"Auch im Alter
kann man noch die Fahrbahn wechseln."
.....
"Glück
kann man nicht abhaken wie eine Einkaufsliste."
Netzfunde
"Vielleicht muss man erst 75 werden,
um auf einen Demagogen wie Donald Trump
zu blicken und zu sagen:
'Die Geschichte hat gezeigt,
solche Figuren kommen und gehen wieder.'"
Aziz Kain, emeritierter Maschinenbau-Professor
"Jeder Mensch auf diesem Planeten weiß,
dass er in einen Zustand eintreten wird,
über den er buchstäblich
gar nichts weiß."
Wolfram Ellenberger, Schriftsteller, Philosoph
Obwohl das Thermometer nur 10°C anzeigte und die Sonne nur etwas schwach lächelte, bin ich dann in die Grünanlagen zum Spazieren gegangen, vorbei an meiner ehemaligen Wohnung.
Vor drei Wochen war es nach meinem Aquafitness - Kurs noch hell. Nach zwei Wochen Pause musste ich diese Woche schon im Stockdunkeln mit dem Bus nach Hause fahren. Das geht jetzt alles so schnell.
Am Dienstag bin ich in meinen allerletzten Schulbezirk gefahren (grrh!🤨), um einer Freundin & Ex-Kollegin aus meiner allerersten Schule Essen & Unterhaltung vorbeizubringen. Also wieder eine Fahrt mit dem Bus (hin) und der Straßenbahn (zurück). War aber gut, weil Zeit für ein intensives, persönliches Gespräch gewesen ist.
Mitte der Woche hatte es noch einmal tagsüber 20°C, da konnte ich im T-Shirt im Garten aufräumen. Am Freitag sollte nämlich die zweimal jährlich kostenlose Laubabholung durch die hiesigen Abfallwirtschaftsbetriebe erfolgen. Ist dann aber auf die zweite Novemberwoche verschoben worden...
Das neue Datum ist dann wohl den veränderten Bedingungen unter der Klimaerwärmung angepasst worden, denn das Laub kommt nach meinen Beobachtungen mindestens zwei Wochen später als früher runter ( ich führe darüber schon lange Buch ). Heißt für mich nur: Noch mal den ganzen Sch... hin und her schleppen. Selbst ist die Frau!
Da ich das Rotkehlchen, das mir während der Gartenarbeit zwei Tag lang "assistiert" hat, nicht aufs Bild gebannt bekommen habe, gibt es an dieser Stelle ein Foto von meinem "stillsitzenden" Exemplar samt Gartenrotschwänzchen...
Am Donnerstagabend hatte mich die nachbarschaftliche Freundin, die momentan Strohwitwe ist, zum Essen in die Pizzeria eingeladen. Dort konnte man bei 17°C bei geöffneter Tür ( und Blick auf den Olivenbaum der Floristen ) noch gut sitzen und plauschen. Wieder ne Freude!
Freitag früh habe ich auf dem Weg zu meiner Bank schnell mal beim WDR nachgeschaut, ob die entführte Maus wieder zurück ist: Leider nicht!
Hinterher, am frühen Nachmittag, gab es einen Überraschungsbesuch, von dem es keine Fotos gibt. Aber viele schöne Gefühle, deshalb halte ich das an dieser Stelle noch einmal fest:
Auf eine aufgeräumte Terrasse dürfen natürlich neue "Blümchen" ziehen... |
Vor der Tür stand ein Vater aus meiner allerersten Klasse, die ich mit vierundzwanzig übernommen hatte, und der mit seiner Frau damals grandios engagiert die Aufgabe der elterlichen Klassenpflegschaft ausgeübt hat. Vor 38 Jahren dann hat er, ein perfekter Fliegenlegermeister, alle entsprechenden Arbeiten für uns in unserem Haus erledigt. Mittlerweile ist er 83 und ihn und seine Frau, auch ihren Sohn ( mein ehemaliger Schüler ), hat das Schicksal reichlich gebeutelt, aber er strahlt immer noch totale Lebensfreude aus und unser Gespräch über unsere gemeinsamen Zeiten hat nicht nur ihn aufgemöbelt...
Lektüre der Woche:
"Apropos: Nobelpreis für Dummheit gibt’s leider keinen. [...] Ja, endlich! Ein Preis für Menschen, die aus einigermaßen funktionierenden Systemen einen Sauhaufen machen. Eine Anerkennung für Destruktivitätsmeister. Die gehören doch auch einmal ausgezeichnet. Die suchen doch die Öffentlichkeit. Mit Gewalt. Die haben doch gerade Konjunktur. Nicht nur in Russland. Nein. Von dort bekommen sie nur Geld und Internettrolle. Es gibt sie weltweit. Argentinien, Brasilien, USA, Großbritannien (dort schreiben sie so gar Bücher!) und natürlich in Europa. Auch in Brandenburg, Sachsen und Thüringen. Und selbstverständlich erst recht in Österreich. Da samma daham! Da gibt es Zustimmungsraten um die 30 Prozent für diese Leute.Denn schließlich dürfen alle mit einem anderen Pass in diesen Ländern zwar Steuern zahlen, in der Pflege arbeiten, Müll weg bringen, in Elternabenden sitzen, auf den Bus warten, Notrufe betätigen, Sozialversicherungsbeiträge bezahlen, oder „Möchten Sie noch etwas dazu?“ sagen, aber eins dürfen sie nicht: Wählen.Weshalb sie sich auch wunderbar zum wehrlosen Sündenbock eignen."
(Severin Groebner: "Groebners Neuer Glosssenhauer #48: Nobelpreis für unangebrachte Freundlichkeit")
Und noch ein Kabarettist (weil einer in diesen Zeiten einfach zu wenig ist): Florian Schroeders "Unter Wahnsinnigen: Warum wir das Böse brauchen" ist auf meinem Ebook-Reader in der vergangenen Woche gelandet und war mir teilweise ein Blick erweiternder Lesestoff, der allerdings eher nicht satirisch, sondern "aufklärerisch" gewesen ist...
Musikalische (Wieder-) Entdeckung: Gabin: La Maison. Typische Jahrhundertwende-Melancholie, zweiundzwanzig Jahre her. So was findet frau wieder, wenn sie hinterm CD-Regal sauber macht 🤣.
Rezept der Woche: Endlich Zeit für Rosenkohl und diesen Eintopf! Ich weiß, an diesem Gemüse scheiden sich die Geister. Ich mag ihn. Mich kann man mit Roter Beete jagen...
Ärgernis der Woche: Eigentlich geht's mich ja nichts mehr an. Aber da werden alte ungute Gefühle getriggert:
Die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) hat angeordnet, dass ihre Lehrer*innen mindestens bis Ende November keine Reisekosten mehr für Klassenreisen erstattet bekommen. Mit dieser Maßnahme will sie "den Haushalt stabilisieren". ( Quelle u.a. hier )
Klassenfahrten sind sowieso schon ein Kraftakt für Lehrer*innen. Mich hat in meiner aktiven Zeit geärgert, wenn mir beim Antreten derselben ein schöner "Urlaub" gewünscht wurde. Wer zahlt den schon dafür, dass sie/er 24 Stunden, also rund um die Uhr, arbeiten darf? Denn die Kostenerstattung war auch damals eher ein Glücksfall.
Die richtig, richtig Leidtragenden sind aber in diesem Fall die Kinder, für die Klassenfahrten jede Menge neue Erfahrungen bieten. Aber mit ihnen kann man es ja machen. Die Berliner Lehrer können wenigstens kündigen (was besonders viele, so die Statistik, auch tun).
Wochenfreude: Weiter oben ja schon immer wieder angedeutet oder beschrieben...
"Freundlichkeit zaubert positive Vibes aus dem Nichts. Gerade in dieser Zeit, in der Orientierungslosigkeit der 2020er-Jahre, ist das die richtige Entscheidung", da stimme ich mit Tobias Hürter vollkommen überein.
Wenn das Familiennetzwerk so wegbröselt sind Bekanntschaften und FreundInnen unschätzbar! Neben den langjährigen, neu belebten, die allein schon Manna für die Seele sind, finde ich die unverhofften Kontakte und Freundlichkeiten bereichernd - sei es am Müllhäuschen oder an der Supermarktkasse.
AntwortenLöschenKlassenfahrten als "Urlaub" zu bezeichnen ist schon dreist. Einige Male durfte ich meine Fahrtkosten, weil es das Budget nicht zuließ, selbst bezahlen. Das für einen RundumdieUhr-Service, während für die eigenen Kinder zuhause auch Betreuung und Lösungen in meiner Abwesenheit gefunden werden mussten.
Viele liebe Grüße mit Umarmler,
Karin
Hört sich Simma Sumarum nach einer eher erfreulichen Woche an
AntwortenLöschenHab ein ebenso erfreuliches Wochenende
Herzlichst
yase
Puh, so vollgepackt wieder, Dein Beitrag. Insgesamt eine schöne Woche mit so positiven Begegnungen.
AntwortenLöschenMit lieben Grüßen
Nina
Was für eine volle Woche, liebe Astrid, mit Farben und Menschen, Eindrücken und Einsichten. Immer wieder schön, deinen Wochenrückblick zu sehen. An jedem Sonnabend mein persönliches Highlight. Danke und liebe Grüße, Sunni
AntwortenLöschenKannst Du Dein Haus sehen auf dem tollen Luftbild? Ich erkenne das Nippeser Tälchen...
AntwortenLöschenEs freut mich so, dass Du dem Alter so schöne Seiten abgewinnen kannst. Du machst das einfach richtig! Und liebe Post gabs auch und neue/alte Kontakte, richtig gut!
Eine feine Woche war das bei Dir und morgen einen ebenso feinen Sonntag wünscht aus dem derzeitigen Krankenlager,
Sieglinde
Natürlich kann ich es identifizieren, verrate aber nur so viel, dass das Gartengrundstück voll verdeckt ist von Baumkronen. 😂
LöschenGLG
Danke liebe Astrid. Ich wollte eigentlich nur wissen, ob es noch auf dem Bildausschnitt zu sehen ist. Dann ist es ja wirklich nicht weit bis zum Tälchen...
LöschenJa, ein Katzensprung, an meiner ersten Kölner Wohnung vorbei. Ich lebe jetzt hier 47 Jahre. Do ben ich ze hus. 🤣
LöschenGute Nacht!
Liebe Astrid,
AntwortenLöschenda hattest du eine schöne Woche gehabt.
Das ist wirklich ein Witz mit den Klassenfahrten. Was soll das? Das ist doch Arbeit und kein Urlaub. Nicht aufregen.
Deine Vögelchen sind süß, ebenso wie der Häuschenrahmen. Besonders gefällt mir das Radfahrergemälde!
Freundlichkeit - das ist mir heute besonders positiv aufgefallen. Früher ein barsches "Ich habe es auch eilig", wenn man gefragt hatte, ob man mit 2 Teilen vor kann. Heute wird man gefragt, ob man vor möchte. :-)
Eine Verkäuferin im Bioladen bringt ihrer Kollegin, die sie 3 Wochen nicht gesehen hat, eine kleine Süßigkeit und was handgefertigtes mit. Süß, nicht?
Liebe Grüße,
Claudia
In einem schönen Viertel wohnst du, sogar einen Bouleplatz gibt es, finde ich toll. Sehr anrührend, das es noch Kontakt zu den Ersteltern gibt! Lustiger Verschreiber mit Fliegenleger :)
AntwortenLöschenToller Tipp mit Gabin, gefällt mir sehr.
Einen erfrischenden angenehmen Sonntag wünsch ich
🤣🤣🤣
LöschenSchön, dass dir die Musik gefällt. Mir auch heute wider.
Gute Nacht!
Woow.. es ist wirklich wunderschön grün bei Dir, liebe Astrid. Und dieses Gartengewusel um die kostenlose Laubabholung bzw. Grünschnitt kenne ich nur zu gut. Wie schön, dass Dich Nicole so lieb verwöhnt. Das Häuschen-Bild passt wunderbar zu Dir! Ganz liebe Sonntagsgrüße, Deine Nicole
AntwortenLöschenWenn ich an unsere Klassenfahrten so denke, müssten die Lehrer die Tage doppelt vergütet bekommen. 🤭 Also sowas ist schon unmöglich.
AntwortenLöschenSchön das Bild von oben, ich wollte die gleiche Frage stellen wie Sieglinde. ☺️
Am Waldrand kann ich auch nicht über zu wenig Natur klagen, aber viiiele Spinnen und Wanzen haben wir. Mittlerweile nenne ich die Spinne in der Küche Emma, weil ich nicht das Herz habe sie rauszuschicken.
Liebe Grüße, einen schönen Sonntag wünschen Tina und Emma
Oh, Rosenkohl als Eintopf! Auch nicht schlecht. Ich krieg davon zwar immer - nennen wir es Bauchschmerzen, aber das hält mich nicht davon ab, ihn zu essen. Gute Idee, das wär vielleicht was für nächste Woche. :-)
AntwortenLöschenLG
Centi
Da scheinen wir in Punkto Laubfärbung und herbstliche Stimmung hier im Süden schon ein Stück weiter zu sein. Wie schön, dass der Kontakt zu den Eltern der allerersten Klasse so lange gehalten hat!
AntwortenLöschenDass bei den Kindern und dem Erziehungspersonen mal wieder gespart wird, ist ja klar. Die können sich kaum wehren... Man sollte die Entscheidenden mal für eine paar Tage auf Klassenfahrt schicken. Praxispflichtstunden für Politiker*innen fände ich eine tolle Idee...
Liebe Grüße
Andrea
Ich möchte die Maus wiederhaben... wo sie jetzt wohl steckt?
AntwortenLöschenLiebe Astrid, das war eine schöne herbstliche Woche bei Dir.
Die frühe Dunkelheit macht mir schon ein wenig zu schaffen. Ich mag das ja gar nicht.
Aber egal, da müssen wir jetzt durch, es kommen auch wieder hellere Zeiten.
Lassen wir uns nicht unterkriegen, lieben Gruß
Nicole
Das hört sich nach einer schönen Woche an. Das Laub ist hier schlagartig bunt geworden. Aber draußen sitzen geht nur mit einer Decke über den Knien.
AntwortenLöschenDass unsere Lehrer keine Klassenreisen mehr bezahlt bekommen, finde ich auch ein Unding. Aber mindestens genauso blöd ist es die Kultur noch mehr zu beschneiden. Die Politiker könnten ja mal auf ihre Gehälter verzichten, die werden nämlich immer schön bezahlt und was weiß ich noch ... oh, ich muss mich gleich wieder zügeln.
Lieben Gruß
Andrea