Samstag, 26. Oktober 2024

Meine 43. Kalenderwoche 2024

"Man kann sich mit dem Nationalsozialismus 
geistig nicht auseinandersetzen, weil er ungeistig ist. 
Es ist falsch, 
wenn man von einer nationalsozialistischen Weltanschauung spricht,  
denn wenn es diese gäbe, müsste man versuchen, 
sie mit geistigen Mitteln zu beweisen oder zu bekämpfen- 
die Wirklichkeit aber bietet uns ein völlig anderes Bild: 
schon in ihrem ersten Keim war diese Bewegung 
auf den Betrug des Mitmenschen angewiesen, 
schon damals war sie im Innersten verfault 
und konnte sich nur durch die stete Lüge retten."
Alexander Schmorell, 2. Flugblatt der "Weißen Rose"


Alle Jahre wieder verfolge ich mit Begeisterung die Laubverfärbung im Herbst. Ist das nicht ein tolles Rot, dass der Japanische Schlitzahorn angenommen hat?


Ein netter Besuch der "Kindergartenfreundin" meiner Tochter mit ihrer Sechsjährigen brachte am Samstagnachmittag Abwechslung ( neben den lustigen Törtchen vom gleichnamigen Konditor ). Das Mädchen hat sich reichlich vom Fundus auf meinem Kreativtisch anregen lassen, während wir Erwachsenen in Erinnerungen geschwelgt bzw. Dekoideen für Weihnachten & Karneval ausgesponnen haben. ( Hier ist ihre letztjährige Deko zu bewundern! )

Wieder ein mild temperierter Sonntag von 18°C, der mich beschwingt die drei Kilometer hin ( und zurück) zum Friedhof in Angriff nehmen ließ.


Ich mag das Herbstensemble des Auengartens, in dem mein Mann seine letzte Ruhe gefunden hat, besonders gern. 

Auf dem Friedhof wird nicht mit Farben & Formen gegeizt...

... und ich entdecke trotz regelmäßiger Besuche immer noch Neues.
















































Auf eine Einkehr bei "Potpourri" habe ich abschließend verzichtet ( ein sehr lautes Fest im Bürgerzentrum - nichts für mich! ) und mir zu Hause selbst einen Verveine-Tee gekocht.

Der Dienstag war wieder ein "Tag der Freundschaft" mit viel Zeit für ein intensives Gespräch und ein wenig Schützenhilfe beim Zuschneiden eines Rockes. Das Herbstlicht am Spätnachmittag beim Heimkehren - für mich immer irgendwie magisch. Da wirkt selbst die Großstadt zauberhafter...

Am Mittwoch war Ghislana/Jahreszeitenbriefe mal wieder im Rheinland, und ich habe mich gefreut, dass sie mich sehen wollte. "Ludwig im Museum" ist da immer ein beliebter Anlaufpunkt für uns. Zum Frühstück gab's Shakshuka...

Anschließend haben wir uns etwas durch die Altstadt treiben lassen. Ziel ( mal wieder ): Sankt Maria im Kapitol. So intensive, schöne  Stunden des Miteinanders!

Die nächsten Tage werden täglich zwei Stunden Laubrechen angesagt sein. Am Donnerstag habe ich mich das erste Mal des fallenden Laubes angenommen. Der Schlitzahorn hatte sich binnen Tagen schon fast ganz entblättert - wie schade!

Beim Gang en d'r Sity auch nach der Maus geschaut: Sie ist wieder zurück! Und so entlaubt präsentiert sich am Ende der Woche meine Magnolie.

Am Nachmittag habe ich noch mit dem Nachbarsmädchen zwei Täschchen genäht. Das war richtig nett & hat mir gut getan, und das Mädchen war ganz froh über seine Produkte.


Lektüre der Woche: 

"Mit Donald Trump verlässt die Politik die Zone der Politik", schreibt Dirk Kurbjuweit für den "Spiegel". Das kann man wohl sagen, wenn man den Bericht über sein Wahlkampf-Event am 14. Oktober in einem Vorort von Philadelphia, Pennsylvania ( dem Bundesland, das als wahlentscheidend gilt ) liest. Leider hinter der Bezahlschranke, deshalb eine kleine Zusammenfassung:

Er kommt schon mal eine Stunde zu spät, und sein Publikum schwitzt bereits in der kleineren Messehalle, dehydriert und hungrig, da das Mitnehmen von Lebensmitteln untersagt und vorher kontrolliert worden ist. Als die ersten zwei Zuhörer kollabieren, bricht er nach einer halben Stunde ab, lässt das "Ave Maria" zu einem Balkendiagramm mit Migrationszahlen auf den Bildschirmen abspielen - Lieblingsdiagramm und Lieblingssong, das ist der einzige erkennbare Zusammenhang. "Möchte noch jemand in Ohnmacht fallen?", fragt er scherzhaft. "Lasst uns ein Musikfest daraus machen. Wer zum Teufel will Fragen hören?" Es folgt also eine weitere halbe Stunde nur noch ein Song nach dem anderen und Trump
"... streckte seinen Zeigefinger auf diesen oder jene in der Menge, als hätte er Freunde entdeckt. Er schob sein Kinn vor und blickte entschlossen zur hässlichen Decke der Messehalle. Er schunkelte ein wenig hin und her. Er formte mit den Lippen die Worte 'Fight, Fight, Fight',  [...] und dazu pumpte er mit seiner geballten Faust durch die Luft. Er beugte sich vor, um einen imaginären Trommelwirbel vorzubereiten. Er tanzte, ungelenk und eckig, aber selbstsicher" zu einem "merkwürdigen Potpourri". ( Pavarotti, Bocelli, Elvis Presley, Guns N’ Roses, Rufus Wainwright und der YMCA-Song sowie Sinéad O’Connor)

Über der Bühne prangt die Losung "Trump was right about everything". Das Publikum halbiert sich unterdessen. Ob der Abend "entgleist" ist, oder ob sein "Wahlkampf zu seiner reinsten Form gefunden, dem unverfälschten Sound ohne störende gedankliche Anstrengung" hat - das überlasse ich jetzt jedem selbst. 

Aber das ist noch nicht alles: Bei einem Auftritt in Latrobe in Pennsylvania, der Heimatstadt eines legendären Golfspielers, lässt er sich wenig später über die Penisgröße jenes Mannes aus. In seiner Rede begründet er dies damit, dass es doch wahr ist: "Und wir wollen ehrlich sein." Ja, Trump erreicht immer wieder neue Gipfel der Vulgarität. Dabei hat er schon eine dicke Akte der chronischen Unterleibsfixierung und des schamlosen Frauenhasses, wie es Boris Herrmann so treffend ausgedrückt hat.

Auf "Fox News" und Konsorten wird das alles nicht gezeigt, Millionen Amerikaner kriegen es also nicht mit.

Ich für meinen Teil könnte mein Land, mein Leben einem solchen Kleinkünstler mit seinen abgestandenen karnevalesken Clownerien, einem solchen Anhänger fröhlicher Irrationalität und unbegrenzter Geschmacklosigkeit, zudem mit schamlos geäußerter autokratischer Machtanmaßung offen auftretenden Politiker, nicht anvertrauen. So Äußerungen wie, dass er gerne Hitlers Generäle hätte, die nur ihm loyal ergeben wären, lassen ja tief blicken. Ich würde mich zudem schämen, von so jemandem weltweit repräsentiert zu werden, ganz im Sinne der "New York Times": "Man kann sich kaum einen Kandidaten vorstellen, der unwürdiger wäre, als Präsident der Vereinigten Staaten zu dienen, als Donald Trump."

Rezept der Woche: Kürbis-Flammkuchen nach dieser Anleitung

Ärgernis der Woche: Dieses ganze Gewese in den Medien um die Befindlichkeiten alter oder mittelalter eitler Mannspersonen ! 

Einmal um Thomas Gottschalk, der mitteilt: "
Heute ist es so, dass ich erst einmal nachdenke, bevor ich etwas sage. Für mich ist das schlimm." Schlimm, dass er so alt werden musste, um über das nachzudenken, was er so von sich gibt. Der Mann ist über fünfzig Jahre in den Medien gewesen...

Und dann Clemens Meyer, der durch seine pubertäre Ausflipperei bei der Vergabe des Deutschen Buchpreises für seinen Roman ein Vielfaches an medialer Aufmerksamkeit erfährt, als es die Preisträgerin  Martina Hefter für "Hey guten Morgen, wie geht es dir?" je bekommen wird. Ich möchte wetten, dass inzwischen mehr Leute in den Buchhandlungen zu dem Tausend-Seiten-Wälzer Meyers greifen, als sie es ohne diesen Eklat getan hätten. Ein PR - Coup...

Wochenfreude: Das kommt wohl wieder in meinem Post rüber...

                                                                          


Verlinkt mit dem Samstagsplausch, mit "Niwibo sucht", den Sonntagsschätzchen und dem Mosaic Monday. 

4 Kommentare:

  1. Liebe Astrid,

    du hattest eine schöne Woche mit feinem Wetter und netter Unterhaltung und Begleitung und Treffen. Das freut mich für dich. :-)

    Auf Friedhöfen gibt es immer etwas Neues zu entdecken und die Laubfärbung und der Herbst tragen ihren Teil dazu bei.

    Und die Maus ist auch wieder zurück! :-)

    Zu Clemens Meyer und Gottschalk will ich eigentlich gar nichts sagen, die tragen selbst ihren Teil dazu bei, wie ihr Publikum sie sieht.

    Aber das andere, was uns mehr oder weniger alle betrifft, macht mir Sorgen. Wie werden die Wahlen ausgehen?

    Vorletzte Woche war ich in "Die Fotografin", letzte Woche in "The Apprentice". Größer könnten die Gegensätze wohl nicht sein.
    Zuerst wollte ich nicht. Ich hatte keine Lust, mich 2 Stunden aufzuregen. Bin dann doch und es war äußerst lehrreich. Es ging zwar keineswegs um die Präsidentschaftskandidatur, sondern spielte zeitlich weit davor. Ein ziemlich lauter Film, passend zur Hauptfigur. Empfehlenswert? Keine klare Entscheidung. Lee Miller war besser.

    Viele Grüße,
    Claudia

    AntwortenLöschen
  2. So eine schöne Woche mit lieben Kontakten und Begegnungen! Ich freu mich für Dich mit. Und die Maus ist auch wieder zurück...
    Die Laubfärbung ist wirklich wunderschön und bei uns ist auch schon einiges vom Baum gefallen. Es wird November.
    Deine alten Männer-Fundstücke - angefangen in den USA bis hierher zum fränkischen Thomas - leider nur gruselig. Ich frage mich auch, wie man da das Alter noch respektieren soll, wenn es sich so repräsentiert.
    Zum Glück kenne ich jede Menge alte Frauen, die einfach super sind!
    Eine davon wohnt in Köln! <3
    Herzlichst,
    Sieglinde

    AntwortenLöschen
  3. liebe astrid, in gedanken bin ich ein stück mit dir in köln gewesen, ich freue mich über deine aktivitäten und gedanken. zur politik fällt mir nichts mehr ein, du hast recht, t. ist ein sehr unwürdiger kandidat. schlimm finde ich das wahlsystem in usa, es lässt viel raum zur manipulation. schauen wir, dass hier demokratie erhalten bleibt. vielleicht ist es ja ein aufbäumen der alten männer weil sie spüren, dass ihre macht schwindet. hab es gut, liebe grüsse, roswitha

    AntwortenLöschen
  4. Deine Woche sieht herbstlich bunt und auch romantisch aus. Deine Fotos sind es zumindest. 💕 Schön dass Du mit dem Nachbarsmädchen genäht hast.
    Ich wünsche Dir ein wunderschönes Wochenende, liebe Grüße Tina

    AntwortenLöschen

Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst! Ich setze allerdings voraus, dass am Ende eines anonymen - also von jemandem ohne Google- Account geposteten - Kommentars ein Name steht. Gehässige, beleidigende, verleumderische bzw. vom Thema abweichende Kommentare werde ich nicht veröffentlichen.

Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass dieser und die personenbezogenen Daten, die mit ihm verbunden sind (z.B. User- oder Klarname, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.