"... eigentümlich ist, dass Rechtsextreme
sich als letzte Verteidiger ihrer heiligen Nation wähnen,
ihre Loyalität aber im Zweifelsfall bei
deren selbst erklärten Feinden wie Wladimir Putin liegt."
.....
"Während der Liberalismus die 'kreative Zerstörung'
durch freie Marktkräfte wünscht,
schickt der Faschismus Schlägerkommandos,
die johlend das Haus einreißen."
.....
"Wer sich derart in einen geistigen Bürgerkriegszustand
hineinsteigert, will keine Rücksicht nehmen
und braucht keine Kompromisse mehr.
Oder wie Bahners* schreibt:
'Die Partei ist ein Zockerclub, der alles auf eine,
die allerletzte Karte setzt.'"
Nils Markwardt , Literatur- und Sozialwissenschaftler
Die Saison auf "meinem" Plätzchen ist eröffnet: Am Samstag habe ich mich nach der Erledigung meiner Alltagsgeschäfte selbst zum ersten Eiskaffee dort eingeladen. Immerhin zeigte das Thermometer an diesem 13. April über 25°C.
Da hab ich mir auch Lesezeit auf der Terrasse in der Sonne verordnet, denn für die nächsten Tage war eine Kaltfront & Aprilwetter vorhergesagt.
Nach diesem Müßiggang ( mir ist noch beigebracht worden, dass dies aller Laster Anfang ist ) habe ich meinen Terrassentisch abgeschliffen und geölt und die Luytens-Bank mit Grüner Seife abgeschrubbt.
Meine Blumenkästen im ersten Stock in Richtung Süden habe ich auch schon bepflanzt und mich von meiner Nachbarin A., der Ex-Floristin, inspirieren lassen, die in ihre Kästen Kräuter wie Petersilie oder Rosmarin zwischen die Blumen gesetzt hat.
Es wird allerdings eine zunehmend anstrengende Aktion, die Erde auszutauschen, treppauf, treppab, alles zu transportieren und hinterher dann noch die Fußböden zu saugen. Und dann hatte ich auch noch den Fimmel, Flecken im Teppichboden zu entfernen. Puuh!
Dennoch war ich für die nächsten Tagen hochmotiviert, die Terrassenmöbel weiter zu bearbeiten. Aber das Wetter machte mir einen Strich durch die Rechnung: zu kalt ( am Dienstagvormittag 7°C ), zu nass, zu stürmisch. Das ist dann meinen Great-Women-Posts zugute gekommen: Auf meinem tollen Heizkissen sitzend habe ich gleich drei Posts fertiggestellt bzw. neu geschrieben, so dass ich jetzt bis Mitte Mai Ruhe habe. Mit so einem Aprilwetter habe ich nach den Aprilsommern der letzten Jahre und dem diesjährigen März gar nicht mehr gerechnet...
Den blauen Himmel am Donnerstagvormittag musste ich noch vor der Morgentoilette fotografisch festhalten. So aufmunternd für die Laune!
Was hat es in den ersten drei Tagen der Woche geregnet! Die Fensterputzer mussten immer wieder abgesagt werden. Allerdings blühen auch die ersten Rosen, wie diese "Schneewittchen". Und das im April!
Nach weiterem Schrubben & Schleifen meiner blöden Terrassenmöbel aus Teak und der Physiotherapie hab ich mich mal verwöhnt, aber im Haus. Auf der Terrasse hatte es nur 12°C.
Am Freitag war es dann auch schon wieder vorbei mit der Trockenheit, als ich bei 10°C zum Haareschneiden gegangen bin. Kälter als an Weihnachten...
Ich mach mir es mir unter solchen Bedingungen gern zu Hause schön...
Das war im Gegensatz zu den letzten Aprilwochen eine sehr ruhige, ereignisarme, diese 16. Kalenderwoche! Aber für mich ganz in Ordnung, hatte ich so genug Zeit für Introspektion, Lesen, Schreiben, Radio- & Musikhören und Filmegucken.
Kleine "Aufreger" waren die täglich mehrfachen Emails, die mich aufforderten: "Holen Sie sich Ihr ausgesetztes Paket", "Verifizieren sie ihre Anschrift", "Ihre Anschrift ist unvollständig", "Vereinbaren sie ihre Zustellug" usw. Meine Schwester erhielt gleichzeitig solche Aufforderungen per SMS aufs Smartphone. Da haben wohl mal wieder Spetzbove gehackte Emailadressen & Telefonnummern gekauft und versuchen einen auf gefährliche Pfade- sprich: Links - zu locken. Ich selbst informiere ich mich übrigens per täglicher Email von "Mimikama" über diese kriminellen Aktivitäten ( und Fakenews und mehr ), kann ich nur empfehlen. Auch wenn es traurig ist: Im Netz ist Misstrauen dringend erforderlich, auch wenn das so gar nicht meinem Charakter entspricht. Erlebt ihr auch so viele Versuche, euch übers Ohr zu hauen?
Wie meine einleitenden Zitate zeigen, beschäftigt mich die politische Entwicklung hierzulande nach wie vor täglich, wenn ich Zeit dafür habe. Dass wir eigentlich schon seit Anfang dieser Republik mit diesen Geistesströmungen zu tun, das aber geflissentlich ignoriert haben ( und die Blindheit auf dem rechten Auge bis heute immer noch gepflegt wird ), ist mir noch mal so richtig bewusst geworden angesichts einer Buchvorstellung:
Traudl Bünger, eine durchaus bekannte Kulturvermittlerin ( u.a. mit dem geschätzten Roger Willemsen ), hat ein Buch über ihren Vater Heinrich Bünger geschrieben, der als 27jähriger 1962 zusammen mit seinem Zwillingsbruder und zwei anderen u.a. einen Sprengstoffanschlag in der Gepäckaufbewahrung des Bahnhofes von Verona ausgeführt hat, bei dem ein Mensch stirbt und zahlreiche weitere verletzt werden. Damals solidarisierte sich die rechte Szene Deutschlands mit dem Kampf Südtirols um Unabhängigkeit von Italien. Und noch 2016, als Heinrich Bünger starb, kondolierte der Südtiroler Heimatbund und dankte für seinen "Einsatz". Und auch der behielt seine Überzeugung bis zu seinem Ende bei. Deshalb trägt das Buch auch den Titel "Eisernes Schweigen. Das Attentat meines Vaters. Eine deutsche Familiengeschichte".
Traudl Bünger recherchierte nicht nur die Hintergründe des Attentats, sondern stieß auch auf die nachlässige Umgangsweise der Justizbarkeit hinterher: Nachdem erstmal lange gar nichts passiert, wird Heinrich Bünger Ende der 1960er schließlich in Köln inhaftiert. Nach einem halben Jahr wird er mit Auflagen entlassen und dann doch noch 1980 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Dieses Urteil hebt der Bundesgerichtshof aber am Ende wieder auf. Insgesamt zog sich das ganze Verfahren 18 Jahre hin.
"Rechtsterrorismus hat andere Opfer, andere Strukturen, oft keine Bekennerschreiben, keine Manifeste – sondern eine wesentlich größere Andockungsfläche an das bürgerliche Milieu. Menschen wie mein Vater und seine Unterstützer tauchen kurz aus dem bürgerlichen Milieu für eine Aktion auf – und dann wieder ab, bleiben aber fest vernetzt mit ihren Gesinnungsgenossen," so die Autorin.
In der ARD Mediathek kann man mehr dazu erfahren. Ein wohliges Gefühl kommt da nicht gerade auf...
Schlechtes Wetter lässt den Medienkonsum bei mir steigen: So habe ich meinen Museumsbesuch in Düsseldorf von letzter Woche noch weiter "aufgearbeitet" und habe zwei Filme zu Hilma af Klint angeschaut: Die Doku "Jenseits des Sichtbaren" von Halina Dyrschka und das Biopic "Hilma – Alle Farben der Seele" von Lasse Hallström. Hat die Ausstellung, die mir nur so semi gefallen hat, sehr gut ergänzt und mir geholfen, Hilma af Klint ins Herz zu schließen.
Auch an diesem Wochenende steht bei mir nichts an. Ich würde gerne einen längeren Spaziergang zum Friedhof machen. Aber der Wetterbericht verheißt wieder nichts Gutes. Ich werde mir alleine ein Spargelgericht kochen. Zunächst setze ich mich aber an den Berliner Kaffeetisch bei Andrea Karminrot, verlinke mich mit dem Frühlingsglück der Gartenwonne, am Sonntag mit der Zitronenfalterin und am Montag mit Heidrun.
Haltet die Ohren steif! Auch dieser aprilige April geht vorüber...
* Patrick Bahners
Vorneweg, nein, ich gehe erst wieder Mitte der Woche arbeiten. Bis dahin bleibt weiter couching angesagt und Bücherlesen. Das Buch über Rosalind Franklin regt mich innerlich wirklich auf. Im Grunde hat sich bis heute nicht viel geändert. Frau ist eben nur Assistentin.
AntwortenLöschenTrauer ist etwas, dass man in seinem eigenen Tempo bewältigen muss. Ich würde wahrscheinlich auch lange knabbern.
Und zum Friseur müsste ich auch endlich mal wieder.
Liebe Grüße
Andrea
Aufregen tu ich mich schon lange nicht mehr, mir ist klar, wie Frauen immer an den Rand gedrängt werden bzw. das Wissen über sie in der Versenkung verschwindet. In knapp drei Wochen gibt es einen Post über einen archäologischen Fund, der die patriarchale Sicht auf Dinge mal wieder deutlich gemacht hat. Erhol dich weiterhin!
LöschenGLG
Tja, eigentlich normal, dass uns der April und auch die Eisheiligen noch Mal erwischen. Wenn es nur nicht schön so lange so warm davor gewesen wäre. Aber es ist wirklich össelig. Bei uns noch ein wenig kälter als in der Kölner Innenstadt. Und Du hast Recht, es wird auch vorbei gehen 🙂 Also gemütlich machen oder alles was noch so im Haus gemacht werden muss abarbeiten
AntwortenLöschenGanz liebe Grüße
Nina
Du sagst es liebe Astrid, der April beutelt uns ganz schön und hätte es nicht schon die schönen warmen Tage mit Sonnenschein im Grün gegeben , - würden wir es wahrscheinlich als ganz normal empfinden. die Eisheiligen kommen ja auch noch auf uns zu.
AntwortenLöschenMeine Rosenstöckchen hab ich an - die Nachbarin zum Geburtstag verschenkt, sie hat mehr Möglichkeiten sie durchzubringen als ich im offenen Vorbau in dem es ungemütlich kalt für sie wird.
dafür freue ich mich am blühenden Apfelbaum der rosarot-weiß vor sich hinblüht während ich die Katzenschnupfspuren an der Fensterscheibe beseitige.
schließlich will ich ihn in voller Blüte sehen.
die Nachrichten die du Eingangs mit - eingestellt hast bedrücken und trüben oftmals die Stimmung auch hier was zu vielen Gesprächen führt.
- man kann sie nur in kleinen Dosen inhalieren...
schlechtes Wetter verführt dennoch sie einzuschalten...
dir wünsche ich frisch onduliert ein schönes Wochenende , vielleicht kannst du bald wieder ins Grün...
herzliche Grüße angel
Auch ich werde wieder gehäuft mit dieser Art Mails und SMS zugemüllt. Ein paar der besonders penetranten Anrufe habe ich schließlich der Bundesnetzagentur gemeldet.
AntwortenLöschenMein Garten und die Balkonkästen warten auf meinen Einsatz. Ich kann mich bei diesen Temperaturen nicht motivieren dort aktiv zu werden, deshalb Hut ab, wie du dich um deine Terrassenmöbel kümmerst!
Im Augenblick scheint zwar die Sonne, doch wer weiß wie lange.
Lieber genieße ich sie hinter den Fenstern und mache es mir hübsch in meinen vier Wänden. Es wird auch höchste Zeit mal wieder eine Zeitung aufzuschlagen!
❤️liche Grüße,
Karin
Ich finde es ja toll, dass Du schon einen Eiskaffee auf Deinem Plätzchen hattest. Das überstrahlt fast jeden Ärger, oder? Jetzt ist es wieder so kalt und usselig, da kann man sich das fast nicht mehr vorstellen.
AntwortenLöschenIch wünsche Dir dennoch ein wunderschönes Wochenende, liebe Grüße Tina
Du hast in diesem spätwinterlichem Wetter doch so viel Frühlingshaftes aufgetrieben. Ja, auch das Einkuscheln ist doch schön. Mir war es zwischendurch schon wieder viel zu schnell zu warm geworden. Deine Schäfchenvase ist so ein Traum. Die Blumenpracht lässt dann auch das Herz höher schlagen. Ich brauche da momentan auch viel Ausgleich zu meiner Beschäftigung mit der Politik. Da stehen einem oft echt die Haare zu Berge...
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
auch ereignissarme Wochen haben ihren Reiz ;)
AntwortenLöschenman kommt dazu aufgeschobene Dinge zu erledigen
dazu hast du die Gartenmöbel gesäubert
und Lesezeit gehabt ..
ich wäre zwar auch gerne in den Garten gegangen
aber nun habe ich doch auch etwas im Haushalt gewuselt
Fernsehen und Radio gibt es bei mir ja nicht ..
solche sms hatte ich auch schon
habe die Nummern jeweils geblockt
nun wünsche ich dir ein schöne Wochenende
Rosi
Eine schöne ruhige Woche liebe Astrid,
AntwortenLöschenhier wurde auch jeden Wolkenlücke genutzt um nach Draußen zu gehen.
Spargel gibt es hier morgen auch.
Und ansonsten machen wir es uns gemütlich.
Lieben Gruß
Nicole
Solcherart Mails kenne ich auch zuhauf und denke, hoffentlich fallen nicht viele drauf rein... Ja, Kriminalität kommt einem da richtig nah ins Haus. Ich habe auch schon Anrufe bekommen mit Enkeltrick und so... Alter Vorname, you know?
AntwortenLöschenAber wollen wir mal über die schönen Dinge des Lebens reden. Die Idee mit den Kräutern zwischen den Blumen werde ich sofort übernehmen. Gefällt mir total gut. Teilweise habe ich es aus Platzmangel schon so gemacht, aber nicht mit Planung.
Dass Du mit Hilma inzwischen mehr anfangen kannst, freut mich sehr und sicher gibts da auch mal einen Great Woman Post über sie. Da freu ich mich schon drauf!
Gartenmöbel abschleifen und neu ölen, das ist echte Arbeit. Respekt!!
Aber derzeit ginge wettermäßig noch nicht mal das, geschweige denn drin liegen...
Herzlichst,
Sieglinde
Da warst du ja richtig fleißig, das hört sich nach Frühjahrsputz, das Wetter war ja auch zu verlockend.
AntwortenLöschenUm so missmutiger macht mich das winterliche Aprilwetter, mit diesen nervigen Regen-und Hagelschauern.
Wie schön, dass du diese Tage nicht nur mit Putzerei, sondern auch Lese-und Schreibeaktionen füllen konntest.
Ich wünsche dir einen schönen Sonntag und uns allen, dass langsam die Temperaturen wieder frühlingshafter werden, damit wir die schon stark erwachte Natur auch wieder draußen genießen dürfen.
LG, Monika
Hie rim Voralpenland schneite es in der letzten Woche gefühlt mehr, als im ganzen Winter. Rosen im April... diese Wetterextreme machen mir inzwischen wirklich Sorgen. Ich hoffe, es wird nächstes Wochenende wirklich wieder frühlingshafter, denn die graue Stimmung draußen schlägt mir inzwischen aufs Gemüt. Es war doch schon so schön in der Sonne....
AntwortenLöschenGartenmöbel abschliefen, ölen, Kästen bepflanzen, Du hast eine arbeitsreiche Woche hinter Dir und kannst Dich jetzt hoffentlich, bequem mit einem Buch im Stuhl sitzend, an den Ergebnissen erfreuen.
Liebe Grüße und eine schöne Woche
Sabine vom https://www.wortgestrick.de
Liebe Astrid,
AntwortenLöschenman warst du aber fleißig! Gartenmöbel schrubben, Blumenkästen bepflanzen und noch Teppichboden reinigen. Dazu noch drei Posts schrieben. Aber du hast es dir auch gutgehen lassen, den ersten Eiskaffee getrunken und dir Zeit für die Muße gegönnt. Deine Fotos sind wieder wie gewohnt :-), sehr ansprechend und schön! Zu deinem Monatsspaziergang mache ich mich nächste Woche auf...
Alles Liebe!
Ingrid
Gut, dass du den Eiskaffee schon eingeführt hast, hoffentlich geht es nicht zu lange bis zum nächsten, denn zur Zeit sind auch bei uns die Gartenwirtschaften nicht bedient. Am WE waren die Enkelinnen bei uns und freuten sich über den Schneefall, da freute ich mich halt mit ihnen.
AntwortenLöschenL G Pia
wie toll, dass du schon auf deinem plätzchen den ersten eiskaffee schlürfen konntest! das wäre bei uns letzte woche bei temperaturen von 6 bis 7 grad nicht möglich gewesen. aber bald!!
AntwortenLöschengut auch, dass du es dir oft gemütlich gemacht und dem müßiggang gefrönt hast. man muss ja nicht immer den alten formeln folgen ;)! aber um manche sachen kommt man einfach nicht umhin und du warst ja sehr fleißig. abschleifen hab ich immer gehasst...
dir noch eine gute woche, frier nicht so, der frühling kommt bald wieder!
liebe grüße von mano