Sonntag, 31. Januar 2016

12tel Blick - Januar 2016





Das ist nun das vierte Jahr,
in dem ich bei diesem Fotoprojekt mitmache.
Ich danke dir, liebe Tabea, für diesen Anstoß!



Nach zwei Jahren mit völlig urbanen Motiven hatte ich Sehnsucht nach einem,
bei dem wieder etwas mehr die Vegetation im Blickfeld steht,
und habe mich deshalb für die Sicht auf zwei Lieblingsbäume 
in einer Grünfläche unseres Stadtteils entschieden.

Das ist sicherlich nicht so spektakulär
wie die vorhergehenden Sujets,
entspricht aber eher meiner derzeitigen Gemütsverfassung...



Nun also mein neuer 12tel Blick im Januar am 31. Tag des Monats, 11 Uhr:




























Diese Grünfläche liegt in einem Altrheinarm
( und war zu Beginn des 20. Jahrhunderts teilweise noch mit Wasser bedeckt ),
also tiefer als die sie umgebenden bebauten Flächen.
Hinter der Hecke sind jetzt im Januar noch die Häuschen einer Kleingartenanlage zu sehen.
Und hinter dem kahlen Baum ganz links kann man auf halber Höhe
das Geländer der Hochbahntrasse erkennen.
Das rot verputzte Gebäude ist eine Schule,
in deren Turnhalle zur Zeit Flüchtlinge untergebracht sind.

Die Rasenfläche ist freigegeben für Hunde
( eine weitere, getrennt durch eine nicht befahrbare Straße, 
ist dann zum Spielen und Picknicken da )
und ein Treffpunkt für alle Hundehalter im Veedel.

Da werde ich mal in diesem Jahr sehr viel früher aufstehen müssen,
um die zahlreicher anzutreffen...


Schaut mal, was ich zu meinen Füßen beim Fotgrafieren entdeckt habe:






Ich hoffe, ihr mögt mir auch in diesem Jahr folgen!




Mein Freund, der Baum: Waldkiefer


















Kiefern sind mir von klein auf vertraut und gehören für mich zu unseren Wäldern dazu, so dass es mir kaum glaubwürdig erschien, als ich las, sie wären von Natur aus bei uns eine seltene Baumart, weil sie in Konkurrenz mit schattenverträglicheren Baumarten nur an den Rändern der Wälder gedeihen können. Einzig auf nährstoffarmen, trockenen oder nassen Böden wie auf Sanddünen oder an Moorrändern hätten sie einen Standortvorteil & können die anderen Baumarten dominieren – ein wahrer Überlebenskünstler also.











Da der junge Baum aber sehr robust ist und auch unter schwierigen Verhältnissen noch gute Holzerträge liefert, haben Waldbesitzer und Forstleute die Waldkiefer seit dem späten Mittelalter bei uns großflächig angebaut. Sie ist nach der Gemeinen Fichte die zweithäufigste Baumart in den deutschen Wäldern! Natürliche Kiefernwälder sind bei uns hingegen selten.

Verbreitet ist sie im gesamten eurasischen Raum vom Polarkreis im Norden bis in den Süden der Türkei sowie von Westdeutschland bis weit in den Osten nach Asien hinein. Darüber hinaus gibt es isolierte Vorkommen in Schottland und den Pyrenäen. Waldkiefern bevorzugen kontinentales Klima.












Die Waldkiefer/Pinus sylvestris wird auch Gemeine Kiefer, Rotföhre, Weißkiefer, Kienbaum oder Forche genannt. Sie ist ein immergrüner Nadelbaum, der schnell wächst und Höhen bis zu 48 Metern erreichen kann bei einem Stammdurchmesser von bis zu einem Meter. Dabei können die Bäume bis zu 600 Jahre alt werden, werden in der Forstwirtschaft gewöhnlich aber nach einer Wachstumszeit von 80 bis 140 Jahren bzw. nach Erreichen einer bestimmten Stärke "geerntet".

Typisch für die Waldkiefern sind ihre sehr variablen Kronen, zumindest wenn die Bäume nicht in gleichaltrigen, in Reihen gepflanzten Beständen aufwachsen. Am schönsten sind die Baumkronen also bei freiem Stand: Je nach Standort kommen schmale kegelförmige oder breite schirmförmige Kronen vor. Ältere Bäume haben oftmals eine halbkugelige Krone und einen vollholzigen langen Stamm, bei dem die unteren Äste abgestorben sind. Auf Felsuntergrund oder als Windflüchter an Küsten bildet die Waldkiefer eine ausladende Schirmkrone aus. Bei Wind erzeugen Kiefernkronen ein helles Rauschen, das keine andere heimische Baumart zustande bringt.

Im Boden verankert sind sie auf tiefgründigem Boden mit einer Pfahlwurzel, die bis in 6 Meter Tiefe reichen kann. Auf flachgründigen bzw. felsigen Böden hingegen bildet die Kiefer ein weitverzweigtes, flachstreifendes Wurzelsystem aus.










Waldkiefern gehören zu den 2-nadeligen Kiefern. Die Nadelpaare sitzen 3 bis 4 Jahre am Zweig und erreichen ein Länge von 2,5 bis 7 cm. Die Färbung schwankt von gelbgrün bis blaugrün und ist abhängig vom Standort. 

Waldkiefern sind einhäusig. Damit ist gemeint, dass weibliche und männliche Blüten am Baum gemeinsam vorkommen. Die männlichen Blüten sind gelb, die weiblichen rötlich und unscheinbar, also nur bei genauem Hinsehen als Blüten erkennbar. Blütezeit ist im Mai/Juni, die Samenreife findet in den Zapfen im September/Oktober des folgenden Jahres statt. 











Das sehr harzreiche Holz hat ein warme, gelbliche bis schwach rötliche Färbung. Kiefernholz ist ein gutes und gefragtes Konstruktionsholz im Innen- und Außenbau und für Möbel, verformt sich wenig und ist dauerhaft haltbar,  aber recht weich. 

In der Vergangenheit verwendete man die sog. Kienspäne aus dem harzreichen Holz der Kiefer als Lichtquelle. Der Ruß, der beim Verbrennen von Kiefernholz entstand, wurde zur Herstellung von Farben, Tusche, Druckerschwärze und Schuhcreme genutzt. Eine besondere Bedeutung hatte die Kiefer früher für die Gewinnung von Baumharz als Grundstoff für Lacke & Klebstoffe, pharmazeutische und kosmetische Artikel.












Für die Kelten ist die Kiefer der Baum der Geduld und im keltischen Baumhoroskop werden die vom 19. bis 29. Februar und vom 24. August bis 2. September Geborenen ihr zugeordnet. 

Wer in dieser Zeit Geburtstag hat, soll sehr genügsam & bescheiden in seinen Bedürfnissen sein. Solche Menschen stellen keine übertrieben große Erwartungen an ihre Mitmenschen & besitzen die Fähigkeit, aus schwierigen Situationen gestärkt und mit Gewinn hervorzugehen. Es sind Morgenmenschen und Praktiker, die richtig zupacken können.

Bei uns spielt die Kiefer in Sagen und Mythen keine Rolle, bei den Schotten und Wikingern dagegen wurden Clanhäuptlinge & Kriegshelden unter ihnen begraben bzw. sie in ihren Drachenschiffen aus Kiefernholz bestattet.

Ich mag sie vor allem wegen ihres Duftes, und würde gerne einmal eine Kiefer als Weihnachtsbaum haben...



Weitere Baumfreunde ( und die, die es werden wollen! ), treffen sich heute wieder bei Ghislana/Jahreszeitenbriefe

Samstag, 30. Januar 2016

Herzlichen Glückwunsch



zum Gewinn der Australian Open,
liebe Angelique Kerber!


Source


Als große Verehrerin von Steffi Graf
freue ich mich besonders,
dass wieder eine deutsche Tennisspielerin
ein Grand-Slam-Turnier gewonnen hat.











Eigentlich sollte längst der neue 12tel - Blick online sein. Aber der Dauerregen heute Vormittag hat mich bisher daran gehindert, zum Fotografieren nach draußen zu gehen...

Freitag, 29. Januar 2016

Sorge um Raif Badawi II



Am Dienstag dieser Woche setzte Ensaf Haidar, die Ehefrau Raif Badawis, einen Tweet ab, der besagte, dass ihr Mann in eine Isolationszelle verlegt worden sei, weil er seit zwei Tagen Essen und Trinken verweigere ( ein zweiter Hungerstreik also ). Ein weiterer, späterer Tweet meldete, dass die Gefängnisverwaltung ärztliche Hilfe ablehne, und der Blogger weiterhin auf seinem Hungerstreik bestehe. Am Mittwoch die Meldung, dass er den Streik eingestellt habe und es ihm besser gehe. Woher sie diese Informationen habe, geht aus den Kurznachrichten nicht hervor, es scheint aber einen Ansprechpartner in SA für Ensaf Haidar zu geben.

In der Nacht zum Freitag dann zwei weitere Tweets:

Raif Badawi ist versucht, nochmals zu streiken, weil ihm und den anderen 120 Gefangenen untersagt ist zu telefonieren, um Kontakt zu ihren Familien zu halten. Der zweite ein Aufruf an den Leiter des Gefängnisses, Ibrahim Hamzai, die Vernachlässigung (?)  zu beenden.

Die österreichischen Grünen - Politikerinnen Tanja Windbüchler und Alev Korun informierten daraufhin die Öffentlichkeit: "Badawis Leben ist in unmittelbarer Gefahr. Erschwerend kommt hinzu, dass es seit seiner Verlegung in das Hochsicherheitsgefängnis Dhahran Central Prison Mitte Dezember keinen Kontakt mehr zu seiner Frau Ensaf Haidar oder zu sonst wem außerhalb des Gefängnisses gibt."

Sie fordern also alle Regierungen und Initiativen, die sich für die Freilassung Badawis eingesetzt haben, "die große Gefahr für den inhaftierten Blogger zu erkennen und gegenüber den saudischen Behörden für ihn einzutreten."

Auch die "Raif - Badawi - Foundation" meldete sich zu Wort: "Die Lage ist kritisch und dringend. Wir bitten das Europäische Parlament und die Vereinten Nationen bei den saudischen Behörden zu intervenieren und diese darauf hinzuweisen, dass Raif Badawi ein international anerkannter politische Gefangener ist, ihn entsprechend zu behandeln und sicherzustellen, dass ihm notwendige ärztliche Hilfe jederzeit zur Verfügung steht."

Inzwischen haben sich auch  schon die ersten Abgeordneten des Europaparlaments geäußert, deren Sacharow - Preisträger 2015 Raif Badawi ja ist.


Gestern fand im Bundestag eine 45-minütige Aussprache statt zu den Anträgen der Oppositionsfraktionen "Die Linke" und "Bündnis 90/Die Grünen", in denen die Bundesregierung aufgefordert wird, sich für die Freilassung Badawis und die Aufhebung seines Urteils einzusetzen.

Ich habe diese Aussprache im Livestream verfolgt und war, ehrlich gesagt, entsetzt, wie wenige Abgeordnete anwesend waren:

Screenshot meinerseits von der Aussprache am 28.1.2016 im Deutschen Bundestag

Das Abstimmungsergebnis war dann auch nicht wirklich überraschend: Die Anträge wurden aufgrund der Beschlussempfehlung und des Berichts des "Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe" mit den Stimmen der anwesenden Mandatsträger von CDU/CSU und SPD abgelehnt, obwohl sich alle Redner der verschiedenen Fraktionen, teilweise auch durchaus emotional für die Freilassung Raifs ( Michael Brand, CDU - Abgeordneter aus Hessen!!! ) und für die Verbesserung der Menschenrechtssituation in Saudi - Arabien aussprachen. 

Die Gründe, warum dann anders entschieden und kein gemeinsamer Beschluss gefasst wird, obwohl man in den Reden sich so einig zu sein scheint, muss man offenbar zwischen den Zeilen herausfinden. ( Hier das Beschlussprotokoll, hier Auszüge aus den Reden einzelner Abgeordneter  ) 



Hierzulande scheint der Nahe Osten mit all seinen Krisenherden eben doch weit, weit weg zu sein, da unsere Politiker momentan in ihren Auseinandersetzungen nur um unser Land kreisen und eine Fiktion aufrecht erhalten, man könne die Krise in den Griff bekommen, indem alleine bei uns Land, allenfalls in Europa, Maßnahmen ergriffen, Gesetze verändert und Grenzen dicht gemacht werden müssen, dann ist es gut.

Ich habe mich in den letzten Tagen aus verschiedensten Gründen ( u.a. ein neuer "Great - Women - Post und der fünfte Jahrestag des "Arabischen Frühlings" ) wieder mit dieser Weltregion beschäftigt und auch einmal meine brach liegenden Kenntnisse aus dem Geschichtsstudium aktiviert, das als Schwerpunkt das Zeitalter des Imperialismus hatte. Und ich musste mir wieder einmal eingestehen, welchen Beitrag zur heutigen Misere die europäischen Kolonialherren schon zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts geleistet haben - von den derzeitigen Sünden ganz zu schweigen. Zwei Beispiele:

So fragt sich Owen Jones im britischen Guardian: "Großbritannien ist im Krieg mit dem Jemen. Warum weiß niemand davon?"
Tatsache ist, dass 26 Millionen Jemeniten belagert und bombardiert werden von Saudi - Arabien. Man könnte also emotionale Aufrufe erwarten, etwas dagegen zu tun und zu intervenieren. Stattdessen stellt Großbritannien der von den Saudis geführten Koalition arabischer Diktatoren einen britischen Militärberater zur Seite. Jones Fazit: "Yemen is a human-made disaster, and the fingerprints of the west are all over it."

Und in meiner Tageszeitung ist heute ein großer Artikel über den besorgniserregenden Machtzuwachs des IS in Libyen zu lesen. Schlussfolgerungen daraus: Italien, die ehemalige Kolonialmacht, wird zusammen mit Frankreich & Großbritannien mitbomben - unser Außenminister schließt eine Unterstützung nicht aus. Kommentiert Martin Gehlen im KStA zu Recht: ..." die Geißel des IS wird sich nicht beseitigen lassen, solange die fundamentalen politischen Defizite bleiben, die den Fanatikern die Tür zu den Staatsgebäuden erst geöffnet haben."

Noch mehr Fingerabdrücke westlicher Mächte also... Allerdings muss ich nach meinen "Studien" zugeben, dass die arabischen Eliten seit ihrer Unabhängigkeit von den Kolonialherren auch nicht konstruktiv für ihre Völker gehandelt, sondern nur ihr persönliches Wohlergehen & ihren Machtzuwachs verfolgt haben...

Da steht man, auch wenn es einen interessiert, ob "ein Sack Reis in China umfällt", ganz schön rat- & hilflos da...




Friday- Flowerday # 4/16

bietet allen, die Blumenschmuck lieben,
heute wieder ein Forum in ihrem Blog.




Es ist ja ausgesprochen von Vorteil,
wenn frau mal das tiefe Ivar - Regal mit den Vasen im Keller aufräumt:
Denn da kommen längst vergessene Schätze 
ans Tageslicht wie diese ungewöhnliche Vase,
deren Form es sehr leicht macht, 
einen Blumenstrauß zu präsentieren.
























Da ist nicht viel mehr nötig,
als ein Bund Tulpen vom Straßenhändler...


























und ein paar Schneeglöckchen
aus dem wieder vorfrühlingshaften Garten.

Schon ist das Bord im Eingangsbereich
für mich ein schöner Blickfang,
der mich glücklich macht.



Die Schneeglöckchen stehen übrigens in den Väschen, die ich bei meinem allerersten Post zum Friday - Flowerday gezeigt habe...

Donnerstag, 28. Januar 2016

Monatscollage Januar 2016




Das Neue Jahr begann mit erschreckenden Ereignissen,
besonders für meine Stadt,
hielt dafür einen um so friedlicheren persönlichen Jahrestag für mich bereit,
stellte den Karneval immer wieder in den Mittelpunkt unserer Aktivitäten,
ließ mich das Zusammensein mit Enkelkindern & Familie genießen,
besonders zum Schluss noch einmal einen
- inzwischen äußerst seltenen - Einkaufsbummel nur mit der Tochter.



Nun sehe ich mit etwas gemischten Gefühlen
dem Karneval im Februar entgegen...


Alle Monatscollagen sammelt wieder Birgitt/Erfreulichkeiten.

Mittwoch, 27. Januar 2016

Karnevalskostüme für Kinder - Blogauslese 2016



Auch in diesem Jahr habe ich in anderen Blogs Ausschau gehalten, welche Ideen Bloggerinnen an Karnevalskostümen für ihre Kinder umgesetzt haben. Ein Wochenende ist ja noch Zeit, ein neues Kostüm zu schaffen. Den Anfang macht ein


"Ritter"





Tepetua hat es ganz aus Fleece gemacht, selbst einen passenden Helm
- unbedingt anschauen!



Einen
Piraten

hat sie auch noch gleich in petto!
Ein Fünf - Stunden - Kostüm -
das ist doch noch zu schaffen!
( Näheres hier! )




Anne Rose zeigt in ihrem Blog,
wie man einen Haarreifen macht für ein

"Einhorn"






Besonders gefallen hat mir auch die

"Eiskönigin"




die CMOK für eine ihrer Töchter kreativ improvisiert hat.
( Dort findet ihr auch noch einen weiteren Vorschlag
für ein Einhorn. )



Und jedes Jahr muss ich ein Tutu zeigen,
denn die finde als Karnevalsverkleidung einfach nur schön:


"Scrappy Clown Tutu"



Ist Brittneys Exemplar nicht besonders süß?

Sie hat eine ganz ausführliche Anleitung ins Netz gestellt
und dabei auch noch eine Anleitung für einen
tollen Clownshut - 






Eine verblüffend einfache, da schnell umzusetzende Idee habe ich bei
Kati/Malamü gefunden:

Panzerknacker




Sie bietet euch sogar ein Plotter - Freebie - 
also sofort auf ihre Seite!

Diese Verkleidung kommt auch bei Karnevalsmuffeln  an,
denke ich...



Und mit wenig Aufwand verbunden ist die Verkleidung mit einer solchen

Frida - Kahlo - Maske

Source


Das tollste Kostüm dieser Session ist in meinen Augen dieses hier.



Noch immer nichts gefunden?

Mit einem Klick 
kommt man zu meinen sämtlichen Posts zum Thema "Karnevalskostüme für Kinder" der vergangenen Jahre,

mit einem zweiten Klick 
auf mein entsprechendes Pinterest - Board mit einer großen Ideensammlung.


Ich wünsche viel Erfolg beim Ideensuchen & Nähen!






Dienstag, 26. Januar 2016

Schönes "Untendrunter"



Zuletzt wurde vom kleinen M darüber geklagt, dass die einfachen Langarm - Shirts ( Ottobre creative workshop 301), die im Winter gerne als Unterhemden getragen werden, alle zu kurz seien. Da habe ich mir mal mögliche Reste bzw. zu knapp gekaufte Jerseys geschnappt und gleich vier zugeschnitten und genäht:


























Da dürfen dann auch mal solche Motive wie das von der "Maus" oder der "Eiskönigin" sein, denn schließlich wird das Kind in einem nicht elitären städtischen Kindergarten durch andere Kinder mit kommerziellen Figuren & Trends bekannt gemacht und soll sich nicht immer ausgeschlossen fühlen. ( Solche Erfahrungen mussten die größeren Enkelkinder immer wieder machen - hier habe ich auch einmal darüber geschrieben. )


























Ergänzt mit einer "Yara" - Leggings werden die Hemden gerne auch zum Schlafen getragen, denn das Kind hat inzwischen herausbekommen, wie viel besser sich GOTS - zertifizierte oder BIO - Jerseys auf der Haut anfühlen verglichen mit Discounter - Qualitäten. 

Das ist für mich auch ein weiterer Grund, warum ich solche Banalitäten wie Wäsche nähe. Darüber hinaus sind diese Kleidungsstücke sehr viel haltbarer und werden anschließend noch von anderen Kindern aus dem Freundeskreis getragen. Mein Beitrag zur Nachhaltigkeit sozusagen.









Verlinkt mit für Creadienstag und Handmadeontuesday.

Montag, 25. Januar 2016

Alles Reste



...habe ich in der letzten Woche verarbeitet, während ich auf den Kundendienst für meinen Wäschetrockner gewartet habe.

Als Erstes ist wieder ein "Little Joel"/Mialuna für den Großneffen entstanden:





























( Tägliche Leserinnen erkennen die Reste des Sweaters des Herrn K. ) Die gestickte Applikation hatte ich noch aus der Zeit, als ich keine eigene Stickmaschine hatte, liegt also schon sieben Jahre im Karton. Höchste Zeit, dass sie das Licht der Welt erblickt!


Dann habe ich dem kleinen M ein Kleid aus den Resten des Big-Dot- Jerseys gemacht, die übrig geblieben waren, nachdem ich ihrer Mum ein "Stitch Details"- Kleid genäht hatte, aber ein zweites Mal das Rockteil nach misslungenen Auftrennversuchen zuschneiden musste. So reichte das Material nicht mehr für ein Kleid für mich, was ich eigentlich geplant hatte.

Ich finde den Jersey eigentlich zu duster für ein Kind. Aber das kleine M mag das feine, weiche Material, aus dem ich ihm eine Leggings genäht hatte, wohl sehr und meinte zur Mama: "Da müsste ich eigentlich auch ein Kleid haben." Wird gemacht, Chef....





Ich habe mir mal wieder einen Schnitt zusammengefrickelt aus T-Shirt "Cherry"/ Ottobre 4/2011 und Kleid "Funny Faces"/Ottobre 1/2014 und zum Schluss ein Glitzerornament von Luzia Pimpinella aufgebügelt, das auch schon lang auf diesen Tag gewartet hat.

Ich find es jetzt eigentlich sehr süß...

Morgen zeige ich dann noch weitere "Auftragsarbeiten".





Sonntag, 24. Januar 2016

Meine 3. Kalenderwoche 2016



Die Nacht zum Montag war die erste Frostnacht ( minus 3 Grad ) in diesem Winter hier in unseren Breiten:


























Und die Nacht auf Dienstag mit einer Temperatur von minus 9 Grad machte dann auch den Geranien vor den Fenstern im ersten Stock den Garaus. Lebt wohl, ihr emsigen Blüherinnen!
( Leider haben wir fast lichtlose Tonnengewölbe im Keller, in denen die Pflanzen nicht überwintern können. Inzwischen bekommen der Herr K. und ich die Kästen von 1,50 Meter Breite auch nicht mehr nach unten getragen. )



























Die Winterepisode war nur eine kurze in unserer Stadt. Es folgten schnell wieder Temperaturen über dem Gefrierpunkt & erneute graue Himmel.
Bunt & lustig ging es dagegen beim Oma - Opa - Nachmittag zu: Da wurden die Stiefeletten der Oma ausprobiert und Meerjungfrauen aus Klopapierrollen gebastelt.


























Ansonsten plätscherten die Tage dieser Woche so für sich hin ( so sieht Frau K. auch aus: frisch aus dem Wasser gezogen nach dem Aquajogging ): Warten auf Telefonanrufe, Kundendienste, Nähen an den Kostümen, Briefe schreiben, Wäsche waschen, alles, was sich nicht lohnt, gepostet zu werden.

An solchen Tagen freut frau sich umso mehr über  die Abwechslung, die mit der Post kommt: Nachträgliche, besonders treffende Geburtstagsgeschenke von Ghislana und eine herrliche Karte in Grüntönen von Christine ( im oberen Bild rechts zu sehen ). Danke!

Was es sonst noch gab?








Am Freitag noch einmal Winterkälte, den letzten Stammtisch vor dem Zoch, am Samstag einen Vormittag Enkelzeit und abends ein Konzert mit dem herausragenden Joshua Redman.












Ja, und dann: Köln ( auf den Fotos: das Kunibertsviertel ). Seit drei Wochen immer wieder Köln. Täglich. In meiner Tageszeitung. Bei meinem "Haussender" WDR 5.  In den Online - Medien, die ich abonniert habe - kein Wunder, dass ich den Himmel täglich grauer finde, als es den Tatsachen entspricht.

Aber was da passiert ist, macht deutlich, was in unserer "besten aller Welten" eben nicht stimmt.

Nun haben sich Prominente im Rheinland in einer "Kölner Botschaft" geäußert, deren Vorspann mir Tränen in die Augen getrieben hat, weil mitten ins Herz getroffen:

"Wir lieben Köln. Wir lieben die Vielfalt unserer Stadt, die Lebenslust, das immer etwas Chaotische, nicht ganz so Reglementierte, niemals Stubenreine, aber auch die Gastfreundschaft und Offenheit für Lebensformen, Kulturen und Sprachen, die erst seltsam anmuten und kurz darauf bereits zum Alltag gehören. (....) 
Et hätt noch immer jot jejange, ist tatsächlich unser Lebensgefühl. 
Mag sein, dass unser brennender Lokalpatriotismus merkwürdig anmutet, denn von außen betrachtet – im Stillen geben wir es zu –, ist das ehemals so prachtvolle Köln seit seiner Zerstörung in den Jahren von 1942 bis 1945 keine Schönheit mehr, nein. Aber die Hässlichkeit, die der Krieg und leider auch unsere eigene Nachlässigkeit in unseren Straßen und auf unseren Plätzen hinterlassen haben, oder eine Katastrophe wie der Einsturz des Historischen Archivs, der unseren Langmut dann doch erschüttert, tun unserer Liebe keinen Abbruch, im Gegenteil: Diese sichtbare Verwundbarkeit und Unvollkommenheit der Stadt vertieft unsere Liebe noch. Denn wir merken, wir müssen uns kümmern, damit es unserem Köln weiterhin jot jeiht. (....)
Um der wachsenden Polarisierung in unserer Gesellschaft entgegenzuwirken, ist es wichtig, an das Gemeinsame zu erinnern – und zwar auch ganz konkret mit Blick auf die Ereignisse der Silvesternacht. Denn gleich welchen Geschlechts und Alters wir sind, welcher Herkunft und Religion, welchen Beruf wir ausüben und welcher Partei wir angehören, welche sexuelle Orientierung wir haben und welche private Leidenschaft – wir alle wollen uns in Köln sicher, frei und offenen Blicks bewegen.
So haben wir vier Forderungen aufgeschrieben, von denen wir glauben, dass sie nicht nur unsere eigenen sind." ( Der vollständige Text ist hier nachzulesen. )

Seltsam: Ich, die bei dem Begriff "Heimat" leicht gesträubte Nackenhaare verspürt, scheint doch im Schatten des Domes heimisch geworden zu sein...






Samstag, 23. Januar 2016

Sind das unsere Wertvorstellungen?



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So werden sie aber täglich durch das "Leitmedium" Bildzeitung an die in der Bundesrepublik lebenden Menschen weitergegeben. 12 Millionen Leser erreicht das Blatt.

Sind das WIRKLICH unsere Wertvorstellungen? Die Darstellungen der Bild - Zeitung finde ich alles andere als harmlos...

Seit nunmehr drei Wochen, seit den Vorkommnissen in Köln, reden Politiker über unsere angeblich so anderen Vorstellungen von der Stellung der Frau im Vergleich zu muslimisch geprägten Gesellschaften. Aber durch eine solche Präsentation in der auflagenstärksten Tageszeitung werden ihre Aussagen täglich konterkariert. Ich kann diese Reden deshalb nur als hohle Phrasen auffassen, als Gewäsch - und das bin ich nicht mehr bereit zu ertragen! Unsere bundesrepublikanische Wirklichkeit ist eben eine andere als die nun so häufig beschworene: Die Bild - Zeitung präsentiert Frauen als passive Wesen, Objekte sexueller Begierde, reduziert auf ihr Geschlecht und nicht als gleichberechtigte Menschen in einer modernen Gesellschaft.

Mich packt die Wut, wenn ich mir den Fakt klar mache, was nur dieses eine Medium in unserem Lande alleine für "Wahrheiten" unter die Menschen bringt!

Ich finde, dass die BILD-Zeitung als eine der großen Leitmedien in Deutschland die Aufgabe hat, Frauen ihre Würde zu bewahren, Frauen nicht zum Opfer zu machen, Frauen nicht ständig als Anhängsel von irgendwelchen wichtigen Männern zu benennen. (..... )
Da hat die BILD-Zeitung eine große Aufgabe für die Zukunft, dazu beizutragen, dass Frauen als gleichwertige Menschen dargestellt werden, ohne sie zu entblößen.

Da kann ich Selmin Çalışkan, der Generalsekretärin von Amnesty International Deutschland, nur zustimmen.

Solltet ihr, liebe Leserinnenden, den männlichen Chauvinismus in Medien & Werbung auch nicht mehr aushalten, bitte ich euch:

Mischt euch ein in diese Diskussion, unterstützt die Kampagne von Kristina Lunz & unterschreibt hier, schreibt Posts, sucht - auch männliche - Verbündete, seid frech und wild und wunderbar!

Überlasst die Gestaltung unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens & das Thema "Frauen" nicht den politischen Schönrednern, den Rechten und Ewiggestrigen!

Nur wir wissen, wer wir wirklich sind, was wir können, was wir täglich leisten. Und wir haben ein Recht darauf, so gesehen & dargestellt zu werden. Mir ist das eine Herzensangelegenheit, heute wie vor vierzig Jahren.

Und bedenkt: "Die Möglichkeit, dass Frauen irgendwann einmal wieder verdrängt, separiert und eingeschüchtert werden, erst in spezielle Frauenbereiche, in vermeintlich geschützte Räume, dann irgendwohin, wo sie die vielen Jahrhunderte vorher waren, steht immer im Raum", meinen Sonja Zekri & Paul - Anton Krüger in der Süddeutschen. Das sehe ich auch so.









Auch heute wieder ein so eher nicht plauschiges Thema bei mir, ich möchte es aber, da äußerst diskussionswürdig, mit dem Samstagplausch bei Andrea/Karminrot verlinken, denn diese Frage hat mich die ganze Woche beschäftigt und andere Meinungen würden mich interessieren...

Freitag, 22. Januar 2016

Raif Badawi???



Fragezeichen über Fragezeichen in dieser Woche, denn seit nunmehr fünf Wochen hat seine Frau Ensaf Haidar nichts mehr von ihm gehört. Und die Medien in unserem Land decken zur Zeit nur ein begrenztes Themenspektrum ab. Also habe ich mich vor allem anderswo "umgehört":

In Kanada geht es momentan darum, dass Raifs Ehefrau um die Verleihung der kanadischen Staatsbürgerschaft an ihren Mann als ein weiteres Druckmittel auf das saudische Regime gebeten hat, während Kanadas Außenminister ihr widerspricht, da Saudi-Arabien keine doppelte Staatsbürgerschaft akzeptiert. ( Unstrittig scheint, dass Raif Badawi sofort Zuflucht in Kanada finden würde, sollte er frei gelassen werden. ) Über diese mangelnde Bereitschaft der Regierung Trudeau, sich mehr einzusetzen, zeigte sich Ensaf Haidar in ihren letzten Tweets enttäuscht & beklagt, dass Raif die Einbürgerung nicht gewährt wird ( siehe auch hier ).

In der Kritik steht Kanadas neue Regierung auch, weil sie von der alten Regierung genehmigte Waffenexporte ( leichte Panzer )  nach Saudi - Arabien ausführen will. "Sollten wir Kenntnis von Fakten bekommen, die Kanadas Exportkontrolle widersprechen, kann die Regierung prüfen, ob bestehende Genehmigungen ausgesetzt oder aufgehoben werden können, und die Kenntnis entsprechender Verstöße werden bei künftigen Genehmigungen berücksichtigt", so der Sprecher des kanadischen Außenministers Dion ( Quelle hier & hier ). Business as usual - das ist auch bei einer liberalen Regierung wohl nicht anders als bei einer konservativen. Sollte gar ein Zusammenhang bestehen zwischen der Ablehnung der Staatsbürgerschaft & dem 15 - Milliarden - Dollar - Deal? Es ist zum Verzweifeln, nicht nur bei uns...


Plakatwand in Riad mit den drei Herrschern des Landes
Source

Wer jetzt noch Zeit & Lust hat, etwas über die Beziehungen zwischen dem seit einem Jahr herrschenden neuen König Saudi - Arabiens und seinen Untertanen zu erfahren, dem sei dieser ( englische ) Artikel empfohlen.


Kommenden Donnerstag wird übrigens im Bundestag im Anschluss an die um 14.20 Uhr beginnende 45-minütige Debatte über Anträge der Oppositionsfraktionen "Die Linke" und "Bündnis 90/Die Grünen" abgestimmt, in denen von der Bundesregierung gefordert wird, sich für die Freilassung Badawis und die Aufhebung seines Urteils einzusetzen. Die Debatte ist im Internet zu verfolgen, Näheres hier.