"Wenn Markus Söder
bei Instagram zum Food-Influencer wird,
können wir das lächerlich finden,
aber er macht genau das Richtige,
weil er zum Taktstock der Algorithmen tanzt."
Martin Andree, Medienwissenschaftler
"Gewalt ist aufregender als Frieden."
Sebastian Haffner, 1907-99
"Ohne Leid kein Mitleid,
und ohne Mitleid wird die Welt ganz kalt. (...)
Der Graben in den Gesellschaften hat ja
tatsächlich viel mit Individualismus zu tun.
Vielleicht sind wir gar nicht hier,
um nach Glück und Reichtum streben −
sondern bloß, um einander beizustehen."
Susan Vahabzadeh, Filmkritikerin
Noch einmal ein gemeinsames Frühstück, noch einmal ein Klettern im Baum, dann hieß es letzten Samstag wieder Abschiednehmen.
Kaum herrschte hier Ruhe, kam schon die Postbotin mit einem lieben Päckchen und die Freundin aus der Nachbarschaft. Ich werde schon toll umsorgt. Danke dafür!
Genau fünfzig Jahre ist es her, dass ich in der Nachbarstadt Brühl meine zweite Ausbildungsphase angetreten habe, und genau zwanzig Jahre, dass dort das Museum für den berühmten Sohn der Stadt eingerichtet worden ist.
Da es noch einmal ein schöner Sommertag werden sollte, habe ich mein Lieblingskleid angezogen ( auch, weil es so herrlich zu dem Punkteraster auf den Glasscheiben im Eingangsbereich des Museums passt ) und bin mit dem Zug nach Brühl gereist. Übrigens auch damals schon: Vom Bahnhof aus hat frau diesen imposanten Blick auf Schloss Augustusburg. Die erste bedeutende Schöpfung des Rokoko in Deutschland ist inzwischen über vierzig Jahre ein Weltkulturerbe.
Max Ernst wiederum, der berühmte Dadaist, Surrealist und Schöpfer rätselhafter Bild- und Skulpturkreationen und geliebter Inspirator für etliche Schülergenerationen meines Kunstunterrichts, kam 1891 in der Schloßstraße der damaligen Landgemeinde in der preußischen Rheinprovinz zur Welt.
Das Museum ist seinerzeit im ehemaligen "Brühler Pavillon", einem im 19. Jahrhundert beliebten Ausflugs- und Vergnügungsetablissement mit eher klassizistischer Architektur, installiert worden und beherbergt u.a. fast das ganze grafische Werk des Künstlers, all die herrlichen Collagen & Frottagen, die bei meinen Schüler*innen immer ganz viel Kreativität ausgelöst haben. Natürlich gibt es auch über siebzig Skulpturen, die aus Anlass des Jubiläums mit zeitgenössischen Werken von Marion Verboom ergänzt worden sind - sehr vergnügliche Geschöpfe aus Glas, Keramik, Stahl, Gips, Bronze, hier anzuschauen ( runterscrollen!)!
Sehr angesprochen haben mich auch die vom zeitkritischem Collageroman "Une semaine de bonté" ("Eine Woche der Güte" von 1934) des Max Ernst inspirierten Werke im Stil der klassischen persischen Miniaturmalerei der Iranerin Farah Ossouli, die aber auch voller Anspielungen auf zeitgenössische Kontexte sind wie z.B. das Haar, das ja gerade im Iran ein Politikum ist, oder der Zusammenhang zwischen Ideologie & Gewalt gegen Frauen dort. Der Teufel bei diesen zauberhaften Bildern voller Muster steckt im Detail...
Witzig auch die briefmarkengroßen Gouachen vom Max Ernst der späten Jahre, die ich bisher nicht kannte. Ob die auch anregend für eine Blogger*innen-Challenge im letzten Jahr gewesen sind? Zum Fotofragezeichen Nr. 2 der Zitronenfalterin- "Lieblingshimmel der Woche?" - steuere ich das schwebende Blatt vor dem Giebel des Museums bei.
Der ultimative Septembertipp ist meines Erachtens: Genieße mindestens einmal in der Saison einen Pflaumenkuchen! So viel meinerseits zum Fotofragezeichen Nr. 1 dieser Woche.
Regnete es auf meinem Weg zur Aquafitness noch reichlich Hainbuchen-Fruchtstände, war es ab der Nacht auf Dienstag reines Wasser. Noch am Vormittag sah es aus, als wollte die Welt untergehen. Ich habe mich zunächst nur für das Allernotwendigste ( Wertstoffmüll! Blumen! ) vor die Tür begeben. 24 Liter sollen es schließlich gewesen sein.
Zum Glück hörte es auf zu regnen, als ich die Nachbarin von Gegenüber am Nachmittag zu ihrer Physiotherapie gerollt habe. Anschließend habe ich noch - leider vergebens - versucht, bei "meinen" Therapeuten Hausbesuche zu organisieren. Solche Aktivitäten tragen doch enorm dazu bei, dass frau sich nicht nur um sich selbst dreht. Entlastend ist das! Am Mittwoch kam die Sonne zusammen mit frischem Ostwind zurück und bescherte einen angenehmen Spätsommertag.
Da habe ich wie etliche andere Menschen, arm oder reich, kölsch oder vonsonstwoher, die schönen roten Stühle auf dem Neumarkt genutzt, gequatscht, gelesen, ausgeruht. Über diese Aktion habe ich schon einmal an dieser Stelle berichtet. Danke für die tägliche Schlepperei der ( ganz schön massiven ) Fermob-Modelle!
Auch die Maus war wieder da, schöner denn je. Wenn ich schon zur Bank muss, habe ich sie gleich mal begrüßt.
Meinen Tageslauf vom 12. September kann man hier nachverfolgen. Das war's für diese Woche und die nächsten Tage, denn:
( Mit dem "Flower-Friday" und einen Great-Women-Post am Donnerstag zuvor dürft dennoch rechnen... )
Verlinkt mit dem Samstagsplausch , dem Fotofragezeichen und dem Mosaic Monday
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