich an so ein viel weniger umfängliches Teil, das meine Schwester mit drei Haken innen an ihrer Wohnungstür angebracht hatte und das beim Hin-und-Her-Bewegen der Tür an Ort und Stelle blieb. 




So ein Teil habe ich mir nun aus - ja, zugegebenermaßen größeren -  Reststück eines schönen französischen Bienen - Jacquards von diesem Täschchen zusammen mit mehreren Lagen Thermolam als Zugluftstopper genäht. Am oberen Rand habe ich drei Schlaufen eingearbeitet, die ich an drei am Türblatt festgeklebten Haken einhängen kann.

Nichts Weltbewegendes, aber funktional...

Das war es dann auch schon in diesem Monat. Andere Hobbies haben mir zu Beginn des Jahres mehr Spaß gemacht. Aber jetzt liegt schon Zugeschnittenes bereit.






Verlinkt mit dem Creativsalat,


Montag, 25. Januar 2021

Zur Erinnerung

an den 
Maler, Dichter, Tänzer, Popstar, Zeitzeugen und Menschen
Arik Brauer


der am Sonntagabend, 
drei Wochen nach seinem 92. Geburtstag, 
im Beisein seiner Familie 
  in Wien
gestorben ist.

 Der Sohn eines aus Litauen stammenden jüdischen Schuhmachers 
in Wien-Ottakring 
überlebte versteckt in einem "Ganghäusl",
 während der Vater verschleppt 
und später in einem lettischen Konzentrationslager umgekommen ist.

Nach dem 2. Weltkrieg studierte er Musik
und Kunst an der 
Akademie der bildenden Künste Wien. 
In dieser Zeit gründete er mit Ernst Fuchs, Rudolf Hausner u.a. die 
"Wiener Schule des Phantastischen Realismus". 
Zwischen 1951 und 1954 
reiste er mit dem Fahrrad durch Europa und Afrika. 

Dieses Lied mit dem "Radl" war das erste, das ich von ihm gehört habe:


Ich kann bis heute den Text mitsingen...

1954/55 lebte er als Sänger und Tänzer in Israel, 
dann in Paris, ab 1964 wieder in Wien
und machte sich einen Namen als Bühnenbildner und Sänger 
ab den 1970er Jahren.

Mit solchen Liedern wie diesen
hat er seine Stimme für Menschlichkeit, Solidarität und Freiheit
erhoben
&
meine Weltsicht
und mein Tun beeinflusst:




© Arik Brauer/Sebastian Gansrigler



 "Ich war so glücklich mit meiner Frau, mit meiner Familie, 
mit meiner Kunst und meinem Wienerwald. 
Aber es gibt eine Zeit, da lebt man, 
und es gibt zwei Ewigkeiten, da existiert man nicht."

Das sollen seine letzten Worte gewesen sein.

Danke dafür,
dass ich an diesem reichen Menschenleben
teilhaben durfte.

                                                         


Samstag, 23. Januar 2021

Meine 3. Kalenderwoche 2021

"Demonstrationen sind ... reine politische Symbolik, 
sie verändern durch die Macht der Bilder 
in Abgrenzung etwa zum konstruktiven Diskurs 
unter vier Augen.
.....
Die Botschaft verschwindet 
im (schwarz-weiß-roten) Fahnenmeer."
Rico Grimm, Krautreporter

"Wenn in derart existenziellen gesellschaftlichen Situationen 
das Gros der deutschen Journalisten
 moralisch ähnlich empfindet wie das Gros der Parlamentarier, 
dann hat das nichts 
mit freiwillig vollzogener Gleichschaltung zu tun, 
sondern ist Ausdruck einer Wertegemeinschaft."
Malte Lehming, Autor 

"Psychotiker haben eine eigene Welt. 
Sie leiden unter Verfolgungswahn, also schrecklicher Angst. 
Gleichzeitig ist es für sie aber auch irre stimulierend, 
wenn sie immerzu für das Gute kämpfen
 und die Welt retten müssen. 
Deshalb beinhaltet die Behandlung immer die Entzugsdepression. 
Diese (...) ist unter Psychotikern gefürchtet....
Wer will in die Depression zurückgehen 
und Lieschen Müller sein, 
wenn man jetzt die Welt 
gegen Bill Gates verteidigen kann."
Herbert Renz-Polster, Kinderarzt, Wissenschaftler, Autor


Doch noch einen Versuch gestartet, an der Zählung der Wintervögel teilzunehmen, als wir am vergangenen Samstag lange beim Kaffee im Wintergarten saßen.


Samstagabend  Nachricht von der Tochter: Bei euch schneit es! Das hatte ich gar nicht mitbekommen. Dabei hatte ich eine halbe Stunde vorher "gedrostet" ( = stoßgelüftet ). Am Morgen sah es dann aus wie auf dem Smartphone - Foto links. Eine Stunde später fing es wieder an zu schneien.




Der Schnee hielt in Anbetracht steigender Temperaturen - am Abend hatte es wieder ein Grad plus - nicht lange, aber Freude hat es mir dennoch gemacht.




Was für ein Tag, dieser vergangene Mittwoch! Merkwürdig war mir dieser Riesenkran auf dem Weg zur "Bankbude". Merkwürdig auch, dass ich ab fünf den Lifestream der Ereignisse jenseits des großen Teiches verfolgt habe. Das zeigte mir, wie sehr mir daran gelegen war, hautnah zu erleben: "Ding Dong The Witch is Dead". Möge sie jetzt in ihrem Kitsch-Resort in Florida endlos Golf spielen und auf dem zwei Meter breiten Bildschirm den ganzen Tag ihren Propagandasender anstarren!...




Am nächsten Tag schaffte es die Sonne tatsächlich wieder bis über den First der Häuser gegenüber. Auch die Knospen meines Hausbaumes befeuern positive Gefühle. Wie sang Bruce Springsteen am Mittwochabend so schön? "Leave behind your sorrows. Let this day be the last. Tomorrow there'll be sunshine, and all this darkness past. Big wheels roll through fields where sunlight streams. Meet me in a land of hope and dreams." Im diesjährigen Januar brauche ich solche Botschaften mehr denn je...


Meine freitägliche Aufmunterung: Frisches Obst und Gemüse einkaufen an Tatjana Böhmers tollem Stand! Die Auswahl lässt keine Wünsche offen, es ist immer Zeit für ein Schwätzchen und Gelegenheit für ein Sich-Gegenseitig- Aufmuntern. 
Und wenn dann zu Hause die Brätlinge in der Pfanne gebraten worden sind und ein - immer besonders, immer anders - frischer Salat angerichtet ist, ist auch der Bewohner meines "Pflegeheims" glücklich.


 Dort, im Garten, tauchen an immer mehr Stellen die weißen Glöckchen auf...



Erkenntnis der Woche mit der 22jährigen Amanda Gorman: "For there is always light, if only we're brave enough to see it, if only we're brave enough to be it."  
Der Vorgänger von @Joe Biden verstand viel von Aufmerksamkeitsökonomie ( und sonst so gut wie gar nichts ) und spielte virtuos auf der Klaviatur des Gossips. Doch er hat nie begriffen, welche Macht von Menschen ausgehen kann, die einfach nur freundlich sind und lächeln & lachen können. Abgesehen von Truman und Nixon zu ihren Zeiten, war kein Präsident so unpopulär wie er am Ende seiner Amtszeit: Nur 34 Prozent der amerikanischen Bevölkerung, so das renommierte Gallup-Institut, das seit über 80 Jahren solche Daten erhebt, fanden ihn gut. Das nur so mal am Rande, wenn immer vom großen Graben in der Bevölkerung der Staaten gesprochen wird. 
Und wo wir schon bei Zahlen sind: Von den fast 330 Millionen Einwohnern des Landes haben über 81,28 Millionen Biden, 74,22 Millionen seinen Vorgänger gewählt, summa summarum 155,5 Millionen Menschen haben an der Wahl teilgenommen, das sind 51,3 Prozent. Da bleibt noch fast die Hälfte übrig. Da ist es - genauso wie bei uns - obsolet, vom Volk zu sprechen, welches manche Minderheiten so zu repräsentieren glauben.

Lektüre der Woche: Geschichten, die das Leben schrieb: Dass Schwaben auch ganz anders können, beweist diese Reportage über den kognitiv eingeschränkten Hans Daiber und das Dorf, das sich um ihn kümmert. Und welche Auswirkungen seine Covid19- Infektion auf Wolfgang Stier gehabt hat, erfährt man hier: "... als würde ich ertrinken, aber ohne Wasser." 

Video/Musik- ( Wieder- ) Entdeckung der Woche:


Wochenfreude: Noch viel mehr als der Schnee: Er ist weg!









Verlinkt mit Andrea Karminrots Samstagsplausch und dem Winterglück  bei Loretta & Wolfgang