Jeder kennt sie aus dem Kunstunterricht der Oberstufe als Ikone des Surrealismus: die Pelztasse, zu Hause im New Yorker MoMA. Und wenn nicht die, dann vielleicht noch jenes Foto von Man Ray, auf dem eine schöne, junge Frau nackt hinter einer Druckerpresse steht, den Unterarm mit Druckerschwärze eingefärbt und so erhoben, dass die Hand die Stirn verdeckt ( "facepalm" würde das heute wohl heißen...). Das ist es dann auch fast schon, was man mit ihr bewusst verbindet: Meret Oppenheim, jene deutsch-schweizerische Künstlerin der Moderne, deren Geburtstag sich morgen zum 104. Mal jährt.
Meret Elisabeth Oppenheim kommt also am 6. Oktober 1913 in Charlottenburg, heute zu Berlin gehörig, auf die Welt.
Ihr Vater ist der Arzt Erich Alfons Oppenheim, aus einer assimilierten jüdischen Familie stammend, vom russischen Zaren einst geadelt, zum Protestantismus übergetreten und in der Uckermark gelandet.
Ihre Mutter Eva Wenger hingegen ist Schweizerin, Krankenschwester von Beruf, Tochter von Lisa Wenger-Ruutz, die als eine der ersten Frauen die Kunstakademie in Düsseldorf besucht hat und eine populäre Kinderbuchautorin in ihrer Heimat ist. Eine Schwester Evas, Ruth Wenger, Konzertsängerin & ebenfalls Malerin, ist einige Jahre mit Hermann Hesse verheiratet gewesen, später mit dem UFA-Schauspieler Erich Haußmann ( Großvater von Leander Haußmann ).
Über diese mütterliche Familie taucht das Mädchen Meret - die ihren Namen übrigens vom Meretlein, dem Hexenkind aus Gottfried Kellers Künstlerroman "Der grüne Heinrich", her hat - in die Welt der Kunst ein. Mit Ausbruch des 1. Weltkrieges hat die Mutter nämlich mit dem einjährigen Kind bei ihren Eltern in Delsberg im Berner Jura Zuflucht gesucht, während der Vater vorerst in Grenznähe in Steinen bei Lörrach in der gerade übernommenen Villa mit Arztpraxis in der Eisenbahnstraße bleibt, aber später auch als Feldarzt in Lazaretten eingesetzt wird. Schwester Kristin kommt 1915 in Basel zu Welt. Auch später wird Meret viel Zeit bei den geschätzten Großeltern im Sommer in Carona (Tessin) verbringen, wo die ein Haus besitzen.
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Nach Kriegsende - die Familie erhält 1919 Zuwachs durch Bruder Burkhardt - geht Meret in die Volksschule in Steinen, besucht anschließend die Oberrealschule im benachbarten Schopfheim, eine Privatschule in Zell, die Rudolf-Steiner-Schule in Basel ( die im Halbjahreszeugnis 1928 lobend ihre Phantasie und ihre Kreativität erwähnt ), das Mädcheninternat der Herrnhuter in Königsfeld im Schwarzwald und die Oberschule in Lörrach - die lange Liste macht deutlich: eine einfache Schülerin ist sie offensichtlich nicht. Deutsch, Geschichte, Zeichnen und Naturkunde mag sie, Mathematik, Physik und Chemie bleiben ihr fremd. Berühmt ist ihre Lösung einer mathematischen Gleichung.
Der großbürgerliche Lebensstil der Oppenheims in ihrem südbadischen Haus, vor allem die Gäste dort, prägen sie mehr. Der berühmteste darunter ist der Psychoanalytiker Carl Gustav Jung aus Zürich, für dessen Erkenntnisse sich der Vater sehr interessiert. Er vermittelt ihr die Lehren Jungs, seine Vorstellungen der Traumdeutung und die Archetypen des Männlichen wie Weiblichen. Meret beginnt schon als Vierzehnjährige ihre Träume aufzuschreiben. Bei den Großeltern kommt das Mädchen u.a. in Kontakt mit den Dadaisten Emmy Hennings & Hugo Ball. Wenig verwunderlich, dass Meret für sich eine künstlerische Existenz im Kopf hat.
"Unkonventionalität" und "natürliche Intelligenz" bescheinigt der vom Vater wegen der Schulprobleme zu Rate gezogene C.G. Jung dem jungen Mädchen. Und das Gutachten beim Graphologen, das die Mutter bestellt hat, urteilt: "Es ist viel Widerspruch in ihr: einerseits sehr selbständig, andererseits hilflos tastend; einmal hat sie sehr hohe Ziele und den Glauben an sich, dann ist sie wieder ganz mutlos am Boden."
Schließlich sehen die Eltern ein, dass die Matura nicht das Ziel für ihre älteste Tochter sein kann und nehmen sie vorzeitig 1931 aus der Schule. "... beide Eltern waren immer sehr bereit, auf uns zu hören und uns zu verstehen, da hatten wir's sehr gut", wird der Bruder später berichten. "Ja, also dass sie Meret mit ihrer Freundin nach Paris ließen, in diesen Sündenpfuhl, das war großartig..."
Dass man seine minderjährige Tochter so einfach ziehen lässt, ist in jenen Tagen tatsächlich nicht üblich. Die Großmutter Lisa beschwört denn auch ein unruhiges Leben durch "Himmel und Hölle" für die Enkelin herauf. Für Meret wird es sich erst einmal als richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt herausstellen...
Meret mit Irène Zurkinden Source |
Im Mai 1932 steigt sie also mit der älteren Freundin und Malerin Irène Zurkinden in den Zug Richtung Paris. Dort nimmt sich ein Zimmer im Hotel Odessa auf dem Montparnasse. Merets Französischkenntnisse sind eher dürftig, die Verständigung ist deshalb eher holprig, was sie jedoch nicht davon abhält, als erstes Ziel den Künstlertreffpunkt "Café du Dôme", anzustreben, noch bevor sie sich in der "Academie de la Grande Chaumiere" einschreibt.
Diese Akademie, von der Schweizer Malerin Martha Stettler, ihrer baltischen Malerfreundin Alice Dannenberg und Claudio Castelucho geleitet, besucht sie nur gelegentlich. Die angebotenen Kurse langweilen sie schnell, die Kontakte in Galerien und Cafés hingegen öffnen ihr die Türen in die Pariser Bohème.
Über den Schweizer Künstler Hans Arp lernt sie den Landsmann Alberto Giacometti kennen, der sie seinerseits wieder mit dem Surrealistenzirkel um André Breton bekannt macht. Merets Schönheit, Intelligenz, Lebenshunger und Freiheitsdrang gefällt dieser eitlen Männerschar ( "Artusrunde" ), die immer auf der Suche nach neuen kindlichen Musen und weiblichem Publikum ist ( vergleiche hier ). Ihr Typ der Garçonne ist gefragt und hat ikonografische Qualitäten.
1934 entwickelt sich eine, über ein halbes Jahr dauernde, intensive Liebesbeziehung mit Max Ernst, den Meret auf einem Fest kennengelernt hat. Man Ray fotografiert sie im gleichen Jahr für seinen bereits erwähnten Bildzyklus "Érotique voilée", was ihren Ruf als "Muse der Surrealisten" weiter festigt. Im "Café de Flore" wiederum trifft sie auf Pablo Picasso und Dora Maar. Nach Hause schreibt sie über ihre Art des Kunststudiums außerhalb des akademischen Lehrbetriebs: "Aber ich weiß jetzt, warum es nicht unnötig ist hier zu sein. Denn wenn ich auch nicht einen speziellen Lehrer habe, so habe ich doch viele, dadurch, dass ich hier viel sehe und höre."
1934 entwickelt sich eine, über ein halbes Jahr dauernde, intensive Liebesbeziehung mit Max Ernst, den Meret auf einem Fest kennengelernt hat. Man Ray fotografiert sie im gleichen Jahr für seinen bereits erwähnten Bildzyklus "Érotique voilée", was ihren Ruf als "Muse der Surrealisten" weiter festigt. Im "Café de Flore" wiederum trifft sie auf Pablo Picasso und Dora Maar. Nach Hause schreibt sie über ihre Art des Kunststudiums außerhalb des akademischen Lehrbetriebs: "Aber ich weiß jetzt, warum es nicht unnötig ist hier zu sein. Denn wenn ich auch nicht einen speziellen Lehrer habe, so habe ich doch viele, dadurch, dass ich hier viel sehe und höre."
Ihr Atelier ist das Hotelzimmer am Montparnasse, wo sie an Zeichnungen, Gemälden, Collagen, Objekten arbeitet und Gedichte schreibt. Um sich über Wasser zu halten, entwirft sie für die Modedesignerin Elsa Schiaparelli Schmuckstücke, Unterwäsche, zum Teil sehr ausgewählte Kleidungsstücke, auch das Modehaus Rochas nutzt ihre Dienste. So ist auch ein mit Pelz umhüllter Armreif entstanden, den sie trägt, als sie 1936 in einem Pariser Café Picasso mit seiner Geliebten trifft. Das Gespräch darüber habe sie zur berühmten Pelztasse inspiriert.
"Für mich war dieses Ding, als ich es damals machte, eins unter anderen. Ob ich ein Bild machte, auf die ich Knöpfe klebte, oder diese Idee realisierte mit dieser Tasse – es war übrigens eine Tasse, ein Teller und ein Löffel, den ich mit einem ganz feinen Gazellenpelz überzogen hatte, den ich ganz zufällig zu Hause hatte –, es war ein Ding unter anderen. Nur hat es eben diesen plötzlichen und mir eigentlich unerwarteten Erfolg gehabt, mehr als andere für mich gleichwertige Sachen, die ich gemacht habe. Was mich gereizt hat, als ich diese Idee hatte: der absolute Gegensatz von Pelz und Porzellan. Und all diese Auslegung, die jetzt da gemacht wird, diese ganzen erotischen Auslegungen, da habe ich nicht im Traum dran gedacht. Ich fand das nur komisch, eine Tasse mit Pelz. Also gut, von mir aus können Sie auslegen, wenn sie wollen!" (Quelle hier)
Das "Déjeuner en fourrure" wird zum meist zitierten Kunstwerk des Surrealismus werden. Es wird noch im selben Jahr von Alfred Barr jr. für die Sammlung des Museum of Modern Art in New York gekauft, für das er per Scheck eine Anzahlung von fünfzig Dollar an Meret leistet ( für den insgesamt auf tausend Dollar veranschlagten Preis ). Die Pelztasse wird auch zum ewigen Markenzeichen für die junge Künstlerin. Ihr sei damals ein Etikett angeheftet worden, wird sie sich später immer wieder beschweren.
"Ma gouvernante, my nurse, mein Kindermädchen" (1936) Source |
Auch die Festlegung als exzentrisches Model, als Muse, als weibliches Objekt ewigen Begehrens schränkt sie, die Autonome, ein. Mit "Ma gouvernante, my nurse, mein Kindermädchen" meutert sie auf ihre Weise gegen die Fesseln weiblicher Rollenzuschreibung. Und gönnerisch schreibt Max Ernst: "Schau an, wie uns das Meretlein über den Kopf gewachsen ist."
Als es keine Zukunft mehr für die Künstlerin an der Seine gibt, kehrt sie 1937 nach Basel zurück und schließt sich der antifaschistischen Künstlergruppierung 33 an.
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Die politischen Verhältnisse in Deutschland haben das gesamte Leben der bis dahin wohlsituierten Familie Oppenheim einschneidend verändert: Der Vater ist 1936 in die Schweiz emigriert, nachdem er vom damaligen Bürgermeister Steinens rechtzeitig informiert worden ist, er stehe "auf der Liste". Den Bruder hat man schon 1932 zu schützen versucht, indem er von einer ledigen Verwandten adoptiert worden ist, um den Namen Wenger tragen zu können. Inwieweit das alles auf Meret Einfluss hat, weiß ich nicht zu sagen.
Deren persönliche und schöpferische Krise hält bis zu 18 Jahre an. Ihr Selbstwertgefühl ist angeschlagen, sie leidet an Depressionen, ihre materielle Situation ist angespannt, denn der arbeitslose Vater kann sie nicht mehr unterstützen...
Die Steinfrau (1938; das Werk gilt als Sinnbild für ihre Erstarrung und Ohnmacht in jener Zeit ) Source |
1945 lernt sie in Basel Wolfgang La Roche kennen, einem verarmten Zweig der großbürgerlichen Baseler Familie zugehörig, Filmemacher, Drehbuchautor, Musiker, kein wirklicher Künstler, aber ein musischer Mensch mit großem Freundeskreis und einem Motorrad ausgestattet, auf dem Meret in jenen Tagen gerne mit ihm herumfährt.
Merets Situation verbessert sich etwas, als sie 1949 Wolfgang La Roche heiratet. Sie fühlt sich laut eigenen Aussagen gegenüber der späteren Herausgeberin ihrer literarischen Werke, Christiane Meyer - Thoss, gesellschaftlich aufgehoben, aber ganz und gar nicht eingeengt von diesem Mann. Sie lebt mit ihm in Bern, Thun und Oberhofen.
Im gleichen Jahr bekommt sie über Arnold Rüdlinger zusätzlich Kontakt mit der Berner Kunstszene um Daniel Spoerri, Dieter Roth und Jean Tinguely. 1950 fährt sie auch wieder nach Paris, um die Freunde aus den Dreißiger Jahren zu treffen, ist aber enttäuscht, sind diese doch ihrer Meinung nach in ihrem "Jargon" gefangen.
Und dann kann sie sich mit einem Schlag 1954 aus der Festlegung auf die Muse, der Reduktion auf die "weibliche Künstlerin", die Geringschätzung für sich selbst, befreien:
"Die Krise verging fast von alleine. Das war ein innerer Vorgang, der von einer zur anderen Sekunde vorüber war. Ich konnte in jener Nacht nicht schlafen, weil ich wusste, dass fortan alles anders wird".In ihrem neuen Atelier in Bern schafft sie ab jetzt wieder intensiv mit der ihr eigenen Fantasie und der früheren Experimentierlust neue Objekte, Skulpturen, Zeichnungen, Ölgemälde, Assemblagen, Collagen, Mode, Schmuck, Möbel und Gedichte. Ihr Werk entzieht sich dabei jeglichem stilistischen Einordnungsversuch, denn Meret nutzt verschiedenste Techniken und unterschiedlichste, oft natürliche Materialien. 1956 entstehen Kostüme und Masken für Daniel Spoerri - mit dem sie eine zeitweilige Liebesbeziehung verbindet -, der Picassos Theaterstück "Wie man Wünsche am Schwanz packt" inszeniert.
In ihrem Atelier in Oberhofen/Thuner See ( 1958 ) |
1959 inszeniert sie selbst ein "Frühlingsfest", bei dem Feiernde Langusten, Tartar und kandierte Veilchen auf dem Körper einer nackten Frau verspeisen. Max Ernst drängt sie zu einer Wiederholung anlässlich der "Exposition internationale du Surréalisme" in einer Pariser Galerie - es wird ihre letzte Ausstellung mit den Surrealisten.
1967 hat sie in Stockholm die erste große Retrospektive im Moderna Museet. Im Dezember des Jahres stirbt ihr Mann, mit dem sie bis dahin eine offene Beziehung gelebt hat, und sie zieht endgültig nach Bern, mietet aber ab 1972 auch ein Atelier in Paris.
Einladung zur Eröffnung einer Ausstellung in der Galerie Suzanne Visat in Paris, 1973, Source |
"Es gibt keine männliche Kunst oder weibliche Kunst ", konstatiert Meret Oppenheim immer wieder. "Kunst ist androgyn." Und daran arbeitet sie sich ab. Auch jetzt, als es mit ihr steil aufwärts geht.
Ihre erste große Ausstellung in der Schweiz hat sie 1974 in Solothurn und Winterthur, da ist sie schon 60. Es folgen New York ( Marian Goodman Gallery ), Rom ( Galleria Pieroni) und schließlich 1982 die Documenta 7 in Kassel, in dem Jahr, in dem sie auch den "Großen Preis der Stadt Berlin" erhält.
Im Jahr zuvor sind auch ihre Gedichte zusammen mit Serigraphien unter dem Titel "Sansibar" veröffentlicht worden.
Bei der Preisverleihung in Basel 1975 Source |
Der Mann projiziere seine weiblichen Anteile auf die Frau, um sie in ihr zu verachten, so wie die Frau ihre männlichen Anteile auf ihn projiziere, um sie in ihm zu verehren. "Das ist auch der Grund, warum Frauen sich gegenseitig nicht schätzen, nicht schätzen können. Einen Unwert kann man nicht schätzen." Und dann noch: "Bei den Künstlern ist man es gewöhnt, dass sie ein Leben führen, wie es ihnen passt – und die Bürger drücken ein Auge zu. Wenn aber eine Frau das gleiche tut, dann sperren sie die Augen auf. Das und vieles andere muss man in Kauf nehmen." -
"Die Freiheit wird einem nicht gegeben, man muss sie sich nehmen", bilanziert sie.
1983 wird in Bern auf dem Waisenhausplatz ein Brunnen nach ihren Plänen aufgestellt, der von Presse und Bevölkerung kontrovers diskutiert wird. Er gilt als "bildmächtigster Ausdruck ihres Naturinteresses", erwachsen in jenen Sommern der Kindheit im großelterlichen Haus im Tessin.
Hier ein wunderbarer Film über diesen Brunnen:
Hier ein wunderbarer Film über diesen Brunnen:
Auch der französischen Hauptstadt, der sie eigentlich immer verbunden geblieben ist, vermacht Meret mit der "Fontaine de la Spirale" ein Geschenk für das Stadtbild ( "Jardins de l’ancienne école Polytechnique" ).
An ihrem 72. Geburtstag prognostiziert die Künstlerin: "Ich sterbe noch mit dem ersten Schnee". Ihr Neffe erzählt in diesem Interview dazu:
"Als sie 36 war, hatte sie einen Traum: Sie sass in einem Raum an einem Tisch, eine Figur kam herein, und sie dachte, das ist der Tod. Er kam an den Tisch und kehrte eine Sanduhr um, welche auf dem Tisch stand. Sie interpretierte dies als Halbzeit."Tatsächlich erleidet sie im November 1985, anlässlich einer am nächsten Tag stattfindenden Vernissage zu ihrem Buch "Caroline" in einer Galerie im St. Alban-Tal nahe Basel einen leichten Herzinfarkt. Nach der Untersuchung am nächsten Tag in Basel durch einen Herzspezialisten verabschiedet sich dieser mit den Worten: "Au revoir Madame Oppenheim!""Je ne crois pas", ist ihre Antwort. Zehn Minuten später erliegt sie dem nächsten Herzinfarkt. Es ist der 15. November 1985.
Im geliebten Carona wird Meret im Familiengrab der Oppenheims bestattet. Auf ihrem Grabstein beißt sich eine Schlange in den Schwanz.
Ein Drittel der Werke aus dem Nachlass gelangt gemäß ihrem letzten Willen als Legat an das Kunstmuseum Bern. Der schriftliche Nachlass geht an die Schweizerische Nationalbibliothek, Literaturarchiv, ebenfalls in Bern. Posthum erscheinen ihre Traumprotokolle im Suhrkamp - Verlag. Ihr Werk "Gloves" wird in einer limitierten Auflage von 150 Paar Handschuhen in der Deluxe Edition des "Parkett Magazins" Nr. 4 herausgegeben.
Zu Meret Oppenheims 100. Geburtstag gibt es in ihrer Geburtsstadt Berlin im Martin - Gropius - Bau eine Retrospektive. Im Solitude-Park des Museum Tinguely in Basel wird der Künstlerin ein Denkmal gesetzt, indem ein Exemplar des 1966 in Gipsform von der Künstlerin geschaffenen "Hermesbrunnen" aus Bronze aufgestellt wird.
Mein Lieblingszitat (1970) von Meret Oppenheim:
"Man muss aufpassen, dass man die Wörter nicht in giftige Buchstaben einwickelt, sonst werden sie durchsichtig." Wohl wahr."Gloves" Source |
Anfang der 1980er Jahre Source |
Zu Meret Oppenheims 100. Geburtstag gibt es in ihrer Geburtsstadt Berlin im Martin - Gropius - Bau eine Retrospektive. Im Solitude-Park des Museum Tinguely in Basel wird der Künstlerin ein Denkmal gesetzt, indem ein Exemplar des 1966 in Gipsform von der Künstlerin geschaffenen "Hermesbrunnen" aus Bronze aufgestellt wird.
Mein Lieblingszitat (1970) von Meret Oppenheim:
Viele der höchst divergenten Arbeiten der Meret Oppenheim sind auf dieser Seite zu bewundern. Und selbst Google hat ihr an ihrem Geburtstag sein Doodle gewidmet:
Solche Lebensgeschichten machen mich immer wieder stolz auf mein Geschlecht. Die Erklärung um die männlichen und weiblichen Künstler gefallen mir. Sie war schon eine spezielle Frau.
AntwortenLöschenWieder toll zusammengetragen.
Liebe Grüße
Andrea
merci pour ta belle présentation de cette artiste ! la vidéo de la fontaine me plait beaucoup avec la nature qui a élu domicile là au milieu de la ville (elle me rappelle un peu la fontaine de l'éléphant à Apt couvert de mousse & figuier avec l'eau qui ruisselle)
AntwortenLöschenbelle journée !
da hast du mir aber heute an einem eklig grauen regentag eine große freude gemacht!! ich glückliche durfte ja 2013 die berliner retrospektive sehen und hatte auch schon 2005 die gelegenheit, eine kleinere aber super kuratierte ausstellung in aschaffenburg anzuschauen. beide kataloge sehe ich mir immer wieder so gerne an und schöpfe wirklich energie daraus. ihre arbeiten sind so vielfältig, aber immer kraftvoll und weisen eine unglaubliche eigenständigkeit auf.
AntwortenLöschenerinnerst du dich noch an meine kleine hommage? (http://manoswelt.blogspot.de/2013/10/drawing-challenge-cup.html)
ich sollte mal wieder öfter objekte bauen...
liebe grüße
mano
...und der film über ihren genialen brunnen ist wirklich toll. ich muss nach bern!
Ja klar, erinnere ich mich. Deshalb hatte ich ja dich im Hinterkopf, als ich mit der Recherche anfing...
LöschenHier kommt jetzt sogar die Sonne hervor, unglaublich! Schick dir ein paar Strahlen!
LG
Was für ein spannendes Portrait! Der Berner Brunnen ist genial, was für ein feines Filmchen! Und - nein, im Kunstunterricht haben wir niemals von ihr gehört.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Blöd, dass ich in der Oberstufe keinen Kunstunterricht hatte... gut, dass ich dich habe!
AntwortenLöschenSo tolle und anregende Abendlektüre nach meinem Kölntag 😃. Dankeschön! Und bis morgen 💛 Lieben Gruß Ghislana
AntwortenLöschenFacepalm? Was du alles weisst. Ach, ich hätte noch lange lesen können. Wieder so ein faszinierendes Leben einer Frau, die ihren Weg gegangen ist. Freue mich auf mehr. Herzlichst, Sibylle
AntwortenLöschenWie gut, dass sie der Musen-Rolle und den Pariser Künstler-Männern entwachsen ist. So konnte sie ihren eigenen Stil finden und ihr eigenes Leben. Ich wusste nicht, dass sie Geldprobleme gehabt hatte.
AntwortenLöschenDer Name Oppenheim hätte sie davor geschützt, dachte ich.
Auf jeden Fall eine ganz Great Woman!
Danke fürs Vorstellen sagt Sieglinde
Wieder ein ganz tolles Portrat. Ich mag Deine Porträt. Durch Dich lerne ich Künstlerinnen kennen, von denen ich vorher noch nie gehört habe. Immer sehr spannend.
AntwortenLöschenLieben Gruß
Katala
ich lade alle ein kishons buch ...picasso süsse rache zu lesen ..alles über diesen brunnen..ganz eine andere ansicht! :)))) liebe grüsse mit antibiotika...
AntwortenLöschenEin tolles Portrait von einer tollen Frau. Vielen Dank, das war wirklich sehr interessant.
AntwortenLöschenSchöne Grüße, Johanna
Die 50 Jahre zwischen 1880 und 1930 sind meine liebste Zeit, was Kunst anbelangt - besonders auch Frauenkunst. Egal ob Dichter/-innen und Maler/-innen - es gibt so viele Parallelen in den Biografien und so viel Spannung und schöpferische Energie. Für mich persönlich entstanden in dieser Zeit die schönsten Werke. Danke für das Portrait.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
So eine besondere, faszinierende Künstlerin... und was sie selbst zur Entstehung ihrer Pelztasse sagt, so bezeichnend, gefällt mir sehr! Wie schön ist der Brunnenfilm... dieses Kunstwerk möchte ich ja zu gerne einmal im Original sehen. Danke für den Bericht.
AntwortenLöschenFast schon weg - LG Ulrike