Donnerstag, 30. November 2023

Monatscollage November 2023


Tja,
der diesjährige November...

Er hatte 
viele lichte Momente,
menschlich-sozialer 
&
gesundheitlicher
Art,
viele schöne
Herbstfarben,
gute Gespräche
&
berührende Erlebnisse,
alles durchmischt
aber auch 
von Trauer
&
Besinnlichkeit.
Ich bin zufrieden
gewesen.

"Der Sinn des Lebens ist das Leben an sich.
Das Sinnliche im Leben. 
Das Menschliche. 
Die Begegnungen, Berührungen, auch die Natur."

Ich seh's auch so wie der Forscher
Tobias Esch.

Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle
auch wieder bei den 
fünfzehn Bloggerinnen,
die mir wieder 
so schöne Eindrücke bei
beschert haben.
Im Herbst ist das ein ganz besonderes Glück.

                                                     





Die Monatscollagen werden von die_birgitgesammelt, und als Monatsrückblick verlinke ich den Beitrag auch mit judithpeters
 

Mittwoch, 29. November 2023

12tel Blick November 2023

Auch im diesjährigen November 
ist es immer wieder schwierig gewesen,
meinen Terrassentisch neu zu gestalten: 



Auf Schneeschauer wollte ich nicht warten 
und habe stattdessen einen Augenblick ausgesucht, 
in dem die schwache Novembersonne die Terrasse beschienen hat.

Meinen zweiten Blick, den Erzberger Platz, 
habe ich im zurückliegenden Monat bei meinen Spaziergängen
zwecks Lauftraining
öfter in Augenschein genommen & fotografiert. 
Letztendlich habe ich mich für dieses Foto entschieden:










Da sieht es jetzt richtig nach Herbst aus.
Die zentrale Hainbuche ist so gut wie kahl, ebenso die riesige Linde in meinem Rücken, 
deren Blätter den Rasen bedecken, 
während die Pyramiden - Eichen und der Ahorn rechts noch mehr oder weniger gut belaubt sind.
Es ist nichts los auf dem Platz.

Zuletzt wieder ( die so gut wie kompletten ) Übersichten:






Und  ab der Post zu  Eva Fuchs in Niederösterreich, 
die unsere 12tel Blicke dankenswerterweise sammelt.


Sonntag, 26. November 2023

Mein Freund, der Baum: Schwarz - Birke

Wenn es eine Weiß-Birke gibt, muss es doch auch eine Schwarz- Birke geben, so wie es bei den Erlen oder Pappeln auch weiße, graue oder schwarze Arten haben, nicht wahr? Im Kurpark von Nümbrecht bin ich während meines Rehaaufenthaltes auf solche gestoßen, hab sie aber nur als Schwarz-Birke erkannt, weil die Bäume beschildert waren. Der Unterschied ist jetzt nicht wirklich so groß, finde ich. 

Die Schwarz-Birke Betula nigra ist ein Vertreter der ungefähr 60 Arten umfassenden Gattung der Birken Betulaceae. Sie ist auch unter dem Namen Fluss-Birke bzw. River Birch bekannt und ist ein mittelgroßer sommergrüner Laubbaum, der ursprünglich zwischen New Hampshire bis Minnesota und von Florida bis Texas im Osten der Vereinigten Staaten zu Hause ist, ist bei uns also ein Neophyt. In ihrer Heimat wächst sie auf frischen bis feuchten, sauren bis neutralen, sandig-kiesigen Böden in vollsonniger Lage bis in eine Höhe von 300 Metern. Sie gilt als charakteristischer Baum der Flussauen, wächst oft auch in zeitweise überfluteten Gebieten, verträgt Überschwemmungen allerdings nur bedingt gut und kommt deshalb auf vielen Überschwemmungsgebieten des Mississippi nicht vor. Die Schwarz-Birke ist sehr frosthart und schnellwüchsig.

Der Baum bleibt für eine Birke relativ niedrig, mehr als 10 bis 20 Meter erreicht sie bei uns nicht. In ihrer Ursprungsheimat kann sie allerdings auf 25 Meter anwachsen und einen Stammdurchmesser von anderthalb Metern entwickeln. Der natürliche Wuchs dieser Birke ist meist mehrstämmig, nicht immer aufrecht, sondern sie wächst eher bizarr und unregelmäßig zu einem Baum mit unregelmäßig verteilten, herabhängenden Ästen heran. Das verleiht der Schwarz-Birke ein besonders malerisches Äußere. Typisch ist eine eher runde, halboffene Krone, die im Alter  schütter wird. Kenner bescheinigen der Schwarz-Birke eine "ultimative Wintersilhouette". Im kultiviertem Anbau wird die Schwarz-Birke gerne einstämmig gezüchtet.

Der Baum wurzelt oberflächlich mit einem fein verzweigten Wurzelsystem und sehr vielen Haarwurzeln.




Junge Triebe besitzen eine warme rotbraune Färbung, auf denen dunkle Lentizellen gut zu erkennen sind. Außergewöhnlich ist die hellrotbraune bis silbergraue Borke der Schwarz-Birke insofern, als sie sich in mehreren Schichten ablöst, dabei aber fest am Stamm bleibt und sich dekorativ aufrollt. Darunter entdeckt man dann die rotbraune Schicht. Mit zunehmendem Alter färbt sich die Rinde in allen Schattierungen von beige über hellbraun und dunkelbraun bis hin zu fast schwarz. An der Basis des Baumes ist die Borke fast schwarz. 

Die Blätter der Schwarz-Birke sind rauten- bis eiförmig, 4 bis 8 Zentimeter lang und 3 bis 6 Zentimeter breit, zugespitzt mit keilförmiger Basis, doppelt gesägt und schmal gelappt. Die Blattoberseite ist glänzend tiefgrün, die Unterseite blaugrün, auf den Nerven behaart. Der Blattstiel ist etwa 1 Zentimeter lang und ebenfalls behaart. Im Herbst verfärbt sich das Laub gelb.

Die gelbgrünen, bienenfreundlichen Blüten in Kätzchenform zeigen sich von April bis Mai, also im Vollfrühling. Die weiblichen sind nur anderthalb Zentimeter lang, die männlichen erreichen fast acht Zentimeter. Etwa zweieinhalb Zentimeter lang sind die gelbbraunen Früchte, die im Juni, also im frühen Sommer, reifen. Die Samen beginnen sofort zu keimen, wenn das umliegende Land üblicherweise nicht überflutet ist. Die Tierwelt freut sich über diesen Birke: Schmetterlinge nutzen sie zur Fortpflanzung und Vögel ernähren sich von ihrem Samen. Zur Schädigung etwa durch Läuse kann es nur kommen, wenn der Baum bereits geschwächt ist.

( Wenn an diesem Baum nicht das Schild "Schwarz-Birke" angebracht
gewesen wäre, hätte ich ihn für eine heimische Weiß-Birke gehalten. )

Bei uns ist die Schwarz-Birke als Ziergehölz in Parks und Gärten anzutreffen. In ihrer Ursprungsheimat haben die indigenen Völker den Baum vor allem zur Gewinnung des süßen Saftes genutzt, der dem Ahornsirup ähnlich ist. Hierbei zapft man die Bäume ab Ende Januar an, wenn die Pflanzen langsam in den Austrieb übergehen und die Säfte anfangen stark zu fließen. Es wird ein kleines Loch in den Stamm gebohrt und mit einem Stück Holz versehen. Der austretende Saft wird dann mit einem Gefäß aufgefangen. Er ist ein köstliches Getränk, kann aber auch zu einem Sirup oder Zucker konzentriert werden oder der Saft wird zu Birkenbier oder Essig fermentiert. Der Saft fand auch in der Medizin seine Verwendung.

Aus den Vereinigten Staaten gibt es einige gezüchtete Varietäten wie Betula nigra 'Heritage' mit pyramidalem Wuchs, Betula nigra 'Summer Cascade' mit stark hängenden Ästen, die auch gerne als Hochstamm angeboten wird, und Betula nigra 'Shiloh Splash' mit cremeweiß geränderten Blättern und besonders kleinem Wuchs ( 180 cm ).

Wie immer ist es jetzt an euch, eure im Blog veröffentlichten Begegnungen mit Bäumen hier zu verlinken. Dafür ist Zeit bis Silvester. Ich selbst werde dann einen Rückblick veröffentlichen auf mein Baumjahr 2023.

Viel Spaß beim herbstlichen Bäumesammeln!





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Samstag, 25. November 2023

Meine 47. Kalenderwoche 2023

 "Ich habe den Eindruck, 
daß man uns einreden will, 
die Zeit der 'Humanität' sei vorbei, 
die Zeit des Mitleidens sei vorbei.
Harte Herzen brechen leichter 
als mitleidige Herzen, 
die eine große Kraft haben."
Heinrich Böll

"Richtiges Auffassen einer Sache 
und Mißverstehen der gleichen Sache 
schließen einander 
nicht vollständig aus." 
Franz Kafka

Mit Entsetzen habe ich bei meinem Einkaufsrundgang festgestellt, dass die prächtige Kirschpflaume in der Parallelstraße ( in diesem Post auf dem vierten Foto in voller Pracht zu sehen ) einem Parkplatz weichen musste. Über die menschliche Blödheit möchte ich manchmal verzweifeln. Ich hab dann noch einen Schlenker zum Blumenladen eingelegt und mir zwei "Trostblumen" gekauft.

Am Sonntag habe ich wieder eine regenfreie Zeit abgewartet, um das Grab meines Mannes aufzusuchen, ohne den ich jetzt schon ein und ein Viertel Jahr leben muss. Dieses Leben gefällt mir so immer noch nicht. Wird es wohl auch nie werden. Die Grund-Geborgenheit ist mir einfach abhanden gekommen...




Aber der Friedhof ist so ein wunderbarer Ort, zu dem ich gerne komme. Selbst im November kann ich noch so viel Schönheit entdecken!

Mein Lieblingsnadelbaum, die Lärche, beginnt zaghaft ihre Nadeln zu verfärben ( im Odenwald war das immer schon so um Allerheiligen herum passiert ).




Da es zwar sehr windig, aber mild war ( 14°C ), bin ich vorzeitig aus dem Bus gestiegen und noch bei inzwischen leichtem Regen durchs Nippeser Tälchen spaziert.

Am Abend war ich von den lieben Nachbarn M.-A & T. zum Essen eingeladen. Die wissen einfach, dass es vergnüglicher ist, wenn frau nicht alleine speisen muss. Und lecker war es auch noch! Danke!

Mein Aufräum - Großprojekt von letzter Woche habe ich am Montag zum Abschluss gebracht, indem ich den Sack mit Ramponiertem im Restmüll versenkt und den Fußboden samt Teppich von all den Scherben & Schnipseln befreit habe.

Der Schrank ist ein Erbstück, das von mir als Studentin abgebeizt & als Kleiderschrank verwendet worden war. In den 1990er Jahren ( frau erkennt es an dem kobaltblau tapeziertem Innern ) wurde der Schrank im offenen Bereich des 2. Stockwerks zum Weihnachtsschrank erklärt und umgewandelt. Der ganze Glitzer- & Leuchtkram, Kränze, CDs, Bücher usw., aber auch die kleine Sammlung mit Räuchermännchen &-frauen, deren Ursprung ein geschenktes Exemplar aus der DDR gewesen ist, eben alles, was in vierzig Jahren so zusammengesammelt worden ist, fand darin Platz ( bis der Schrank aus allen Nähten platzte ). In dieser Vorweihnachtszeit dürfen die Türen endlich wieder offen stehen und der Anblick mein kindliches Gemüt erfreuen, wenn ich dort an meinem Schreibtisch sitze und mich mit dem Papierkram rund um meine Gesundheit abgeben muss.


Eine Regenpause in den späteren Nachmittagsstunden verlockte mich zu einem Bummel über die Hauptstraße meines Veedels. Sogar ein sehr leckerer Espresso am absoluten Hauptverkehrsknotenpunkt war drin.




Dienstagmittag mit der Lieblings-Ex-Kollegin zu Mittag gegessen. Sie hatte Appetit auf Pizza. Leider musste sie noch für die Schule arbeiten. So habe ich hinterher alleine eine Spazierrunde gedreht.






































Noch ist es möglich, Farbe in sich aufzusaugen. Mild war es an diesem Tag auch noch.

Der wetterberichtsmäßig angekündigte erste Nachtfrost ist in der Stadt dann in der Nacht auf Mittwoch ausgeblieben. Doch Farbeffekte und Lichtreflexe der Sonne sind ebenso ansehnlich wie Raureif. Leider hielt dieses  aufmunternde Wetter nicht lange an.



Taubengrau war die Stadt dann am Freitag ( meistens; es gab auch wieder kleinere Pausen mit Sonne ) und vor allem das erste Mal richtig kalt ( um die 5-6°C ).


Was ich am Wochenende vorhabe? Zunächst setze ich mich zu Andrea Karminrot an den samstäglichen Kaffeetisch, verlinke mich mit dem Herbstglück der Gartenwonne und beteilige mich an Niwibos Suche nach schönen Dingen im November, am Montag dann bei Heidruns Mosaic Monday

Vorgenommen habe ich mir, an diesem Wochenende zu backen. Der R*WE- Lieferdienst hat mir gestern alles dafür ins Haus gebracht. Als Erstes ist das Traditionsgebäck der Familie K. dran und anschließend die Vanillekipferln. Dann muss ich noch ein Päckchen packen und sonst viel in die Luft gucken. Das brauch ich einfach.


Freitag, 24. November 2023

Friday - Flowerday #47/23


Ich leide eigentlich nicht unter dem viel beklagten Novemberblues,
aber gegen das viele Alleinsein muss ich schon angehen.

Dass ich mich dennoch wohl in meiner Haut fühle,
dafür brauche ich Inseln der Schönheit um mich herum.


Dazu gehören vor allem schöne Farben,
Blumen, Lichter in jeglicher Form, Bilder - 
"Altärchen" halt!


Diesmal haben mich die Rottöne der Sträuße 
im Eimer vor der Tür des Blumenladens angelacht.


Eine Amaryllis hat sich so dann auch in meine Gehäuse "eingeschlichen".

Dieser Strauß tut mir einfach gut!


Habt alle auch so ein wohliges Gefühl,
trotz Totensonntag!

                            
Und wie immer gibt es an dieser Stelle einen Patz für eure Blumendekorationen
- bis dienstagfrüh geöffnet!
 

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Donnerstag, 23. November 2023

Great Women #358: Isa Genzken

Die Künstlerin, die ich heute vorstellen möchte, hat eine Reihe von Jahren in Köln gelebt und ist mir von daher ein Begriff, vor allem durch eine Ausstellung, die ich Ende der 1970er Jahre in Haus Lange/Haus Esters in Krefeld gesehen habe. Zwischenzeitlich hatte ich sie aus den Augen verloren bis zu einer großen Ausstellung 2009 in der Sammlung Ludwig, die ich mit meinem musealen Malkreis ausgiebig besucht habe und die uns zu eigenen kreativen Aktivitäten angeregt hat. Isa Genzken habe ich für den heutigen Post ausgewählt, weil sie in vier Tagen fünfundsiebzig Jahre alt wird und inzwischen zu den international angesehensten Künstlerinnen unserer Zeit gehört.

"In meinem Leben 
habe ich mich immer 
mit dem Fließenden beschäftigt 
und mich gegen das Starre gewehrt. 
Das war automatisch –
ich musste nie darüber nachdenken."

"Ich verknüpfe gerne Dinge, 
die vorher zusammenhanglos dastanden. 
Diese Verbindung ist wie 
ein Händedruck zwischen Menschen."


Isaeigentlich Hanna-Rose Genzken - kommt also am 27. November 1948 in Bad Oldesloe, einem ehemaligen Kurbad in Schleswig-Holstein nahe Lübeck und dem berühmten Timmendorfer (Ostsee-) Strand zur Welt. Ihr familiärer Hintergrund bleibt weitgehend im Dunkeln: Von den Eltern, einem musikbegeisterten Arzt, der Richard Wagner und Ludwig van Beethoven verehrt und lieber Opernsänger geworden wäre, und einer Mutter, die zwar eine Schauspielschule besucht hat, dann aber als technische Assistentin bei einem amerikanischen Pharmaunternehmen gelandet ist, wird Isa später erzählen, dass sie ihr ein kulturell reiches Umfeld geboten haben, aber auch, dass ihre Kindheit weit davon entfernt gewesen sei, sie glücklich zu nennen. Ihre Eltern habe ihr einziges Kind eher gelangweilt oder überfordert-  zwei "Kunst-Freaks" halt, die viel gefeiert hätten. Deshalb entwickelt das Mädchen eine liebevollere Beziehung zu seinen Großeltern als zu ihnen. Dabei ist der Großvater keineswegs eine unumstrittene Figur:
Karl Genzken ist ein Nazi der ersten Stunde gewesen, ebenfalls Mediziner, aber im Dienste der SS. Er hat die Sanitätsabteilung der Totenkopfverbände geleitet und als Chef des Sanitätsdienstes der Waffen-SS haben ihm Lazarette unterstanden und er ist für die medizinische Versorgung in den Konzentrationslagern zuständig gewesen. Seine Dienststelle hat im Konzentrationslager Sachsenhausen Giftgas- und Tuberkulose-Experimente und Versuche mit Fleckfieberimpfstoffen in Buchenwald und Neuengamme organisiert. Karl Genzken hat zudem dafür gesorgt, dass in den Lagern Zwangssterilisationen vorgenommen wurden. Beim Nürnberger Ärzteprozess ist er 1947 zu lebenslanger Haft verurteilt worden, doch er ist wie viele Mithäftlinge nach einigen Jahren - 1954 - aus der Haft in Landsberg/Lech freigelassen worden. Karl Genzken ist Anhänger der Theosophie gewesen und einer Wiederbelebung alter germanischer Kulte. Für seine Ideologie hat die zentrale Form der Ellipse eine wichtige Rolle gespielt.
Von diesen Großeltern existiert ein Video, vor dem Tod des Großvaters von Isa gedreht, welches sie 1992 unter dem Titel "Meine Großeltern im Bayrischen Wald" veröffentlichen wird.
 
1960 zieht die zwölfjährige Isa mit der Familie in die vom Großvater ererbte Villa im Berliner Grunewald um. Isa ist schon früh kreativ - in einem amerikanischen Interview wird sie einmal sagen: "It was very, very early, if I remember correctly, when I was still in the body of my mother." Sie tanzt Ballett, spielt in der Schule Theater, wird für Filme gecastet. Später wird die hübsche Dunkelhaarige mit den braunen Augen auch als Model arbeiten. In Berlin mit dem Mauerbau im August 1961 ist sie zwar mitten ins Herz des damaligen Zeitgeschehens geraten, aber Isas Horizont wird nie auf eine deutsche Sicht beschränkt bleiben, denn mit 16 Jahren fliegt sie das erste Mal nach New York:
"... meine Mutter hatte zwei Halbschwestern, die als Stewardessen arbeiteten. Die beiden haben uns eingeladen in ihre Wohnung in der Lexington Avenue. Schon bei der Ankunft habe ich gespürt: Das ist meine Stadt. Ich liebe sie immer noch am meisten von allen Städten, die ich kenne. Diese Architektur kann man nicht kopieren."
Damals ist das Empire State Building noch das höchste Gebäude der Stadt. Es mache sie heute noch glücklich, es zu betrachten, bekennt Isa. Ab Ende der 1960er bis in dieses Jahrtausend hat sie sich fast jedes Jahr in New York aufgehalten, teils monatelang.






In Berlin will sie nach der Schule Film studieren, reicht aber nur Zeichnungen für die Aufnahmeprüfung ein. So eine wird nicht genommen. Sie wird sich allerdings auch in Zukunft mit dem Medium Film beschäftigen, in ihren Augen das demokratischste Medium der Bildenden Kunst: 
"Ich wollte immer den Mut haben, etwas ganz anderes, ganz und gar Verrücktes und Unmögliches oder auch Falsches zu tun. (...) Film ist für mich die Verbindung von allen Künsten und möglicherweise auch die öffentlichste Kunst, d. h. die am meisten gesehene. Das macht den Film so attraktiv, um für ihn wirklich neue Ideen zu entwickeln."
1969 dann legt sie die Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg ab, bei der ihr ein Blatt Papier, Zeichenwerkzeuge und eine Schere überreicht werden, um zu zeigen, was sie kann. Sie zerknüllt das Papier und wirft es auf den Tisch. Ihre Kühnheit beeindruckt die Prüfungskommission. Bis 1971 studiert sie schließlich in Hamburg in den Klassen der Maler Kai Sudeck und Almir Mavignier, letzterer ein brasilianischen Maler, der die Weltoffenheit der jungen Studentin fördert. Er selbst ist über Paris, Ulm und Studien bei Josef Albers ( siehe auch dieser Post ) zu den Kunst-Richtungen abstrakte Malerei, Konkrete Kunst, Op-Art und zu praktischer Erfahrung als Gebrauchsgrafiker gekommen und seine Anregungen werden von Isa offen aufgenommen.

Bei Kilian Breier, bekannt für abstrakte Fotografien und Photogramme, belegt sie Kurse in Fotografie. In Amsterdam sieht sie in der Ausstellung "Art of the Real" im Stedelijk Museum Werke von Carl Andre, Ellsworth Kelly und Barnett Newman. Während ihrer Ausbildung arbeitet sie weiter als Fotomodell, um diese sowie ihre Reisen zu finanzieren. 1971 widmet sie sich dem Grafikdesign und der Fotografie in der Schule des Designs des Lette-Vereins, um dann ab 1972 Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Köln zu studieren. 

Ihr Freund Benjamin H. D. Buchloh, der bald ein führender Kunsthistoriker und Kritiker sein wird, überredet sie, sich an der Kunstakademie Düsseldorf einzuschreiben, wo sein Freund Gerhard Richter lehrt. Dort nimmt Isa die Einflüsse der amerikanischen Minimal- und Konzeptkunst auf, insbesondere die phänomenologische Ästhetik von Bruce Nauman. Ihr Abschluss ist so qualifiziert, dass sie zum Besuch einer Meisterklasse eingeladen wird. Die leitet Gerhard Richter, der zu diesem Zeitpunkt schon ein in vielen in- und ausländischen Galerien und Museen präsenter deutscher Künstler ist.

1982
Schon vor dem Besuch der Meisterklasse hat Isa allerdings ihre erste Solo-Ausstellung: Im Januar 1976 läuft die unter dem Titel "Isa Genzken. Ellipse und Lichtparallelogramm" in der Galerie Konrad Fischer in Düsseldorf. Das nur zu der häufig gehörten Argumentation, dass die Künstlerin ihren Erfolg ihrem späteren Gefährten & Ehemann verdankt. Isa verdient auch gut, die Phase als mittellose junge Künstlerin kann sie, anders als ihre Kolleginnen, gleich überspringen. Sie gehört auch schon zu den Lehrenden, als sie offiziell noch Studentin ist. Ab 1977 unterrichtet sie Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf und 1978 Design an der Fachhochschule Niederrhein in Krefeld.

Näher kommen sich Richter und die junge Künstlerin 1977, geheiratet wird im Juni 1982, nach der Scheidung von Richters erster Ehefrau Ema. Ende 1983 zieht man gemeinsam um nach Köln, im Jahr darauf trennt das Paar sich schon zum ersten Mal. Eine sicher sehr spannungsreiche Beziehung, wie eine kleine Episode illustrieren mag, die Isas Besuche in New York betrifft. Nur einmal begleitet sie Richter dorthin:
"Da hatte ich bei Marian Goodman eine Ausstellung, Gerhard Richter begleitete mich. Er sagte gleich nach der Ankunft: Diese Stadt mag ich nicht. Na, da war ich schon bedient. Ihm gefiel der blaue Himmel. Ich habe ihn gefragt: Und die Wolkenkratzer etwa nicht?"

Die Ehe wird zudem von  obsessiven Diskussionen über die politischen Verhältnisse in Deutschland  - Isa ist mit Andreas Baader bekannt - geprägt. 

Das bildhauerische Frühwerk der Isa Genzken bewegt sich abseits der kunsthistorischen Konventionen, verbindet es doch Eigenschaften der Minimal Art mit der traditionellen Skulptur: Es sind Ellipsoide und Hyperbolos, die elegant, fast schwebend auf dem Boden liegen. Inspiriert worden ist sie dazu durch eine Performance in Anlehnung an Bruce Nauman, bei der sie selber auf dem Boden gelegen hat. Das spannungsreiche Verhältnis zwischen Raum und flachem Korpus der schmalen, meterlangen Rundkörper lässt Isa Genzken von einem damals hochkomplizierten Computerprogramm mit Hilfe des Physikers Ralph Krotz berechnen, ein Schreiner baut sie aus Holz nach und Isa bemalt sie mit den klaren Farben der von ihr bewunderten Minimalisten. Zur Personifizierung tragen die Namen bei, die sie den Gebilden gibt.. 

In diesen Objekten steckt sowohl eine Wucht, aber auch eine Verletzlichkeit, die mich beeindruckt. Männlichen Kollegen, darunter auch ihr Ehemann, machen sie allerdings gerne runter als Näh- oder Stricknadeln oder Zahnstocher. "Sie habe die Regel missachtet, nach der Frauen im traditionellen Feld der Bildhauerei nichts zu suchen hätten, und damit die misogynen Vorurteile der rheinischen Kunstszene herausgekitzelt", schreibt 1992 ihr Freund Buchloh. 

Es kann auch nicht geleugnet werden, dass die Künstlerin während ihrer Beziehung mit Gerhard Richter, da Frau, ungleich behandelt wird, ihr Erfolg wird gerne auf ihn zurückgeführt bzw. gilt das Interesse des Publikums immer eher ihrer psychisch labilen Verfassung denn ihrer Kunst. Selbst Frauen sehen Isa Genzken bis heute kritisch, da nicht feministisch genug.

Schon 1982 hat Isa die Hyperbolos senkrecht aufgestellt, so dass sie eher klassische Skulpturen nahekommen. "Meister Gerhard" ( nach dem ersten Kölner Dombaumeister, auf den der Grundrissplan des gotischen Kölner Domchores zurückgeht ) hat sogar eine Art Kopfteil. 

1987
Und dann kommt etwas ganz Neues: Schroffe Gipsarbeiten (1984/85) und  die brutal wirkende Betonserie (1985/91), Skulpturen, die nichts mehr mit der mathematisch berechneten, perfekten konstruktivistischen Eleganz der Ellipsoiden & Hyperbolos gemeinsam haben. Nichts ist jetzt mehr präzise und sauber ausgearbeitet, sondern zeigt Zufallsspuren. Für Beton entscheidet sie sich, als sie für das Sammlerehepaar Stoffels in Köln, eine Gartenskulptur erarbeitet ( Abbildung rechts ). Es entstehen sehr melancholische Stücke, recht kleinformatig, aber monumental wirkend und an die Zerstörungen durch den Krieg in Berlin oder Hamburg erinnernd.

Weiterer Grund für den Wechsel: "Es störte sie, dass sie im Produktionsprozess von so vielen Leuten abhängig war und dass die Arbeiten so teuer und empfindlich waren", meint die österreichische Ausstellungskuratorin Sabine Breitwieser. Lieber produziert sie jetzt eine Weile lang nur mit ihren eigenen Händen, ganz allein im Atelier.

1989 entstehen während eines Krankenhausaufenthaltes die legendären Röntgenaufnahmen von ihrem Kopf, während sie trinkt, raucht und lacht. Die werden möglich durch, "einen sehr netten Arzt, der wie ich trank", so Isa. Selbst in Notsituationen konzentriert sie sich konsequent auf ihre Kunst.

"Jeder braucht mindestens ein Fenster" heißt es dann bei einer Serie leuchtender Epoxidharzskulpturen, die Isa 1992 auf der Documenta 9 präsentiert: Wunderschöne Öffnungen zum Licht, Verbindungen zur Außenwelt ( z.B. hier ein Exemplar - "Venedig" -  aus dem Museum Ludwig ).

Installation im Kunstverein Braunschweig
(2000)
Privat läuft bei Isa Genzken einiges aus dem Ruder: Ihr Mann lernt 1992 eine junge Studentin, Sabine Moritz, näher kennen und trennt sich im Jahr darauf von Isa. Die Scheidung erfolgt 1994, da ist Isa sechsundvierzig. Sie geht zurück nach Berlin, verfällt vollends dem Alkohol und benimmt sich nach eigenen Aussagen "unangemessen". Sie, die Unangepasste, führt jahrelang ein exzessives und selbstzerstörerisches Leben und verbringt über zehn Jahre immer mal wieder in der Psychiatrie, da sie an einer bipolaren Störung leidet, kann aber trotzdem in ihrem Atelier arbeiten bzw. mit Betreuungspersonen nach New York reisen.

Ende der 1990er Jahre entstehen hohe Stelen, beklebt mit verschiedenen Materialien wie Kupferplatten, geprägten Aluminiumblechen oder spiegelnden Metallflächen. Teilweise sind Fotografien von Straßenszenen aus New York aufgeklebt, die die großstädtische Atmosphäre spiegeln - eine Hommage an die Skyscraper des Big Apple, dessen Bewohner Isa immer glücklicher vorkommen als die deutschen Städter. Diese Stelen tragen wieder Namen wie Wolfgang, Christiane, Justus, Dan. 

Aber auch das erste realistische Abbild einer Rose, erstmals 1993 in Baden-Baden gezeigt und dann 1997 in Leipzig, stammt aus jenen Jahren, geformt aus Edelstahl & Aluminium und farbig emailliert ( das Exemplar derzeit in Berlin vor der Nationalgalerie ist acht Meter groß ).

2000
Genzkens bedeutendste New Yorker Ausstellung "Fuck the Bauhaus (New Buildings for New York)" findet im Jahr 2000 in einem von Künstlern geführten Raum, dem AC Project Room, statt. Die im MOMA dann neu konfigurierte Präsentation besteht aus Architekturmodellen aus Müll – darunter Pizzakartons und Austernschalen – sowie aus farbigen Plexiglasplatten, Stoffmustern und Spielzeugautos, mit Klebeband zusammengehalten. Und dann fügt sie jedem dieser betont sachlichen Mini-Hochhäuser einen Kringel hinzu: Mal krönt sie das Ganze mit einem Propeller, mal drapiert sie eine Spirale dazu und verstößt so mutwillig gegen das "Erste Gebot" der Bauhaus-Ästhetik, das da lautet: Du sollst dir kein Ornament machen. Auf den ersten Blick wirkt das Werk frivol, auf den zweiten kommt die Frage auf: Was könnten wir bauen, wenn wir nach Lust und Laune alles bauen könnten? "'Fuck the Bauhaus' proved to be the starter’s gun for a movement", so Peter Schjeldahl, der US-Lyriker & Kunstkritiker.


Laura Hoptman, die Kuratorin der MOMA-Show, kommentiert Isas Kunst so: "Sie hat sich nie gescheut, ein Risiko einzugehen. Deshalb war sie nicht immer erfolgreich, aber damit hat sie große Kunst unserer Zeit geschaffen."

"Empire/Vampire III" (Detail) 
(2004)
Ihre Welt ist die der Großstädte und Subkulturen, sie liebt die Nachtklubs der Homosexuellen. Isa erfährt ihre Inspirationen sowohl in der Schwulen- & Techno-Musikszene in Berlin & New York – wie bei den baumelnden Gruppen von Küchenutensilien, bespritzt mit rosa Sprühfarbe unter dem Titel "Gay Babies" (1997; ein Beispiel hier ) – als auch in den eher traumatischen Weltereignissen: 

In "Empire/Vampire, Who Kills Death" (ab 2003)  oder "Ground Zero" (2008), ein Kunstbuch bzw. eine Gruppe chaotischer Assemblagen – Spielzeugsoldaten, Fotografien, Haushaltsgegenstände, Stoffe, Folien, Spiegel, Farbtupfer – verarbeitet sie den 11. September, den sie bei einem Besuch in New York aus erster Hand miterlebt hat, bzw. den folgenden Irakkrieg.

Dagegen "The American Room" (2003-04): Ein Chefschreibtisch, auf dessen Spitze eine Skulptur von Dagobert Duck steht, ist flankiert von amerikanischen Adlern, künstlichen Blumen, diversem Nippes und anderen Zeichen stolzer Selbstgefälligkeit. Der kritische Biss des Werks der Genzken wird durch unverkennbare Töne der Belustigung und des Vergnügens gemildert. 

Mit ihrem Freund, dem Fotografen Wolfgang Tillmanns
(2005)
Im Jahre 2007 vertritt Isa Genzken Deutschland auf der Biennale Venedig mit ihrer Arbeit "Oil" ( etwas auf der Seite herunterscrollen ), für die der Pavillon mit einem Baugerüst und orangeroten netzartigen Planen verhängt worden ist und sie im Inneren eine Installation aus Koffern, Henkersknoten und Astronauten arrangiert hat. Das Kunstmagazin "Monopol" bezeichnet sie noch im selben Jahr in ihrem alljährlichen "Künstler-Ranking" als bedeutendste lebende Künstlerin. 

2009 dann die eingangs erwähnte erste Retrospektive "Sesam, öffne dich!" in Köln. Beeindruckend ist bei der Ausstellung eine neue Werkgruppe, das "Straßenfest": Männliche Schaufensterpuppen sind grotesk verkleidet mit Plastikbrüsten, Chanelhandtaschen und Totenkopfhosen. Sie stehen auf mehreren Rollwagen, die sonst dem Transport von Lebensmittelpaletten dienen. 

Ästhetisch erhebt Isa Genzken endgültig den "Trash" zur Kunst. Sie stellt eine Verbindung zwischen Traumata und Humor her, eigentlich ein unmögliches Unterfangen, vermischt Öffentliches aus dem kollektiven Gedächtnis mit Privatem. Wieder bricht sie mit Traditionen, arbeitet so radikal an der Neudefinition der Skulptur wie keine andere. Ihre Welt: Minimalismus und eben Trash, Neon und Verzweiflung. Hieronymus Bosch, Marcel Duchamp, amerikanische Konzeptkunst – alles fließt in ihre Arbeit ein, ebenso wie die Stimmung in den Clubs, die sie in Berlin & New York besucht, und die Stimmung in ihrem eigenen Kopf.
"Genzken unterläuft in ihren Arbeiten das menschliche Verlangen, Sinn herzustellen. Denn sie spiegeln die chaotischen, unzugänglichen, absurden und bisweilen karnevalesken Zustände in der Welt und in uns selber", so der Kommentar von Kunstkritiker Paul Groot. So hat die Ausstellung auch auf mich gewirkt.

Das bringt ihr die Wertschätzung anderer Künstler*innen ein, von denen viele jünger sind und die ihre Arbeit als Beispiel für Furchtlosigkeit in einer Kunstwelt sehen, die durch Macht und Geld immer vorsichtiger und fügsamer geworden ist. Sie gehe vor "with no safety net of art-world niceties," meint die Malerin Elizabeth Peyton, die Isa schon lange verehrt. 

Im Sommer 2013 stürzt Isa und zieht sich eine Schädelverletzung zu, was völlig unbeabsichtigt auch zu einer Phase relativer Stabilität führt, mit mehr Menschen um sie herum und konsequenterer Medikation. Sie rührt auch den Alkohol nicht mehr an. Täglich kann sie für Stunden in ihrem lichtdurchfluteten Atelier arbeiten, bevor sie wieder von Pfleger*innen in die Klinik zurückgebracht wird.

Als sie Büsten der Nofretete für eine Arbeit braucht, will ihr ihr offiziell bestallter Betreuer diese erst nicht bezahlen, weil er sie zu teuer findet. Die Sonnenbrillen "lagen alle zu Hause rum, was sich über die Jahre so angesammelt hatte". Ihr Mann für alle Fälle ist und bleibt auch ihr Kölner Galerist Daniel Buchholz, der sie aus vielen Kalamitäten seit Jahrzehnten herausgeholt hat.

Im Gropius - Bau
(2016)
© dpa


Eine zweite Retrospektive zum 65. Geburtstag wird im November 2013 im Museum of Modern Art in New York veranstaltet, die dann auch in Chicago & Dallas gezeigt wird. Ab April 2016 findet die Ausstellung "Isa Genzken - Mach dich hübsch!" im Martin-Gropius-Bau in Berlin statt - natürlich auch mit den besagten Nofreteten. Der Titel der Ausstellung geht zurück auf eine zur Collage verarbeitete Anzeige einer Homosexuellen-Website, die damit wirbt: "50.000 Jungs warten auf dich." Isa rechnet sich übrigens selbst zur Schwulen - Community der Hauptstadt.

Im Jahr 2016 zeigt auch die Bundeskunsthalle in Bonn Skulpturen und Installationen der Künstlerin als Modell — eine Art Retrospektive ihrer Außenprojekte.

Fotoporträt von Isa Genzken im Hintergrund und einer ihrer "Schauspieler"-Figuren im Vordergrund
(2013)
© The New York Times 


2017 wird  Isa Genzken mit dem Goslarer Kaiserring ausgezeichnet, 2019 mit dem Nasher Prize des Nasher Sculpture Center in Dallas. 2018 sieht die Künstlerin ihr Werk für abgeschlossen an.

Zu ihrem 75. Geburtstag nun präsentiert die Neue Nationalgalerie in Berlin seit Mitte Juli des Jahres 75 Skulpturen aus allen ihren Schaffensphasen. "Man spürt dieses Selbstbewusstsein, sich neu zu erfinden, den Mut zu haben, für etwas berühmt zu sein und das dann wieder aufzugeben", sagt Kuratorin Lisa Botti über diese Präsentation. 

Selbst die "Vogue" widmet aus Anlass des Geburtstages der Künstlerin als einer "Benchmark of Style" ( Designerin Phoebe Philo ) ihre Dezemberausgabe. Auf dem Titel lehnt sich ein Model in einer Jacke von Chanel an ein Kunstwerk Isa Genzkens.

Da der Gesundheitszustand Isa Geenzkens sehr fragil ist, ist mir bislang nicht bekannt, ob sie selbst an einem guten Tag in der Lage gewesen ist, diese Retrospektive mit eigenen Augen zu betrachten, wo es doch immer ihr großer Wunsch gewesen ist, dass ihre Arbeiten genau hier, in der "Tempelhalle" des Mies van der Rohe, gezeigt werden. 

"Hier ergibt sich unter dem Mies'schen Dach ein lichter Wald, in dem man vor lauter einzelnen Bäumen immer auch alle anderen Bäume mit sieht." Und:" Es wäre ein Jammer, wenn Isa Genzken nicht auch das noch einmal sehen dürfte." Da stimme ich mit Peter Richter von der Süddeutschen Zeitung völlig überein.


 



Viele Kunstwerke der Isa Genzken sind auch auf dieser Seite zu betrachten.

Sonntag, 19. November 2023

Monatsspaziergang November

Jeden 3. Sonntag im Monat lädt Kristina Schaper zu einem Monatsspaziergang ein. Heute bin ich wieder mit von der Partie. Vor sieben Monaten, an Ostern, war ich auch schon mal bei dieser Challenge unterwegs im Kölner Botanischen Garten ( kurz auch nur "Flora" nach dem gleichnamigen Festsaal dort genannt. In dem Post habe ich auch ausführlich über die Anlage geschrieben. ). Letzten Sonntag hat es mich wieder dorthin gezogen, denn das Wetter war sonnig und angenehm frisch. Das musste ich ausnutzen, denn bei längeren Unternehmungen nehme ich noch zur Sicherheit meine Stützen mit. Da ist ein Schirm dann nicht drin.

 


 So sieht das Blumenparterre im französischen Stil also im November aus:

Rosen blühen teilweise auch hier noch.

Auffallend, wie viele Menschen lesend auf den Bänken in der Sonne saßen!

Dabei war alles noch taunass!





Aber die Laubfärbung im Herbst genießt wohl jeder...


Besonders schön die des Amberbaumes!


Ich war natürlich wieder neugierig auf den Stand in den neu errichteten Gewächshäusern:


Sie sind tatsächlich im Innern wie auf den Außenanlagen neu bepflanzt.






Die Sumpfzypresse gehört mit zu meinen liebsten Bäumen. Im Herbst schätze ich die kupferfarben gefärbten Nadeln.


Huch, was ist das? Lauter Zitronen? Auf jeden Fall Agrumen...


Noch so was Rätselhaftes: Baumpilz mit Gespinst.



Pilze...


... und das Mammutblatt gunnera kann ich schon eher identifizieren.


Die Gemeine Waldrebe auch.


Diese hektische Dame kreuzte auch immer wieder meinen Weg ( selbst an der Bushaltestelle ).



Chinaschilf - jetzt besonders schön!


Der Kolchische Ahorn: Auch so ein Baum-Liebling!



Ebenso die Kaukasische Flügelnuss!


Diese entzückenden Fruchtstände gehören zum Losbaum Clerodendrum trichotomum, dessen Blätter zudem nach Erdnussbutter duften.



Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Frauenrosenhof:






Und mit diesem Foto vom Park im Stil Englischer Landschaftsgärten verabschiede ich mich für diesen Monat von der Flora/Botanischer Garten bzw. von euch, liebe Mit-Spaziergänger*innen.