Nein, heute ist nicht Donnerstag. Und nein, die heutige Frau ist keine, die ich großartig finde und die ich deswegen nicht in meiner "Sammlung" haben will. Diese Frau hat einen nicht zu unterschätzenden Beitrag geleistet zur Durchsetzung des Menschenbilds der Nationalsozialisten, zum unerbittlichen Umgang mit Kindern, war also eine seiner großen ideologischen Helferinnen, eine Täterin, und das auch noch mit einer Wirkung über die 12 Jahre des Tausendjährigen hinaus, mit Folgen, die bis ins Heute reichen.
Als ich vor über 37 Jahren Mutter wurde, machte ich Bekanntschaft mit "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind", jenem Bestseller der berühmtesten deutsche Ratgeberautorin aller Zeiten, im "Dritten Reich" die staatlich empfohlene Expertin in puncto Kindererziehung ( ohne in irgendeiner Weise dafür als Pädagogin, Kinderärztin oder erfahrene Mutter qualifiziert zu sein - das war die Haarer nämlich alles nicht ).
Insofern Bekanntschaft, als meine Schwiegermutter dauernd von diesem Buch und seinen Anweisungen zum Umgang mit Babies sprach, war sie doch selbst als 26jährige werdende Mutter in der Mütterschule des Reichsmütterdienstes der NS-Frauenschaft mit den in diesem Buch vermittelten Erziehungsprinzipien und natürlich einem Exemplar dieses Standardwerkes wie fünf Millionen andere junge deutsche Frauen beglückt worden. Und ganz "natürlich" hat sie, die begabte Mathematikstudentin, ihre Rolle als Mutter und Hausfrau ganz im Sinne Johanna Haarers und der Nazis angenommen und das Studieren sein gelassen:
Warum ich wieder auf die Sache zurückkomme? Nun, es gibt für mich persönlich dreierlei Gründe:
Der eine ist, dass ich bei der Planung meiner Frauenporträts bis zum Jahresende bei Fembio auf sie gestoßen bin, weil am 3. Oktober der 119. Geburtstag der Johanna Haarer wäre.
Ein anderer, dass ich auf diesen Film ( von einer Dreiviertelstunde Länge ) im Rahmen der Reihe "Lebenslinien" über das "letzte Kind" der Erziehungspropagandistin der Nazis, Gertrud Haarer, aufmerksam geworden bin:
Erziehung sah Haarer als "Kraftprobe zwischen Mutter und Kind", als "Schlacht", die nur eine gewinnen darf, die Mutter. Da wurden dann auch solche grausamen Methoden nicht in Frage gestellt, den Säugling direkt nach der Geburt 24 Stunden von der Mutter getrennt zu halten und ihn erst anschließend zum ersten Stillen zu bringen ( was übrigens bis in die 1970er Jahre praktiziert wurde ).
Ja, die letztere Tatsache hat mich vor allem bestürzt & fassungslos gemacht. Dass also diese pädagogischen Prinzipien noch bis in die ersten Nachkriegsjahrzehnte unhinterfragt in Anwendung waren, und die Besatzungsmächte Haarers beide Säuglings- und Kinderpflegebücher offenbar für ideologisch unbedenklich hielten! Schon 1949 waren die Bücher unter Weglassung des Vorworts und bereinigt um Ideologie und Sprachfärbung der Nazis - "Rassenhygiene" z.B. wurde jetzt nicht mehr erwähnt - mit ihrer Genehmigung wieder in die Buchhandlungen gekommen. Die Erziehung mit "harter Hand" wurde also weiterhin praktiziert.
Als ich vor über 37 Jahren Mutter wurde, machte ich Bekanntschaft mit "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind", jenem Bestseller der berühmtesten deutsche Ratgeberautorin aller Zeiten, im "Dritten Reich" die staatlich empfohlene Expertin in puncto Kindererziehung ( ohne in irgendeiner Weise dafür als Pädagogin, Kinderärztin oder erfahrene Mutter qualifiziert zu sein - das war die Haarer nämlich alles nicht ).
Insofern Bekanntschaft, als meine Schwiegermutter dauernd von diesem Buch und seinen Anweisungen zum Umgang mit Babies sprach, war sie doch selbst als 26jährige werdende Mutter in der Mütterschule des Reichsmütterdienstes der NS-Frauenschaft mit den in diesem Buch vermittelten Erziehungsprinzipien und natürlich einem Exemplar dieses Standardwerkes wie fünf Millionen andere junge deutsche Frauen beglückt worden. Und ganz "natürlich" hat sie, die begabte Mathematikstudentin, ihre Rolle als Mutter und Hausfrau ganz im Sinne Johanna Haarers und der Nazis angenommen und das Studieren sein gelassen:
"Es versteht sich von selbst, dass diese Reinigung und Wandlung unseres gesamten völkischen Lebens mit sich brachte ein Wiederaufleben der richtigen Einstellung zu Mutterschaft und Familie." Und: "Die Mutterschaft und die Aufzucht ihrer Kinder, dafür ist die Frau da."Der kopfbetonten und leistungsorientierten jungen Frau, aufgewachsen in einer männerdominierten Familie, leuchteten solche Umgangsweisen mit schreienden Neugeborenen durchaus ein:
"Versagt auch der Schnuller, dann, liebe Mutter, werde hart! Fange nur ja nicht an, das Kind aus dem Bett herauszunehmen, es zu tragen, zu wiegen, zu fahren oder es auf dem Schoß zu halten, es gar zu stillen. Das Kind begreift unglaublich rasch (…). Nach kurzer Zeit fordert es diese Beschäftigung mit ihm als ein Recht, gibt keine Ruhe mehr, bis es wieder getragen, gewiegt oder gefahren wird – und der kleine, aber unerbittliche Haustyrann ist fertig."Nur die Sache mit dem Torfbettchen, damit man das Kind zum Wickeln nicht aufnehmen muss, denn das lag windellos in einem solchen, die fand sie blöd.
Warum ich wieder auf die Sache zurückkomme? Nun, es gibt für mich persönlich dreierlei Gründe:
Der eine ist, dass ich bei der Planung meiner Frauenporträts bis zum Jahresende bei Fembio auf sie gestoßen bin, weil am 3. Oktober der 119. Geburtstag der Johanna Haarer wäre.
Ein anderer, dass ich auf diesen Film ( von einer Dreiviertelstunde Länge ) im Rahmen der Reihe "Lebenslinien" über das "letzte Kind" der Erziehungspropagandistin der Nazis, Gertrud Haarer, aufmerksam geworden bin:
Und der hat mich und den Herrn K. tagelang beschäftigt.
Der dritte Grund ist ein sehr persönlicher, nämlich der, dass ich mit einem zusammenlebe, der nach den Prinzipien der Johanna Haarer erzogen worden ist und bei dem sich im hohen Alter mit all seinen Gebresten, krankheitsbedingten Ausfällen und Einschränkungen zeigt, wie die harte, leistungsorientierte Erziehung im Arbeitsleben zwar zu Höchstleistungen befähigt, aber wenn man dann ganz auf sich selbst zurückgeworfen ist, einen sehr ohnmächtig und hilflos zurück lässt ( denn Selbstfürsorge war einst als purer "Egoismus" verschrien, man durfte sich selbst nie wichtig nehmen ) und das Selbstwertgefühl ordentlich anknackst bis hin zu depressiven Verstimmungen.
Die Erziehungsmethoden, die Johanna Haarer ab 1934 verbreitet hat, waren nicht ihre ureigene Erfindung, standen sie doch auch in Erziehungsratgebern der Weimarer Zeit und davor im Kaiserreich. Amerikanische Behaviouristen empfahlen ebenfalls eine kontaktarme Erziehung der Kinder. Neu war die Einbettung in das nationalsozialistische Weltbild mit seiner "Reinheit der Rasse" und der "Einordnung in die Volksgemeinschaft", garniert mit allerlei Wohltaten wie Geburtenförderung, Ehestandsdarlehen, Mutterkreuz.
Vor allem aber die rigorose Verbreitung in den Mütterschulen war neu und zeigte, wie konsequent die nationalsozialistische Manipulation angewandt worden ist: Junge Mütter sind immer unsicher und suchen Rat. Die "Bibel" der Haarer wies jeder in der damaligen Zeit den Weg, wie man aus hilflosen Babies junge Menschen macht, die hart wie Kruppstahl sind. Die größte Sorge sollte also der Gefahr gelten, den Nachwuchs durch zu viel Mutterliebe zu "verweichlichen" und zu "verzärteln", mit einer solchen "Affenliebe" die Kinder nicht adäquat auf ein hartes Leben vorzubereiten.
"Vor allem mache sich die ganze Familie zum Grundsatz, sich nie ohne Anlaß mit dem Kinde abzugeben. Das tägliche Bad, das regelmäßige Wickeln des Kindes und Stillen bieten Gelegenheit genug, sich mit ihm zu befassen, ihm Zärtlichkeit und Liebe zu erweisen und mit ihm zu reden."
Erziehung sah Haarer als "Kraftprobe zwischen Mutter und Kind", als "Schlacht", die nur eine gewinnen darf, die Mutter. Da wurden dann auch solche grausamen Methoden nicht in Frage gestellt, den Säugling direkt nach der Geburt 24 Stunden von der Mutter getrennt zu halten und ihn erst anschließend zum ersten Stillen zu bringen ( was übrigens bis in die 1970er Jahre praktiziert wurde ).
Ja, die letztere Tatsache hat mich vor allem bestürzt & fassungslos gemacht. Dass also diese pädagogischen Prinzipien noch bis in die ersten Nachkriegsjahrzehnte unhinterfragt in Anwendung waren, und die Besatzungsmächte Haarers beide Säuglings- und Kinderpflegebücher offenbar für ideologisch unbedenklich hielten! Schon 1949 waren die Bücher unter Weglassung des Vorworts und bereinigt um Ideologie und Sprachfärbung der Nazis - "Rassenhygiene" z.B. wurde jetzt nicht mehr erwähnt - mit ihrer Genehmigung wieder in die Buchhandlungen gekommen. Die Erziehung mit "harter Hand" wurde also weiterhin praktiziert.
Die Neuauflagen ihres Bestsellers unter dem Titel "Die Mutter und ihr erstes Kind" besorgte Johanna Haarer bis zu ihrem letztmaligen Erscheinen 1987 selbst bzw. mit der Unterstützung ihrer Tochter Anna Hutzel und verkaufte über eine 1,2 Millionen Exemplare davon! Noch in den 1960er Jahren diente es als Lehrbuch in Berufs- und Fachschulen, z. B. bei der Ausbildung von Hauswirtschaftslehrerinnen. Eine kritische Auseinandersetzung mit Haarers Positionen fand in Westdeutschland erst ab 1985 statt. ( In der DDR war das Buch auf der Liste der "auszusondernden Literatur", doch die dort erschienene "Kleine Enzyklopädie Die Frau" mahnte die jungen Mütter ganz im Sinne Johanna Haarers: "Schon der Säugling muß erfahren, daß er durch noch so kräftiges Schreien nicht die Erfüllung seiner Wünsche erzwingen kann." )
Dass ich nicht im Sinne der nationalsozialistischen Propagandistin erzogen worden bin, hat wahrscheinlich an meiner Mutter gelegen, die ein emotionaler und weniger disziplinierter Mensch war, vielleicht auch noch zu jung, um auf diesem Gebiet der nationalsozialistischen Ideologie ausgesetzt gewesen zu sein ( die antisemitischen & rassistischen Indoktrinationen im Kindergarten hat sie nämlich immer wieder wiedergegeben - da fühlte ich mich an ein weiteres Buch Haarers erinnert, nämlich an "Mutter, erzähl von Adolf Hitler" ).
Als ich allerdings von einer Episode aus Gertrud Haarers Leben erfuhr, wurde mir dann doch etwas anders:
Die hatte sich nämlich bei einem Fahrradausflug mit der Schwester zum Ammersee unterwegs in Pasing bei einem Sturz den Ellenbogen gebrochen. Trotzdem sind die Mädchen weiter in ein Wäldchen gefahren, haben den Tag dort verbracht, obwohl Gertruds Arm dicker und dicker wurde und sie zurück nach München nur mit einer Hand fahren konnte. Dort sind sie sogar noch in der Leopoldstraße in eine Eisdiele gegangen. "Ich war sogar stolz darauf, dass ich die Schmerzen aushielt und hart im Nehmen war."Das erinnerte mich dann doch sehr an mein eigenes Verhalten vor nun fast auf den Tag sechs Jahren, als ich mit zertrümmertem Ellenbogen eine ganze Woche weiter zur Schule ging...
Ein sehr interessanter Artikel, liebe Astrid. Ich erinnere mich an die Ratschläge meiner Schwiegermutter,wie z.B. das Kind, wenn es versorgt ist, ruhig schreien zu lassen. " Ab ins Zimmer, Licht aus und dann soll es sich daran gewöhnen!" Abgesehen davon, dass ich damit natürlich nicht konform gehen konnte, habe ich mich für falsch gehalten, an meinem eigenen Bauchgefühl gezweifelt, und mich dafür geschämt, dass ich so "weich und nachgiebig" war. Erst später wurde mir klar, welchem Geist solche Erziehungsmethoden entsprungen sind. Bei meinem ersten Kind habe ich mich noch sehr beeinflussen lassen, ich war 20 und sehr unsicher. Ich bin froh, dass ich danach das nötige Selbstbewusstsein entwickelt und meinen eigenen Erziehungsstil bekommen habe.
AntwortenLöschenLieben Gruß
Gabi
Da musst Du aber viel Indianer in Dir gehabt haben, liebe Astrid!
AntwortenLöschenWie schmerzhaft das ist, weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich bin in London auf die Straße gestürzt vor 12 Jahren und hatte auch einen Ellbogen-Kapsel-Riss mit anschließend dickem Arm... Jedoch hat mich das Westminster und Chelsea Hospital gerettet mit Gips und Medikamenten. Ich habe dann noch drei Tage London damit angesehen, soviel Indianer musste auch bei mir sein.
Mit Frau Harrer konkurriere ich jedoch nicht. Ihre Anschauungen sind mir höchst fremd und ich teile sie in keinster Weise. Nicht bei meinen Kindern und nicht bei meinen Enkelkindern. Wirklich starke Kinder sind nur geliebte Kinder, davon bin ich überzeugt. Das andere ist nur Härte gegen sich und oft auch gegen andere.
Und die bröckelt irgendwann, wie Du schon schreibst...
Wir sind ab morgen in Kurzurlaub und daher wünsche ich Dir heute schon einen möglichst guten Rest der Woche!
GLG Sieglinde
Gruselig! Nein, die gehört nicht zum Donnerstag und ist alles andere als great...
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Ja, dass es dieses Buch noch so lange als Leitwerk gegeben hat. Meine Güte. Gut das meine Mutter sich auch durch ihren Beruf an anderen Vorbildern (Montessori ZB) orientiert hat und wir trotz 68er mit viel Struktur und Liebe und Wäe groß Wurden. So geben wir es wieder weiter. Und ich wünsche jeder Frau, mehr auf Ihr Gefühl, Ihren Bauch sozusagen, zu hören.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Nina
Oh, ich kannte das Buch nicht und den Namen ebenso wenig. In meiner Familie herrschte strikte Ablehnung aller Ideen, die mit dieser Art Ideologie zu tun hatten, zum großen GLück. Dafür verfolgen mich andere Traumata, wie die der Stasinhaftierung meines Vaters und der Mahnung "Nie darfst du darüber in der Schule reden...". Solche Dinge bleiben, sie verlieren sich nie.Herzlich, Sunni
AntwortenLöschenMeine Mutter (Jahrgang 35) hatte auch nie einen besonders herzlichen Umgang mit meinen Schwestern und mir. Ob das ihrer Persönlichkeit oder dem Umgang in ihrer Herkunftsfamilie geschuldet ist oder ob sie auch dieses Buch kennt, muss ich sie mal fragen.
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
Astrid rechtsrheinisch
Liebe Astrid,
AntwortenLöschendass die Rolle der Mütter unter den Nazis in eine bestimmte Richtung ging - Mutterschaft und "Aufzucht" (grauenvolles Wort in dem Zusammenhang) ihrer Kinder, Helden gebären ... - war mir bekannt und auch, dass es die Eltern der damaligen Generationen mit dem Gefühlezeigen nicht so sehr hatten. Aber dass dieses Buch noch in den 1980ern verlegt wurde, finde ich krass. Mein Mann wurde als Baby übrigens, wenn er schrie, mit dem Kinderwagen nach draußen geschoben. Meine Eltern, immerhin auch Jahrgang 1924 und 1926, waren da doch vergleichsweise kuschelig und "modern", jedenfalls im Umgang mit mir; mein älterer Bruder meinte, ich sei verhätschelt.
Heute wird eher das Gegenteil praktiziert, kleine Haustyrannen gibt es wie Sand am Meer. Andererseits wird aber heutzutage doch auch nicht so eifrig um die Kinder gekümmert, ganz viele werden ja einfach vor dem Fernseher oder Laptop geparkt. Ist auch nicht viel besser als sie auf andere Weise zu ignorieren...
Herzliche Nachurlaubs-Grüße,
Traude
https://rostrose.blogspot.com/2019/09/t-in-die-neue-woche.html
PS: Ich habe eine Frage zu "Mein Freund der Baum": Am Freitag erscheint bei mir ein Blogbeitrag über Treedom. Auf dieses Baumpflanzungsprojekt bin ich im Zuge meiner CO2-Reduktions-Recherchen gestoßen - man kauft und "besitzt" quasi einen Baum, der jedoch z.B. irgendwo in Afrika von einem Kleinbauern gepflanzt und betreut wird. Manche der Bäume tragen eben besonders zur CO2-Reduktion bei, manche haben andere positive Umwelteigenschaften, manche bringen reiche Erträge an Früchten, die das Leben der Bauern erleichtern,... Als "Besitzer" kann man das Leben dieses Baumes (oder auch mehrerer Bäume) virtuell verfolgen. Hättest du etwas dagegen, wenn ich diesen Blogbeitrag bei dir verlinke, obwohl es da ja nicht um EINEN SPEZIELLEN Baum geht... sondern quasi nur um die "Superkräfte" von Bäumen? Und um die Möglichkeit, solch einen Baum bei mir zu gewinnen?
Das Video ist echt sehenswert, die erwachsene "Haarer-Tochter" war völlig ahnungslos über die NS Geschichte der eigenen Mutter.
AntwortenLöschenDas Buch wurde bis in die 80iger Jahre an werdende Mütter verkauft.
Allerdings etwas zensiert, aber immer noch gruselig genug.
Dass das Buch unreflektiert bis in die 80iger Jahre hinein wieder aufgelegt wurde, finde ich extrem erschreckend.
AntwortenLöschenMir ist es nie in die Hände gefallen. Wie gut, dass meine Mutter nicht nach Büchern schaute, um ihre Kinder zu erziehen. Aber diese Ansichten kursierten bis in Ende der 60iger Jahre sowieso in den Köpfen der Leute.
Liebe Grüße
Andrea
Auweiahhh, ich habe einen mal eine Dokumentation über sie geehen und meine Schwester, die 1959 geheiratet hat, hatte das Buch in ihrem Schrank. Ich glaube in einer Kiste im Keller ist es noch.
AntwortenLöschenIch denke zu dieser Zeit gibt noch einiges, was wir gar nicht wissen,
angefangen über Magda Göebbels bis hin zu Ilse Koch u.a.
Lieben Gruß Eva
Zu Ilse Koch empfehle ich diesen Film, der sehr differenzierend berichtet:
Löschenhttps://www.youtube.com/watch?v=6kFSfKG8zKY
Frauen wurden offensichtlich sehr viel härter bestraft als die SS- Männer, deren Taten nachgewiesen waren. Ich möchte die Frau nicht in Schutz nehmen, aber mir ist es wichtig, die Doppelmoral zu zeigen.
LG
Es war wirklich eine emotional verkrüppelte Generation. Ich erinnere mich auch an diesen ganzen Unsinn. Als ich mein erstes Kind bekam, gab es solche Sprüche noch im Geburtsvorbereitungskurs. Ich habe dann beschlossen, den Kurs zu verlassen. Schließlich haben wir um "rooming-in" gekämpft.
AntwortenLöschenLG
Magdalena
gut, dass ich dieses buch nie kennengelernt habe. aber mich würde es nicht wundern, wenn meine mutter es brav gelesen und angewendet hätte. da sind auch bei mir noch diverse reste von zucht und ordnung in meiner psyche... kürzlich hörte ich von den kinderheimen in den 1950/60er jahren, wohin auch ich mit 5 und später nochmal mit 11 jahren verschickt wurde. die damaligen "betreuerinnen" müssen dieses buch unter dem kopfkissen gehabt haben!!
AntwortenLöschenfalls es dich interessiert: es gibt inzwischen eine initiative, die sich mit dem horror, der kindern in diesen heimen angetan wurde, beschäftigt.http://verschickungsheime.de/zeugnis-ablegen-erlebnisberichte-schreiben/
ich gehöre auch zu denen, die heute noch davon geschädigt sind!
liebe grüße
mano
Das Lehrbuch meiner Mutter, seufz!
AntwortenLöschenIch sah es als Kind mal liegen (alte Ausgabe, denn in der DDR wurde das NICHT gedruckt)... aber da ich schon lesen konnte, wurde es dann weggeschlossen. Nun, sie bemüht sich heute um weniger Unnachgiebigkeit, da sie jetzt auf mich angewiesen ist... aber man merkt es immer noch.
Wirklich kein schönes Thema!
Regenbogenherbstesgrüsze für ein schönes WE
Mascha
Von irgendjemandem geschenkt bekommen,zusammen mit einem Exemplar für gute Umgangsformen, war es eines der Bücher, für die ich beim Verkauf auf m*omox gut Geld bekommen habe. Asche über mein Haupt!
AntwortenLöschenIn einem liebevollem Zuhause groß geworden gingen trotzdem Prägungen, die meine Eltern in ihrer Kindheit erfahren haben, auf uns Kinder über. Dazu gehört die Pflichterfüllung, die selbst mit dem Kopf unter dem Arm erste Priorität hat. Für das schlechte Gewissen, das sich sofort einstellt wenn ich gar nicht mehr funktioniere, könnte ich mich ohrfeigen.
So schleiche ich jeden Morgen brav zur Schule, die Tage bis zu den nächsten Ferien zählend und dem Mantra auf den Lippen: Positiv denken!
Viele Grüße,
Karin
Erschreckend. Einfach erschreckend. 'Machtkämpfe' ergeben sich von selbst, aber das. Ich finde es erschreckend, dass in Kroatien die Kinder bis vor 12 Jahren nach der Geburt nicht bei den Kindern verblieben. Ich habe gelitten, als mein Sohn (Erstes Kind) auf der Neugeborenenintensiv lag und ich aufgrund meiner gesundheitlichen Probleme nicht so zu ihm konnte wie ich wollte. Mit Nähe hat er es nicht so, vielleicht w. der getrennten 5 Tagen oder seiner Natur wegen, aber es ist einfach erschreckend und schrecklich. NEIN, KEINE Donnerstagsfrau. Einfach schlimm und dass es so L as nge bedurfte davon abzukommen. Schrecklich. Zwischen verhätscheln und Fürsorge liegen Welten und meine Kinder fühlen sich geborgen und sicher, dennoch nicht als Nabel der Welt. Mütter sind unsicher und oft halten sie nicht zusammen sondern sind sich selbst Feind. Wenn ich an den 1. Baby Kurs denke... Mütter, die müde, traurig und nicht glücklich ausschauen, lobhudelten das als die schönste Zeit. Ich fand es nicht so, was der Liebe zu meinem Kind keinen Abbruch tat und ich ihn auch nicht dafür verantwortlich machte, aber dennoch war es mit Getöse und den Begleiterscheinungen wie Bluthochdruck und Bau des Hauses eine schwere Zeit, aber ich hätte ihn nicht stundenlang schreien lassen, ohne zu wissen, was er hat. Denn grundlos, um die Eltern zuärgern, zu beherrschen, schreit kein Kind.
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