Meine 5. Kalenderwoche 2022

Wer ... weit abseits der Realität zeltet, 

braucht keinerlei Beweise. 

Erst recht nicht für eigene Heldentaten."

Sascha Lobo

 "Am Ende hilft vor allem eins: 

den Alltag wertschätzen."

Andrea Paluch

"Der Charakter, also die Bereitschaft, 

Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen, 

ist die Quelle von Selbstachtung."

Joan Didion

"All das Kleinliche, Trügerische abstreifen, 

das uns hindert, glücklich zu sein – 

das ist der Sinn und das Ziel unseres Lebens. 

Nur vorwärts!"

Anton Tschechow

Hier schon genug blühende Schneeglöckchen für die Vase, und die jüngste Enkelin schickte einem schon wieder Bilder aus dem Schnee! Wie ich sie beneidete!( Ich bin mir aber sicher, sie könnte sich in unserem Garten nicht einkriegen vor lauter Blümchenpflückerei... )

Herrlich, wenn Sonnenstrahlen einen morgens beim Aufstehen begrüßen! Da ist frau gleich viel motivierter, den Terrassentisch für den 12tel Blick umzudekorieren.

Ein frisches Lüftchen wehte zwar, aber gegen das Kratzen im Hals schützte sehr angenehm der schöne Schal von Andrea. Danach haben wir uns mit dem "Concierto Andaluz" von Joaquin Rodrigo noch mehr aufgewärmt, zu sonnig, diese Töne:

Da der Herr K. einen Murmeltiertag hatte, war es nichts mit dem Rausgehen ( bis auf kurze Abstecher auf die Terrasse ), ...

... stattdessen gab es ein sehr verspätetes Kaffeestündchen in der Bibliothek. Mer muss och jünne künne, och sich selvs.

Gegönnt habe ich dem Gefährten auch eine Lieferung mit den gigantischen, weißen, italienischen Bohnen, die er so mag, und die hier in den Supermärkten nicht mehr zu bekommen sind. In dieser Form holt man sich Corona gerne ins Haus.

Am Mittwoch haben wir im Schlafzimmer im 1. Stock mit Blick auf den Himmel voller heiterer Wölkchen gefrühstückt. Und zum ersten Mal in diesem Winter habe ich die Knospen der Magnolie "gescannt". Es ist doch grade erst Anfang Februar! Doch die Sehnsucht ist groß, so vieles entbehrt frau inzwischen...

Zu unserem Leidwesen war am nächsten Tag der blaue Himmel schon wieder Geschichte. Ich hab dann mal die Nähwerkstatt wieder aufgemacht.

Am Freitagvormittag fielen doch tatsächlich wieder Sonnenstrahlen ins Wohnzimmer. Aber das blieb dann nur ein flüchtiges Intermezzo.

Auf der Haupteinkaufsstraße warfen Sturmböen am Nachmittag so einiges um. Da hab ich mich lieber wieder ins Nähzimmer verkrochen. Das Nähen half auch über manch andere Irritationen in dieser Woche hinweg. Und ich bin froh, dass ich den Wünschen des Herzenskindes endlich nachgekommen bin...

Auch dem Herrn K. habe ich einen Wunsch erfüllt und ihm zum Freitagsfisch Matjes eingelegt (  das Rezept ist von hier ). Ich hab mal meine Komfortzone beim Kochen verlassen und einen Speiseplan mit Neuerungen aufgestellt.

Den Abend haben wir dann mit Bill Evans ausklingen lassen ( hier bei YouTube zu finden ). Und heute früh? Entgegen anders lautenden Wettermeldungen erwartete uns ein frisch geputzter Himmel nach stürmisch-regnerischer Nacht.

Das Wort zum Sonntag:

"Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit.

Gegen das Böse läßt sich protestieren, es läßt sich

bloßstellen, es läßt sich notfalls mit Gewalt verhindern, das

Böse trägt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich, indem

es mindestens ein Unbehagen im Menschen zurückläßt. Gegen

die Dummheit sind wir wehrlos. Weder mit Protesten noch mit

Gewalt läßt sich hier etwas ausrichten; Gründe verfangen

nicht; Tatsachen, die dem eigenen Vorurteil widersprechen,

brauchen einfach nicht geglaubt zu werden – in solchen Fällen

wird der Dumme sogar kritisch, und wenn sie unausweichlich

sind, können sie einfach als nichtssagende Einzelfälle beiseite

geschoben werden. Dabei ist der Dumme im Unterschied zum

Bösen restlos mit sich selbst zufrieden, ja, er wird sogar gefährlich,

indem er leicht gereizt zum Angriff übergeht. Daher ist

dem Dummen gegenüber mehr Vorsicht geboten als gegenüber

dem Bösen....

Dietrich Bonhoeffer "Widerstand und Ergebung" 

DBW Band 8, Seite 26 

Diese Aussage - wie so viele aus jenen unseligen Zeiten - werden heute genutzt von jenen, die sich  gemein machen mit Menschen der gleichen Gesinnung wie die der Mörder des Dietrich Bonhoeffer. Damit zeigen sie, wie glänzend sie es inzwischen verstehen, sich die Mittel ihrer Kritiker anzueignen, ihren Sinn umdrehen, sich damit ins richtige Licht rücken und die Kraft der Ideen & Anschauungen ihrer Kontrahenten gegen diese selbst wenden, sprachlich, idiomatisch. Diese totale Verrückung der Sprache, das ist, was mich in diesen Zeiten mehr deprimiert als alles andere. Oder solche Vergleiche, wie sie dieser Bernd im Thüringer Landtag von sich gegeben hat. ( Zum Glück gibt es da auch Kontra. )

Verlinkt mit Andreas Samstagsplausch und den Winterfreuden bei der Gartenwonne.