Venedig ist meine numero uno der italienischen Städte. Aber Krimis lese ich sehr ungern. Mein Mann & meine Tochter sind da ganz anders gewesen. Jahr für Jahr haben sie einer Veröffentlichung einer neuen Folge ihrer Romane mit Comissario Brunetti entgegengefiebert. So hat sie dann auch eine Rolle in meinem Leben gespielt: Donna Leon
Donna Margaret Leon kommt am 28. September 1942 in Montclair, New Jersey, in einer katholischen Familie, die die Depression gerade so überstanden hat, zur Welt. Von ihrem Großvater väterlicherseits, einem Lateinamerikaner namens Alberto de León, hat sie den Nachnamen. Ihre Mutter Mildred Noll, bei Donnas Geburt 26 Jahre alt, ist Tochter eines Nürnbergers, der mit achtzehn Jahren nach New Jersey ausgewandert ist, dort auf vierzehn Hektar mit 50 Kühen eine Milchviehhaltung aufgebaut und die irischstämmige Jennie Mullins geheiratet hat.
Donna ist das zweite Kind ihrer Eltern. Bruder Albert ist drei Jahre zuvor auf die Welt gekommen. Sie erzählt:
"Als ich geboren wurde, überlegten meine Eltern, wie sie mich nennen sollen. Und die Frau im Bett nebenan schlug auf einmal Donna vor. Und so kam es. Ich hätte mir keinen besseren ausdenken können."
Sie wächst in Bloomfield auf, einem Nachbarort von Montclair, das später auch West Bloomfield heißen wird. Ihre Kindheit in einer glücklichen, fröhlichen Familie empfindet Donna als Paradies:
"Manchmal schäme ich mich fast, zu sagen, dass meine Kindheit einfach nur gut war. Es gibt kein Trauma. Dabei wuchs ich in einer zutiefst rassistischen Gesellschaft auf", sagt sie später in diesem Interview.
Über ihre Mutter, die Kette raucht, den eigenen Kindern beim Schulschwänzen hilft und ihnen vor allem Spass im Leben wünscht, sagt die spätere Schriftstellerin: "Ich liebte sie, weil sie meine Mutter war. Aber ich mochte sie so wahnsinnig gern, weil sie mich so oft zum Lachen brachte." Und diese Mutter, aber auch der Vater ( über den so gut wie nichts in Erfahrung zu bringen ist ) vermittelt ihr und dem Bruder Optimismus, Lebensfreude und eine Freiheit, die Donna zeitlebens immer wieder für sich suchen & finden wird. Da wächst in New Jersey eine echte Epikureerin heran...
Auch die politische Haltung, die sie ihr Leben lang beibehalten wird, führt sie auf ihre Eltern zurück:
"Meine Eltern haben mir beigebracht, dass es eine Todsünde ist, die Republikaner zu wählen – und sie hatten Recht damit. Ich könnte genauso gut einen Republikaner wählen wie von einem Hochhaus springen. Sie zu wählen, ist eine Sünde, denn ich halte die meisten von ihnen für schlimme Kapitalisten." ( Entsprechend wird sie sich später fragen: "Wer könnte klaren Kopfes Donald Trump wählen? Welche Frau könnte das tun?" )
Donnas Mutter ist allerdings auch so katholisch, wie man es Iren & Irinnen gemeinhin nachsagt, und geht regelmäßig in die Kirche, wird aber an ihrem Lebensende auf die Frage nach Jesus & seiner Geschichte auch bekennen: "Es wäre schön, wenn das wahr wäre."
Die Mutter, "Moo" genannt, ist eine Vielleserin. "Ich weiß noch, wie ich mit ungefähr acht Jahren einmal über Langeweile klagte. Da packte sie mich ins Auto, chauffierte mich in die Leihbücherei, und von dem Tag an habe ich mich nie mehr gelangweilt." Auch der Vater hat Freude am Lesen, an Sprachspielen, an Witzen. Das Mädchen selbst entwickelt ebenfalls eine besondere Affinität zur Sprache.
Musikalisch ist ihre Familie hingegen nicht: Donna kann sich nicht erklären, warum sie schon als Teenager Klassische Musik gehört hat statt Elvis oder Peggy Lee wie ihre Altersgenoss*innen. Bei einem Weihnachtskonzert hört sie zum ersten Mal Georg Friedrich Händels "Messias". Seither ist sie dem Komponisten und der klassischen Musik ergeben und diese Liebe wird bleiben, obwohl sie ( ich auch! ) keine Noten lesen kann und ihren Geschmack eher dem Zufallsprinzip ( so do I! ) verdankt, bis sie in den 1960er Jahren in New York der Oper verfallen wird.
Aber zunächst besucht Donna noch die Mount St. Dominic Academy High School, eine katholische Einrichtung nur für Mädchen in Caldwell in der Nähe von New York. Am Caldwell College - ebenfalls eine katholische Privatuniversität - legt sie dann einen Bachelor-Abschluss in Englisch ab. Als sie noch überlegt, was sie als Nächstes tun solle, fragt eine Freundin mit italienischen Wurzeln, Anita, ob sie sie nach Italien begleiten könne, wo sie Malerei studieren wolle. In den 1960er Jahre ist es noch verpönt, eine junge Frau allein ins Ausland reisen zu lassen.
Also verlässt Donna mit 23 Jahren die USA und landet zunächst mit dem Schiff in Neapel und fühlt sich, als wäre sie nach Hause gekommen, so herzlich ist der Empfang in Anitas Dorf. Schnell lernt sie die Sprache ( die sie immer mit neapolitanischem Akzent sprechen wird. Aber das wird ihr erst später in Norditalien auffallen. ) Sie reist nach Rom, sie reist nach Sizilien, bis ihr das Geld ausgeht und sie zurück muss. In den folgenden Jahren kommt sie immer wieder nach Italien. Es wird auch immer wieder kolportiert, sie habe ihr Studium in Siena & Perugia fortgesetzt.
Es folgt ein bewegtes Leben:
Als junge Englischlehrerin in den USA wird sie erstmals mit der Ungleichbehandlung der schwarzen Bevölkerung Amerikas konfrontiert. Als sie erkennt, wie viel schwerer es deren Kinder haben, sich im Unterricht zu behaupten, beschämte es sie: "Damals machte ich politisch einen grossen Schritt nach links – und nie wieder einen zurück."
1976 - sie sitzt eigentlich an ihrer Doktorarbeit über Jane Austen - fällt ihr Blick beim Lesen der "New York Times" auf eine Anzeige der Firma Telemedia, die Englischlehrer für Angehörige der iranischen Luftwaffe sucht. Sie bewirbt sich, wird genommen und landet schon einen Monate später in einem Land, mit dem sie nur den magischen Namen "Persien" verbindet, genau genommen in Isfahan. Schon nach einem weiteren Monat ist der inzwischen 34jährigen klar, dass dieser Job öde und nichts für sie ist. Sie wechselt in eine Abteilung eines Freundes, mit dem sie sonst auch Tennis spielt.
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| Isfahan links, islamische Revolution 1979 rechts |
1979 geht dann alles plötzlich aber sehr schnell: Eines Nachts wird sie zum Packen aufgefordert und ihr mitgeteilt, dass um Mitternacht Busse alle Expats abholen und für die Abreise nach Teheran bringen werden. Dort untergebracht in luxuriösen Hotels fallen Donna nun zersplitterte Fenster und Schusslöcher in den Wänden ins Auge: Die islamische Revolution hat längst die Hauptstadt ergriffen. Eine Tasche mit dem Nötigsten darf sie auf den Flug mitnehmen, drei Koffer zur späteren Abholung bereitstellen. In einem davon ist ihre Doktorarbeit, die sie in Isfahan noch abgeschlossen hat.
Die Koffer treffen fünf Monate nach ihrer Besitzerin tatsächlich in den USA ein. Gestohlen worden ist nichts. Nur alles Schriftliche ist beschlagnahmt, darunter die Doktorarbeit über Jane Austen. Heute sagt sie, es sei ein grosses Glück gewesen: Man stelle sich nur vor, "sonst wäre ich in Iowa oder Wyoming gelandet, um auf irgendeinem landwirtschaftlichen Institut Englische Literatur zu lehren."
Zurück in den USA, reist Donna erst einmal mit einem Round-the-World-Flugticket der Pan American Airways um die Welt, dann folgt sie einer nächsten Stellenausschreibung an eine Universität im chinesischen Suzhou, damals noch keine Millionenstadt, die eine Dozentin für englische Literatur sucht. Ein amerikanischer Pass genügt als Qualitätsbeleg. Sie wird wie alle "ausländischen Experten" in einem Haus mit Dienstmädchen, Köchin und Hausmeister sowie zwei Dolmetscherinnen untergebracht. Hinter all dem Luxus steckt allerdings der Wunsch nach Kontrolle: Die Hausangestellten haben Kontakt zur Kommunistischen Partei und sind dazu da, die Aktivitäten und Gespräche der Ausländerin zu rapportieren.
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| Souzhu, das "Venedig des Ostens"& Riad in den 1980er Jahren |
Dann nimmt sie einen Lehrauftrag der König-Saud-Universität in Riad in Saudi-Arabien an. Sie wird im Nachhinein darüber sagen, das seien die einzigen neun Monate in Ihrem Leben gewesen, in denen sie unglücklich gewesen sei:
"... fast jedes Mal, wenn ich aus meinem Haus lief, wurde ich belästigt. An meinem Körper ist keine Stelle, die nicht von einem saudischen Mann angefasst wurde, vorne und hinten. Und so ging es jeder meiner Kolleginnen. Man konnte nicht das Land verlassen, sie nahmen einem ja den Pass ab. Also musste ich ein volles akademisches Jahr ausharren."
Zurück in den Staaten, wo sie in New York als Werbetexterin arbeitet, braucht sie Erholung von ihrem saudischen Abenteuer und greift zu, als ein Freund ihr vorschlägt, mit nach Italien zu kommen, um Freunde zu besuchen.
Sie stellt fest, dass man auf der amerikanischen Militärbasis "Caserma Ederle", eine Stunde von Venedig entfernt in Vicenza, zufälligerweise gerade eine Dozentin für englische Literatur sucht - als europäische Dependance der renommierten "University of Maryland". Vom Militär kommt Donna einfach nicht los! Sie ergreift auch diesmal die Gelegenheit und kehrt nach fast zwei Jahrzehnten nach Venedig zurück. Bis 1990 wird sie dort Soldaten, deren Angehörige sowie zivile Beschäftigte unterrichten und ihnen zu einem Abschluss verhelfen. Binnen Wochenfrist kann sie diese Aufgabe übernehmen.
"Der Vorteil am Unterrichten von Literatur ist die Freiheit, über jedes Thema reden zu können, solange es in einer Kurzgeschichte, einem Roman, Theaterstück oder Gedicht vorkommt. [...] Man muss nur den richtigen Stoff auswählen und die richtigen Fragen stellen."
Donna ist überzeugter Single und daher flexibel. "Ich glaube, die meisten Menschen profitieren in jeder Hinsicht ungemein von der Ehe, aber ich bin zu rastlos", sagt sie einmal. "Dass ich keine eigene Familie wollte, war für meine Eltern nie ein Problem", obwohl das in ihren jungen Jahren noch unumstritten üblich gewesen ist.
"Unseren Mangel an Ehrgeiz haben mein Bruder und ich wohl auch von ihr ( der Mutter; Erg. d. mich ). Sie wollte sich einfach nur amüsieren, stets offen für Neues durchs Leben gehen, lernen, was sie interessierte, fremde Gegenden erkunden. Dementsprechend hatte ich mein Leben lang weder einen richtigen Beruf noch eine geregelte Altersvorsorge, bin nie an einem Ort oder einer Arbeitsstelle sesshaft geworden, aber hatte immer wahnsinnig viel Spaß", schreibt sie hier.
Donna lässt sich jetzt also nieder in der Stadt in der Lagune, dessen Lage, Architektur und Geschichte sie beeindruckt, vor allem aber, weil ihre besten Freunde – ein Juwelierpaar – dort leben:
"Ich liebe die Stadt. Sie ist der schönste Ort, an dem ich je war. Nach fast 50 Jahren gibt es noch immer Momente, wenn ich nachts herumlaufe und buchstäblich überwältigt bin von der Schönheit. Mit dem Vaporetto morgens um eins den Canal Grande entlangzufahren, ist magisch", berichtet sie an dieser Stelle.
Für Donna Leon ist das Schreiben keine Leidenschaft - ihre einzige Leidenschaft gilt der (Barock-) Oper. Als sie 1992 mit dem sizilianischen Dirigenten Gabriele Ferro und seiner Frau hinter der Bühne des Teatro La Fenice in Venedig ist, tauschen sie Anekdoten und Klatsch über den verstorbenen Stardirigenten Herbert von Karajan und dessen Tod aus und fantasieren darüber, wie man - hypothetisch - einen Dirigenten tötet und begräbt. Donna Leon - so das Narrativ - beruhigt den Freund: "Ich erledige das für dich, aber in einem Roman. In "Death at La Fenice" wird der Dirigent mit Gift vom Pult befördert. Doch dann bleibt der Roman lange Zeit in der Schublade.
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| Bildmitte: Teatro La Fenice, rechts Joachim Kròl als Comissario Brunetti in den ersten vier Fernsehverfilmungen |
Freunde ermutigen sie, ihn freizugeben. Schließlich reicht Donna ihn bei einem Wettbewerb ein, den sie - für sie unerwartet - gewinnt. Daraufhin unterschreibt sie einen Vertrag für zwei weitere Bücher. Sie behauptet bis heute, sie habe nie große Ambitionen gehabt, sondern einfach nur Glück: "Ich habe nie danach gestrebt, ich habe einfach festgestellt, dass es etwas ist, das ich tun kann und das mir Spaß macht."
"Mich interessiert, warum Menschen Dinge tun. Verbrechen an sich sind uninteressant, einfach nur schrecklich. Die Verwicklungen der Gier sind intellektuell interessanter als Leidenschaft, denn bei Leidenschaft ist der Name die Antwort. Was passiert, wenn man der Versuchung und den Möglichkeiten die Tür öffnet, fasziniert mich – wie sich Menschen verschlechtern."
Für dieses erste Buch erfindet sie den Commissario Dottore Brunetti: "Bei einer Männer-Tombola wäre er ein echter Hauptgewinn: Er sieht gut aus, ist intelligent und humorvoll, warmherzig und unbestechlich."
"Als ich anfing zu schreiben, erschuf ich meinen Protagonisten so, wie ich ihn mögen würde. Als Mann, mit dem ich mehrere Monate Zeit verbringen könnte. Ich machte ihn zum Leser, verpasste ihm einen Sinn für Humor, ließ ihn zu einem glücklichen Menschen werden. Ich gab ihm ein unbeschwertes Leben, eine nette und kluge Ehefrau, reizende Kinder. Und ich bin sehr, sehr froh, dass ich das getan habe. " (Quelle hier )
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| 1990er Jahre |
Die Romane sind bisher in 35 Sprachen übersetzt worden, auf Donnas Wunsch hin jedoch nicht ins Italienische, damit die Venezianer*innen, von denen sie ihre Geschichten und Ideen hat, weiterhin unvoreingenommen mit ihr umgehen, so ihr Argument.
2015 verlässt sie Venedig als Hauptwohnsitz in Richtung Schweiz. Warum? "Ich ging, weil es 50.000 Einwohner und 35 Millionen Touristen gab", meint sie dazu.
"Zwischen Juni und September kann ich nicht in Venedig leben, denn das ist die Zeit des größten Touristenstroms. Wo ich unterkomme, ist es am schlimmsten. Wenn ich in die Stadt möchte, muss ich durch diese Gnuwanderung hindurch. Das tut mir nicht gut. Für gewöhnlich bin ich eine liebenswerte, gutmütige Person, aber das paralysiert und frustriert mich. Ich muss mir das nicht antun."
Und warum nicht die Vereinigten Staaten? "Weil es dort 265 Millionen Waffen in privater Hand gibt."
Zürich kommt in Frage, weil dort ihr Verlag, das Familienunternehmen Diogenes, zu Hause ist, das ihr ihre Karriere ermöglicht und sie immer gut betreut hat. Als sie in der "Neuen Zürcher Zeitung" eine Annonce für ein Haus in den Bergen aus dem Jahr 1678 entdeckt, das einem alten Paar gehört, das jemanden sucht, der das Haus respektiert, es liebt, fühlt sie sich angesprochen. Im Val Müstair in Graubünden verbringt sie ab da ihre Sommer. Sie wird zunächst "Einwohnerin", dann ab 2020 die Schweizer Staatsbürgerin. Sie fühlt sich dadurch sehr geehrt. "Es ist ein Land, das ich enorm bewundere. Sie mischen sich nicht in die Politik anderer Länder ein, kümmern sich um ihre eigenen Angelegenheiten." In Venedig verbringt sie immer noch etwa eine Woche pro Monat.
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| Auf der Frankfurter Buchmesse 2022 CC BY-SA 3.0 |
Ihren Enthusiasmus für klassische Musik bringt sie immer wieder in die serenissima. Als Mäzenin und Beraterin des Ensembles "Il Pomo d'Oro", ihr "musikalisches Baby", fördert und begleitet sie Opernproduktionen für Bühne und Plattenstudio, auch weniger bekannte Werke von Georg Friedrich Händel. Mit vielen Barocksängern pflegt Donna freundschaftlichen Umgang, zum Beispiel mit Joyce DiDonato, mit Countertenören wie Max Emanuel Cencic oder Franco Fagioli, mit Cecilia Bartoli. Auf Bitten der Bartoli hat sie 2012 sogar eine Krimipause eingelegt und "Himmlische Juwelen" geschrieben.
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| Links mit Cecilia Bartoli, rechts mit Joyce DiDonato |
Im letzten Buch "Backstage" der nun bald 83jährigen steckt auch eine Widmung an die verstorbene liberale Richterin am Obersten Gerichtshof der USA, Ruth Bader Ginsburg. Die hat Donna einst kennengelernt, als sie Ruth und ihren Ehemann Martin "Marty" Ginsburg zum Abendessen nach Venedig eingeladen hat, nachdem sie davon gehört hat, dass Marty ein großer Fan ihrer Romane ist.
Politik interessiert Donna Leon nicht, außer, wenn sie sich auf die Ökologie auswirkt. Darüber mag sie inzwischen gar nicht mehr diskutieren, denn immer kommt "irgendwann der Punkt, wo ich sagen muss: Wozu das lange Reden? Die Klimaerwärmung wird all diese Probleme für uns lösen – indem sie die Menschheit irgendwann auslöscht." Da wird die sonst hemmungslose Optimistin zur Pessimistin:
"Mir scheint, dass immer mehr Menschen in Machtpositionen beschlossen haben, sich nicht damit zu befassen; sie halten die globale Erwärmung für unbequem und reden deshalb nicht darüber. [...] Ich kann die Passivität der Menschen angesichts dessen nicht verstehen."
Donna Leon wird wütend, denn sie erkennt die Verbrechen gegen die Natur genau als solche: Verbrechen eben.
"Können Sie sich etwas Schlimmeres vorstellen? Ich glaube wirklich, es ist unser einziges Problem, alles andere ist absolut zweitrangig und fast irrelevant."
Da ich das auch so sehe, finde ich das ein passendes Schlusswort für dieses Porträt.









Auch ich mag diese Frau sehr, sowohl ihre Haltung, als auch ihre Bücher.Ich habe sie alle gelesen (bis auf "Backstage" aus diesesm Jahr) und mir gefällt, dass das "Drumherum" und die Lebensweise der Akteure so eine große Rolle spielen. Über die Jahre ist sehr gut erlesbar wie sich Venedig verändert durch den Massentourismus. Alles ist sauber recherchiert.
AntwortenLöschenWie vielfältig und immer optimistisch sie unterwegs war in ihrem leben imponiert mir und ich verstehe nur zu gut die jetztigen Assagen zu Macht und Klimawandel.Geht es mir doch ähnlich.
Kurz war ich erschrocken, als ich den neuen Post hier sah, weil ich bisher annahm, ich lese über Frauen, die schon gegangen sind.
Danke. Viele Grüße Karen
Hallo Astridka, da hast du ja eine fantastische Biographie von Donna Leon geschrieben. Das wäre ja einen Wikipedia-Eintrag wert. Ich mag eigentlich auch keine Krimis, aber die Venedig-Krimis von Donna Leon mag ich sehr. Besonders verfilmt. :-D Ich hatte eine lange Blogpause und habe wieder mit dem Bloggen angefangen. Allerdings auf einem Wordpressblog. Es geht dort um Deko und jahreszeitliche Feste. Vielleicht magst du mich ja auch dort mal besuchen: https://www.silberrosen-dekoblog.de. Herzliche Grüße, Johanna ex Silber-Rosen.blogspot
AntwortenLöschenWas für ein aufschlussreiches Portrait. Mein Mann hat alle ihre Bücher im Regal. Da ich kein Krimifan bin, habe ich noch keines davon gelesen. Jetzt hast du mich richtig neugierig gemacht.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Ich bin ja ein Fan von Venedig, Donna Leon und Brunetti - in dieser Reihenfolge.
AntwortenLöschenIhre Romane habe ich alle gelesen und freue mich jedes Jahr um die Zeit meines Geburtstags auf den neuesten... ich hoffe, sie schreibt noch lange.
Vor ca. 60 Jahren hat mein Schwiegervater begeistert in Venedig gelebt und in Mestre gearbeitet, heute ist es umgekehrt: Die Menschen leben in Mestre und arbeiten in Venedig.
All die Probleme sind ja mehr als bekannt und es ist Donna Leon zu verdanken, dass sie auch uns Touristen gut bekannt sind. Vielleicht sollten ihre Bücher nun doch auch ins Italienische übersetzt werden??
Danke für diese sehr schöne Biografie einer ungewöhnlichen und sympathischen Frau, die einen ganzen venezianischen Kosmos erschaffen hat und dabei die Realität nicht ausspart.
Herzlichst,
Sieglinde
Liebe Astrid,
AntwortenLöschenvielen Dank für diese tolle Vorstellung einer Frau, deren Bücher ich verschlinge.
Ich habe 1993 mit dem ersten angefangen und bis heute kann ich nicht genug davon bekommen.
Aber auch die Verfilmungen mag ich sehr und überhaupt Venedig, ein Traum.
Dank Dir weiß ich jetzt einiges mehr und freue mich, dass Du diese Woche Donna als Frau der Woche zeigst.
Lieben Gruß
Nicole
Ein spannendes Leben! Und natürlich spannende Krimis aus ihrer Feder! Sie schreibt ihre Brunetti Romane so wie sie gelebt hat und lebt: echt, lebensnah
AntwortenLöschenUnd natürlich spannend
Ein sehr schönes Portrait
Liebe Grüße
Nina
sehr gerne gelesen, diese spannende lebensgeschichte. so kam mir die autorin näher und ich freue mich über ihren erfolg. ich lese schon lange fast keine krimis, aber ihre haben oft ein hauptthema, was mich interessiert. und familie brunetti gefällt mir. ich war noch nie in venedig, komme auch nicht mehr hin. es gibt spannende reiseberichte im tv. herzlichen gruß, roswitha
AntwortenLöschenkurz zusammgefaßt wäre: sie hatte nie Langeweile und jede Menge Spaß ;)
AntwortenLöschenals ich noch Fernsehen hatte habe ich die Krimis sehr gerne gesehen
den Kommisar der immer für seinen Chef die Kastanien aus dem Feuer holte
und nie die Anerkennung dafür bekam ..
ihre Bücher sind nie reißerisch .. immer recht unaufgeregt
ich mag die Geschichten
allerdings habe ich keine Bücher von ihr
sie hatte ein unstetes Leben und viele Länder kennen gelernt
eine sehr symphatische Frau
liebe Grüße
Rosi
"Wer könnte klaren Kopfes Donald Trump wählen? Welche Frau könnte das tun?" Tja, wer klaren Kopfes fragt sich das nicht andauernd? Da ist Signora Leon sicher nicht die einzige.
AntwortenLöschenTouristen in Venedig, der wunderbaren, besonderen Stadt, sind lange schon ein leidiges Problem. Leider auch "Brunetti-Touren" en masse, muss man fairerweise dazusagen.
Ich wusste nicht, dass die Romane nicht ins Italienische übersetzt wurden, verstehe Donna Leon da aber total.
Ich mag die Bücher und die zweiten Verfilmungen mit Uwe Kokisch sogar lieber als die ersten.
Danke für den tollen Artikel!
Liebe Grüße, Maren
Donna Leon ist mir natürlich ein Begriff, die ersten Krimis habe ich auch mit etwas Abstand zur Veröffentlichung gelesen, irgendwann aber aufgehört. Ich könnte auch keinen Inhalt mehr wiedergeben. Ich fand sie angenehm und unaufgeregt zu lesen, ganz gepackt haben sie mich nicht. Der Lebenslauf von Donna Leon hingegen, der hat mich gepackt. Weltoffen und klug kommt sie mir vor, und auch bisweilen mutig. Unstet würde man sie vermutlich in gutbürgerlichen Kreisen nennen, aber sie hat sich in kein Schema pressen lassen, und steht zu ihrer Meinung. Danke für dieses Porträt.
AntwortenLöschenVerspätete liebe Grüße von heike