Mittwoch, 30. November 2016

Mittwochs trag ich IX


Heute zeige ich endlich meine Tunika nach dem Schnitt "Stitch Details" aus der Ottobre 5/2012, welche ich mir für den Collagen - Workshop vor zweieinhalb Wochen genäht hatte:


Ich hatte einfach keine Zeit zum Fotografieren, kein gutes Wetter, schlechtes Licht, wichtigere Dinge usw.  - musste also irgendwo im Haus ein Plätzchen gesucht werden. 

Am hellsten war es in diesem grauen November dann dort, wo es bei uns Dachflächenfenster gibt... 


















... vor der Sammlung mit der klassischen Musik. Maria Callas lenkte mich ein bisschen ab von der ( verhassten ) Poserei.

Den Bio - Jersey "Gothic Roses" der Tunika habe ich von hier. Er ist bedruckt mit einem schwarzen Rosenmuster. An der Seite ist ein Drittel aber unbedruckt geblieben. Das habe ich beim Oberteil genutzt. 
Neu am vertrauten Schnittmuster ist die per Hand gefältelte Ausschnittrüsche und die ( gestickte ) Ansteckrose ( Stickdatei von hier ). Sonst habe ich alles so am Schnitt gelassen wie bei meinem ersten Modell.


Die Callas ist ein Werbedisplay aus der Hinterlassenschaft meines verstorbenen Bruders ( ebenso der größte Teil der CD - Sammlung ). Aber auch der Herr K. und ich sind große Verehrer der unvergleichlichen Sängerin. Deshalb zum Schluss noch ein bisschen Musik - meine absolute Lieblingsarie aus "La Somnambula" von Bellini in der Liveaufnahme von 1955:



Ich wünsche euch allen einen schönen letzten Me-Made-Mittwoch in diesem Jahr!








Und weil "Winterfarben" das Dezemberthema bei Ines Meyrose sind, verlinke ich diesen Post auch mit ihrem Blog...

Dienstag, 29. November 2016

12tel Blick - November 2016




Mein 12tel Blick im November am 29. Tag des Monats,  10 Uhr:














Huu, kalt war es auf der Wiese
nach einer Nacht mit minus acht Grad Tiefsttemperatur!
Doch die im Juli skalpierte Trauerweide zeigt sich noch grün.
Ihre Schwestern hingegen präsentieren 
die zu dieser Jahreszeit üblichen gelblichen Schleppäste.
Dahinter schimmern die frostigen Dächer der Schrebergartenlauben.
Die Hundebesitzer schaffen es an diesem Morgen
nur vereinzelt auf die Wiese.
( Die anderen knubbeln sich am Rande der Spiel- & Picknickwiese,
die näher an den Häusern liegt. )

Noch einmal werde ich am Jahresende ganz gezielt
zu dieser Stelle kommen.
Mit Schnee rechne ich dann eigentlich nicht...



Und hier die Übersicht über die vergangenen zehn Monate:
















Montag, 28. November 2016

Herzlichen Glückwunsch


zum 85. Geburtstag,


lieber Tomi Ungerer!

Mit deinen Zeichnungen für Bilderbücher
&
deinen sexuellen Satiren
hast du in der miefigen Zeit meiner Jugend
die Gesellschaft ganz schön aufgemischt.

Mit deinem Liederbuch
( das mich bis heute begleitet & Freude macht )
hast du für mich die alten Lieder
von aller Tümelei befreit  &
ihre Schönheit wieder sicht- & hörbar gemacht.

Ein Kämpfer für die Bedürfnisse der Kinder,
ein entschiedener Anti - Nationalist,
ein überzeugter Europäer, 
ein liebenswerter Elsässer
&
einer, der den Weltschmerz auf der Schulter trägt,
bist du -
und dafür bin ich dir dankbar!






Meine 47. Kalenderwoche 2016






















Der Freund des Herrn K. hatte uns Montag vor einer Woche spontan zu einer Verabredung in die Innenstadt gelockt. Nein, nicht zum Weihnachtsmarkt, aber kurz dahinter ins Bistro der Brauerei Früh. ( Und dort hat er mich zu einem "Kölschen Tiramisu" überredet - lecker! )























Anschließend besuchten wir gemeinsam ein Philharmoniekonzert mit  György Ligeti "Lux aeterna" und Johannes Brahms "Ein Deutsches Requiem", dirigiert von unserem französischen Generalmusikdirektor - einfach großartig & berührend ( allein bei "Ihr habt nun Traurigkeit" mit feuchten Augen an die Decke geschaut und an all die gedacht, die ich verloren habe seit Beginn dieses Jahrtausends...). Deshalb gibt es hier für alle die Fassung der unglaublichen, innigst geliebten Lucia Popp:



Da wir schon am Dienstag wegen des Autos unterwegs sein mussten, haben wir gleich noch versucht, Weihnachtsgeschenke für die Enkelschar zu besorgen.

Ein Glück, dass mir die Überfülle inzwischen auf die Nerven geht und ich gar keine Lust habe, mehr zu kaufen, als ich geplant hatte...
























...besonders in diesem schwedischen Möbelhaus ( O.K., es war dort sehr friedlich, aber zu viel Rennerei für nichts und wieder nichts ).




Ansonsten in dieser Woche angesagt: Dauerbacken beim Herrn K., Non-Stop-Nähen bei mir, bis die Päckchen am Donnerstag kurz vor sechs Uhr abends bei der Post aufgegeben werden konnten. Der Rest war viel Haus- und Aufräumarbeit...


Nachdem ich mich in den letzten Wochen ständig mit denen auseinandergesetzt habe, die unser Zusammenleben in für mich negativer Weise umkrempeln wollen, habe ich inzwischen ein unbändiges Bedürfnis, mich damit zu beschäftigen, wie wir das Leben auf unserer Erde humaner gestalten können.

Jemand, der das in vielfältigster Weise schon seit Jahren versucht, ist meine österreichische Bloggerfreundin in dem schönen Retz im Weinviertel: Anneliese/kitzkatz design. Über ihre Motivation sagt sie:
"... Ich glaube an eine Gesellschaft, in der die, denen es gut geht, für diejenigen da sind, denen es weniger gut geht – ganz unabhängig von Religion, Geschlecht, Alter, Aussehen, sexueller Orientierung ... Eine Gesellschaft, die von respektvollem Miteinander geprägt ist und in der die Würde jeder/jedes Einzelnen zählt. Wir alle zusammen können diese Gesellschaft sein."
Sie hat nicht nur im Frühjahr als Volunteer auf der griechischen Insel Lesbos geholfen, Flüchtlinge, die über das Meer aus der Türkei gekommen sind, in Empfang zu nehmen und zu unterstützen, sondern zuletzt - neben Berufstätigkeit & Familienarbeit - viele, viele Decken, Loops, Karten genäht für ihre Crowdfunding-Kampagne zugunsten von Swisscross, einer Initiative, mit der sie auf Lesbos zusammengearbeitet hat. Gemeinsam mit dieser will sie möglichst viele geflüchtete syrische Familien in der Türkei mit Holzöfen ausstatten.

Source
Wer Anneliese und swisscross unterstützen möchte, kann dies hier über wemakeit tun. Anneliese würde sich sehr freuen, wenn noch andere unter euch die Kampagne ebenfalls weiter teilen, sei es auf ihren Blogs oder auf Facebook, Instragram, Twitter etc. ( Für Facebook & Co gibt es “Teilen”-Buttons direkt auf der Kampagnen-Seite, das geht besonders bequem. ) So finden sich vielleicht noch ein paar mehr Menschen, die Wärme spenden möchten.

Ich danke euch jetzt schon herzlich für euren Einsatz oder eure Spende, auch im Namen von Anneliese.

Die Sache mit den Holzöfen ging mir auch im Halbschlaf nicht aus dem Kopf und mir wurde - auch ausgelöst durch Lisas Kommentar - klar, dass ich meine ersten Lebensmonate auch in der Wärme eines solchen "Flüchtlingsöfchens" verbracht habe: Meine Oma hatte es bekommen, als ihr nach Jahren der Flucht und des Unbehaustseins zwei Zimmerchen im Dorf meiner Kindheit zugeteilt wurden. Darin haben auch meine Mutter & mein Vater gelebt. Und so wurde ich dort geboren.







Verlinkt mit dem Samstagsplausch/Karminrot 

Sonntag, 27. November 2016

Mein Freund, der Baum: Geschlitzter Silberahorn


Nachdem ich mich bei meinem Baumpost im vorangegangenen Oktober über die drei verschiedenen "Ahörner": Berg-, Feld- und Spitzahorn ausgelassen habe ( und im Oktober letzten Jahres über den Silberahorn ), möchte ich noch ein weiteres Exemplar dieser Spezies präsentieren, der hier in meiner unmittelbaren Umgebung sehr häufig vorkommt, weil er in den ersten 25-30 Jahren sehr schnell wächst und damit ein begehrter Baum für die städtische Begrünung ist: der Geschlitzte Silberahorn Acer saccharinum 'Laciniatum Wieri':


Er erreicht aber mit ca. 100 Jahren - verglichen mit anderen baumförmigen Ahorn-Arten - keine hohes Alter. Der locker aufrechte Baum stammt ursprünglich aus Nordamerika, doch ist er auch in Mitteleuropa weit verbreitet, denn sein 5-lappiges Blattwerk ist ein echter Blickfang: die bronze-grünen, tief geschlitzten & gesägten Blätter wirken elegant und stilvoll. Er ist für große Gärten und Uferpartien bestens geeignet da er feuchte Böden bevorzugt, und winterhart. Er kann sogar in große Kübel gepflanzt werden.




Er  wird 15 bis 20 m hoch und seine Krone 12 bis 20 m breit, wobei die Kronenäste locker aufrecht & weit ausladend wachsen, die Seitenbezweigung dann aber schleppenartig tief herunterhängt.

Die Blätter sind sommergrün, sehr fein, teilweise fadenförmig geschlitzt. Beim Austrieb im Frühjahr sind sie bronzefarben,  werden dann hellgrün und unterseits silbrigweiß. Die Herbstfärbung ist dann wieder gelb.


Dieser Ahorn wurzelt oberflächlich mit stark verzweigten Wurzeln und vielen kleinen Seitenwurzeln, die dazu neigen, harten Boden nach oben zu drücken.

Ähnlich wie beim Zucker-Ahorn wird im Ursprungsland auch bei diesem Baum der Saft, der im Frühjahr zu den Trieben aufsteigt, für die Zuckergewinnung (Ahornsirup) verwendet.


Auf dem Platz, der 2014 mein 12tel Blick war, stehen übrigens vier dieser gefälligen Bäume, die aber vor allem im Herbst ins Blickfeld geraten, wenn das filigrane Laub massenhaft auf dem Pflaster liegt...

Bei Ghislana/Jahreszeitenbriefe findet ihr heute noch mehr Bäume.







Samstag, 26. November 2016

In Heaven 66
























Novemberhimmel...

und Gedanken an weit Zurückliegendes, an das Ende eines Mythos, an Missstände, die an der Humanität unserer Gesellschaft zweifeln lassen, und an dieses, in unseren Zeiten total Unwichtige...

Mal schauen, wie ich heute die Kurve kriege...

Freitag, 25. November 2016

Wieder nichts zu Raif, aber schon wieder zur Türkei


Ihr habt bei Nacht und Nebel gekriegt,
Und euer Feind, er liegt besiegt,
Doch als man die Leiche beim Licht erkannt,
Da wars euer eigenes Vaterland.

Franz Grillparzer
(1791-1872)



Das möchte ich gerne dem türkischen Volk momentan ins Poesiealbum schreiben. Nützt aber nichts, denn - zumindest die, die laut tönen - wollen es ja nicht wahrhaben. Für sie ist der Herr E. der vom ganzen Volk demokratisch gewählte Präsident, wie sie nicht müde werden zu behaupten.

Zur Erinnerung:
Bei der Wahl im Juni 2015 hatte die AKP mit einem Wahlergebnis von 40,9 Prozent die absolute Mehrheit verloren. Da ihr das Ergebnis jedoch nicht passte, bildete sie keine Regierungskoalition, sondern schrieb die Neuwahlen aus. Bei dieser am 1. November 2015 kam die AKP dann auf 49,5 Prozent ( darunter 59,7 Prozent der in der Bundesrepublik lebenden Türken ). 50,5 Prozent der Türken haben die Partei des Herrn E. also nicht gewählt. Demokratie bedeutet, dass auch die Rechte der "Minderheit" im Staatswesen geschützt werden, auch von denjenigen, die die meisten Sitze im Parlament haben. Aber das muss Herr E. sich ja nicht von uns sagen lassen, denn wir können ja vom türkischen Volk lernen, wie echte Demokratie geht.

Source
Offensichtlich hält der "vom ganzen Volk gewählte Präsident" davon aber nicht allzu viel. Sein letzter Streich vor einer Woche: Gegen 103 Wissenschaftler der Technischen Universität Yildiz wurde Haftbefehl erlassen, 73 tatsächlich festgesetzt, dazu landesweit 31 weitere Akademiker. 150 verhaftete Journalisten, 2.386 Richter und Staatsanwälte sind schon im Gefängnis.

Allein 2099 Schulen, Universitäten & Studentenheime wurden geschlossen, 6337 Akademiker entlassen. Seit dem Putschversuch wurden 41.667 Lehrer aus ihrem Beruf  vertrieben ( allein in der Kurdenmetropole Dyarbakir sind es 4500 ).

So geht man mit Eliten um, da können die Populisten der westlichen Welt noch viel lernen! Bildung ist sowieso überbewertet, und die Kinder einer anderen Ethnie im eigenen Staatswesen stellen sowieso nur Unsinn an, wenn sie zu viel wissen...

Aber es trifft auch andere Eliten: Offiziere zum Beispiel. In der vergangenen Woche wurden wieder 310 unehrenhaft entlassen, 4719 insgesamt seit dem Putschversuch, allein ein Drittel der Generäle & Admiräle & die Hälfte der Kampfpiloten. Wenn wundert's noch, dass inzwischen bei der Allianz stationierte Angehörige der türkischen Armee in den jeweiligen Einsatzländern Asyl beantragt haben. ( Und die Reaktion darauf kam auch prompt am Sonntag: Bei den Betroffenen handle es sich um Soldaten, denen Terrorismus vorgeworfen werde, sagte der Herr E. Sie seien an der Vorbereitung des Putsches im Sommer beteiligt gewesen. Die Nato könne diesen Anträgen nicht stattgeben. )

Und dann noch: Mehr als 50.000 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes sind per Dekret entlassen worden, am Dienstag kamen weitere 15.726, darunter wieder viele Sicherheitskräfte, hinzu und 375 Vereine, 18 Stiftungen und ein Gesundheitszentrum wurden geschlossen. Die entlassenen Staatsbediensteten werden in Anhängen zu dem neuen Dekret erneut namentlich benannt und damit öffentlich an den Pranger gestellt.

Sorge um zu große "Sicherheitslücken" im türkischen Staatswesen braucht man sich nicht zu machen: Schon kurz nach dem Putsch hatte Herr E. die massenhafte Aufrüstung der Regierungspartei AKP und die Umwandlung derselben in bewaffnete Streitkräfte angekündigt. Und jeder Dorfvorsteher wurde angehalten jegliche subversiven Aktivität zu melden - Blockwart, ich hör dir trapsen.

Als Reaktion auf den gescheiterten Putsch hat die türkische Regierung nach eigenen Angaben gegen rund 82.000 Menschen ermittelt. Mehr als 35.000 Menschen seien in Untersuchungshaft genommen worden, nach knapp 4000 Verdächtigen wird noch gesucht. Fast 200 Medienhäuser wurden geschlossen - von Meinungsfreiheit kann keine Rede mehr sein. Nachdem Abgeordnete der prokurdischen Oppositionspartei HDP festgenommen worden sind, hat der Herr E. auch einen Haftbefehl gegen den Chef der syrischen (!) Kurdenpartei PYD, Salih Muslim, ausstellen lassen.


Herr E. hat aber nicht nur mit den Verhaftungen, Entlassungen & Schließungen die "Demokratie neu definiert". Ebenso freizügig ist er, was die vertraglich festgelegten Grenzen seines Landes anbelangt: In Sendungen des Staatsfernsehens wird Kartenmaterial benutzt, das deutlich macht, welche Gebiete er als seinem Land zugehörig ansieht:

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"Wir können nicht auf 780.000 Quadratkilometern eingesperrt werden", sagte der Staatschef bei einem Festakt zum 78. Todestag von Republiksgründer Mustafa Kemal Atatürk am 10. November 2016 im Atatürk-Mausoleum in Istanbul. Und weiter:
"Wenn Sie heute nach Syrien, in den Irak, nach Afrika oder zu irgendeinem Ort auf dem Balkan gehen und dort die Menschen nach ihrer Meinung über die Türken fragen, hören Sie niemals Ausdrücke, wie Unterdrückung oder Massaker. Es ist bereits ein Jahrhundert vergangen, seit dem wir diese Regionen verlassen haben, aber die Menschen dort haben nie aufgehört zu warten." ( Quelle hier )
"Wir haben unsere derzeitigen Grenzen nicht freiwillig akzeptiert. Unsere Gründungsväter wurden außerhalb dieser Grenzen geboren." 
"Im Vertrag von Lausanne haben wir Inseln weggegeben. So nah, dass wir eure Stimmen hören können, wenn ihr hinüberruft. Das waren unsere Inseln. Dort sind unsere Moscheen."
Herr E. hat auch nach diesem Auftritt immer wieder griechisch-türkische Grenze in Frage gestellt. Premierminister Yildirim findet es "seltsam, in dieser Region Pläne ohne die Türkei zu machen." Und weiter, Ankara verfolge "keine expansionistische Politik", sondern sei dort, "um Probleme zu lösen, die uns schmerzen". ( Informationen über die historische Dimension des Themas sind hier zu finden. )

Aha, am türkischen Wesen soll jetzt also die Welt genesen... Ich sag jetzt nichts mehr von wegen 1933, empfehle aber die Lektüre von Viktor Klemperers "Tagebüchern", Band 1, da kann man nachlesen, wie das damals bei uns vor sich gingen. Parallelen rein zufällig?

Immerhin haben die EU - Parlamentarier die Schnauze voll & wollen nicht mehr länger zusehen, wie die Türkei sich in eine Diktatur verwandelt. Wer schweigt, der toleriert. Diesen Vorwurf wollen sie offensichtlich nicht auf sich sitzen lassen und haben gestern Mittag die Aussetzung der Beitrittsgespräche mit der Türkei gefordert. Allerdings ist das ein eher schwaches Signal ( siehe hier ). Die donnernden Drohgebärden kamen postwendend ( hier )...


Eigentlich ging es bei mir im Blog anfangs jeden Freitag um Raif Badawi und all die anderen Blogger, die von ihrem humanen Recht auf Meinungsfreiheit Gebrauch gemacht hatten, inhaftiert und bestraft wurden. Aber in Bezug auf diese ist die Nachrichtenlage derzeit eher mau.

Ich bewundere immer wieder, wie sich Woche für Woche Menschen auf die Straße stellen, twittern oder Politiker aufsuchen wie das kanadische "Raoul Wallenberg Centre for Human Rights", "Amnesty International Canada", die gestern und die österreichischen Grünen, die heute ihre 100. Mahnwache (!) abgehalten haben, oder der englische "Pen", der einmal monatlich eine Mahnwache vor der saudischen Botschaft organisiert - aber all das sind keine Nachrichten, wie wir sie alle wünschen & erwarten...

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Stattdessen müssen wir immer öfter, immer mehr der Tatsache gewahr werden, dass die für allgemeingültig und für ewig überdauernd  gehaltenen Menschenrechte in immer mehr Ländern mit Füßen getreten werden, auch vor unserer unmittelbaren Haustür. Die Wahl von Donald Trump und das Brexit-Referendum sind die sichtbarsten Ergebnisse eines politischen Stimmungswandels in den westlichen Demokratien und lassen befürchten, dass die Demokratie als Staatsform sich selbst zerstören könnte - und damit unsere derzeit ausgesprochen privilegierte Lebensweise.

Da halte ich es für ausgesprochen legitim, diesen Platz in meinem Blog, wenn es denn erforderlich ist, allgemein den Themen Meinungsfreiheit & Menschenrechte frei zu halten...


Noch eine Bemerkung zum Schluss:
Wie jetzt bekannt wurde, hat Großbritanniens Außenminister Boris Johnson bei seinem Besuch in Ankara gesagt, er könne der Regierung von Herrn E. zum erfolgreichen EU-Beitritt verhelfen. Im Wahlkampf vor dem britischen EU-Referendum hatte Johnson noch Stimmung gegen eine mögliche Überschwemmung der Insel mit lauter ( visafreien ) Türken an die Wand gemalt. Hypokrisie - das war das Stichwort, mit dem ich meine Badawi - Posts damals begonnen habe.










Friday - Flowerday # 47/16

bietet allen, die Blumenschmuck lieben,
heute wieder ein Forum in ihrem Blog.
























Adventlich ist nur der Stern.
























Ansonsten ist mein heutiges Arrangement
( gewollt ) morbide:
























Auberginfarbene Proteen...























... eine Hortensie in purpur -


darüber schwebt eine duftige Wolke aus Asparaguswedeln
in dunkelstem Violett.
Und alle Gläser & Vasen in dieser Farbe habe ich 
rundherum versammelt.



























Für mich bei Kerzenschimmer sehr anheimelnd.


Bon week - end!




Donnerstag, 24. November 2016

Monatscollage November 2016





Ganz im Gegensatz zum letztjährigen November
ist mir in diesem Jahr
eine Kraft & Energie zugewachsen
dank der vielen Stunden, 
verbracht mit lieben Menschen,
groß & klein,
die es mir möglich machten,
die Widrigkeiten in Politik & Gesellschaft
mit einer gewissen Kampfeslust
anzugehen.


Jetzt warte ich auf einen Weihnachtsmonat, der diesmal ganz nach meinem Gusto ablaufen soll...








Alle Monatscollagen sammelt heute wieder die überaus nette Birgitt von Erfreulichkeiten 😉

Mittwoch, 23. November 2016

Mittwochs mag ich: Resteverwertung III


Auch am heutigen Mittwoch geht es mal wieder um die Verwertung schöner Stoffreste, und zwar von dieser Latzhose für das winzigkleine M.

Daraus wurde ein Röckchen für die große Schwester, bestickt mit dem momentan geliebten Einhorn:
































Schnittmuster: Bubblegum Skirt/Kid5 ( reichlich modifiziert* )
Stickdatei: Susalabim/Kunterbuntdesign



Und auch heute bin ich wieder dabei beim MMi beim Frollein Pfau , weil ich meine Resteverwertung so mag.



* Ich habe statt der Schrägbänder, mit der der Rock sonst an den Rändern eingefasst wird, zwei Saumbelege von 3 cm Breite zugeschnitten, Vlieseline aufgebügelt und am unteren Rand der beiden Rockteile miteinander vernäht, umgeschlagen, gebügelt und 2 cm breit von der rechten Seite abgesteppt. Die Belege gehen nur bis zur Markierung im Schnitt. Erst dann habe ich die Seitennähte des Röckchens geschlossen.