Wenn ein Baum Geschichten von der Liebe erzählen könnte, dann der Quittenbaum: Im antiken Rom wurden seine Früchte in den Schlafgemächern der Herren deponiert, um mit ihrem aphrodisierenden Duft mindestens die Nachtgöttin zu betören. Auch den Griechen waren Quitten ein Symbol für Liebe & Fruchtbarkeit und wurden der Liebesgöttin Aphrodite zugeordnet. Ihr botanischer Name Cydonia soll angeblich von der antiken Stadt Kydonia auf Kreta - dem schönen Chania unserer Zeit - abgeleitet sein, wo sie bereits seit etwa 650 vor Christus kultiviert wurde.
Der „Kydonische Apfel“ stammt ursprünglich aber aus dem Kaukasus. Heute gibt es im Iran und Armenien die meisten Sorten.
In Kreta von den Römern "entdeckt", trat die Quitte schliesslich ihre Reise über die Alpen in die nördlichen Provinzen des Reiches an, wo sich der Anbau schnell ausbreitete. Die Germanen wiederum lernten durch die Römer den Quittenbaum kennen und bezeichneten die Frucht als qitina oder kurinna. Unter der Herrschaft Karls des Grossen im 9. Jahrhundert tauchte der Baum in dessen Landgüterverordnung - dem "Capitulare de villis et curtis imperialibus" - als "cotonarius" auf, im St. Galler Klosterplan hingegen heisst er "guduniarius".
In Kreta von den Römern "entdeckt", trat die Quitte schliesslich ihre Reise über die Alpen in die nördlichen Provinzen des Reiches an, wo sich der Anbau schnell ausbreitete. Die Germanen wiederum lernten durch die Römer den Quittenbaum kennen und bezeichneten die Frucht als qitina oder kurinna. Unter der Herrschaft Karls des Grossen im 9. Jahrhundert tauchte der Baum in dessen Landgüterverordnung - dem "Capitulare de villis et curtis imperialibus" - als "cotonarius" auf, im St. Galler Klosterplan hingegen heisst er "guduniarius".
Der Baum wird von Nichtkennern oft mit einem Apfel- oder Birnbaum verwechselt. Der Quittenbaum/ Cydonia oblonga zählt zwar zu den Kernobstgewächsen innerhalb der Familie der Rosengewächse, und die Früchte haben eine gewisse Ähnlichkeit, doch die meisten Sorten können nicht roh gegessen werden, da sie von Natur aus extrem säuerlich und herb sind, werden also zu Marmelade und Gelee verarbeitet bei uns verzehrt.
Quitten sind sommergrüne Sträucher oder kleine Bäume mit einer Wuchshöhe zwischen vier und acht Metern. Ihr Laub ist einfach, wechselständig angeordnet, und vor allem die jungen Blätter sind leicht behaart. Die Rinde der jungen Zweige ist zum Teil zart violett und ebenfalls behaart. Werden die Zweige und Äste kräftiger, verfärben sie sich braunviolett und sind in ihrer Struktur glatt.
Zwischen Mai und Juni öffnet die Quitte ihre bis zu fünf Zentimeter großen, weißen, rosa überhauchten Blüten. Da sie sich selbst befruchtet, ist kein zweites Gehölz vonnöten, um einen reichen Ertrag an gelben, leicht pelzigen Früchten im Spätherbst zu haben. Die Apfelquitten haben die größeren Früchte, Birnenquitten sind kleiner, aber dafür auch zahlreicher am Gehölz vorhanden.
Quitten gelten als sehr anspruchslos und wachsen in tiefgründigen, nährstoffreichen Böden in warmen Lagen am besten. Sie vertragen jedoch auch halbschattige Standorte sehr gut. Sie wachsen relativ langsam und schwach, so dass sie auch in kleinen Gärten in der Nähe von anderen Obstbäumen, wie Birnen- oder Apfelbäumen, oder -sträuchern, wie Johannis– oder Stachelbeeren, kultiviert werden können. Erwerbsmäßig wird die Quitte in Deutschland selten angebaut. In Baden-Württemberg und im Rheinland werden gute Fruchtqualitäten erzielt.
Von den Heilkräften der gelben Früchte wusste schon der antike Mediziner Hippokrates: Die reichlich vorhandenen Gerbstoffe und Fruchtsäuren prädestinieren die Quitte als blutstillendes Mittel. Heute hilft sie bei Magenkrankheiten, Allergien, Zahnfleischbeschwerden & Schlaflosigkeit. Eine „Apotheke für arm und reich“ hat der deutsche Botaniker Hieronymus Bock die Quitte genannt. Sie enthält etwa doppelt so viel Pektin wie ein Apfel. Hervorzuheben ist auch ihr Reichtum an Vitaminen und Mineralstoffen - unter anderem Vitamin C, Zink, Kalium, Eisen, Kupfer und Natrium. In den Quittenkernen sind Schleimstoffe enthalten wie Pentosane, Amygdalin und Blausäureglycosid, die Hustenreiz lindern und abführend wirken sollen. Wegen der Blausäure in den Kernen dürfen diese aber nicht zerkleinert und sollten nur äußerlich eingesetzt werden.
Wenn ich einen größeren Garten hätte, hätte ich dort gerne einen Quittenbaum gepflanzt...
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Wenn ich einen größeren Garten hätte, hätte ich dort gerne einen Quittenbaum gepflanzt...
Interessante Infozusammenstellung, Astrid, denn die Heilwirkung von Pflanzen zu beleuchten ist mehr und mehr eine Art Steckenpferd für mich. Quitten habe ich auch vorm Haus, setze sie aber bislang nur in Form von Marmelade ein - und dies eher zum Genuss als zur Heilung.
AntwortenLöschenLiebe Grüße und einen sonnigen Sonntag!
Solveig
Liebe Astrid, immer ein Genuss, deine informativen Baumposts, mal wieder dazugelernt bei dir, Geschichte und Geschichten rund um diese Frucht. In einem der Kindheitsgärten hatten wir eine Apfel- und eine Birnenquitte, wir "mussten" sie auch roh essen... Die Mutter verarbeitete sie zu Kompott. Es duftete so gut... Dann wünsche ich euch für heute noch ein paar schöne Baumbegegnungen und überhaupt einen guten Tag. Jaja, die Preußen haben auch bei euch feste mitgemischt... Liebe Grüße Ghislana
AntwortenLöschenach die quitte. gern hätte ich eine. was hält mich ab? platz haben wir ja. und ich liebe die marmelade. dieses jahr muss ich mir unbedingt wieder welche »ausleihen« ;) also die früchte. letztes jahr habe ich das leider verpasst. und überhaupt gab es zu wenig marmelade. zuersteinmal nun hollerblütengelee ... dann die beeren ... ich freue mich!
AntwortenLöschendir einen schönen sonntag . tabea
Liebe Astrid,
AntwortenLöschenich habe drei Quittenbäume, aber über ihre Geschichte und Heilkräfte wurste ich gar nicht Bescheid. Vielen Dank also für deinen ausführlichen Bericht.
Liebe Grüße
Heike
....ihr Blüten mag ich sehr, sie tronen an den Spitzen der beblätterten Zweige, wie kleine Prinzessinen.
AntwortenLöschenLiebe Grüsse
Christa
Danke für all die Informationen, die mir nahezu gänzlich unbekannt waren. Wir haben gleich zwei Quittenbäume in unserem Garten. Die Früchte des einen kann man lediglich weiterverarbeiten, die des anderen sollen essbar sein. Bisher konnte dieser jedoch nie ausreichend Blüten ansetzen. In diesem Jahr ist das anders, da der Baum sehr in die Höhe gegangen ist und nun auch viel mehr Sonne abbekommt. Ich bin gespannt, ob es in diesem Jahr zu Früchten kommen wird. LG
AntwortenLöschenIn meinem Traumgarten würde auch eine Quitte stehen. Hier in der Straße hat ein Nachbar eine Quitte im Garten. Damit ist die Kapazität der hiesigen Gartengröße aber leider auch schon ausgelastet.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Liebe Astrid,
AntwortenLöscheninteressant dein Post über Quitten!
Ihr Duft und ihr Geschmack sind wirklich einzigartig!
In unserem Garten stehen zwei davon.
Eine Apfel- und eine Birnenquitte.
Ich verschenke mittlerweile viele Früchte
und hab trotzdem so viele für Gelee und Marmelade :-)
Ganz viele liebe Sonntagsgrüße
sendet dir Urte
Was für ein informativer und interessanter Post. Ich danke Dir. Meine Schwiegermutter hat immer Quittenmarmelade gemacht , danach musste die Küche Grundgereinigt werden.
AntwortenLöschenDir einen schönen Start in die neue Woche. Lieben Gruß Sylvia
Danke für dem interessanten Post.
AntwortenLöschenEine Quitte hätte ich auch gerne im Garten. Ich mag den Duft der reifen Früchte so gerne.
Liebe Grüße
Jennifer
wunderbar, was du alles über die quitten berichten kannst! davon hatte ich noch nie gehört!! ich mag ihren duft auch total gern und lasse sie vor der geleeverarbeitung immer ein paar tage liegen. die aphrodisierende wirkung werde ich im herbst dann mal überprüfen ;-)!
AntwortenLöschenliebe sonntagsgrüße
mano
Ich habe von meiner Schwägerin im vergangenen Erntejahr ein Glas Quittengelee geschenkt bekommen, habe ich noch nicht probiert. Jetzt habe ich einen Anlass es zu tun- danke für die Inspiration
AntwortenLöschenGruß zu dir
heiDE
...ich mag Quittengelee nicht, liebe Astrid,
AntwortenLöschenden Baum und deine Informationen dazu schon,
liebe Grüße Birgitt
Sehr interessant Astrid. Ich habe heute bei Dir etwas dazugelernt. Ein Quittenbaum steht bei meiner Schwester im Garten.
AntwortenLöschenSchönen Sonntag Abend,liebe Grüße Tina
das ist ein wunderschöner baum, der hier öfter in den gärten steht. aber aus den früchten mache ich mir nix - zuviel zucker vonnöten um sie geniessbar zu machen - ich bin ein grosser liebhaber frischer, unverarbeiteter früchte :-)
AntwortenLöschenxxxx
du hast hier alles ausführlich beschrieben...aber doch mag ich keine quitten ..nicht marmelade oder sonstwas...:))))) hier igibt es kirschen in überfülle! lg
AntwortenLöschenLiebe Astrid
AntwortenLöschenDanke für deine tollen Informationen. Wieder mal viel gelernt. Ich kenne die Früchte und habe als Kind zugesehen wie meine Grossmutter sie verarbeitete. Was für eine Arbeit. Auch Schnaps wurde daraus gebrannt (etwas weniger Aufwand).
Sehr interessant.
Liebe Grüsse
Barbara
Ich mag die Quitte so gerne, liebe Astrid. Ganz besonders weil sie uns ihr leckeres Obst schenkt.. mmmhh.. Quittengelee sage ich nur ;)) Liebe Grüße und einen angenehmen Wochenstart, Nicole
AntwortenLöschenSchön ist ein Post zu diesem wundervollen Baum! Für mich ist jede einzelne Quitte eine Kostbarkeit.Wenn ich das grosse Glück habe, eine zu bekommen, halte ich sie in meinen Händen wie einen Schatz.
AntwortenLöschenglg Susanne
Bei meinem Schwiegervater steht im Obstgarten auch ein Quittenbaum, weil er die Früchte selber so gerne isst. Er hat immer mehr, als er verarbeiten kann, aber ich muss mich auch erst dazu durchringen, weil sie so steinhart sind.....:-) Interessant, was du über die Heilwirkungen schreibst.
AntwortenLöschenLG Sigrun
Liebe Astrid,
AntwortenLöschenein wunderschöner Baum! Ich habe Quittenbäumchen aus Samen gezogen - und eines davon in den Garten gepflanzt. Jetzt fehlt mir nur noch eine Birnenquitte, denn die brauche ich natürlich auch der barocken Form wegen :D Dafür duften die Apfelquitten intensiver.
Danke für dein spannendes und schön bebildertes Baumportrait!
Liebe Grüße,
Veronika
Ein toller Baum, doch reichen mir die paar Quitten, die ich für ein Gelee brauche.... für einen ganzen Quittenbaum ist auch bei mir der Garten zu klein.
AntwortenLöschenLiebste Grüße
Christel
Liebe Astrid,
AntwortenLöscheneinst habe ich einen Quittenbaum gepflanzt, die ersten Früchte verarbeitet.
Im vergangenen Herbst bin ich zusammen mit einem Freund in Volkach a. Main einen Quittenlehrpfand entlang gewandert, es standen dort über 100jährige Quittenbäume, verschiedenster Sorten. Geplant war, dass wir zur Blütezeit nochmals hinfahren, da ist leider nichts draus geworden.
Herzlich Margot
Viel Interessantes rund um die Quitte. Besonders gut gefallen mir die Fotos mit den Blüten und den Früchten.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Edith