"Wenn Argumente fehlen, hilft nur noch Capslock im Kopf."
Patrick van Lier, The Information Lab Deutschland 
"Zuhören ist DIE unterschätzte Superkraft."
Netzfund
Am vorletzten Wochenende noch ein Besuch bei meinem so vermissten Herzensmenschen auf dem Friedhof, ...
... bevor ich mich mit Hilfe der Deutschen Bahn zu den noch munteren Herzensmenschen versetzen ließ, vorbei an den Bergen, hinter denen ich zur Welt gekommen bin.
Dort in M. wollte ich den Start in das neue Schuljahr unterstützend begleiten. Aber erst einmal wurde ich mit Apfelradln bewirtet und durfte wieder einmal den weiten Horizont genießen:
Am Montag gab es noch etwas Muße ...
... Zugspitzblick und Sonnenschein bei 25°C.
Nach dem ersten Schultag des neuen Schuljahres bin ich mit der Jüngsten unterwegs in Haidhausen gewesen,...
... Kastanien sammeln,...
...beim Lieblingsfloristen vorbeischauen und ebenso bei der Sommerblumenbepflanzung am Weißenburger Platz, bevor sie wieder abgeräumt wird.
Abendstimmung, diesmal über den Dächern von München
Ist das nicht lieb, wie ich umsorgt werde, bevor alle in die Schule starten?
Ab Mitte der Woche gab es noch ein paar richtige Sommertage und einen Besuch auf dem Viktualienmarkt:
Am Freitag habe ich mich meinen familiären Ursprüngen gestellt und bin zum 
Sudetendeutschen Museum am Isarhochufer in der Au gelaufen.
Diese Reise in die Vergangenheit über vier Stockwerke in einem architektonisch interessanten Gebäude war durchaus schmerzhaft für mich, besonders als es um die Ereignisse in der Mitte des 20. Jahrhunderts ging, denen ich letztendlich ja meine Existenz verdanke. 
Ich konnte mich bis heute nicht recht mit dem Begriff "Sudetendeutsche" identifizieren, der ja vor der Annexion der Tschechoslowakei durch Hitlerdeutschland unter nationalpolitischen Gesichtspunkten zur Abgrenzung der einzelnen Volksgruppen im Land in Gebrauch gekommen ist. Aufgrund der in der deutschen Nachkriegsöffentlichkeit häufigen revanchistischen Forderungen der Sudetendeutschen Landsmannschaft war für MICH der Begriff verbrannt, und ich blieb diesem Anteil meiner persönlichen Wurzeln mehr als entfremdet. Inzwischen geht es vor allem zwischen den Bewohnern der Tschechischen Republik und den Nachkommen der Deutschböhmen, Deutschmährer und Deutschschlesier in der BRD um gemeinsam europäische Werte, wie etwa die Menschenrechte. Ich bin sehr froh über die Kontakte zu 
Katka in Ostrava, die ich über das Bloggen gefunden habe, mit der ich genau diese Werte teile.

Erfreut haben mich zunächst die Einblicke in Landschaft, Kultur ( so viele Geistesgrößen, Erfinder, Wissenschaftler mit sudetendeutschen Wurzeln! ) und Kunsthandwerk wie Industrieprodukte ( jetzt habe ich kapiert, warum meine Oma Weihnachtsbaumschmuck mit auf die Flucht genommen hat ), bevor es im 1. Stock ans Eingemachte ging:

Unter dem Titel "Das Ende der Selbstverständlichkeiten" zeigt die Ausstellung die politischen und sozialen Entwicklungen vom Zusammenbruch des Habsburgerreiches, der anschließenden Proklamation der Tschechoslowakischen Republik (ČSR) 1918, über die Rolle der Sudetendeutschen bei der Zerstörung dieses - demokratischen - Rechtsstaates, besonders ab 1938 unter dem Naziregime, bis hin zur Katastrophe von Judenvernichtung, Krieg, Flucht und Vertreibung. Die Ausstellung schließt mit der Darstellung des mühsamen Neubeginns und der Integration der vertriebenen Sudetendeutschen vor allem in Westdeutschland ab. Ab da verfüge ich ja über detaillierte eigene Erfahrungen, nicht besonders schöne.
Noch einmal ist mir klar geworden, welche verheerende Auswirkungen der Nationalismus des 19. Jahrhunderts auf die Schaffung des Kernproblems zwischen Tschechen, Slowaken und Sudetendeutschen gehabt hat. Welch äußerst produktive kulturelle Vielfalt war indes vorher unter friedfertigeren Bedingungen des Zusammenlebens der Tschechen & Slowaken mit Juden, Deutschen, Ungarn, Polen, Ukrainern, 
Ruthenen und Rumänen möglich, die ungefähr 35 Prozent der Bevölkerung des Landes bis 1945 ausmachten.
Ich war nach dem Besuch K.O. Da half nur eine Auszeit auf dem Weißenburger Platz... Leider hatte mich unterdessen ein kleiner Infekt erwischt, und ich habe auf den gemeinsamen Besuch im Schwimmbad bei 30°C  am letzten Samstag lieber verzichtet. Zum gemeinsamen Abendessen im "
Nockherberg" haben wir uns wieder getroffen:
"Wies'n" brauch ich nicht. Aber leckeres Essen mit sehr lieben Menschen genieße ich. Unsere Kellnerin war auch besonders lieb & aufmerksam. Das fand ich bei dem Betrieb bemerkenswert.
Am Sonntag gab es bei noch mal sommerlichen 27°C einen bayerisch weiß-blauen Himmel, bevor der Herbst dann am Montag wetterlich passend die Herrschaft übernahm. Am 22.9. um 20.19 Uhr befand sich dieses Jahr die Sonne genau auf dem Himmelsäquator. Sie geht an diesem Tagen überall auf der Erde fast genau im Osten auf und im Westen unter, Tag & Nacht sind gleich lang -  ein Phänomen, das mich bis ins Alter zu faszinieren vermag.

Am Dienstagmittag um eins ging es wieder in Richtung Köln, im Handgepäck die unangenehme Erkältung. Leider hatte die Deutsche Bahn schon wie bei der Hinfahrt den von mir gebuchten Zug gestrichen und mir so einen nutzlosen Vormittag verschafft, denn meine Lieben waren da alle bereits in der Schule. Noch hatte ich mir einen Sitzplatz im Ausweichzug reservieren können ( und damit aber auch doppelt bezahlt ) - zum Glück: der Zug war proppenvoll. Ich habe gelesen, dass die Bahn zu solchen Mitteln greift, um ihre Verspätungsstatistiken zu frisieren. Ich bin sonst eigentlich keine nöhlige Kundin, aber so was ärgert mich.
Zu Hause habe ich dann viiiel Tee getrunken, inhaliert und Vitamine in Obstform konsumiert. Bei der Kritzelschrift auf der Litfasssäule an 
Mano ❤️ gedacht. Das dunkelblaue, goldbepunktete Teegeschirr war der beste Kauf der Woche ( so viel zum Fotofragezeichen Zwei dieser Woche ).
Einen schönen Abschluss dieser Woche hat dann das Treffen mit der Zürcher Tochter auf Heimatbesuch, wieder am gewohnten Ort "Ludwig im Museum", gebracht. Da wurden die neuesten Entwicklungen bei den Enkelkindern ausgetauscht und ein erneutes Treffen verabredet, wie schön.
Ja, darauf freue ich mich im Oktober. Das war nämlich der Zitronenfalterin erste Frage bei ihrer Challenge. Fotografisch konnte ich darauf keine Antwort geben. Irgendwie gehören dazu auch die vielen Geburtstage im kommenden Monat, die sicher auch zu netten Treffen führen werden. Geplant habe ich noch gar nichts. Ich befinde mich irgendwie in einem Schwebezustand nach all diesen intensiven Tagen...
Heute setze ich mich allerdings wieder zu Andrea zum 
Samstagsplausch und hoffe, auch bei der anderen 
Andrea ein Plätzchen zu bekommen sowie bei 
Heidrun in Augsburg. Maat et joot!