Samstag, 18. August 2018

Meine 33. Kalenderwoche 2018


Am Mittwoch waren es genau zwei Jahre her, dass meine Goldschätze ihre Geburtsstadt verlassen haben. Aber ihr Herz schlägt immer noch für die Stadt am Rhing bzw. ihr Veedel, in dem sie geboren sind. Deshalb musste am Montagmorgen auch ein Bummel über die Neußer Straße sein.

Nach dem Mittagessen gab es dann tatsächlich die angekündigten Schauer mit einem kleinen Höhengewitter. Überraschung! 26 Liter Regen immerhin, fast drei Mal so viel wie im ganzen vergangenen Monat.

Nach einer halben Stunde schien dann auch schon wieder die Sonne.

Den frohen Morgen beginnt man doch mit einem langen Frühstück, oder?

Nicht nur die vielen kleinen Schauer bringen die Pläne für den Tag durcheinander. Da wird eben ganz viel miteinander im Haus unternommen - eine intensive Oma - Enkelkind - Zeit!

Und wenn schon kein Besuch in der Eisdiele: Bei Oma gibt es auch welches aus dem Vorrat im Keller!

Am Mittwoch hieß es dann schon wieder Abschied nehmen! Aber wir sehen uns in anderthalb Wochen ja wieder. Und da in fünf Tagen die große Schwester auf Omaurlaub kommt, habe ich mich anschließend schon einmal meiner Sommerpost gewidmet.

Immerhin habe ich alle Umschläge fertig und eine Menge Ideen durchgespielt. Aber hinterher war ich schweißgebadet, nicht, weil das kreative Tun so anstrengend war, sondern wegen der ekelhaften Schwüle, die die absolute Zahl von 24°C , an diesem Tag vom Wetterdienst für Köln erhoben, einfach nicht wiedergeben kann. Ich fühlte mich so was von bestätigt, als die Tochter - seit zwei Jahren ja an die klimatischen Verhältnisse in München gewöhnt - auch ordentlich stöhnen musste. Im Netz ernte ich ja doch immer wieder mal Unverständnis dafür, wie sehr mich dieses köln-typische Sommerwetter fertig macht...

Am Freitag meinte es der Himmel wieder gut mit uns und weckte mich mit gleichmäßigem Regengesang. 10 Liter Wasser pro Quadratmeter für unseren Garten, immerhin! 
Da habe ich dann auch gleich mein "Atelier" durchlüften können und weiter an meinen Collagen für die Sommerpost gearbeitet, nachdem ich am Tag vorher alles in groben Zügen konzipiert hatte. 



Ein angenehmes Gefühl, schon eine Woche vorher fertig zu sein, bis ich mit dem Verschicken dran bin! 

Ich selbst habe in der vergangenen Woche natürlich auch wieder erfreuliche Post bekommen: 


Einmal von Birgitt, die, angeregt durch einen Zeitungsbeitrag, sich mit der Metamorphose der Schmetterlinge ( Andreas Monatsmotto! ) gestalterisch auseinandergesetzt und so schöne Ergebnisse erzielt hat. Ich habe mich so gefreut, dass ich ein Exemplar davon bekommen habe. Danke dir, du Liebe! 
Die zweite Post ist weitaus profaner, aber hat zu einem ähnlichen Gefühl verholfen, denn damit ist auch die letzte Erbsache, in die ich unerfreulicherweise verwickelt war, zwei Wochen vor Ablauf der Frist ( 2. Todestag meiner Ma ) auch endlich so geregelt, wie es meine Eltern haben wollten. Jetzt dürfte ich Ruhe haben vor der Erberei, hoffe ich...

Sommerpost ist natürlich auch noch eingetroffen:



Annette hat ihre "Traumreise" nicht nur collagiert, sondern auch in bemerkenswert schöner Schrift für uns in Worten zu Papier gebracht ( ich bin beeindruckt! ). Auch dir ein herzliches Dankeschön!


Source

Genau so! Und so funktioniert guter Journalismus, von dem ich überzeugt bin, seit ich mit meiner Freundin vor fünfzig Jahren an meinem Gymnasium ( einer privaten, von Nonnen betriebenen Schule übrigens ) eine eigene Schülerzeitung initiiert habe. In die professionellen und rechtlichen Gepflogenheiten führte uns damals ein junger Referendar mit entsprechender Vorbildung ein ( der selbstredend natürlich nah seinem 2. Staatsexamen nicht an der Schule bleiben durfte ). Was Zensur bedeutet, durften wir bei jeder Ausgabe erfahren, die wir vorher der Obernonne vorlegen mussten, was immer wieder unsere Argumentations- und Widerstandskraft aufs höchste gefordert hat. Alleine die Diskussion über das christliche Erziehungsideal habe ich bis heute nicht vergessen. Aber auch, dafür einzustehen, was man als Wahrheit erfahren hat. 

Der Verlust der Wahrheit - das ist eine der Krisen, die unsere Welt derzeit vielerorts befällt, auch in Staaten, in denen man das nie für möglich gehalten hat. "Denken Sie daran: Was Sie sehen und was Sie lesen, ist nicht das, was passiert"( Kansas City, Juli 2018 ), dieser Gehirnwäsche unterzieht der derzeitige Leader des freien Westens sein Anhänger, immer und immer wieder.

350 freie Medien in den Vereinigten Staaten haben sich in dieser Woche gegen die ständige Verunglimpfung durch den Präsidenten gewehrt. "Freie Medien durch staatlich kontrollierte zu ersetzen, sei stets eine der ersten Ziele eines korrupten Regimes bei der Machtübernahme in einem Land", schrieb die 1872 gegründete Zeitung "The Boston Globe".

"Wenn ich zu wählen hätte zwischen einem Volke mit einer Zeitung und ohne eine Regierung – und einem Volke mit einer Regierung, aber ohne eine Zeitung, – so würde ich mich unbedingt für Ersteres entscheiden!", hat Thomas Jefferson, 3. Präsident der Vereinigten Staaten, am 16. Januar 1787 in einem Brief geschrieben. Sein Nachfolger heute als 45. Präsident scheint sich für die zweite Variante entschieden zu haben, indem er sich anmaßt, das Volk zu sein, gegen das sich die Presse feindselig verhält.

Die Aktion hat natürlich auch wieder ihre Kritiker. Das gehört dazu. Und ja - der Präsident darf sich auch darüber beschweren! Er muss allerdings auch den Gegenwind aushalten. Kann er das nicht, wie es aussieht, dann ist er am falschen Platz.

Als kritisch betrachte auch ich an dieser Aktion, dass sich die amerikanische Presse damit auf den Kulturkampf eingelassen hat, den Populisten generell ja ständig vom Zaun brechen, und Herr T. als solcher sucht ja ständig den Konflikt, innerhalb wie außerhalb seines Landes. Wenn man darauf reagiert, spielt man SEIN Spiel, lässt sich zum Statisten degradieren in seiner Show, statt eigene Themen zu setzen. Solches erleben wir ja auch im eigenen Land, in dem EIN Thema zum alleinigen in den Medien gemacht wird und alles sich, auch in der Politik, nur noch darum dreht und dabei so viele wesentliche Fragen des Zusammenlebens außen vor bleiben. Das lähmt.



Verlinkt mit Andrea Karminrots Samstagsplausch, der Post-Kunst-Sammlung und Ghislanas Naturdonnerstag

16 Kommentare:

  1. Der Journalismus-Spruch ist wirklich gut! Die von dir beschriebenen Zustände in den Staaten lassen mir die Dystopie (Vox) die ich gerade lese, gar nicht so unrealistisch erscheinen...
    Um Deine Enkelzeit beneide ich dich sehr...
    Liebe Grüße
    Andrea

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  2. Schöne Enkelzeiten waren und kommen bei Dir. Das freut mich sehr für Dich.

    Das mit dem Spiel von Herrn T. jedoch ist nur zu wahr. Man muss verdammt aufpassen, dass man keine Spiele mitspielt, die nicht wirklich die eigenen sind....
    Schönstes Wochenende wünscht Sieglinde

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  3. Ein Klassespruch.... und er ist so wahr.... Ja die lieben Amerikaner! Ich warte immer noch darauf, dass ich eines lieben Tages aufwache und der Spuk endlich vorbei ist!!
    Eine schöne Woche liebe Astrid, besonders auch mit so liebem Besuch!! Ich habe gestern wieder einen kurzen Abstecher in mein München gemacht <3 ich liebe diese Stadt!
    Hab noch ein wunderbares Weekend, drück dich lieb
    Christel

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  4. Liebe Astrid! Das sieht nach wunderbarer Enkelheit aus... und Deine Sommerpost sieht ja schon jetzt sehr, sehr vielversprechend aus.. meine Collagen sind auch fertig: Persönlicher Gruss und Umschlag fehlen noch.. aber das schaffe ich bis anfangs September.. ich bin sehr beeindruckt von Annettes Schrift: ein Traum! Alles, alles Liebe für Dich und herzlichste Grüsse vom Thunersee - Veronika

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  5. Es heisst, es regnet draussen. Was muss man da nachschauen? Es sagt ja niemand etwas anderes. Ausser die Verschwörungstheoretiker natürlich. LG von Regula

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  6. Der Journalisten-Spruch spricht mir ganz aus der Seele.
    Zumindest hattet ihr Regen! Ansonsten kenne ich, nach viel durchlebter Zeit im Dampf des Stuttgarter Kessels, unangenehmes Sommerambiente.
    Es freut mich, dass du schöne Oma-Tage genießn konntest.
    Mit vielen Grüßen,
    Karin

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  7. Ein toller Spruch! Sich seine eigene Meinung bilden, ist ja nicht jedem gegeben. Manch einer möchte blind sein...

    Deine Woche war dich schön. Die Enkel um sich zu haben, stelle ich mir sehr unterhaltsam vor. Aber soweit bin ich noch nicht. Ich kann dich mit dem Wetter wohl verstehen. Auch wenn es mir gefällt, dass es so schön warm ist vermisse ich den Regen in unserer Stadt. Nicht ein Tropfen ist bisher gefallen.
    Hab einen schönen Sonntag
    Andrea

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  8. ich muss aufpassen, dass ich den rechten Journalismus auch weiter verfolge. Oft ertappe ich mich dabei nicht mehr richtig hin zuhören was der Präsident verbreitet.Wie wahr ist da der Spruch: denken Sie.......
    einen schönen Sonntag wünscht
    heiDE

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  9. ...so viel Regen, liebe Astrid,
    darum beneide ich dich wirklich, hier gab es wieder nur den Tropfen auf den heißen Stein, und um die schöne Zeit mit der Enkelin auch...ich hatte schon befürchtet, dass meine Karte gar nicht angekommen ist, aber da ist sie ja, gut...die Einblicke in deine Collagen gefallen mir gut, es ist wieder so eine Vielfalt in den einzelnen Gruppen entstanden, das ist toll,

    liebe Grüße Birgitt

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  10. Der Journalismus Spruch ist toll! Danke!

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  11. der spruch ist so klasse, dass ich ihn mir hübsch abschreiben und an die wand hängen werde!!
    ich beneide dich sehr, sehr um den regen. wir hatten mal wieder die ganze woche nicht einen einzigen tropfen. die bauern und gartenbaubetriebe sind echt am verzweifeln. auch wenn mal eine dunkle wolke am himmel ist, hier zwischen harz und heide will sie sich einfach nicht abregnen.
    und jetzt freust du dich ganz sicher auf den freitag!
    liebe grüße
    mano

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  12. Enkelzeit und so viel Regen - das ist schön! Bei uns will es tagsüber einfach nicht unter 30 C werden, das sind jetzt drei Monate mit fast nur über 30 C und kaum Regen. Mir reicht das wirklich.
    Ich kenne ja die zensierten Medien sehr gut aus eigener Erfahrung. Allgemein steht es momentan schwierig um den Journalismus und das hat auch viel mit Geld zu tun. Es gibt nur noch wenige Zeitungen/Zeitschriften, die sich ein eigenes Rechercheteam leisten können oder wollen. Viel zu oft werden allgemeine dpa-Meldungen einfach übernommen.
    Liebe Grüße

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  13. Ein guter Spruch, ich schließe mich da an.

    Es tut mal wieder gut bei dir zu lesen, was ich in den letzten Monaten alles zu hören bekommen habe, da mußte man sich tatsächlich fremd schämen.

    Jeder meint, er bekommt zu wenig.

    Ich hoffe, wir bekommen jetzt auch Regen. Die Blumen auf den Blumenfeldern sind vertrocknet, es ist ein Jammer, die Erde knochentrocken und ich habe den Eindruck, dass der Schneeball mit den Beeren, den ich geholt habe, mir dankbar ist, dass er im Wasser stehen kann.

    Die Hitze hat mir weniger ausgemacht, auf dem Fahrrad weht ein kühler Wind und ich habe mich über das schöne Wetter auf dem Bodensee schon gefreut, es war ideal zum Segeln und zum Baden.
    Aber gut ist diese Klimaveränderung auf keinen Fall.

    Mit lieben Grüßen Eva

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  14. Wie schön, deine genähten Sachen am Kind zu sehen.
    Zum Glück komme ich mit dem Sommer gut klar, bei uns am See ist das auch einfacher als in einer Grossstadt.
    L G Pia

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  15. Liebe Astrid,
    die Zeit mit den Enkeln zu verbringen ist bestimmt klasse.
    Ich habe es Mittwoch mit meinem Sohn gemacht, einen ganzen Tag nur er und ich, war toll.
    Und Eis muss jede Oma einfach im Gefrierschrank haben...
    Deine Sommerpost schaut verheißungsvoll aus.
    Und ab morgen soll es ja kälter werden, da kannst Du wieder durchatmen.
    Ganz lieben Gruß
    Nicole

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  16. Was für eine schöne Woche, um den Regen beneide ich dich aber richtig, hier seit Wochen nix richtiges..., heute abend 8 Minuten... Die haben nicht mal den Staub abgespült... Fein, deine Enkelzeit... Liebste Grüße Ghislana

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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