Samstag, 24. November 2018

Meine 47. Kalenderwoche 2018






Nachdem ich in diesem Post schon Novembertrübsal geblasen habe, kommt hier & heute der zweite Satz: Ich habe so gut wie keine Fotos von dieser Woche, da ich auch zum Fotografieren keine Lust hatte. Allerdings habe ich mit dem Herrn K. gebacken: Vier Sorten haben wir jetzt in den Keksdosen, die fünfte ist in der Mache ( und die auf dem Foto sind eigentlich die hier - von mir "umgestyled" mit anderem Ausstecher & Quittengelee ).


Eine Collage ist auch entstanden ( ich wollte doch noch mal das Tapetenthema des Mustermittwochs erproben ). Dabei habe ich dann noch einmal aus dem zweiten Stock die Platane gegenüber fotografiert, die imponiert mir so.



















Gestickt & genäht habe ich auch immer mal in dieser Woche, während im Atelier direkt neben meinem Nähzimmer das Schaufenster für das Fest zum 10.jährigen Bestehen immer mehr geschmückt wurde.







Und dann sind die beiden Fotobücher angekommen, die ich mit meinen Freitagsblümchen gestaltet habe, so dass ich mich immer noch an ihrem Anblick freuen kann, wenn sie schon längst alle auf dem Kompost gelandet sind.


Was mich sonst noch so beschäftigt & bewegt hat?

Gefreut habe ich mich zu Anfang der Woche, dass endlich amtlich kundgetan worden ist, dass für Frauen nicht der öffentliche Raum am gefährlichsten ist, sondern die eigenen vier Wände. Wobei der Sachverhalt selbst nun keinen Anlass für Freude bietet, sondern für Wut ( viel) sorgt! 

Es war schon länger mein subjektiver Eindruck, dass dem so ist, aber ich bin immer wieder an der Beschaffung der Daten gescheitert. Jetzt ist es raus: Jeden zweiten oder dritten Tag stirbt eine Frau bei uns durch ihren Partner oder Ex - Partner. Und die Täter sind zu fast 70 Prozent Deutsche, Angehöriger sämtlicher Schichten und Bildungsgrade ( hier läuft gerade ein Prozess gegen einen 89jährigen pensionierten Oberstudienrat, der seine 88jährige Ehefrau brutalst zu Tode gebracht hat ). Was fehlt, sind diese Woche die Fackelzüge und Trauermärsche, die sonst so gerne von Leuten mit fragwürdigen Verhältnis zur Gewalt, unterstützt von wortgewaltigeren Ideologen veranstaltet werden. Was mir da noch an Zynischem einfällt, erspare ich euch. Scheinheilig ist da noch das freundlichste Wort...

Das Einzige, von dem ich erfahren habe, sind Veranstaltungen zum "Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen", der jährlich am 25. November begangen wird. So leuchtet an diesem Wochenende der Landtag orange aus diesem Anlass...

Betroffen gemacht hat mich auch der Bericht über eine junge Frau, die auf der Toilette eines Schnellrestaurants vergewaltigt worden war und der ihre Anwältin von einer Therapie abriet, solange der Täter noch nicht verurteilt worden war. Im Oktober ist das nun passiert, und die junge Frau benötigt jetzt eigentlich eine Intensivtherapie, um wieder ins Leben zurückzufinden. Doch die bezahlt die Krankenkasse nur zu knapp einem Drittel. Deshalb hat die Mutter eine Spendenaktion ins Leben gerufen, um das restliche Geld für die Behandlung zu sammeln - hier ist die Plattform dafür! Gefreut hat mich, dass innert fünf Tagen die angestrebte Summe erreicht worden ist, und die junge Frau einen Klinikvertrag schon unterschreiben konnte ( hier ein Zeitungsbericht  dazu ).

Ja, und was hat die Aussage von Frau Karliczek, ihres Zeichens Bundesbildungsministerin, zur Ehe für alle bei mir bewirkt? Zumindest ein heftiges Kopfschütteln. Da meint doch die Dame, man hätte bei der Entscheidung nicht genug berücksichtigt, was das Aufwachsen für Kinder in Regenbogenfamilien bewirkt. Da schwillt mir der Hals! Hat die Dame mal mitbekommen, was da so alles gang und gäbe gegenüber Kindern in traditionellen Beziehungen ist? "Ich kann mein Kind nicht lieben, weil ich selbst nicht geliebt worden bin", ist da noch die harmloseste Sache, die ich in vierzig Jahren als Lehrerin gehört bzw. erlebt habe. 

Diese Profilierungssucht und die Anbiederungsversuche an populistische Meinungsmacher geht mir so was von auf den Keks! Immer feste druff auf Minderheiten oder Randgruppen, dabei sind das alles Probleme, die wir alle miteinander in unserem Zusammenleben haben und nicht zufriedenstellend gebacken kriegen...

Genug aufgeregt! Jetzt geh ich aber endlich nebenan feiern mit Menschen, die beim Gelingen eines guten Miteinanders immer dabei sind...








Verlinkt mit Andreas Samstagsplausch und - trotz manchem geäußerten Missfallen - mit dem Monatsthema der Zitronenfalterin: Sekundenglück

21 Kommentare:

  1. Dazu könnte ich jetzt etwas äußern. Es nennt sich Gaslighting.

    Samstagabendgrüße (mit Blick auf diesen City-Skyliner, der mir ins Bett leuchtet *seuuufz*)

    Franziska

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    1. Solche Gewalttaten sind ja statistisch noch schwerer zu erfassen...
      LG

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    2. Liebe Astridka,

      es stimmt, und ich habe es damals anders gelöst. Dazu bot er zu viel Angriffsfläche, bevor hier jetzt alle denken, was für ein Superweib ich sei.
      Mitnichten.

      LG
      Franziska

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  2. Liebe Astrid,
    da bin ich dir dankbar, dass du das so schreibst, was deutsche Ehemänner ihren Frauen antun, das ist schon ganz schlimm.
    Aber, das wird meist unter den Teppich gekehrt, weil es ja auch medienwirksamer ist, wenn ein Flüchtling, bzw. ein Asylant seine Frau mißhandelt.
    Wir hatten ein deutsches Ehepaar hier im Haus, die Frau wurde von ihrem Mann schwerst mißhandelt. Wir haben damals immer die Polizei verständigt und sie kam auch, aber die Frau sagte immer, dass sie gestürzt sei.
    Die Frau trug dann immer eine Sonnenbrille. Sie wohnen nicht mehr hier und was mir ihr passiert ist, weiß ich auch nicht.

    Die Dunkelziffer hier ist hoch. Meist getrauen sich die Ehefrauen gar nicht zur Polizei zu gehen.

    Auch Qittenplätzchen, prima, das Backen ist einfach toll.
    Jetzt muß ich aber den Adventskalender für den Enkel fertig machen.

    Liebe Grüße Eva

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  3. Was dich beschäftigt und bewegt hat, habe ich auch alles mitbekommen und wundert mich alles nicht mehr. Übrigens: Das mit dem Fotografieren ging mir irgendwie genauso... Was soll man nach Rom auch fotografieren... Langsam bessert sich die Laune wieder. Heute habe ich mich der Adventspost angefangen, ein Vergnügen... Aber nun schiebe ich vor dem Abendessen noch ein halbes Stündchen Japanisch ein ;-). Einen schönen Abend und Glückwünsch zur Plätzchenbackerei. Ich hoffe auf Backen bei den Enkeln in der kommenden Woche... Lieben Gruß Ghislana

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  4. Toll geworden ist die Orchesterbrunch-Collage! LG Ulrike

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  5. Liebe Astrid,
    ich möchte wieder einmal danke sagen für all die Dinge, das Du hier im Blog als Thema aufgreifst. Manches kehrt immer wieder, kann traurig stimmen, macht aber Mut: steter Tropfen höhlt den Stein, fällt mir dazu ein.

    Habe einen bereichernd schönen Abend!

    Herzliche Grüße
    Elena

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  6. Wenn da mal nicht immer wieder Sekunden des Glücks aufblitzen würde, wäre es nicht auszuhalten... Deine Fotobuch-Idee finde ich wunderschön!
    Liebe Grüße
    Andrea

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  7. Ich freu mich, dass Du feiern gehst. Das ist doch wunderbar, wenn sich solche Anlässe ergeben mit netten Menschen.
    Dass es furchtbare Menschen (meist Männer) leider in großer Anzahl gibt, machen solche Berichte wie der über Häusliche Gewalt deutlich. Und weltweit ist der "Internationale Tag gegen Gewalt gegen Frauen" ja noch viel wichtiger.
    Zu Frau Karliczek fällt mir eh nichts ein, ehrlich gesagt, hatte ich sie bisher garnicht wahrgenommen. Aber heute erst ihren Lebenslauf gelesen und bin nun nicht mehr überrascht.

    Aber zurück zu Deiner Woche:
    Eure Plätzchen schauen sehr fein aus und Quittengelee ist es ja sowieso.
    Habt einen schönen Sonntag!
    Herzlichst, Sieglinde

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  8. trotzdem schöne Bilder ;)
    ich habe diese Woche auch keine gemacht
    die Plätzchen sehen lecker aus
    und deine Collage gefällt mir wieder sehr gut
    das mit der Gewalt im häuslichen Bereich habe ich auch gelesen ..
    und es ist ja wohl bloß die Spitze des Eisberges
    aber was mich noch mehr daran "erschüttert" und jaa wütend macht : dass es immer noch Frauen gibt die sich so erniedrigen lassen
    die ihren eigenen "Wert" nicht kennen oder anerkennen
    die stillschweigen..ertragen ..entschuldigen (es war ein Ausrutscher.. er hat sich entschuldigt .. er wird sich bessern.. ect.. )
    vor allem wenn sie auch Kinder haben und diese das Muster schon früh verinnerlichen
    die Jungs dass man Frauen schlagen und demütigen darf..
    die Mädchen dass man es ertragen muss ..
    die nachdem sie im Frauenhaus waren wieder zurück gehen
    die ihre Anzeigen zurück ziehen ..
    da muss nach viel mehr getan werden ..

    liebe Grüße
    Rosi

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  9. Liebe Astrid,
    Bücher von den FFD Blumen zu machen, was für eine geniale Idee.
    Da werden Deine wunderbaren Sträuße noch lange Grund zur Freude sein.
    Und Kekse, ach, die muss ich auch noch backen. Aber wie jedes Jahr habe ich da keine große Lust zu... muss mich wohl mal aufraffen.
    Dir einen schönen Sonntag, lieben Gruß
    Nicole

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  10. Liebe Astrid, Da sprichst Du mir auch diesmal aus der Seele... habe mich erst kürzlich in ähnlichem Zusammenhang über Friedrich Merz aufgeregt, der Geflüchtete bzw. Einwanderer mal wieder dafür hernimmt, "Stimmung" zu machen und Stimmen zu gewinnen. Grausam. Nachzulesen in meinem heutigen Post. Da hatten wir ganz ähnliche Gedankengänge... das mit der Info, dass die eigenen 4 Wände gefährlicher sind als der öffentliche Raum hab ich gar nicht mitbekommen, aber ich hätte es mir auch schon gedacht...! Die Aussage der Bundesbildungsministerin zur Ehe für alle ist auch für mich ein echter Aufreger! Von der Liebe der leiblichen Eltern zu ihren Kindern kann ich auch Arien schmettern... da nützt es auch nicht viel, dass "Liebe und Geborgenheit" in den Kinderrechten verankert sind. Schön, dass Kinder darauf einen Anspruch haben... hm. Irgendwie absurd!
    Danke für einen bunten Einblick in Deine Woche und Deine Gedanken zu verschiedenen Themen...!
    Liebe Grüße, Maren

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  11. Liebe Astrid, gestern morgen gab es einen Radiokommentar zur Frau Karliczek und ich fragte meinen Mann ganz unschuldig: Wer ist die denn? Ist die von der AfD? Da musste er herzlich lachen und meinte: Das ist unsere Bildungsministerin. Autsch - armes Deutschland.
    Da siehst Du mal in welchem Wolkenkuckucksheim ich lebe.
    Wobei bei unseren Nachbarn ist es regelmäßig Sie, die Ihn in Grund und Boden schreit ... Wir sind schon das Schlimmste aller Säugetiere.

    Plätzchen backen starten wir wohl erst am 1. Advent.

    Ach Astrid,
    herzliche Grüße von der anderen Rheinseite
    Astrid rechtsrheinisch

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  12. Mhh die Plätzchen sehen sehr lecker aus, bei uns gibt es noch keine. Natürlich musste ich den Link aufrufen und soll ich dir verraten, genau so ein Buch hat mir meine Tochter gemacht und geschenkt. Sie meinte, dass das noch Generationen begleiten werde. Schön gell, ich kann mir gut vorstellen wie sich der Herr K. gefreut hat.
    L G Pia

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  13. Ich hatte dagegen jede Menge Fotos in dieser Woche aber bekam nicht den Text zusammen, den ich eigentlich wollte.
    Wie schön, ihr habt Kekse gebacken. Meine Keks-Dosen sind noch leer, weil das familiäre Keksbacktreffen um zwei Wochen verlegt werden musste.
    Viele liebe Grüße,
    Karin

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  14. Schön dass du den November doch noch etwas abgewinnen konntest, liebe Astrid, und gut, das es noch eine Solidargemeinschaft neben der gesetzlich vorgeschriebenen gibt. Meinem Empfinden nach hätte die Krankenkasse den vollen Betrag leisten und sich das Geld vom Täter Rollen müssen. Aber so ist weniigstens geholfen.
    Liebe Grüße
    Sabine

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    1. Der scheint auch eine "arme Socke" zu sein, was die These bestätigt, dass solche brutalen Taten gegenüber Frauen geschehen, damit man die eigene Ohnmacht nicht mehr spürt.
      LG

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  15. die idee mit dem plätzchenbuch für herrn k. ist ja super! leider bin ich nicht so die große bäckerin, um meine rezepte weiter zu verbreiten ;)!
    ich wünsche dir ein bisschen novembersonne, um die düstere stimmung zu vertreiben. ich hab mir vorgestern und gestern zwei interessante ausstellungungen mitten im suppigen regennieselnebelgrau gegönnt. das hat gutgetan!
    ganz liebe grüße - ich würde ja gern zum plätzchennaschen vorbeikommen...
    mano

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  16. Das mit dem fotografieren hatte ich diese Woche auch. Manchmal klemmt eben der Auslöser oder der Blick. Wobei dein Blick immer sehr scharf ist und du immer wieder Stellen findest die nachdenklich machen. Sehr viel Gewalt in den eigenen Vier Wänden, dass kann ich mir vorstellen. Denn da sind die Türen zu und die Nachbarn hören es ohnehin nicht, wenn sie ihren Fernseher wieder brüllen lassen... In der Nachbar-Wohnung ist es bei uns allerdings umgekehrt und der Kerl bekommt die Wut der Frau zu spüren. Ob sie ihn allerdings mehr als verbal angeht, glaube ich nicht. Vielleicht sollte ich beim nächsten mal klingeln.
    Ich hoffe du hattest ein schönes Beisammensein
    Andrea

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  17. Traurig, traurig, traurig... was im 21. Jahrhundert immer noch mit Frauen passiert beziehungsweise toleriert wird. Mit eigenen Erfahrungen/ Beobachtungen ließen sich Ordner füllen. Me too ist leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

    Habˋ trotzdem oder erst recht eine angenehme Woche! Herbstbunte Grüße von Heidrun

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  18. Wow. Von einer Therapie abraten bis das Verfahren durch ist, ist ja fies. Gut, dass wenigstens die Kosten reingekommen sind...

    Frau Karliczeks Äußerungen haben mich auch unendlich wütend gemacht. Als wäre die Ehe Voraussetzung dafür, dass Kinder in Regenbogenfamilien großwerden. Als gebe es nicht schon diverse Studien zum Thema. Argh.

    Liebe Grüße
    Sabrina

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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