Samstag, 28. Oktober 2023

Meine 43. Kalenderwoche 2023

"Trost heißt nicht, dass alles gut wird"
Gabriele von Arnim

"Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken,
verstehst du?
Man muss nur an den nächsten Schritt denken,
an den nächsten Atemzug,
an den nächsten Besenstrich."
Michael Ende "Momo" 

Der zweite Morgen nach einer Nacht im eigenen Bett: Vielversprechend! Herbst heißt für mich auch: Rosa-Multiflora-Hagebuttenzweige für die Vase

Das gute Wetter haben wir genutzt, um auf den Friedhof zu gehen. Immerhin habe ich erstmalig wieder nach über einem Jahr den Weg durch den alten Teil des Friedhofs zu Fuß bis zum Bus geschafft. Der Bus war aber eine grenzwertige Erfahrung...


Rücksicht auf Menschen mit Behinderungen? Nein, danke! Evver: Et hätt noch emmer joot jejange ( Paragraph 3 des Kölschen Grundgesetzes ), doch die Muskeln waren vom plötzlichen Aufprall nachhaltig irritiert.





Dennoch ein schöner Ausflugstag, den wir mit gutem Essen gekrönt haben. Ich habe jeden Abend für die Schwester und mich gekocht ( wollte ihr beweisen, dass ich das kann, denn sie sorgt sich immer um mich und mein Wohlergehen ).





Abends haben wir es uns gemütlich gemacht und morgens lange geschlafen. Und sie hat sich gekümmert, besser als die Pflegekräfte in der Reha.




Sie wollte mich auch unbedingt nach dem Schocker im Bus in der U-Bahn auf dem Weg zur Bank en d'r Sity begleiten.

Am Dienstag  ( und dann auch am Donnerstag ) gab es wieder Physiotherapie - Sitzungen, die ersten nach dem Reha- Aufenthalt. Wurde von mir freudig begrüßt, nachdem sich in den letzten Tagen ein paar Muskeln & Nerven unangenehm bemerkbar gemacht hatten, vor allem nachts. 




"Nach der Hüft-OP springen wie ein junges Reh" - das ist schon eine irreführende Aussage mancher Zeitgenossen, die man tunlichst unterlassen sollte. Auch diesmal bestätigte es sich wie vor 6 Jahren, dass frau Geduld haben muss, bis der Körper wieder ins Lot kommt. Physiotherapeuten sind da zu realistischeren Statements in der Lage, dank Erfahrung ( und dazu ausgesprochen verständnisvoll & hilfreich ). Klappe halten täte also gegenüber Betroffenen auch in dieser Nischensituation gut.



Abends war ich mal wieder in der Nachbarschaft zum Essen -  ganz klassisch wie von Muttern! - eingeladen und verbrachte zwei Stunden in netter Gesellschaft. Ich hab's gut, sag ich ja...

Die Magnolie schreitet nun sichtbar voran, was das Einziehen das Blattgrüns anbelangt. Vor elf Jahren war sie zu diesem Zeitpunkt schon völlig gelb...


Und dann war noch in dieser Woche in der Post eine liebe Gabe für mich, von Nina/wippsteerts. Ich hatte mal in einem Kommentar geschrieben, dass ich ihren Oktopus-Druck so toll finde. Jetzt hab ich einen auf einem antiken Leinengeschirrtuch. Vielen, vielen Dank dafür, liebe Nina! Es ist schon in Gebrauch...


Zuerst hab ich mich in dieser Woche etwas geärgert über einen - namenlosen - Kommentar unter meinem "Great-Women"- Post, in dem die Erwartung ausgedrückt wurde, dass ich mich zu den monströsen & inhumanen Vorkommnissen im Nahen Osten äußere. Ja, ich weiß, ich drehe mich momentan um mich selbst, wie ich es bisher in meinem Leben noch nie getan habe. Manos Link zu diesem Video von "Woman Wage Peace" hat mir dann deutlich gemacht, wie kleinlich solcher Groll ist... Weg damit!


 
Wie gewohnt setze ich mich wieder zu Andreas Samstagsplausch an den Tisch & verlinke mich mit der Gartenwonne und Niwibos  "Blätterrauschen"

15 Kommentare:

  1. Ach, ich freue mich, dass Du Dich freust!
    Und dass es langsam besser geht! Den Ausspruch mir dem Reh kenne ich nicht. Weis nur von Leuten, die diese Ops hatten und erst nach viel Arbeit ihrerseits wieder so laufen könnten. Aber irgenwen gibt es ja immer, der nölt oder schreit. Schade, dass die so oft das Gesamtbild trüben.
    Hab ein schönes Wochenende und liebe Grüße
    Nina

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  2. Ach, welch ein schönes Leinentuch! Und ärgere dich nicht über dumme Kommentare. Das ist DEIN BLOG, und DU, und niemand sonst, entscheidest, was da erscheint, wann und worüber. Und ja, es steht dir mehr als zu, sich mit dir selbst zu beschäftigen. Ich kenne Blogs, da passiert das durchgehend :-))) Also: Du entscheidest, und ich lese gern, auch weil mich vieles selbst trifft in ähnlicher Art. Hab ein gutes Wochenende! Herzlich, Sunni

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  3. Liebe Astrid,
    ich begleite Dich immer gern bei Deiner vergangenen Woche.
    Schöne Herbstbilder, Zuwendung von Schwester, Nachbarn und Hilfe bei der Gesundung durch Physiotherapeuten.
    Ja, ich glaube so eine OP fordert einen schon sehr und man darf nicht denken, dass danach alles gleich wieder hundert Prozent ist. Geduld ist gefragt.
    Schön, dass Du sagst, mir geht es gut.
    Deine Einganszitate finde ich auch immer sehr gut ausgewählt.
    Hab ein gutes Wochenende, wieder zu Hause zu sein, weiss man nach Klinik und Reha besonders zu schätzen.
    Liebe Grüße
    Sigrid


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    1. Von einer ansonsten stille Mitleserin dann mal an dieser Stelle für die so interessanten und toll recherchierten Great Women-Artikel vielen Dank! Ich lese sie immer mit Freude und großem Gewinn, und bin dankbar dafür!

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  4. Nicht ärgern, nur wundern.
    Ein Rehlein wird man nach einer solchen OP bestimmt nicht mehr, aber in Gedanken springt man schon wie ein junges Reh 😉
    Bleib dran!
    Andrea

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  5. deine Woche war sehr wohltuend für dich ..
    umsorgt in den eigenen vier Wänden
    was will man mehr
    als älterer Mensch springt man auch ohne Op nicht mehr wie ein junges Reh
    (ich kenn das mit Hirsch ;) )
    alles will hart erarbeitet werden
    zu dem Kommentar .. es heißt ja.. es ist alles gesagt.. nur noch nicht von Jedem
    da muss man sich nicht einreihen
    es gibt genug leute die sich damit beschäftigen
    das Video ist berührend.. und immer noch so aktuell :(
    liebe Grüße
    Rosi

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  6. Also, Busfahren ist schon als ganz gesunder älterer Mensch eine Herausforderung bei uns. Dass Du Dich da reingetraut hast, finde ich sehr mutig.
    Manche Busfahrer fahren wie von der Tarantel gestochen!
    Aber, dass Du die Strecke im Friedhof laufen konntest, ist ganz großartig.
    Du machst das alles richtig gut und Rehlein werden total überbewertet incl. die darüber Sprechenden...Und außerdem ist Dein Blog auch kein Wunschkonzert...
    So, jetzt haben wir alles abgearbeitet, nun können wir wieder einfach froh sein, dass Du zuhause bist und rundum Leute sind, die Dich mögen und Dir Gutes tun. Toll ist ja auch der Octopus! Wow!
    Genieße Dein schönes Zuhause und die tollen Fortschritte und mach gemächlich.
    Das wünscht herzlichst,
    Sieglinde




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  7. Liebe Astrid,

    springen wie ein junges Reh, das können vielleicht noch die jungen Rehe. Aber selbst die Rehmütter sind nicht mehr so springfreudig.

    Dein Strauß, fein, fein und die Naturfotos auch. :-)

    Man muss sich nicht mehr zu allem äußern, was Blogbeiträge betrifft. Und ich würde es grad nicht tun, denn Anfeindungen von irgendeiner Seite würden sowieso kommen.

    Nutz' lieber deine Energie um gesund zu werden. :-)

    Übrigens kam gestern abend im Fernsehen ein Beitrag über den Melatenfriedhof, fand ich sehr interessant. Meine Patentante wurde letztes Jahr dort auch beerdigt.

    Viele liebe Grüße,
    Claudia

    Morgen wird die Uhrzeit umgestellt, eine Stunde früher dunkel, das mag ich gar nicht.

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    1. Ich ärgere mich auch schon über die Zeitumstellung, auch wegen der Stunde mehr Dunkelheit. Als Eule nützt mir die Helle morgens gar nichts.-
      Ich hab mich ja mit der Grabstätte meines Mannes gegen Melaten entschieden und bin jetzt froh drum. Bald werde ich auch wieder zu Fuß zum Grab gehen können.
      Einen schönen Sonntag dennoch!

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  8. Das hört sich alles schon sehr gut an liebe Astrid,
    und immer dran denken, einen Schritt nach dem anderen. So halte ich es im Moment auch...
    Und wie schön, wenn man so eine liebe Schwester hat. Prima, wie Ihr Beiden das so wuppt.
    Nun wünsche ich Dir einen kuscheligen Abend, lieben Gruß
    Nicole

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  9. Oje, liebe Astrid, die Sache mit dem "plötzlichen Aufprall", dem "Schocker im Bus" bzw. den Muskeln, die "vom plötzlichen Aufprall nachhaltig irritiert" waren, klingt aber heftig! Auch wenn's so aussieht, dass es noch einmal gut gegangen ist, hoffe ich sehr, dass dir so etwas in Zukunft erspart bleibt. Ich freue mich jedoch, dass du eine schöne Zeit mit deiner Schwester hattest und dass du in Sachen Physiotherapie offenbar in guten Händen bist. Nein, wie ein junges Reh zu hüpfen, das wird wohl kaum so schnell gehen. Ich habe ja einen Neffen, der trotz seiner Jugend (jetzt ist er 40, aber damals war er noch um ein paar Jahre jünger) bereits ein künstliches Hüftgelenk benötigte. (Wegen Chemotherapien und Bestrahlungen im Kleinkindalter waren seine Knochen in diesem Bereich porös). Bei so jungen Menschen geht es einen Hauch schneller, aber auch er brauchte geraume Zeit, Plackerei, Geduld und gute Therapeuten, bis er wieder "hüpfte" bzw. snowboarden gehen konnte. Aber das Schöne ist: das KANN er nun tatsächlich wieder - du darfst also zuversichtlich sein, dass dir vieles wieder möglich sein wird, das eine Zeitlang nicht machbar war.
    Alles Liebe, gemütliche Herbsttage und einen guten Start in den November, Traude
    🍂🎃🍁
    https://rostrose.blogspot.com/2023/10/alte-friedhofe-allerheiligen.html

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  10. Die unüberlegte Aussage über ein junges Reh, kommt sicher nur von nicht Operierten! Mach einfach Schritt um Tritt, die ersten Erfolge haben sich ja schon eingestellt, schön wenn du dabei liebe Hilfe hast.
    L G Pia

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  11. Liebe Astrid, eine schöne vergangene Woche war das für dich und wie gut, dass das Positive am Ende überwiegt. Mit dem Ereignis im Bus ist es ja schon heftig, kann ich gut nachempfinden, da ich innerhalb von 5 Minuten im Bus in Rom zweimal verunfallt bin. GsD hast du alles so kurze Zeit nach der OP gut überstanden und die Sorge deiner Schwester ist nur verständlich. Hach, ich stelle mir die verbrachten Stunden mit deiner Schwester bei dir zuhause sehr gemütlich vor. Weiter so mit deinem Genesungsprozess und lass die Klugschnacker reden.
    Hab eine gute neue Woche - lieben Gruß von Marita

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    1. Die Busse in Rom waren schon vor 50 Jahren grenzwertig. Was frau sich da hat als Teenie gefallen lassen musste. Zum Glück gibt es heute "MeToo" und die Mädchen wehren sich.
      GLG

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  12. oh ja, diese busse (und deren fahrerInnen) sind nicht ohne - diese erfahrung durfte ich auch schon ohne krücken leidvoll machen. ich glaube, der rehlein spruch ist doch eigentlich nur lieb und nicht so ernsthaft gemeint, sondern soll nur ausdrücken, dass man dir wünscht wieder gut laufen zu können. wenn ü60 oder gar ü70 ist wie ich, weiß man ja, dass man eher behäbig wie ein tapir oder eine watschelente daherkommt ;))!
    hab es gut, liebe astrid!
    herzliche grüße von mano

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