Donnerstag, 30. April 2020

Monatscollage April 2020















Was für ein März!-
schrieb ich an dieser Stelle
vor fünf Wochen.

Was für ein April!-
schreibe ich heute.
Stillstand im sozialen Leben,
überbordende Vitalität in der Natur!
Ein großer Trost
neben den Kommunikationsmöglichkeiten!
Nur so gelang es,
allein zu sein
und doch ein Gefühl von Gemeinschaft zu erfahren.

Auch hier in der Welt der Blogger
hat mich ein kleines, feines Netz
sozialer Beziehungen wohlwollend umgeben
und
meine Beiträge wurden viel, viel mehr gelesen als sonst.



Bei der monatlichen Linkparty
"Mein Freund, der Baum"
gab es diesmal neun Beiträge.
Wieder allen Teilnehmerinnen
mein Dankeschön!







Verlinkt mit die-birgitt, die wieder heute alle Monatscollagen sammelt.

Mittwoch, 29. April 2020

12tel Blick - April 2020





Monat zwei
in Coronazeiten:
Bewölkter Himmel, angenehme 15°Grad,
eine Stunde vorher hat es etwas Landregen gegeben.
Alle Bäume sind frisch belaubt.
Die Gastronomie und der Friseur am Platz
sind weiterhin geschlossen.
Der Platz wird nur als Passage genutzt,
um zu den fünf abgehenden Straßen zu gelangen,
immer wieder mal von maximal zwei Personen gleichzeitig,
meist in schnellem Tempo.

Als Treffpunkt zwecks Kommunikation
wie vor sechs Jahren, am 22. April 2014,
wird der Platz nicht genutzt. 






Und hier wieder die Übersicht:
















Mein neues Foto vom 12tel Blick verlinke ich wieder mit Eva Fuchs,
die mir gestern kurz vorm Fotografieren eine Riesenfreude per Post gemacht hat.

Ich drück dich mal ganz virtuell!



Dienstag, 28. April 2020

Restefest 2020 - April

Vor über einem Jahr habe ich die Idee von Kunzfrau-kreativ - Marion, winke - winke!  aufgegriffen, selbstgenähte Dinge zu zeigen, die aus Resten oder zu knapp bemessenen Stoffstücken entstanden sind. Marion hat aufgehört damit, aber ihre Idee ist einfach gut, vor allem in diesen Zeiten...
... wo alle, die eine Nähmaschine bedienen können, ja gefordert sind, solche Masken zu fabrizieren, um der Ansteckung der Mitmenschen mit dem Coronavirus vorzubeugen. 

Ich hatte lange keine Lust dazu, weil ich ohnehin das Haus nicht verlassen habe. Aber gegen Ende dieses Monats ließ sich ein Gang zum Arzt meines Mannes nicht vermeiden, weil meine großzügige Vorratshaltung an seinen Medikamenten nun doch zur Neige geht, und ein neues Rezept nötig geworden ist ( die Apotheke war auch der letzte Laden, den ich vor über sechs Wochen betreten habe ).
Ich habe mir unter all den vielen Anleitungen eine der einfachsten herausgesucht und aus meiner Restekiste ganz simple weiße Baumwollreste, da kochfest, und weil ich nicht mit so einem bunten Statement im Gesicht herumlaufen will. Drei sind aus dieser Webware mit Hosengummi an der Seite entstanden, einer ( der vordere auf der Abbildung ) aus Jersey mit offenen Jerseygarn-Bändern statt Gummi.

Sehr angenehm finde ich das Tragen so oder so nicht. Aber dieses Modell liegt bei mir super an, sowohl an der Seite wie über der Nase, das Gummiband ist sehr straff. Von Andrea Karminrot kam schon die Meldung, dass die aus Jersey eher nicht so gut sind, da Jersey nicht so dicht. Bei meinen Dingern kann man übrigens einen Kaffeefilter dazwischen packen ( beim hinteren kann man den Schlitz erkennen ) und nach dem Tragen und vor dem Waschen wieder entfernen. Aber ich will mich hier nicht als Spezialistin aufführen, bevor es wieder jemand in den falschen Hals bekommt. Ich brauch sie auch nur für den Fall der Fälle, sollte ich doch mal aus dem Haus müssen.

Den angeschnittenen weißen Jersey habe ich dann auch lieber noch für ein T-Shirt für meine kleine Enkelin verwendet, denn ich hatte bei meiner Bestellung im "Stoff & Stil" -Laden hier in Köln ( ja, dort konnte man anrufen und die nette Geschäftsführerin nahm im sonst geschlossenen Geschäft die Wünsche auf und man konnte sich bei Bedarf alles ins Haus schicken lassen - inzwischen ist der Laden wieder auf ) so nette Aufbügler bestellt:



Das rechte Shirt ist noch aus den Restbeständen eines hier gezeigten Olga - Tops für die Größere entstanden. Jetzt habe ich mir auch endlich dieses bei den großen Mädchen so beliebte T-Shirt-Schnittmuster für die Jüngste ausgeschnitten und die ersten drei Exemplare genäht ( demnächst also noch ein weiteres Exemplar ).

Das war es denn auch schon mit der Resteverwertung in diesem seltsamen Monat. Der Garten ging vor...






Verlinkt mit dem Creadienstag ( falls er stattfindet )

Montag, 27. April 2020

Leben zu Zeiten von Corona - mein Update

Andrea, die Zitronenfalterin, hat es letzten Mittwoch vorgemacht und ein Update zum "Leben zu Zeiten von Corona" gepostet. Das hat mich animiert, es ihr heute an dieser Stelle gleich zu tun und einmal den derzeitigen Stand der Dinge für mich und mein ganz persönliches Leben hier festzuhalten:



Überraschende Momente
Die Blumensträuße, die mir die jungen Floristinnen im Geschäft des Nachbarn zusammenstellen, ohne dass ich ihnen dreinrede. Jede Woche gebe ich einen fixen Geldbetrag und sie binden mir zwei Sträuße, einen für mich, einen für jemandem in der Nachbarschaft bzw. Veedel, dem ich irgendwie eine Freude machen will. Gleichzeitig möchte ich was zur Existenzsicherung des Ladens beitragen.  

Lustige Momente
Wenn ich mit meiner Schwester videotelefoniere und wir beide über unser schräges Aussehen lachen müssen. ( Ich bin von Herzen froh, dass wir uns wenigstens so sehen können, denn sie war ja schon acht Wochen vorher in Quarantäne, und ich konnte sie nicht besuchen. ) Auch über die meist morgendlichen Videos der beiden Enkelinnen in M. muss ich oft lachen, weil die Kleine mit ihren Einfällen immer ein bisschen das "Drehbuch" schmeißt.



Erfreuliche Momente
Nach wie vor: Wenn der Entlastungspfleger donnerstags den Einkaufswagen vor der Tür abstellt, ich ihn in die Küche rolle und auspacke, geht es mir wie als Kind an Weihnachten, wenn alles im Wagen ist, was ich mir gewünscht habe ( klappte am Anfang zur Zeit der Hamsterkäufe ja nicht immer ). Und eine zweite Freude ist das Gefühl, dass der Herr K. nicht wird hungern müssen.

Genüssliche Momente
Wenn ich nachts wach werde und nicht mehr so schnell einschlafen kann, genieße ich jetzt die absolute Stille in der Stadt. Keine Fedex-Bomber mehr auf dem Weg zum Flughafen, keine Tatütatas, keine Autos, keine lauten Zecher! Wenn jetzt noch die Grillen zirpten, dann würde ich mich in schönste Zeiten im Luberon zurückversetzt fühlen...


Nachdenkliche Momente
Als ich am 13. März vormittags mit der Tochter telefonierte und sie mir sagte, dass sie mit ihrer Familie nunmehr ganz im Haus bleibt und wir das bitte auch tun sollen, habe ich noch abgewehrt: Wird schon nicht so schlimm werden, bei uns doch grade acht Tote! 2009 ist es doch auch gut gegangen mit der Schweinegrippe, obwohl in meiner Schule und deren Umfeld etliche heftige Erkrankungen aufgetreten waren und deshalb strikte Hygienemaßnahmen eingehalten werden mussten ( von damals rühren auch meine derzeitigen Sterilium-Vorrräte her ). Und MERS hatte sich doch auf den Nahen Osten und Asien beschränken lassen. 

Ich muss zugeben, ich verhielt mich anfangs so, wie es die chinesische Autorin & Journalistin Xifan Yang  beschreibt: Als aufgeklärter und weltoffener Mensch neigte ich aus ehrenwerter Gegenwehr gegen den Corona-Rassismus dazu, die Gefahr des Virus zu unterschätzen und die Gefahr der Epidemie kleinzureden.

Inzwischen bin ich aus vielerlei Gründen eines Besseren belehrt worden. Und dieser sukzessive Zugewinn an Einsichten reißt bis heute nicht ab. Neue Erkenntnisse vor allem, was das Alter der Betroffenen anbelangt und die Spätfolgen der Infektion, wie z.B. Funktionsausfälle der Lunge mit Lungenhochdruck und anschließender Herzschwäche, Beeinträchtigungen des zentralen Nervensystems, Schlaganfälle nach einer Minderdurchblutung des Gehirns oder epileptische Anfälle. Die Forschung dazu steckt noch in den Kinderschuhen. Von Corona Genesene müssen aber ab sofort mit den so erworbenen gesundheitlichen Einschränkungen in ihrem Leben zurechtkommen. Selbst von Corona infizierte Ärzte bescheinigen, dass diese Infektion sehr viel unberechenbarer verläuft als die Grippe.

Den Kritikern des Lockdown sollte es in die Agenda geschrieben werden, dass es bisher noch nie gelungen ist, eine Impfung, egal gegen welches Corona-Virus auch immer, zu entwickeln. Man forscht seit 18 Jahren, derzeit laufen 60(!) Impfstoffprojekte weltweit! Außerdem weiß man von Infektionen mit den weniger gefährlichen Coronavirusarten, dass sich hier nur eine kurzzeitige Immunität von etwa ein bis zwei Jahren einstellt. Man kann also nach etwa zwei Jahren nach einer durchgemachten Coronavirus-Infektion wieder erneut mit demselben Erreger erkranken. Da wird also schon das Fell des Bären verteilt, bevor er erlegt ist! Von Therapiemöglichkeiten der akuten Erkrankung wollen wir mal gar nicht reden.

Ich kann ja verstehen, dass jemand in fortgeschrittenem Alter für sich entscheidet, ist mir egal, woran ich sterbe. Spätestens ab dem Moment, wo außenstehende Dritte, nämlich Ärzt*innen & Pfleger*innen, sich um so jemanden kümmern müssen, ist das höchst fragwürdig, ja egoistisch. Oder will man da sagen, die haben sich den Beruf mit diesen bedrohlichen Bedingungen ja doch selbst ausgesucht? Die Freiheit des Individuums hat unter der Prämisse einer Pandemie ihre Grenzen, finde ich.

Und noch was: Für dieses globale Ereignis kennt keiner den Königsweg, Fehler sind da einfach nicht zu vermeiden. Bei allem, was man tut, weiß man erst nach zwei, drei Wochen, ob  es richtig oder falsch war. Und je mehr man zur gleichen Zeit tut, desto schwieriger wird die Einschätzung, was davon für die eventuelle Zunahme an Neuinfektionen verantwortlich ist. Ein weiteres Lavieren und Probieren wird also unausweichlich sein. Aber Achtung: eine positive Deutung von Ereignissen führt auch leicht zu einer sich selbst verstärkenden Dummheit.





Traurige Momente
Eigentlich hatte ich nur kurz geschluckt, als klar wurde, dass das gemeinsame Osterfest mit den Enkelinnen in M. nicht stattfinden wird. Auch Ostern selbst brachte ich selbstbewusst und lässig über die Bühne. Aber letzte Woche, nachdem ich wieder Fotos vom morgendlichen Ausflug auf den neben der Wohnung der Tochter liegenden Friedhof auf dem Handy hatte und gleichzeitig Blumengrüße von der Schwester, war es um mich geschehen: Tränen und eine fürs Erste nicht zu bändigende Trauer, weil ich alle so vermisse. "Someday we'll be together" hat mich schon in jungen Jahren wieder aufgerichtet, als ich vom Liebsten getrennt war. Den Versuch war es wert.

Neue Momente
Vor knapp einer Woche habe ich mich das erste Mal mit meiner selbstgenähten Maske auf Schleichpfaden zum Arzt meines Mannes auf unserer Haupteinkaufsstraße bewegt, um ein Rezept abzuholen und in der Apotheke zur Bestellung aufzugeben. Mehr als die Hälfte der Passanten war ohne Schutz unterwegs. Ich selbst fand das Tragen auch etwas unangenehm, weil ich darunter geschwitzt habe. Wie mag das für diejenigen sein, die den ganzen Tag damit arbeiten müssen?



Kulinarische Momente
Da andere für uns einkaufen, muss ich gut planen und habe deshalb einen wöchentlichen Speiseplan aufgesetzt. So was habe ich zuletzt gemacht, als wir hier in unserem Haus noch große Essen oder Feiern veranstaltet haben. Mit dem lukullisch arg geschätzten Spargel werden wir von der Schwägerin freitags versorgt, die auf einem kleinen Markt bei ihr um die Ecke beim Erzeuger einkauft und dann mit dem Fahrrad bei uns vorbeikommt. Einmal in der Woche bestellen wir Pizza bei unserm Nachbarn, um das Überleben unserer Veedelspizzeria zu sichern.

Was mir fehlt
... ist die Möglichkeit - abgesehen von den dreihundert Quadratmetern Stadtgarten, die wir glücklicherweise haben - in die Natur zu kommen, die ja momentan so besonders beeindruckend ist. Als wir vor genau zwei Jahren aus Klimaschutzgründen unser Auto aufgegeben haben, haben wir nie im Leben daran gedacht, dass das Benutzen Öffentlicher Verkehrsmittel einmal gesundheitsbedrohlich sein könnte. Und kommt mir jetzt keiner mit Radfahren - es hat Gründe, dass mein Gefährte, der sein ganzes Arbeitsleben lang immer mit dem Rad zu seinem Arbeitsplatz gefahren ist, selbiges nicht mehr nutzen kann!

Wenn in den anderen Blogs von den tollen Ausflügen geschwärmt wird, gibt mir das einen Stich. Ich kann mich höchstens damit trösten, dass ich dafür um die Ecke ein Krankenhaus habe mit derzeit freien Intensivbetten für schwere Fälle ( Stand Freitag ), wenn mich das Virus nun denn erwischen sollte...





Verlinkt mit dem Monatsthema der Zitronenfalterin

Sonntag, 26. April 2020

Mein Freund, der Baum: Bergahorn

Gestern war der internationale Tag des Baumes. Aus diesem Anlass wurde die Robinie zum Baum des Jahres 2020 gekürt. Über diesen schönen Baum habe ich hier schon einen Post geschrieben. 

Aber heute geht es um "Ahörner". Solche habe ich an dieser Stelle schon mehrmals vorgestellt, allen voran der bei uns in der Stadt oft angepflanzte Spitzahorn, den Silberahorn und seinen nahen Verwandten, den Geschlitzten Silberahornden Blut - Ahornund hier habe ich einen Sammelpost für die drei bekanntesten Ahornarten verfasst. Heute will ich mich einmal speziell mit dem Bergahorn beschäftigen, von dem es ein schönes frei stehendes Exemplar in meiner Nachbarschaft gibt...


Der Bergahorn Acer pseudoplatanus ist bei uns in Europa und darüberhinaus im Westen Asiens weit verbreitet. In Mitteleuropa ist er allgemein die häufigste Ahornart. Nur im äußersten Süden Spaniens und Griechenlands fehlt er. Er ist zudem vom Wuchs her gesehen die größte Ahornart bei uns.

Eigentlich fühlt sich dieser Ahorn im kühl-feuchten Bergklima am wohlsten. In unseren Mittelgebirgen ist er bis auf 900 Meter im Harz und dem Erzgebirge, gar bis auf 1300 Meter im Bayerischen Wald anzutreffen. In den Nordalpen wächst er sogar bis auf 1700 Meter, in den Zentralalpen sogar bis auf fast 2000 Meter. Wenn er in der Norddeutschen Tiefebene, in Skandinavien, Belgien und den Niederlanden angetroffen wird, ist er vom Menschen gepflanzt worden ( in Australien, Neuseeland, Nordamerika und Argentinien gilt er gar als invasive Pflanze, weil er sich dank seiner Flügelnüsschen gut ausbreitet ).


Der Bergahorn gehört bei uns zu den bestandsbildenden Waldbäumen und wächst gerne in Mischbeständen zusammen mit Buchen, Tannen und Fichten bis zur Baumgrenze. Mit ihrem leicht abbaubarem Laub fördern diese Bäume die Humusbildung im Waldboden. Der in der Jugend schnell wachsende Bergahorn gehört so zu den bodenpfleglichen Mischbaumarten und trägt zur Stabilisierung von Nadelwäldern und der Werterhaltung von Buchenbeständen nicht unerheblich bei, was seine grosse Bedeutung für die Forst- und Holzwirtschaft bei uns erklärt. 

Im Vergleich zu Buche oder Tanne ist der Bergahorn relativ spätfrosttolerant. Eine hohe Konkurrenzkraft zeichnet ihn gegenüber Begleitvegetationen wie Gras aus. Daher eignet er sich auch gut für beispielsweise größere Kahlflächen oder für Erstaufforstungen. Typisch ist auch sein enormes Verjüngungspotential: Oft genügen schon einzelne alte Bäume, um für Naturverjüngung auf einer größeren Fläche zu sorgen. 

Als Pionierpflanze kommt er leicht auf nährstoffarmen Böden zurecht, selbst auf Kalksteinschutthalden, aufgrund seiner tiefen, weit verzweigten Wurzeln und seinen Blättern, die eben selbst nährstoffreichen Humus bilden. Ausgestattet ist er als Tiefwurzler mit Herz- und Senkwurzeln, die er schnell in der ganzen Erdumgebung verteilt. Staunässe mag er nicht.


Der Bergahorn wird bis zu 30 Metern hoch, bei engem Stand im Wald auch bis 40 Meter, und 15 bis 20 Meter breit. Freistehende Exemplare können auch eine Kronenbreite von 25 Metern erreichen. Die Krone ist bei jungen und eng stehenden Bäumen meist eiförmig, bei alten, frei stehenden Bäumen breitoval. Zu Beginn wächst der Bergahorn pro Jahr etwa 80 Zentimeter in die Höhe, anschließend beträgt der Jahreszuwachs nur noch 40 bis 50 Zentimeter. Mit seinen aufstrebenden Ästen und einer abgerundeten Krone besitzt er als Solitärpflanze eine eindrucksvolle Gestalt. Einzelexemplare können über 500 Jahre alt werden.

Die Borke dieser Baumart ist schuppig und von brauner bis graubrauner Farbe. Ähnlich wie bei der Platane blättert die Borke mit zunehmendem Alter stückweise ab, was den lateinischen Namen Acer pseudoplatanus erklärt.
Diese Borke hat einen günstigen pH-Wert. Darum sind alte Exemplare geschätzt als Indikatoren für die Luftqualität: Wenn sich auf der Rinde empfindliche Flechten wie die mähnenartig herunterhängenden Bartflechten entwickeln, ist das als Zeichen für hohe Luftreinheit zu werten. 

Die Rinde der Zweige ist graubraun bis olivgrün und die Winterknospen sind frischgrün – ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zum Spitzahorn, der rote Winterknospen trägt!

Die Blätter des Bergahorns sind sommergrün, gegenständig und ähneln in ihrer Form den Blättern des Spitzahorns. Die fünf Lappen des Blattes sind bis zur Hälfte eingeschnitten, an den Enden aber nicht so stark zugespitzt wie beim Spitzahorn. Die Unterseite des Bergahorn-Blatts ist graugrün gefärbt und grau behaart, die Oberseite dunkelgrün. 3-15 cm lang gestielt. Die Blätter führen keinen Milchsaft. Besonders schön sind die Blätter im Herbst, wenn sie sich goldgelb, im Bergland auch leuchtend rötlich verfärben.

Erst im Alter von 25 – 40 Jahren blüht der Ahorn zum ersten Mal und zeigt dann im April/Mai 8 – 15 cm lange, gelbgrüne Blüten an traubenartigen Rispen gleichzeitig mit oder aber auch nach den Blättern. Diese Blüten sind nicht so auffällig wie beim Spitzahorn, der schon vor dem Laubaustrieb blüht. Die Blüten sind zwittrig, oft werden aber auch bei einzelnen Blüten mal die männlichen und mal die weiblichen Anlagen unterdrückt, so dass die Blüten fast eingeschlechtig sein können. Die Blüten des Berg-Ahorns werden durch Bienen und Fliegen bestäubt

Ende August bis Anfang Oktober reifen die bis zu 4 cm langen, geflügelten Früchte. Mit Hilfe der biologischen "Helikopter"verbreitet sich der Ahorn sehr erfolgreich durch den Wind. Als "Nasenzwicker" sind sie bei Jung und Alt sehr beliebt. 

Das Holz des Bergahorns zählt zu den wertvollsten der Edellaubhölzer. Das mittelschwere, elastische, feste Holz hat gute Eigenschaften, dauerhaft ist es aber nur im Innenausbau. Es wird gerne zu Furnieren verarbeitet und auch für Musikinstrumente (Gitarre, Geige) genutzt. Der hellfarbige Ahorn zählt zu den sogenannten "hygienischen" Holzarten, da sich sein Holz aufgrund seiner Feinporigkeit sehr leicht reinigen lässt. Deshalb werden Wirtshaustische oder Brotzeitteller häufig aus Ahornholz angefertigt.

In Mythologie und Volksglauben hat der Ahorn einen festen Platz. Unsere Vorfahren zählten den Bergahorn zu den "heiteren" Bäumen, die für Ruhe, Gelassenheit und Harmonie stehen. Türschwellen aus Ahornholz oder Keile daraus in den Türen sollten Schutz vor Hexen und Zauberern bieten. Kartoffelfelder wurden von den Bauern mit Ahorntrieben umstellt, um Maulwürfe fernzuhalten.

Für die Kelten symbolisierte das helle Holz eine besondere innere Reinheit. Bei den Griechen war der Bergahorn dem Kriegsgott Ares geweiht. Der botanische Gattungsname Acer ist lateinisch und bedeutet spitz, scharf.

In der "Odyssee" wird von Epeios erzählt, der auf Rat des Odysseus ein Pferd aus Ahornholz gebaut hat, um endlich die Stadt Troja erobern zu können. Im Pferd waren griechische Krieger versteckt, welche schliesslich Troja eroberten.

Im schweizerischen Graubünden wurde am 16. Mai 1424 im Ort Trun unter einem riesigen Bergahorn der "Graue Bund" geschworen, zu dem sich Gemeinden aus den Talschaften des Vorder- und Hinterrheintals zusammenschlossen. Das Wappen der Gemeinde ziert heute noch auf weißen Grund ein bewurzelter Ahorn mit schwarzem Stamm und fünf grünen Blättern. Im heutigen Museum Sursilvan in Thun wird im ehemaligen Sitzungssaal des "Grauen Bundes" ein Teil des alten Stammes des Ahorns ausgestellt, unter dem er einst gegründet worden ist.

Wer immer noch unsicher ist, welchen der drei bei uns weit verbreiteten Ahorn - Arten er vor sich hat, findet hier eine vergleichende Tabelle.

Und nun seid ihr wieder dran! Die Verlinkung ist bis zum nächsten letzten Sonntag im Monat geöffnet. Den Backlink bitte nicht vergessen!

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Samstag, 25. April 2020

Meine 17. Kalenderwoche 2020

"Mit der Pandemie,
ist die Welt in ein Entwicklerbad gefallen."
Josef Vogl,  Kulturwissenschaftler

"Früher mussten wir Ratgeber 
über Entschleunigung und 
Achtsamkeit lesen, 
jetzt müssen wir das leben. 
Das ist ein Schatz, 
der kristallklarer ist denn je."
Ulrike Döpfner, Kindertherapeutin


Ohne Sonne starteten wir am Sonntag in die neue Woche, allerdings bei 17°C. Geregnet hatte es am Samstag gerade so, dass die Pollenschicht auf den Autos vor dem Haus noch deutlicher sichtbar wurde. Der Herr K. hat trotzdem lieber im Garten gelesen. Ich hab mir diverse Blüten ins Haus geholt.

Besondere Freude habe ich an den Tulpen in den Töpfen und freue mich sehr, dass ich es Anfang Dezember letzten Jahres noch geschafft habe, sie zu stecken. "Spring Green" ist schon lange ein Liebling, "Amazing Parrot" ist ganz neu in meinem Programm und begeistert. Gefreut habe ich mich über den Newsletter meines "Bollenkweker", der mir einen Einblick ins derzeitige Alltagsleben der Familie gab.

Am Montagvormittag kamen auf einmal all die Pakete, die schon lange angekündigt waren, aber nie zugestellt worden sind. Der Blumenstrauß sollte schon vor 12 Tagen bei mir angekommen sein. Jetzt war er nur noch was für die Kompostkiste, die ich am Nachmittag nun alleine gebaut habe, damit der Herr K. endlich mit seinem Projekt zu Potte kommt.

Die Wimpelkette, nur für uns, wurde auch "verdekoriert", aber noch für zu kurz befunden. Über die Strauchpäonien freuen wir uns Jahr für Jahr, in diesem geht wieder alles viel zu schnell.



Auch am Mittwoch habe ich mich den ganzen Tag dem Garten gewidmet, besonders dem Miniteich am Platz unter der Kirsche. Der war nämlich nur noch eine stinkende Jauchegrube, nachdem ihn keiner im Herbst gereinigt und den Winter über mit einem Netz bedeckt hatte. Bei Tagestemperaturen  von 24 Grad habe ich also ein neuartiges Wellnessprogramm für mich erfunden: Nach dem Waten im Moder eine Kneippkur auf unzähligen Kirschkernen! Ich hatte schon lange nicht mehr den ganzen Tag so gut durchblutete Füße, selbst beim langen Sitzen abends am Computer, um meinen Frauen- Post noch rechtzeitig fertig zu bekommen!

So zartgrün ist inzwischen die Gleditschie vor meinem Haus ( vor einer Woche sah sie noch so aus ). Und auf der Terrasse sind die verblühten Muscari nun durch Maiglöckchen ersetzt. Beide Blicke tun mir immer wieder gut in meiner häuslichen Isolation.






Über unsere Versorgungslage kann und mag ich nicht klagen, das Einkaufen durch diverse Helfer klappt prima. Sorgenkind ist die Post. Da ist Einiges zurückgekommen an Briefen und sogar mein Enkelpäckchen, was der Nachbar am Gründonnerstag in die Filiale gebracht hatte. Angeblich war es nicht frei gemacht und wir sollten 20€ Entgelt bezahlen. Zum Glück gab es den Beleg!

Inzwischen ist auch wieder unser überaus fähiger und freundlicher DHL-Mann bei uns eingesetzt, der alles recht intelligent und mit Weitsicht managt. Zuletzt hat er auch die FFP2- Masken für den Herrn K. ( und 24 Rollen Toilettenpapier! ) sehr zeitnah zugestellt. Auch der Ersatz - Blumenstrauß für die "Heublumen", die fast zwei Wochen unterwegs waren, ist angekommen. Den hat mir die treue & aufmerksame Stille Leserin aus dem Thüringer Wald eigentlich an Ostern zugedacht... Vielen, vielen Dank, Sunni, auch mit Verspätung!

Vom Plätzchen am Miniteich schaue ich die Tage auf meinen "Rasen" und kann es kaum erwarten, dass der blüht. Wenn es nur etwas Regenwetter gäbe! Das macht mir  Sorgen...

Solch kleine Freuden gewährt uns - dank Schwägerin - aber die Corona - Klausur. Und wir beide wissen es zu schätzen. 

Am Abend waren dann die Mauersegler am Himmel, so früh im Jahr. Alles wird gut, hatte ich doch rechte Sorgen um sie nach diesen Nachrichten...


Erkenntnis der Woche: Dass ich doch eine ganz schön große Anzahl meiner Mitbürger in ihrem Verhalten nicht verstehen kann: "Müssen erst Ärzte und Pfleger unter der Dauerlast zusammenbrechen wie in Italien, müssen erst Leichen massenweise in Kühltransportern aufbewahrt werden wie in New York oder Verstorbene tagelang in Wohnungen liegen, bevor sie jemand abholen kann, wie in Ecuador, ehe wir damit aufhören Steaks zu grillen?", fragt Dieter Hoß im "Stern", ich mich auch.

Musikalische Entdeckung der Woche: "The Liar Tweets Tonight ( Vote Him Away )" des US-Comedian Roy Zimmerman

Lektüre der Woche: jede Menge Online - Zeitungsartikel, Kommentare etcetera und auch Bilder angeschaut "50 Fotos, die zeigen, wie dramatisch die Auswirkungen der Klimakrise wirklich sind"

Rezept der Woche: "Spanakopita"

Ärgernis der Woche: Eigentlich sehr viel mehr als ein Ärgernis: Es kommt mir, 75 Jahre nachdem wir in diesem Land von denen befreit wurden, die über wertes und unwertes Leben geredet und dann  bestimmt haben, einem Zivilisationsbruch nahe, wenn in Medien laut nachgedacht wird, ob das Leben der alten Mitbürger gegen das "Leben" des globalen Kapitalismus erhalten werden darf.

Sollen Mann/Frau im Rentenalter sich jetzt nicht mehr wie früher für das Vaterland opfern, aber für die vaterländische Wirtschaft?

Entsprechend geäußert wird sich bislang in Nachbarländern wie der Schweiz und England. Dort haben der  Journalist Jeremy Warner und der Berater des Premiers, Dominic Cummings, bereits im März verlauten lassen, dass es von Vorteil sei, wenn "unverhältnismäßig viele ältere Angehörige" durch Corona aus dem System gestoßen würden.

Vor einer Woche dann räumte die "Neue Zürcher Zeitung" der Influencerin Xenia Tchoumi  einen Platz in ihrem Blatt ein, damit sie ihre Anschauungen bei noch mehr Menschen als ihrer Million Follower unterbringen konnte:
"Kurzfristig wird uns der Verlust vieler Menschenleben schmerzen (…), aber mittel- und langfristig dürfte uns das soziale und ökonomische Chaos stärker beschäftigen, in das wir uns vom Virus haben stürzen lassen. (...) Das Leben geht weiter (…). Darum muss auch der Kapitalismus überleben. Er schafft Wohlstand für die meisten (…) und stärkt die Menschenrechte.
( Aha! Die besagen aber auch, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. )

In jüngster Zeit haben wir genug Erfahrungen damit machen können, welche Wirkung es hat, wenn solche Gedanken artikuliert und in die Welt gesetzt werden und eine breite Öffentlichkeit sich daran gewöhnt...

Doch alles hat auch eine andere Seite:

Vielen meiner Altersgenossen scheint es egal, andere vor einer Ansteckung zu schützen, indem sie im Supermarkt eine Maske tragen oder andere Sicherheitsvorschriften dort einhalten. Damit würde & könnte man auch seine Wertschätzung gegenüber den ganz Jungen, den Schulkindern und besonders den Kindergartenkindern, zeigen, die nach so vielen Wochen ein sehr großes Opfer erbracht haben, indem sie zum Beispiel auf ihre sozialen Kontakte gänzlich verzichten mussten. Auch die Kleinsten verdienen die derzeit viel beschworene Solidarität! Kinder sind so viel mehr als Virenschleuder, die man wegsperren muss!

So sehr ich mich gegen die angedachte Opferung von alten Menschen wehre, so sehr fordere ich die Berücksichtigung der vitalen Interessen von Kindern in den Entscheidungen der Politik!Es wird Zeit, dass ihr da in die Puschen kommt!






Verlinkt mit dem karminroten Samstagsplausch und dem Frühlingsglück bei Loretta & Wolfgang

Freitag, 24. April 2020

Friday - Flowerday # 17/20






Das ist der Blick von meinem Lieblingsplatz
auf den Blumenstrauß,
den ich mir - wie seit vier Wochen - 
nicht mehr selbst zusammengestellt habe,
weil ich  das Haus nicht verlasse.


Diesmal hat mir Tamara
im Blumenladen der Nachbarschaft
einen runden Strauß gebunden
mit solchen Blumenlieblingen wie
Bauernpfingstrosen und Ranunkeln.

Ich zähle jetzt mal nicht auf,
was sie sonst noch in den Strauß gewunden hat.









Und zu all den bunten Blumen:
duftender kleinblättriger Eukalyptus! 

Was für ein Gefältel!


Bin ich froh,
dass ich mir das Eingesperrtsein so versüßen kann!


Und hier noch mal die Gesamtansicht 
für Helga Holunderbluetchen®

Ein schönes letztes Aprilwochenende!

#BleibtZuhause
#StayHome
 #iorestoacasa 
#QuedateEnCasa

Verlinkt auch mit den Floral Passions von Riita

Donnerstag, 23. April 2020

Great Women # 218: Christiane Floyd

In IT-Berufen sind nur 15 Prozent Frauen tätig - wahrscheinlich, weil dem Ganzen immer noch ein überwiegend technisches Flair anhaftet. Überrascht war ich eigentlich nicht, dass es eine Frau war, die diesen beschränkten Horizont maßgeblich erweitert hat: Christiane Floyd, deren 77. Geburtstag wir in drei Tagen begehen können.

"Die Einsicht: Erkenntnis ist dialogisch"

"Wir wollen nicht begehren, 
unsere Mitmenschen zu überwachen."
( aus: "Science and Ethics" )

Christiane Floyd kommt am 26. April 1943 in Wien als Christiane Riedl zur Welt. Über ihre Eltern bzw. ihre familiären Verhältnisse ist wenig bekannt. Immer wieder wird aber erwähnt, dass das Mädchen in Wien und auf einem Hof in Niederösterreich aufwächst. Und immer wieder steht in Veröffentlichungen über sie diese kleine Geschichte:
"Als Christiane Floyd vier Jahre alt war, half sie ihrer älteren Schwester bei den Hausaufgaben. Die Schwester, die damals die erste Klasse besuchte, sollte zwei und drei addieren. Die Sechsjährige grübelte, aber sie kam einfach nicht drauf. Also rief Floyd der Schwester die Lösung zu: Fünf!" ( Quelle hier )
Keiner kann sich erklären, wieso Christiane das kann. Mathematische Fähigkeiten und Interessen gehören nicht zu den Kernkompetenzen in der Familie. Also wird ihr von kleinauf ein ungeheures mathematisches Talent zugeschrieben. "Ich habe mich sehr anders gefühlt", bekennt Christiane später. "In meiner Familie war ich das Genie." Es steht wohl auch bald in der Familie fest, dass sie Mathematik studieren wird. Christiane, wohl so erzogen, wie es ein der Nachkriegszeit üblich gewesen ist, neigt nicht zum Widerspruch und fügt sich den Wünschen des Vaters. Sobald sie die Matura abgelegt hat, schreibt sie sich 1961 an der Wiener Universität ein für die Fächer Mathematik & Astronomie. Interessieren tut sie sich mindestens so sehr für Geschichte, Sprachen und Philosophie. Aber für die damalige Generation junger Frauen ist es nicht außergewöhnlich, dass man bei der Studienentscheidung nicht den eigenen Interessen nachgeht.
Sie stellt während des Studiums fest: "... trotz aller Faszination, daß Mathematik im Grunde nicht mein Lebensbedürfnis war. Eigentlich wollte ich auch abbrechen und auf Philosophie umsatteln, doch fehlten mir das Selbstbewußtsein und die wirtschaftlichen Ressourcen für diesen Schritt. So habe ich Mathematik fertig studiert, allerdings nicht glorreich." ( Quelle hier )
Für ein Jahr ihres Studiums geht sie an die Ludwig-Maximilians-Universität in München. Und weil sie im Sommer Geld verdienen muss, übernimmt sie 1965 einen Ferienjob bei Siemens als Programmiererin im Zentral-Labor. Eine Vorbildung wird nicht erwartet, das ist damals nicht üblich. Zum ersten Mal steht sie Computern gegenüber. Das sind damals große, graue Schränke, denen man nicht ansieht, was sie können. Christiane ist erst einmal ernüchtert, wird sie später erzählen. Aber sie findet sich mit den dort gestellten festen Aufgaben besser zurecht als mit den recht offenen Ansprüchen des Studiums, bei dem ihr eine echte Betreuung fehlt.

Nach ihrer Rückkehr nach Wien wird sie 1966 zum Dr. phil. promoviert. Einen Diplomabschluss gibt es seinerzeit noch nicht: Man hat entweder keinen Abschluss oder nur den mit der Promotion. In Wien wird aus diesem Anlass folgendes Gelöbnis abgelegt: 
"Ich gelobe, die edlen Wissenschaften unermüdlich zu pflegen und zu fördern, nicht um schnöden Gewinnes oder eitlen Ruhmes willen, sondern auf dass die Wahrheit weitergegeben werde und ihr Licht, worauf das Heil der Menschheit beruht, heller erstrahlt."
Und irgendwie wird den weiteren Werdegang der 23-jährigen jungen Frau tatsächlich die gelobte die Achtung vor den Menschen bestimmen und  später ihr fortlaufendes Credo sein: Der Mensch muss im Mittelpunkt der Technik und damit auch der Informatik stehen.

Siemens 4004
Source
Im Anschluss an die universitäre Ausbildung ist Christiane bald klar: In Österreich bleibe ich nicht.

Bei einem Ferienjob bei IBM in Wien erfährt sie den dort vorherrschenden "Geist.... ziemlich kleinkariert und noch dazu ausdrücklich gegen Frauen" gerichtet. Bei Siemens hat sie sich hingegen wohl gefühlt. Und tatsächlich wird sie in verantwortungsvoller Position eingestellt. Siemens ist zu dieser Zeit in Deutschland führend in der neu entstehenden Computerindustrie. Christiane arbeitet für ein Projekt auf dem Gebiet der Programmiersprachen, schreibt Befehle für den Großrechner 4004, den das Unternehmen verkauft.
"Eine Ausbildung in Programmierung oder gar in Informatik habe ich nie erhalten. Letztlich habe ich mich an die Begriffe gewöhnt und mir das Programmieren mit Herrn Ottos ( ihr Nachbar am Arbeitsplatz; Erg. durch mich ) Hilfe über praktische Aufgaben erschlossen. Gewisse Teilgebiete der Informatik sind mir aber wegen meiner mangelnden Hardware-Kenntnisse auch später nicht zugänglich geworden."
Unter all diesen Umständen ist es beeindruckend, dass der Compiler ( ALGOL-60 ), an dem sie arbeitet, fertiggestellt und sieben Jahre erfolgreich eingesetzt werden wird. Obwohl es eine anspruchsvolle Arbeit ist, macht sie Christiane großen Spaß, vor allem die dahinter stehenden Programmiersprachen und die Programmiermethodik. Computer an sich faszinieren sie nie.

Es ist weniger ihre Arbeit als die Atmosphäre in der bayrischen Hauptstadt,  die sie nach Veränderungen sehnen lässt:  Es ist das wilde Jahr 1968 mit Studentenrevolte & Hippie-Bewegung, das ihr, wie sie selbst sagt, "den Boden unter den Füßen weggezogen" hat.

Paris ist ihr Wunschziel. Doch ihr damaliger Projektleiter bei Siemens meint, in Amerika gelänge ihr eher die gewünschte Veränderung. Und so bringt sie über einen Freund bei ITT in Kalifornien ihren Lebenslauf in den Vereinigten Staaten unter die Leute. Drei Angebote erhält sie daraufhin, darunter eines von der Universität Stanford von Edward A. Feigenbaum, damals schon eine Berühmtheit und später der Guru der "Künstlichen Intelligenz" (KI). So entscheidet sie sich für eine wissenschaftliche Karriere statt einer in der Industrie.

In Stanford, das sich zur Keimzelle des Silicon Valley entwickeln wird, arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Expertensysteme und Compilerbau, Projekte, die übrigens alle scheitern und die für Christiane "Anlaß zum Negativ-Lernen über die Prinzipien der Softwaretechnik geworden (sind), die ich später mitentwickelt und vertreten habe."

Außerdem hat sie einen Lehrauftrag zur Einführung in die Programmierung, und zwar für Geistes- & Sozialwissenschaftler im Nebenfach. Beeindruckt ist sie von der Leistungsfähigkeit der Studierenden, der Freiheit und Experimentierfreude, denn das Ziel der Universität ist es nicht, produktreife Ergebnisse zu liefern. Geachtet ist der, der ein Konzept entwickelt hat, egal ob es hinterher funktioniert.

Von links nach rechts: Robert Floyd, Peter Naur
In Stanford treffen sich damals die brillantesten Köpfe der noch jungen Disziplin der Computerwissenschaften, darunter auch der 32jährige Informatiker Robert Floyd, ein Pionier auf dem Gebiet formaler Methoden in der Informatik, der 1970 zum Professor ernannt wird. Christiane und Robert heiraten im selben Jahr, und 1971 kommt der gemeinsame Sohn Sean Patrick zu Welt.
"Ich habe nicht nur zu Hause im Gespräch vieles mitbekommen, sondern auch diverse führende Informatiker persönlich kennengelernt. Mein Leben ist in besonderer Weise dadurch gekennzeichnet, daß das Berufliche und das Private zeitweise nahtlos ineinander übergegangen sind. Das galt für meine beiden Ehen, damals mit Bob Floyd und später fast noch stärker mit Peter Naur."
Ihr Exmann habe eine sehr traditionelle Vorstellung von Familie und der Rolle der Frau gehabt, wird Christiane später sagen, und dem habe sie sich nicht fügen wollen. Die Ehe zerbricht so schnell wie sie geschlossen worden ist, und Christiane kehrt mit ihrem Kind 1973 nach Europa zurück. Dort muss sie einen Job finden, der ihren Lebensunterhalt finanziert. Wieder kommen ihr ihre Kontakte in München zugute, und sie findet einen Job bei Softlab, gegründet von ehemaligen Mitarbeitern bei Siemens. Aber es ist eher die Angst vor dem materiellen Abrutschen, die sie dorthin treibt, nicht der Wunsch nach einer Karriere - das Wort mag sie gar nicht.

Ab Ende 1973 arbeitet sie bei Softlab an einem Projekt, in dem es um die Automatisierung von Arbeitsvorgängen in Rechenzentren geht.
"Für mich war dieses Projekt unter anderem wichtig, weil ich hier anschaulich die Entfremdung zwischen Entwicklern und Anwendern erlebt habe. Als ich in dieses Projekt kam, hatte man zwar neun verschiedene Sprachen und einen eigenen Compiler-Compiler konzipiert, aber meine  schlichte Frage, was eigentlich um sieben Uhr früh passieren würde, wenn jemand das HALORD System anschalten wollte, konnte kein Projektmitglied auch nur ansatzweise beantworten."
Dazu kommt, dass Christiane kein Rechenzentrum von innen kennt, sich also alles in ihrer Fantasie ausmalen muss. Die angepeilte Zeit von einem Dreivierteljahr für die Fertigstellung diese Projekts hält sie für nicht realisierbar und kann schließlich die Firma überzeugen, von vorne anzufangen. Das Projekt kann sie dann mit einer Kollegin erfolgreich abschließen.

Christiane Floyd in den 1970er Jahren
Die Arbeitsbedingungen sind nicht nur für die  Mutter eines kleinen Kindes eine Zumutung: Um an einem Rechner arbeiten zu können, muss sie ständig von München nach Saarbrücken fahren, und zwar am Wochenende oder in der Nacht. Ihr Sohn, betreut während ihrer Abwesenheit von einem Aupairmädchen, leidet sehr darunter. Und sie entwickelt Schuldgefühle: "Mein Sohn musste viel aushalten. Eine Mutter, die so viel arbeiten muss wie ich damals, kann nicht alle Bedürfnisse ihres Kindes erfüllen." ( Quelle hier )

Aber Christiane macht im Rahmen dieses Jobs auch viele wertvolle Erfahrungen für ihre späteren Ansichten und Vorgehensweisen in der Softwaretechnik. Außerdem sammelt sie viele Erkenntnisse in der Ausbildung bzw. Schulung und Methodenentwicklung. Bald  merkt sie aber auch, dass sie viel lieber wissenschaftlich arbeiten würde.

Inzwischen hat sie ihren zweiten Mann kennengelernt, den Dänen Peter Naur,  einem Vertreter des "skandinavischen Ansatzes" in der Informatik. Auf Naur geht der Gedanke zurück, dass Software nicht nur ein formaler Code ist, der ein technisches Gerät steuert, sondern ein Kunstprodukt, mit dem Menschen das Verhalten von Menschen festlegen. Mit Peter Naur bekommt sie 1977 die Tochter Barbara. Nach Dänemark zieht sie allerdings nicht, so dass sie eine "offene Ehe" führt und die meiste Zeit mit den Kindern räumlich getrennt von ihrem Mann lebt - eine Situation, die sie als sehr schwierig beschreibt.

Schon 1974 hat sie Kontakte zur TU Berlin knüpfen können aufgrund einer Tagung, an der sie über die Grundausbildung in Programmierung referiert. Schon damals ist ihre nahegelegt worden, sich auf ein C3-Professur zu bewerben. Sie entscheidet sich aber dagegen, weil sie ihrem Sohn nicht schon wieder einen Wechsel zumuten will. Auf Dauer erscheint ihr aber eine Laufbahn in der Wissenschaft im Gegensatz zu einer in der Wirtschaft vergleichsweise familienfreundlich, und sie lässt sich für eine Bewerbung um eine Professur für Softwaretechnik im Fachbereich Informatik gewinnen. Allerdings fehlen ihr dafür die formalen Voraussetzungen, denn sie ist nicht habilitiert.
"Tatsächlich gab es nur eine weitere Bewerbung, und es war völlig klar, dass der Betreffende, der eine große Professur in Karlsruhe innehatte, gar nicht nach Berlin wollte, sondern sich vor Ort verbessern wollte. Für mich war es großes Glück, diese Stelle zu kriegen. " ( Quelle hier
Üblicherweise bekommen solche Stellen zum damaligen Zeitpunkt nur Mathematiker oder Naturwissenschaftler ( das Fach Informatik ist erst wenige Jahre alt ). Doch eine Klausel erlaubt auch die Berufung eines Quereinsteigers aus der Industrie.

So wird Christiane Floyd 1978 die erste Informatik-Professorin Deutschlands. Gleichzeitig ist sie Mutter eines Siebenjährigen und einer Einjährigen, ohne familiären Rückhalt in Berlin und de facto und später auch de jure alleinerziehend. Die Professur ermöglicht ihr und ihren Kindern eine Existenz, ist aber auch "der Grund für viele Entbehrungen, die ich ihnen zumuten musste – oder glaubte, ihnen zumuten zu müssen, weil ich mich in vielfältiger Weise engagiert habe und die Unterscheidung zwischen Müssen und Wollen nicht scharf ziehen konnte," wird sie am Schluss des Kolloquiums zu ihrer Emeritierung in Hamburg im September 2008  sagen. ( Quelle hier ) Die Überforderung bringt sie manches Mal an ihre Grenzen, doch bekennt sie, dass sie diese schwierigen Jahre der "Beziehung zu meinen Kindern als tiefe Liebe und Freude erlebt" hat.

Einerseits ist Christiane froh, an der TU jetzt endlich wieder lehren zu können, was sie seit ihrer Kindheit leidenschaftlich gern gemacht hat, andererseits muss sie eine Gruppe mit vielen Projekten übernehmen, die zwei Jahre führungslos gewesen ist. Die Lehrbelastung ist sehr hoch, denn zu ihrem Team gehören viele sehr junge Wissenschaftler*innen, die viel Betreuung brauchen.

Viel Zeit für Absprachen, Papiere, Auseinandersetzungen  etc. hat sie aufgrund ihrer Lebenssituation nicht, erinnern sich ihre Studenten. Das meiste muss zwischendurch überlegt und gleich in die Tat umgesetzt werden. Und doch, so meinen diese, wirkt im Rückblick alles wohl bedacht und wohl gesetzt.

Eigentlich kommt es unter diesen Umständen einer Notlösung gleich, dass sie sich erst einmal auf die Lehre konzentriert und das Forschen auf ein Minimum reduziert. Doch wieder hat sie Glück: Ihre Forschungsthemen kann sie letztendlich direkt aus der Lehre entwickeln. Der Vorwurf, das sei nicht wissenschaftlich genug, lässt nicht lange auf sich warten. Als wahre Theorie gilt in der Informatik ja allein die formale. Christiane kann nur mit ihrer Erfahrung dagegen argumentieren, denn sie verfügt nicht über die theoretischen Grundlagen. Wieder ein Glücksfall für sie, dass sie sich "auf den damals wahrscheinlich einzigen hochrangigen Kritiker der formalen Richtung, Peter Naur, stützen konnte".

Manchen kommt sie als fordernde, unbequeme, manchmal wohl auch wider Willen streitsame Wissenschaftlerin vor, die immer wieder Neues initiiert, was wirklich beeindruckt. Sie wird auch als Mensch beschrieben, der selbst nicht stehen bleibt, auch im Privaten. Aus heutiger Sicht, so eine Mitstreiterin, hat sie eine im wörtlichen Sinne radikale Umwälzung des über Jahrhunderte tradierten Wissenschaftsverständnisses gewollt.

Ein weiteres Feld der Auseinandersetzung bietet die Politik: 1979 führt der Nato-Doppelbeschluss zum Bruch unter den Informatikern. Christiane gründet mit anderen 1984 das "Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung", das sich von jenen Kollegen distanziert, die sich zu politischen Fragen nicht positionieren wollen und wird dessen erste Vorsitzende. Sie fordert, dass sich ihre Kollegen mit Ethik genauso beschäftigen sollten wie mit Mathematik.

Das ist jetzt ihr Thema:  Missbrauch von Technologien wie künstlicher Intelligenz. Und damit ist sie auch ihrer Zeit voraus. "Wir können uns nicht von der Verantwortung für das, was unsere Programme auslösen, distanzieren", sagt sie.

In den 1990er Jahren
"Partizipative Systemgestaltung" nennt sich ihr Ansatz. Eine menschengerechte Gestaltung der Arbeitsorganisation und der Technikanwendung verlangt nach Mitbestimmung bei der Entwicklung und Einführung neuer Technologien. Christiane Floyd fordert & fördert also den Dialog zwischen der Entwickler- und der Anwenderseite sowie die Einbeziehung von Grundlagen aus den Sozial- und Geisteswissenschaften in die Informatik.

Ihre Hoffnungen, dass sich ihre Anschauungen an der Berliner TU durchsetzen, erfüllen sich nicht: Nach einer Gastprofessur in Wien 1987 und einem Forschungssemester 1987/88 in Palo Alto, gefördert von der Stiftung Volkswagenwerk, nimmt sie, da sie sich in Berlin unter der Dominanz der formal-technischen Sicht in der Informatik nicht mehr wohl fühlt, 1991 einen Ruf an die Universität Hamburg an.

Auch Hamburg erlebt sie als weiteren Glücksfall in ihrem Leben, auch wenn ihre großen Hoffnungen sich erst einmal nicht erfüllen, erlebt sie doch die Stadt und ihre Menschen zunächst als kühl und zurückweisend, ihr fehlen ihre "Gesprächsnetze", der Informatik-Campus ist ihr zu abgeschieden.
"Im Laufe der Zeit vermittelte jedoch die Ruhe mir immer mehr Geborgenheit. Die Stadt wurde mir vertraut und wohnlich. Neue Verbindungen wurden geknüpft, tiefgehende und verlässliche Freundschaften entstanden. Ich fand mich erheblich besser ins Kollegium und in die gesamte Universität eingebunden. Jahrelange Reformbemühungen verdichteten sich und begannen Frucht zu tragen. Und ich hatte zunehmend die Chance, an universitären Modellvorhaben konstruktiv mitzuwirken." ( Quelle hier )
Nach Christianes  Richtlinien entstehen Programme, die sich im Alltagsleben bewähren wie ihr "STEPS-Projekthandbuch", ein Drehbuch für Software-Engineering. Sie schreibt über Ethik in der Informatik und baut ein Software-Zentrum auf, das der hanseatischen Wirtschaft helfen soll, sie betreut philosophische Forschungen und die Entwicklung von Software für Banken in Baden-Württemberg.

Was sie nicht tut: als Forscherin Einfluss nehmen, um populär zu werden, und eine Denkschule gründen. Sie will nicht indoktrinieren und erzieht ihre Promotionsstudenten nicht zu "Floydianern", sondern sie ermutigt sie zum Widerspruch. Das habe ihre eigene Strahlkraft geschmälert, so ihr ehemaliger Mitarbeiter Reinhard Keil. In über 30 Jahren betreut sie fast 50 Doktoranden, ein Drittel davon Frauen - ungewöhnlich für ein Fach, in dem der Anteil der Absolventinnen auch heute erst bei knapp 20 Prozent liegt.
"Ich konnte beobachten, dass sich die meisten dieser Frauen stark für Kommunikation, Austausch und Kontext von Technik interessiert haben. Sie wollten Technik nicht als Selbstzweck, sondern als Mittel zum Zweck behandeln. Sogenannte Brückenthemen aus Bereichen wie Medieninformatik, aber auch medizinischer oder Wirtschaftsinformatik kommen ihnen also entgegen." ( Quelle hier )
Für die Internationale Frauenuniversität im Rahmen der EXPO 2000, an der 900 Nachwuchswissenschaftlerinnen und 230 Dozentinnen aus aller Welt  über drei Monate an unterschiedlichen Orten in ganz Deutschland teilnehmen, organisiert Christiane Floyd den Projektbereich "Information" zusammen mit Silvie Klein-Franke, Dorit Heinsohn, zwei Naturwissenschaftlerinnen, die auch interdisziplinär arbeiten. Von der interkulturellen Auseinandersetzung sind die Teilnehmerinnen der Frauenuni hinterher ganz begeistert. Christiane setzt sich seitdem in Äthiopien für die Verbesserung der Situation in ländlichen Räumen ein.

Sie erhält zwarAuszeichnungen, aber nie den "Turing Award", die höchste Auszeichnung in der Informatik, vergleichbar mit dem Nobelpreis, wie ihre beiden ehemaligen Ehemänner. Sie meint dazu, dass ihren Exmännern die Forschung über alles gegangen sei, ihr nicht. "Das Leben ist rund. Es besteht aus Beziehungen, Freundschaften, Familie. Der Beruf ist wichtig, aber er ist eben nur ein Teil."

Nach 42 Jahren in der Informatik widmet sie sich nach ihrer Emeritierung 2008 "neuen Herausforderungen". Sie engagiert sich weiterhin in Äthiopien, wo sie seit der Internationalen Frauenuniversität u.a. hilft, das Informatikstudium aufzubauen. Außerdem bringt sie den Menschen Technik bei und vermittelt auch andere Erfahrungen, die letztendlich zur Weiterentwicklung des Landes und zur Reduzierung der Armut beitragen können.

2018
"Ich bin zur Zeit sehr engagiert in Addis Abeba und habe auch sonst Lust zu reisen. In dieser Situation ist es für mich in Ordnung, dass der Großteil meiner Besitztümer eingelagert ist. So fühle ich mich leicht und schwebend. 'You should follow your heart' wurde mir kürzlich in Äthiopien geraten, und so will ich es auch halten." ( Quelle hier )
2011 wird der Wissenschaftlerin in Aarhus/Dänemark der "EUSSET-IISI Lifetime Achievement Award" verliehen. Diese Auszeichnung wird für herausragende Beiträge zur Neuorientierung der Informatik in Bezug auf die Gestaltung sozial eingebetteter Systeme verliehen.

2017 dann wird Christiane Floyd zur "Doktorin der Naturwissenschaften ehrenhalber" (Dr. rer. nat. h. c.) von der Universität Paderborn ernannt. Im "Antragstext der Ehrenwürde" heißt es:
"Sie hat mit ihren vielfältigen Pionierleistungen die Informatik entscheidend beeinflusst und bereichert. Aufgrund dieser herausragenden Leistungen als Wissenschaftlerin und als Hochschullehrerin sowie aufgrund ihrer hohen Verdienste um die Entwicklung einer menschenzentrierten Technikgestaltung in der Informatik erhält sie den Grad..." ( Quelle hier )
Im gleichen Jahr wird sie von der Universität ihrer Heimatstadt mit dem Goldenen Doktordiplom geehrt. Inzwischen hat sie in Wien auch wieder eine Wohnung, ist aber auch in Berlin seßhaft, wo ihre Tochter wohnt.

Durch die Beschäftigung mit dieser einmaligen Frau hat sich auch mein Horizont nicht unerheblich erweitert. Eine echte Lebenskünstlerin, eine gute Mischung aus Lebensfreude und Lebensernst, Wissenschaftlichkeit und Humanität, die der Informatik ein menschliches Antlitz gegeben hat.

Ich wünsche ihr noch eine ganze Reihe von Lebensjahren bei bester Gesundheit!