Sonntag, 28. Februar 2021

Mein Freund, der Baum: Gelb-Kiefer & Schirmtanne

Vor genau einem Jahr, als alles noch "normal" war, habe ich Ende Februar unseren Botanischen Garten aufgesucht wegen eines besonderen Baumes. Der war allerdings den Bauarbeiten an den neuen Gewächshäusern zum Opfer gefallen. Doch ich habe die Gelegenheit genutzt, einige andere Bäume mit der Kamera zu sammeln. Die zwei heutigen waren sogar mit Schildern versehen, so dass es mir ein leichtes war, mich nach so langer Zeit an sie zu erinnern. Sie sehen sich eigentlich sehr ähnlich, und doch gehören sie zwei sehr unterschiedlichen Familien in der Ordnung der Kierfernartigen Coniferales an. 

  



Die Gelb- Kiefer Pinus ponderosa ist eine von über hundert Kiefernarten weltweit. Sie stammt aus dem westlichen Nordamerika und ist der Nationalbaum des US-Staats Montana. Die Gelb-Kiefer ist die Kiefer mit den längsten Nadeln, die bereits in der Jugend durch malerischen Habitus besticht.

Nach Herkunft unterscheidet man zwei Varietäten: Zum einen die Varietät ponderosa ( bei uns oft auch Großzapfige Gelbkiefer genannt ), die vor allem in Kalifornien und Nevada vorkommt, zum anderen die Varietät scopulorum ( Kleinzapfige Gelb-Kiefer oder Felsengebirgs-Gelb-Kiefer ) , die aus den Rocky Mountains, North und South Carolina sowie Mexiko stammt. Letztere bleibt kleiner, hat kleinere Zapfen und kürzere Nadeln. 

In Ihrer Heimat erreicht die Gelb-Kiefer eine Wuchshöhe von bis zu 60 Metern, ist also ein ansehnlicher, riesiger Waldbaum. Exemplare bei uns in Mitteleuropa kommen nur auf etwas mehr als 40 Meter. Bei der Gelb-Kiefer handelt sich um eine mittelstark wachsende Art mit einem Jahreszuwachs zwischen 20 und 30 cm. Der Stamm schafft dabei einen Brusthöhendurchmesser von ca. anderthalb Metern. Das maximale Alter der Gelb-Kiefer liegt bei 600 Jahren.

Der Waldspezialist bildet eine kräftige Pfahlwurzel und ist somit windfest. Leider bildet die Gelb-Kiefer, wie alle anderen Kiefern auch, nur wenig Seitenwurzeln aus, was den Baum anfällig für Bodenerosionen und Bodenverdichtungen macht. Wie Kiefern generell ist Pinus ponderosa für trockene oder sandige und lockere, tiefgründige Böden geeignet, gerne am Waldrand, denn die Gelb-Kiefer benötigt viel Sonne und Licht und schätzt die Beschattung durch andere Bäume nicht. Dann reagiert sie mit Kümmerwuchs oder geht gar ganz ein. Auch auf Staunässe reagiert Pinus ponderosa mit Wurzelfäule.

Die Gelb-Kiefer ist sehr konkurrenzstark, d.h. sie kann ohne menschliche Eingriffe in relativ kurzer Zeit große, weitläufige Bestände mit großen Abständen zwischen den Bäumen bilden. Das liegt daran, dass in der Heimatregion Waldbrände häufig vorkommen. Dagegen ist die Gelb-Kiefer mit ihrer Rinde bestens gerüstet, anders als andere Arten, deren Abkömmlinge durchs Feuer vernichtet werden. In Mitteleuropa sind die Verhältnisse allerdings ganz anders, was bei forstwirtschaftlichem Anbau zu berücksichtigen ist.

Typisch für diese Kiefer ist der absolut gerade Stamm bis in die Spitze, die leuchtende Rinde und die locker aufgebaute Krone. Die Borke setzt sich bei alten Bäumen aus großen bräunlich-gelben bis zimtfarbenen Platten zusammen. Sie ist bis zu fünf Zentimeter dick, so dass sie auch Waldbrände übersteht. Die gelbliche Rinde hat der Kiefer auch ihren deutschen Namen gegeben. 


Die Äste stehen nicht dicht, sondern locker verteilt, was dem Baum ein malerisches Aussehen verleiht. Die Knospen sind rotbraun. Auffällig sind die steifen, leicht in sich gedrehten und dunkelgrünen Nadeln: Sie werden mit bis zu 30 Zentimetern am längsten von allen Kiefernarten. Die spitzen Nadeln stehen in Dreiergruppen zusammen und sitzen dicht gedrängt an den Triebenden.

Die männlichen Blüten, Pollenzapfen genannt, sind anfangs rot und stehen starr vom Zweig ab, werden bei der Reife im Juni gelblich durch die sich öffnenden Pollensäckchen. Danach hängen die Pollenzapfen schlaff herab und sind braun. Die elliptisch-zylindrischen weiblichen Blüten-Zapfen von anderthalb bis drei Zentimeter Länge sind zunächst auch rot, färben sich aber rasch violett, verändern sich bei einsetzendem Größenwachstum zu grünen Frucht-Zapfen und reifen danach gelblich aus bzw. sie verholzen. Sie sind eiförmig, symmetrisch bis leicht asymmetrisch, 5 - 15 cm groß und dunkelpurpur, später dunkelbraun gefärbt.




Die Gelb-Kiefer ist eine der wichtigsten Baumarten der nordamerikanischen Forstwirtschaft. Sie bildet absolut gerade Stämme und das härteste Kiefernholz überhaupt. Vor allem in der Zeit der Besiedlung Amerikas des vorletzten Jahrhunderts sind ganze Schluchten mit Brücken aus ihrem Holz überwunden worden. Diese Brücken trugen sogar ganze Eisenbahnlinien mit all ihren Passagier- und Frachtzügen. Viele dieser Brücken existieren heute noch.

Zudem ist das Holz sehr hell und kann als Konstruktionsholz, für den Innenausbau und für Masten aller Art verwendet werden. Das Holz schrumpft und arbeitet nur sehr wenig. Das spezifische Trockengewicht liegt bei ca. 450 kg pro Kubikmeter. Die Artbezeichnung ponderosa vom Lateinischen für "schwer" bezieht sich auf dieses hohe spezifische Gewicht des Holzes.


Der zweite Baum, den ich heute vorstellen möchte, die Japanische Schirmtanne Sciadopitys verticillata, ist  einzigartig. In seiner Pflanzengattung Sciadopitys gibt es keine zweite Art und zugleich ist sie die einzige Art der Familie der Schirmtannengewächse Sciadopityaceae innerhalb der Ordnung der Kiefernartigen Coniferales.

Ganz besonders sind auch ihre "Nadeln": Die photosynthetisch aktiven Laubblätter sind linealisch, das bedeutet lang und mit parallelen Rändern, und flach, fast so wie Kiefernnadeln, sie haben aber einen ganz anderen inneren Aufbau, denn sie entwickeln sich durch das Verwachsen von zwei Blättern. Diese Laubblätter sitzen zu zehn bis dreißig gebündelt an Kurz- oder Langtrieben. Sie haben eine Länge von 6 bis 13 Zentimeter, sind 2 bis 3 Millimeter breit und 1 Millimeter dick. Drei bis vier Jahre halten sie sich am Baum. Es gibt aber noch eine zweite Sorte Blätter am Baum, die dreikantig, braun und nur 1 bis 6 Millimeter groß sind und schuppenartig am Stamm sitzen.

Die Schirmtanne ist - daher das Attribut japanisch im Namen - im südlichen und mittleren Japan auf den Inseln Honshu, Shikoku und Kyushu beheimatet. Sie wächst dort in Höhenlagen zwischen 500 und 1000 Metern in gemischten Wäldern, wo es viel regnet und nebelig ist. In einem solchen, ihr genehmen Klima wächst die immergrüne Schirmtanne zu einem Giganten von bis zu 40 Metern heran. In unseren Gefilden schafft sie es für gewöhnlich jedoch nur auf eine Höhe von 10-20 Metern und wächst obendrein sehr langsam. In den ersten 10-15 Jahren wirkt sie denn auch eher wie ein buschig kompakter Strauch, bevor sie sich zu einem kegelförmig wachsenden Baum mit durchgehendem Stamm entwickelt.

Vor Millionen von Jahren waren Schirmtannen auch in Mitteleuropa heimisch und ein wesentlicher Bestandteil der Braunkohlewälder. Die Familie der Sciadopityaceae umfasste früher sehr viel mehr Arten. Versteinerte Überreste sind weit verbreitet und seit der oberen Trias belegt, die Hauptentwicklungszeit dieser Familie liegt in der unteren Kreidezeit, in Europa vor allem im Tertiär.


Inzwischen sieht man die Schirmtanne oft in unseren Vorgärten. Sie ist allerdings ein recht anspruchsvolles Gewächs, bevorzugt sonnige bis halbschattige Plätze - im Winter mag sie allerdings keine direkte Sonneneinstrahlung - und braucht einen wind- und wettergeschützten Standort.

Da die Schirmtanne ein Flachwurzler ist, kann sie nicht von der Feuchtigkeit in der Tiefe des Bodens profitieren, langanhaltende Trockenheit ist nichts für sie. Auch auf sehr kalkhaltigen oder schweren lehmhaltigen Böden gedeiht sie nicht. Staunässe führt zum Absterben oder Verfaulen der Wurzelbereiche. Sie ist sehr auf die klimatischen wie Bodenverhältnisse ihrer Ursprungsheimat angewiesen: hohe Luftfeuchtigkeit, nährstoffreicher, gut durchlässiger sandig-humoser Boden, der gut durchfeuchtet ist.

Die Schirmtanne ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Die männliche Blüten sind gelb, kugelförmig, 1,2 cm lang und in Büscheln am Triebende zu finden, die weiblichen Blüten sind unscheinbar und dunkel. Die sich aus ihnen entwickelnden Zapfen von 6 - 10 cm Länge mit einer eiförmig länglichen Form mit dicken, breitrunden Schuppen wachsen aufrecht. Eine Samenschuppe enthält fünf bis neun orange-braune Samen, die 18 bis 20 Monate nach der Bestäubung reif sind.

Die Schirmtanne gehört in Japan zu den fünf heiligen Bäumen und wird besonders verehrt. Sie wird aber nicht nur in Parks und Gärten, sondern auch zur Holzgewinnung angepflanzt, denn das weiche, elastische Holz ist sehr widerstandsfähig im Wasser und eignet sich deshalb für den Bootsbau. Auch ein Öl wird aus der Schirmtanne gewonnen, das als Firnis und Farbstoff verwendet wird.

Nun seid wieder ihr dran, liebe Leser*innen: Einen ganzen Monat könnt ihr unter diesem Post eure Beiträge zu/über Bäume verlinken. Die einzigen Bedingungen: Die Posts sollten aktuell sein und einen Backlink haben. Ich freu mich schon darauf!

Samstag, 27. Februar 2021

Meine 8. Kalenderwoche 2021

"Wir leben in einer Zeit, 
in der man am sichersten als intelligent wirkt, 
wenn man einfach den Mund hält."
.....
"Es herrscht Meinungsfreiheit, also halt die Fresse!!!
Twitter - Funde

"Hasskommentare sind für das Gehirn 
... einfacher umzusetzen, als etwas Nettes zu schreiben."
Nils Mecklenburg,  Cybermobbing-Forscher, Coach

"Die angebliche Meinungsunterdrückung ist 
eines der liebsten Aufregerthemen der politischen Rechten. 
Dahinter steckt tatsächlich ein System."
.....
"Erregungsmuster sind kein Freibrief 
für menschliche Niedertracht. 
Und kein noch so heiß umkämpftes Streitthema 
gibt Individuen oder einer Gruppe 
das Recht zur digitalen Selbstjustiz – gegen niemanden."
Dirk Walbrühl, Internetbewohner

"Zu merken, dass das, was in deinem Kopf passiert, nicht die Realität ist. 
Dass der Kopf lediglich das Lesegerät für alles um uns herum ist. 
Und wir selbst mitentscheiden können, wie wir die Welt lesen."
Benjamin Maack, Autor & Journalist



Während ich bei 17° C am letzten Samstag bei uns Zuhause die Magnolienknospen gründlich beäugte, ob sich irgendwo ein zartes Rosa entdecken lässt, versorgte mich die Tochter...


... mit Bildern von ihrem Familienausflug zum Eibsee unterhalb des "Tops of Germany", der Zugspitze. Die war auf dem Foto links im Hintergrund zu sehen, rosa Spitzen hingegen noch keine.




Am Sonntag ließ mich dann Sunni an ihrem Ausflug in die Rhön teilhaben. Das ist schon was anderes...




...  als die Grünanlagen in der autofreien Siedlung bei uns im Veedel. Autofrei zu sein ist derzeit nicht wirklich vorteilhaft.




Aber bald wird unser Garten wieder eine echte Wohlfühl - Oase sein.




Am Sonntagabend haben wir im Livestream das Konzert verfolgt anlässlich des Beginns des Festjahres "1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland"mit unserem Gürzenich - Orchster. Der Israeli Lahav Shani dirigierte Werke von Tzvi Avni, Kurt Weill und Felix Mendelssohn Bartholdy ( das geliebte Violinkonzert mit Arabella Steinbacher! ). Auf die Hintergründe dieses Jubiläums werde ich immer wieder mal im Blog eingehen.

Am Montagmorgen habe ich dann beim Nachbarn Frühjahrsblüher für meine verwaisten &staubigen Blumenkästen im 1. Stock bestellt.









Frühblüher - nämlich Schneeglöckchen - hat mir Mano per Post zukommen lassen. Und der süße Druck hat mich veranlasst, die Wand neben unserem Essplatz der in den Startlöchern stehenden Jahreszeit anzupassen. Vielen, Dank für den hübschen Impuls und die lieben Zeilen!

Der Spaziergang am Nachmittag galt einer Einrichtung, die in meinem nächsten Post zum Jahresprojekt eine Rolle spielen wird.






So früh im Jahr habe ich noch nie die Blumenkästen an den Fenstern im 1. Stock bepflanzt! Bei 19°C und im kurzärmeligen T-Shirt, musikalisch begleitet von einem Nachbarn, der auf seiner Trompete übte. Diesmal habe ich mich für weiße Bellis, purpurne Hornveilchen und Vergissmeinnicht entschieden, die ich wieder getrennt nach Farbe und Sorte in die drei Kästen gepflanzt habe. Ich mag das lieber als ein buntes Durcheinander und mache das seit Jahrzehnten schon so.




Anschließend habe ich mich der zweiten Phase meines Jahresprojektes gewidmet...

Immer, wenn in einem Raum des Hauses absolutes Chaos herrscht, muss ich es an anderen Stellen besonders schön machen, sonst geh ich ein, verliere meinen Elan. Am Donnerstagnachmittag war dann aber fast alles wieder im Lot.


Erkenntnis der Woche: Der unabhängige Beauftragte der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauches Johannes -Wilhelm Rörig in einem Interview mit meiner Tageszeitung vergangenen Dienstag:
"Wenn die Politik sich überhaupt für die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch interessiert, dann immerhin noch im Feld der Kirche. Sport, Schule, Familie, der familiäre Kontext interessieren die Politik noch weniger. All diese Bereiche fallen, mal im Klartext gesprochen, eher hinten runter."

Kindeswohl? Wohl nur von Interesse, wenn man wie zum Beispiel jetzt die Öffnung der Schulen rechtfertigen will, damit die Eltern wieder arbeiten gehen können und die Wirtschaft zufrieden gestellt ist. Fast täglich gibt es neue Nachrichten vom Versagen von Institutionen wie dem Jugendamt im Fall Lüdge oder der Kirche wie im Kölner Erzbistum.

Lektüre der Woche: Wer meinen Blog schon lange mitverfolgt, weiß, warum mir auch dieses Thema am Herzen liegt und ich dringend empfehle, diesen Beitrag des "Krautreporters" Martin Gommel zu lesen. Sein einleitendes Argument: "Wir sollten besser nicht über Suizid sprechen, denken viele. Aber damit lassen wir Menschen allein. Ich weiß aus Erfahrung: Dieses Schweigen ist das Schlimmste."

Das Interview mit Benjamin Maack in meiner Tageszeitung dreht sich auch um das Thema. Maack hat aufgrund seiner eigenen Erfahrungen ein Buch darüber geschrieben - "Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein" - und er sagt: "...die schlimmsten Gedanken lauern immer in den dunklen Ecken, in die man niemanden schauen lässt. Und die man allein mit seinen Depressionen leicht zu einem sehr schlüssigen Gespinst verweben kann. Ich glaube, dass Reden immer mehr hilft als Schweigen."

Ein ganz anderes Thema: Rechte Gewalt & die Ermordung der Holocaustüberlebenden Blanka Zmigrod  am 23. Februar 1992 in Frankfurt am Main durch einen schwedischen Rechtsterroristen und das Bemühen von Ruben Gerczikow am Tatort eine Gedenktafel zu installieren - hier ein informativer Text und hier die Möglichkeit, sich dafür einzusetzen. 

Musik der Woche: Arabella Steinbacher mit Mendelssohns Violinkonzert e-moll op.64

Rezept der Woche: von all den Kochberühmtheiten derzeit mag ich ihre Küche am liebsten, denn sie ist  einfach, lecker und immer auch ein besonderer Augenschmaus: Donna Hay. Vor einiger Zeit habe ich mir mal wieder ein Buch von ihr gekauft - "The New Easy" - und darin wieder viele Rezepte gefunden, die für mich passend sind. In dieser Woche habe ich ein Gericht mit Blumenkohl - ja, Blumenkohl! - nachgekocht, dass so gut geschmeckt hat, dass mein Mann, obwohl satt, keinen Rest für den nächsten Tag übrig lassen wollte. 

Wochenfreude: dass ich anderen Freude machen konnte mit meinen Paketen & Päckchen und selbst wieder einige Zuwendung in verschiedenster Form erfuhr.





Verlinkt mit dem Samstagsplausch bei Andrea Karminrot und dem Vorfrühlingsglück bei Wolfgang & Loretta

Freitag, 26. Februar 2021

Friday - Flowerday # 9/21

 

Was ich an Anemonen so mag? 
Sie schauen einen förmlich an!




Deshalb stehen sie in jedem Vorfrühling bei mir in der Vase,
diesmal zusammen mit Weidenkätzchen, Wachsblümchen, Hyazinthen 
und weißen Tulpen mit kleinen glöckchenartigen Blüten.


Beim vorherigen Foto mit Sonnenlicht,
hier mit Kunstlicht beleuchtet.




Hyazinthen steuern den Duft bei.


Bei diesem Anblick hör ich Frühlingsflüstern, tatsächlich.







Ich wünsche allen Liebhaber*innen 
meiner Freitagsblümchen
ein angenehmes letztes Februarwochenende!

                                          


Verlinkt mit Helga Holunderbluetchen®den Floral Passions von Riita  und der Garden Affair von Arun


Donnerstag, 25. Februar 2021

Monatscollage Februar 2021

 


Viel Regen,
wenig Schnee,
genug Sonne!
Die Masken,
die im diesjährigen Februar
getragen wurden:
langweilig, aber sinnvoll.
Ävver:
Mer losse uns nit verdreeße
&
zesamme sin m'r Fastelovend jewese!

In der letzten Februarwoche
winkte dann sogar der Frühling
mit
Sonne  
&
lauer Luft.



Sieben Beiträge gab es diesmal wieder bei 
"Mein Freund, der Baum".
Allen Teilnehmerinnen 
danke ich herzlich.

                                                              

 Verlinkt mit die-birgitt, die heute wieder alle Monatscollagen sammelt.

Dienstag, 23. Februar 2021

Blau, blau, blau

... sind heute alle meine genähten Sachen, weil mein Herzenskind seine Lieblingsfarbe aus Kleinkindtagen wieder aufgegriffen hat, und ich mich mit blauem, warmen Material hier eingedeckt hatte ( keine Werbung, da auf eigene Initiative und selbst bezahlt ). Als die Winterkälte dann übers Land kam, hab ich alles vernäht, aber erst zur Post gebracht, als der Vorfrühling sich schon kräftig einläutete. Na ja, schlaue Planung ist anders...

Der erste Sweater aus einem sehr flauschigen Material. Der zweite...

...aus einem innen aufgerauten blauschwarz-melierten, mit Pusteblumen bedruckten Sweatshirt - Material ( das Bündchenmaterial  aus meinen Vorräten harmoniert in Wirklichkeit besser ).

Bei beiden kam mein Lieblingsschnitt von Ki-ba-doo wieder zum Einsatz, jetzt in Größe 140.

Ein weiteres Lieblingsschnittmuster, nämlich "Ottobre Creative Workshop 301", ist die Basis für dieses Shirt aus einem Jacquard-Jersey:

Aus einem Rest, kombiniert mit einem anderen, recht alten, gab's dazu noch einen Loop. 




Verlinkt mit dem Creativsalat



Montag, 22. Februar 2021

Restefest - Februar 2021

Vor zwei Jahren habe ich die Idee von Kunzfrau-kreativ aufgegriffen, selbstgenähte Dinge zu zeigen, die aus Resten oder zu knapp bemessenen Stoffstücken entstanden sind. Marion hat schon lange aufgehört damit. Die Idee ist & bleibt aber nach wie vor einfach gut und im zweiten Monat des Neuen Jahres ist es mir schon mal geringfügig gelungen, Reste zu verarbeiten... 
Auf dringenden Wunsch einer ( nicht mehr ganz so ) kleinen Münchnerin habe ich schnellschnell vor Karneval eine Leggings mit Rattenschwänzchen genäht, denn sie wollte sich an Fasching als Ratte verkleiden. Wie sie darauf gekommen ist, weiß ich nicht, denn sie kennt uns eigentlich gar nicht mehr als Mitglieder eines karnevalistischen Stammtisches namens "Ratteköpp", sie ist ja schon als Baby in den Süden verzogen. ( Für ihre Schwester hatte ich mal einen entsprechenden Overall genäht. )

Einen passenden Rest eines sehr flauschig angerauten Materials von dieser Tunika fand sich noch in meinem Lager, Ringel für den Schwanz auch. Der ist unten mit Pfeifenputzernn wegen der Biegsamkeit ausgestopft und mit etwas Füllwatte. Schnittmuster ist wieder "Yara"/CZM.

Dann habe ich noch Reste von zwei Winterpullis auf der Stelle zu Loops verarbeitet:

Den gelben Sternenpulli habe ich schon hier gezeigt, den blauen werde ich morgen posten:


Ergänzt wurde das Material mit Resten, die ich teilweise noch aus der Zeit habe, als die großen Jungen von mir Shirts genäht bekommen haben ( verdamp lang her, die sind inzwischen 13 und 16 ) bzw. der pink-gelbe Ringel maß  nur vierzig Zentimeter und reichte für nichts mehr so richtig, gefiel mir aber immer so gut.

Ob die warmen Dinger jetzt noch gebraucht werden, fragt frau sich ja angesichts von 17°C bei uns hier am Wochenende...

Die "Petal Pouch" ( Noodlehead ) ist aus einem wundervoll weichen Rest Nappaleder, der sich in einem Karton mit lauter Lederresten befand, die Mascha mir vor einiger Zeit geschickt hat. Nachdem sie mir vor Kurzem auch noch die passenden Maschinennadeln hat zukommen lassen, habe ich mir endlich ein Herz gefasst, das Leder zu vernähen ( bisher habe ich nur Kunstleder verarbeitet ). Es war überhaupt kein Problem, meine Befürchtungen waren unberechtigt.

Dieser Täschchenschnitt eignet sich dafür, dass man das verwendete Material nicht mit Vlieseline oder "Soft and Stable" versteift, sondern nur mit einem Innenfutter aus Webware versieht. Es ist ein haptisches Vergnügen, mit einem so weichen Täschchen herumzuhantieren!



Beim Januar - Restefest habe ich angeboten, ein dort gezeigtes Täschchen abzugeben ( Abb. links ). Dann wurde ich ganz unsicher, ob ich jetzt unter allen Kommentierenden verlosen soll oder nur unter denen, die die Verlosung ausgesprochen erwähnt hatten. Wie immer bei solchen Unsicherheiten sitze ich dann erst einmal aus. Aber als der heutige Post immer näher rückte, habe ich dann alle Namen auf Zettelchen geschrieben und den Herrn K. ziehen lassen. Der hat Nina aka Wippsteerts gezogen. An die wird das Täschchen in den nächsten Tagen per Post gehen.



Verlinkt mit dem Creativsalat

Samstag, 20. Februar 2021

Meine 7. Kalenderwoche 2021

"Es besteht ein ganz wesentlicher Unterschied zwischen Narrheit und Idiotie."
Klaus-Ludwig Fess, Präsident des Bundes Deutscher Karneval

"Kognitive Dissonanz: 
Das ist das Unbehagen, das Menschen fühlen, 
wenn neue Informationen mit bereits vorhandenen in Konflikt geraten. 
In diesem Zustand können Menschen zwei Dinge tun: 
Sie können ihre Überzeugungen ändern
 und an die Realität anpassen. 
Oder sie können die neuen Informationen 
so interpretieren, 
dass sie bei ihrer ursprünglichen Überzeugen 
bleiben können."
Leon Festinger,  Sozialpsychologe

"Leidenschaft ist kein Ersatz für Wissen. 
Und Emotion ersetzt keine Sachkenntnis."
......
"Übersteigerte Emotionalität, Superlative, Wortneuschöpfungen  - 
typisch für die Sprache 
des Nationalsozialismus 
und maßgeblich zu Propaganda, Machtausübung
und Machterhalt beitragend."
Netzfunde






















Auch am vergangenen Wochenende bin ich im Geiste wieder im Voralpenland unterwegs gewesen, auch wenn es in realitas nur der übliche Spaziergang durchs Tälchen war. 








Versorgt worden bin ich mit den vielen schönen Eindrücken von ihrem Ausflug von der Tochter.


In die Schlange vor dem Blumenladen des Nachbarn brauchte ich mich nicht einreihen: Von Christa/What I Love erhielt ich einen tollen Strauß mit ganz lieben Zeilen und Süßigkeiten. Danke dir von Herzen! Ich war so überrascht, als der Paketbote damit vor der Tür stand.




Am Rosenmontag war die sonnige Zeit vorbei. Egal! Ich hatte mich eh zum Homeschooling verabredet. In M. sind den Kindern die Faschingsferien gestrichen worden. ( Das Foto ist reichlich schräg: Bild in Bild in Bild sozusagen. )


Am Nachmittag haben wir auf dem Sofa sitzend den Kölner Rosenmontagszug des Hänneschen - Theaters angeschaut. Da reichte meine Minimalkostümierung.





In vielen zurückliegenden Jahren blühten an Karneval die Kirschpflaumen an der kleinen Kirche. In diesem Jahr: keine Spur! Dafür brachte der Paketbote ein Überraschungspaket, schwer vor lauter Obst...


... darunter u.a. Passionsfrüchte, Pomelos, Quitte, Granatapfel, Ananas & Kokosnuss. Aber von wem? Das Rätselraten dauerte ein paar Stunden, bis heraus war, dass das die Valentinsgabe von einer meiner treuesten Leserinnen & Freundin vom Thüringer Wald war.


































Das war nicht das einzige Überraschungspaket in dieser Woche, denn Sieglinde/ da sempre hatte eine ähnliche Idee. Die schickte uns allerdings deftige Nürnberger Spezialitäten. 




Am nächsten Tag stand der Bote mit einem weiteren Paket vor der Tür! Darin der prächtige Kalender des Frauenreferates der Stadt Frankfurt, einer dazu passenden Schokolade, die zur Unterstützung des Frauenhauses verkauft wird, lieben Zeilen und zwei schönen Hinweisen auf tolle Frauen von einer stillen Leserin. Liebe Margit, eine dieser Frauen habe ich bereits in meine Liste der nächsten Posts aufgenommen, so beeindruckt und gerührt war ich!

Euch allen - Christa, Sunni, Sieglinde und Margit - ein ganz, ganz herzliches


Die Obstfülle will angemessen genossen werden, und so habe ich eine Birne aus der Obstkiste zu einem leckeren fingerfood verarbeitet ( Rezept weiter unten ).

Am Freitag wurde auf allen Plätzen im Veedel mit Kreideaufschriften an die Opfer rechter Gewalt erinnert, nicht nur an Walter Lübke wie auf meinem Foto, sondern besonders auch an diesem Jahrestag an

*Ferhat Unvar *Mercedes Kierpacz *Sedat Gürbüz 
*Gökhan Gültekin *Hamza Kurtović *Kaloyan Velkov 
*Vili Viorel Păun *Said Nesar Hashemi *Fatih Saraçoğlu


Das Sauerkraut aus Nürnberg habe ich am Freitagabend in einen Sauerkrautsalat à la Kitchi verwandelt. Zum Kraut kommt allerlei klein geschnittenes Obst, das ich gerade da habe, in meinem Fall Kiwi, Apfel, Mandarine und Granatapfelkerne ( im Sommer auch gerne Beerenfrüchte ). Die Salatsoße rühre ich an aus Naturjogurt ( statt Öl ) und Orangensaft ( statt Essig ) und würze mit Pfeffer & Salz, evtl. einem kleinen Bisschen Reissirup. Dazu machte der Herr K. Bratkartoffeln und ich die Nürnberger Würstchen aus dem Paket. 


Erkenntnis der Woche: Alles kommt wieder, nicht nur Makramee und Trockenblumen, auch die Warnung der Jugend vor den gesundheitlichen Gefahren des Onanierens... 

Der Jugendverband der Blaunen in Bayern gibt die Devise aus: Hände bitte stets über der Bettdecke halten! Auf seinem Facebookprofil zeigte der stellvertretende JA-Vorsitzende und Stadtrat in Schwandorf die Karikatur von Männern verschiedenen Alters, Masturbierende wie Enthaltsame, die ersteren ausgezehrt, buckelig und dümmlich dreinblickend, die anderen stolz, stattlich und gesund. Mit solchen Abbildungen sind wir schon in der Nachkriegszeit in Angst & Schrecken versetzt worden, haben uns mit unserer aufkeimenden Sexualität herumgequält und bis heute davon Narben davongetragen. Das Thema ist aber auch bei Impfgegnern beliebt, die gerade emsig Impfschäden sammeln: Da werden jetzt im neuen Zusammenhang wieder alte Heilpraktiker*innen-Aussagen ausgegraben, die schon seit mindestens fünf Jahren behaupten, dass Kinder, nachdem sie geimpft worden sind, mit dem Masturbieren angefangen hätten.

Geschichte wiederholt sich nicht? Das Leben ist ein Kreis? Auf jeden Fall fallen wir momentan hinter erreichte Standards & Anschauungen zurück... 

Rezept der Woche:

eine Rolle gekühlter Pizzateig ( hab ich immer im Kühlschrank ) 
1 Birne
100g Ziegenkäse in Scheiben
8 Scheiben dünner Frühstücksspeck
16 Thymianstängel
30g Butter
2 EL Reissirup
Pfeffer

Teig ausrollen und in acht gleich große Rechtecke schneiden. Birne waschen, entkernen und in ganz feine Spalten schneiden, den Ziegenkäse in Streifen. Frühstücksspeck auf dem Teig verteilen. Birnenschnitze darauf legen, darüber die Ziegenkäsestreifen und die Thymianstängel.
 
Butter schmelzen und mit dem Reissirup verrühren. Dann über die kleinen Tartes träufeln und alles mit Pfeffer würzen.

Backofen auf 200°C ( Umluft )vorheizen und die Tartes ca. zehn Minuten backen ( der Teig soll goldbraun gefärbt sein ).


Wochenfreude: Na klar, die viele Anerkennung und Wertschätzung, die ich in dieser Woche - wieder einmal - durch die tollen Geschenke und die vielen wohlwollenden Kommentare unter meinem Post am Dienstag erfahren habe, für die ich mich zum Abschluss dieses Postes auch noch bedanken möchte.





Verlinkt mit dem Samstagsplausch bei Andrea Karminrot