Freitag, 23. August 2019

Reisepässe für Frauen

... gibt es also tatsächlich in Saudi - Arabien seit vergangenem Dienstag auf Antrag durch die Frauen selbst, die es ihnen ermöglichen, ohne Erlaubnis eines männlichen Vormunds ins Ausland zu reisen.

Damit setzen die Behörden des Königreichs eine Reform um, die Anfang August beschlossen worden war. Den neuen Vorschriften zufolge darf jetzt jeder Bürger ab 21 Jahren unabhängig von seinem Geschlecht einen Pass beantragen. Ein Ende des Vormundschaftsrechts im wahhabitisch geprägten Staat ist damit aber noch nicht abzusehen:
"Dieses Vormundschaftssystem, das über die letzten 50 Jahre saudi-arabische Frauen praktisch unter Quarantäne gesetzt hat, basiert auf einer strikten Auslegung des islamischen Konzepts der walayah (Vormundschaft). Kein anderer Staat in der Geschichte des Islams hat bisher eine solch strikte Interpretation der walayah umgesetzt. Die Auswirkungen eines solch restriktiven Systems auf das Leben einer Frau sind unterschiedlich und hängen größtenteils vom Wohlwollen des männlichen Vormundes ab." (Quelle hier)
Mohammed bin Salman, der Kronprinz unternimmt zwar viel, um den prüfenden Augen der internationalen Gesellschaft gerecht zu werden. Doch glaubhaft ist das alles nicht wirklich:
"Ganz klar muss man sagen, dass das, was Mohammed bin Salman tut, kein Gutmenschentum ist. Er möchte Saudi-Arabien als neu, modern, aufgeschlossen und offen präsentieren und das ist eine kalkulierte Strategie." ( Sebastian Sons )
Nach wie vor können saudische Männer wegen "Ungehorsam" einer der ihnen unterstehenden Frauen immer noch rechtlich gegen diese vorgehen und ein Strafe in Form von Haft und Auspeitschung erwirken. An der grausamen Behandlung gegenüber den Frauen und Männern, die auf ihrem Menschenrecht der Meinungsfreiheit bestehen, ändert sich auch nichts. Und das ist der casus knaxus...


3 Kommentare:

  1. Unglaublich in der heutigen Zeit. Ich glaube aber "die Welt" weiss ganz genau dass das nur Schein ist.
    Liebe Grüße Tina

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  2. Dieser "Reisepass" ist der Sand von Mohammed bin Salman, den die westliche Welt sich gerne in die Augen streuen läßt - und ist dadurch auch die Legimination der miesen Geschäfte, die der Westen mit diesem Verbrecher gerne abwickelt - damit die Wirtschaft in Gang bleibt. Unsere Regierungen sind die Lobbyisten dieses mörderischen Systems Salman.

    Der Westen will doch gar nicht sehend werden - und der Sand ist doch ein gutes Mittel, zu sagen: Wir haben von nichts gewußt! Mit Sand in den Augen - diesen kleinen Zückerchen - kann man doch auch nichts sehen - und was man nicht sieht, weiß man auch nicht!

    Es ist zum Schreien, diese Blindheit!

    Danke für Dein Hinschauen!

    Liebe Grüße Luitgard

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  3. Es ist der letzte Absatz in dem von Dir verlinktem Artikel, der jedem klar sein sollte. Es geht bei diesen "Innovationen" nicht um die Würde von Menschen und Gleichberechtigung. Es sind wirtschaftliche Interessen.
    Mein erster Gedanke, als ich von dieser Neuerung hörte, war: Frau muss aber auch erst zur Behörde kommen, um ihren Pass zu beantragen.
    Wieder einmal bin ich froh in der heutigen Zeit und hier zu leben.
    Viele liebe Grüße,
    Karin

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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