Montag, 29. Februar 2016

Meine 8. Kalenderwoche


Montags Konzert in der Philharmonie ( Beethoven & Eötvös  ), dienstags Oma - Opa - Nachmittag, mittwochs Reisevorbereitungen und donnerstags: Abflug!










Züri - endlich mal wieder:



Tage, die mehr nach Winter, und solche die mehr nach Frühling gerochen haben, Profanes und ganz hehre Kunst ( endlich, endlich mal im Kunsthaus Zürich! ), jeden Tag herrlich geschmaust, ob zu Haus oder außer Haus ( haben die Mädchen nicht den Tisch schön gedeckt? ).

















Jeden Tag miteinander gespielt und zweimal denselben, ganz, ganz zauberhaften Film angeschaut und Bibliotheken & den schönsten Kinderbuchladen Zürichs durchstöbert, bei Schwarzenbach echte Spezereien erworben und ein neues, größeres Cello gemietet.






















Einfach schön & intensiv war es! Morgen folgt noch ein Post zu unserer Unterkunft...

Und lernen konnten wir von den Schweizern auch was am gestrigen Sonntag:



Die haben nämlich den Angriff auf ihre demokratische Verfassung & den Rechtsstaat erkannt, sich konsequent zur Wehr gesetzt und so argumentiert, dass sich die Populisten nicht mehr als die alleinigen Wahrer des Volkswillens aufspielen konnten.

Könnte doch für unsere Zivilgesellschaft ein leuchtendes Beispiel sein, wie man denen zu begegnen hat, die angeblich das Volk sind....




Ach ja, und dann hat der Blog in der vergangenen Woche ein neues Gesicht bekommen: Endlich hat sich mein Traum, mich in die Lüfte erheben zu können, erfüllt, denn die liebe Eva hat mir als Tauschobjekt für dieses Karnevalskostüm einen neuen Header gestaltet. Mein Lieblingsvogel, der Mauersegler, schwingt sich auf und zieht lauter farbige "Läppchen", mein Symbol für den kölschen Karneval, hinter sich her. Anschließend mussten Schrift und andere Kleinigkeiten auch einer Frischzellkur unterzogen werden...

Einzig mein Problem mit der Blogroll, die ich gerne auf eine Extra - Seite verbannt hätte, habe ich immer noch nicht gelöst bekommen. Stattdessen ist die Liste all der Bäume, über die ich schon geschrieben habe, ausgelagert worden, und die Baumposts sind jetzt um diese Liste gekürzt. Mit dem Aussehen des Gadgets "Ich lese hier mit" bin ich auch nicht wirklich zufrieden. Auch da nehme ich Tipps gerne entgegen.


Ich hoffe, euch gefällt es nach wie vor hier bei mir in meiner Welt des Kitchi, paradiesisch bunt & nachdenklich ohne in plakatives Schwarz - Weiß zu verfallen, unter dem weiten Himmel dieser Erde angesiedelt, trotzdem dem Heimatort verbunden...





Sonntag, 28. Februar 2016

Mein Freund, der Baum: Birnbaum



Mein heutiger Baumpost ist sozusagen ein Denkmal, ein Denkmal für einen Baum, den es nicht mehr gibt, der mir aber 26 Jahre lang Tag für Tag mindestens jeden Morgen beim Öffnen des Schlafzimmerfensters ins Auge gefallen ist: der Birnbaum in Nachbars Garten.

Riesig war er, reichte über mehr als 3 Etagen in die Höhe, war im Frühling über und über mit Blüten bedeckt. Birnenrost setzte ihm später im Jahr zu. Im Herbst trug er relativ wenige gesunde Früchte, ließ aber viele verwurmte laut hörbar zu Boden plumpsen - eine echte Baumpersönlichkeit!

Unsere Nachbarn ließen diesen Baumfreund vor zwei Jahren fällen, weil er nicht mehr windfest genug stand und sie befürchteten, dass er größere Schäden verursacht. Seitdem vermisse ich ihn, vor allem im Frühjahr...


Sicher gibt es irgendwo in meinem Fotoarchiv die eine oder andere echte Fotografie von ihm. Ein digitales habe ich nicht gefunden. Aber Fotos eines besonders schönen Exemplares auf den Höhen des Odenwaldes, im Herbst letzten Jahres aufgenommen, habe ich. Und am letzten Sonntag habe ich den mächtigen Baum noch einmal in seiner Wintererscheinung aufgenommen:


















Die Birnen ( Pyrus ) gehören zu den Kernobstgewächsen ( Pyrinae ) in der Familie der Rosengewächse ( Rosaceae ). Als Stammpflanze des Birnbaumes gilt die Holz- bzw. Wildbirne/Pyrus pyraster bzw. Pyrus achras mit harten, herben Früchten. Die ersten Kultursorten wurden im alten Persien gezüchtet & gelangten über das antike Griechenland & Rom in unseren Kulturkreis. Hier wurde die Birne mit einheimischen Arten weiterveredelt, bis die heutige Sortenvielfalt geschaffen war.

























Im Frühjahr erscheinen die Blüten noch vor den Blättern. Birnen blühen noch vor den Äpfeln und sind dadurch in der Blüte frostgefährdet. Am besten gedeihen sie in geschützter, sonniger Lage in einem nährstoffreichen, tiefgründigen Boden. Die Blüten riechen eher unangenehm, weil sie Trimethylamin enthalten, ein farbloses Gas mit fischartigem Geruch. 

Der Baum ist in Mitteleuropa weit verbreitet und kann bis 20 m hoch werden. Die Blätter der Birne sind eiförmig, sommergrün & am Blattrand gesägt und wachsen wechselständig auf den Ästen. Die Baumkrone des Birnbaums ähnelt der Frucht, sie wölbt sich eher langgezogen in die Höhe. 

Ganz so beliebt wie der Apfel, der zweitbeliebteste Obstbaum hierzulande, ist der Birnbaum nicht. Dabei schmecken Birnenfrüchte sogar noch süßer als Äpfel, enthalten mehr Zucker und weniger Säure. Sie sind gut für die Verdauung und in der Küche vielfältig einsetzbar. 























Der Birnbaum liefert ein begehrtes, harmonisch gemasertes Möbelholz, das sehr hart ist und eine seidig schimmernde Oberfläche hat. Auch für Lineale und Reißbretter, Modeln (Teigformen) und im Kunsthandwerk ist es ein gefragter Werkstoff.

Es gibt Funde am Bodensee, die belegen, dass das Holz der Wildbirne schon in der Bronzezeit zum Bau von Pfahlbauten verwendet wurde.

Source

























Ein tolles Foto der Baumblüte konnte ich mir sogar im Netz ausborgen ( gegen eine kleine Spende ). Schön wäre es, wenn ich mein Odenwälder Exemplar im April in dieser Blütenfülle wieder besuchen könnte!


Weitere Baumfreunde ( und die, die es werden wollen! ), treffen sich heute wieder bei Ghislana/Jahreszeitenbriefe.








Samstag, 27. Februar 2016

12tel Blick - Februar 2016






Mein 12tel Blick im Februar am 24. Tag des Monats,  15.30 Uhr:


























Die Sonne scheint, 4 Grad Celsius.
Die Hundebesitzer scheinen noch alle zu arbeiten,
denn weit & breit ist keiner zu sehen.

Dieser Tage gab es doch eine Debatte in der Bezirksvertretung,
ob am Rand der Wiese große Schilder aufgestellt werden sollen,
damit das Picknick - und Ballspielverbot
darauf eingehalten wird.

Na, ja, dazu habe ich auch eine Meinung,
vor allem weil ich beim Wasserspielplatz
auf der anderen Seite der Straße
bei meinen Besuchen mit den Enkeln feststellen kann,
dass die Verbote dort von den Hundebesitzern auch nicht eingehalten werden.
Menschenverstand & Rücksicht sind wirklich rare Güter geworden...



Der Januar - Blick ist übrigens hier zu finden!


Freitag, 26. Februar 2016

Friday - Flowerday # 8/16

bietet allen, die Blumenschmuck lieben,
heute wieder ein Forum in ihrem Blog.




Das Begrüßungskomittee der Woche,
bestehend aus


Traubenhyazinthen, Tulpen & Heidelbeerkraut -

ganz in den Farben unseres schönen Bildes von Gotthard Graubner...



Ein schönes Wochenende!


Mein freitäglicher Post zu Raif Badawi muss in dieser Woche aus persönlichen Gründen entfallen...


Donnerstag, 25. Februar 2016

Monatscollage Februar 2016




































Der Februar hat es einem schwer gemacht,
was das Wetter anbelangt:
Sonnenschein gab es selten,
Regen nicht zu knapp.

Ansonsten gab es viel von den drei K's:
Karneval, Kunst, Kinder
( besonders schön, dass ich im Verlauf des Monats alle sechs irgendwann mal um mich hatte ).
Dazu einige kleine Reisen...



Der März wird nun mit größter Spannung erwartet...









Alle Monatscollagen sammelt wieder Birgitt/Erfreulichkeiten.

Mittwoch, 24. Februar 2016

Sinfonieorchester { MMi 144 }





Das Frollein Pfau aus dem höchst geschätzten Nachbarstadtteil sammelt heute wieder ein, was andere mögen, und ich, ich mag heute Sinfonieorchester.

Genauer gesagt mag ich unser Kölner Gürzenich -Orchester unter Leitung seines französischen Generalmusikdirektors François - Xavier Roth. Dem hatte ich in dieser Woche wieder einen vergnüglichen Abend zu verdanken mit Beethovens Sechster Sinfonie und der Leonoren - Ouvertüre sowie Peter Eötvös "Seven" für Violine und Orchester.























Und weil die Musiker mir auf meinem Platz recht hautnah kamen, habe ich mir zwischendurch vorgestellt, wie sie sich auf das Konzert vorbereiten.

Besonders schön ist das in diesem Bilderbuch dargestellt:
























Ein kleines optisches Vergnügen, so mit leicht gekräuseltem, amüsierten Mund anzuschaun!





















Was mag der hübsche Geiger des Gürzenich - Orchesters drunter tragen? Oder der fröhliche Oboist mit seinen kleinen Korkenzieherlöckchen, der immer mit dem ganzen Körper beim Spiel mitgeht? Und der Kontrabassist, der mit dem Bart, der mir den Rücken zukehrt?

Auch ein schönes Spiel, nicht nur das musikalische...


Dienstag, 23. Februar 2016

Neu im Programm



... die Version für größere Kinder von Mialunas "Little Joel", "Joel" eben:























Wenn schon Wetter & Stimmung im Lande düster sind, verpasst man sich am besten eine Prise Pink, um nicht völlig im Keller zu landen. Meint wohl auch unser Hausbaum, die Magnolie, die noch nie im Februar ihre Knospen geöffnet hat ( ich führe tatsächlich Buch ). Die Fotos sind am 22. Februar 2016 entstanden.

Doch zurück zum Sweatshirt:

Wunsch der Enkelin: Was Kuscheliges mit Kapuze und so ner Tasche zum Händereinstecken. Wunsch der Mutter: Ja, aber dann nicht so eng am Hals wie bei den anderen Kapuzenshirts, am liebsten mit ner Knopfleiste.

Meine Lösung: "Joel"/Mialuna aus angerautem Sweat & Ribstretch in Pink von Stoff & Stil mit einer Bauchtasche von "KleinFanø"/ Farbenmix und einem Glitzermotiv aus meiner vollen Kiste.

Bin gespannt, ob alle zufrieden sind...



Und weil wieder Dienstag ist, verlinke ich meinen heutigen Beitrag mit dem Creadienstag, Handmadeontuesday & den Dienstagsdingen.


Montag, 22. Februar 2016

MakroMontag: Vanitas



Da lagen sie nun, die Blütenblätter der prächtigen, großblütigen Tulpen aus meinem Strauß der vergangenen Woche!


Als ich sie erneut abschneiden & mit frischem Wasser versorgen wollte, fielen einzelne Blätter ab. Vorbei, vorbei!
























Tulpen waren in der niederländischen Malerei in ihrer Blütezeit als Statussymbol & Spekulationsobjekt gleichzeitig ein Sinnbild für den leichtsinnigen, verantwortungslosen Umgang mit den göttlichen Gaben. Ein typisches Vanitas - Motiv also, ein Bild für die Vergänglichkeit alles Irdischen.

Mich fasziniert immer aufs Neue, wie delikat die Natur mit den Farben umzugehen weiß. Der einzige Grund, weshalb ich wieder zu den Pinseln greifen würde.


Fürs Erste hab ich mich mit dem Makro - Objektiv begnügt & kann so mal wieder bei Britta mitmachen:







Sonntag, 21. Februar 2016

Meine 7. Kalenderwoche



Diese Kalenderwoche beginne ich wieder einmal mit dem vergangenen Sonntag, an dem ich mit dem Herrn K. mittels "Schöner - Tag- Ticket" einen Ausflug nach Bielefeld ( "die Stadt, die es eigentlich gar nicht gibt" - zur Bielefeldverschwörung hier mehr Infos  ) unternommen habe.




























Unser Ziel: Die Kunsthalle, um diese Ausstellung anzuschauen. ( Danke, Frau Rotkraut, für den Anstoß! ) Vor allem der Herr K. hat, nach eigener Aussage, einige Bildungslücken schließen können. Und hinterher gönnten wir uns Kaffee & Torte.
Das, was wir von Bielefeld gesehen haben, hat uns gefallen & kam uns doch sehr real vor, vor allem der Fieselregen & die lausigen Temperaturen ( die uns nicht zu weiterem Bummeln verlocken konnten ). Gerne ein anderes Mal bei wärmerem Wetter...
















Den Oma - Opa - Nachmittag bin ich mit gebremsten Schaum angetreten: Eine Erkältung setzte mir zu. Und das bei herrlichstem blauen Himmel! Opa & Enkelkind spielten auf dem Balkon in der Sonne, ich hing auf dem Sofa herum. Nur zum Abendspektakel kam ich mal kurz nach draußen.

Die Erkältung hat dann auch etwas länger angehalten und mich lahm gelegt bzw. ich habe mir selbst Bettruhe verordnet. Na ja, im Netz war ich dann trotzdem unterwegs. Und da ist mir wieder einiges unangenehm aufgestoßen:



Die Berlinerin Johanna Spanke wurde aus einem Café am Prenzlauer Berg geworfen, weil sie ihr Baby stillen wollte. Sie initiierte eine Online-Petition mit der Aufforderung an die Familienministerin Manuela Schwesig, per Gesetz gegen die Diskriminierung von Stillenden vorzugehen. Laut Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, ist das Untersagen des Stillens durch die EU-Gleichbehandlungsrichtlinie bereits als diskriminierend geächtet ( hier nachzulesen ), hieß es am darauf folgenden Tag.

Das wäre ja auch noch schöner, wenn den Männern auf diese Weise gezeigt würde, wozu wir Frauen Brüste haben, denn es soll doch ihr Exklusiv - Spielzeug bleiben! Der Deutsche Werberat hat in den ersten Wochen des Jahres schon wieder sechs Firmen gerügt, die die sekundären Geschlechtsmerkmale in Szene gesetzt haben, um ihren Krempel an den Mann zu bringen ( weitere Beispiele hier ). Die Gerügten wissen gar nicht, warum sie angemahnt wurden, die Ahnungs- und Geschmacklosen...



Gelesen habe ich auch über die aktuellste Rheingold-Studie zur Jugend. Ihr Ergebnis: Noch nie hat sich eine Generation so sehr mit der eigenen Oberfläche beschäftigt wie die heutige Jugend. "Hineingeboren sind sie in eine krisenhafte Zeit, die ihnen wenig Halt gibt", so Rheingold. "Ein attraktives, gepflegtes Äußeres ist eine der wenigen Möglichkeiten für Jugendliche, ein Gefühl von Halt und Kontrolle in ihrem Leben zu entwickeln.“ Es ist eine Generation, die überbehütet ist, der alles zugetraut wird, die sich selbst auch alles zutraut, also leicht auch zu Größenwahnsinn neigt - doch damit wird das Gefühl der Haltlosigkeit nur noch verstärkt. Geben wir ihnen doch einfach weniger Druck und mehr Halt, beschäftigen wir uns doch einfach mal weniger mit uns selber, dann brauchen wir uns über Phänomene wie GNTM nicht mehr so zu wundern!

Und dann beschäftigten mich die neuesten Kölner Übergriffe in einer Turnhalle, in der Flüchtlinge untergebracht sind. Ich finde es richtig, wenn Frauen sich wehren gegen die Verletzung ihrer Menschenwürde und wünschte mir nach all dem Vorgefallenen der letzten Wochen und Monate eine größere Sensibilität im Umgang mit solchen Problemen. Wie wenig lernfähig ist der Mensch eigentlich?

Zu meiner Genesung beigetragen hat nicht unerheblich die Standpauke dieser Frau, Natascha Kohnen, Mitglied des Bayerischen Landtages, die ich im Netz gefunden habe:



Die bringt auf den Punkt, was auch mir seit Wochen auf die Nerven geht, Zeit, in der wir schon viel geschafft haben könnten hierzulande...

Der war auch nötig, der neue Schwung, denn geplant war endlich wieder mal ein Besuch bei meiner Mutter in Badisch Sibirien. Der Wetterbericht hatte dort Regen bei 5 Grad versprochen, das sollte bei der Reise eigentlich keine Probleme machen.





























Am Ölberg war auch noch alles wie erwartet, selbst das Verkehrsaufkommen. Doch schon im Taunus lag frischer Schnee. Und als wir dann das Maintal überwunden und uns in den echten Odenwald ( ich sage nur eins: Winterhauch ) "hochschraubten", kam uns ein erster Schneeräumer entgegen...

Wollte ich doch die ganze Zeit, oder?

Leider ging dieser kurzzeitige Anfall von Winter am späten Nachmittag in Regen über. Abends wärmten der Herr K. & ich unsere Seelen mit einem Candlelight - Dinner auf. Das Richtige nach dieser Woche!









Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea/Karminrot

Samstag, 20. Februar 2016

Weekend reflections # 23






Ich selbst versechsfacht in einer Skulptur von Thomas Schütte am Kölner Ludwig Museum, wegen der Spiegelungen ein sicherer Fall für James.

Ein schönes Wochenende!




Freitag, 19. Februar 2016

Von Raif Badawi, Adonis u.a.


Heute haben die österreichischen Grünen ihre 60. Mahnwache (!) für Raif Badawi u.a. vor dem König-Abdullah-Zentrum am Wiener Schottenring abgehalten - das ist die aktuellste Nachricht zum Thema, die ich bieten kann.

Ach doch, noch eine: Der kanadische Politiker Pierre-Luc Dusseault hat eine neue Initiative ins Leben gerufen, um Druck auf die Regierung seines Landes auszuüben, endlich dem Blogger die Ehrenstaatsbürgerschaft zu verleihen...

Deutscher Pavillion
Source


Wie schon letzte Woche werte ich also andere Infos rund ums Thema aus und zitiere an dieser Stelle u.a. aus einem Artikel in der FAZ, den Stefan Weidner geschrieben hat:

Anfangs beschreibt er darin sehr bildhaft den deutschen Ausstellungspavillion beim Kulturfestival in Riad, um in einem zweiten Teil über die Gespräche in kleineren Kreisen von 30 Personen zu berichten, die wohl der wahre Zweck des Festivals seien. Sie lassen nach Weidners Ansicht "die Sehnsucht nach dem starken Staat" erkennen, aber auch, "wie eng das Schicksal auch der progressiveren unter den saudischen Eliten an das des Königshauses und der allein von ihm zusammengehaltenen Staatlichkeit Saudi-Arabiens geknüpft ist. Man kann sich nicht leiden, beklagt den Reformstau, die Korruption, die Segregation der Geschlechter und die Willkür der reaktionären Justiz, die mit Urteilen gegen Aktivisten und Künstler wie Ashraf Fayadh und Raif Badawi den Reformern immer wieder in die Parade fährt. Letztlich sitzt man aber in einem Boot, profitiert von der ungleichen Verteilung der Reichtümer und will es mit dem Fortschritt lieber nicht überstürzen."

Die Beschäftigung mit den europäischen Denkern der Aufklärung scheint da l'art pour l'art zu bleiben, und unsere Hoffnung, in der saudischen Elite Gleichgesinnte zu finden, reichlich idealistisch...

Sein Fazit: "der wahre Herrscher in Saudi-Arabien des Jahres 2016 ist nicht König Salman, sondern die schiere Angst."



Heute hat der syrische Essayist und Dichter Adonis (Ali Ahmad Said) in Osnabrück den Erich-Remarque-Friedenspreis entgegen genommen.

Seine Nominierung wurde kritisch aufgenommen, u.a. vom Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels 2015, Navid Kermani, der sich geweigert hat, die Laudatio zu halten & auch von Stefan Weidner.

Für mich ist das hier aber auch ein Raum, um Kontroversen zu beleuchten & zu erörtern...


In seinen Entgegnungen auf diese Kritik gab Adonis in dieser Woche nämlich Statements ab, die ich im Zusammenhang mit der Lage Raif Badawis und der Menschenrechtler in Saudi - Arabien bemerkenswert & richtig finde. So bezeichnet er als Ursache für das Versagen arabischer Gesellschaften das totalitäre System, auf dem sie basieren, und die Tatsache, dass das gesamte Zusammenleben bis ins kleinste Detail von der Religion diktiert wird. Religionen könne man nicht reformieren, Menschen schon. "Wenn es keine Trennung zwischen Religion und Staat gibt, wird es keine Demokratie geben, keine Gleichstellung für die Frau. Dann behalten wir ein theokratisches System." Adonis befürchtet gar, dass mit Hilfe des Westens neue Theokratien gefördert werden.

In seiner harschen Kritik bezeichnet er die arabische Kultur als "am Ende. Ich meine damit, dass die Araber keine kreative Kraft mehr sind. Der Islam trägt nicht zum intellektuellen Leben bei, er regt keine Diskussion an. Er gibt keine Anstöße mehr. Er bringt kein Denken, keine Kunst, keine Wissenschaft, keinerlei Vision hervor, die die Welt verändern könnten. Diese Wiederholung ist das Zeichen seines Endes." Und: "Ich bin ein radikaler Feind einer Kultur und einer institutionalisierten Religion, die einer ganzen Gesellschaft aufgedrängt wird."

Im Übrigen bekommt auch der Westen in seiner Rolle als Unterstützer menschenverachtender Regime im Nahen Osten sein Fett ab. Das ganze Interview ist hier zu lesen.

Würden doch die Politiker wieder mehr mit den Dichtern verkehren & reden. Da hatten wir wahrlich schon bessere Zeiten...






Friday - Flowerday # 7/16

bietet allen, die Blumenschmuck lieben,
heute wieder ein Forum in ihrem Blog.

 Mohnblüten

























Schneeball & französische Tulpen


























und wie ein Gerüst:
lauter Lindenzweige




Ich fühle mich, ehrlich gesagt, manchmal doch recht unwohl,
wenn ich bei so vielen Freitagsblümchen - Präsentationen lese, 
wie der floristische Bedarf in der Natur gedeckt wird,
während ich dafür in den Blumenladen gehe,
also immer konsumiere.

Deshalb war ich mehr als begeistert,
als mir lauter Lindenreiser durch einen Baumschnitt zufielen.
Doch so schnell gehen die Knospen nicht auf &
die kahlen Zweige sind wenig dekorativ.

Also blieb auch dieses Mal der Weg zum Nachbarn,
dem Floristen,
nicht aus...


Ein schönes Wochenende!