Es verwundert mich inzwischen selbst, dass bisher in meinen Posts über meinen Garten nie von den beiden Haselbäumen ganz hinten rechts an der Grenze zur Nachbarin die Rede war ( in der Ecke gegenüber steht übrigens "Mutter Holunder" ): "Frau Haselin" ist doch seit Alters her ein Symbol für Lebens- und Liebesfruchtbarkeit, die Unsterblichkeit, den Frühling als glückhafter Beginn eines neuen Jahres. Bei uns im Garten ist sie immer das erste Gewächs, das blüht, meist schon Anfang Januar - das sichtbare Versprechen, dass auch der schlimmste Winter vorübergeht!
Die Hasel hat ( wie der Schwarze Holunder ) in Mitteleuropa eine lange kulturelle Tradition: Zumindest aus germanischer Zeit ist überliefert, dass die „Frau Haselin“ nicht gefällt werden durfte. Haselzweige finden sich übrigens häufig in heidnischen wie auch christlichen Gräbern. Als Nahrungsmittel ist die Hasel schon bei Steinzeitkulturen zu finden und scheint einen hohen Stellenwert besessen zu haben.
Weil die Hasel so verehrt wurde, wollte sie in den Vorstellungen unserer Altvorderen auch gegrüßt und gefragt werden, wenn man etwas von ihr wollte, zum Beispiel einen Zweig, um aus ihm eine Wünschelrute zu machen. ( Mit einer solchen Wünschelrute lassen sich Wasseradern, Erzgänge und verborgene Schätze finden. )
In der Sexualsymbolik gilt die Haselnuss als Sinnbild der Wolllust und der Fruchtbarkeit, der Haselstrauch selbst als beliebter Ort der außerehelichen Liebe. Daher rührt die Redewendung "in die Haseln gehen". Und trägt diese Liebe noch Früchte, so sind die Kinder eben "aus der Hasel entsprungen".
Nach altem Volksglauben konnte man mit einem Haselstecken Zauber und Unheil abwehren und Blitze und Erdstrahlen ableiten. Man glaubte sogar, dass nicht anwesende Personen damit - unter Aufsagen bestimmter Beschwörungsformeln - auf Entfernung verprügelt werden konnten.
In der Sexualsymbolik gilt die Haselnuss als Sinnbild der Wolllust und der Fruchtbarkeit, der Haselstrauch selbst als beliebter Ort der außerehelichen Liebe. Daher rührt die Redewendung "in die Haseln gehen". Und trägt diese Liebe noch Früchte, so sind die Kinder eben "aus der Hasel entsprungen".
Nach altem Volksglauben konnte man mit einem Haselstecken Zauber und Unheil abwehren und Blitze und Erdstrahlen ableiten. Man glaubte sogar, dass nicht anwesende Personen damit - unter Aufsagen bestimmter Beschwörungsformeln - auf Entfernung verprügelt werden konnten.
Die Gemeine Hasel/Corylus avellana ist ein sommergrüner, schnellwüchsiger Laubbaum bzw. Strauch, der 5 - 6 Meter hoch und ca. hundert Jahre alt werden kann. Dabei ist der Wuchs mit vielen dünnen, reich verzweigten Stämmen ab dem Boden eher strauchartig zu nennen. Diese Stämme bilden keine dicke Borke aus, sondern die Rinde bleibt glatt, eher hell und mit sichtbaren Korkporen (Lentizellen) zum Gasaustausch. Ältere Stämme erreichen eine Dicke von 10-18 Zentimetern, die stets durch junge Schösslinge ersetzt werden, die im ersten Jahre mehrere Meter hoch werden können, sich aber erst im folgenden Jahr verzweigen.
Die Blätter sind rundlich, 6-10 cm lang und fast ebenso breit. Sie fühlen sich durch kleine Härchen weich an und haben einen gesägten Rand. Im Herbst werden sie schön gelb bis gelbbraun.
Die Hasel hat männliche und weibliche Blüten am selben Baum. Die weiblichen sind klein und völlig unscheinbar, die männlichen sind gelblich-grüne, später braune Kätzchen von 8 bis 10 Zentimeter Länge. Schon ab Februar entlässt die Hasel aus diesen Kätzchen große Mengen an Pollen zur Windbefruchtung der weiblichen Blüten. Dieser Pollen ist einer der häufigsten Auslöser für Heuschnupfen.
Im Herbst reifen die Nüsse, die über Tiere verbreitet werden. Eichhörnchen & Co legen Wintervorräte mit ihnen an. Und die, die im Winter vergessen werden, sind Grundlage für neue Haselnusssträucher. Die Nussfrüchte sind 16-18 mm lang, bis zu dritt beieinander liegend, aus einem Fruchtbecher ragend. Die bei uns im Handel erhältlichen Haselnüsse stammen allerdings nicht von der Gemeinen Hasel, sondern von der südosteuropäischen Lamberts-Hasel/ corylus maxima.
Die Äste der Hasel wurden in der Vergangenheit für viele unterschiedliche Zwecke verwendet: Die langen, biegsamen Triebe des ersten Jahres dienten der Herstellung von geflochtenen Zäunen, Gerten, Stöcken, Körben, Vogelschlingen und anderem, stärkere Äste für Spazierstöcke und Armbrustbögen. Das wenig dauerhafte Holz wurde bei Drechsler- und Tischlerarbeiten verwendet.
Die Hasel hat männliche und weibliche Blüten am selben Baum. Die weiblichen sind klein und völlig unscheinbar, die männlichen sind gelblich-grüne, später braune Kätzchen von 8 bis 10 Zentimeter Länge. Schon ab Februar entlässt die Hasel aus diesen Kätzchen große Mengen an Pollen zur Windbefruchtung der weiblichen Blüten. Dieser Pollen ist einer der häufigsten Auslöser für Heuschnupfen.
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Die Äste der Hasel wurden in der Vergangenheit für viele unterschiedliche Zwecke verwendet: Die langen, biegsamen Triebe des ersten Jahres dienten der Herstellung von geflochtenen Zäunen, Gerten, Stöcken, Körben, Vogelschlingen und anderem, stärkere Äste für Spazierstöcke und Armbrustbögen. Das wenig dauerhafte Holz wurde bei Drechsler- und Tischlerarbeiten verwendet.
schwarzbraun ist sie hoffentlich nicht mehr...
AntwortenLöschensehr interessant zu lesen was du alles weiss über dem "noisetier" und die viele schöne fotos (mit marienkäfer sogar !) hier meint man dass man mit ein Y-ast davon wasser unter der erde entdecken kann ? im garten hier müssen bestimmt viele einhörchen versteck spielen, im frühling sind immer neue Hasel*bäumche da !
AntwortenLöschenliebe grüsse
Der Marienkäfer ist gerade beim Mahl: Blattläuse! Das sieht man auch schon an den klebrigen Stellen auf den Blättern, dass die wieder da sind, trotz lausiger Temperaturen.
LöschenGLG
gemeine hasel - genau! blüht hier seit dezember im wildwuchs rundherum und ich bin allergisch drauf!!
AntwortenLöschenaber die nüsse, die möchte ich nicht missen, obwohl ich manchmal sogar von denen niesen muss in der hochzeit der allergieschübe.......
da ist mir der holunder viel lieber - habe ihn auch schon angepflanzt (aus wurzeln die woanders gerodet wurden) an den gartenecken - holunder kann man nie genug haben!
happy weekend! xxxx
Haselnüsse sind was Wunderbares. Im Piemont gibts ja ganz köstliche Haselnüsse - feinster Nougat aus Alba lässt grüßen!
AntwortenLöschenLeider werden sie viel zu selten hier angebaut und statt dessen z.B.aus der Türkei importiert. Hier im Fränkischen gibt es nun einen Modell-Anbau dafür und ich hoffe, der ist erfolgreich.
Dass dieser Baum eine eigene und uralte Faszination hat, zeigst Du uns in Deinem Post ja sehr anschaulich. Die Haselnuss läßt Kraftströme fließen, das glauben die Rutengänger und das ist doch ein schönes Bild.
Gesund ist sie allemal und köstlich im Geschmack, wenn sie geröstet ist. Ein Lob auf Frau Haselin!
.... und auf Dich, weil Du sie uns so schön bebildert vorgestellt hast.
Liebste Samstagsgrüße von
Sieglinde
sehr spannende geschichte. und lecker ist sie noch dazu. wenn man davon nicht bauchweh bekommen würde....
AntwortenLöschenliebst,
jule*
jetzt werde ich unseren hasel mit ganz anderen augen betrachten!!
AntwortenLöschenliebe grüße
mano
So viel, was ich über die Hasel noch gar nicht wusste und so schön hinterlegt mit lichten Fotos. Wochenendgruß von Ulrike
AntwortenLöschenich mag ja auch sehr gern, die roten haselsträucher. im garten haben wir welche. nüsse gibts bei uns nie. vermutlich nen wurm drin.
AntwortenLöschenschöner post!
liebe grüße . die tabea
Da habe ich jetzt aber ganz viel (für mich) Neues und Interessantes über die Hasel erfahren. Jetzt geht es mir wie Mano, mit diesem Wissen schaue ich die Hasel ganz anders an. Danke!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Eine informative und schöne Haselreise. In diesem Jahr haben sich zwei junge Bluthaselbüsche in den Blumenbeeten angesiedelt. Die werde ich retten und umpflanzen. Bis in 100 Jahren. Die Bezeichnung Mutter Holunder kannte ich, aber Frau Haselin, sehr schön, noch nicht. Wieder was dazugelernt. LG Gitta
AntwortenLöschenMein Schwiegervater hat diese Gabe des Wünschelrutengehens, der findet tatsächlich Wasseradern. Nicht nur mit Zweigen, sondern auch mit Metallkleiderbügeln ...
AntwortenLöschenLG Astrid rechtsrheinisch
Da haben wir wieder was gemeinsam: Mein Vater war auch ein erfolgreicher Wünschelrutengänger und hat viele unterirdische Quellen gefunden.
LöschenGLG
...wir haben einen rotblättrigen Haselstrauch im Garten, liebe Astrid,
AntwortenLöschender noch nie Früchte hatte, weil der Schwiegervater ihn immer im Frühjahr kurz geschnitten hat...jetzt steht er im zweiten Jahr in voller Größe und Schönheit und ich bin gespannt, ob ich mal Nüsse ernten kann...ein sehr interessantes Portrait hast du da wieder geschrieben...danke,
dir einen guten Start in einen schönen Mai,
liebe Grüße Birgitt
Oh bitte her mit dem Stecken. Ich wüsste da einige Herrschaften mit T... und E... usw. Das wär's doch noch. Wir haben auch einige Hasel und lieben sie sehr. Ernten können wir nie, die Eichhörnchen sind immer schneller.
AntwortenLöschenLG
Magdalena
:-)
LöschenÜbrigens profitieren bei uns auch die Eichhörnchen...
GLG
Liebe Astrid,
AntwortenLöschenschön deine Hasel mit den schönen so frischen Blättern und Nüssen,
gerade erst habe ich sie mit Kätzchen gezeigt, die hier hat auch schon Blätter. Ich freue mich heute bei dir genießen zu dürfen!
Danke dir!
Hab mich über deinen Besuch sehr gefreut, dein Blumenstrauß ist auch wunderschön!
Hab eine schönes genussvolles Wochenende,
herzlichst Monika*
Was für ein schöner und spannender Post über den Haselstrauch, die Bräuche drumherum. Danke dir! Ich habe einen großen mehrstämmigen unten am Pfad zum See, einen noch jüngeren an der Hauseingangstreppe, vermutlich auch einem vergessenen Eichhörnchenversteck entwachsen, und eine Bluthasel, die - ich weiß nicht wie, vermutlich aber auch durch Tiere - in meinen Garten eingezogen ist und sich manchen Schnitt gefallen lassen muss, damit sie nicht alles andere überwuchert... Nüsse gibt's jedes Jahr, aber nicht für uns, Eichhörnchen und Mäuschen sind zu fix, die ernten schon die grünen Nüsschen... Aber ich bin's zufrieden so, und hab für die Kinder jahrelang die von den Tieren geknackten bzw. gelöcherten Schalen gesammelt, Tierspuren eben ;-). Liebe Grüße Ghislana
AntwortenLöschenLiebe Astrid,
AntwortenLöschenschön Dein Post. Voller Wissenswertem und Informativem.
Lachen musst ich über den Teil Deines Textes:
* Man glaubte sogar, dass nicht anwesende Personen damit - unter Aufsagen bestimmter Beschwörungsformeln - auf Entfernung verprügelt werden konnten.*.
Also wenn das ginge, da fiele mir schon so der Eine oder Andere ein, der .... Aber das ließe ich dann doch lieber. Vielleicht bekäme ich auch eine Abreibung.
LG lykka
sehr interssant und informativ dein Beitrag
AntwortenLöschenvieles war mir auch noch nicht bekannt
aber mit ihrem frishcen Grün ist sie immer wieder schön anzuschauen
liebe Grüße
Rosi
Hallo Astrid, ich habe auf einem der Küchenbilder heute diesen wunderbaren farbenfrohen Tassen entdeckt, die ich schon ewig suche, wer ist denn der Hersteller, und wie heisst die Serie...
AntwortenLöschenLG und vielen Dank, Petra
Liebe Petra, das sind die "Solid Color" von Dibbern, die ich seit 30 Jahren sammle. Schau mal hier:
Löschenhttps://www.dibbern-onlineshop.de/solid-color/
GLG