Samstag, 31. Oktober 2020

Meine 44. Kalenderwoche 2020

"Ein leeres Fass poltert am lautesten!" 
Armenisches Sprichwort

"In Asien ist es üblich, 
dass, wenn man erkältet ist, 
'ne Maske trägt - aus Rücksicht. 
Ein Wort, was dieses Land immer mehr verlernt hat, 
wenn es das denn je ernsthaft begriffen hat."
Leserzuschrift in der Tageszeitung

"Die Vernetzung ermöglicht heute 
ein exponentielles Wachstum an, 
salopp gesagt, Bullshit."
.....
"Die Menschen brauchen 
ein starkes intellektuelles Immunsystem."
Harald Lesch, Astrophysiker

"Autokraten binden die Minderheit durch die Aussicht auf Vorteile an sich."
Daniel Ziblatt, Politologe

"Ich werde nie wieder fragen, wie das mit Hitler in Deutschland passiert ist."
Stuart Stevens, ehemaliger Präsidentenberater



In der vergangenen Woche konnte man anfangs dem herbstlichen Maler vom Wintergarten aus mit Muße zuschauen, denn es war klar: "Am Ende falln sie runter."

























Und dann war Schluss mit der "quality couch time", stattdessen gab's täglich Laubfegen! In diesem Jahr hatten wir ja nicht so eine liebe Hilfe wie im letzten, denn das Reisen mit der Bahn unterlassen wir momentan mal.


Buntes Laub allerorten - im Laufe der Woche immer "gehäufter" auf dem Boden, nicht nur bei uns:






Es freute mich allerdings, dass der Herr K. und ich in dieser Woche in unserem Garten damit ganz gut alleine klar gekommen sind. 

Sehr viel langwieriger ist es, dass für ein Neupflanzung vorgesehene Beet vom Efeu zu befreien. Mein Ischias! Aber der Physiotherapeut des Gefährten hat auch in dieser Woche mal bei mir sozusagen Hand angelegt...


... und schwuppsdiwupps! hatten auch wir am Donnerstag sogar am Niederrhein einen blauen Himmel und ich keine Beschwerden mehr!

Das grüne Ding unterm Tisch ist übrigens das Teil, mit dem ich das Laub ans andere Ende des Grundstücks bringe, wo unsere Kompostanlagen stehen. Bei uns werden auch nur die schmalen Wege und die Plätzchen laubbefreit, schließlich läuft man als alter Mensch schnell Gefahr, darauf auszurutschen - immerhin hat es in diesem Monat um Einiges mehr geregnet als im langjährigen Mittel.

Ansonsten war ich in dieser Woche nur einmal außerhalb unseres Hauses, bei der Obst- & Gemüsefrau. Dennoch hatte ich täglich ( niedrige ) Risikowarnungen. Des Rätsels Lösung: An unserer Küche mit dem ein Meter breiten Bürgersteig davor laufen täglich viele Menschen vorbei, auch vom Hospital ( dort ist wieder einiges los, was Covid19-Patienten anbelangt ). Und in der Küche liegt mein Smartphone oft den ganzen Tag herum...


Erkenntnis der Woche: "Durch die inzwischen kaum noch aufzulösende Verbindung zwischen politischem und religiösem Glauben ist Amerika in der fatalen Situation, dass das religiöse Leben durch politische Interessen korrumpiert und die Politik zur Quasireligion erstarrt ist. Das führte zu Amerikas gefährlichster Paradoxie, nämlich der, dass das Volk mit den besten Universitäten, den meisten Nobelpreisträgern und den erfolgreichsten Hightech-Unternehmen in seiner Mehrheit die Evolutionstheorie für falsch hält, die Bibel wörtlich nimmt und dem Staat misstraut. In diesem Land gibt es Menschen, die nach Öl bohren, das vor Millionen Jahren entstanden ist, und dennoch glauben, dass Gott die Welt vor 6000 Jahren geschaffen hat", heißt es in diesem aufschlussreichen Artikel von Hans-Dieter Gelfert in der "ZEIT". 

Der gibt einen guten Überblick über Geschichte, Verfassung, soziale Gepflogenheiten der Staaten, die einer wie mir, die reichlich Kenntnis hat von der christlichen Lehre dank entsprechend lückenloser Sozialisation bis zum Abitur, diese irren Widersprüche in den USA erklärt, dass man nämlich so jemandem, der nicht mal im Ansatz von den Zehn Geboten gehört, geschweige sich an diesen orientiert, zu einem Heilsbringer, zum Erretter vor dem Bösen kürt. ( Hoffentlich ist der Beitrag nicht wieder hinter der Bezahlschranke! ) 

Neuester Ausspruch des Herrn: "Unter einem Präsidenten Biden gibt es kein Öl, keine Waffen und keinen Gott." - "God bless you, America!"

Lektüre der Woche: Elke Heidenreichs "Männer in Kamelhaarmänteln" zum Abtauchen in andere Sphären geeignet, da das Thema "Mode" momentan bei mir sonst so gut wie keine Rolle spielt.

Musikalische Entdeckungen: Lucy van Kuhl & Lars Edlich "Abstand"; und für die kölschen Leser & Leserinnen meines Blogs bzw. Anhänger des kölschen Fasteleer gibt es dann noch "Karneval mit Abstand" von Mann, Sieber!

Video der Woche, gesehen quasi als Zynismus - Pophylaxe, die einem in Anbetracht der Verhältnisse hier & anderswo zu befallen droht : "Borat Anschluss Moviefilm" - eine Eulenspiegelei, nicht frei von typischem Pennälerhumor, also hart an der Grenze des Geschmacks, denn sie stellt bestimmte Akteure des trumpschen Amerikas ganz schön bloß, dass es einem schon mal selber peinlich wird, so frei tragen die Leute ihre Ansichten nach außen. Anrührende Sequenzen gibt es auch, Abstoßendes, Irritierend - Uneindeutiges, Absurdes... Was bleibt zum Schluss? Die Erkenntnis, dass es nicht der Film ist, der peinlich ist: Die Hosen hat die US&A längst runtergelassen!

Was mich stört:  Der Film bestimmt über die weltweite Wahrnehmung von Kasachstan und seinen Menschen. Borat profitiert davon, die Kasachen aber überhaupt nicht. Die leben schon seit bald 30 Jahren unter autokratischen Verhältnissen unter Missachtung sämtlicher Menschenrechte und keinen im Westen kümmert's.

Ärgernis der Woche: dass Menschen sich als völlig "normal" betrachten, die Presseleute bedrohen oder handgreiflich werden! Beispielsweise bekommen die bei den Demonstrationen zu hören, dass sie, da ja "mitschuldig", beim "Umsturz wie alle anderen Systemjournalisten an einem Baum hängen werde(n)". Auch der politischen Führung wird das angedroht und das "Hängt sie auf!" wird immer häufiger, immer lauter geschrien. 

Für mich ist das nicht normal, sondern einzig & allein rechtsradikal.

Wochenfreude: dass sich immer wieder neue Leser*innen bei mir im Blog einfinden und sich in die Leser*innenliste eintragen.








Verlinkt mit dem Samstagsplausch bei Andrea und dem Herbstglück bei Loretta & Wolfgang

Freitag, 30. Oktober 2020

Religionsfreiheit

Drei von vier Menschen auf dieser Erde leben in einem Land, das keine Religionsfreiheit gewährt. Hättet ihr das gedacht? Das bedeutet, dass Menschen nicht glauben dürfen, was sie wollen, beziehungsweise andersrum: dass sie NICHT nicht glauben dürfen. Muss man sich auch mal vor Augen führen angesichts der Tumulte hierzulande, wo Verschwörungsgläubige doch trotz Maßnahmen immer noch auf der Straße gegen ihre "Unterdrückung" protestieren, ohne dass ihnen irgendwas passiert...

Am vergangenen Mittwoch hat der Beauftragte der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit, Markus Grübel, den zweiten Bericht der Bundesregierung zum Thema vorgestellt. Das fundamentale Menschenrecht auf Religionsfreiheit wird zunehmend eingeschränkt und infrage gestellt und so kommt es, dass drei Viertel aller Menschen in einem Land leben, das ihre Religions- und Weltanschauungsfreiheit einschränkt. Der Bericht fasst seine Ergebnisse aus dreißig Ländern folgendermaßen zusammen:

  1. Blasphemie- und Anti-Konversionsgesetze: In mehr als 70 Staaten weltweit gibt es menschenrechtswidrige Blasphemiegesetze. Sie dienen oft dazu, religiöse Minderheiten zu diskriminieren und die Meinungsfreiheit einzuschränken. Auch das Recht auf Konversion ist in vielen Ländern eingeschränkt.
  2. Digitale Kommunikation: Online-Hassrede hat einen verheerenden Einfluss auf die Religions- und Weltanschauungsfreiheit, ist oft an reale Ereignisse geknüpft und verstärkt häufig existierende Konflikte.
  3. Staatliche Bildungssektoren: Religions- und Weltanschauungsfreiheit ist auch im Bildungssektor oft Einschränkungen unterworfen, was den Menschenrechten widerspricht.

Man denke jetzt einfach mal nicht an Corona ( auch wenn einem alles aus dem Halse heraushängt ), sondern an die dramatische Lage der Uiguren in China und die Probleme der Rohingya in Myanmar in ihren menschenunwürdigen Lagern,  an die religiösen Minderheiten im Iran und in Teilen Nigerias. Länder von Afghanistan bis Vietnam, aber auch Ägypten, Brasilien, Kenia, Malaysia und Saudi-Arabien sind in dem Bericht genannt, die sich gewiss nicht allzu gerne in einem solchen offiziellen Regierungsdokument sehen wollen. Es macht aber auch überdeutlich, dass wenn man die Verstöße gegen das Menschenrecht der Religionsfreiheit durch wirtschaftliche Sanktionen maßregeln würde, dann könnte man fast mit keinem Land der Welt mehr Handel führen.

Die andere Seite der Religionsfreiheit, die durch staatliche Maßnahmen bedroht ist, sind die durch die digitale Kommunikation ermöglichten religions- und gruppenbezogene Hassreden im Internet. Während ich an diesem Post geschrieben habe, hat es wieder eine Messerattacke auf Menschen in einer katholischen  Kirche in Nizza, bei der Menschen widerlichst umgebracht worden sind und der Attentäter wieder seinen Gott angerufen hat. Solche Hassreden stellen den Tätern immer wieder einen Berechtigungsschein aus, sich über Prinzipien gesellschaftlichen Zusammenlebens hinwegzusetzen und sich zu Herren über das Leben anderer Menschen zu machen. Manchmal weiß ich nicht mehr, was ich dazu am Freitag noch schreiben soll...






Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) ist zwar kein juristisch verbindliches Dokument, doch hat sie politisch und moralisch ein sehr großes Gewicht und ihre Garantien haben heutzutage  einen gewohnheitsrechtlichen Charakter zu. Die AEMR hat den Bezugsrahmen vorgegeben, in dem verbindliche UN-Menschenrechtskonventionen seit den 1950er Jahren abgefasst worden sind. 

Friday - Flowerday # 44/20

 


Wenn dieser Oktober schon nicht so golden wie sein Ruf war,
verabschiede ich ihn mit warmen Farben
und Licht.


Ganz dominant: Rizinusblätter Ricinus communis















Zwei verschiedenfarbige Nadelkissen Leucospermum cordifolium...


... zwei Stängel Hirse noch dazu.

Dazu  die heutige Besonderheit: zwei Stängel vom asiatischen Baumwürger Celastrus orbiculatus

Mittlerweile hat dies südafrikanische Schönheit dauerhaft mein Herz gewonnen.


Die Gesamtschau für Helga Holunderbluetchen®
( ja, ich habe das Wasser anschließend gewechselt )

Bon week-end!
                                               

Verlinkt auch mit  den Floral Passions von Riita  und der Garden Affair von Arun

Donnerstag, 29. Oktober 2020

Monatscollage Oktober 2020







Was für ein Oktober!
Weit entfernt vom Klischee
eher grau,
regnerisch
und kalt.
Die Pandemie
drängte sich wieder ins Leben
& 
den hitzigen Diskurs 
in unserer Gesellschaft,
auch mit irrwitzigen Kopfgeburten
und
merkwürdigen Verhaltensweisen-
wohl dem,
der jetzt ein Refugium hat 
&
viel familiäre & freundschaftliche
Zuwendung erfährt,
behütet auch   
durch die Natur
mit ihren ewigen Prinzipien:
Am Ende 
war die Magnolie 
wieder gelb belaubt.

              

Bei dieser monatlichen Linkparty
gab es neunzehn Beiträge -
euch allen wieder ein 

                 

Meine zweite Linkparty hingegen
wartet noch auf eure Posts.
Aber noch ist ein halber Monat Zeit...
                                            
                                             
Verlinkt mit die-birgitt, die wieder heute alle Monatscollagen sammelt

Mittwoch, 28. Oktober 2020

12tel Blick- Oktober 2020

 


Monat acht
in Coronazeiten:
So grau wie die Lichtstimmung an diesem Spätnachmittag,
ist mir dieser Oktober insgesamt vorgekommen,
so müde & matt,
wie es mir viele Mitmenschen von ihrer Gemütslage berichten.
13°C und eine feuchtigkeitshaltige Atmosphäre -
da wundert es nicht,
dass die Menschen sich rar machen.

Welch ein Unterschied
zum Schnappschuss vor sechs Jahren, 
einem Sonntagnachmittag mit 24°C!















So langsam gefällt mir dieses Dokument
eines sehr denkwürdigen Jahres doch.




Bei der lieben Eva sind dann ab Freitag die anderen 12tel-Blicke zu finden.

                                          

Montag, 26. Oktober 2020

Kann ich bitte aus der Menschheit aussteigen?


Nein, ich hab mich nicht wieder geärgert, ich bin eher bestürzt, verzweifelt, das alles so leid....

Verzweifelt über die Eskalation im Streit um den Mund-Nase-Schutz, über die Boshaftigkeit, die da Tag für Tag immer stärker zum Ausbruch kommt. Bestürzt darüber, was momentan geschieht. Beispielsweise das, was ich als infame Attacke auf einen wichtigen Pfeiler unseres Zusammenlebens erlebe, nämlich auf das Vertrauen von Kindern und Jugendlichen in ihre Erwachsenen, seien es Eltern oder Lehrer*innen oder andere. Ganz bewusst eingesetzt als weiterer destruktiver Baustein wie so viele andere schon seit Wochen & Tagen auf dem Weg zur Selbstermächtigung selbsternannter Heilsbringer. Denjenigen also, die in der Öffentlichkeit unter Dauergrinsen betonen, dass sie uns doch nur Liebe & Frieden statt ( angeblich überflüssiger ) Maßnahmen bringen wollen, gerade diejenigen verunsichern bewusst Heranwachsende in für die ohnehin schwierigen Zeiten, setzen sie unter Druck und säen Misstrauen und Zwietracht. 
  
Mich hat nachhaltig verstört, was ich auf diesem Video gesehen und in Folge darüber erfahren habe.

Es ist ja bekannt, dass ich fast vierzig Jahre mit und für Heranwachsende gelebt und gearbeitet habe, dass ich begeisterte Großmutter bin, ein kleines bisschen Ahnung von Kindern & diese sehr gern habe und mich für ihre Interessen gerne einsetze...

Was da - wohl nicht nur am Mittwoch, den 21. Oktober, vor der Georg - Büchner - Schule in Darmstadt, es gibt auch Videos & Zeitungsberichte zu Gernsheim, Groß-Gerau und Eckernförde - abgegangen und von den Akteuren gefilmt und live übertragen worden ist, erlebe ich als übergriffig bis hin zum Tatbestand der Nötigung und als massiven Eingriff auch in die Elternrechte, sehe aber auch mehr dahinter. Es liegen Hinweise vor, dass solche politischen Aktionen in erweiterter Form demnächst - an einem für die Deutsche Geschichte wichtigen Datum - vor vielen Schulen geplant sind. Ein solcher Aktionsplan der "Qu*rdenker" ist in der Redaktion des "Express" gelandet. Das wurde mir heute vom Zuständigen noch einmal bestätigt. Weitere investigativ arbeitende Menschen sind am Ball.

Schaut es euch an, informiert euch und bildet euch ein Urteil. Ich bin dann mal weg.



 




Nachtrag: Von einer Leserin habe ich von einer ähnlichen Aktion ( Verteilen von Flyern ) in Ulm, ebenfalls am vergangenen Mittwoch, am Schubart-Gymnasiums, der Friedrich-List-Schule,  an der Spitalhof-Gemeinschaftsschule und an der Straßenbahn-Haltestelle vor dem Kepler-Gymnasium durch einen Stadtrat der Blaunen erfahren. Da dabei auch der Schulhof betreten wurde, hat der Schulabteilungsleiter die rechtliche Seite geprüft, denn Schulen sind Hoheitsgebiet, und inzwischen eine entsprechende Rundmail verschickt.  Die Polizei war vor Ort gerufen worden.

Sonntag, 25. Oktober 2020

Mein Freund, der Baum: Blutpflaume

Man sieht sie oft in Gärten und städtischen Anlagen, mehr als die verwandte Kirschpflaume, begeistert sie doch mit attraktivem Laub und der schönen Blüte im April. Für dieses Gewächs spricht auch die moderate Größe...


Das heute von mir porträtierte Gewächs, die Blutpflaume Prunus cerasifera ‘Nigra’, ist tatsächlich die rotblättrige Auslese der Kirschpflaume Prunus cerasifera. Entstanden ist die Blutpflaume vermutlich aus einem 1880 aus Persien nach Frankreich gebrachten Exemplar namens 'Pissardii', ( Synonyme  'Atropurpurea' ). 

Die rotblättrige Gartenform 'Nigra' wurde um 1916 in den USA selektiert und erfreut sich inzwischen als Hausbaum bei uns äußerster Beliebtheit. Fast identisch ist die Sorte 'Woodii', die sich bis ins Jahr 1910 zurückverfolgen lässt. Sie ist praktisch nicht von der Sorte 'Nigra' zu unterscheiden. Eine sehr schmale und besonders dichte Sorte ist 'Crimson Sentry', besonders frosthart und sehr gut hitzeverträglich. Es gibt auch eine schwachwüchsige Zwergblutpflaume ( Prunus × cistena )

Die Blutpflaumen-Sorte ‘Crimson Pointe’ wird aufgrund ihres aufrechten, säulenförmigen Wuchses als Säulen-Blutpflaume bezeichnet. Sie erreicht Höhen von drei bis fünf Metern, wird dabei jedoch nur 1 – 1,8 Meter breit.

Die Kirschpflaume stammt also ursprünglich aus Vorderasien, ist in Europa aber schon in Keltenzeiten in Kultur. Sie gehört zur Gattung der Rosengewächse. In vielen Regionen ist sie verwildert und wächst in Feldhecken, gerne an warmen, sonnigen Berghängen. Das gilt auch für die Blutpflaume. An schattigeren Stellen, also bei Lichtmangel, blüht sie jedoch spärlicher. 

Blutpflaumen sind zwar zuverlässig frosthart, mögen aber wärmere Standorte lieber. An den Boden stellen die Bäume bzw. Großsträucher keine hohen Ansprüche: Sie bevorzugen zwar nährstoffreiche, kalkhaltige Lehmböden, wachsen aber auch auf ärmeren Sandböden noch zufriedenstellend. Auch sommerliche Trockenheit überstehen Blutpflaumen problemlos, da sie tiefgründige Wurzeln ausbilden. Selbst das Stadtklima macht ihnen nichts aus.

Wie schon gesagt, die Blutpflaume wächst entweder als großer, dichter Strauch oder als Baum mit rundlicher bis kegelförmiger Krone. Ein Rückschnitt über den Winter sorgt für eine starke Verzweigung und eine dichte Krone. Das Ziergehölz entwickelt sich vergleichsweise langsam ( 25 - 40 Zentimeter pro Jahr ) und neigt im Alter zu überhängenden Zweigen, die für einen dekorativen Anblick sorgen.

Als Baum erreicht die Blutpflaume eine Höhe von vier bis maximal sieben Metern und eine Wuchsbreite von zwei bis fünf Metern, besonders in Einzelstellung. Als Strauch oder Hecke nehmen heimische Vögel die Blutpflaume gerne wegen ihrer dichten Verzweigung für ihren Nestbau an.

Der Stamm besitzt eine schwärzlich gefärbte, im Alter mit einer leicht gefurchte Borke. Ältere Triebe haben eine dunkelbraun-rote, glänzende Rinde und sind in der Regel mit feinen Dornen überzogen. Einjährige Triebe sind braun-rot gefärbt.

Es ist sind die dunklen, glänzenden Blättern und die dunkelbraun-rote bis schwärzliche Rinde, die diesen Baum so dekorativ wirken lassen. Die auffällige Farbgebung aus hellen und dunklen Rot-, Braun- und Rosatönen zeichnet die Blutpflaume aus. Besonders neben Bäumen und Sträuchern mit hellgrünem Laub sind die warmen Farben ein schöner Kontrast und Farbtupfer. Im Herbst nehmen die Blätter der neueren Züchtungen eine intensive dunkelrote bis purpurlilane Färbung an.  



Die wechselständigen, eiförmigen bis elliptischen, rund fünf Zentimeter langen Blätter besitzen eine metallisch glänzende Oberfläche. Sie vergrünen auch im Schatten kaum.

Im Frühling ab Mitte März bis April überziehen unzählige kleine, rosa gefärbte Blüten mit rosa Staubgefäßen vor dem Austrieb des Laubs oder zeitgleich mit diesem die dicht wachsenden Äste. Die Blüten sind etwa 2,5 Zentimeter breit und besitzen den typischen radialen Aufbau der Rosengewächse mit fünf Blütenblättern. Sie werden gerne von Insekten angenommen.





















Ab Juli reifen die kleinen, essbaren Früchte, kaum größer als große Süßkirschen, echte Vitaminbomben, schmecken sehr süß und aromatisch und können zu Kompott oder Konfitüre verarbeitet werden. Die Früchte der Blutpflaume sind wie die Blätter dunkelrot gefärbt.

Die Blutpflaume wird in der Regel nur in jungen Jahren von nicht lebensbedrohlichen Krankheiten wie Echte Mehltau, Monilia (Spitzendürre und Fruchtfäule) sowie die Schrotschusskrankheit befallen. Große Blutpflaumen sind von Pilzkrankheiten in der Regel dagegen selten beeindruckt. Es handelt sich dabei um Pilzkrankheiten, die häufig bei Obstgehölzen auftreten. Schädlinge, die die Blutpflaume befallen, sind im Wesentlichen die Blattlaus, die Marienkäfer gut im Zaum halten können,  und der kleine Frostspanner.
























Um noch einmal Bezug auf meinen letzten Baum - Post zur Lage der Bäume auf unserer Erde: 15 MILLIARDEN Bäume werden jedes Jahr gefällt - 476 pro Sekunde, so habe ich es hier gelesen. Vielleicht ist das auch euch ein  Herzensanliegen und ihr mögt durch eure Unterschrift  das Waldschutzgesetz unterstützen?

Nun sind aber wieder eure Baumbeiträge dran!

Die Verlinkung ist bis zum nächsten letzten Sonntag im Monat geöffnet. Den Backlink bitte nicht vergessen!




You are invited to the Inlinkz link party!

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Samstag, 24. Oktober 2020

Meine 43. Kalenderwoche 2020

"Wir stecken als Zivilisation gegenwärtig in der Pubertät fest."
.....
"Die libertären Träume des Hyperindividualismus, 
die ich in den Sechzigerjahren selbst propagiert habe, 
sind ausgeträumt. 
Es braucht entschiedenes staatliches Handeln, 
die internationale Kooperation, 
Gegenmaßnahmen aus unterschiedlichen Richtungen, 
die einem gemeinsamen Ziel dienen."
.....
"Wissenschaft ist organisierter Skeptizismus, 
nicht bloßes Meinen 
und Behaupten ohne seriöse Quelle, 
ohne die Bereitschaft, sich widerlegen zu lassen 
– eben das wird jetzt offenbar."
Stewart Brand, "Hacker der Zivilistaion"  

"Deutschland hat eine Wissenschaftlerin an der Macht 
und wir einen Idioten."
Stuart Stevens,  Republikaner,
Berater von Präsident Georg W. Bush und Senator Mitt Romney

"Wenn ein Schutzrahmen nun aber erst dann greift, 
wenn diejenigen in Gefahr sind, 
die auf dieser Welt eh die meisten Privilegien genießen, 
dann bedeutet das nichts Gutes 
für schutzbedürftige Menschen im Globalen Süden. 
Deshalb sollten wir diesen Schutzzirkel erweitern. 
Das kommt zum Schluss allen zugute."
Imeh Ituen, Project Officer Heinrich-Böll-Stiftung



Der Herbst ist eine Zeit, in der ich mein Zuhause besonders schön finde und genieße. Dann kann ich meine Leidenschaft für viele kleine, verschiedene Lichtquellen ausleben. Und vor den Fenstern kann ich die tagtäglich kleinen Veränderungen beobachten. Ich sammle mental immer Farbnuancen...




... auch & vor allem an grauen Tagen.


Andere sammeln auch: Ob eine Tüte mit solchem Slogan ein solches Verhalten entschuldigt?


Freitagsblümcheninteressierte wissen, dass ich Vasen sammle. Wegen des dysfunktionalen Heizkörpers im Kellervorraum musste ich den Installateur bemühen, und damit der überhaupt an den Thermostat kam, das Vasenregal abräumen - DIE Gelegenheit, alles zu säubern, aufzuräumen und den ganzen Raum gründlich zu putzen. Hatte danach etliche Niesattacken. Stellte sich aber letztendlich heraus, dass ich eine leichte Erkältung habe.



Die nächste Baustelle ließ nicht auf sich warten: Die von meinem Vater selig vor 34 Jahren betonierte Treppe von der Terrasse in den Garten ist gebrochen, zum Glück, ohne dass einer strauchelte oder gar stürzte. Nur muss ich jetzt 'nen Gartenbauer finden, denn in den nächsten Wochen wird der Zugang zum Garten oft benutzt werden: Ständiges Laubfegen wird angesagt sein, denn zuverlässig wie immer beginnt sich die Magnolie zur zweiten Oktoberhälfte zu verfärben...






Die Morgenröte kriegt auch jemand wie ich mal mit, wenn frau sich den Wecker stellt. Aber so hatte ich eine Stunde mehr Zeit um meine Aufgaben UND die des Herrn K. zu erledigen: Wir haben es in diesen merkwürdigen Zeiten nicht geschafft, unser Haus einrüsten und streichen zu lassen. Also hat der Mann beschlossen, die Fensteranstriche wie früher selbst zu erneuern. Unter ergo- und anderen therapeutischen Gesichtspunkten fand ich das gut. Verlangte dann aber auch ungeplanten Einsatz meinerseits...


Am Mittwoch war das Wetter wie vor 39 Jahren: Morgens grau-finster, am späten Nachmittag klarte es auf. Aber anders als die Jahre zuvor sind wir nicht aushäusig zum Essen gewesen. Ich hab dem Herrn K. sein  Lieblingsessen gekocht, und einen schönen Sekt hatte uns der Winzer aus dem Rheingau ja schon im Mai gebracht.



Dienstags und donnerstags ist das "Winterwohnzimmer" wieder um halb neun in der Früh ein "Turnzimmer", da kommt der Physiotherapeut ins Haus. Vorm Fenster kann man dem Tag für Tag immer intensiver werdenden Vergilben der Magnolienblätter zuschauen.


"Wenn Aufregung helfen würde, würde ich mich aufregen", so die Darstellerin der Bundeskanzlerin im Film  "Die Getriebenen". In dieser Woche habe ich in einem Interview mit einem Internet-Troll gelesen: "Wenn die Leute sich aufregen, das ist mein Ejakulat." Sollen sie sich ihren Lustgewinn anderswo holen, meine Maxime in solchen Zeiten wie den gegenwärtigen: Aufregen ist verlorene Liebesmüh, nichts als Energieverschwendung und unter dem Gesichtspunkt der Psychohygiene schädlich, denn frau droht so langsam zur Zynikerin zu werden. Ich reihe mich auch nicht ein unter die, die sich mit den derzeitigen Maßnahmen überfordert fühlen. Eigenverantwortlich kann man Folgendes doch noch hinkriegen, oder?
Abstand, Hand-Hygiene, Mund-Nase-Schutz, regelmäßiges Lüften, Corona-App, keine Treffen in Gruppen, wenn möglich keine geschlossenen Räume, keine Gespräche in großer Nähe
Ich  habe in den vergangenen Monaten - nicht immer aus eigenem Antrieb, wie regelmäßige Leser*innen mitbekommen haben - Selbstreflexionen angestellt, mir meine Strategien und Stärken bewusst gemacht und gesehen, dass und wie ich mit den Anforderungen zurechtgekommen bin. Zur Selbstvergewisserung gehörte aber auch herauszukristallisieren, was mir wirklich wichtig ist, auch welche Beziehungen ich aufrechterhalten will und welche ich lieber sausen lassen sollte. Das galt vor allem für die Bloggerwelt. Ich muss mit meinen physischen und besonders psychischen Ressourcen einfach haushalten, denn ich stehe in der Verantwortung für ein paar Menschen, die meine Unterstützung brauchen und die mir besonders nahe sind. 
Ich konzentriere mich deshalb nur noch auf mein persönliches kleines "Beziehungscluster", en face à face zu Hause und digital mit der Großfamilie und einigen Freund*innen, um das Maß an Liebe und Vertrauen aufrechtzuerhalten, dass mich über die nun anstehende dunkle Jahreszeit zu bringen vermag. Diskussionen über das Für und Wider unserer derzeitigen Lage sind für mich kontraproduktiv & unnötig zeitraubend: Ich weiß inzwischen, was ich unter den derzeitigen Bedingungen leisten kann und was nicht.  
Ich weiß auch, was ich unbedingt will: Noch ein paar Jährchen mit meinem Lebensmenschen zusammensein. Und warum sollte ich anderen die Entscheidungsmöglichkeit darüber überlassen? Also stelle ich mein Verhalten darauf ein. Worüber ich bis heute nicht hinwegkomme, ist die anmaßende Selbstgerechtigkeit und die Menschenverachtung, die aus einigen Kommentaren in der Vergangenheit hier im Blog bezüglich Alter, Krankheit & baldiger Tod meines Partners gesprochen hat ( aber es gibt ja auch ein Vorbild, der neue Heilsbringer überm großen Teich, der auf 220.000 Toten in seinem Land herumtrampelt wie ein Tanzbär ). 

Als Fazit zitiere ich eine Mit-Bloggerin, besser kann ich es nämlich auch nicht sagen: "Eine Stellungnahme zu meinen Statements wünsche ich [...] nichtIhr könnt mit dem Kopf schütteln oder zustimmend nicken, jeder für sich. Es kursieren bereits reichlich Rede und Gegenrede hinsichtlich Corona!", schrieb Heidrun vor zwei Wochen. Ich finde es auch mehr als genug...







Verlinkt mit dem Samstagsplausch und dem Herbstglück

Freitag, 23. Oktober 2020

"Je suis enseignant"

... moi aussi! Auch noch Geschichtslehrer*in wie der französische Kollege Samuel Paty aus Conflans-Sainte-Honorine, einem ruhigen Vorort im Nordwesten von Paris, der am Freitag vor einer Woche regelrecht hingerichtet worden ist. Dass man in diesem Beruf inzwischen eine derart exponierte Position mit entsprechenden Risiken hat, vor allem, wenn man die Werte lehrt, auf die sich die eigene Gesellschaft beruft & stützt, entsetzt mich. Ich bin voller Mitgefühl für die Familie des jungen Lehrers, seine Schüler und seine Kollegen, für die französische Gesellschaft.

Bedauerlich und mich verstörend, dass hierzulande so wenige Worte gefunden haben für unsere Nachbarn, denen wir doch freundschaftlich verbunden sind! Eher aus der Ecke, die immer wieder ins selbe populistische Horn stößt, hat man etwas gehört. 

Da hat sich doch wieder einmal einer selbst ermächtigt, einen anderen Menschen zu richten, indem er sich auf seinen Gott beruft, und dabei Recht, Gesetz und Normen der Gesellschaft gebrochen, in der er frei und gleich leben durfte, gerade, weil unsere Vorfahren dafür gekämpft haben, dass wir überhaupt unter solchen Bedingungen in einer Gemeinschaft leben können. Lynchjustiz hingegen ist barbarisch und entspricht nicht dem Grad der von uns erreichten Zivilisation, in der der Glaube nicht als eine die Freiheit einschränkende Sache zwischen den einzelnen Mitgliedern der Gemeinschaft stehen darf. 

Terror und Gewalt sind politische Ideologien, die zu verurteilen nicht im Widerspruch zur Meinungs- und Religionsfreiheit stehen. Menschenrechte haben keine unterschiedliche Wertigkeit, je nach Weltregion, also Doppelmoral gilt nicht: Was im Nahen Osten verurteilenswert ist, ist es hier bei uns in Europa in gleichem Maße. Das scheint nun auch Einigen aus dem eher linksliberalen Spektrum zu dämmern. Sascha Lobo äußert sich im "Spiegel" zur vorherrschenden Hypokrisie: "Auf einen rechtsextremen Mord folgt linke Empörung, auf einen islamistischen Mord folgt eine stille, linke Zerknirschtheit, wie man sie Erdbebenopfern entgegenbringt. Manchmal sogar ergänzt durch Relativierungen." Er nennt das sogar "moralische Faulheit" und kritisiert "die fehlende Bereitschaft allzu vieler deutscher Linker, Islamismus als die faschistoide Bedrohung der liberalen Demokratie zu betrachten, die er ist." Und er fordert. "Empört euch!" Endlich!

    


Friday - Flowerday # 43/20 - der vierhundertste!


Wow! Wie sich die Morgensonne in meinem neuen Blumenarrangement fängt !


Hier aus der entgegengesetzten Richtung
















Rittersporn, Chrysanthemen, Ruten-Hirse pannicum virgatum 
und ein Zweig vom Liebesperlenstrauch callicarpa bodinieri...


... habe ich auf zwei Glasvasen als Lichtfänger verteilt-






















Immer wieder schön
( und in diesem Herbst meine Lieblingsfarbkombination )


Speziell für Helga Holunderbluetchen® 


Heute zeige ich also zum vierhundertsten Male
den Blumenschmuck, 
den ich jeden Donnerstag bei mir zu Hause arrangiere.
Helga bin ich bis heute dankbar für diesen Impuls damals,
mich regelmäßig mit Blumen zu beschäftigen,
die ganz wichtig für mein Wohlbehagen
in meinem Zuhause sind,
ganz besonders in diesem Jahr
( hier habe ich über das Thema gepostet ).


Euch wünsche ich mit diesem lichten Anblick
ein schönes Wochenende!
                                         


Verlinkt auch mit  den Floral Passions von Riita  und mit der Garden Affair von Arun