1974 machte der Film "Der große Gatsby" von Francis Ford Coppola mit Robert Redford & Mia Farrow von sich reden und prägte auch meine Vorstellungen von der damaligen Zeit, den 1920ern. Er machte mich ebenso aufmerksam auf das Schriftstellerpaar Francis Scott & Zelda Fitzgerald, zwei Ikonen damals, mit einer romantischen, ja fast schon mythischen Geschichte, über die ich dann einiges gelesen habe. Heute widme ich mich dem weiblichen Part des Paares, Zelda Fitzgerald, die im März vor 76 Jahren unter tragischen Umständen ums Leben gekommen ist.
Zelda Fitzgerald erblickt als Zelda Sayre am 24. Juli 1900 in Montgomery/Alabama, einem konservativen Ort von 30 000 Einwohnern mit Sinn für gesellschaftliches Leben, das Licht der Welt. Ihr Vater ist der einflussreiche Richter & Präsident des Senats des Bundesstaates Alabama Anthony Dickinson Sayre, 42 Jahre alt bei ihrer Geburt, ihre Mutter Minerva "Minnie" Buckner Machen, zwei Jahre jünger und der Oberschicht entstammend. Deren Vater, der Großvater Zeldas, Willis B. Machen, ein Demokrat, sowie ein Großonkel sitzen im Senat Kentuckys. Machen hat sich einst als geschätzter Anwalt & Landbesitzer dort etabliert.
Die Sayres wiederum blicken auf eine lange Linie aus frühen Siedler*innen zurück, die den Staat Alabama mitbegründet haben sollen. Sie sind prominente Sklavenhalter und ausgesprochene Verteidiger des transatlantischen Sklavenhandels vor dem amerikanischen Bürgerkrieg gewesen. Zeldas Vater Anthony Sayre hat schließlich das Wahlgesetz von 1893 verfasst, welches den Afroamerikanern von Alabama und Tausenden armen Weißen das Wahlrecht genommen hat.
ca. 1915 Source |
Dabei ist die kleine Zelda ein lebhaftes, ja ungebärdiges Wesen, eine unerschrockene Draufgängerin, die im berühmten runden Treppenhaus des Kapitols von Montgomery das Treppengeländer hinuntergerutscht ist. Sie zieht die Gesellschaft von Jungen vor und ist ein typischer bon copain. Dazu ist sie klug, mit schnellem Reaktionsvermögen, scharfer Beobachtungsgabe und Sprachwitz gesegnet und ausgesprochen phantasievoll. Sie ist so ein "Wildfang", wie er durch die Mädchenbücher der Jahrhundertwende geistert, auch in menschlichen Situationen offen, aufgeschlossen, direkt.
"Als kleines Mädchen hatte ich so viel Selbstvertrauen, dass ich es sogar wagte, alles anders zu machen, als es damals üblich war. Unsicherheit oder Scheu waren mir fremd, und moralische Grundsätze hatte ich nicht." ( Quelle hier )
Als Teenager nimmt Zelda Ballettunterricht, kann sich also professionell auf der Tanzfläche bewegen, vergeudet aber ihre Fähigkeiten, indem sie sich mit zahlreichen weniger versierten Tanzpartnern in langen Ballnächten abgibt. Der Mutter gefällt dieser gesellschaftliche Erfolg allerdings und sie deckt Zeldas nächtliche Eskapaden gegenüber dem Vater. Das ist nicht ohne Risiko: Mit fünfzehn wird Zelda von John Sellers, Sohn eines reichen Baumwollhändlers, mit Hilfe seines Freundes Peyton Spottswood Matthis vergewaltigt. ( Ihre Freundin Sara Mayfield, später Journalistin & Zelda-Fitzgerald-Biografin, wird ihn später heiraten. ) Unter ihr Graduiertenfoto schreibt Zelda den Satz: "Lasst uns nur an heute denken und uns keine Sorgen um morgen machen."
Zeldas unkonventionelles Verhalten macht sie bald zur berüchtigten Sensation der Stadt, wenn auch das Geld und Ansehen ihrer Familie es schafft, sie vor dem gesellschaftlichen Ruin zu bewahren. Warum Zelda, die ja nicht dumm ist & sonst auch ziemlich unkonventionell, keine selbstbestimmtere Perspektive wie ihre Freundin Tallulah Bankhead entwickelt, die sich von den Vorstellungen ihrer Familie emanzipiert, ist schwer herauszufinden. Kyra Stromberg hält sie für bewunderungssüchtig. "Leistung durch Anstrengung ist ihr fremd." ( Quelle hier )
Im Sommer des letzten Kriegsjahres 1918 vergnügen sich die southern belles von Montgomery mit den jungen Offizieren des nahe gelegenen Camp Sheridan auf Bällen und sonstwo. Zelda, die "nicht ganz gewöhnliche Blüte südstaatlicher Lebensart, die aus der Fülle leben, nichts als schön, bewundert und der glänzende Mittelpunkt einer unaufhörlich an- und aufregenden Gesellschaft sein will" ( Stromberg ) trifft auf einer dieser Veranstaltungen auf den hochbegabten, ehrgeizigen Scott Fitzgerald aus dem Mittleren Westen, der nur im Sinn hat, durch das Schreiben berühmt & reich zu werden.
Nach einer Firmenpleite nimmt der Vater eine Stelle als Großhandelskaufmann für Procter & Gamble in Buffalo, New York an. Seine Grundschulzeit verbringt Scott Fitzgerald entsprechend an zwei katholischen Schulen im Osten der USA. Nach der Entlassung des Vaters 1908 geht die Familie nach St. Paul zurück und lebt dort von dem, was das Vermögen der Schwiegermutter abwirft, immerhin hinreichend genug für den komfortablen Lebensstil eines Angehörigen der oberen Mittelschicht.
1909 wird Scott Fitzgeralds Kurzgeschichte "The Mystery of the Raymond Mortgage" gedruckt - seine erste Veröffentlichung. An seinem 17. Geburtstag schafft er die Aufnahmeprüfung an der Princeton University und beginnt ein Literaturstudium, bezahlt aus dem Erbe seiner inzwischen verstorbenen Großmutter. Kurz nach dem Beginn des neuen Semesters im Oktober 1917 bricht Fitzgerald sein Studium ab und meldet sich zur Armee. Im Juni 1918 wird der Lieutenant Scott Fitzgerald von Georgia ins Camp Sheridan bei Montgomery verlegt. Dort hat er eine Affäre mit einer May Steiner, als er einen Monat später in einem Country Club erstmals auf Zelda Sayre trifft.
Aus dem Flirt wird wohl bald ein Liebesverhältnis. Der junge Mann schickt Telegramme und kleine Geschenke, lädt anlässlich ihres 18. Geburtstages zu einer Party im Country Club ein und schickt ihr im Frühjahr 1919 einen Ring ( den Verlobungsring seiner Mutter ), den sie u.a. so kommentiert:
"...es ist so gut zu wissen, daß ich Dein Mädchen bin - daß jeder weiß, daß wir uns lieben - es ist so gut zu wissen, daß du mich immer lieben wirst....". ( Quelle hier )
1921 Source |
Im April 1919 kommt er auf einem seiner seltenen Besuche nach Montgomery. Es kommt zum ersten intimen Kontakt und der Erklärung, man sei jetzt verlobt. Dennoch ist Fitzgerald irritiert von Zeldas unbekümmerter Verachtung der "guten Sitten". Sehr viel später wird sie in einem Feuilletonbeitrag eine Lobrede auf den Flapper formulieren, mit dem sie sich identifiziert, weil der tut, "was er immer schon hatte tun wollen." Ihre Liebesbrief an Fitzgerald klingen da allerdings eher so, wie man sich romantische Liebesbriefe vorstellt.
Die Beziehung leidet unter der physischen Distanz, denn Fitzgerald muss sich in New York mit "odd jobs" in der Werbebranche abgeben und das Geld für eine Heirat bleibt erst einmal aus. Der Druck der Eltern Sayre auf ihre Tochter wird denn auch so groß, dass Zelda die Verlobung ihm gegenüber, wenn auch unter Tränen, im Juni des Jahres widerruft. Die Tatsache verschweigt sie allerdings Eltern wie Freunden. Für ihn wird Zelda jetzt nur noch begehrenswerter.
Seinen Kummer ertränkt Fitzgerald daraufhin noch mehr in Alkohol, flüchtet sich dann aber zu seinen Eltern, als die Prohibition in New York ihn unfreiwillig zur Nüchternheit zwingt. In St. Paul isoliert er sich völlig & überarbeitet er einen Roman, den er schon als Student begonnen hat. Der - "This Side of Paradise" ( deutsch: "Diesseits vom Paradies") - wird im Herbst 1919 vom Verlag angenommen, und der junge Autor besucht Zelda wieder und schließlich kommt es zu einem erneuten Verlöbnis im Januar 1920.
Sie ist begeistert vom Buch und gesteht ihm, dass sie anfangs nicht viel Vertrauen in seine Fähigkeiten als Schriftsteller gehabt habe. Die Aussicht, an der Seite eines erfolgreichen Autors zu leben, reizt sie viel mehr als bürgerliche Sicherheit, denn sie wünscht sich das Außergewöhnliche, den Glanz. Diesem Ziel fühlt sie sich nun näher und sie arbeitet in Montgomery an ihrem trousseau, während ihr zukünftiger Mann sich immer tiefer in die New Yorker Literaturszene hineinbegibt.
Am 20. März 1920 ist es dann so weit: Der erste Roman des künftig so berühmten Autors F. Scott Fitzgerald wird in einer wahren Buchpyramide präsentiert und keine fünf Wochen später erfolgt eine wohlwollende Besprechung in der "New York Times Book Review" wie auch in den Literaturbeilagen der britischen "Times". "Ein wahrhaft verblüffender Roman-Erstling " meint H.L.Mencken, der Kritiker & Journalist, den Fitzgerald auch als Freund gewinnt, und hält ihn gar für den besten amerikanischen Roman, den er seit langem gelesen habe.
Mit diesem Buch trifft der junge Mann einen Nerv, denn es "handelt vom Lebensgefühl der amerikanischen Jugend während und nach dem Ersten Weltkrieg, von einer hedonistischen, desillusionierten Jugend, die sich nicht mehr vorschreiben lassen will, wie sie zu leben hat." ( Quelle hier )
Zwei Tage nach der Buchpräsentation machen Zeldas Eltern deren Verlobung in der Zeitung bekannt, und am 2. April fährt diese mit ihrer vierzehn Jahre älteren Schwester Marjorie im Zug von Montgomery nach New York. Das erste Mal in ihrem Leben verlässt sie den Süden und hat das Gefühl, in ihr Lebensabenteuer aufzubrechen. Angekommen, schickt sie ihr Zukünftiger mit einer Freundin zum Einkaufen, denn ihren Kleidungsstil findet er vor dem Hintergrund der Metropole viel zu provinziell. Zelda wird ihm diese Demütigung nie vergessen.
Einen Tag später heiratet sie Fitzgerald in der St. Patrick’s Cathedral in New York in einer bescheidenen, wenig feierlichen Zeremonie. Während er das Gefühl hat, die Heldin seiner Romane geheiratet zu haben, meint sie "... wir werden sehr gut aussehen, wenn wir in der Galerie des Lebens nebeneinanderhängen."
Weder ihre Eltern noch die ihres Bräutigams sind bei der Trauung anwesend. Die wenigen Gäste, darunter Zeldas drei Schwestern samt Partner, lassen sie ohne Umtrunk etc. stehen und starten sofort in die Flitterwochen, die die Jungverheirateten in einem Hotel verbringen, aus dem sie bald "fliegen", weil sie die anderen Gäste mit ihrem Getöse belästigen.
Zelda im Mittelpunkt, ihr Mann vorne halb rechts, daneben ganz rechts Alexander McKaig |
"Sie ist zweifellos die gescheiteste und schönste junge Frau, die ich kenne", urteilt Alexander McKaig, ein Studienfreund Fitzgeralds. Und sie wird das Vorbild für alle Frauenfiguren ihres Mannes.
Das Paar inszeniert jetzt ein gemeinsames Leben, das vor allem nur eine Erfindung ist, ein "prächtiges Festgelage", wie es Fitzgerald einmal beschreibt.
Zelda agiert "als flapper girl, denn sie setzt sich selbstbewusst über die Konventionen des guten Benehmens hinweg. Zelda springt im Abendkleid in die Fontäne am Washington Square, Scott voll angezogen in den Pulitzer Brunnen an der Fifth Avenue. In der Drehtüre eines Hotels spielen sie Fangen. Zu einer Party fahren sie im Taxi vor, steigen aber nicht wie normale Leute aus, sondern Scott springt vom Kühler und hebt Zelda vom Wagendach herunter. Das Glamourpaar wird in den Medien zu Ikonen der roaring twenties bzw. des jazz age stilisiert. Durch ihr ausschweifendes Leben verschwenden die beiden das Geld, das der Schriftsteller mit seinen Büchern und Kurzgeschichten verdient. Mehrmals leiht Scott Fitzgerald sich Beträge von seinem Literaturagenten Harold Ober..." ( Quelle hier )
Im September 1920 erscheint übrigens die Kurzgeschichtensammlung "Flappers and Philosophers", in der der Autor mit wenigen Federstrichen den ganz neuen Frauentyp zeichnet, dem Zelda entspricht. Die langweilt sich, wenn er sich auf sein Schreiben konzentriert, denn sie merkt, sie hat nichts Eigenes. Frauen wie Dorothy Parker ( die Flapper eigentlich nicht ausstehen kann ) oder Anita Loos ( siehe auch dieser Post ), mit denen sie Bekanntschaft gemacht hat, lassen sie ihre Leere, ihre Oberflächlichkeit deutlich spüren.
Im März 1921 bemerkt Zelda, dass sie schwanger ist. Sie begeben sich im April an Bord der "Aquitania" nach Europa, wo sie den Sommer des Jahres auf luxuriösen Reisen nach England, Italien, Frankreich verbringen. Es läuft in der Alten Welt nicht so, wie sie es sich vorgestellt haben, und Europa kann sie letztendlich gern haben, und das Paar zieht sich in die Staaten nach Dellwood am White Bear Lake in Minnesota zurück. Am 26. Oktober 1921 kommt im zehn Meilen entfernten St. Paul ihr einziges Kind zu Welt, die Tochter Frances Scott Fitzgerald, Scottie gerufen. Der Taufe des Babys bleibt Zelda auf Wunsch der Schwiegermutter fern, die befürchtet, dass sie aus der Reihe tanzen könnte. Man lässt sich nun in der Stadt selbst nieder, Zelda wird alsbald wieder schwanger, lässt diese Schwangerschaft aber abbrechen.
Ihr Mann beendet währenddessen seinen zweiten Roman unter dem Titel "The Beautiful and the Damned" (deutsch: "Die Schönen und die Verdammten"), durchaus mit der Unterstützung Zeldas, die den anfänglichen Schluss als zu moralisierend kritisiert. Die weibliche Hauptfigur Gloria Gilbert trägt wieder ihre Züge. Kyra Stromberg findet, es sei "geradezu unheimlich, wie prophetisch Scott seinen und Zeldas Lebensweg darin voraussagt." Ihre alter egos im Roman sind die Verkörperung des nun in der amerikanischen Welt ausbrechenden Jugendwahns. Ernest Hemingway wird später seinem Freund sagen, "... du hast Erwachsenwerden mit Altwerden verwechselt."
In einer Rezension des Romans in der "New York Tribune" erwähnt die junge Frau dann Folgendes:
"Es scheint mir, dass ich auf einer Seite einen Teil eines alten Tagebuchs von mir wiedererkannt habe, das kurz nach meiner Heirat auf mysteriöse Weise verschwunden ist, und auch Fetzen von Briefen, die mir, obwohl erheblich bearbeitet, vage bekannt vorkommen. In der Tat scheint Mr. Fitzgerald ( ich glaube, so schreibt er seinen Namen ) zu glauben, dass Plagiate zu Hause beginnen." ( Quelle hier )
Diese Aussagen markieren auch einen Wendepunkt in der Ehe der Fitzgeralds. Das Paar driftet auseinander, bis auf die "unendlichen nächtlichen Monologe", in denen es sich mitteilt und wohl auch immer wieder mal zueinander findet. Diese Rezension verschafft Zelda mehrere journalistische Aufträge. Daraufhin betrachtet ihr Mann sie als Konkurrentin und beginnt, immer mehr Kontrolle über ihre Arbeit und ihr Leben anzustreben. Fatal ist, dass das Paar ständig über seine Verhältnisse lebt und auf der Suche nach einträglicheren Einnahmequellen Geschichten, die von Zelda verfasst worden sind, unter seinem Namen herausgeben muss, einfach, weil es mehr einbringt.
Ein Leben außerhalb New Yorks in Great Neck auf Long Island bringt nur eingeschränkt bessere Möglichkeiten für ihn, sich auf das Schreiben zu konzentrieren. Fitzgerald arbeitet immer verbissener an seinem Roman "The Great Gatsby" ( deutsch "Der große Gatsby"), kommt damit aber nicht weiter, weil ihm die Ruhe fehlt. Er erleidet im Jahr 1924 schließlich ein Burnout.
An der Riviera ( ohne Jahr ) |
In ihrem halbautobiografischem Roman "Save me the Waltz" wird Zelda 1932 aufgreifen, warum die Emotionen dort so hochgekocht sind, denn: "Die Riviera ist ein verführerischer Ort. Grelles Blau und in der Hitze flimmernde weiße Paläste beherrschen die Szenerie." ( Stimmt, kann ich da nur sagen. ) In der Passage über diese Begegnung in ihrem Roman kann man Zeldas schriftstellerisches Talent erkennen.
Wichtig in dieser Zeit an der Riviera ist die Freundschaft mit den Murphys, die sozusagen in der Nachbarschaft in Antibes wohnen, ein Ort, an den sie ihre Freunde einladen. Zu ihrem bezaubernden Kreis gehören Nachbarn wie der Graf und die Gräfin de Beaumont, Pablo Picasso, seine Mutter Senora Ruiz und seine Frau Olga Chochlowa, eine Ballerina, die Stummfilmikone Rudolf Valentino und Gertrude Stein ( siehe auch dieser Post ), die die Fitzgeralds im Laufe der Jahre an der Côte d'Azur kennenlernen werden.
Im November 1924 übersiedeln die Fitzgeralds nach Rom. Zuvor hat er noch seinen neuesten Roman an seinen Verleger geschickt. Auch diesmal hat ihm Zelda geholfen, die Figur des Jay Gatsby zu konkretisieren, indem sie Zeichnungen von ihm anfertigt. In der "ewigen Stadt" bleiben alkoholbedingte Skandale nicht aus, und Zelda muss ihren Mann mit Hilfe des amerikanischen Konsulats und einer Kaution aus dem Gefängnis holen, nachdem er einen Taxifahrer und einen Polizisten angegriffen hat. Sie selbst macht ein Eileiterschwangerschaft durch und muss sich einer Operation unterziehen, von der sie sich auf Capri erholt.
Der gelingt es unterdessen in der "Chicago Sunday Tribune" die Kurzgeschichte "Our Own Movie Queen" zu veröffentlichen, allerdings nur unter dem klangvolleren Namen ihres Mannes, weil dafür mehr bezahlt wird. Tausend Dollar erhalten sie dafür. Die Short Story wird in O’Brien’s Auswahl der besten amerikanischen Kurgeschichten des Jahres mit zwei Sternen ausgezeichnet.
Es folgt wieder ein Sommeraufenthalt an der Côte d’Azur, wo Zelda nach Inspiration durch Olga Picasso beschließt, sich in Paris zur Balletttänzerin ausbilden zu lassen. Ihr Mann hält das für eine Geld- und Zeitverschwendung. Doch Zelda, mittlerweile 25 Jahre alt, will endlich aus seinem Schatten treten, sei es als Tänzerin, Schriftstellerin, Schauspielerin oder Malerin. Im Winter 1926 verordnet ein Arzt ihr, die noch immer unter den Folgen der Eierstockentzündung leidet, eine Kur in Salies-de-Béarn im Département Pyrénées-Atlantiques. Fitzgerald kommt dort endlich wieder zum Schreiben, bevor es im März wieder zurück an die Riviera geht, diesmal nach Juan-les-Pins.
Die Familie Fitzgerald (ca.1928) |
Im Sommer muss sich Zelda im Amerikanischen Krankenhaus in Neuilly einer Blinddarmoperation unterziehen. Gerüchten zufolge soll es aber ein Schwangerschaftsabbruch gewesen sein - nicht ganz verständlich, wünscht sich die 26jährige doch ein zweites Kind. Nach ihrer Rückkehr kommt sie den Freunden verändert vor, merkwürdig entrückt.
Gerald & Sara Murphy (ca.1923) Source |
Scott Fitzgerald führt sich in Gesellschaften inzwischen mit den Worten ein: "I’m an alcoholic." In manchen Nächten schafft das Paar es nach Parties nicht mehr bis zu ihrer Villa, und sie schlafen irgendwo im Auto oder auf dem Rasen. Die Freundschaft & Großzügigkeit der Murphys strapazieren sie auf diese Weise ziemlich, und einmal verbannen diese Fitzgerald für drei Wochen von ihrem Anwesen. Mit Sara Murphy, der Zelda doch nahesteht wie sonst niemandem, tauscht sie sich nie über Persönliches aus, auch nicht über die Handgreiflichkeiten ihres Mannes.
Nach einem Zwischenstopp im Herbst in Paris mit weiteren Eskapaden Scotts, die auf seine Trunksucht zurückzuführen sind, kehrt das Paar im Dezember 1926 über Genua in die USA zurück. Zurück bleiben Schulden, mit nehmen sie eine zerrüttete Beziehung und ein ebensolches Gemüt. Weihnachten verbringen sie im Schoß von Zeldas Familie in Montgomery.
Nach Meinung des Schriftstellerkollegen Louis Bromfield ist Zelda die stärkere Persönlichkeit, während er geradewegs auf sein tragisches Ende hin zusteuert, weil er das Trinken nicht lassen kann.
Anfang 1927, nachdem man die Tochter bei den väterlichen Großeltern untergebracht hat, macht man sich auf nach Hollywood, wo Fitzgerald ein Angebot als Drehbuchschreiber erhalten hat. Zelda versucht, eine Rolle als Schauspielerin zu bekommen. Obwohl sie in der von Filmstars dominierten Gesellschaft Hollywoods aufgenommen und sich mit ihrem exzentrischen Verhalten weiter exponieren können, fühlt sich Zelda "fürchterlich". Als das Drehbuch nicht akzeptiert wird ( und der Verdienst ausbleibt ), kehren sie der Stadt den Rücken und landen schließlich in einer gemieteten hochherrschaftlichen Südstaatenvilla: "Ellerslie" bei Wilmington, Delaware.
Zelda scheint nun bestrebt, sesshaft zu werden, stürzt sich ins Einrichten des Hauses, fertigt Lampen an, ein Puppenhaus für Scottie, ebenso kunstvolle Puppen samt Kleidung. Sie setzt endlich ihre mit achtzehn abgebrochene Ballettausbildung fort und fährt dreimal pro Woche mit ihrer Tochter nach Philadelphia, zu Catherine Littlefield, der Direktorin des dortigen Opernballetts. Parallel dazu nimmt sie Kunstunterricht.
Gleichzeitig gibt es nun auch in der Provinz die bei den Fitzgeralds üblichen Party-Exzesse. Scott wird von Schreibblockaden geplagt und stiehlt Ideen für Kurzgeschichten seiner Frau, baut ganze Absätze, die sie verfasst hat, in seine Texte ein. Drei Geschichten kann Zelda verkaufen, die jedoch unter ihrer beider Namen publiziert werden. Nur aufgrund der Eintragungen in sein "Kontobuch" weiß man, dass es origin ihre Geschichten sind. Bei einer vierten Geschichte wird ihr Namen komplett unterschlagen.
Im Jahr darauf hält sich das Paar von April bis August wieder in Paris auf. Zelda nimmt jetzt Ballettstunden bei Ljubov Egorowa, einst Primaballerina des Ensembles, nun Leiterin der Diaghilew-Ballettschule. Wie besessen trainiert sie, teilweise bis zu acht Stunden am Tag.
"Sie glaubte, wenn sie ihr Ziel erreichte, könnte sie endlich die Teufel jagen, die sie selbst gejagt hatten. Sie wollte sich selbst beweisen, weil sie meinte, sie könne den Frieden erlangen, der in ihren Augen nur in der Sicherheit des Ichs zu finden war. Sie dachte, dass ihr das Tanzen helfen würde, ihre Gefühle zu beherrschen, um jederzeit über Liebe, Mitgefühl oder Glück verfügen zu können," schreibt sie später in ""Save me the Waltz".
1929 Source |
Zelda trainiert dort weiterhin sehr hart bei ihrer Ballettlehrerin Ljubov Egorowa. Auch kann sie fünf ihrer Kurzgeschichten über junge Frauen mit Talent & Tatkraft in einer Sammlung namens "College Humor" unterbringen, allerdings wieder unter dem gemeinsamen Verfassernamen. Eine weitere erscheint in der "Saturday Evening Post" nur unter seinem Namen - man hat 4000 Dollar geboten, wenn ihr Name gestrichen wird. Die Missachtung ihrer Leistung nimmt sie nicht einfach hin, das belegen ihre Originalmanuskripte mit entsprechenden Bemerkungen. Mit dem selbstverdienten Geld will sie ihre teuren Ballettstunden finanzieren, die ihr Mann nicht gutheißt. Scott Fitzgerald verzeichnet alleine im Jahr 1929 ein Einkommen von 27 000 Dollar für acht Kurzgeschichten ( mehr als 70 Prozent der amerikanischen Familien verfügen nur über ein Jahreseinkommen, das weniger als ein Zehntel davon beträgt ). Sie lässt sich von ihrem Mann dazu überreden, ihr Debüt als Primaballerina in der Oper "Aida" im Teatro di San Carlo in Neapel abzusagen. Obwohl sie so hart dafür gearbeitet hat, verlässt sie der Mut, ein eigenes Leben wie länger erträumt zu beginnen.
(vermutlich) 1932 © CSU Arcives |
Zumindest hat das Leben in Paris nun jegliche Leichtigkeit für Zelda verloren. Für Parties ist sie nach ihrem harten Training zu müde, Dinnereinladungen kommen nicht in Frage, weil sie nicht zunehmen darf. Doch wenn sie ihren Mann nicht begleitet, werden seine Abstürze nur noch schlimmer. Und es gibt ständig Streit. In ihrem Roman wird sie schreiben: "Die gemeinsamen Erfahrungen hatten sie zu einem gemeinsamen, unglücklichen Kompromiss zusammengeschmiedet."
Der Börsencrash in New York im Oktober 1929 kündigt sich an, die Fitzgeralds betrifft dieser Crash nicht unmittelbar, da sie keine Aktien oder Grundbesitz haben. Ihrem persönlichen Zusammenbruch geht er aber unmittelbar voraus.
Im Februar 1930 versucht das Paar durch eine Reise nach Algerien ihr zerbrochenes Glück zu retten. Für Zelda ist die Reise vergeudete Zeit. Nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung kündigt sie ihm an, sie werde die Scheidung einreichen. Zurück in Paris nimmt sie sofort ihren Unterricht wieder auf, psychisch & physisch am Ende. Freunde finden ihren Zustand "herzzerreißend".
Fast genau zehn Jahre nach ihrer Heirat wird Zelda am 23. April 1930 in die Malmaison Klinik bei Paris eingeliefert, wo sie bis zum 11. Mai bleiben soll. In der Krankenakte steht, dass sie unter Panikattacken leide, zu Gewaltausbrüchen neige und wegen einiger Suizidversuche in stationärer Behandlung bleiben müsse. Doch sie verlässt auf eigenen Wunsch am 2. Mai die Klinik, um an die Ballettstange zurückzukehren. Unter Wahnvorstellungen kommt es zu einem erneuten Suizidversuch. Gegen ihren Willen bringt sie ihr Mann nun in die Valmont-Klinik bei Montreux. Das ist keine psychiatrische Spezialklinik. Ein hinzugezogener Psychiater diagnostiziert eine Schizophrenie und überweist sie zur Weiterbehandlung in seine Klinik "Les Rives de Prangins" bei Nyon, die zu jener Zeit als eine der besten Nervenkliniken Europas gilt und Prominente aus aller Welt beherbergt.
Eine große Enttäuschung ist für sie, als Zelda erfährt, dass Ljubov Egorowa der Meinung ist, ihre Ballettausbildung reiche nicht für eine Karriere als Primaballerina an der Pariser Oper aus. Doch sie hofft, nach ihrer Entlassung aus der Klinik von Léonide Massines Ballett in New York aufgenommen zu werden. Fitzgerald bleibt mit der Tochter in ihrer Nähe am Genfer See. Im November 1930 erreicht ihr Gesundheitszustand einen Tiefpunkt, und sie wird zwangsfixiert, damit sie nicht an einem Ekzem, welches sich inzwischen über Gesicht, Hals, Schulter ausgebreitet hat, kratzen kann. Auch wird sie einer Insulin-Schockbehandlung unterzogen, einer üblichen, wenn auch nicht unumstrittenen Therapie in den 1930er Jahren.
Ein weiterer berühmter Psychiater, Eugen Bleuler, bestätigt nach Gesprächen mit Zelda und ihrem Mann die Diagnose Schizophrenie. Scott Fitzgerald ist überzeugt, dass übertriebener Ehrgeiz seine Frau zusammenbrechen ließ. In Briefen rekapitulieren die beiden Ehepartner ihre gemeinsame Zeit. "Ich kann nicht in einer Welt leben, in der ich vollkommen von Scott abhängig bin, noch dazu, wo er sich um mich überhaupt nicht schert und mir ständig Vorwürfe macht", äußert sie sich einmal gegenüber einem Arzt. Sie schreibt auch weitere Kurzgeschichten, die dem "Scribner's Magazine" wegen der sprachlichen Schönheit zusagen, aber für ein breites Publikum ungeeignet erscheinen.
Im Juli 1931 darf das Paar zwei Wochen am Lac d’Annecy verbringen, im August sogar die Murphys in Tirol besuchen. Am 15. September kann Zelda die Klinik endgültig verlassen, und die Familie schifft sich auf der "Aquitania" in Richtung Vereinigte Staaten ein. Dort mietet man ein Haus in Montgomery. Fitzgerald versucht sich erneut - erfolglos - als Drehbuchautor in Hollywood. Zelda denkt wieder über Scheidung nach, ist sich aber dessen bewusst, dass ihr nach einem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik und ihrer Diagnose das Sorgerecht für ihre Tochter verwehrt werden wird. Sie schreibt sieben neue Kurzgeschichten - zwei davon werden tatsächlich unter ihrem Namen veröffentlicht - und fängt einen Roman über ihre Ehe an und hofft auf einen Bestseller, der ihr die finanzielle Unabhängigkeit von ihrem Mann bringen soll.
Bei einem Theaterbesuch (1932) |
Seine Reaktion ist darauf zurückzuführen, dass er geplant hat, dasselbe Material für sein Buch "Tender is the Night" ( deutsch: "Zärtlich ist die Nacht" ) zu verwenden, das er erst zwei Jahre später fertigstellen wird und in dem die Figur Nicole Diver Züge von Zelda als auch der Familienfreundin Sara Murphy aufweist. Zelda weint bei der Lektüre: "I don’t think it’s true."
Um noch genügend Material für seinen eigenen Roman zu haben, hat er Zelda gezwungen, das, was er aus ihrem Buch verwenden will, aus ihrem herauszustreichen. Diese stark überarbeitete Version von "Save Me The Waltz", im Oktober 1932 veröffentlicht, erhält trotz ihrer Sprachgewandtheit überwiegend schlechte Kritiken und zu wenige Leser. Das bringt Zelda noch mehr aus dem Gleichgewicht. Ihr Mann will ihr das Schreiben schließlich ganz verbieten, Malen und Zeichnen darf sie noch. 1934 gibt es in New York sogar eine Ausstellung ihrer Bilder.
"Still Life with Cyclamen" (ohne Jahr) |
Den Großteil der 1930er-Jahre weist sich Zelda dann immer regelmäßiger selbst in Kliniken ein. Mit ihrem entfremdeten Ehemann hat sie nur noch selten Kontakt. Seine Depressionen, seine fehlende Verbindung zu seiner Tochter Scottie, sein sinkender Erfolg – für all dies macht er Zelda verantwortlich.
Nach mehreren Herzanfällen stirbt F. Scott Fitzgerald im Dezember 1940 mit 44 Jahren an einem Herzinfarkt.
Zeldas Zustand verbessert sich. In den letzten Jahren kann sie immer wieder die Klinik verlassen und bei ihrer Mutter in Montgomery leben. Sie befolgt den Rat der Ärzte und geht jeden Tag fünf Kilometer. Sie malt, besucht Gottesdienste, engagiert sich beim Roten Kreuz und kümmert sich um ein spastisch gelähmtes Mädchen.
Sie fügt sich in ihr Schicksal, ihr Mann bleibt aber bis zum Schluss ihr Held. Jahre nach seinem Tod beginnt Zelda erneut im Krankenhaus, trotz der Erfahrungen, die sie mit "Save Me The Waltz" gemacht hat, mit einem weiteren Roman. Der Titel: "Caesar's Things". Aber sie kann ihn nicht beenden. In der Nacht auf den 11. März 1948 bricht in der Küche des "Highland Mental Hospital" in Asheville, in dem sie sich seit November 1947 befindet, ein Feuer aus. Zelda, die mit Insulinschocks behandelt worden ist, ist in ihrem Zimmer eingeschlossen worden, weit weg von den übrigen Patienten, damit sie Ruhe hat. Sie verbrennt und kann nur anhand eines Zahnabdrucks identifiziert werden.
Fünf Tage später wird sie an der Seite ihres Mannes in Rockville beigesetzt. Sie ist nur 47 Jahre alt geworden.
Source |
"Scott Fitzgerald war sich immer sicher, dass es im Leben keinen zweiten Akt gibt. Was Zelda und ihn anbelangt, sollten sich er und die meisten seiner Zeitgenossen gründlich irren", schreibt Michaela Karl in ihrem Buch über das unglaubliche Paar.
Mit dem eingangs erwähnten Film ist dann ein regelrechter Fitzgerald-Boom ausgebrochen. Auch Zelda widerfährt eine späte Gerechtigkeit mit Nancy Milfords "Zelda: A Biography" von 1970. Es wird zu einem Bestseller, der Zelda zu einer feministischen Ikone werden lässt.
Selbst über die psychiatrischen Diagnosen bricht damals eine Kontroverse aus und das führt dazu, dass man heutzutage von Burnout oder bipolarer Störung bei Zelda Fitzgerald ausgeht. Mit der Veröffentlichung ihrer Kurzgeschichten & Briefe 1991 wird sie als kluge & humorvolle Schriftstellerin anerkannt, und das Bild von der verrückten Schriftstellergattin tritt in den Hintergrund. Inzwischen wird sie auch als Malerin von den Kunsthistorikern ernst genommen, obwohl viele ihrer Werke verbrannt oder von ihrer Mutter und ihrer Schwester vernichtet worden sind. Einige sind noch im "The Scott & Zelda Fitzgerald Museum" in Montgomery/ Alabama zu sehen.
1992 ist Zelda in die "Alabama Women's Hall of Fame" aufgenommen und 2017 ihr Leben in der Fernsehserie "Z: The Beginning of Everything" mit Christina Ricci dramatisiert worden.
Ich habe dennoch viel Zeit benötigt, um bei diesem Porträt am Ball zu bleiben, denn das Selbstzerstörerische im Leben des Paares hat mir beim Lesen immer wieder zugesetzt, und ich musste mich dem entziehen. Allerdings habe ich so für mich auch den Mythos etwas entzaubern können, dem ich in meiner Jugend anheim gefallen bin.
Was daran ist jetzt GREAT? Auf gut bayrisch war des a voll verhauts Leben, nichts drin zum Nachahmen... LG aus dem Süden, Tilda
AntwortenLöschen🤣🤣🤣 "Great" hat ja viele Bedeutungen, darunter auch bekannt, bedeutend. Und das war sie für die veränderten Rollenvorstellungen der Frau in jener Zeit. Außerdem hat die Reihe keinerlei pädagogische, vorbildhafte Funktion. Ich schreibe sie, weil mich die verschiedensten Lebensentwürfe von Frauen durch die Jahrhunderte interessieren. Da gehören Höhen & Tiefen dazu, auch das Scheitern, halt so wie im Leben, auch dem bedeutender Männer, die als "great" gelten.
AntwortenLöschenLG
Zwei Menschen, die sich wirklich gegenseitig nicht gut getan haben. Das ist mein Gefühl. Dein (Mit)leiden an dem selbstzerstörerischen Leben der beiden, kann ich gut nachfühlen. Mir kommt es vor, wie Streichhölzer, die von beiden Seiten angezündet wurden...
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Tatsächlich war sie eine Great Woman. Wenn auch zerstörerisch sich und anderen gegenüber. Solche narzisstischen Menschen tragen ein Faszinosum in sich, das anziehend wirkt, aber eben auch zerstörend. Man muss vorsichtig sein in ihrer Gegenwart.
AntwortenLöschenSie war ein Vorbild für den Bruch von Regeln, das war für Mädchen und Frauen damals doch etwas völlig neues. Nach dem Motto: "Brave Mädchen kommen in den Himmel, böse kommen überall hin." Und das wollte sie.
Die Recherchearbeit und das Schreiben über sie, allein und als Paar, kann ich mir als sehr anstrengend vorstellen, da fühle ich absolut mit Dir.
Gut, dass Du es dennoch vollendet hast. So interessant!! Danke.
Herzlichst
Sieglinde
Auch mir ist es nicht leicht gefallen, dieses Portrait zu Ende zu lesen. Aus den gleichen Gründen. Und diese Suche. So verzweifelt. Und dann noch ein tragischer Tod im Feuer.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Nina
Liebe Astrid,
AntwortenLöschenklar sagt mir F. Scott Fitzgerald was. Damals Lektüre im Englisch-LK.
Diese Dekadenz. Später habe ich mir dann den Film mit Robert Redford und noch später die Neuverfilmung mit Leo Di Caprio angesehen.
Den Film mit Redford, den fand ich noch erträglich, aber den neueren mit Di Caprio, nein, zuviel Dekadenz , da fühle ich mich körperlich unwohl schon beim Zugucken.
Welches Schicksal sich hinter dem Ehepaar verbirgt, das wusste ich nicht. Beim Lesen kann man es schon nicht glauben, dass man solch eine Ehebeziehung aushält. Am meisten leid tat mir das Kind, das solchen Eltern ausgeliefert war.
Danke für die Vorstellung.
Viele Grüße,
Claudia
Scottie Fitzgerald ist zwar auch früh gestorben ( mit 64 Jahren an Kehlkopfkrebs ), ist aber eine erfolgreiche Publizistin und Politikerin bei den Demokraten gewesen, Mutter von 4 Kindern und Oma einiger Enkelkinder. Die Darstellung ihrer Eltern in diversen Publikationen hat sie immer kritisiert, ebenso die politischen Positionen ihres Großvaters wegen seiner rassendiskriminierenden Wahlgesetze.
LöschenLG
Liebe Astrid,
Löschendanke für die Ergänzung zum Leben der Tochter. Schön, dass sie selbst ein zufriedeneres Familien- und Berufsleben gelebt hat.
Viele Grüße,
Claudia
Hallo Astrid,
AntwortenLöschenwas für ein Leben und was für ein trauriges Ende! Den Namen F. Scott Fitzgerald habe ich schon öfters in Büchern gelesen, aber vom Leben des Ehepaars hatte ich bis jetzt keine Ahnung.
Ein dickes Lob für diesen Beitrag, ich lese immer wieder gerne über die Personen die Du aussuchst und uns näher vorstellst. Von manchen habe ich schon gehört, von manchen noch nie, aber meistens kenne ich nicht die ganze Geschichte.
Liebe Grüße
Manu
Es gibt Dinge (Bücher) da merke ich, dass ich nichts wissen will über das Leben des Verursachers, es zerstört für mich das Leseerelebnis.
AntwortenLöschenIst mir auch schon in der bildenden Kunst so ergangen.
VG Karen
ein tragisches Leben
AntwortenLöschenimmer unter Druck
und selten eine längere Phase der "Normalität"
richtig durchsetzen gegen ihren Mann gelang ihr auch nicht
trotzdem hat sie wohl Einiges geschaffen auch wenn sie es unter dem Namen ihres Mannes heraus bringen mußte
ihr Ende ist tragisch
danke für das Portrait
Rosi