Parfüms gab es in meinem Leben entsprechend viele:
Das erste, das ich mir selbst gekauft habe, war "
L'air du temps" von Nina Ricci. Leider ist der wunderbare Flakon mit seinem Taubenpärchen aus meinem Besitz verschwunden. Dafür habe ich den von "
Chloé" von Karl Lagerfeld bis heute verwahrt - der Duft, dem ich bei meinem ersten Parisbesuch mit dem Herrn K. ein Jahr später verfallen bin. Beim nächsten Parisaufenthalt 1978 war es dann "
Anaïs Anaïs" von Cacharel. Daran erinnert mich bis heute noch ein Blatt eines passenden Blocks, dass den Titel eines selbst erstellten Fotoalbums ziert. Hyazinthe, Iris und Maiglöckchen sind Duftnoten, die ich bis heute mag.
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"Chloé" & "Un Jardin sur le Nil" auf einem Papier zu "Anaïs Anaïs" und Maiglöckchen
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Cacharel bin ich auch beim nächsten Duft treu geblieben: "
Eden femme". Davon habe ich noch einen Flakon, geschnitten aus einem Stein in einem Grünton, den ich einfach nur hinreißend finde. Ein Duft, der etwas von Sommerwald hat, mir aber trotzdem für diese Jahreszeit zu schwer erschien. "
White Linnen" von Estée Lauder war da eher über Jahrzehnte im Sommer mein Ding. Geborgen und wohl fühlte ich mich mit diesem Duft - wie in frischer Bettwäsche.
Überhaupt haben grüne Flaschen auf mich immer eine verführerische Wirkung gehabt: So hat auch "
Tendre Poison" von Dior seinen Weg in mein Badezimmer gefunden ( und die leere Flasche ist geblieben ). Das "
Zarte Gift" ( so die Übersetzung ) duftet anfangs nach Bergamotte - auch ein Lieblingsduft -, dann überwiegen Blumendüfte. Es wird schon lange nicht mehr hergestellt. An "
Nature" von Yves Rocher mit seinem Mandarinenduft in der Kopfnote erinnert auch noch ein leerer Flakon, grün natürlich. Und klar, dass auch "
Un Jardin sur le Nil" von Hermès erst einmal bei mir mit seiner unnachahmlich schönen Flakonfarbe gepunktet hat. Seit über zehn Jahren begleitet mich der frisch-grüne, dezente Duft, der nie aufdringlich ist, sich aber auch sehr schnell verflüchtigt.
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Myrte und noch einmal "Chloé", "Tendre Poison", "Nature", "Eden" & "Un Jardin sur le Nil"
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Zitrusdüfte gefallen mir immer wieder. Und so verwende ich "
Aqua Allegoria Bergamote Calabria" von Guerlain, "
Aqua Allegoria Pamplelune" noch viel lieber, denn Grapefruit, Bergamotte und das orangenähnliche Petitgrain wird bei diesem Duft kongenial ergänzt mit dem der Johannisbeere. "
Aqua Allegoria Mandarine Basilic" ist ein ebenso spritziger Duft, der leider schnell an Kraft verliert. Und in diese Kategorie gehört dann noch das ganz andere Kölnisch Wasser, nämlich das von Farina gegenüber von 1709, die älteste Parfummarke der Welt, die sich erhalten hat, welches gar nicht omahaft ist, sondern ein frischer, leicht süßlicher Zitrusduft mit einer ( für ein Eau de Cologne ) recht guten Haltbarkeit.
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Glyzine und antike Parfümetiketten aus der Provence
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Bleiben noch meine Ausflüge in die Abteilung mit den orientalischen Düfte: "
Opium" von Yves Saint Laurent musste 1980 auf dem Weg nach Kairo unbedingt aus dem Duty-Free-Shop mit und hat mich in den Wochen dort und den ganzen Winter über begleitet. Dann roch mir das Parfüm für eine Zwanzigjährige einfach zu sehr nach "
reifer Frau". Aber auch ein erneuter Versuch in späteren Jahren hat mich nicht mehr überzeugt.
Dafür gefällt mir das erste Parfüm von Dolce & Gabbana von 1992 bis heute. Besonders im Winter hülle ich mich gerne einmal in die orientalisch-florale Komposition aus Lilie, Nelke, Maiglöckchen und Vanille, die in der Kopfnote den Duft von Mandarine, Freesie, Efeu, Basilikum, Bergamotte enthält. Die hellwürzige, aromatische Opulenz ist bestimmt nicht jedermanns Sache, aber im Zusammenspiel mit meiner Hautchemie elegant wie sinnlich, finde ich. Leider wurde die Produktion dieser Version eingestellt, aber die Haltbarkeit meines Parfum de Toilette ist phänomenal.
Der beliebte Duft im auffälligen Torso - Flakon von Jean Paul Gaultier ( heute "
Classique" ) war dann wieder für mich ein Flop: Ich fand den Duft an einer Freundin so lecker, aber auf meiner Haut kam die Orangenblütennote irgendwie nicht zum Zuge, und der Gesamteindruck erinnerte mich zu sehr an "
bei meiner Tante im Strumpfenband", für mich also zu pudrig - muffig - antiquiert.
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Eau de Cologne von Farina gegenüber, "Tina Farina Erigance - Steinbock" , "Arpège", Limetten und Maiglöckchen
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Bleibt noch zu erwähnen: "
Tina Farina Erigance - Steinbock" - ein rauchig - grüner Duft mit leicht orientalischem Touch, den ich nur verwende, wenn ich groß ausgehe. An ihm gefällt mir, dass er mich an kein anderes Parfüm erinnert.
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Rosmarin, mein Lieblingskraut, und "Diorissimo", "Chloé" & "Arpège"
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Und welchen Duft trage ich aktuell? "
Diorissimo" von Dior! Der Maiglöckchenduft ist einfach betörend, auch wenn ich weiß, dass es keine natürliche Essenz, sondern die gelungene Nachstellung mit Hilfe anderer Duftnoten & des Hydroxycitronellal, dem Aromastoff des echten Maiglöckchens, ist, die 1956 den Parfümeuren gelang. Leider verflüchtigt sich der Duft nach anderthalb Stunden. Aber im Mai benutze ich es verschwenderisch...