Montag, 31. Januar 2022

12tel Blick Januar 2022

Im neunten Jahr bin ich nun
bei der
Blogger - Challenge

"12tel Blick"

dabei,
auch dieses Mal wieder mit zwei verschiedenen Motiven.


Zunächst ist da der Blick auf meinen
Terrassentisch,
den ich nun bereits zum 3. Mal gewählt habe,
nachdem es mir im letzten Jahr so viel Spaß gemacht hat,
meine wechselnde Gestaltung auch über meinen häuslichen Rahmen hinaus zu zeigen.
Das Feedback war immer sehr wohlwollend,
und die Motive haben ihren Niederschlag in einem Tischkalender gefunden,
der nun bei einer ganzen Reihe von Bloggerinnen zu Hause ist.




Der zweite Blick mag aufmerksame Leser*innen meines Blogs
nicht überraschen,
ist er doch in den letzten Wochen und Monaten
immer wieder auf Fotos aufgetaucht:




Das ist der Blick ins Nippeser Tälchen von der Bank aus, 
die der Herr K. und ich auf unseren Spazierrunden
für ein Verschnaufpäuschen aufsuchen.

Als wir vor nun nahezu 45 Jahren in dieses Veedel gezogen sind,
war das Tälchen unser Freiluftterrain,
nur ein paar Schritte entfernt von unserer Wohnung ohne Balkon und Zugang
zum wunderschönen, baumbestandenen Innenhof.

Damals gab es noch ein paar mehr dieser Pyramidenpappeln
( und zwischen ihnen stand eine echte Lokomotive,
DIE Attraktion für alle Kinder ).
Dafür waren die meisten Bäume drumherum noch von recht jugendlichem Alter
und die Straße dahinter tatsächlich von Autos befahren.
Da hat sich viel verändert zugunsten von Mensch & Hund
in diesem kleinen Park!

Gehofft hatte ich - vergebens! -
auf ein Januarfoto mit Schnee,
wie es mir vor zwei Jahren an anderer Stelle geglückt war.
Ausgewählt aus den vielen Bildern mit Januargrau 
habe ich dann doch das freundlichere Bild mit dem eher seltenen blauen Himmel.

Über die Pyramidenpappeln ( ja, es sind zwei hintereinander! ) in der Bildmitte
habe ich gestern im Rahmen von "Mein Freund, der Baum" einen Post veröffentlicht. 
Da kann frau auch sehen, wie sehr dieser Baum in den fast sieben Jahren gewachsen ist.

Aber nun schnell zu Eva Fuchs, die auch in diesem Jahr diese Challenge betreut, indem sie auf ihrem Blog eine Verlinkungsmöglichkeit anbietet.






Sonntag, 30. Januar 2022

Mein Freund, der Baum: Pyramidenpappel II

Ich hatte es schon befürchtet: Ich werde mein Veedel auch in diesen ersten Wochen des Jahres 2022 nicht verlassen können, um im Botanischen Garten oder einem anderen Park aussagekräftige Fotos von immergrünen Bäumen machen zu können. So war es denn auch, und ich kann hier keinen neuen Baum präsentieren. Stattdessen greife ich zurück auf einen Baum, der zu einer Art Landmarke für uns in diesem zweiten Pandemiejahr geworden ist: die Pyramidenpappel im Nippeser Tälchen. 2015 hatte ich sie schon einmal im Blog vorgestellt.

Sommer 2015



Die Pyramidenpappel, auch Säulenpappel, Spitzpappel oder Italienische Pappel (Populus nigra 'Italica') genannt, englisch "Lombardy poplar", gehört zur Familie der Weidengewächse und ist eine in Europa weit verbreitete Form der Schwarzpappel, die durch ihren säulenförmigen Wuchs und die kegelförmige Krone leicht zu erkennen ist. Ihr Stamm verzweigt sich bereits in geringer Höhe über dem Boden und die Äste wachsen aufwärts. Eine fast schwarze, tief in Längsrichtung gefurchte Borke überzieht ihn.

Die durchschnittliche Wuchshöhe beträgt bis zu 35 Metern, bei günstigen Bedingungen 40 Meter, die Krone hingegen bleibt zwischen drei und fünf Metern schmal. 

Bis zu zwei Meter Durchmesser können aber die Stämme der Pappel erreichen. Da die Bäume Flachwurzler sind, werden sie aber auch gerne Opfer von entwurzelnden Sturmböen. So sind auch hier in diesem Park nur noch drei Exemplare einer größeren Ansammlung von vor 45 Jahren bis heute übrig geblieben - langlebig ist dieser Baum nicht! Generell kann man sagen, dass gesunde Pappeln sich jedoch wegen ihrer Biegsamkeit manchmal besser behaupten als zum Beispiel Eichen.

Oktober & November 2021
Eigentlich sind die Schwarzpappeln ja "Flußbegleiter" und benötigen deshalb keine tiefen Wurzeln. In größeren Beständen sind sie an den großen europäischen Flüssen Loire, Rhône, Po, Donau, Elbe, Rhein und Weichsel beheimatet. Als Parkbaum sind sie also nur bedingt geeignet. Man muss allerdings dazu sagen, dass diese Senke ( deshalb "Tälchen" ) in unserem Veedel ein Altrheinarm ist, und noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Grundfläche von einem kleinen See bedeckt, auf dem man mit Bötchen herumfuhr. Überflutungen toleriert sie, wenn sie nicht zu lange andauern.

Das Merkwürdige an der Pyramidenpappel ist, dass die Bäume eigentlich alle Klone sind, d.h. sie sind durch vegetative Vermehrung alle aus einem Baum hervorgegangen, also durch Stecklinge, Ableger, Sprößlinge. Das heißt auch, alle Bäume sind männlich. Es gibt eine weibliche Form - Italica Femina-, die aber in einigen Merkmalen von Populus nigra 'Italica' abweicht. Diese Form hat weniger Äste, die leicht nach innen gebogen wachsen. Jeder dieser Äste bildet eine eigene säulenförmige Krone, die dem gesamten Baum eine fast umgekehrt dreieckige Wuchsform verleihen.

Unterschiede im Aussehen der Populus nigra 'Italica' sind auf Klima, Bodenart und Windeinfluss zurückzuführen. 

Dezember 2021 & Januar 2022



Die Pyramidenpappel wird bei uns in Mitteleuropa seit Beginn des 19. Jahrhunderts kultiviert, weil sie ein besonders raschwüchsiger, allerdings nicht sehr langlebiger Alleebaum ist. Auch zur Wiederaufforstung gerodeter Auwälder wurde sie gerne verwendet. Übernommen hat man sie - wie es der lateinische Name vermuten lässt -  aus Italien, der wirkliche Ursprungsort ist unbekannt. Aufgrund zeitgenössischer Aussagen geht man davon aus, dass die Form bereits vor 1745 in der Lombardei kultiviert worden ist. Um 1760 kam sie nach Deutschland, wo vor allem die Landesfürsten Alleen mit dem markanten Baum anlegten als winterharte Variante der säulenförmigen Mittelmeer-Zypresse.

Die sommergrünen und wechselständigen Blätter der Säulenpappel sind dreieckig bis rautenförmig, sie sitzen an roten Stielen und sind bis zu acht Zentimeter lang. Sie sind etwas kleiner als die der Stammform der Schwarzpappel. Im Austrieb sind sie bräunlich-grün, im Sommer hellt sich das Blatt zu einem hellen Grün auf, um sich dann im Herbst gelblich zu verfärben. Erst relativ spät im Herbst lösen sich die Blätter vom Trieb.



Da die Pyramidenpappel ein männlicher Klon ist, sind ihre Blüten herabhängende Kätzchen,  die über zehn Zentimeter lang werden und rötlich schimmern. Zur Fruchtbildung kommt es bei den durchweg männlichen Bäumen nicht.

Die Pyramidenpappel ist auf Grund ihres häufigen und regelmäßigen Vorkommens in Verdichtungsräumen und im landwirtschaftlichen Raum ein gern untersuchter Indikator zur Erfassung der Wirkung von Luftschadstoffen während der jeweiligen Vegetationsperiode. Durch ihre genetische Einheitlichkeit und ihre Immissionsresistenz erfüllt sie die hohen Anforderungen, die an die Wiederholbarkeit von Probenahmen und an die räumliche Vergleichbarkeit der Ergebnisse gestellt werden. Im Spätsommer von August bis Mitte September werden vor Beginn der Blattverfärbung Proben entnommen und auf Schadstoffgehalte untersucht und mit Nadelbaumproben verglichen.

Winter 2021



Nun seid ihr wieder dran, liebe Baumfreund*innen, eure Entdeckungen in Feld, Wald und Wiese in puncto Bäume hier zu verlinken. Die Möglichkeit dazu habt ihr diesmal wieder vier Wochen lang.


Samstag, 29. Januar 2022

Meine 4. Kalenderwoche 2022

"Ich bin oft erstaunt über den gefährlichen Narzissmus, 
der durch eine spirituelle Rhetorik gefördert wird, 
die sich so sehr auf die individuelle Selbstverbesserung konzentriert 
und so wenig auf die Praxis der Liebe im Kontext der Gemeinschaft."  
bell hooks, afroamerikanische Wissenschaftlerin

"Wer mit einer echten katholischen Kindheit geschlagen ist, 
kann nur staunen über das große Erstaunen, 
das das Missbrauchsgutachten 
über die Erzdiözese München und Freising ausgelöst hat."
Willi Winkler

"Jesus wäre schon längst gegangen, 
aber nicht ohne vorher die Tische umzuwerfen."
Matthias Katsch, Sprecher der Betroffeneninitiative Eckiger Tisch

"Katholisch geboren zu sein, 
ist der größte Unfall meines Lebens"
Janosch



So gut wie jeden Tag in diesem Januar sieht es bei uns inzwischen so aus: "Nebelnässen", "Sprüh-" oder "Fisselregen" - egal, wie man es nennt: Es ist ätzend! Dabei kommt, so die Meteorologen, in diesem Winter nicht mal genug Feuchte in die Böden. Die Trockenheit in manchen Landstrichen ist schon wieder besorgniserregend.

Die Blumendame ist inzwischen in den "Feuchtbereich" unserer Wohnung umgezogen, hat den David dort abgelöst und leistet u.a. der "Sleeping Lady" aus Malta Gesellschaft.

450 Kilometer weiter südöstlich konnten die Enkelinnen selbst Schnee - Frauen gestalten. Daran hätte ich auch meinen Spaß. Ich machte ersatzeshalber einen auf gemütlich und habe die Rottöne auf dem großen Esstisch durch Grün ersetzt.




Auch zwei Wochen nach meinem Geburtstag trudelt hier immer noch Post für mich ein. Magdalena von Farbmagie hat mir ein sehr kuscheliges Dreieckstuch aus Alpakawolle geschickt, als ob sie geahnt hätte, dass mir in diesem Januar beim Schreiben der Great-Women-Posts immer so kalt wird. Jetzt liegt das Tuch im Bücherkorb neben meinem Lieblings-Schreib-Platz bereit. Volltreffer, du Liebe! Vielen, vielen Dank!




Tristen Tagen trotzen: Dabei helfen Kerzenlicht, Tee mit Zitrone und ein paar Windbeutel und das Erzählen von allerhand Bloggertratsch. Danach war dann doch noch Frischluft und Beinevertreten möglich.



Weil die absolute Isolation der Vorwoche doch nur schwer zu ertragen gewesen ist, haben wir in dieser Woche immer wieder kleinere Exkursionen an die Hauptschlagader unseres Veedels unternommen, zum Biobäcker, zu "Törtchen, Törtchen", zum neuen Feinkostladen, zu Tatjanas Obst- & Gemüsestand.

Der Herr Drosten ist übrigens dann auch in die erste Etage gezogen auf den Sekretär des Herrn K. ( in den Weihnachtsschrank zu den anderen Räucherwesen mag ich ihn noch nicht einsperren, dazu hab ich zu viel Spaß an ihm ).









Am Donnerstag mochte es gar nicht mehr hell werden und letztendlich hat es auch wieder - ja, ich kann's  nicht mehr hören und sehen! - Fisselregen  gegeben. Da verzieht frau sich halt in die Bibliothek, wo ihr wenigstens ein blauer Himmel vorgegaukelt wird.

Freitags haben wir dann doch tatsächlich die Sonne zu sehen gekriegt, bis zur Dämmerstunde sogar!


Auch im Verlauf der Woche kam noch Geburtstagspost an, darunter auch von Ghislana/Jahreszeitenbriefe, die wieder aktiv in die Bloggerwelt zurückgekehrt ist. Fast noch mehr gefreut als das JahreBuch des Nabu, in dem sie zum Thema "Moos in den Gärten" geschrieben hat, hat mich ihr langer Brief, mit dem sie mich wieder Anschluss an ihr Leben im vergangenen Jahr hat finden lassen. Und dann noch eine kleine Grafik mit dem auf mich so zutreffenden Titel! Auch die wird in der Galerie der Freundschaft sicher ein Plätzchen finden. Vielen, vielen Dank auch dir!




Tulpen gab es dann am Freitagnachmittag auch bei uns. Danke, lieber Herr K.!


Verlinken tu ich mich wie immer bei den Kalenderwochenposts mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot und dem Winterglück der Gartenwonne.

Freitag, 28. Januar 2022

Friday - Flowerday # 4/22




Wie schon am letzten Freitag geschrieben:
Im Januar zeige ich mal nur die Begrüßunskomitees unter meinen Blumendekorationen.
Heute also die Nummer vier.




 Es bleibt bei Ranunkeln, schon in der vierten Woche.
Es bleibt bei der Farbe Rot,
die mir in diesem trüben Winter Energie abgibt.




Doch Rosenrot bedingt auch Schneeweißchen,...






















... und ich brauche VIEL Farbe:


Also habe ich geklotzt und nicht gekleckert!


Perspektivwechsel



Die neuen Windlichter aus Murano harmonieren gut mit den älteren Väschen aus Mettlach.

















Daran kann ich mich nicht sattsehen,...




... und gestern bei dem Dauergrau brannten die Teelichter den ganzen Tag über weiter.
















Die Gesamtschau dann wieder für Helga Holunderbluetchen® .


Bon week-end!
                                  

Verlinkt auch mit den Floral Passions von Riita 


Donnerstag, 27. Januar 2022

Monatscollage Januar 2022

 


Dieser Januar
hatte es in sich 
mit seinen vielen Facetten
und seinem Spiel
mit allen Gefühlslagen.
Letztlich
war die Grauseherei
unnötig.

Mein Schritt
in ein neues Lebensjahrzehnt
war begleitet
von so viel 
Zuspruch,
Aufmunterung,
Wünschen,
vielen Blumen 
&
Geschenken,
einem Zuwachs an
Leserinnen
Klickzahlen wie noch nie.
Über meine Stellung 
in meiner Familie
bin ich mir von jeher sicher.
Über die in dieser Sphäre
nun auch.
Danke, danke, danke!

Auch den Teilnehmerinnen bei 


danke ich wieder an dieser Stelle
für ihre elf Beiträge.
( Die Verlinkungsmöglichkeit 
besteht noch drei Tage. )

                                                     

                                                 

Alle Monatscollagen sind wieder bei die_birgitt zu finden.

Dienstag, 25. Januar 2022

Auf meinem Stehpult XV

"Wondrak ist nie einsam.
Und falls doch einmal, dann setzt er sich auf sein Bett 
und singt seiner Tigerente
'Alle meine Entchen' vor.
Die Melodie dreht er am linken Vorderrad.
Das quietscht nämlich."

Auch diesmal liegen auf dem Stehpult geschenkte Bücher, krass in ihrem Größenunterschied, beides Bilderbücher im weitesten Sinne mit informativen wie unterhaltsamen kurzen Textpassagen:



Das größere - "Pilze - verrückte Fakten über Fliegenpilz, Hefe und Co" - von Asia Gwis & Liliana Fabisinska, also wieder einmal einem Duo aus Polen, von wo zuletzt ja immer wieder mich überzeugende Bücherproduktionen in einer ansprechenden Kombination von Illustration und Sachwissen auf uns gekommen sind. Geschenkt hat es mir Thea, weil sie um meine Fliegenpilzsammlung wusste:


Mit denen fängt das Buch allerdings nicht an, sondern mit der lapidaren Feststellung, dass Pilze eben Pilze sind, keine Pflanzen und keine Tiere, sondern eine ganz eigene Gruppe von Lebewesen. Das kann man nicht oft genug betonen, findet man solche Falschaussagen auch immer noch in Arbeitsblättern für die Grundschule. Aber das eher am Rande...



Und da Pilze die am meisten unterschätzten, vielfältigsten und geheimnisvollsten Organismen der Erde sind, enthält das Buch Informationen, darüber was einen Pilz überhaupt ausmacht, welche Sorten essbar und welche giftig sind, wie sich die Pilze fortpflanzen, aber auch was man zum Pilzesammeln braucht, Rezepte. Es klärt auf, warum manche Schimmelarten perfekt für guten Käse sind und was die Hefepilze so treiben. Zudem bekommt man mit, dass auch im Menschen Pilze leben, ja, eigentlich überall. Bis heute weiß man von 100.000 Pilzarten, die Wissenschaft nimmt aber an, dass damit erst 7 Prozent der Pilze weltweit bekannt sind. 

Für mich als Erwachsene quillt das Buch über vor Fakten und Wissen, kein Detail scheint ausgelassen. Es ist wahrlich nicht nur ein Buch für Kinder ( ab 8 Jahre empfohlen ), sondern bietet genug "Abenteuer" auch für Große. Danke, Thea!


Das zweite Buch ist eigentlich die sehr handliche Ausgabe in Form eines Reclamheftes des Janosch-Buches "Herr Wondrak, wie kommt man durchs Leben!", welches der Herr K. schon zu seinem 80. Geburtstag geschenkt bekommen hat, darin aber nur liest, wenn der dicke Wälzer auf dem Tisch liegt. 

Sein Freund hat ihm nun die kleine Ausgabe zugeschickt, die er sich viel lieber mal zwischendurch greift und darin schmökert - und schmunzelt!


Sechs Jahre lang hat Janosch die Leser der "Zeit" mit seinem Blick aufs Leben aus seiner gewohnt kuriosen Perspektive unterhalten, nun sind alle 350 in diesem Bändchen gesammelt und bieten diesen genialen, ganz unnachahmlichen Aufmunterungsfaktor, den die Fans des über 90jährigen oberschlesischen Illustrators & Schriftstellers so an ihm schätzen.


Fantasie und der Mut, Dinge auch einmal ganz anders zu betrachten, das ermöglicht einem auch in diesen Zeiten der Einschränkung und Reduktion, sich im Kopf mal wieder in eine ganz andere Welt zu begeben und das eigene Leben nicht mehr ganz so verkniffen zu betrachten. Ein passendes kleines Geschenk in herausfordernden Zeiten! Danke, Emil!



Montag, 24. Januar 2022

Restefest Januar 2022

Es ist jetzt vier Jahre her, seit ich die Idee von Marion/Kunzfrau-kreativ umsetze, beim Nähen anfallende Reste einem weiteren, überwiegend praktischem Zweck zuzuführen. Wünsche von der Beueler Nichte haben dann sofort nach Jahresbeginn zu den ersten Produkten geführt. Nur ist es dann so im Januar nicht weiter gegangen...
Vom Geburtstagsshirt des Großneffen war ein doch noch recht brauchbares Stück übrig geblieben, und da hatte seine Ma die Idee, ich könnte daraus doch eine Mütze für sein Fußballtraining schneidern. Leichter gesagt als getan, denn Mützen standen jetzt schon lange nicht mehr auf dem Plan ( die Mädchen sind da noch aus den früheren Jahren gut ausgestattet ) und das Schnittmuster war nur noch rudimentär vorhanden, so dass ich mich durchfrickeln musste.











Außerdem hatte die Primadonna in meinem Maschinenpark so gar keine Lust, saubere Covernähte zu liefern und das Auftrennen scheint siebzigjährigen Augen mehr Schwierigkeiten zu machen als 69jährigen. Aber "da wird nicht draus geschossen" hätte meine Ma selig dazu gesagt, und für den gewünschten Zweck sollte es reichen. Getragen wurde sie auch schon.

Und dann hatte die Nichte noch einen Wunsch für ihr Patenkind, dass im Januar Geburtstag hat und noch im Einhornalter ist. Einhörner in den gewünschten Farben habe ich nicht so schnell gefunden, aber Pferdchen auf Jersey. Der Rest musste zwar gestückelt werden, um auf die für Kinder - Loops notwendige Länge von 1,20 Metern zu kommen, aber dafür war der kuschelige, angeraute Wintersweat in Pink noch ausreichend vorhanden. Den hab ich mit genau dieser Seite nach außen verwendet:


Aus welchen Nähprojekten diese Reste stammten, kann ich allerdings nicht mehr rekonstruieren.


Verlinkt mit dem Creativsalat


Samstag, 22. Januar 2022

Meine 3. Kalenderwoche 2022


"Soweit das Verhalten des Einzelnen andere in Mitleidenschaft zieht, 
ist die Person der Gesellschaft verantwortlich, 
und nicht mehr nur sich selbst gegenüber.
.....
Die Domäne der Eigenverantwortung ist verlassen, 
wenn jemand sich selbst nicht schützt, 
... ohne zugleich die Gemeinschaft aus ihrer Verantwortung 
für Solidarleistungen zu entlassen. 
Thomas Beschorner, Wirtschaftsethiker

"Aber wenn sie keine Nazis sein wollen, 
warum fühlen sie sich dann angesprochen?"
Marie-Louise  Rohm, Medizinstudentin in Dresden

"Was könnte das Argument sein, 
dass ich einem Menschen nach dem Leben trachte, 
nur weil er öffentlich vorschlägt, sich im eigenen Interesse und 
im Interesse der Gesellschaft impfen zu lassen?"
Karl Lauterbach

"Mein moralischer Kompass hat ein Burnout. 
Und ich weiss ehrlich nicht, 
wie ich das richten soll."
Netzfund

























Kuriositäten mit einem Hauch Dekadenz begegnen einem, wenn man sich so in den Großstadtstraßen die Beine vertritt. Das Kopfschütteln und Herziehen über die Mitmenschen heutzutage im Blog erspar ich mir, Echauffieren können sich da andere Bloggerinnen an- & ausdauernder.




Die Schwester und ihre Tochter haben mir zum Geburtstag einen "Freßkorb" mit lauter griechischen Spezialitäten zusammengestellt. Mit einem Teil davon habe ich uns zu Beginn der Woche beköstigt. Besonders die griechischen Nüdelchen - Κριθαράκη - haben Erinnerungen geweckt. Ouzo trinken wir allerdings nicht: Der schmeckt mit unserem Wasser verdünnt einfach nicht.










Leider nehmen die Infektionen rund um uns herum immer mehr zu, Testen ist also immer wieder angesagt. In dieser Woche hat das dann dazu geführt, dass niemand mehr unsere häusliche Klause betreten hat, kein Entlastungspfleger, keine Physiotherapeutin, niemand.




Genutzt haben wir die Zeit dann für intensive Körper- & Wohnungspflegeaktionen und für Dankespost. Aber Einsamkeitsgefühle lassen sich nicht leugnen, zumal die Vorwoche mit den vielen Besuchern demonstriert hat, wie gut es einem tut, andere Menschen zu treffen.




Therapeutisch gewirkt haben die wenigen Stunden mit blauem Himmel und Sonnenschein ( laut Kölner Wetterstation fast ein Drittel weniger als sonst üblich in dieser Jahreszeit ), z.B. am Donnerstagvormittag, aber auch die Beschäftigung mit der eigenen Vergangenheit als Paar: Die Schächtelchen gehören zu einem "Werk", das ich anläßlich unserer damals 25jährigen Partnerschaft dem Herrn K. geschenkt habe. Im Innern ist ein Zettelchen mit einem Begriff, der in meinen Augen das jeweilige Jahr charakterisiert. Den Inhalt haben wir uns angeschaut und dafür den Plexikasten aufgeschraubt.




Endlich haben auch am Donnerstag die von den Enkelinnen für mich gebastelten Dekoringe ihren endgültigen Platz gefunden. Nachmittags schickten sie mir dann ein Foto nach dem Schneesturm in M. So ein Wetterchen wäre mir momentan auch willkommen!




Geburtstagspost ist auch immer noch in dieser Woche angekommen, u.a. auch von Blogleserinnen wie Thea und Mareile ( die sich auf Instagram tummeln ). Thea hat mir ein witziges Buch geschickt, welches ich noch genauer vorstellen werde, und Mareile neben ihrer Karte den Erstabzug eines Holzschnittes, den sie gemacht hat ( rechts oben ). Der braucht noch einen passenden Rahmen, um in der "Freundschafts"- Galerie in der Küche seinen Platz zu finden.

Kaum hatte ich diesen Post fertig, steckte im Briefschlitz ( ja, die Briefpost kommt inzwischen meist um 17 Uhr ) noch weitere Geburtstagspost, diesmal von Nina. Sie hat mir, bestempelt mit ihren sagenhaften Natur-Stempeln, aus einem Taschentuch ein Bienenwachstuch gemacht. Sehr praktisch, denn die finden inzwischen auch bei mir immer öfter Verwendung, da kann frau also nicht genug von haben!

Euch dreien danke ich von Herzen, dass ihr mich aus Anlass meines Geburtstages so nett bedacht habt!


Erkenntnis der Woche: Die andauernde, unbefriedigend gelöste Pandemielage, die absolute Isolation in dieser Woche, die große Beanspruchung durch die häusliche Situation, der fehlende Sonnenschein und dazu dann die Lektüre von Telegram, Twitter und manchen Blogs lässt einen innerlich häßlich werden, unzufrieden und böse. Seinen spontanen Impulsen sollte frau dann doch nicht nachgeben und den fraglichen social media in Zukunft wieder so wenig Zeit wie möglich opfern.

Musikalische (Wieder-) Entdeckung der Woche: Philip Glass Musik zum Film"Powaqqatsi"; hatte was von einer Tour in die Vergangenheit, als wir noch gereist sind. Wir haben dieser Filmmusik oft abends zur Entspannung gelauscht, leider für euch nur bei YouTube selbst anzuhören.

Rezept der Woche: pappardelle con salsa all'arancia e lattuga di agnello - nach so viel Kocherei auf Italienisch selbst erdacht. Mmmh, lecker!

Ärgernis der Woche: Während in Australien mit 50,7°C fast unbemerkt die jemals höchste auf der Südhalbkugel gemessene Temperatur herrschte, überschlugen sich die Medien mit Meldungen über diesen Tennisspieler, dem die Einreise zu einem Turnier verweigert worden ist. Der hat als Ungeimpfter Dokumente gefälscht, in Einreiseformularen gelogen, sich mit positivem PCR-Test mit Kindern getroffen Wie kann man davon so ein Aufhebens machen, er hat doch gar keine Quellenangaben in seinem Buch vergessen!

Zum ersten Fakt sag ich wie Noam Chomsky in diesem Interview:
"... ein intelligenter Außerirdischer würde [in uns Menschen; Erg.d.mich] eine Spezies sehen, die zwar ihre intellektuellen Fähigkeiten entwickelt hat, aber es gleichzeitig versäumte, ihre moralischen Fähigkeiten richtig auszubilden. Eine Spezies, die auf einen Abgrund zurast, obwohl sie genau weiß, was sie tut. Im Grunde ist ihr das aber egal."

Wochenfreude: die karg bemessenen Stunden, in denen die Sonne sich dann doch mal gezeigt hat.
 







Verlinkt mit dem Samstagsplausch bei Andrea Karminrot und dem Winterglück der Gartenwonne sowie bei "Im Fokus" von Yvonne