Auf meine heutige außerordentliche Frau bin ich bei der Lektüre des Buches "Abendflüge" der Engländerin Helen Macdonald gestoßen und war sofort so fasziniert, dass ich sie spontan in meinen Blog-Plan für dieses Jahr aufgenommen habe: Nathalie Cabrol
Natalie Cabrol kommt am 30. August 1963 in Bagneux zur Welt und wächst in La Celle-Saint-Cloud, 16 Kilometer westlich des Pariser Zentrums ( beide Orte in der Île-de-France ),mit ihren Eltern, der 21 Jahre alten "Mimi", von Beruf Röntgentechnikerin, und dem 25 Jahre alten Jean Cabrol auf, der auf Computersystem- Management spezialisiert ist.
Mit ihrer Mutter (1964)
"Oberflächlich betrachtet war ich auf ein Leben als Entdecker nicht vorbereitet, weder auf diesem Planeten auf einigen der höchsten Vulkane der Welt, in Seen, Wüsten und extremen Umgebungen noch auf anderen Planeten – was zeigt, dass der Schein trügen kann. Ich kam unerwartet Ende August 1963 zur Welt, statt Ende September, und damals drehte sich meine Welt um Mimi, eine kleine Wohnung westlich von Paris und den Bois de Saint-Cucufa. Ich wuchs ohne Brüder oder Schwestern auf, und unsere Katzen waren oft meine einzigen Spielkameraden. Mit ihnen teile ich eine wilde Unabhängigkeit und eine rebellische Haltung gegenüber Autoritäten. Ich scherze oft, dass ich so bin, weil ich von Katzen aufgezogen wurde, aber tief im Inneren bin ich mir nicht so sicher, ob das ein Scherz ist." ( Quelle hier )
In ihrer Einsamkeit schafft sie sich eine eigene, fantasievolle, hermetische Welt, in der sie ihre Zeit mit Wörtern, Symbolen und Zahlen füllt, Linien in Atlanten nachzeichnet und Dinge miteinander verbindet, die für andere nicht offensichtlich sind.
"Lange Zeit dachte ich, ich könnte ohne den Kontakt mit anderen auskommen. Ich hatte kaum Freunde und suchte auch nicht nach ihnen. [...] Ich war geistig genug beschäftigt."
Nathalie ist neugierig auf alles und will unbedingt erwachsen werden. Schon vor dem Eintritt in die École maternelle hat ihr ihre Mutter Lesen und Schreiben beigebracht, daher schlägt die Lehrerin vor, sie solle direkt in die École élémentaire gehen. Die Mutter wünscht aber, dass das Mädchen unter Gleichaltrigen bleibt. In der Louis-Pasteur-Schule in La Celle-Saint-Cloud hat sie eine engagierte ältere Lehrerin, die jede Woche mit den Schüler*innen in den nahen Wald geht und sie entlang eines kleinen Pfades mit Bäumen, Pflanzen, Insekten und anderen Tiere bekannt macht.
Sie ist sechs Jahre alt, als sie bei der Mutter - der Vater arbeitet immer nachts - auf dem Schoß auf ihrem Schlafsofa in der Einzimmerwohnung sitzt und Neil Armstrongs erste Schritte auf dem Mond im Fernsehen beobachtet. "Das will ich auch tun!", ruft sie aus. Die Leidenschaft für den Himmel ist also schon früh da...
Ihre Mutter versteht ihre Leidenschaft. Ihren Vater sieht Nathalie in den ersten Jahren ihres Lebens fast nur während der Wochenenden und Feiertage, denn er kommt von der Arbeit nach Hause, wenn sie schon in der Schule ist. Die Beziehung zur Mutter ist hingegen sehr eng, und das Kind fühlt sich bei ihr sehr frei & aufgehoben.
"Ich wünschte mir so sehr, dass meine Eltern stolz auf mich waren. Unbewusst setzte ich mich selbst schon damals unter Erfolgsdruck. Ich verstand schon früh, welche Opfer sie brachten, um mir eine Ausbildung zu ermöglichen. Irgendwie hatte ich mich selbst davon überzeugt, dass ich kein Recht hatte zu scheitern, kein Recht, sie zu enttäuschen. Ich hatte mich auch davon überzeugt, dass sie meinetwegen zusammenblieben, und ich fühlte mich schuldig. Ihr Leben wäre wahrscheinlich anders und glücklicher verlaufen, wenn sie sich getrennt hätten."
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ca. 1970 |
Dazu gehört auch das abendliche Vorlesen. Die Großeltern mütterlicherseits in Italien haben dem Kind die in Frankreich klassische weiß-goldene Sammlung an Geschichten und Legenden geschenkt. So lernt sie die Ilias und die Odyssee, die Aeneis, mittelalterliche Geschichten und Mythen und vieles mehr kennen. Später entdeckt sie als Lieblingsautor Jules Vernes sowie seine "Voyage au centre de la Terre". Mit der Mutter teilt sie die Leidenschaft fürs Lesen und hat so Zugang zu vielen Büchern, Werken über alle Kulturen, alle Religionen der Welt. Ihre Eltern sind der Anschauung, dass, wenn alle einander besser kennen und verstehen würden, die Erde ein friedlicher Ort sein könnte.
Als sie acht Jahre alt ist, zieht die Familie in eine geräumigere Zweizimmerwohnung in Marly-le-Roi um, die sie von der Firma des Vaters mieten. Sie liegt im siebten Stock eines Neubaus in einem sehr großen Wohnkomplex. Ein neuer Zyklus beginnt für das Kind, das seinen einzigen Freund sowie "den Zauber meiner frühen Kindheit" zurücklassen muss. Die Sommerferien verbringt sie sowohl bei den Großeltern mütterlicherseits in Italien wie bei denen väterlicherseits in Nîmes, besonders gern an den Flüssen Tarn, Gardon, Ardèche, denn Wasser fasziniert sie mindestens so wie das Weltall, seit sie mit zwei Jahren im Gardasee gewesen ist. Dort in Südfrankreich bleibt sie mit anderen Kindern nachts in den Feldern & Weinbergen, um in die Sterne zu schauen ( ja, das kann man dort sehr gut! ) und UFOs oder andere Himmelsobjekte zu entdecken - ein großes Thema damals. Auch der Großvater unternimmt mit ihr mit seiner Kutsche Fahrten unter dem Sternenhimmel - magische Momente für das Mädchen!
Doch sie meint auch: "In meiner Familie war alles sehr kompliziert, überall gab es Probleme." Gefühle werden selten gezeigt, vor allem vom Vater: "Wir brauchten fast vierzig Jahre, um uns näherzukommen, aber schließlich taten wir es."
Im Alter von neun Jahren entdeckt das Mädchen, ohne es zu wissen, das Titius-Bode-Gesetz, indem sie die Entfernungen der Planetenbahnen von der Sonne vergleicht. Zuvor hat sie in einem Astronomiebuch eine Tabelle mit den Bahneigenschaften gefunden. "Ich suchte ständig nach Symmetrien, Zusammenhängen und Anagrammen."
Die nächsten zehn Jahre, Nathalies Teenagerjahre, sind schwierig. Zwischen den Eltern gibt es ständig Streit, sie selbst sitzt zwischen den Stühlen, in der Schule wird sie gemobbt und einige ihrer Lehrer denken, sie lebe in einer Fantasiewelt. Ein Schulberater äußert sogar: "Das macht nichts, wenn du wegen Mathe keine Astronautin wirst, dann wirst du eine gute Mutter oder Sozialarbeiterin." Nathalie scheint das völlig absurd. Sie ist eine sehr gute Schülerin, nur eben nicht in den beiden Fächern, aber extrem introvertiert, so dass sie mit niemandem spricht, was sie belastet. Einmal unternimmt sie sogar einen Suizidversuch ( der zum Glück nicht gelingt ). Sie beginnt aber darüber zu schreiben.
"Ich hatte mich selbst unter Druck gesetzt, den sich meine Eltern nicht vorstellen konnten. Ich war wahrscheinlich etwas reif für mein Alter, aber als ich noch sehr jung war, sah ich, wie viel sie arbeiteten, und trotz ihres geringen Geldes verbrachten sie ihre Zeit damit, mir Bücher zu kaufen, um meine Leidenschaft zu fördern, mir eine Ausbildung zu ermöglichen." ( Quelle hier )
Ihre Eltern fahren auch mit ihr in den Urlaub nach Cap d'Agde, wo ihr ein Freund der Familie verschiedene Tauchtechniken beibringt. Als sie sich einmal beim Tauchen das Knie aufschlägt, sind die Freunde der Eltern entsetzt. Ihre Mutter kommentiert nur: "Schon wieder?". Diese Gelassenheit wird sie auch später ermutigen. Zeitweise denkt Nathalie auch daran, Taucherin zu werden und setzt sich in Verbindung mit Jacques-Yves Costeau, der ihr aber rät, länger zur Schule zugehen.
Aufgrund der Schwierigkeiten mit Mathe und Physik, legt Nathalie zuerst ein Abitur in Literatur und Philosophie ab ( der Vater meint, sie könnte doch Journalistin werden ). Aufgrund der Tatsache, dass sie ein Jahr jünger ist als der Durchschnitt ihrer Mitschüler, kann sie sich auf Initiative ihrer Mutter noch einmal für ein weiteres Schuljahr einschreiben, diesmal im naturwissenschaftlichen Bereich. ( Das französische Schulsystem ist da etwas anders. ) Und jetzt klappt es!
Nathalie entscheidet sich anschließend, die Classe Préparatoire aux Grandes Écoles, oft kurz Prépa genannt, als Vorbereitungskurs zur Aufnahmeprüfungen an den Grandes Écoles zu absolvieren. "Das war wahrscheinlich die beste Entscheidung, aber, oh mein Gott, das war brutal, genau wie angekündigt." Ein glücklicher Zufall: Sie lernt in diesem Jahr auch einen Professor für Physische Geographie kennen, faszinierend und leidenschaftlich, und plötzlich wird ihr klar, dass es eine völlig neue Welt gibt, die sie interessiert: Physische Geographie. Die beschäftigt sich mit der Erdoberfläche als Gesamtsystem, bestehend aus den Subsystemen Atmosphäre, Hydrosphäre, Lithosphäre, Pedosphäre und Biosphäre. Dabei werden sowohl natürliche Prozesse als auch die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt untersucht.
Nathalie studiert dieses Fach anschließend an der Universität Paris-Nanterre. 1985 schlägt ihr ein Laborleiter vor, das historische Observatorium Meudon südlich von Paris zu besuchen und dort André Cailleux, einen Pionier der Planetengeologie. Der zeigt ihr Karten vom Mars und erklärt, wie er mit seinen Kollegen an der Geschichte des Wassers auf dem Planeten forscht. Ob sie Interesse hätte, sich ihnen anzuschließen? "All die Jahre dachte ich, ich würde mich um 180 Grad von meinem Ziel entfernen, aber mein Weg führte mich genau dorthin, wo ich sein wollte."
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1990 |
Schließlich wechselt sie zur Sorbonne, wo Alain Godard, ein Geomorphologe & Nachfolger des inzwischen verstorbenen Cailleux, lehrt und promoviert dort 1991.
In dieser Zeit lernt sie Edmond A. Grin kennen, einen angesehenen Hydrogeologen im Ruhestand, der auf seine alten Tage noch mal in Astrophysik promovieren will. Sie ist 23 Jahre alt und er 66, als sie ihn vor Beginn einer Vorlesung zum ersten Mal mit einem Professor sprechen sieht:
"Aus irgendeinem Grund konnte ich in keine andere Richtung schauen. Ich war wie gelähmt. Ich sah ihn an, und in diesem Moment dachte ich: Ich kenne diesen Mann. Ich kenne diese Person. Woher kenne ich ihn?" Er sitzt im Hörsaal neben ihr, sie sehen sich an und "das war es – es hat uns gepackt [...] Ich kann es nicht erklären, aber ich habe darauf gewartet, dass er auftaucht." ( Quelle hier )
Der aus Genf gebürtige Wissenschaftler wird ihr in den folgenden Jahren helfen, ihre Arbeit und ihre Forschungsmethodik zu fokussieren und Nathalie auf tiefgreifende Weise prägen: "
"Er hat mich wie durch Zauberhand verändert. Für die introvertierten Person, die diese Codes, Symbole, Romane und Aufsätze geschrieben hat, war es, als hätte er einen Handschuh umgestülpt, und plötzlich kam alles zum Vorschein, was darin war."
Kein Wunder, dass sie ihren späteren Ehemann "Merlin", nach dem Zauberer aus dem Artuszyklus, benennt.
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Mit Edwin Grin |
"Die Leute haben mich akzeptiert, ohne zu wissen, wer ich war, woher ich kam oder sonst etwas, nur dass ich etwas beitragen konnte."
Nathalie & Edwin Grin bleiben, werden US-Staatsbürger & heiraten. 1998 wird sie über das Search for Extraterrestrial Intelligence (SETI) Vertragspartnerin der NASA, wo sie nun ihre Mars-Forschung in Eigenverantwortung fortsetzt. Nathalies Arbeit umfasst verschiedene Aspekte der Suche nach außerirdischer Intelligenz ( oft als SETI bezeichnet ). So sucht sie einer der unwirtlichsten Umgebungen der Erde nach Leben, der Atacama - Wüste im Norden Chiles. Die Idee dahinter ist, dass das Verständnis von Pflanzen und Tieren in einer Umgebung, in der es jahrzehntelang ( dort bis 1971, in manchen Gegenden der Atacama- Wüste möglicherweise schon seit 1570 ) nicht regnet, uns etwas darüber verrät, was auf dem Mars überleben könnte. Die Atacama- Wüste ist so unwirtlich, dass, würden Viking-Orbiter, wie es Mitte der 1970er Jahre auf dem Mars der Fall gewesen ist, auch dort kein Leben finden.
2003 ist sie an der Mars Exploration Rover-Mission der NASA im Jahr 2003 beteiligt, bei der ein Roboter zum Mars geschickt wird.
"Es ist hart hier, man kann es kaum glauben. Es herrscht ständiger Konkurrenzkampf. Ich bin keine Beamtin, das heißt, ich muss Forschungsprojekte schreiben, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen. [... ] Das bedeutet, dass ich für mein Gehalt, meine Krankenversicherung und meine Rente absolut jeden Cent verdienen muss."Später wird das etwas besser, als sie 2015 Direktorin des Carl Sagan Institute, Teil des SETI-Instituts, wird, bei dem mindestens die Hälfte ihres Gehalts gesichert ist.
Ende 2003 besucht sie auch ihr Vater in den Vereinigten Staaten. Ihre Teilnahme an der Mars-Rover-Mission ist für ihn etwas Greifbares gewesen, und er kann endlich sagen, dass er stolz auf sie sei und nun verstehe, warum sie ihrer Leidenschaft treu geblieben sei. Sechs Monate später stirbt Jean Cabrol.
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Salztonebene in Chile Andrea Frazzetta/Institute |
Nathalie fühlt sich extrem von Vulkanen und Seen, zu Feuer und Wasser angezogen. Sie seien völlig gegensätzlich, sagt sie, "aber wenn sie synergetisch zusammenwirken, entsteht Dampf, der Energie liefert. Und dann kann man Strom erzeugen. Und damit kann man Dinge erschaffen. Aber wenn das Wasser ins Feuer gelangt, entsteht Zerstörung. Mein ganzes Leben dreht sich nur darum, diese Balance zwischen Schöpfung und Zerstörung zu finden. Für die Dinge, die ich erschaffe, und die Dinge, die mich innerlich zerfressen. Und es ist ein sehr schmales Gleichgewicht."
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Blick vom Gipfellager des Vulkans Licancabur Bildnachweis: SETI Institute/NASA/ High Lakes Project |
Sie sagt auch, dass das Tauchen in diesen Hochseen in ihr emotionale Zustände hervorruft, die unglaublich schön und spirituell sind. 2006 noch einmal eine solche Erfahrung: Das Wasser ist arktisch blau, und jeder Sonnenstrahl bricht sich darin, so dass sie sich wie von Diamanten umgeben fühlt.
"Und dann Ruderfußkrebse, kleines Zooplankton, winzige Garnelen, und sie sind so rot. Es ist eine Symphonie der Farben. Ich schwebe, und die Zeit steht still. Und für den Bruchteil einer Sekunde ist alles perfekt. Ich muss nichts erklären. "
Solche Forschungsvorhaben erfordern natürlich u.a. auch eine enorme physische Kondition, nicht nur einen kontrollierten Geist. Die hat die Astrobiologin, wie ihre Wissenschaft inzwischen heißt, schon lange trainiert & erworben, eigentlich von Jugend an mit dem Freitauchen am Golfe du Lion. Das Bergsteigen erobert sie sich dank ihres Mannes Edmond. Der fragt sie bei der Besteigung des Montblanc zu Beginn ihrer Beziehung:" 'Warum willst du klettern, wenn wir doch wieder runter müssen?', sagte er zu mir: 'Weil es schwierig ist.'"
Nach Chamonix folgt die Auvergne mit ihren Vulkanen. Auch dort unternimmt Nathalie zahlreiche Bergtouren. Und sie vergleicht:
"Beim Tauchen fordert man sich mental mehr als körperlich. Natürlich ist es eine körperliche Herausforderung, die man durch Atmen und Fitness erreicht, aber ich würde sagen, wenn man gesund ist, ist es eher eine mentale als eine körperliche Herausforderung. In den Bergen hingegen ist beides wichtig. Man muss sich körperlich und mental anstrengen, und das hat mir wirklich Spaß gemacht."
Leider kann sie Edwin Grin aufgrund seines Alters bei ihren Forschungsunternehmen nicht mehr begleiten, aber 2000 verfassen sie gemeinsam "La Recherche de la vie dans l'univers" und 2010 mit "Lakes on Mars" das erste wissenschaftliche Buch zu diesem Thema. Wissenschaftler, die an Leben auf dem Mars glauben, gehen davon aus, dass sich dort etwas gebildet, entwickelt und den Sprung vom Wasser aufs Festland geschafft hat, bevor das Wasser versiegt ist.
"Die Wissenschaft zeigt uns zunehmend, dass dies möglich sein könnte. Auf unserem Planeten gibt es Leben auf dem Meeresgrund, in kochenden Schwefelgruben und tief in der Erdkruste. Und in der Atacama-Wüste. Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, dass einige der Mikroben, die sie auf dem Gipfel des Licancabur fand, mit einigen Anpassungen unter der Marsoberfläche überlebt haben. Aber wir müssen sie finden, und das könnte schwieriger sein, als einfach ein paar Schaufeln matschigen Bodens auf der Suche nach Wasser auszuheben. Wir müssen den richtigen Landeplatz finden und genau wissen, wonach wir suchen müssen. Indem sie ökologische Karten des Mars auf der Erde erstellt, liefert uns Cabrol eine grobe Blaupause dafür, wonach wir suchen müssen, wenn wir das echte Leben sehen," so der Journalist Eric Vance.
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2024 CC BY 4.0 |
Auch wenn es ihr schwer fällt, schmerzhafte Momente ihrer Vergangenheit aufzuarbeiten - was Nathalie jahrelang vom Schreiben abhält - nimmt sie ihr persönliches Erzählung in Angriff, auch weil sie meint, eine sehr positive Botschaft vermitteln zu können. Im September 2021 kommt das Buch unter dem Titel "Voyage aux frontières de la vie" in Frankreich heraus. Zuvor, im August, ist ihr Mann Edwin Grin mit 102 Jahren gestorben.
Es gebe ein Muster in ihrem Leben, erzählt sie, wo auf die höchsten Höhen schnell die tiefsten Tiefen folgen. Sie meint damit den Tod ihrer Mentoren, Freunde und Familienmitglieder, über Zeiten, in denen sie dem Tod nahe gewesen ist, über Zeiten, in denen sie mit innerer Dunkelheit gekämpft hat:
"Die Leute sehen in mir die erfolgreiche Frau, die Führungspersönlichkeit, aber all das baut auf Schweiß, Arbeit und Temperament auf, wissen Sie? Es sind Verluste, Tragödien, Tod und Tränen. Ich glaube, man kann nicht stark sein, wenn man nie verletzt wurde und lernt, das zu überleben."
Bessere Schlussworte konnte ich zu diesem Beitrag über eine ganz außergewöhnliche Frau unserer Tage nicht finden...
Und hier wieder Hinweise auf weitere
Was für eine außergewöhnliche Frau! Kein Wunder, dass Du gleich fasziniert warst.
AntwortenLöschenIch habe noch nie von ihr gehört. Zwar gehört der Mars für mich auch nicht auf die oberste Liste, aber dennoch, das ist schon höchst bemerkenswert, was sie an Forschung mit persönlichem Einsatz zeigt.
Da sie als Kind schon ungewöhnlich und begabt war, hätte dies alles auch scheitern können, aber sie hat ihren Weg gefunden und Menschen, die sie begleitet haben. Ich bin sehr beeindruckt!
Herzlichst,
Sieglinde
eine Frau unserer Tage, unglaublich interessant, hochspannend wohin sich diese kraftvolle Frau hin entwickelt und ihre Interessen gelenkt hat. Bewundernswert und außergewöhnlich finde ich es für den Jahrgang in dem man dies vielleicht nicht vermutet.
AntwortenLöschenhab vielen vielen Dank liebe Astrid ihr Lebensweg, Mut und ihr Durchhaltevermögen hat mich sehr berührt...
liebe Grüße Angel
Eine großartige Frau. Ich habe deinen, wunderbar geschriebenen, Beitrag sehr gerne gelesen und bin tief beeindruckt. Der Mut, das Durchhaltevermögen, der große Forscherinnengeist und das Glück auf Menschen zu treffen, die ihre große Begabung erkennen und fördern - auch schon in sehr jungen Jahren. Toll! Das hätte zu der Zeit auch anders ausgehen können. Danke, dass du ihr diesen Raum gegeben hast und ich kann deine Faszination sehr gut verstehen. Danke, dass auch du dich auf den Weg gemacht hast 😊!
AntwortenLöschenLieben Gruß aus dem kleinen Dorf zwischen den Meeren
Lydia