Meine 7. Kalenderwoche 2022

"Lesen bietet die Möglichkeit zu innerer Emanzipation..."

Charlotte Casiraghi

"Es gibt in der Querdenkerszene dieses Missverständnis, 

dass irgendjemand die aktuellen Pandemiemaßnahmen 

für kohärent oder sinnvoll hielte."

Marina Weisband

"Antifeminismus, Antisemitismus und Rassismus 

gehen in Deutschland Hand in Hand. 

Aber wer spricht groß darüber?

.....

Eigentlich ist es [... ] egal, 

wie emanzipiert eine Frau sich selbst fühlt – 

faktisch ist sie es nicht."

Mareike Nieberding

Zwecks Stimmungsaufhellung habe ich uns am Samstagabend noch türkische Pizza gemacht und anschließend haben wir ein Konzert mit Max Raabe und seinem Palastorchester bei YouTube geguckt. Das Mitsingen alter Schlager aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg verursacht bei mir immer eine Bombenstimmung und erinnert mich an die Shows, die wir zu den Geburtstagen meiner Eltern kreiert & aufgeführt haben.

Am Sonntag gab es Besuch vom Wahlverwandten. Der brachte prämierte Berliner aus seiner Bäckerei mit. Karneval steht in den Startlöchern, und er leiht sich dann immer Kostüme aus meinem Fundus, um die alten Leutchen in seinem Heim zu unterhalten. Für mich hatte er gute Tipps parat, sehr viel hilfreicher als die gesetzlich vorgeschriebene Pflegeberatung, die ich letzte Woche hatte. Außerdem gab es dazu  Aufmunterung & Zuspruch...

Puh, was wehte mir ein frischer Südwestwind entgegen, als ich am Dienstag ein paar Besorgungen im Veedel machen musste! Da zog ich mich wieder gerne in mein schönes Gehäuse zurück!

Am Nachmittag dann ein Wetterchen mit Frühlingsansinnen - aber rosa Spitzen habe ich noch nicht an der Magnolie entdecken können.

Erfreulich auch, dass es erst um sechse dunkel wird!

Sturmtief "Ylenia" hat bei uns erstaunlich wenig umgeworfen, die Nachtruhe nicht empfindlich gestört und am Donnerstag...

... so eine Art Aprilwetter beschert. Ein ganz kurzer Spaziergang war aber drin.

In der Ruhe vor dem nächsten Sturm dann noch Brot, Obst & Gemüse ( mmh, Tomaten aus der geliebten Provence! ) besorgt. Die gute Tatjana Böhmer macht jetzt eine wohlverdiente Pause von drei Wochen.

Zum Abschied gab es eine Orchidee mit der Bemerkung: "Wenn die verblüht ist, sind wir wieder da!" Wie süß!

Auf dem Heimweg habe ich bemerkt, dass die Kirschpflaume an der kleinen Kirche zu blühen beginnt ( da muss ich noch mal mit nem richtigen Fotoapparat hin! ). Anschließend gab's einen Espresso aus den neuen, hübschen Tässchen von Ittala...

Um halb vier Uhr nachmittags meldete sich Orkantief "Zeynepp" mit einem tollen Schauer an. Danach war noch ein bisschen Beinevertreten möglich, um einen Lagerkoller beim Herrn K. zu verhindern. Doch die unvorhersehbaren Böen ließen uns bald umkehren.

In der Nacht hat der Sturm zum Glück nicht mehr angerichtet, als alle marokkanischen Laternen von der Terrassenmauer zu blasen...

Das Wort zum Sonntag: ( und noch einmal Dietrich Bonhoeffer wie vor zwei Wochen )

"Daß der Dumme oft bockig ist, darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß er nicht selbständig ist. Man spürt es geradezu im Gespräch mit ihm, daß man es gar nicht mit ihm selbst, mit ihm persönlich, sondern mit über ihn mächtig gewordenen Schlagworten, Parolen etc. zu tun hat Er ist in einem Banne, er ist verblendet, er ist in seinem eigenen Wesen mißbraucht, mißhandelt. So zum willenlosen Instrument geworden, wird der Dumme auch zu allem Bösen fähig sein und zugleich unfähig, dies als Böses zu erkennen. Hier liegt die Gefahr eines diabolischen Mißbrauchs."

                                                                      Dietrich Bonhoeffer "Widerstand und Ergebung" 

DBW Band 8, Seite 26ff

Anlass für diesen Rückgriff war ein von mir verfolgter Chat mit dem Inhalt, dass der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann ein Freimaurer sei:

Da verschlägt es einem fast die Sprache...

Verlinkt mit dem Samstagsplausch bei Andrea Karminrot und dem Vorfrühlingsglück der Gartenwonne.