Sonntag, 4. Mai 2014

Meine 18. Kalenderwoche




























Verschnaufpause in einer anstrengenden Woche: das Zusammentreffen mit den Enkeln am Kölner Hauptbahnhof mit allem Drum & Dran: Kerzenanzünden im Dom, Besichtigen des Dreikönigenschreins, Zuhören bei Straßenmusikanten und viiiel Eis beim Heinzelmännchenbrunnen. Enkel Nr. 5 trug ein  Shirt, welches ich hier gezeigt habe. 
Die Freude über die Tuniken war  bei den Mädchen übrigens groß...



















































Szenenwechsel: Am Maifeiertag machten wir uns dann auf ins Dorf meiner Kindheit, um meine Mutter im Krankenhaus, meinen Vater im Pflegeheim zu besuchen und eine Reihe von Alltagsdingen für meine Eltern zu organisieren.
Dabei haben wir auch die Zeit genutzt, uns ein wenig in dem kleinen, pittoresken Städtchen Buchen umzutun. Beim Anblick von Buntsandsteinmauern und -fensterumrahmungen, sehr spitzen oder barocken Giebeln, welschen Hauben, Kugeln auf Torpfosten, roten Biberschwanz - Ziegeldächern empfinde ich Wohlbehagen - meine frühkindliche Prägung!



























Buchen ist ein sehr grünes Städtchen ( und scheint einen guten Stadtgärtner zu haben, denn seit Jahren bewundere ich die fantasievolle Bepflanzung öffentlicher Beete ), und den Weg am alten Stadtgraben muss ich bei jedem Besuch nehmen.
Dieses Mal habe ich mir auch den Brunnen angesehen, der dem "Mozart des Odenwaldes" - Joseph Martin Kraus - gewidmet ist, der in Buchen aufgewachsen ist. Kraus war als Komponist so richtig erfolgreich am Hofe des schwedischen Königs Gustav III. ( Wer einen Eindruck von seiner Musik bekommen will - hier ein Hörbeispiel! )



























Erstaunt war ich übrigens darüber, dass die Flora derjenigen bei uns im Rheinland in nichts nachstand ( das war sonst eigentlich immer der Fall ). Links oben ist übrigens "mein" Walnussbaum zu sehen, über dessen Schicksal ich hier ausgiebig geschrieben hatte.

Als wir gestern Nachmittag dann nach Hause fuhren, nahmen wir ( unbeabsichtigterweise ) einen kleinen Umweg durch ein wunderschönes Seitental zum Main hin. Auf diesem Weg ist mein Großvater um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. als Postillon mit der Pferdekutsche unterwegs gewesen. Beim Tränken seiner Pferde auf einem Mühlenhof lernte er meine Großmutter kennen, die dort als Magd arbeitete - eine Geschichte, die ich bis heute überaus romantisch finde. Und ihr Zauber ( und der der Frühlingslandschaft ) hat mich mit den eher bedrückenden Umständen meiner kleinen Reise etwas versöhnt...



12 Kommentare:

  1. Liebe Astrid,
    Wenn mir da das Herz nicht aufgeht weiß ich auch nicht.... Soooo schön wie Du all die Plätze, an denen ich täglich vorbei komme, beschreibst.

    1.000 Dank dafür!

    Glg und einen tollen Sonntag
    Pamela

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Guten Morgen, Pamela! Freut mich! Es hat mir auch dieses Mal besonders gut gefallen in Buchen! Und jetzt höre ich Joseph Martin Kraus' Sinfonien. Da schließt sich sogar der Kreis zu meinem Wienbesuch vor 3 Wochen....
      Scheint heute bei euch auch so schön die Sonne?

      Löschen
  2. Liebe Astrid,
    jetzt weiß ich, warum Dich Badisch-Sibirien so an Westmittelfranken erinnert! Tolle Bilder! Aber eines würde mich doch interessieren: Warum SIBIRIEN? Ist es dort so kalt? Und dann höre ich noch neidisch, dass Du Dich mit Pamy getroffen hast (danke übrigens für Deinen lieben Kommentar), wir haben das ja auch bald vor! Hier blüht übrigens noch nicht so viel, die Blümchen habe ich letzten Sommer mal zwischen Pflastersteinen fotografiert, kennst mich ja. Und stell Dir vor, meinem sonst so üppig blühendem Blauregen sind fast alle Knospen vertrocknet, ich könnte heulen.
    Einen schönen Restsonntag & bis bald!
    Karin

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, mich erinnern deine Fotos ja auch an Franken ( Mainfranken ist ja nicht weit ). Sibirien - ich glaube das ist nicht sehr freundlich gemeint von den "echten" Badensern, die eher Alemannen sind, Wein anbauen, Kochkünstler, Lebenskünstler usw. und eine der wärmsten Ecken Deutschlands bewohnen ( Ich werd's mal googeln...)
      Die trockenheit in diesem Frühjahr ist verheerend. So ein Jammer um den Blauregen! Hier blüht meine erste Rose - "Sorbet" - schon recht üppig...
      Dir auch noch einen schönen Sonntag!
      Freu mich schon auf deinen nächsten Post!

      Löschen
  3. Formal intakte Ortschaften sind eine Seltenheit geworden - und wirken auch auf mich immer sehr entspannend und erholsam. Inbesondere wenn es einen leidenschaftlichen Gärtner vor Ort gibt...
    Schöne Wurzeln hast Du. Lieben Gruß zu Dir Iris

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Leider ist "mein" Dorf das genaue Gegenteil zu Buchen. Meine Wurzeln kannst du nur ansatzweise beim Bild vom Walnussbaum sehen: der Garten, oder besser Wald meines Vaters!

      Löschen
  4. Was für schöne Orte du gefunden und gezeigt hast - und dann noch die Spuren eines tollen Stadtgärtner, der sich auch an Stauden traut und nicht nur "Saisonblumen" pflanzt. Wie gut, dass es auch so etwas gibt... (da muss ich an den in der "essbaren Stadt" Andernach denken, der irgendwann anfing Gemüse zu pflanzen, was ganz Anderes, aber auch ein Weg gegen dieses Rasen-Sträucher-Immergrün-Einerlei, wie es so viel zu finden ist...). Hab noch einen schönen Sonntagnachmittag - lieben Gruß Ghislana

    AntwortenLöschen
  5. Wirklich wunderschöne Bilder einer romantischen Gegend und da passt diese Familiengeschichte ja auch so schön dazu.
    Liebe Grüße
    Andrea

    AntwortenLöschen
  6. Badisch-Sibirien heißt die Gegend zum einen wegen der Kälte, die das Land hier sechs Monate des Jahres im griff hat. Zum anderen, weil mißliebige Beamte aus den Städten gerne hierher zwangsversetzt wurden. So liest man es zumindest immer. Und wenn man mal ein Weilchen hier gelebt hat, glaubt man beides gerne... ;-)

    AntwortenLöschen
  7. ein wunderschöner bericht, liebe astrid! da möchte man ja sofort in diesen reizenden ort fahren und alles in natura erleben. buntsandstein ist ein so tolles material für häuser und mauern und mit steigendem alter wird er einfach immer ansehnlicher.
    die geschichte deines großvaters ist ganz und gar bezaubernd, postkutscher.... ist ja noch gar nicht soo lang her!!
    liebe grüße und trotz aller deiner sorgen um die eltern eine gute woche für dich!
    mano

    AntwortenLöschen
  8. liebe Astrid,
    so ein schöner Post und so tolle Bilder!
    ich hoffe, die Zeit bei deinen Eltern war nicht ganz so traurig und du konntest den Besuch in deiner alten Heimat trotzdem genießen. alles Gute den Beiden!
    ganz liebe grüsse
    andrea :)

    AntwortenLöschen
  9. Ich glaube, es gibt überall viel Schönheit in Deutschland und dieses Örtchen sieht richtig idyllisch und schmuck aus. Noch eine schöne Gegend zum Kennenlernen und für dich ein Lichtblick, wie ich lese.
    LG, Franka

    AntwortenLöschen

Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass dieser und die personenbezogenen Daten, die mit ihm verbunden sind (z.B. User- oder Klarname, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.