Meine 35./36. Kalenderwoche 2018

Die vorletzte Woche fing ganz schön trubelig in Köln an, waren wir doch der Zwischenstopp für die Tochterfamilie auf dem Weg nach Nordholland. Pomponettis Pasta mit Grillgemüse hat allen gut geschmeckt - danke dir für das Rezept, Christel! 

Montagmittag wurde dann zur Weiterfahrt geblasen...

... und am Donnerstag machte sich dann auch der Herr K. mit mir per Bahn auf den Weg, erst Richtung Amsterdam und dann weiter bis nach Schoorl in Nordholland, Ziel so einiger Urlaube in den vergangenen sechs Jahren:

Ich bin immer wieder begeistert von diesem schönen Ort unter lauter Bäumen hinter der größten Düne der Niederlande,...

... in dem unsere Tochter mittendrin ein sehr gemütliches Cottage gemietet hatte.

Ist er nicht toll, der Weg zum Gartentor mit dieser Flanke aus lauter Rispenhortensien?

Jan van Scorel steht immer noch vor dem klitzekleinen Rathaus von 1601, und meine jüngste Enkelin auf der Mauer, bereit zum Sprung in den Sand der "t'Schoorlse Klimduin" im Zentrum des Ortes, von den Kindern heiß geliebt. So feiner Sand!

Auch der nächste Tag wurde mit Seifenblasen begrüßt.

Und Oma & Opa mieteten sich ein meeresblaues Auto und fuhren all die Orte ab, die sie vor dreißig Jahren schon in manchen Herbstferien besucht hatten, zum Beispiel den "Hondsbossche und Pettemer Zeewering", der in den drei Jahren, in denen wir hier nicht im Urlaub waren, umgestaltet worden ist zu einem 250 Meter breiten Dünen- und Strandstreifen:

Ich liebe diesen Anblick! Und den in die Gegenrichtung auf die platte Polderlandschaft auch: 

Wie oft schon von mir fotografiert!

Die Umgestaltung des Küstenabschnittes ist ein ambitioniertes Projekt des niederländischen Ministeriums für Wasserwirtschaft gegen die Folgen des Klimawandels, denn da müsste der Deich vier Meter höher sein. Durch diese Maßnahme ist ein 140 Jahre alter, mit Asphalt befestigter Deich ersetzt worden, der bislang das Land dahinter vor Sturmfluten schützen sollte. Solche hatten im 15. und 17. Jahrhundert nämlich die natürlichen Dünen und den dahinter liegenden Ort Petten zerstört. 

Den "Bau" an diesem neuen Küstenschutz durch vorgelagerten Strand plus Düne konnten wir vor drei Jahren beobachten. Inzwischen finden sich im Herbst auf dem Weg in den Norden sogar Robben auf dem breiten Sandstreifen ein...

Am Nachmittag gab's dann noch einen Spaziergang in der unmittelbaren Umgebung unseres Häuschens.

Was mich an den Niederländern immer so verblüfft sind diese Kontraste: Die Liebe zur natürlichen Flora schließt Plastikblumenschmuck nicht aus.

Von solchen Wolkenschiffen kann ich nicht genug kriegen!

Am Abend habe ich dann noch ein paar Collagenkarten mit vielen guten Gefühlen gemacht...

... und den nächsten Morgen mit entsprechender Gymnastik ( zwar nur als Zuschauerin ) begonnen, bevor die junge Familie zum Strand aufbrach. 

Geplant war, hinterher zu kommen, faktisch landeten wir in der Notaufnahme nach einem Sturz des Herrn K. Am Abend stand ich erst einmal ganz alleine an der Klöntür des Cottages und sah die Sonne verschwinden.

Und erst nach insgesamt dreißig Stunden Aufenthalt im Hospital konnte ich den arg lädierten Gefährten wieder ins Cottage zurückbringen. Da wir so viele Stunden wartend herumgesessen hatten, war Bewegung in der idyllischen Nachbarschaft gewünscht:

Auch hier haben die Pflanzen wie diese Ligularien unter diesem heißen Sommer gelitten, allerdings weniger auffällig als bei uns.

Dafür scheinen die robusten Dünenrosen sehr viel mehr geblüht zu haben als sonst, den Hagebutten nach zu urteilen.

Die Hortensienblüten sind aber auch schon in den Trockenzustand übergegangen.

Am Montagmorgen mit meinem improvisierten "CoolPack" die stark angeschwollene linke Hand behandelt und anschließend dem Herrn K. den Wunsch erfühlt, doch noch einmal das Meer zu sehen. Also bin ich mit ihm an den Strand von Camperduin gefahren.

Diesen Herrn, "Simon Gutker/de Strandvonder", ab 1921 bis 1884 der Strandwächter dieses Küstenabschnittes,  habe ich auch hier schon einmal gezeigt. Wie sich der Strand in den vergangenen vier Jahren verändert hat! 

Im "Strandpaviljoen" haben wir anschließend gemeinsam mit der Tochterfamilie gegessen, und abends haben uns die Mädchen noch gezeigt, wie sie Marshmellows "grillen" ( das kennen sie vom Hüttenaufenthalt ihrer Kita in M. ):

Vom Abfahrtstag gibt es kein einziges Foto, da war ich viel zu nervös, musste ich doch ohne Navi die Station des Autovermieters in Alkmaar finden und das gemietete meeresblaue Auto in ein anderes umtauschen mit dt. Kennzeichen, um damit zurück nach Deutschland zu fahren ( was so nicht geplant war ). Ist mir aber alles super geglückt...

Die letzte Kalenderwoche endete dann, wie die vorletzte begonnen hatte: Die Tochterfamilie legte wieder bei uns einen Zwischenhalt auf dem Weg ins bayrische Zuhause ein.

So das Schicksal es mit uns gut meint, sehen wir uns aber bald wieder...

Verlinkt mit Andrea Karminrots Samstagsplausch, "Farbe in den Alltag" der Zitronenfalterin Andrea und Ghislanas Naturdonnerstag