Donnerstag, 15. Oktober 2020

Great Women #237: Lee Krasner

Sie hat noch gefehlt als dritter Star des weiblichen Dreigestirns des amerikanischen Abstrakten Expressionismus, denn Helen Frankenthaler und Joan Mitchell haben schon lange hier bei mir ihren "Platz genommen". Ich gebe zu, ihre Kunst  ist mir  immer etwas zu sperrig und weniger zugänglich gewesen, und ich habe auch nie eine Retrospektive von ihr besuchen können wie bei den anderen beiden Damen. Doch nun können wir im Oktober ihren 112. Geburtstag begehen, da gab es keine Ausrede mehr, sie endlich in diesem Monat vorzustellen: Lee Krasner.
Von oben nach unten:
Joan Mitchell, Elaine de Kooning,
Lee Krasner,
Helen Frankenthaler, Grace Hartigan
"Die Malerei
 lässt sich nicht vom Leben trennen. 
Es ist eins. 
Es ist, als würde man fragen: 
Will ich leben? 
Meine Antwort ist: 
Ja – und ich male." 

Lee Krasner kommt am 27. Oktober 1908 als Lena Krassner in New York zur Welt.  Ihre Eltern Anna "Chane" Weiss und Joseph Krassner sind jüdische Einwanderer, die 1905 bzw. 1908 aus einem Schtetl in Schpykiw in der zum zaristischen Russland gehörenden Ukraine geflohen sind, wo zu jener Zeit antisemitische Pogrome und Massaker den Menschen zugesetzt haben. Lee ist ihr  fünftes gemeinsames Kind, neun Monate und zwei Wochen geboren, nachdem die Mutter endlich wieder mit ihrem Mann in der Neuen Welt vereint worden ist. Lee hat drei Schwestern - Ides, Esther und Rose - und einen Bruder, Isak. Eine jüngere  Schwester, Ruth, kommt  zwei Jahre nach ihr zur Welt.

Mit Schwester Ruth
(1915/16)
Source
Das kleine Mädchen wächst in  einem jüdisch- orthodoxen Haushalt auf, in dem ein Sprachgemisch aus Russisch, Jiddisch und Englisch gesprochen wird. Sie selbst wird sich später als gehorsames und frommes Kind schildern, das die Synagoge besucht und die Religion ernst nimmt. Vor allem der Vater wendet sehr viel seiner Zeit  auf, um seinen Glauben zu leben und in der Synagoge zu sein.

Die Familie lebt in Brooklyn, das in jener Zeit wohl noch sehr ländlich - idyllisch gewesen ist, mit einem Garten hinterm Haus und einer richtigen Farm in der Nachbarschaft und einem Schulweg, gesäumt von lauter Butterblumen. Vater und Mutter betreiben einen kleinen Markt­stand mit Fisch, Gemüse und Obst. Sie arbeiten hart und verdienen wenig. 

Lee lernt hebräische Schrift­zeichen schreiben, ohne die  Sprache gut zu verstehen. Ein Morgen­gebet, das sie aufsagt, empört sie, endet es doch für die Männer mit: "… danke Dir, oh Herr, dass Du mich nach Deinem Ebenbild geschaffen hast." Für Frauen heißt es aber: "… danke Dir, oh Herr, dass Du mich geschaffen hast, wie es Dir gefällt." Diese Erkenntnis läutet in ihrem Denken eine Wende ein und macht aus ihr ein eher aufrührerisches Geschöpf, erst recht, als sie in späteren Jahren noch mit Texten von Nietzsche und Artur Schopenhauer bekannt wird. Da lehnt sie sich gegen ihre religiöse Erziehung erst recht auf und wird sich auch  in der Schule weigern, christliche Weihnachtslieder zu singen.

1922, 14jährig, schließt sie die Schule ab, nimmt den amerikanisierten Vornamen Lenore an und bewirbt sich an der einzigen High School in Manhattan, die einen Kunstkurs für Mädchen anbietet. Schon mit dreizehn ist sie fest entschlossen gewesen, Künstlerin zu werden. Die Eltern unterstützen sie darin nicht aktiv, "... solange ich ihnen keine besonderen Probleme stellte, mischten sie sich auch nicht ein." Doch die "Washington Irving High School" in Manhattan lehnt sie zunächst ab. So verbringt sie ein halbes Jahr an einer Mädchenschule, bevor sie doch in der Manhattener High School anfangen kann. Jetzt erst lernt sie kennen, was Stadt und städtisches Leben heißt, denn sie muss nun täglich eine zweistündige Reise zwischen Manhattan und Brooklyn uunternehmen. Diese Schule schließt sie im Frühjahr 1925 ab.

Im Jahr darauf beginnt Lee eine Ausbildung an der "Women’s Art School" der Cooper Union, die auch Arbeiter­kindern ohne teure Gebühren ein Studium ermöglicht, und setzt diese ab 1928 an der "National Academy of Design" fort, nun schon mit  dem androgynen Namen Lee, ihr Spitzname bei den Kommilitonen. Sie ist keine unkomplizierte Schülerin, bekommt aber auch schon durch ihren Lehrer einen bezahlten Illustrationsauftrag für sein Buch "Anatomy of Drawing". Sonst verdient sie ihren Lebensunterhalt als Aktmodell für einen Bildhauer.

Im Sommer 1928 gerät Lee in einen diffizilen Konflikt zwischen den Sitten & Gebräuchen ihrer Familie und ihren eigenen Wünschen: Als die nächstältere Schwester Rose an einer Blinddarmentzündung stirbt und neben dem Witwer zwei kleine Mädchen hinterlässt, ist es eigentlich nach jüdischem Brauch an ihr, die Stelle der Schwester einzunehmen und den Witwer zu heiraten. Sie weigert sich, und Schwester Ruth muss an ihrer Stelle herhalten. 

Lee malt lieber im Garten der Eltern ein kraftvolles Selbstporträt in Öl, um sich für einen bestimmten Kurs an ihrer Akademie zu qualifizieren. Es zeigt die junge Künstlerin mit lebhaft gefärbten Wangen im blauen Arbeiter­hemd und heller Latzhose, Pinsel und Lappen in der Hand im Freien stehend. Eine Inspiration durch ein Selbst­porträt von Vincent van Goghs von 1887/88 ist nicht zu verleugnen und wohl auch von Lee gewollt. Ihr Haupt - "Gott" in der Malerei ist allerdings Henri Matisse, dessen Bilder sie schon bei der von seinen Sohn Pierre 1927 in New York veranstalteten Ausstellung fasziniert haben und sie nachhaltig beeinflussen werden.

Die Beziehung zur Schwester scheint trotz allem nicht belastet, denn Lee lebt nach deren Heirat Anfang 1929 bei der Familie, die bald durch einen kleinen Sohn ergänzt wird, und wird von den Kindern durchaus "wie eine zweite Mutter" empfunden. Ansonsten ist sie nach wie vor rebellisch und wird sogar von ihrer Akademie vorübergehend suspendiert, weil sie mit ihrer Freundin Eda Mirsky das nur den männlichen Studierenden vorbehaltene Untergeschoss betreten hat. "Es erinnert mich an die Synagoge, in  der  man mich anwies,  hinauf und nicht hinunter zugehen." In ihrem  Zeugnis wird es heißen: "Diese Studentin ist stets eine Plage (...)  besteht auf ihrem eigenen Willen, anstatt Schulregeln zu  befolgen." 

Igor Pantuhoff: Lenore Krassner
(1932)
Ein ungefähr zur gleichen Zeit entstandenes Selbstporträt
ist hier zu sehen.
An der "National Academy of Design" lernt  sie zu Beginn der 1930er Jahre den russischstämmigen  Igor Pantuhoff kennen, mit dem sie eine leidenschaftliche Beziehung beginnt und dann fast das ganze Jahrzehnt unverheiratet - seine Eltern lehnen eine Jüdin als Schwiegertochter  ab - zusammen im New Yorker Stadtteil Chelsea wohnen wird.

Der drei Jahre Jüngere gibt gerne mit seiner angeblich adligen Herkunft an, veranlasst Lee sich  besser zu kleiden und sich zu schminken, schleppt sie auf Partys und andere  gesellschaftliche Anlässe - dabei ist sie doch alles andere als eine Frau für small talk oder jede Art von nonsense. Pantuhoff ist   Alkoholiker, damit unberechenbar und behandelt sie oft schlecht. Obwohl sie sonst selbstbewusst auftritt, sich gegen Diskriminierung von  Frauen wehrt und auch darauf besteht, als Frau wegen ihrer Leistungen ernst genommen zu werden, sieht sie Igor immer wieder sein herabsetzendes Verhalten nach.

Durch Pantuhoff erweitert sie ihre Kenntnis von europäischer Malerei durch Künstler wie Arshile Gorky und Willem de Kooning, die sie auch persönlich trifft. Pantuhoff ist damals an Avantgarde  - Kunst höchst interessiert, wird sich aber später konventioneller Kunst zuwenden. Von Lees frühen Werken geht viel durch einen Brand in ihrem Elternhaus verloren.

Seit der "Great Depression" ist das Leben für Künstler in New York ziemlich hart: Man tauscht Kunst­werke gegen eine warme Mahlzeit oder eine Zahn­behandlung. Lee Krasner schlägt sich als Nachtklubkellnerin im Greenwich Village durch, wo sie u.a. Harold Rosenberg, den Vater des Begriffes "Action painting" kennenlernt, mit dem sie zeitweilig in einer Wohngemeinschaft leben und eine lebenslange Freundschaft verbinden wird.

Als der 1932 zum Präsidenten gewählte Franklin D. Roosevelt in den folgenden Jahren den "New Deal" auflegt, gibt es auch Beschäftigungs­programme für Künstler. Lee erhält vom "Public Works of Art Project (PWPA)" wie mehr als 3700 andere Künstler Aufträge für Kunst an und in öffentlichen Gebäuden. Allerdings muss sie 1932 auch die "National Academy of Design" verlassen, weil sie sich die Studiengebühren nicht mehr leisten kann. Stattdessen besucht sie kostenlose Kurse am "City College of New York" und beginnt dort mit einer Lehrerinnenausbildung, um nach dem Abschluss festzustellen, dass das kein Beruf für sie ist. In dieser Zeit beendet sie auch für die WPA, der Nachfolgeorganisation der PWPA, ein "Mural" der Niederländers De Kooning, der es als nichtamerikanischer Staatsbürger nicht beenden darf. Die Aufträge des WPA sind aber immer wieder befristet und von daher mit großen Unsicherheiten verbunden, so dass Lee Krasner bald politisch aktiv wird, sich organisiert und im Vorstand der "Artists Union" engagiert.

(1939)
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Ab 1937 studiert sie für etwa drei Jahre an der "School of Fine Arts" von Hans Hofmann in Greenwich Village, für die sie glücklicherweise ein Stipen­dium erhalten hat. Dieser deutschstämmige Maler führt die moderne europäische Kunst in Amerika ein,  hat großen Einfluss auf viele Künstler jener Jahre und ist maßgeblich verantwortlich für die Entwicklung des Abstrakten Expressionismus in New York.

Sein Einfluss ist auch prägend für Lee, die ihn aber auch kritisch sieht: Scho­ckiert ist sie beispielsweise von seiner Methode, direkt in die Arbei­ten seiner Schü­ler einzu­grei­fen, sie sogar zu zerstö­ren, um seinen Erklä­run­gen Nach­druck zu verlei­hen. Hofmann zu Lee Krasner: "Das ist so gut, man würde gar nicht denken, dass es von einer Frau gemalt wurde." Da hat sie sich mühsam als Frau einen Weg  in die Kunst geebnet,  und  nun nimmt man sie nicht ernst! Ein "zweischneidiges Kompliment", so Lee.

Bei Hofmann lernt sie auch ihre lebenslange Freundin  Ray Eames  ( siehe dieser Post ) kennen  und sie kommt  in Kontakt mit dem Werk von Piet Mondrian, den sie später auch kennenlernen und als Mensch schätzen wird, denn der erkennt endlich ihr Talent als Malerin an. Mondrian hat London nach den deut­schen Luft­an­grif­fen verlas­sen und ist seit 1940 in New York. Mit  ihm geht Lee Kras­ner gerne aus, um Jazz­mu­sik zu hören und bis spät in die Nacht zu tanzen. Auch er wird eine Heldenfigur für sie, und in ihren Experimenten mit der Abstraktion beschränkt sie sich manchmal auf seine charakteristische Palette ausschließlich mit Primärfarben plus Schwarz und Weiß - quasi eine Mondrian-Hommage in ihrer eigenen Kunst.

Von Pantuhoff hat sie sich inzwischen abgewandt, ist aber trotz­dem fassungs­los, als er sich 1939 nach Florida davon­gemacht hat, um bei seinen Eltern zu leben und ihr von dort aus im Jahr darauf die Beziehung aufkündigt. Pantu­hoff wird dort Porträt­ma­ler und Gigolo für einsa­me reiche Damen bzw. kitschige Barbie-Malerei produzieren, während sich Lee Kras­ner zu einer der fort­schritt­lichs­ten abstrak­ten Künst­le­rin­nen ihrer Zeit weiterentwickeln wird. Die in dieser Zeit entstehenden Bilder nennt sie später ihre "grauen Plattenbilder".

Jackson Pollock (1944)
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Als sie 1941 einge­la­den wird, ihre Arbei­ten in einer Grup­pen­aus­stel­lung zusam­men mit euro­päi­schen Künst­lern  wie Pablo Picasso und Geor­ges Braque und "unbe­kann­ten Ameri­ka­nern" zu zeigen, findet sie unter den ameri­ka­ni­schen Künst­lern nur einen Namen, der ihr nichts sagt: Jack­son Pollock.

Sie stellt fest, dass dieser Unbekannte sein Atelier ganz in ihrer Nähe hat und besucht ihn dort. Dabei entdeckt sie, dass sie fünf Jahre zuvor auf einer Party miteinander getanzt haben und er ihr auf den Füßen herumgetrampelt hat. Seine Malkunst hingegen lässt sie zu dem Urteil kommen, dass er seinen Weg machen und zu den ganz Großen in der Kunst­ge­schichte zählen wird - eine Überzeugung, in der sie  niemals schwankend werden wird.

Seine Kunst über­wäl­ti­gt sie also, dann ändern sich auch die anderen Dinge schnell: Sie fühlt sich bald angezogen von dem Mann, der aussieht wie "ein Typ, der an einer Tankstelle arbeitet und Benzin zapft" ( Elaine de Kooning ), verschlos­sen und schwierig, ein Alko­ho­li­ker und psychisch labil, hat er doch kurz zuvor sechs Monate in einer Klinik verbracht. Sie weiß von seiner Trinkerei, aber nicht von der selbstzerstörerischen Gewalt, die diese auslöst, und dass das Zusammenleben mit ihm wie das Leben auf einem Pulverfass sein wird. Im Herbst 1942 zieht sie zu ihm in seine Wohnung.

Lee sieht ihre Aufgabe darin, sich um ihn zu kümmern, ihm einen Platz zu schaffen, den er für seine von ihr bewunderte Arbeit benötigt. Das einzige, was sie ihm jemals wirklich verweigern wird, ist ein gemeinsames Kind, nach dem er sich sehnt. Klar: Für Lee ist Pollock das Kind in ihrer Gemeinschaft. Die Eheschließung in der Marble Colle­giate Church in New York 1944 - nicht ganz einfach: sie Jüdin, zwar keine praktizierende, er Katholik und fasziniert von kirchlichen Ritualen -  kommentiert sie, sie heirate "um Künstlerin zu werden, nicht Mutter".

Das zeigt auch, dass Pollocks Bedürfnisse ihre & ihren künstlerischen Ehrgeiz nicht ausgelöscht haben, zuletzt auch Kraft der Tatsache, weil auch er an sie &  ihre künstlerische Begabung geglaubt hat. "Die stärkste Anziehungskraft zwischen ihnen war ihre wechselseitige intellektuelle Anerkennung", wird später ihr Neffe Jason McCoy erzählen, der als Jugendlicher viel Zeit in Springs verbracht hat.
Die bis heute gerne kolportierten "Dramen haben tendenziell eine bemerkenswerte Beziehung überschattet. Wenn es dort eine Ehrerbietung gab, war sie gegenseitig. Zum Beispiel haben sie die Studios des anderen nur auf Einladung besucht. Von Anfang an war ich entschlossen, keine geradlinig feministische, revisionistische Interpretation ihrer Karriere zusammenzustellen, weil es nicht darum ging, dass er ihre Arbeit beendete. Er war derjenige, der aufgehört hat zu arbeiten, nicht sie", so sieht es Eleanor Nairne, die Kuratorin der Lee-Krasner- Retrospektive in London 2019.
Es ist Lee, die ihren Partner den rich­ti­gen Leuten vorstellt, zuerst Hans Hofmann, mit dem der Maler aber gleich aneinander gerät. Sie macht ihn mit einfluss­reichen Kritikern wie Clement Greenberg bekannt und experimentier­freudigen Malern wie Willem de Kooning. Dann veranlasst sie ihn, Werke für den ersten Salon von Peggy Guggen­heims  ( siehe auch dieser Post ) neu eröff­ne­ter Gale­rie "Art of This Century" einzu­rei­chen. Damit beginnt die öffentliche Wahrnehmung des Künstlers Jackson Pollock im Oktober 1942. Sie selbst wird allerdings später nicht an Peggys Gruppenausstellung "The Women" 1945 teilnehmen: "Ich wollte  nicht ausstellen. (Guggenheim) war nicht nett zu Frauen. Sie mochte Frauen nicht."

Nach einem Urlaub in den Hamp­tons auf Long Island beschließen sie, aufs Land zu ziehen. Lee Kras­ner hofft, in Springs, ein abgelegener Weiler im beschaulichen Ostzipfel von Long Island, ihren Mann von seiner Sucht zu befreien, indem er dort nicht so oft in Versuchung kommt, und sich endlich als Künstler voll entfalten kann. Sie sind jetzt zwei nicht mehr ganz junge Künstler, aber auch nicht ganz mittleren Alters, jungvermählt und mittellos, und können sich das kleine Schindelbauernhaus ohne Zentralheizung und ohne vernünf­ti­gen Wasser­an­schluss, das ihr neues Zuhause werden soll, nur leisten, weil sie von  Peggy Guggenheim ein Darlehen erhalten haben, die damit hofft, ihr bestes Pferd im Stall zu weiterer Produktion zu  bringen. 

Es wird eine Weile dauern, bis sie das Haus für den Winter weniger ungemütlich machen, geschweige denn ein Badezimmer im Innenbereich installieren können. So lange arbeitet Lee Krasner im Winter dicht am Ofen im Wohnraum. Weil sie dort einen Tisch braucht, entwirft sie sich kurzerhand einen, den "Mosaic Table" (1947).

Aber dieser abgelegene Ort mit seinen baufälligen Nebengebäuden bietet mit seinem Blick auf den Accabonac Creek eine Idylle - zumindest am Anfang - und für Jackson Pollock eine grosse Scheune als Atelier. Lee begnügt sich mit dem kleinen Schlafzimmer unterm Dach des Hauses. 

Lee und Jackson Pollock (1949) und ihr Haus in Springs

Während er ab 1947 seine berühmte Tropf­technik entwickelt und über die am Boden liegende Leinwand tänzelt, arbeitet Lee an ihren "Little Images", wunderbare Werke im kleinsten Format, wie Kalligrafie, wie die hebräischen Schrift­zeichen aus ihrer Kindheit, die die gesamte Leinwand mit einer Struktur bedecken. Die Bilder erzählen aber auch davon, wie Geschlechter­ökonomie - in  seinem monumentalen Stil mit Riesen-Formaten hat sie ja mangels Atelierraum nicht arbeiten können - zu beeindruckenden ästhetischen Lösungen führt. Der Kritiker Clement Greenberg ruft angesichts der Werke: "Das ist so heiß, das kocht(!)". Andere hingegen tun sie ab als kleinliche, aufgeräumte Nachahmungen der Werke ihres Mannes. Zweifelsohne markiert diese Serie den ersten von zahlreichen Wendepunkten in Lee Krasners Werk.

Der Cartoonist Ad Reinhardt bringt in jenen  Tagen in seiner Zeichnung "How to Look on Modern Art in America", veröffentlicht in der Zeitschrift "PM",  Lee Krasner neben de Kooning unter - ein Zeichen dafür, dass sie zum damaligen Zeitpunkt als Künstlerin beachtet und anerkannt ist. 

In Springs teilt das Paar aber auch ganz andere Aktivitäten: Sie kochen gerne gemeinsam - die Macho-Tendenzen des Malers werden später nämlich ganz schön überbetont: Wenn Jackson einen Apfelkuchen essen wollte, ging er in die Küche und backte einen, einen, der sogar die höchste Auszeichnung einer Landwirtschaftsmesse in Long Island bekommen hat. Sie kochen und bewirten mit einer unglaublichen Leidenschaft und Sinn für Farbe, Form und Präsentation. Es ist einfach eine Erweiterung ihrer künstlerischen Mentalität.

Lee und Jackson mit Stella Pollock beim Kochen ( 1950 )
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Sie arbeiten gemeinsam im Garten, fahren mit ihren Fahrrädern zum Strand ( sie besitzen damals kein Auto ) sammeln  Muscheln. Doch vor allem malen sie: er in der Scheune, sie unterm Dach. In ihrem Leben geht es hauptsächlich um die Kunst, der sind sie treu, so wie sie loyal zueinander stehen als Künstler, weniger als Liebespaar.

Im Oktober 1951 – Pollock ist zu dieser Zeit nach einem entsprechenden Artikel 1949 im Magazin "Livelängst berühmt – bekommt Lee Krasner nach vielen Gruppen­ausstellungen eine erste Solo-Schau in der New Yorker Galerie Betty Parsons - ein völliger Misserfolg! Trotz guter  Zeitungskritiken wird kein Bild verkauft. ( Pollocks Ausstellung einen Monat später trotz seines Etiketts "bester Maler einer ganzen Generation" läuft kaum besser ). Lee ist jetzt 43 Jahre alt.

1952 wechselt ihr Mann zu einer anderen Galerie, was dazu führt, dass Parsons auch mit Lee nicht mehr zusammenarbeiten will. Privat spitzt sich aufgrund seines Alkoholismus die Situation zu, und Pollock flirtet offensiv vor Lees Augen mit anderen Frauen und betrügt sie. Das schlägt sich in ihrer Arbeit nieder:

Nach Monaten, in denen sie nichts zustande bringt, was ihrer Kritik standhält, zerlegt und zerschneidet sie die meisten der bei Parsons gezeigten Bilder und schafft damit das Ausgangs­material neuer, gross­formatiger Bilder in Collagetechnik wie "Bald Eagle", für die sie nun Platz in einem Nebengebäude auf einem dazu gekauften Acker hat. Diese Bilder alleine als Werke einer leidenden Ehefrau zu interpretieren, verkennt, dass dahinter eine entschlossene, dem männlichen Partner ebenbürtige Künstlerin etwas Ureigenes geschaffen hat.

In den Jahren ab 1951 arbei­tet der bewunderte Künstler immer weniger, immer tiefer fällt er in seinen alkoholischen Abgrund und in die Depression. In lichten Momenten ist er darüber verzweifelt, verfasst ein Testament zu Lees Gunsten. Dann bricht er sich auch noch den Knöchel, als er mit Sheridan Lord, einem späteren Maler von Landschaften & Stillleben, auf dem Boden seines Wohnzimmers ringt. Während Lee 1956 an einem Bild arbeitet - "Prophecy"  - das sie enorm verstört, kommentiert ihr Mann, von ihr zu Rate gezogen, mit "weitermachen - ein anderes machen", spitzt sich die Situation in der Beziehung weiter zu. Weil Pollock eine Affäre mit der Malerin Ruth Kligman hat, stellt sie ihm ein Ultimatum und eröffnet ihm, dass sie die geplante gemeinsame Reise nach Europa alleine unternehmen wird. Das Bild bleibt unvollendet auf der Staffelei stehen, als sie im Juli 1956 aufbricht.

Sie ist gerade von einem Aufenthalt bei Freunden im Vaucluse/Provence in Paris zurück, als sie einen Anruf von Clement Greenberg erhält, der ihr mitteilt, dass Jackson Pollock, alkoholisiert hinterm Steuer, mit dem Auto tödlich verunglückt sei. Mit ihm im Wagen ist Ruth Klig­man und ihre Freun­din gewesen. Letztere wird wie Pollock tödlich verletzt, Klig­man über­lebt. Lee kehrt umge­hend in die Staaten zurück, wird von Freunden in New York aufgefangen. Im Sommer nach seinem Tod beginnt sie, in Pollocks Atelier in Springs zu arbei­ten. In späte­ren Inter­views wird sie immer wieder gefragt, warum sie gerade im Moment größter Trauer, statt Abstand zu bekommen, diesen Ort für ihre Arbeit nutzt:
"Die Malerei  lässt sich nicht vom Leben trennen. Es ist eins. Es ist, als würde man fragen: Will ich leben? Meine Antwort ist: Ja - und ich male."( Quelle hier )
Aus künst­le­ri­scher Sicht ermöglicht dieser Schritt, in Pollocks Atelier statt im Haus zu arbei­ten, eine Befrei­ung für Lee. Es ist der Beginn einer sehr produktiven Zeit.

Die dort in der Scheune gemalten Bilder stellt sie bei einer Einzelausstellung in New York 1958, anschließend in Osaka, vor, darunter "Sun woman" und "Birth": "Das  sind  besondere Gemälde für mich. Sie stammen aus einer sehr schwierigen Zeit, einer Zeit aus Leben und Tod." Und tatsächlich wirken manche Bilder sehr lebensbejahend, sinnenfreudig und lustbetont. Im gleichen Jahr schafft sie ein Mosaikbild für eine Immobilienfirma in Downtown Manhattan, unterstützt von einem Neffen.

Der Tod ihrer Mutter im Jahr darauf stürzt die Künstlerin erneut in eine Depression. Wie viele Trauernde kämpft sie mit Schlaf­losigkeit. Doch sie hasst es, ohne natürliches Licht mit Farbe zu arbeiten. Deshalb greift sie zu Umbra. Damit kann sie nachts arbeiten, sowohl in Springs wie in New York. Clemens Greenberg missfallen diese Bilder. Es kommt zum Zerwürfnis und eine geplante Ausstellung platzt.

(ohne Jahr)
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Einen Höhe­punkt dieser ersten Phase nach dem Tod ihres Mannes stellt das Werk "The Eye Is the First Circle" von 1960 dar, jenes wie von Hieben in Umbra­tönen übersäte Gemälde, das mal an Fisch­schwärme, mal an kaleidoskopische Brechungen, mal an Hunderte von Augen erinnert, alles einer tänzerischen Ordnung folgend. Sie malt diese Bilder tatsächlich mit schnellem, heftigem, körperlichem Gestus, allerdings an der Wand und nicht am Boden wie Pollock, gekleidet in ihre weiten Röcke & Ballerinas. "The Eye Is the First Circle" wird wenige Tage vor Eröffnung der Ausstellung in London 2019 bei Sotheby’s für 11,6 Millionen Dollar versteigert werden.

Weihnachten 1962 erleidet Lee Krasner eine Hirnblutung, die durch eine Operation gestoppt werden kann.

Angetrieben von einer wütenden, trauernden Energie - selbst, nachdem sie sich im Sommer 1964 den Arm gebrochen hat - blüht Lees Kunst in den 1960er Jahren in ungeahnter Weise auf. Großbilder wie "Another Storm" von 1963 in Weiß und Rot oder "Siren" von 1966 in Grün und Beige dynamisch, jedes auf eine andere Art.

Und so hätte es  dann auch ewig weitergehen können. Aber Lee Krasner gehört zu den Künstlern, die sich spätestens alle sechs Jahre mit sich selbst zu langweilen beginnen, ihr eigenes Werk radikal hinterfragen und dann etwas ganz anderes machen: In den 1970er-Jahren bleiben die großen Formate, aber jetzt wirkt die Malerei auf den ersten Blick wie Collagen mit ausgeschnittenen grossen Farbflächen. Ein schönes Beispiel dafür ist "Palingenesis" ( griechisch für "Wiedergeburt") von 1971, einer Komposition in Grün und Magenta, eine ihrer Lieblingsfarben.

Bedauerlich findet sie, dass ihr in den Vereinigten Staaten keine Retrospektive angeboten wird. Alleine eine in der Whitechapel Gallery in London 1965 veranstaltete Ausstellung ermöglicht einen vorurteilsfreien Blick auf das Werk von Lee Krasner und nicht auf das von "Mrs. Pollock" (  das ist den Kritikern in Europa teilweise gar nicht klar, auch nicht, dass sie eine Frau ist ). Zehn Jahre  später  erst gibt es eine Ausstellung im Whitney in New York. Für einen Maler ist es aber wichtig, eine jede Arbeitsphase im Gesamtblick ausgestellt betrachten zu können.

Arbeitend an "Portrait in Green" im Atelier in Springs
(1969)
Übrigens verbringt sie inzwischen die meiste Zeit des Jahres in New York, wo sie sich eine kleine Wohnung in Manhattan gekauft hat, in deren Schlafzimmer ihr Atelier eingerichtet wird. Ab 1974 entsteht dort eine neue Serie  von Collagen - "Eleven Ways to Use the Words to See" - aus alten Werken aus ihrer Zeit bei Hofmann, dessen erstes Exemplar sie "Imperative" tauft.

"Es ist schade, dass die Befreiung der Frauen nicht schon 30 Jahre früher stattgefunden hat", sagt sie 1973 gegenüber dem "Artforum" und bedauert gleichzeitig, dass sie in der Rolle als "Mrs. Pollock" verharrt sei, obwohl sie ihre eigene Malerei fortgesetzt habe. Als Erbin und Vollstreckerin seines Nachlasses ist es für sie schwer, aus Jackson Pollocks Schatten herauszukommen. 1972  gibt sie die Aufgabe der Nachlassverwaltung, die für sie eine echte Bürde gewesen ist, an ihren späteren Testamentsvollstrecker ab. Sie ist jetzt frei, sich ausschließlich auf ihr eigenes Werk zu konzentrieren.

Lee Krasner wird oft als dünnhäutig beschrieben, aber auch mit einem dicken Fell wie ein Nashorn ausgestattet. Widersprüche und Konflikte sind für sie zeitlebens unvermeidlich. Sie tritt mitunter recht herrisch auf und ist harsch in ihrem Urteil: "Sie musste sich mit all dem Mist der Kritiker, der Händler und aller anderen abfinden", so die Kuratorin der Guild Hall in East Hampton, zuständig heute für das Haus in Springs. "Sie konnte keine Dummköpfe ertragen. Ihre Schnelligkeit war so, um einen nervös zu machen. Aber ich habe sie total geliebt", so ihr Neffe Jason McCoy.

Ihre extrem direkte, oft raue Art hat nicht nur mit den Wechselfällen in der Kunstwelt und im Zusammenleben mit einem berühmten Künstler zu tun und mit der Art und Weise, wie dieser in Büchern und Filmen übertrieben oder sogar karikierend dargestellt worden ist. In der Rückschau hat genau das den Blick auf ihre tatsächliche Rolle oft entscheidend verstellt.

Zum Teil ist sie auch Opfer ihrer Zeit: Die Künstlerinnen der 1940er und 50er Jahre sind sehr lange in einer Art kultureller Apartheid gefangen gehalten worden. Zudem ist Lee ganz speziell in Hinblick auf die erste Generation der "abstrakten Expressionisten" ignoriert worden - sie ist ja nur "Mrs. Pollock" - und bekommt auch nie die Aufmerksamkeit wie die jüngeren, glamouröseren Malerinnen der Strömung wie Helen Frankenthaler, Grace Hartigan, Elaine de Kooning und Joan Mitchell.

Ein weiteres Problem der Lee-Krasner - Rezeption ergibt sich daraus, dass die Künstlerin nicht wie die männlichen Maler ihrer Generation - De Kooning, Mark Rothko, Robert Motherwell - eine gut wiedererkennbare Handschrift pflegt. Sie verweigert sich allen Kategorisierungen und arbeitet stattdessen in Zyklen, um nach deren Ende zu etwas völlig Neuem zu gelangen.
"Sie glaubte, Kunst sei Ausdruck des inneren Selbst. Einen 'signature style' zu haben, würde bedeuten, dass es keine Kontingenz im Leben gibt", so Eleanor Nairne, die Ausstellungskuratorin. "Das einzig Beständige im Leben ist Veränderung", so Lee selbst. 
Und sie hat immer eine starke Überzeugung von sich als Malerin gehabt.



Die Dinge beginnen heller auszusehen, als Lee zu Beginn der 1980er Jahre mehrere Auszeichnungen, darunter 1982 den "Chevalier de l'Ordre des Arts et des Lettres" in Paris sowie die Ehrendoktorwürde der State University in New York 1984,  und Ausstellungsmöglichkeiten erhält.

Auch das MoMA will die Künstlerin 1984 mit einer Retrospektive ehren. Zehn Jahre zuvor hat Lee Krasner sich noch mit anderen Künstlerinnen als Mitglied der Gruppe "Women in the Arts" ( seit 1972  ) auf den Stufen desselben Museums befunden, um gegen den Mangel an weiblichen Werken in seiner Sammlung zu protestieren. Einen Vorlauf zur jetzt avisierten Ausstellung gibt es 1983 im "Houston Museum of Fine Arts", eröffnet an Lees 75. Geburtstag, die sie sich noch ansehen kann. Nachdem sie mit dem Flugzeug nach Hause zurückgekehrt ist, legt sie sich aber ins Bett und steht so gut wie nicht mehr auf.

MoMa (1984)


Zur Retrospektive in San Francisco im Frühjahr 1984 kann sie nicht mehr, obwohl sie es sich sehr wünscht. Sie leidet an Arthritis, hat große Schmerzen und sitzt im Rollstuhl. Am 19. Juni 1984  stirbt Lee Krasner im New York Hospital in Manhattan. Ein Vierteljahr später findet eine Gedenkfeier im "Metropolitan Museum of Art" statt. Zu den Rednern gehören Robert Hughes, der Kunstkritiker, Susan Sontag, die Essayistin, und Lees langjähriger Freund, der Dramatiker Edward Albee ( "Lee war nie einfach..sie forderte das ein, was sie selbst gab" ). Sie wird  auf dem Green River Cemetery in Springs ( auf dem u.a. auch Elaine de Kooning und Harold Rosenberg bestattet sind ) beerdigt. Ihr Grabstein besteht, wie der von Pollock, aus einem rauen Granitfelsen.

Ein weiteres Vierteljahr später, am 19. Dezember 1984, ist die Retrospektive dann in New York zu sehen, eine der wenigen, die diese ehrenwerte Einrichtung für Künstlerinnen ausgerichtet hat. "Diese Show war wunderbar", sagt Jason McCoy, ihr Neffe und selber Kunsthändler. "Aber selbst dann wurde sie nicht anerkannt." Und damit meint er nicht die Anerkennung, die sich in Auktionserlösen niederschlägt..."Ich habe vor Pollock, während Pollock, nach Pollock gemalt", hat sie sich selbst einmal verärgert darüber geäußert.

Lee Krasner "malte in der modernen Sprache, als Jackson noch im regionalen Stil war ...", hat William Lieberman, der Kurator des "Metropolitan Museum of Art" in New York nach ihrem Tod gesagt. Beide haben sie Kunstgeschichte geschrieben. Beide sind Pioniere des Abstrakten Expressionismus gewesen. Doch nur er wurde weltberühmt. Das ändert sich jetzt nach fast fünfzig Jahren.

Ausstellungskatalog
Während ihre Malerkollegen als Trophäen schon lange in den größten Kunstmuseen weltweit hängen, bekommt die Malerin   nicht eher als 2019 eine erste monografische Werkschau in Europa, zuerst im "Barbican Centre", London, von Oktober 2019 bis Januar 2020 in der Frankfurter "Schirn" sowie im "Zentrum Paul Klee", Bern, vom Februar bis August 2020 dieses Jahres.

Ihr Werk in seiner ganzen Tiefe und Fülle wird in dieser Ausstellung erkennbar, ohne dass Leihgaben aus dem MoMA dabei sind. Dort wird nämlich im vergangenen Sommer die alte Forderung der Künstlerinnen, darunter Lee Krasner, von 1972 aufgegriffen, die Sammlung neu gehängt und den Frauen der New Yorker Avantgarde des Abstrakten Expressionismus endlich mehr Platz eingeräumt, der ihnen schon lange gebührt. Die Mühlen der Kunstgeschichte mahlen sehr langsam...

Mir hat die intensivere Beschäftigung mit Lee Krasners Werk viel gebracht und meinen doch etwas eingeschränkten Blick erweitert. Leider kann ich aus urheberrechtlichen Gründen keine Bilder zeigen, habe aber einige wichtige Werke verlinkt. Einige Werke sind auch hier zu sehen. Vielleicht verschafft das Betrachten ebensolche "Aha -  Erlebnisse" wie mir...

10 Kommentare:

  1. Was für ein kompliziertes Künstler Leben wieder. Und eine so starke wie auch schwache Frau, deren Stärken aber siegen.
    Danke Dir wieder Mal für ein interessantes Portrait und liebe Grüße
    Nina

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  2. Mrs. Pollock zu sein muss sehr schwer gewesen sein. Gut, dass sie immer gewusst hat, dass sie vor, während und nach Pollock gemalt hat. Da konnte frau sonst schon aus der Spur kommen...
    Wie lange es gedauert hat, bis Künstlerinnen auch in den Museen in den Blick gekommen sind - und immer noch sind sie viel zu wenig dort vertreten! "Guggenheim mochte keine Frauen"... ja wer sollte sie sonst fördern, wenn nicht mal die Frauen sich gegenseitig stärken? Nun leiten inzwischen auch viele Frauen Museen, da könnte sich etwas ändern?!
    Auf jeden Fall eine tolle Künstlerin und Malerin ist Lee Krasner. Leider habe ich noch nie ein Original von ihr gesehen.
    Danke fürs Vorstellen und so ausführlich Beschreiben,
    sagt Sieglinde

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  3. Liebe Astrid,
    eine weitere Horizonterweiterung für mich und eine Inspiration, in starken Farben zu malen.
    Vielen Dank und beste Grüße, Synnöve

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  4. von Helga:

    Liebe Astrid,

    Soderle, jetzt ist fertig, der Kaffee wieder mal kalt geworden.
    Das passiert regelmäßig Donnerstags bei Deinen so ausführlichen Portraits von den Great Womens. Heute habe ich keine Pause eingelegt, sondern komplett durchgelesen. Das dauert schon sehr lange, will man es denn auch verstehen. Verstanden habe ich jedenfalls, das Künstlersein hat nichts mit drei Lehrjahren zu tun, es zieht sich durch das ganze Leben mit allen Höhen und Tiefen. Damit ist man Gefangen und Gehangen, entweder man wird anerkannt oder bleibt eine graue Maus.
    Danke mal wieder für eine weitere Frau, die sich nicht beirren ließ und ihren Weg gegangen ist. Herzliche Grüße mit dabei von Helga und Kerstin

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  5. Eine spannende Künstlerin, sehr zielstrebig! Mal wieder typisch, dass sie sich dem Schatten ihres Mannes erwehren musste.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  6. Danke für Deinen tollen und informativen Bericht. Ich habe die Ausstellung in der Schirn gesehen und war völlig fasziniert.

    Liebe Grüße aus dem Sauerland

    Andrea

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  7. das ist doch mal wieder ein Portait einer starken Frau
    und doch wundert es mich immer wieder dass diese taffen Frauen die sich durchsetzen können und ihren Weg gehen
    in der Partnerwahl so oft "daneben hauen"
    es hat lange gedauert bis sie die Anerkennung erhalten hat und erhält die ihr gebührt
    danke für deine Mühe
    liebe Grüße
    Rosi

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  8. Liebe Astrid,
    dein heutiges Porträt hat mich wie viele wieder sehr gefesselt...eine entschlossene Künstlerin, die an ihr Talent und ihre Kunst geglaubt hat. Danke dir für die Vorstellung - einen feinen Abend wünsche ich dir.
    Lieben Gruß, Marita

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  9. Eine fesselnde Frau, danke für den Artikel. Ich kannte ihre Werke kaum, die Verlinkungen machen bewusst, wie unglaublich unterschiedlich ihre Stile waren. Bemerkenswertes Künstlerinnenleben. Liebabendgruß drei. Ich hoffe es geht Euch gut! Eva

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  10. ich hatte das glück auf einer sammelausstellung in berlin einmal einige ihrer bilder sehen zu können und habe mich damals ein wenig über sie schlau gemacht. die retrospektive in der schirn in ffm ende letzten jahres habe ich dann leider nicht besuchen können, sehr schade! dein portrait zeigt mal wieder - wie schon so oft - dass künstlerinnen zum teil bis heute noch als anhängsel ihrer männer betrachtet werden und ihre eigenständigen, kraftvollen arbeiten oft als weniger wert betrachtet werden. danke für die vielen infos, hab wieder was gelernt!!
    liebe grüße
    mano

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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