Friederikes Blog ist für mich was ganz Besonderes, denn sie ist für mich eine Verbindung zur Landschaft meiner Kindheit:
Friederike hat nämlich vor 15 Jahren den Schritt in umgekehrter Richtung gemacht, den ich vor fast 55 Jahren ( damals nicht freiwillig ) nehmen musste: Sie ist von der Großstadt in die tiefste deutsche Provinz gezogen, in den Odenwald, auf den Winterhauch ( deshalb auch: Badisch Sibirien ). Und ich, das Landei aus eben jenem Badisch Sibirien, bin ( nach anfänglichen Anpassungsschwierigkeiten ) überzeugte Großstadtbewohnerin für immer geworden ( gut, es ist nur die Nr. 4 in der deutschen Städterangfolge, also nicht Berlin, aber dafür gibt es hier Karneval ).
Dass jemand so einen Wechsel auf sich nimmt, freiwillig, hat mir imponiert und mich veranlasst, die bis dahin reichlich geschmähte Landschaft wieder ins Auge zu fassen. Der Effekt: bei meinen familienbedingten Besuchen zuletzt bin ich kleine Umwege gefahren und habe die ganz speziellen Reize der Gegend neu entdeckt. Ohne Web wäre das nicht passiert!
Es war auch Friederike, durch die ich ( wieder einmal ) auf eine Blogparade, diesmal bei Annette Schwindt und ihrem Mann Thomas Reis/ UnserLeben.digital, aufmerksam geworden bin. Die Beiden wollen nämlich wissen: "Was hat das Web Dir Gutes gebracht?"
Es ist nicht nur in einem 360 - Seelen - Dorf attraktiv, das kleine graue Kästchen, um am Leben und Denken anderer Menschen teilzunehmen, "die ich nie getroffen habe und die mir ganz plötzlich doch vertraut erscheinen. Die ähnlich ticken wie ich, ähnliche (oder auch ganz andere, aber spannende) Gedanken haben. Die mich – jetzt mal bildlich gesprochen – am Gartenzaun ansprechen, mich in den Vorgarten lassen und mir ihr Wohnzimmer zeigen", das trifft in gleichem Maße auch auf eine Millionenstadt zu. Und weil auch ich wie Annette & Thomas eine ganz andere Erfahrung gemacht habe als die häufig kolportierte "Online werde ja nur gelogen und gemobbt", bin ich heute dabei...
Ich habe übrigens nicht nur virtuell ins Wohnzimmer mir fremder Menschen geschaut, ich bin sogar in selbiges eingeladen worden, genauer gesagt in eine ganze Wohnung in der wunderbaren Stadt Wien von Susanne, der umtriebigen Kämpferin für fair hergestellte Kleidung aus umweltverträglichen Materialien, als die merkte, dass es mir nicht gut ging und ich Abstand brauchte. Und nicht nur ihre Wohnung stand zu unserer Verfügung: Auch ihre Eltern chauffierten uns vom Flughafen in die Stadt, in den Wienerwald und am Ende des Aufenthaltes zum Flughafen zurück in aller Herrgottsfrühe. Großartig war das! ( Und der Abstand hat bewirkt, dass ich meine unerfreulichen Arbeitsumstände tatsächlich beendet habe! )
Mein kreatives Potential lebe ich wieder etwas mehr aus, seit mich Kölner Bloggerinnen wie Kathrin oder Christine oder Mila "unter ihre Fittiche" genommen haben, indem wir gemeinsam was machen, wohlwollend begleitet aus der Ferne von Mano und Ghislana ( die auch schon bei mir zu Gast waren ). Seelische Unterstützung bei all meinen gesammelten Katastrophen & Kataströphchen bekomme ich von meinem Namensgegenpart auf der anderen Rheinseite ( und von bloglosen stillen Leserinnen wie Sunnihild oder Klara! ) oder aus dem hohen Norden ( dann immer per Telefon ), vernetzt bin ich inzwischen mit fast jeder Himmelsrichtung dieser Republik und über die Grenzen hinaus nach Österreich ( Anneliese! Eva! Und Dania, du bist nicht vergessen! ) und in die Schweiz ( Nica! ). Vor allem die Bloggerinnen in Bayern, mit denen ich mehr oder weniger intensiv in Kontakt stehe, hoffe ich demnächst auch persönlich zu treffen...
Und selbst der Herr K., so gar nicht internetaffin, ist ganz begeistert von all den neuen, anregenden Kontakten und lässt mich bar jeder Eifersucht gewähren. Webseidank!