Den heutigen Baum hatte ich schon vor fünf Jahren vorgestellt. Als Traude/Rostrose ein Exemplar in Niederösterreich vor zwei Wochen gezeigt hat, kam mir die Idee, den Post aufzugreifen, denn ich hatte keinen neuen Baum für diesen Monat parat...
Bei uns in Mitteleuropa 1629 eingeführt, wird sie erst seit Anfang des letzten Jahrhunderts angepflanzt und bildet vereinzelt auch hier nennenswerte Bestände, allerdings eher selten, da sie auf Grund der Größe & der Standortansprüche in Städten oder Gärten nicht wirklich gut passt. Aber um 1900 hat man in den Rhein- und Donauauewäldern aus forstwirtschaftlichen Gründen erste Anbauversuche unternommen - mit Erfolg. Deshalb existieren dort heute beeindruckende Schwarznussbestände von hervorragender Qualität. Besonders entlang des Rheins sind diese beispielsweise in Breisach, Colmar, Straßburg ( dort auch als Straßenbaum beliebt ), Philippsburg, Lampertheim und Bensheim zu finden.
In seiner Heimat gedeiht er als Lichtbaumart vor allem in Mischwäldern mit anderen Laubgehölzen, besonders in Partnerschaft mit den verschiedenen Ahornarten. Auewaldböden mit pH-Werten zwischen 5 und 7 werden von der Schwarznuss bevorzugt, sie gedeiht aber auch auf tiefgründigen, nährstoffreichen, gut durchlüfteten und gut wasserversorgten Lehmböden. Als Baum für Flussauen verträgt sie natürlich kurzfristige Überflutungen. Auch tiefe Wintertemperaturen bis -40 °C toleriert der Baum ( mehr als unsere Walnuss ), mag aber keine Spätfröste. Ein optimales Wachstum erzielen die Nussbäume daher in Weinbaugebieten und deren Randbereichen in einer Höhenlage bis zu 500 - 600 Metern.
Unter der Krone der Schwarznuss wachsen nur wenige Pflanzen: Die Baumart sendet über ihre Wurzeln und die Mykorrhiza Hemmstoffe aus, die das Wachstum anderer Arten verlangsamen und teilweise hemmen.

Diese Nussbaumart bildet sehr tiefe Pfahlwurzeln und ist daher außerordentlich sturmfest. Die Rinde ist dunkelgraubraun und stark gefurcht.
Die Blätter dieses wunderschönen Baums sind bis zu 60 cm lang und paarig gefiedert. Die einzelnen, ca. 9 cm langen Fiederblättchen haben einen gesägten Rand und sind unterseits flaumig. Im Herbst verfärben sie sich golden. Und diese leuchtende Herbstfärbung ist nur von sehr kurzer Dauer, weshalb der Baum mir im Vorjahr schon völlig kahl aufgefallen ist.
Im Juni zeigen sich unscheinbare, grünliche Blütenkätzchen: Die männlichen Blüten hängen lang herunter und die weiblichen stehen aufrecht. Um so schöner sind die kugelrunden Früchte. Diese sind in einer grünen Schale verborgen, die leicht nach Zitrone duftet. Die Nüsse schmecken jung am besten, sind aber schwer aus der Umhüllung zu bekommen. Bei voller Reife verfärben sich die Fruchthüllen und die Nussschalen tiefschwarz und fallen dann ab.

Liebe Astrid,
AntwortenLöschenwas für ein imposanter Baum. Seine Blätter faszinieren mich sehr.
Ob er wohl hier bei uns in der Gegend irgendwo stehen wird?
Bei meinen Spaziergängen halte ich mal die Augen offen.
Vielen Dank für´s Vorstellen.
Liebe Grüße und eine gute Nacht wünscht Dir
Monika
ein sehrinteressanter Baum
AntwortenLöschengesehen habe ich noch keinen
und auch keine Nuss probiert ;)
aber wenn er so gut mit wärmerem Klima zurecht kommt
wird es ihn vielleicht bald öfter geben
liebe Grüße
Rosi
Liebe Astrid,
AntwortenLöschendie Schwarznuss war mir unbekannt, Walnuss und Haselnuss, klar, aber Schwarznuss noch nicht.
Danke für die Vorstellung dieses interessanten Baumes (ist ja eigentlich Quatsch, denn uninteressante Bäume gibt's ja gar nicht.) :-)
Ich werde danach Ausschau halten.
Viele Grüße,
Claudia
Tolle Bäume! Wir haben sie bisher nur an der Donau gesehen. Liebabendgruß!
AntwortenLöschenLiebe Astrid,
AntwortenLöschenfreut mich sehr, dass ich dich mit "meiner" Schwarznuss zu "deiner" inspirieren konnte - ich werde deinen Beitrag auch noch bei mir verlinken, weil hier mehr Informationen über den interessanten Baum zu finden sind als in meinem Posting.
Alles Liebe, Traude
Das erste mal begegnet mir die Nuss in Scheiben gesägt auf einem Kunsthandwerkermarkt. Sehr reizvolles Profil. Da dachte ich noch , sicher für uns ungenießbar.Das zweite mal begenete mir sie bei einem Canadier, der Tinte selbst kocht und damit sehr erfolgreich ist. Walnusstinte ist hier ja der lichtechte Klassiker und er benutzte eben Schwarznuss. Inzwischen kenne ich in meiner Stadt solch einen Baum und könnte Gesammeltes doppelt nutzen. Der Aufwand, ich las den verlinkten Artikel, ist aber enorm.
AntwortenLöschenDer Reiz des Kostens aber auch.
Viele Grüße, Karen
Bei uns in der Umgebung habe ich den Baum jetzt mehrfach relativ frisch angepflanzt gesehen. Allerdings auch in großen Pflanzkübeln, was ich bei einer Pfalwurzel verwunderlich finde. (außer ich vertue mich total)
AntwortenLöschenDas Öl kenne ich noch von der Möbelpolitur her. Ansonsten leider ein mir viel zu unbekannter Baum. Zu gern würde ich den für meine Mutter und ihren Bruder mal als einzelne zwischendrin geben, bis jetzt wachsen nur ein paar Walnüsse für diesen Zweck (unveredelt)
Jedenfalls total interessant!
Liebe Grüße
Nina
Liebe Astrid,
AntwortenLöschenso, hier ist er, "mein" Trompetenbaum! Danke für den Link zu "deinem" - ich habe ihn in meinem Posting ergänzt.
Ich musste grinsen - du bist ja offenbar "ganz wild" auf meine Outfit-Fotos ;-DD
Alles Liebe und schöne Oktobertage
Traude
🍁🌻🍂 🌻🍁
ich kenne auch einige schwarznussbäume in parks und wollte sie schon immer mal zum tuschemachen nutzen. aber das ist eine ziemliche schweinerei... und als ich die anleitung zum knacken gelesen haben, werde ich wohl keine davon mit nach hause nehmen ;)!
AntwortenLöschenliebe grüße von mano
Die äußere Schale der Schwarznuss ähnelt der einer Walnuss sehr, liebe Astrid! Ich glaube, ich habe noch nie eine Schwarznuss in "freier Wildbahn" gesehen. Danke für die schöne Vorstellung. Lieben Gruß, Nicole
AntwortenLöschenSchwarznuss kenne ich nur von den eingelegten Unreifen Baumnüssen! Ich weiss gar nicht ob ich schon einmal in der Natur einen Schwarznussbaum gesehen habe. Meine Fichte klammert sich mit aller Kraft am Boden fest, steht sie doch auf der Krete und ist dem Wind ausgesetzt. Dir als Baumfreundin wünsche ich, dass du auch immer einen sicheren Halt im Leben findest.
AntwortenLöschenL G Pia