Samstag, 31. August 2019

Meine 35. Kalenderwoche 2019



Das Abendrot war das angenehmste an den Tagen dieser Woche, denn ansonsten hat mich die schwüle Hitze ganz schön fertig gemacht ( und nicht nur mich, sondern auch den Gefährten, wodurch ich dann noch mehr gefordert war ). 
Auch die Erinnerung an den Tag, an dem ich vor drei Jahren "Vollwaise" geworden bin, war nicht unbedingt ein Stimmungsaufheller. Strohblumen hat meine Ma immer gerne gehabt, und sie waren in meiner Kindheit die einzigen Blümchen, die es den ganzen Winter über gab. Deshalb habe ich das altmodische kleine Sträußchen gekauft und mich daran ein wenig hochgezogen.







Stolz bin ich auf mich, dass ich trotz der Hitze meine drei wöchentlichen Sporttermine wahrgenommen habe, schließlich muss ich meine ( Muskel- )Kräfte, Ausdauer & Beweglichkeit erhalten, ich werde ja in besonderem Maße gebraucht.
Das Zirkuszelt steht ganz in der Nähe meiner Physiopraxis ( immer noch ), wo ich ein medizinisches Gerätetraining absolviere. Aquajogging in einer anderen Praxis ist eine mir sehr genehme Art, sich zu bewegen. Geschwitzt habe ich im Wasser in dieser Woche aber dennoch, denn das bedeutet auch eine Dreiviertelstunde voller "action".




Der Garten lechzt nach Wasser, aber bei uns ist es eher nur bei Luftfeuchtigkeit geblieben. Gewitter gab es in der Höhe und anderswo. Und entsprechend gering war der Niederschlag. Also musste ich immer wieder mit dem Schlauch ran, das Nötigste wässern. Die blöden Tierchen, über die ich mich schon in der letzten Woche beschwert hatte, haben mich jetzt völlig zerstochen. Und wenn ich dann bei diesem Tropenklima schwitze ( bei jeder Kleinigkeit ), jucken die Stiche ganz besonders dolle. Meine Laune gerät dann ganz schnell an einen Tiefpunkt.



Dass die Laune wieder aufwärts ging, lag an meinem Ferienbesuch ab Donnerstagnachmittag, der wohl frischere Luft aus Deutschlands Süden mit im Gepäck hatte: Am Freitag konnten wir endlich auch wieder aufatmen.








Innerlich hat mich vieles während der letzten Tage beschäftigt, aber Zeit, hier dazu zu schreiben, hatte ich keine. Deshalb nur ein paar Gedankensplitter von anderen Leuten, die meinen durchaus entsprechen:


"Warum siehst du den Splitter 
im Auge deines Bruders, 
aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?"
Matthäus 7,3 ( an alle Kritiker an Greta Thunbergs Reise )
"Es ist hart. 
An manchen Tagen denke ich, 
wir sind verloren. 
Aber an Tagen wie heute, da denke ich: 
Die jungen Leute haben’s verstanden."
Valentina Stackl, Greenpeace USA

"Thunbergs Reise ist nicht geradeaus vernünftig, 
sondern eine poetische Kurve. 
Das ist der Witz daran. 
Es ist der Versuch, 
einen neuen Weg zu finden, 
nachdem die scheinbar vernünftigen Wege ins Nichts geführt haben."
Peter Unfried in der "TAZ"

"Die Aussetzung des Parlamentes ist absolut undemokratisch: 
Es endete schon einmal damit, 
dass jemand seinen Kopf verlor. 
Der Premierminister will sicherlich seinen behalten, 
während einige seiner Berater 
den ihren offenbar verloren haben." 
Malcolm Rifkind, britischer  Außenminister1995-97 

"Auf die Szenarien, die London gerade bietet,
erheben Autokraten rund um die Welt  das Glas."
Mathias Koch im "Kölner Stadtanzeiger"

"Jedes Mal glaubten die Eliten, 
die Beteiligung des Außenseiters an der Regierung 
würde ihn einhegen 
und die Macht der Mainstreampolitiker wiederherstellen. [...] 
Sehenden Auges übergaben sie 
die Schlüssel der Macht 
an einen angehenden Autokraten."
Steven Levitsky/Daniel Ziblatt in"Wie Demokratien sterben"

"Wenn ein Mann in einem Dorf 
mutwillig sein Grundstück anzündet 
oder einen ausgebrochenen Brand 
nicht löscht, 
dann ist das nicht seine Privatsache,
denn er gefährdet den ganzen Ort. 
Die Nachbarn haben das Recht, 
sich einzumischen und dafür zu sorgen, 
dass das Feuer bekämpft wird."
Anonymer Kommentator zur den  Bränden in Brasilien



Ich hoffe sehr, dass morgen bei den Wahlen die Vernunft und der Verstand nicht endgültig verabschiedet werden, dass die Menschen mit ihrer Freiheit etwas anfangen, was auch dem Anderen, der menschlichen Gemeinschaft, der Welt zugute kommt und nicht nur die Bauchgefühle befriedigt. In die Zukunft denken, für unsere Kinder & Kindeskinder! Auf ein Erkenntnisdefizit kann sich keiner mehr berufen, der angeblich aus Protest Blau wählt,  denn wohin die Reise mit denen gehen soll, ist sattsam bekannt ( "Sonnenbaden" mit Hakenkreuzfahne am Athener Balkon - da muss man erst drauf kommen, oder? )...






Verlinkt mit Andrea Karminrots Samstagsplausch und mit dem Sommerglück bei Wolfgang & Loretta


Freitag, 30. August 2019

Neue Initiative für Raif Badawi

Über sieben Jahr verbringt der saudische Blogger Raif Badawi schon in Gefängnissen seines Landes, vor viereinhalb Jahren wurde sein ganzes Elend der Weltöffentlichkeit klar und seitdem gibt es viele Initiativen und Aktivitäten, um ihn frei zu bekommen, damit er zu seiner Familie im kanadischen Exil ziehen kann.



Jetzt gibt es einen neuen Versuch:

Die Anwälte und andere Verbündete des Inhaftierten machen nun wieder Druck auf ausländische Regierungen, so Irwin Cotler, Menschenrechtsanwalt, ehemaliger Bundesjustizminister Kanadas, der die Familie auch international vertritt. Anlass für die neue Initiative ist die Tatsache, dass Saudi Arabien im nächsten Jahr das G20-Treffen in Riad veranstaltet und dabei den Vorsitz hat.
"Wenn der Kronprinz ernst genommen werden will, wenn Saudi-Arabien als Vorsitzender der G20 ernst genommen werden will, kann er nicht Frauenrechtsreformen – die wir unterstützen – wie das Recht, ein Auto fahren zu dürfen, im Mund führen und gleichzeitig diejenigen Frauen inhaftieren, die die Reformen gefordert haben", so Cotler gegenüber "The Canadian Press".
Die Anwälte von Badawi haben sich kürzlich mit ausländischen Regierungen, Vertretern der Vereinten Nationen und anderen getroffen, um sie erneut zu veranlassen, sich die Freilassung von Raif, seiner Schwester Samar Badawi und des Anwalts Waleed Abulkhair und anderer inhaftierter Menschenrechtsverteidiger gegenüber dem saudischen Regime einzusetzen. Ein erstes Ergebnis dieser Bemühungen scheint gewesen zu sein, dass sich US-Vizepräsident Mike Pence im letzten Monat dazu hinreißen ließ, von Saudi-Arabien die Freilassung Badawis sowie drei weiterer inhaftierter Dissidenten zu fordern.

Diese Vier, so Pence, "haben sich trotz unvorstellbaren Drucks für die Verteidigung der Religionsfreiheit und die Ausübung ihres Glaubens eingesetzt, und das amerikanische Volk steht ihnen bei." 

Zuvor war Cotler mit Ensaf Haidar, der Frau Raifs, nach Washington gereist und hatte sich mit Gesetzgebern und der Kommission der Vereinigten Staaten für internationale Religionsfreiheit getroffen und gesprochen, die Kontakte mit dem Vizepräsidenten unterhalten.

Zu den Bemühungen der Anwälte Badawis in den kommenden Wochen und Monaten gehört auch ein erneutes Gnadengesuch an den saudischen König, das u.a. auch zur Sprache bringt, dass eine Begnadigung dem saudischen Recht voll entsprechen würde.

Cotler selbst hat sich mit der kanadischen Presse ins Benehmen gesetzt, um diese über die verstärkten Bemühungen zu informieren und um ihren Beitrag zu bitten. Es sei dringend notwendig, "unsere Interessen sowohl zu internationalisieren als auch zu intensivieren." Enttäuschend sei gewesen, wie andere westliche Demokratien Kanada im Stich gelassen haben, nachdem Saudi-Arabien auf einen Tweet der der kanadischen Außenministerin Chrystia Freeland mit Sanktionen reagiert hat. Das war wahrlich kein Ruhmesblatt für die, die sich angeblich so vehement für Menschenrechte einsetzen...


Friday - Flowerday # 35/19



Mein Begrüßungskomitee 
sollte diesmal heiter, unkompliziert
und
eine Freude für Kinder sein.

Da kam mir das Sträußchen 
beim Nachbarn, dem Floristen,
gerade recht.

Denn es warteten noch viele andere Aufgaben auf mich.
So ist das halt, wenn Ferienbesuch ins Haus kommt.

Deshalb spar ich mir auch heute die Auflistung,
welche Blümchen, Kräuter und Beeren in meinem Strauß vorkommen.

Ich hinterlasse euch hier nur geschwind meinen munter - freundlichen
Wochenendgruß!




Verlinkt mit Helga Holunderbluetchen® und den Floral Passions von Riita...

Donnerstag, 29. August 2019

Monatscollage August 2019

Dem diesjährigen August bin ich dankbar,
insofern als er
( weitestgehend )
wohl temperierter 
als der Vormonat
bzw. der August letzten Jahres war.
Trockenheit &
zerstörte Natur
muss ich ihm dennoch
ankreiden.

Zurückgezogen habe ich mich
auf meinen engsten Familienkreis,
auf mein Zuhause,
auf meine Träume
und 
dort versucht, 
in Harmonie
zu leben
und
Seelenfrieden
zu finden,
wo doch Vernunft, Verstand,
Gemeinsinn und Solidarität,
ja, der tiefere Sinn des Lebens,
weltweit schwinden.
Gedanken sind immer wieder
hier und hier und hier
gewesen.



Verlinkt mit die-birgitt, die wieder heute alle Monatscollagen sammelt.

Mittwoch, 28. August 2019

12tel Blick - August 2019


Im siebten Jahr
nehme ich nun an diesem Fotoprojekt teil,
einst von Tabea angestoßen, nun von Eva weitergeführt. 


So sieht es also am Morgen eines sehr heißen Tages ( über 34°C )
im Nippeser Birkenlund aus:
Obwohl der letzte Ferientag
ist so gut wie nichts los.
Auf meinem Blick hinter den Birken verborgen 
zwei Mädchen mit Hund im Gras
( haben die keine Angst vor Erntemilben? )
und in entgegengesetzter Richtung
drei Erwachsene plus Baby,
ins Gespräch vertieft
trotz des Lärms
der Rohrsanierer.

Ihr merkt, der August ist nicht mein Lieblingsmonat.
Schon gar nicht bei solch schweißtreibenden Temperaturen.
Wir sind auch schnell wieder nach Hause geflohen,
statt auf der Bank sitzen zu bleiben,
um abzuwarten,
ob noch mehr geschieht.



Und hier  wieder der Überblick:



































Alle anderen 12tel - Blicke sammelt wieder Eva Fuchs.



Dienstag, 27. August 2019

Restefest 2019 - August

Auch wenn Marion/Kunzfrau-kreativ ihre Linkparty gleichen Namens nicht mehr veranstaltet - ich behalte die ( gute ) Idee weiterhin bei und zeige gegen Monatsende Kleidungsstücke und Accessoires, die aus Resten entstanden sind...

Entstanden eigentlich noch Ende Juli während meiner internetlosen Zeit ist aus Resten noch Puppenkleidung für den neuen Liebling des Großneffen, eine Conni - Puppe. So ein Fummelkram fordert mich ausreichend, um innerlich nicht dauernd auf 180 zu sein:


Ein luftiges Sommerkleidchen war gefragt ( von der Oma des Knaben! ) und dazu gab dann noch ne kurze Hose und ein Top. Und dann durften die Sachen gleich mit auf eine Reise ans Meer gehen:


Dass die Sachen so geschätzt werden, darüber freue ich mich. So haben beide Seiten was davon...

Mehr Reste habe ich dann in Täschchen verarbeitet, die ich allerdings schon an den vergangenen Dienstagen hier im Blog vorgestellt habe. Momentan habe ich viel mehr Reste als ( ungestörte ) Zeit...






Verlinkt mit dem Creadienstag

Sonntag, 25. August 2019

Mein Freund, der Baum: Baumhasel

Ich habe mir nun doch ein Herz gefasst und beschlossen, allen Baumliebhaberinnen und -liebhabern hier in meinem Blog eine Möglichkeit zu bieten, ihre Posts, die von Bäumen handeln oder Fotos von beeindruckenden Exemplaren zeigen, zu verlinken. 
Rebekka und Ghislana haben diese Rubrik vor Jahren "erfunden" bzw. weitergeführt, und ich hoffe, mir gelingt es in ihrem Sinne den schönen großen großen Freunden des Menschen und ihren Anhängern eine Heimat zu bieten. Unter meinem heutigen Post ist die Verlinkungsmöglichkeit einen ganzen Monat offen bis zum letzten Sonntag im September, wenn ich mit einem Post über einen neuen Baum eine neue Runde einläute. Ich hoffe auf einen regen Austausch.


Mein heutiger Baum gewinnt in Zeiten des Klimawandels zunehmend an Bedeutung, weil er viele Eigenschaften aufweist, die zur Stabilisierung unserer aus dem Gleichgewicht geratenen Waldbestände beitragen könnten, denn der Baum gedeiht gut in Gesellschaft anderer Laubbaumarten und neigt zum Glück nicht dazu, diese invasiv zu überflügeln.

Mein heutiger Post ist also der Baumhasel Corylus colurna L., auch Türkische Hasel, Türkische Haselnuss oder Byzantinische Hasel, gewidmet.


Die Baumhasel hat viele gute Eigenschaften:

Da ist einmal ihre hohe Widerstandskraft gegen abiotische Schäden, als da sind Hitze, Feuer, Schnee, Wasser, Wind, Emissionen, mechanische Verletzungen, aber auch biotische Schäden durch Schadinsekten - Borkenkäfer, Schwammspinner und Eichenprozessionsspinner machen ja momentan viel von sich reden. Die schaden der Baumhasel nicht, allerdings Mäuse, die den Stammansatz des Baumes genauso gerne schälen wie den von Buchen oder Kirschen.

An den Boden stellt die Baumhasel auch keine Ansprüche, sie zeichnet sich durch eine große Trockenstresstoleranz aus und hält Winter- und Spätfrösten stand. Außerdem wächst sie sehr rasch.

Im 17. Jahrhundert in Mitteleuropa eingeführt - verbürgt ist die erste Baumhasel aus Constantinopel (Istanbul) 1582 im niederösterreichischen Merkenstein - , wird die Baumhasel seitdem immer noch in sehr geringem Umfang bei uns, in Italien, Österreich, Polen oder Ungarn angebaut. Bisher ist sie hauptsächlich als Straßen- oder Parkbaum angepflanzt worden. So wie die beiden Baumhasel in meiner Nachbarschaft, die mit vielen anderen Bäumen auf einer kleinen "Insel" in einer Straßengabelung stehen ( weshalb ich sie auch nicht in ihrer ganzen Baumgestalt fotografisch erfassen kann ).

Im Wald dagegen wurde die Baumhasel bei uns in Mitteleuropa erstaunlicherweise nur sehr vereinzelt gepflanzt. Seit 2010 hat man einen verstärkten Anbau wegen der oben genannten Qualitäten endlich in Angriff genommen. 


Das natürliche Verbreitungsgebiet der Baumhasel ist allerdings die Balkanhalbinsel: im Norden bis nach Rumänien und im Nordwesten bis Bosnien & Herzegowina. Auch im Norden der Türkei kommt sie vor, im Kaukasus und bis nach Afghanistan und dem Himalaya. Dort wächst sie sowohl auf Kalk- als auch Silikatböden, wobei sie die flachgründigen, nährstoffarmen und trockenen Kalkböden bevorzugt. In ihrem Ursprungsgebiet muss der Baum normalerweise mit Temperaturen zwischen 5 und 13°C und einem jährlichen Niederschlag zwischen 500 und 800 mm zurechtkommen. In Rumänien gedeiht sie z. B. auf extrem trockenem Karstgestein. Temperaturextreme von -38 bis +40°C steckt der Baum aber auch weg.

Inzwischen ist diese Baumart in ihren Ursprungsländern selten anzutreffen, da die Bestände übernutzt sind: Das Holz ist extrem wertvoll, weil es kaum anfällig für Fäulnis ist und deshalb im Wasserbau gerne verwendet wird. In der Möbelindustrie wird es als "türkisch Nuss" ebenfalls sehr geschätzt.






Botanisch gesehen gehört die Baumhasel zur Gattung Hasel (Corylus) innerhalb der Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Sie ist ein sommergrüner Baum mit einer Wuchshöhe von bis zu 35 m ( und damit der Größte in seiner Gattung ). Sie wächst einstämmig mit einer schlanken kegel- bis pyramidenförmigen Baumkrone. Die Rinde der Baumhasel ist graubraun, flach-furchig und rissig und ähnelt mit den Jahren der der Eiche.

Die Baumhasel ist ein Pfahlwurzler, die damit in bis zu vier Meter Tiefe gelangt. Das stark ausgeprägte Wurzelsystem durchdringt auch schwierige "Unterlagen".

Die Geradschaftigkeit - so nennt man die Neigung des Baumes, sehr gerade Stämme auszubilden -  ist ausgesprochen hoch. Welche Höhe der Baum insgesamt erreicht, ist aber vom Standort abhängig. Auf gleichen Standorten holt die Buche die Baumhasel beispielsweise in Bezug auf den Durchmesser erst im Alter von über 100 Jahren ein.

An den behaarten Zweigen des Baumes zeigen sich nach der Blüte im Januar/März wechselständig angeordnet ei - bis herzförmige Blätter, spitz zulaufend und gelappt bis doppelt gesägt. Diese Blätter werden bis zu 12 cm lang. Die männlichen Kätzchen blühen  vor dem Laubaustrieb in hellem Gelb und sind 10-12 cm lang, die weiblichen Blüten sind rot und unscheinbar. Im Herbst färbt sich das Laub goldgelb.

Die Fruchtstände mit 5-8 kleinen Haselnüssen in einer vielfach geschlitzten Hülle mit krausigem Aussehen, die leicht klebrig von Harz ist, findet man schon ab August auf dem Boden. Die Nüsse sind kleiner und härter als die der Gemeinen Hasel Corylus avellana. Da sich die Nüsse zudem sehr schwer aus den Fruchtbechern lösen lassen, spielen diese Haselnüsse in der gewerblichen Verwertung keine große Rolle.

In der Türkei ist man deshalb dazu übergegangen, die Baumhasel in großem Stil als Veredelungsunterlage für den Haselbusch Corylus avellana zu verwenden, um an der türkischen Schwarzmeerküste unter optimalen klimatischen Bedingungen auf riesigen Flächen  (700.000 ha) Nüsse u. a. für die Nutellaproduktion zu gewinnen.



Was das Alter anbelangt, das dieser Baum erreichen kann, gibt es noch nicht genug Erfahrungswerte. Eines der ältesten Exemplare steht in Rumänien, dokumentiert mit einem Alter von 310 Jahren. In dem österreichischen Dorf Alland findet man eine 180 Jahre alte Baumhasel. Man geht von einem durchschnittlichen Alter von 200 Jahren aus.

Im rumänischen Nationalpark Cheile Nerei-Beusnita, 100 km südöstlich von Timisoara, gibt es noch einen sehr naturnahen Baumhaselbestand auf einer Fläche von 17 Hektar auf einer Höhe von 570 – 800 Metern. Im Winter gibt es dort meist einen Meter Schnee, im Sommer dann oft nur wenig Niederschlag. Der Karstboden besteht aus Kalkstein und hat einen sehr geringem Feinbodenanteil, das heißt, die Bäume stehen oft auf nacktem Fels. Dennoch sind die Bäume sehr stark, erreichen allerdings nur eine Wuchshöhe von 20 Metern. Andere Baumarten fallen unter solchen Bedingungen ganz aus, und die Baumhasel hat dann den Alleinstellungsstatus. Bei besserem Boden steht sie gerne mit anderen Edellaubbaumarten beieinander wie Berg- und Spitzahorn, Kirsche, Elsbeere, Silberlinde, Hainbuche und Rotbuche.




Wer Baumhasel in seiner Nähe hat, und die Nüsse gerne sammeln möchte, der findet hier nützliche Tipps. Inzwischen habe ich bei mir um die Ecke eine kleine Baumhasel - Allee entdeckt und dort ist allerhand los, was die Ernte anbelangt: Halsbandsittiche und Eichhörnchen reißen sich offensichtlich um die Nüsse...






Samstag, 24. August 2019

Meine 34. Kalenderwoche 2019


Der letzte Sonntag machte seinem Namen keine Ehre und brachte auch uns mal zehn Liter Regen. Weniger geglückt war der Versuch, mit der Lieblings-Ex-Kollegin unser Seychellenbild aus dem Atelier unserer früheren Mallehrerin zu holen: Bild zu groß, Kofferraum zu schmal. Augenmaß reicht halt nicht...


Immerhin: Bei der Gelegenheit hab es mir mal wieder angeschaut und mich ( innerlich ) gefreut, es demnächst an der Wand hängend bei mir zu haben.

Dafür hatte ich Entomologenglück:
Da ist mir doch eines der flinken winzigen Tierchen, die uns seit zwei Wochen immer mal im Haus besuchen ( am liebsten auf dem Tisch, wenn wir beim Essen dort sitzen ) in die Falle gegangen. Die Ähnlichkeit mit ner Schabe hatte mich doch sehr beschäftigt.
Im Kosmos - Insektenführer kam es nicht vor. Kein Wunder: Das Tierchen stammt aus Marokko, heißt deshalb Planuncus tingitanus ( Planuncus aus Tanger also ) und breitet sich mit der Klimaerwärmung auf der Rheinschiene gen Norden aus. Der Münchner Entomologe, der dazu forscht, hat es mir dann noch am gleichen Tag bestätigt.
Das Tierchen ist absolut harmlos, ganz im Gegensatz zu den Erntemilben Neotrombicula autumnalis, die mich heftig attackiert haben, als ich mal gerade zehn Minuten einen Gartenplatz gefegt habe. Zu blöd, dass ich anschließend die Jeans nicht sofort ausgezogen und die Beine abgeduscht habe. Jetzt juckt es wie närrisch, wenn ich unter der warmen Bettdecke liege...

Einen Wurm habe ich in dieser Woche zu allem Überfluss auch noch aufgegabelt, auf meinem PC: "e.tre456_worm_osx Trojan Virus", der ordentlich genervt hat beim Surfen im Internet. Das ist aber ein Fake- Trojaner, ist eine gefälschte Fehlermeldung, die  einen verlocken soll, eine bestimmte Website anzuklicken. Wenn da steht "one minute and 57 seconds remaining before damage is permanent", muss man schon sehr vernünftig sein. Ich habe das Problem dann nach einigen Infos gelöst bekommen, denn mein Virenscanner konnte nichts finden.

Ja, die schleichende "Sahelisierung" hier bei uns scheint auch andere Blüten zu treiben: Kamele ( besser: Trampeltiere ) im Kölner Grüngürtel! Vielleicht besser als die blöden E-Roller...

 Auf jeden Fall netter anzuschauen und wirklich gemütlich!









Sie ließen mich lächeln, ebenso dieser Stein.

Am Dienstag gab es dann einen zweiten Versuch, dass Seychellenbild heimzuholen - mittels Großraumtaxi diesmal. Zwei Monate ist es her, seit wir es gekauft haben. Wer mehr über die Malerin Dagmar Schmidt wissen will, kann es hier nachlesen.

Dank unserer patenten Bildaufhängung war es binnen einer Viertelstunde an der Wand.

Anschließend erlag ich einer Putz- & Aufräumattacke...



...und am Mittwoch folgte eine ( kürzere ) Backattacke ( Rezept hier ), denn ich wollte der Lieblings-Ex-Kollegin noch einen schönen Nachmittag machen, bevor sie in die konferenzintensive letzte Ferienwoche einsteigen musste.

Was bin ich froh diesen ätzenden Vorbereitungen seit fünf Jahren entronnen zu sein! Da mach ich drei Kreuzzeichen und denke an alle, denen es nicht so geht, wenn ich am Morgen auf meine Terrasse trete, das frische Lüftchen, Sommerduft inklusive, auf mich einströmen lasse...






Verwöhnt worden bin ich auch wieder: postalisch. Die liebe Sunni hat mir ganz ihrem Namen entsprechend "sunnige" Grüße von ihrem Museumsbesuch in Berlin geschickt. Dank dir, du Liebe!

Unser Kontakt ist ein schönes Beispiel für eine Ost-West- Annäherung, ein Bekanntmachen mit den so unterschiedlichen Lebensverläufen in den beiden deutschen Staaten bis zur und nach der Wende, die einem helfen, den Blickwinkel immer wieder mal zu ändern und auf das aktuelle Geschehen in unserem Land mit anderen Augen zu schauen. Auch wenn wir Beide momentan in einer sehr ähnlichen Situation stecken und den gleichen Beruf ausgeübt haben, ist der Weg dahin doch sehr unterschiedlich verlaufen. Ich kann nur jedem raten, solche Gelegenheiten zum individuellen Austausch zu ergreifen.

Ach so, ja: Dann habe ich noch - auch angesichts des Elends, das Bäume und Wälder derzeit erleben müssen -  entschieden, den Versuch einer Ersatz - Linkparty zu "Mein Freund, der Baum" zu starten. Ganz wie früher bei Rebekka und Ghislana am letzten Sonntag im Monat, also morgen:


Ich würde mich sehr freuen, wenn ganz viele Baumliebhaberinnen und - liebhaber sich mit ihren monatsaktuellen Beiträgen einfinden würden. Das Verlinkungstool ist tatsächlich einen ganzen Monat offen...







Verlinkt mit Andrea Karminrots Samstagsplausch und mit dem Sommerglück bei Wolfgang & Loretta


Freitag, 23. August 2019

Reisepässe für Frauen

... gibt es also tatsächlich in Saudi - Arabien seit vergangenem Dienstag auf Antrag durch die Frauen selbst, die es ihnen ermöglichen, ohne Erlaubnis eines männlichen Vormunds ins Ausland zu reisen.

Damit setzen die Behörden des Königreichs eine Reform um, die Anfang August beschlossen worden war. Den neuen Vorschriften zufolge darf jetzt jeder Bürger ab 21 Jahren unabhängig von seinem Geschlecht einen Pass beantragen. Ein Ende des Vormundschaftsrechts im wahhabitisch geprägten Staat ist damit aber noch nicht abzusehen:
"Dieses Vormundschaftssystem, das über die letzten 50 Jahre saudi-arabische Frauen praktisch unter Quarantäne gesetzt hat, basiert auf einer strikten Auslegung des islamischen Konzepts der walayah (Vormundschaft). Kein anderer Staat in der Geschichte des Islams hat bisher eine solch strikte Interpretation der walayah umgesetzt. Die Auswirkungen eines solch restriktiven Systems auf das Leben einer Frau sind unterschiedlich und hängen größtenteils vom Wohlwollen des männlichen Vormundes ab." (Quelle hier)
Mohammed bin Salman, der Kronprinz unternimmt zwar viel, um den prüfenden Augen der internationalen Gesellschaft gerecht zu werden. Doch glaubhaft ist das alles nicht wirklich:
"Ganz klar muss man sagen, dass das, was Mohammed bin Salman tut, kein Gutmenschentum ist. Er möchte Saudi-Arabien als neu, modern, aufgeschlossen und offen präsentieren und das ist eine kalkulierte Strategie." ( Sebastian Sons )
Nach wie vor können saudische Männer wegen "Ungehorsam" einer der ihnen unterstehenden Frauen immer noch rechtlich gegen diese vorgehen und ein Strafe in Form von Haft und Auspeitschung erwirken. An der grausamen Behandlung gegenüber den Frauen und Männern, die auf ihrem Menschenrecht der Meinungsfreiheit bestehen, ändert sich auch nichts. Und das ist der casus knaxus...


Friday - Flowerday # 34/19


Heute halte ich mich mal nicht exakt an Helgas Vorgabe,
meine Freitagsblümchen so zu zeigen,
wie sie tatsächlich gerade bei mir in der Vase stehen.


Heute habe ich sie ( mit einiger Mühe )
so hinter meinem Sofa aufgestellt,
dass sie genau vor meinem neuen Bild stehen,
dessen Farben & Formen die Blumen aufgreifen.
( Ja, und auch die Vase, 
deren Rot ganz links oben im Bild, nicht im Foto zu sehen, vorkommt. )

Knorpelmöhre und Hohes Eisenkraut Verbena bonariensis
schmücken sich mit einer einzigen Dahlie

Die Verbenen wuchsen in einem großen Topf auf meiner Terrasse,
und ich hoffe, sie nehmen mir das Abschneiden nicht übel 
und treiben noch eimal aus.


























Mit diesem Blumenarrangement feiere ich
den Neuzugang im Kitchischen Gehäuse &
gedenke gleichzeitig meiner lieben Eltern,
die heute ihren 68. Hochzeitstag hätten...

Bon week - end!






Verlinkt mit Helga Holunderbluetchen® und den Floral Passions von Riita...