Montag, 6. März 2023

Zehn Alltagsdinge....

... ohne die ich nicht auskommen mag. Das ist eine Idee bzw. ein Post, die/den ich vor anderthalb Wochen bei Susanne/mamimade, der Wiener Bloggerfreundin, entdeckt habe ( sie selbst hatte etwas Ähnliches bei Pierce Brosnan gefunden ). Ich bin nach dem Lesen ins Grübeln gekommen, worauf ich in meinem Alltag nicht verzichten mag, und habe hin und her überlegt, wie Susanne es für sich auch beschreibt. Schwierig, schwierig! Denn ein etwas selbstkritischer Blick auf sich gehört da auch dazu. Aber dann habe ich entschieden, einen ähnlichen Post zu versuchen.

1. Schmuck 

Ich gehe nicht aus dem Haus, ja nicht einmal zum Frühstück in meiner eigenen Küche, ohne meinen Schmuck angelegt zu haben. Das sind zum einen meine Ohrringe, genauer Kreolen, die ich seit Jahrzehnten trage, inzwischen allerdings sehr klein und fein. Zum anderen ist das meine Halskette mit den Anfangsbuchstaben der Namen meiner beiden jüngsten Enkelinnen, garniert mit ein paar vergoldeten Perlen. Das ist sozusagen mein Amulett oder Talisman, der mir Glück bringen und mich vor Schaden schützen soll. Es ist der einzige Gegenstand, dem ich Rationalistin irgendwie magische Kräfte zuschreibe. Seit neuestem begleitet mich auch mein Witwenring mit einem Stein in dem leuchtenden Blau der Augen meines verstorbenen Mannes. Wenn er schon nicht mehr bei mir ist, dann halt ein Ding, stellvertretend neben den Gefühlen und Gedanken.



2. Blumen

Das wird niemanden überraschen. Ich brauche sie an diversen Stellen in meinem Haus, um mich wohl zu fühlen. Ich schau sie auch immer wieder an und ziehe mich an ihrer Schönheit hoch.

3. Mein "Büggel"

Der ist eigentlich ein Zumutung, so rein äußerlich betrachtet, inzwischen auch schon recht löchrig. Er ist aus einem schwarzen, vliesartigen Material, und ich habe ihn mir aus einer gewendeten Tasche von Søstrene Grene selbst genäht, nachdem mein orangefarbener Reha-Büggel vom Sommer 2017 kaputt gegangen war. Ich habe damals schätzen gelernt, so ein kaum spürbares, leichtes Teil crossover zu tragen, welches Platz für alles hat, was man so mitnimmt, wenn frau unterwegs ist. Inzwischen ist darin nur mein altes Mandarina-Duck-Portemonnaie, ein Schlüsselband mit dem Hausschlüssel ( angegurtet am Trageriemen ), Taschentücher, eine FFP2-Maske, das iPhone, manchmal mein Fotoapparat samt Objektiven & Ersatzakkus und nur noch wenn ich zur Physiotherapie gehe, ein Handtuch und eine kleine Wasserflasche. Alles in allem verursacht mir ein solches Behältnis um den Hals keine Nackenschmerzen, das ist mir wichtiger als meine Eitelkeit.

4. Make-up

Das ist seit einem halben Jahr wieder eine wichtige Sache für mich, Zeichen für die neue selfcare, die ich mir wieder gönnen kann. Ich trage seitdem jeden Morgen eine foundation, abgestimmt auf meinen Hautton, mit dem Pinsel auf, konturiere mit entsprechenden contouring sticks und concealer und tusche meine Wimpern. ( Und danach lächle ich mir selbst im Spiegel zu. )

5.Kunst

... vor allem Bildende. Nur dass ich nicht mehr in Museen renne wie früher, sondern ich mich an der, die an meinen Wänden hängt, erfreue. Und das, wie bei den Blumen, tagtäglich. 



6. Licht

.... oder genauer Lampen. Ich habe mir sogar zwei neue im letzten halben Jahr gekauft und einiges umgestellt, um die richtigen Stimmungsaufheller an der richtigen Stelle zu haben. Sie geben mir die Wärme, zumindest so ein bisschen, die einem im Alleinleben fehlt.

7. Smartphone & das MacBook

Ich brauche beides einfach, um in Kontakt mit meiner Familie und Freunden wie Nachbar*innen zu bleiben, nun mehr denn je. Außerdem ist mein Smartphone ein Fotoalbum, das ich immer mit mir trage, und mein Blog ein Tagebuch, in dem ich oft lese, wenn ich versuche, die Erlebnisse der letzten Wochen & Monate zu begreifen und zu verarbeiten.

8. Heizkissen

Wenn man Arthrose bzw. einen Bandscheibenvorfall hinter sich gebracht hat, ist das ein in meinen Augen wirksameres Mittel als Tabletten, wenn einen die Schmerzen nach Kälte oder Überanstrengung plagen. Ich habe inzwischen drei Stück, eines davon kommt immer in meinen Koffer, wenn ich verreise.

9. Carrycruiser

Einst eigentlich gekauft, um alles Notwendige rückenschonend in die Schule zu transportieren, ist er inzwischen ein unverzichtbarer Begleiter in meinem Alltag, nicht nur beim Einkauf. Ich bringe damit Pakete zur Paketannahme, aussortierte Kleider oder Bücher zu den entsprechenden Sammelstellen, Wäsche zur Wäscherei. Er begleitet mich auf den Friedhof, beladen mit Blumen, Kerzen u.a.  ( auch die Kamera ist gut darin untergebracht ). Hier ist er zu sehen ( unbezahlte Werbung ).



10. Lesebrillen

Ja, richtig gelesen, im Plural! Ich kaufe sie meist im halben Dutzend bei den dänischen Schwestern für knapp fünf Euronen, denn ich neige dazu, sie zu verlegen, zu zerkratzen, zu verlieren. Ohne sie kann ich nichts lesen, seitdem durch Operation meine Sehfähigkeit in puncto Ferne wiederhergestellt worden ist.  Vorher war es umgekehrt, aber so gefällt es mir viel besser. Toll finde ich auch, dass ich so mit Formen und Farben experimentieren kann und mein Aussehen immer ein wenig verändern, auch lässig ins weiße Haupthaar gesetzt.


Was sind eure Top Ten? Das frage ich mich wie Susanne. Vielleicht gibt es bei euch ja auch einen Post?

15 Kommentare:

  1. Ach weh, das ist eine unglaublich schwierige Frage! Lesebrillen wären hier auch dabei 😄 auch in der Mehrzahl. Zwei im Og, zwei im UG und eine in der Tasche. Und ganz bestimmter Schmuck weil da nicht unbedingt Wert dran hängt, aber Liebe und Erinnerung. Danach... Schön finde ich, dass Du Licht nennst. Ohne kann Mensch ja nicht leben. Bei mir müssten Bücher dazu. Hihi, jetzt schreibe ich hier schon einen halben Beitrag. Jetzt wünsche ich Dir erst einmal eine gute Woche und sende liebe Grüße
    Nina

    AntwortenLöschen
  2. Ja, das sind wirklich seelenwichtige und praktische Dinge, die Dir im Alltag helfen. Mir geht's ähnlich. Ohne meine Lesebrille bin ich auch verloren. Ich habe zwar auch verschiedene, aber eine ist mir die liebste.
    Was ich immer trage, ist Lippenstift. Selbst in der Pandemie unter der Maske. Kein wirklich auffallender, aber er gehört zu mir.
    Ebenfalls begleiten mich immer ein Schal, entweder aus Seide oder Wolle, je nach Temperatur und mein Ehering.
    Schönes und gemütvolles Licht finde ich auch sehr wichtig und bin oft erstaunt, wie wenig sich manche Menschen daraus machen und wie ungemütlich es dann wirkt in der Wohnung. Du hast ja wundervolle Lampen, die immer wie ein kleines Gesamtkunstwerk alles beleuchten.
    Kunst ist mir auch total wichtig und zwar besonders die in Museen und Galerien, das habe ich bei meinem letzten München Besuch wieder ganz deutlich gemerkt. Es ist auch schön zu beobachten, wie sich andere Menschen dabei verhalten und man so ein wenig mit ihnen die Eindrücke teilt.
    Ganz wichtig und täglich im Einsatz ist mein Fahrrad. Nun mit Motor seit einigen Jahren und der Burgberg schreckt mich nicht mehr, wenn ich aus der City heimfahre oder größere Mengen zu transportieren haben. Mein Rad ist mein Freund.
    Eine schöne Idee, sich das alles mal zu vergegenwärtigen. Danke für Deinen Post und die Inspiration...
    Herzlichst, Sieglinde

    AntwortenLöschen
  3. Interessant und sehr liebenswert dein Blick zum sehr persönlichen. Bei mir würden diese Zehn wieder ganz anders aussehen. Da müsste ich erst einmal ganz genau über den Tag schauen.
    Ganz liebe Grüße
    Andrea

    AntwortenLöschen
  4. ohh
    sehr interessant .. hihi
    ich glaube 10 bekäme ich gar nicht zusammen ;)
    und bei den meisten von deinen muss ich passen
    muss mal in mich gehen und überlegen ..
    liebe Grüße
    Rosi

    AntwortenLöschen
  5. Eine sehr interessante Fragerunde, liebe Astrid und eine Parallele zu 1, 4 und 8 - da das Körnerkissen - sehe ich. Natürlich gehören für mich auch Kerzen dazu. ;-)) Ohhh, den Carrycruiser hast du aus meiner Nachbarstadt, da geh ich ab und an auch vor Ort nach hübschen Sächelchen gucken.
    Lieben Gruß von Marita

    AntwortenLöschen
  6. Liebe Astrid,

    ich trage täglich einen Goldring von meiner verstorbenen Patentante mit drei kleinen Brillanten. Und Ohrringe trage ich, da wechsle ich zwischen kleinen Creolen und Steckern. Eine Kette mit einem kleinen Lapislazuli-Anhänger. Sozusagen meine Grundausstattung.

    Im Sommer kommt ein Armband von einer maritimen Marke dazu.

    Lippenstift auch wieder; nach dem ständigen Maskentragen habe ich wieder Lust darauf. Aber als ich mir letztens einen neuen von einer bestimmten Marke kaufen wollte, neee, das kann ich vor mir selbst und keinem anderen rechtfertigen: 45 Euro.

    Dann habe ich auch immer einen Strauß Blumen in der Vase.

    Das war's glaube ich auch schon.

    Viele Grüße,
    Claudia


    AntwortenLöschen
  7. Liebe Astrid,
    ein sehr interessanter Post mit Einblick ins ganz Private.
    Auch ich bin ohne meinen Schmuck nie unterwegs. Der Unterschied ist, bis auf die Uhr und die Ohrring, lege ich ihn nie ab. Auch ohne einer meiner Lesebrillen ,einem leichten Make Up, einen Schal und der immer viel zu vollen Handtasche trifft man mich nicht an...lach.

    AntwortenLöschen
  8. Liebe Astrid,
    ein sehr privater Einblick in diesem Post. Ob ich 10 Alltagsdinge zusammen bekomme weiß ich nicht so recht.
    Meinen Schmuck: Ringe, Kette und Armbänder trage ich immer, lege sie auch Abends gar nicht ab. Ohne ein leichtes Make Up, einem Schal, einer meiner bunten Lesebrillen sowie viel zu vollen Handtasche trifft man mich nicht an. Ohne meine Thermokanne mit Kaffee und meine Stiftemappe gehe ich nicht ins Büro. Ach ja ein Hauch von einem Duftwässerchen begleitet mich täglich.
    Die Grünpflanzen im Haus gehören zu mir wie die rot-weiße Deko in meiner Küche...lach.

    Das war's schon!

    Liebe Grüße

    Minika

    AntwortenLöschen
  9. Was für ein interessanter und persönlicher Einblick liebe Astrid.
    Brille, Schmuck, Make up, Handy, das muss bei mir auch sein.
    Dazu Schokolade!!! Ohne die geht gar nichts.
    Und immer ein Buch in der Handtasche.
    Ach, da kommt einiges zusammen, ich glaube, ich mache mir auch mal meine Gedanken über einen Post.
    Dir einen schönen Abend, lieben Gruß
    Nicole

    AntwortenLöschen
  10. Hallo Astrid,
    das ist eine Frage, über die man reichlich nachdenken kann!
    Du hast Dich ehrlich damit auseinander gesetzt und so einen sehr intimen Steckbrief erstellt. 10 Dinge...
    Herzlichen Dank für den Anstoß, darüber nachzudenken....
    Ich leg dann mal einen Zettel hin und schreibe auf. Als erstes: kein Schmuck *lach*
    Herzlichen Dank für einen beschwingten Moment beim Nachmittagstee!
    Elke

    AntwortenLöschen
  11. Wunderbar! So inspirierend! Es ist eigenartig schwierig sich selber so zu beobachten und zu erkennen, was es denn ist, das man im Alltag so braucht ... Bin ganz bei dir! Sehr interessante Liste. Das Licht ... das hab* ich auch!!

    AntwortenLöschen
  12. Ich habe exakt den gleichen Carrycruiser (wusste nur nicht, dass man es so nennt, wieder was gelernt... :-) wie du, nur meiner ist blau-weiß gemustert. Praktisch, weil man den Griff einklappen kann. Auf Dauer will ich mir aber so einen zulegen, mit dem man auch die Treppen hinaufkommt, mit drei Rädern, ich wohne im 1. Stock...
    Blumen und Make-up, auch viele der anderen von dir genannten Dinge, gehören für mich auch eindeutig ins Thema Selfcare. ich benutze seit Jahrzehnten Mineral-makeup, und das morgendliche Auftragen mit dem weichen Kabuki-Pinsel ist für mich immer wie ein bisschen sich selbst übers Gesicht "streicheln".
    Blumen kaufe ich mir inzwischen auch jede Woche. Da hab ich mich auch ein wenig von deinen Freitagsblumen inspirieren lassen - ok, meine sind nicht so schön und kunstvoll hergerichtet... :-))) Aber ich freu mich am Anblick.
    Kunst und Licht, ja, kann ich verstehen. Ein hübsches Arrangement, auch Dekoration, ist für mich auch "Kunst". Deine Blumensträuße sind Kunst.
    Herzliche Grüße Maren

    AntwortenLöschen
  13. Das ist sehr interessant und ich überlege, durch dich inspiriert, wie meine Zehn aussehen. Die Lesebrillen 🤓 wären auf jeden Fall dabei.
    Ein wenig gewundert habe ich mich, dass deine Nähmaschinen gar nicht auftauchen.
    Ganz liebe Grüße aus dem kleinen Dorf zwischen den Meeren
    Lydia

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Nähmaschinen gehören schon lange nicht mehr zu meinem alltäglichen Bedarf oder Gebrauch. Momentan sowieso nicht, denn sie sind überlagert mit aussortierten Stoffen. Ich versuche, seit Jahr & Tag angedacht, endlich mein Nähzimmer aufzuräumen.
      GLG

      Löschen
  14. Sehr interessant und schön zu lesen, liebe Astrid, und auch für mich inspirierend. Da geht man gleich das eine oder andere gedanklich durch :-). Auf meine Gleitsichtbrille könnte ich auch nicht verzichten. Schmuck und Make-up sind für mich nicht so wichtig, Kunst dagegen schon. Deine feinen Lampen bewundere ich immer mal wieder und ohne Heizkissen könnte ich den Winter auch nicht überstehen.
    Hab noch eine gute restliche Woche!
    Liebe Grüße
    Ingrid

    AntwortenLöschen

Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst! Ich setze allerdings voraus, dass am Ende eines anonymen - also von jemandem ohne Google- Account geposteten - Kommentars ein Name steht. Gehässige, beleidigende, verleumderische bzw. vom Thema abweichende Kommentare werde ich nicht veröffentlichen.

Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass dieser und die personenbezogenen Daten, die mit ihm verbunden sind (z.B. User- oder Klarname, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.