Samstag, 13. Juli 2024

Meine 28. Kalenderwoche 2024

"The truth does not require 
your participation 
in order to exist. 
Bullshit does."
Terence McKenna

"Das Internet hat es tatsächlich geschafft, 
die Einfalt zur neuen Währung des Ruhms zu machen."
Tom Wannenmacher

Samstagmittag saßen auffallenderweise nur Eltern mit kleinen Kindern auf dem Plätzchen ( die anderen mussten wohl ihren Kater ausschlafen).

Das Thermometer zeigte zwar nur 24°C an ( durchaus meine Sommertemperatur ). Es war aber sehr drückend und ein bisschen unangenehm. 


Verrückt: In der Nacht darauf wurden am Flughafen knapp unter 9 Grad gemessen. Ich fand’s auch frisch, als ich bei mittlerweile 16°C bei weit geöffnetem Fenster den frühen Morgen im Bett vertrödelt habe. Ist halt Juli…


Der Wunsch ist da eher der Vater des Gedankens: Die Sehnsucht nach dieser Weltgegend ist beharrlich... Auf dem Bouleplatz war allerdings nichts los.

Im Lokal auch nicht, dafür an den Stockrosen ( tolle, ungewohnte Farbe ).

Statt Lavendel steht auf den städtischen Brachen die Wilde Möhre in voller Blüte.


Die und ein weiteres kleines Sträußchen kam auch mit nach Hause. ( Dabei habe ich im Garten etliche "Annabelles"... )


Die bisher höchste Temperatur dieses Sommers von fast 33°C gab es dann am Dienstag, der mit betörend blauem Himmel startete.


Bevor es im Lokal voll wurde, hab ich wieder einen Eiskaffee auf "meinem" Plätzchen genossen und dabei meine Hörgeräte unter vielen quasselnden Leuten ausprobiert. Angenehmer Wind ließ die Sommerhitze aushalten.




Am Mittwoch war das Vergnügen schon wieder aus, denn am Nachmittag schauerte es erneut ordentlich. Außerdem gaben sich bei mir die Handwerker die Klinke in die Hand ( zu meiner Freude, aber auch Anspannung ), und ich habe deshalb das Haus nicht verlassen. Da war ein Päckchen von Nicole eine willkommene Ablenkung und große Freude. Auf mich war das Los bei "... niwibo sucht im Juni" gefallen. Super!


Am Donnerstag war es wieder sonnig & trocken, aber ich fühlte mich immer noch ans Haus gefesselt, turnten doch die Handwerker auf meinem Dach herum, um einen neuen Kamin einzuziehen. Ich weiß auch nicht, weshalb ich da so angespannt war. Geholfen hat effektiv einzig & allein das Schreiben. ( Ich habe jetzt Great-Women-Posts bis September inklusive fertig. Gut, dass frau sich zu helfen weiß. )

Mein Freitag hat dann schon Eingang gefunden in den "12 von 12"- Post.



Auch in dieser Woche möchte ich euch wieder mit einem Netzfund unterhalten, mit dem wir in den social media für dumm verkauft werden sollen:


Diejenigen, die die Kenntnisse & Erfahrungen mit dem Klimawandel nicht wahrhaben wollen, scheuen keine Mühe, ihre Mitmenschen zu irritieren und den von ihnen favorisierten Populisten weiterhin dumme Kälber zuzuführen. Diesmal muss also der sagenhafte Berg im Nordosten Tansanias herhalten, um dieses Ziel zu erreichen. Nur gibt es auch Mitmenschen, die pfiffig genug sind, mittels Bildersuche die fakes zu entlarven.

1.) Das angeblich aus dem Jahr 2024 stammende Bild ist auf der Fotowebseite "Wikimedia Commons" zu finden und stammt von 2006. Schneegrenze, Bäume und Wolken auf dem Bild dort stimmen exakt mit dem in dem gefakten Post überein. Die älteste archivierte Version dieses Bildes stammt aus dem Jahr 2013. Das ist also auch schon elf Jahre her.

2.) Das mit dem Zitat von Al Gore hinterlegte Foto stammt aus seinem 2006 veröffentlichten Film "Eine unbequeme Wahrheit". Laut Al Gore zeigt es den Kilimandscharo um 1976.

3.) Satellitenaufnahmen zeigen, dass die Gletscherfläche des Kilimandscharos von 11,4 Quadratkilometern im Jahr 1912 auf nur noch 0,98 Quadratkilometer im Jahr 2021 geschrumpft ist. 

Klimawandelleugner kennen keine Skrupel... 

Ungleich schlimmer finde ich die Lügerei bezüglich des Angriffes auf das Kinderkrankenhaus in Kiew, verbreitet von verschwörungsideologischen und antisemitischen Accounts auf Plattformen wie X (ehemals Twitter) mit hunderttausenden Followern. Bei uns sind das hauptsächlich Kanäle mit Verbindungen zu den Blaunen, die Putins Propaganda verbreiten. Dabei belegen Videoaufnahmen eindeutig, dass ein  russischer Marschflugkörper vom Typ Ch-101 in das Krankenhaus eingeschlagen ist. Die markanten Trag- und Steuerflächen und die Seriennummern der Trümmerteile belegen den Einsatz dieser russischen Waffen. 

Aber es geht noch widerwärtiger: Da werden solche Fakes am Montag durchs Netz geschossen, geliked & kommentiert wie die über Dr. Oleh Holubchenko, ein angesehener Spezialist, Kiefer- & Gesichtschirurg für Kinder, im Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew, der sich nach dem russischen Raketenangriff angeblich absichtlich mit roter Farbe übergossen habe, um dramatische Fotos zu erzeugen. Er sei überhaupt ein Schauspieler und Teil einer Inszenierung. Fakt: Der Arzt operierte gerade, als ihn die Druckwelle auf den Operationstisch geworfen hat. Der betroffene Säugling konnte mittels manuellem Beatmungsgerät in einer anderen Klinik dann doch noch gerettet werden.

Ich weiß nicht, wenn ich mehr zum Kotzen finden soll: Die Ersteller solcher Nachrichten oder diejenigen, die die Lügen weiter verbreiten. Ziel: möglichst viele alternative Geschichten schnell unter die Leute zu bringen, damit die Wahrheit nur noch als eine von vielen Möglichkeiten erscheint, und wir kirre im Kopf werden. So werden heute auch Kriege geführt, quasi ein "Kalter Krieg" mit anderen Mitteln wie Soziale Medien & Cybertechnik. Inzwischen auch mit dem Fälschen von Seiten des "Spiegel" ( Schlagzeile: "Die Ampel will sich nicht um die Alten kümmern" ) oder anderer Zeitungen/Magazine.

Was soll ich da noch kommentieren. Spricht alles für sich.



                                                               


Verlinkt mit dem Samstagsplausch bei Andrea Karminrot, bei Nicole und ihrem neuen Monatsmotto, den Sonntagsschätzchen bei Andrea, der Zitronenfalterin, und Heidruns Mosaic Monday.

10 Kommentare:

  1. Puh, Deine Netzfunde, liebe Astrid! Da werden wirklich viele Welten konstruiert und wer soll die noch auseinanderhalten? Mir wird ganz schwindlig.
    Da ist mir Deine reale Woche doch eine handfeste Sache. Handwerker sowieso... Aber eben auch Eiskaffee am Plätzchen, das ist ein feines Ritual.
    Wir gehen jetzt in die City und da gibts samstags für uns oft einen Döner bei unserem Lieblingsdönerladen. Auch ein schönes Ritual.
    Ein feines Wochenend wünscht herzlichst,
    Sieglinde

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  2. Deine Netzfunde haben es wieder in sich! Die Art und Weise wie Informationen manipuliert und gestreut werden erzeugt bei mir Übelkeit. Dagegen zu steuern macht mürbe.
    Deine Sehnsucht nach dieser Weltgegend kann ich nur zu gut verstehen, ich wünsche mich gerade auch in eine, ganz weit weg.
    Hut ab für deinen Fleiß! Meine Blogposts vorzuplanen und vorzubereiten schaffe ich nicht, nicht einmal die 12tel-Blicke.
    Schönes Wochenende, mit vielen lieben Grüßen,
    Karin

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  3. liebe astrid, da müssen wir aufpassen und dürfen nicht vergessen, das es neben diesen schrecklichen nachrichten und den fälschern auch eine andere, lebens- und liebenswerte welt gibt. ich sehe, du findest ruhe und ausgleich, das bringt etwas anderes in die welt. bleiben wir dran, herzlichen gruß aus mosbach, roswitha

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  4. Liebe Astrid,
    ich gehe jetzt mal nicht auf Deine Netzfunde ein, denn so viel Schreckliches brauche ich heute Abend nicht mehr... die Nachrichten haben mir schon wieder gereicht.
    Ich freue mich an Deiner schönen Sommerwoche mit Eis und hübschen Blumen und hoffe, die Handwerker sind fertig mit ihrem Tun und Du hast wieder Deine Ruhe.
    Mach Dir einen schönen Abend, liebenGruß
    Nicole

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  5. Du weißt das Bunte und die Natur in der Stadt zu finden... Ich hab auch von Sommershirts über Regenmantel bis Gummistiefel alles angehabt. Bei deinen Netzfunden musste ich nur traurig nicken. Die Ereignisse in Kyjiw lassen einem zwischen Wut und Trauer hin und her pendeln. Und die Schönrednerinnen und Leugnerinnen werden dann noch in den Talkshows hofiert (deren Moderatorin auch noch früher in der SED war. Was für ein Zufall...).
    Liebe Grüße
    Andrea

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  6. deine netzfunde machen mir immer mehr angst vor ki...
    aber ich versuche mich an schönes zu halten, wie z.b. deine bezaubernden kleinen violas, den wilden strauß in der lieblingsvase, den eiskaffee und die eichhörnchentasse.
    schönen sonntag, liebe astrid!
    ♥ mano

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  7. Was soll man da noch vor Unglaube und Erschütterung sagen/schreiben. Pippi Langstrumpfs Motto falsch verstanden? Aber so ist s halt einfacher.
    Die Wetterwechsel machen hier vielen Menschen zu schaffen, so oft steht der Krankenwagen gerade in der Nähe. Hut ab, dass Du schon so viele Portraits fertig hast. Ich versuche mein Jahresprojekt etwas zeitiger zusammen zu haben. Na, ja ☺️
    Schönen Sonntag Abend noch und ganz liebe Grüße
    Nina

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  8. Den Tag gemütlich im Bett zu beginnen konnte ich schon lange nicht mehr. Aber wenn die grosse Enkelin bei uns ist, will sie immer bei mir schlafen, da haben wir immer viel Zeit für uns zwei, etwas vom schönsten was es gibt. Wiesensträusse gehören auch zu meinen Lieblingsblumen. Hast du ganz neue Hörgeräte bekommen, hoffentlich bringen sie dir den gewünschten Erfolg.
    L G Pia

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  9. eine schöne bunte Woche
    mit ebenso "buntem " Wetter hihi
    auf und ab ..wenigstens bleibt einem da das Gießen erspart
    solche Netzfunde sollte man sich ersparen
    denn man kann nichts dagegen tun :(
    und sie belasten.. die entsprechenden Nachrichten sind schon schlimm genug
    auch da erspare ich mir sofern vorhanden die Kommentare
    es ist schlimm wieviel Dummheit da zusammen kommt
    da arbeite ich lieber in meinem Garten und freue mich wie er immer schöner wird
    liebe Grüße
    Rosi

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  10. Ich höre und sehe diese Fakes eigentlich gar nicht mehr. Aber leider zu viele andere, die sich hinter das Licht führen lassen. Die hinterfragen auch gar nicht.
    Trotz allem, liebe Grüße
    Andrea

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